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  1. Buddhaland Forum
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was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

  • Kaiman
  • 30. August 2025 um 11:58
  • Zum letzten Beitrag
  • pano
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    • 11. September 2025 um 20:54
    • #101
    Kaiman:
    Qualia:

    Das Daseinsmerkmal anatta macht Wiedergeburt sogar unmöglich

    Dieses selbst ist sehr real. Wo ist anatta ,wenn man Rückenschmerzen hat. Ich finde es aburd das offensichtliche zu leugnen. Ob sich das selbst Aufheben lässt wäre nochmal was anderes. So wie es zb Schopenhauer darstellt einen individuellen Willen ,der die Kraft hat sich selbst aufzuheben. Aber einfach sagen es gibt kein selbst ist tatsächlich sehr dogmatisch.

    Natürlich gibt es das selbst, es ist eben ein Gebilde, ohne Essenz, in sich unbeständig

  • Samadhi1876
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    • 11. September 2025 um 21:33
    • #102
    pano:

    Natürlich gibt es das selbst, es ist eben ein Gebilde, ohne Essenz, in sich unbeständig

    So ähnlich wie eine Wolke.

    Wenn Alles letztendlich unbeständig ist, der Körper mit der Geburt schon beginnt zu altern, Gedanken nur Gedanken sind, wie könnte es dann etwas „Festes“, oder sagen wir besser, „etwas das länger beständig ist“ geben.

    Wir wissen auch nicht alles.

    Weder über dunkle Materie.

    Und genauso wenig ob es Atman oder Seele gibt.

    Solange bleibt vieles auch nur Spekulation.

    Der „größte Witz“ ist aber eigentlich der

    Das es so etwas wie ein Universum (auch das ist nur ein Begriff) gibt, in dem das Alles geschieht

    Und das ohne dieses „Universum“

    Das Alles gar nicht erst geschehen könnte…

    Noch erblickt der Mensch anscheinend das Universum

    Obwohl es immer und überall ist

    Weil er nur viel zu viel verstrickt ist

    In seinen vielen vielen vielen Gedanken…

    Die sich mit den vielen vielen vielen anderen Gedanken anderer…

    Auch einfach gerne mal streiten…

    💫

    Als Kind habe ich mich schon für das Weltall interessiert

    Und mich gefragt „was das ist“

    Und „wo es denn zu Ende ist“

    Der Mensch versucht auch das mit seinem begrenzten kleinen Geist in etwa so zu erklären:

    Vorher gab es „Nichts“

    Dann gab es auf einmal einen „Urknall“

    (Wer oder was den ausgelöst hat ist erst mal egal)

    Genauso wo das „Ende des Universums“ ist

    Und dahinter wäre dann wieder das „Nichts“

    Es sind letztendlich nur primitive Erklärungsversuche Dafür:

    Was der kleine menschliche Geist nie begreifen kann

    Und der deshalb auch oft große Angst vor Allem „Unbekanntem“ wie dem „Sterben“ und „was danach ist“ hat

    Er beginnt auch von „Wiedergeburt“ zu träumen

    Um seiner Existenz nur „einen tieferen Sinn“ zu geben…

    Aber da gibt es gar keinen tieferen Sinn:

    Außer das das Leben an sich das größte Geschenk an jedes Lebewesen ist…

    Einmal editiert, zuletzt von Samadhi1876 (11. September 2025 um 21:49)

  • Qualia
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    • 11. September 2025 um 22:04
    • #103
    Samadhi1876:

    Aber da gibt es gar keinen tieferen Sinn:


    Außer das das Leben an sich das größte Geschenk an jedes Lebewesen ist…

    Ich erkenne meinen Gedanken, dass mein Leben so sinnlos war und ist. Warum leb ich überhaupt? Eigentlich bin ich schon lange tot.

    Das Leben ist kein Geschenk.

    Das erkenne ich, wenn ich mich glücklich schätze, überhaupt solche Gedanken meines Leides haben zu können.

    Nicht nur Leben, sondern auch Leiden und mich vom Leiden befreien, um weiter so unendlich sinnlos zu leben. Ich bin ich in Leben.

  • ewald
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    • 12. September 2025 um 14:20
    • #104

    So simpel ist es nicht, es ist nicht alles automatisch letztendlich unbeständig, dann wäre Leben gar nicht möglich, es ist eine Zeit lang beständig, solange es gut funktioniert und dann sollte es sich auflösen können, sollte losgelassen werden und in die Unbeständigkeit übergehen. Dieses Loslassenkönnen ist von den Anfängen angelegt und kann jederzeit umgesetzt werden. Jedoch zuvor kommt der Lebensprozess, der Daseinsprozess und erst wenn der hinfällig ist, setzt die Unbeständigkeit, die Hinfälligkeit, das Loslassen ein. Dazu gehört die Fähigkeit entscheiden zu können, ab wann etwas besser in die Unbeständigkeit überführt wird, bevor es alles mit ins Verderben zieht. So ist auch der Tod am Ende des Lebens ein Loslassen vom Leben. Das Leben ist unbeständig, nicht stabil, wann ist der Zeitpunkt des Loslassens? Dieser Prozess bleibt sich gleich, egal ob an die Wiedergeburt geglaubt wird oder nicht.

  • Qualia
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    • 12. September 2025 um 14:28
    • #105
    Qualia:
    Samadhi1876:

    Aber da gibt es gar keinen tieferen Sinn:


    Außer das das Leben an sich das größte Geschenk an jedes Lebewesen ist…

    Ich erkenne meinen Gedanken, dass mein Leben so sinnlos war und ist. Warum leb ich überhaupt? Eigentlich bin ich schon lange tot.

    Das Leben ist kein Geschenk.

    Das erkenne ich, wenn ich mich glücklich schätze, überhaupt solche Gedanken meines Leides haben zu können.

    Nicht nur Leben, sondern auch Leiden und mich vom Leiden befreien, um weiter so unendlich sinnlos zu leben. Ich bin ich in Leben.

    Alles anzeigen

    Es ist nicht so wichtig, wie ich oder andere mein Leben bewerten. Wichtig ist mir und den anderen, nicht zu glauben, dass sie etwas davon verstehen.

  • Qualia
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    • 12. September 2025 um 14:38
    • #106
    ewald:

    So simpel ist es nicht, es ist nicht alles automatisch letztendlich unbeständig, dann wäre Leben gar nicht möglich, es ist eine Zeit lang beständig, solange es gut funktioniert und dann sollte es sich auflösen können, sollte losgelassen werden und in die Unbeständigkeit übergehen.

    Es gibt keine Beständigkeit, außer Lichtgeschwindigkeit. Es gibt Stabilität, und das bedeutet, dass etwas stabil erscheint, während es sich verändert.

    Menschen glauben, dass Beständigkeit gleich Stabilität ist. Das ist ein Fluch des Glaubens, dass zwei Worte in einer Sprache dasselbe bedeuten können. Nie gibt es zwei Worte für dasselbe in einer Sprache, ein Fluch der Fremdwörter.

  • Aravind
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    • 12. September 2025 um 17:04
    • #107
    Kaiman:

    Dieses selbst ist sehr real. Wo ist anatta ,wenn man Rückenschmerzen hat. Ich finde es aburd das offensichtliche zu leugnen.

    Ja, absurd, und gegen die Lehre des Buddha. Ich wiederhole mich gerne: Anatta hat nichts mit "es gibt kein Selbst" zu tun. Sondern damit, dass das, was wir Selbst nennen, bedingt entstanden ist und sich ständig verändert. Eben im Gegensatz zu einem ewigen, unveränderlichen Atta.

    Das ist etwas, was man "leicht" selbst untersuchen kann.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Monikamarie
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    • 12. September 2025 um 17:56
    • #108

    Hi Kaiman, dieses Selbst - also die Person - ist aufgebaut wie z.B. ein Auto. Wenn Du es auseinandernimmst, ist es kein Auto mehr, sondern da sind viele Einzelteile. Es fährt nur, wenn es richtig zusammengesetzt ist und mit Energie versorgt wird.

    Wir sind auch zusammengesetzt und erhalten unser ICH-BIN-GEFÜHL durch Erziehung, Umwelt, Lehrer und äußere Kontakte.

    Es ist das Gerüst, das uns meinen lässt, wir hätten einen festen Kern. Tatsache ist jedoch, dass diese scheinbare Sicherheit verschwindet, sobald wichtige Teile wegfallen.

    Die Sicht von der sogenannten Leere soll uns helfen, uns nicht daran festzuhalten, sondern durch Loslassen dieser Illusion frei zu werden.

    So sehe ich das.

    _()_Monika

  • JoJu91
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    • 13. September 2025 um 13:16
    • #109
    Kaiman:

    Des ist mir alles immer zu kompliziert für mich ist das ganz einfach Nihilismus, wenn man einfach Stirbt und alles gar keine Konsequenzen hat. Manchmal glaube ich fast der Begriff anatta ist für intellektuelle die sich mal so richtig austoben wollen.

    Anatta und Atta, Atman und Brahman, ... sind für mich keine Widersprüche.

    Zum einen sind sie Namen und Beschreibungen für das Erleben auf verschiedenen Ebenen des Bewusstseins.

    Auf der Ebene des gewöhnlichen Alltagsbewusstseins sind es zwei gültige Perspektiven auf dasselbe Phänomen.

    Im gewöhnlichen Alltagsbewusstsein bin ich als JoJu91 im Reich des persönlichen Selbst und es gelten die Regeln der Physik mit Raum, Zeit und Kausalität.

    Im gewöhnlichen Nachttraum wird es schon schwieriger.

    Bin ich dort noch JoJu91 und weiss, dass ich JoJu91 bin ?

    Die Gesetze der Physik und Kausalität gelten dort nicht.

    Aus der Sicht des gewöhnlichen Alltagsbewusstseins gilt das Traum-Bewusstsein als nicht real oder als viel weniger real.

    Aus der Sicht der höheren "meditativen" Bewustseinszustände erscheint das Alltagsbewusstsein so traumhaft wie das Nacht-Traumbewusstsein dem Alltagsbewusstsein.

    Es gibt Bewusstseinszustände, da ist das Gefühl von JoJu91 völlig verschwunden, aber im Hintergrund ist noch ein subtiles Gefühl von "bin", das kann man z.B. als Atman bezeichnen.

    Im höchsten Samadhi ist Nicht-Selbst eine konkrete Erfahrung, aber nicht meine Erfahrung.

    Höchstes Samadhi klingt nach Meister des Universums, ist aber im Gegenteil die einfachste Form des Bewusstseins, die Last der Welt ist abgefallen.

    Höchstes Samadhi erscheint irreal, mysteriös oder zumindest unerreichbar aufgrund seines radikalen Kontrastes zum Alltagsbewusstsein, das in einem Ausmaß von Illusion und Wahnsinn beherrscht wird, das mich immer wieder - auch bei mir selbst - fassungslos erstaunen lässt ...

    :?

  • ewald
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    • 13. September 2025 um 13:40
    • #110

    Vergleiche zwischen Mensch und Auto oder Mensch und Computer sind stets menschenverachtend, denn sie ignorieren das Wesentliche, die Seele. So ein Vergleich ist so primitiv reduziert, da bleibt vom lebenden Wesen kaum noch etwas übrig.

    Natürlich sind wir als Mensch in der Ganzheit ein Wesen aus vielen einzelnen Komponenten, sowohl materiellen als auch immateriellen.

    Das Ich-bin-Gefühl entsteht nicht erst in der Erziehung, das ist angeboren. Schon das pränatale Embryo hat dieses Gefühl ab einer gewissen Stufe der Entwicklung. In der Erziehung werden die natürlichen Anlagen überschrieben und ein Mensch für die Zivilisation gestaltet.

    Das stimmt, die Sicht auf die Leere hilft beim Loslassen, denn da wo Leere herrscht, braucht man alles Andere nicht mehr. Jedoch die Veränderung ist beständig.

  • Monikamarie
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    • 13. September 2025 um 14:31
    • #111

    Das Wesentliche? Die Seele?

    Gerade dieser Glaube wird von Buddha ja als existent verneint. Deshalb ja Nicht-Selbst.

    _()_

  • Mahasi
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    • 13. September 2025 um 15:57
    • #112
    Aravind:

    ... im Gegensatz zu einem ewigen, unveränderlichen Atta.

    Und was ist mit dem sterbenden atta der Vernichtungsgläubigen?

  • Aravind
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    • 13. September 2025 um 21:36
    • #113
    Mahasi:
    Aravind:

    ... im Gegensatz zu einem ewigen, unveränderlichen Atta.

    Und was ist mit dem sterbenden atta der Vernichtungsgläubigen?

    Keine Ahnung, da war ich nicht genau genug. In meinem vorherigen Post habe ich mich ausdrücklich auf das vor-hinduistische ewige Atta bezogen. Den Hinweis hatte ich hier weggelassen.

    Liebe Grüße, Aravind.

  • Mahasi
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    • 13. September 2025 um 22:01
    • #114

    Im "Vorhinduismus" gab es aus Sicht des Buddha, siehe u.a. DN1, die falschen Glauben Ewigkeit und Vernichtung. Atta nur ewig zu denken, trifft es nicht.

  • ewald
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    • 15. September 2025 um 14:56
    • #115

    Die Seele, die auch im Buddhismus vorkommt, ist weder das Selbst, noch das Ich, sie ist Grundbaustein des Lebens. Buddha wird wohl kaum das Nicht-Leben verkündet haben. Mit Seele ist nicht die unsterbliche Seele wie im Katholizismus gemeint, sondern die lateinische Übersetzung vom griechischen Begriff Psyche. Das ist Hauch, Atem, Leben. Das machte das Dasein der Menschen lange vor Buddha aus. Eine Seele hatten schon die Urmenschen, sonst hätten sie nicht miteinander leben können. Das Nicht-Selbst (Anatta) steht mit der Seele nicht im Widerspruch.

  • Metta
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    • 15. September 2025 um 18:33
    • #116
    ewald:

    Die Seele, die auch im Buddhismus vorkommt,

    wo?

  • Online
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    • 15. September 2025 um 22:20
    • #117
    ewald:

    Die Seele, die auch im Buddhismus vorkommt, ist weder das Selbst, noch das Ich, sie ist Grundbaustein des Lebens. Buddha wird wohl kaum das Nicht-Leben verkündet haben. Mit Seele ist nicht die unsterbliche Seele wie im Katholizismus gemeint, sondern die lateinische Übersetzung vom griechischen Begriff Psyche. Das ist Hauch, Atem, Leben. Das machte das Dasein der Menschen lange vor Buddha aus. Eine Seele hatten schon die Urmenschen, sonst hätten sie nicht miteinander leben können. Das Nicht-Selbst (Anatta) steht mit der Seele nicht im Widerspruch.

    Der Begriff Ātman bedeutete ja ursprünglich "Lebenshauch, Atem". Es ist sogar so, dass das deutsche Wort "Atem" direkt mit "Ātman" verwandt ist:

    DWDS:

    Atem m. ‘vom Körper zur Aufrechterhaltung der Lebensvorgänge aufgenommene und wieder abgegebene Luft, Hauch’. Ahd. ātum (8. Jh.), mhd. ātem, āten hat Entsprechungen in asächs. āðom, mnd. mnl. ādem, nl. adem, aengl. ǣþm (germ. *ēðma-, *ēþma-). Außerhalb des Westgerm. läßt sich mit Sicherheit nur aind. ātmā́ ‘Hauch, Seele, Selbst’ (Stamm ātmán-) vergleichen, ein Zentralwort der altindischen Philosophie

    Von der Grundlage her bedeutet Ātman also gar kein starres, festes Selbst sondern eher ein dynamisches Lebensprinzip - einen vergänglichen "Hauch".

  • pano
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    • 15. September 2025 um 22:51
    • #118

    Spiritualität leitet sich ja ja auch von lat. spīrāre (atmen) ab.

    Ich glaube aber mit etymologischen Betrachtungen kommt man hier nicht weit. Wenn der Buddha von atman spricht meint er sicherlich nicht das nicht-atmen, sondern negiert Konzepte aus anderen indischen geistlichen Traditionen.

  • pano
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    • 16. September 2025 um 10:38
    • #119

    Wollte natürlich anatman schreiben.

  • mukti
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    • 16. September 2025 um 10:51
    • #120

    Atta bedeutet Selbst in jeder Hinsicht, nicht nur bezüglich der Lehre einer ewigen Seele. Das wird z.B. deutlich in M.109:

    Zitat
    Ein wohlunterrichteter edler Schüler betrachtet Form nicht als Selbst, oder Selbst als Form besitzend, oder Form als im Selbst enthalten, oder Selbst als in Form enthalten.
    ...rūpaṃ attato samanupassati na rūpavantaṃ vā attānaṃ na attani vā rūpaṃ na rūpasmiṃ vā attānaṃ.


    Ebenso betrachtet er Gefühle, Wahrnehmungen, Gestaltungen und Bewusstsein. Demnach haben Körper und Geist nichts mit Atta, einem Selbst zu tun. Ein illusorisches Selbst entsteht aufgrund von Aneignung: 'Das bin ich, das gehört mir'.


    Andere Lehren besagen, dass es ein ewiges Selbst ist, das sich etwas aneignet und dabei seine wahre Identität vergisst. Der Buddha sagt, dass Unwissenheit und Begehren ein Selbst überhaupt erst entstehen lassen. Ein Anfang der Unwissenheit ist nicht erkennbar, somit ist auch kein wahres Selbst erkennbar, das vorher gewesen und dann in Unwissenheit gefallen wäre.

    Mit Metta, mukti.


  • ewald
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    • 16. September 2025 um 18:52
    • #121

    Es ist eine zweigleisige Form und mit einem simplen Fakt nicht zu beschreiben. Atem, Hauch, was Leben bedeutet, Psyche oder Seele ist eine stark flüchtige Form, nur für den Moment geltend und hat deshalb einen besonderen Wert, jedoch wiederholt sich dieser Vorgang, ein stetiger Hauch, wird daraus eine Beständigkeit, die Beständigkeit des langen Lebens, wenn der rechte Pfad erhalten ist. Es ist flüchtig, aber es ist immer wieder flüchtig und wird somit stabil.

    Atman (Sanskrit: ātman) ist ein Begriff aus der indischen Philosophie, der meist als "Selbst" oder "Seele" übersetzt wird und die unzerstörbare, ewige Essenz eines Menschen bezeichnet, das wahre, innere Wesen, das unabhängig vom sich ständig verändernden Körper und Geist existiert.

    Im Buddhismus gibt es das Konzept von Atman nicht, da Buddha die Lehre vom Anatta (Nicht-Ich) formulierte, die im Gegensatz zur hinduistischen Vorstellung einer unveränderlichen, ewigen Seele (Atman) steht. Atman ist im Hinduismus das göttliche, ewige Selbst, das sich mit dem universellen Brahman vereinigt, während der Buddhismus diese feste und ewige Identität ablehnt und stattdessen eine sich ständig verändernde Natur des Selbst betont

  • mukti
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    • 17. September 2025 um 18:53
    • #122

    Die Abstimmung ist seit einiger Zeit bei fifty-fifty stehengeblieben, 7 für Ja und 7 für nein. Einstweilen also keine vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt und jeder kann sich hier halbwegs wohl fühlen.

    Selber gehöre ich zur Ja-Hälfte, packe aber lieber nicht alle meine Argumente aus. Die würden widerlegt und ich müsste die Widerlegungen widerlegen usw., dieses endlosen Spiels bin ich müde geworden.

    Der Gedanke der Wiedergeburt, bzw. der Fortsetzung des Daseins nach dem Tod, ist mir seit langer Zeit vertraut, nichts konnte mich davon abbringen, schon gar nicht die Anatta-Lehre.

    Also denn, jeder nach seiner Art.

    Mit Metta, mukti.


  • Qualia
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    • 17. September 2025 um 19:08
    • #123

    Mein Mann hatte ein Problem mit Unendlichkeit, er konnte das nicht verstehen. Es hat einige Zeit gebraucht, bis wir einer Meinung waren, dass es physikalisch keine Unendlichen geben kann, weil wir dann nicht sind. Dann kam ich wiedermal mit meiner unsterblichen Seele und von ihm kam nur „Das kann es nicht geben, denn sie wäre unendlich.“

  • Mahasi
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    • 17. September 2025 um 19:14
    • #124
    mukti:

    Der Gedanke der Wiedergeburt, bzw. der Fortsetzung des Daseins nach dem Tod, ist mir seit langer Zeit vertraut, nichts konnte mich davon abbringen, schon gar nicht die Anatta-Lehre.

    Recht so. Die Wiedergeburtslehre richtig verstanden und die Anattalehre richtig verstanden und es gibt keinen Widerspruch.

  • ewald
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    • 18. September 2025 um 15:42
    • #125

    Natürlich gibt es einen Widerspruch, von den anderen sieben, zu denen ich zähle. Ich lehne den Glauben an die ewige Wiedergeburt ab. So wie Buddha durch die Erleuchtung befreit wurde, bin ich als Mensch in der westlichen Welt lebend, von dem Glauben an die Wiedergeburt befreit, ich bin sozusagen ein direkter Nachfolger Buddhas, erleuchtet und befreit. Die Wiedergeburt und das passende Karma dazu ist für die Buddhisten gedacht, die an die Schriften glauben, da steht es so drin. Ich lasse mich neben Buddha auch von den psychologischen Wissenschaften leiten, da kommt die Wiedergeburt nicht vor.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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