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  1. Buddhaland Forum
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  3. Allgemeines zum Buddhismus

Buddhistische Werte vs. AfD

  • KarmaHausmeister
  • 30. November 2025 um 11:33
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  • pano
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    • 5. Dezember 2025 um 08:58
    • #76

    Die Kriminalitätsrate in der DDR war auch phänomenal gering. Vielleicht wünscht sich Bebop einfach einen Polizeistaat?

  • Igor07
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    • 5. Dezember 2025 um 09:43
    • #77
    pano:

    Die Kriminalitätsrate in der DDR war auch phänomenal gering. Vielleicht wünscht sich Bebop einfach einen Polizeistaat?

    Ein kleiner Scherz am Rande: In allen Diktaturen ist die Kriminalitätsrate niedrig, weil die Geheimpolizei sehr gründlich arbeitet. Es lohnt sich, den Roman 1984 noch einmal zu lesen; der Film läuft derzeit in der ARD-Mediathek. Das passt sehr gut zum Thema, scheint mir.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • mukti
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    • 5. Dezember 2025 um 11:53
    • #78
    JoJu91:

    Misstrauen gegenüber Angehörigen fremder Gruppen liegt wohl in der Natur des Menschen.


    :cry:

    Ich denke Misstrauen ist von Natur aus allen Wesen als Selbstschutz zu eigen.

    Man kann ja nicht in andere hineinschauen und weiß nicht genau, wie man dran ist. Sogar innerhalb inniger Gemeinschaften kann das Vertrauen enttäuscht werden, der Freund verrät den Freund, der Ehemann tötet seine Frau usw. Auch in spirituellen Angelegenheiten gibt es Enttäuschungen, so dass naives Glauben bzw. Vertrauen in einen Lehrer unangebracht erscheint.


    Das angeborene Misstrauen lässt sich durch Verbreitung von Gerüchten und das Herausstellen negativer Einzelbeispiele zugunsten eines kollektiven Egoismus ausnutzen. Wenn eine Gruppe oder ein Volk einmal diffamiert ist, findet sich immer jemand unter ihnen, der etwas Schlechtes getan hat und so entsteht die Ansicht "Von denen kann ja nichts Gutes kommen".

    Gleichzeitig wird der Boden vorbereitet, auf dem die Diffamierung fruchtet: Übertriebene Heimatliebe. Das sieht so aus, als wäre jemand, der alles für sein Volk tut, sogar bereit ist im Krieg sein Leben zu opfern, alles andere als ein Egoist. In Wirklichkeit ist das ein erweitertes Ego, von "Ich" zum "Wir" und wir gegen die Anderen. Weil wir eben besser sind und mehr Rechte haben, das Recht des Stärkeren oder Klügeren über andere zu herrschen und sie für unser eigenes Gedeihen auszunutzen. Mit uns ist alles in Ordnung, wir folgen ja nur einem Naturgesetz.


    So wird die Verblendung zur Normalität, oder eigentlich ist sie ja normal, Weisheit ist eher selten. Wenn so ein besonderer Mensch wie der Buddha erscheint, verbreitet sie sich etwas mehr, aber niemand kann die Herzen der Menschen ändern, die dazu nicht bereit sind.

    Mit Metta, mukti.


  • Aravind
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    • 5. Dezember 2025 um 12:21
    • #79
    Qualia:

    In der Natur des Menschen liegt die Neugier, die durch Fremdes ausgelöst wird, Forschergeist und wenn möglich, Gemeinsamkeit.


    Misstrauen erscheint erst, wenn sich eine Gruppe als besondere Gruppe identifiziert. Dann kommt es zu Misstrauen gegenüber einer Gruppe als Gruppe, die sich auch als besonders empfindet.

    Genau. Dazu Methulasix: "Ich habe nichts gegen Fremde, aber diese Fremden sind nicht von hier."


    Schönes Wochenende!

    Aravind.

  • Samadhi1876
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    Buddh. Richtung
    • 5. Dezember 2025 um 13:10
    • #80
    Igor07:

    1984

    Den „Überwachungsstaat“ gibt es längst auch in D.

    S.a Palantir. Oder jetzt Microsoft Teams „Mitarbeiteranwesenheit“.

    Langfristige Datenspeicherung der Telekom.


    Sofern man selbst seine Spuren dort hinterlässt.
    Und was der Auswertende damit macht.


    Da die heutige Kommunikation sehr viel über Inet und Mobilfunk abläuft ist das sogar viel einfacher als früher.


    Sogar wo man gerade mit dem Auto unterwegs ist.

    Oder Satelliten die von oben alles neschauen.


    Auch die Einflussnahme auf die Bevölkerung umgekehrt läuft darüber sehr viel und auch gezielt ab.

  • Bebop
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    Chan
    • 5. Dezember 2025 um 15:20
    • #81
    pano:

    Vielleicht wünscht sich Bebop einfach einen Polizeistaat?

    Polen ist kein Polizeistaat. Japan auch nicht. Etc.


    Ich wünsche mir weniger linke Illusionen. Wie willst Du denn die Migrationsprobleme lösen ohne Abschieben, Filtern, effizientes Dichtmachen oder Runterschrauben?

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Bebop
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    Chan
    • 5. Dezember 2025 um 15:27
    • #82
    Igor07:

    Ein kleiner Scherz am Rande: In allen Diktaturen ist die Kriminalitätsrate niedrig,

    Nein. Oft sind die Zahlen vergleichbar. Hier ein paar Beispiele auf 100.000 Einwohner:

    • USA: 716 (Stand ca. 2023/2024).
    • Ruanda: 620 (Stand 2025)

      vs.

    • Turkmenistan: 576 (Stand 2025).
    • Kuba: 794 (Stand 2025).


    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

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    Buddh. Richtung
    Zen
    • 5. Dezember 2025 um 15:52
    • #83
    mukti:

    Das angeborene Misstrauen lässt sich durch Verbreitung von Gerüchten und das Herausstellen negativer Einzelbeispiele zugunsten eines kollektiven Egoismus ausnutzen.

    Wenn man in der Geschichte zurückschaut, dann findet man da viel an Krieg, Ausbeutung, Gemetzel und Hass. Und es ist eher ungewöhnlich, dass wir hier so eine ne liberale Demokratie mit Offenheit,Menschenrechten und Sozialleistungen haben. Ich glaube das haben wir nicht deswegen, weil die Menschen besser geworden sind. Sondern wegen einer sehr speziellen Konstellation. Wo sich Kooperation, technischer Fortschritt und Globalisierung in einer Erfolgsspirale gegenseitig bestärkt haben. Es gibt ja neben den Menschen die wirklich besonders altruistische sind solche, die eher dann nett und artig sind, wenn Kooperation eine Win-Win Situation verspricht


    Was aber bedeutet, dass sich das schnell ändern kann, wenn die Spirale sich nicht mehr dreht. Wo man früher Migration in Kauf genommen hat und als Bereicherung empfinden konnte, weil Globalisierung "einem nutzt" wird wird man kritisch und fühlt sich ausgenutzt sobald man das Gefühl hat, dass das nicht mehr so ist.


    So lange man das Gefühl hat dass technischer Fortschritt und Globalisierung und Staat nützlich ist , spielt man das Spiel der Demokratie und der Gegenseite gern Achtung mit. Aber sobald dieses Gefühl schwindet, schwindet die Bereitschaft zur Kooperation. Der Augenschein das alle immer besser und demokratischer und aufgeklärter wurden, war vielleicht eine Illusion eine gloriosen Nachkriegs-Erfolgsspirale. Einer kurzen Ritt auf einer Expontialkurve der -wo einen Antrieb durch die entfesselten Produktionskräfte kurz nach oben hebt und man ein Gefühl von Schwerelosigkeit, Unbeschwertheit und grenzenlosen Möglichkeiten beschwert hat.


    Bei Bert Brecht heißt es ja "Zuerst das Fressen dann die Moral" und irgendwie funktioniert das ja in zwei Richtungen. Dass diejenigen denen die Felle davonschwimmen "andere Saiten aufziehen" und härter werden. Aber es gibt auch die andere Seite.


    Das diejenigen denen nicht die Felle davon schwimmen, die Moral behalten und vor sich hertragen können. Man ist vielleicht im Staatsdienst oder bei einem internationalen Konzern, verdient gut, und kann es sich leisten "woke" zu sein, Umweltschützer. Man ist globalisiert, spricht dauern Englisch und die AFD ist eine ganz ferne Kultur. Dumpfe Proleten, engstirnige Wutbürger, pöbelnde Barbaren. Und eben auch unmoralisch. Man hat das Haus abbezahlt und die Moral gepachtet. Die beiden Formen der Abgrenzung und der Identität schaukeln sich gegenseitig auf.

  • KarmaHausmeister
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    säk. Buddhismus
    • 5. Dezember 2025 um 16:01
    • #84
    Bebop:
    pano:

    Vielleicht wünscht sich Bebop einfach einen Polizeistaat?

    Polen ist kein Polizeistaat. Japan auch nicht. Etc.


    Ich wünsche mir weniger linke Illusionen. Wie willst Du denn die Migrationsprobleme lösen ohne Abschieben, Filtern, effizientes Dichtmachen oder Runterschrauben?


    Zum Begriff „Migrationsproblem“: In der Migrationsforschung wird darauf hingewiesen, dass solche problemorientierten Schlagworte („Migrationsproblem“, „Flüchtlingskrise“) Migration einseitig als Störung bestehender Ordnungen markieren und von strukturellen Ursachen wie Krieg, Verfolgung, globalen Ungleichheiten und politisch gesetzten Grenz- und Einwanderungsregimen ablenken sollen.


    Für Dich bedeutet Migration also eine Störung bestehender Ordnung?

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬 – 焉知非福

  • Samadhi1876
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    Buddh. Richtung
    • 5. Dezember 2025 um 16:47
    • #85
    mukti:

    So wird die Verblendung zur Normalität

    Dazu fällt mir auch noch ein, das man schnell Vorurteile fällt, auf Grund von Erfahrungen mit Menschen, oder auch Dingen:


    ZB wenn man eine negative Erfahrung mit einem „Franzosen“ oder „Niederländer“ macht, und keine anderen positiven Erfahrungen, weil mehr Begegnung oder tiefere Begegnungen mit ihnen oder anderen „Franzosen und Holländern“ auf Grund der „Durchreise“ nicht möglich war, und darauf schliesst: „die sind alle so“ oder „wahrscheinlich so“


    Dh. Meistens begegne ich erst mal nur der Oberfläche eines anderen Menschen in einer bestimmten Situation. Und mehr Kennenlernen, oder die „andere Seite“, ist deshalb oft auch nicht möglich.


    Es entstehen dann mehr so etwas wie Vermutungen.

    Oder auf Grund von Geschichte: die „Deutschen sind ein Kriegsvolk“.

    Sagte mal ein Schweizer übrigens vor einiger Zeit zu mir.


    Manchmal kommen eben auch in bestimmten Situationen wieder alte Ängste und Erinnerungen hoch.


    Und anders herum, der der diese Erfahrungen noch nicht gemacht hat, ist plötzlich davon überrascht, das der Mensch auf einmal „ganz anders als zuvor erscheint“.


    Ich glaube das egal welche „Nationalität“:


    irgendwo oder irgend wann, und unter denselben Bedingungen ticken zuerst mal alle (evolutionstechnisch) gleich.


    Und wenn man sich selbst dessen nicht bewusst ist, handelt man auch eben einseitig oder nicht immer angemessen. Bzw. kann es gar nicht.


    Das fängt schon in einer Partnerschaft oder Freundschaft an.

    Jeder zeigt sich auf der Suche danach zuerst mal nur von seiner „besten Seite“, und verbirgt eher die „schlechte Seite“. Letztendlich kommt erst mit der Zeit „alles raus“, weil Begegnungen zu kurz waren.


    Dh. manchmal urteilt man einfach auch zu vorschnell.

    Oder wie die eigene Laune gerade ist.

    Oder man dissoziert oder verbirgt einfach etwas, weil einem ein Teil wichtiger erscheint als ein anderer Teil.


    Um etwas für sich selbst zu erreichen.

    Oder einfacher zu machen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Samadhi1876 (5. Dezember 2025 um 17:00)

  • Samadhi1876
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    Buddh. Richtung
    • 5. Dezember 2025 um 17:13
    • #86

    Abgesehen vom normalen Sapiens Verhalten:

    Jeder Mensch ist auch mehr oder weniger narzisstisch.

    Das ist auch normal, solange das nicht krankhafte Züge annimmt.


    Oft entsteht pathologische Narzissmus ja auch auf Grund starker früher erlebter Kränkungen. Wenig erlebter Liebe und Mitgefühl.


    Das man bspw. Adolf Hitler nachsagt.

  • mooncake
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    • 5. Dezember 2025 um 18:40
    • #87
    Bebop:

    Wie willst Du denn die Migrationsprobleme lösen ohne Abschieben, Filtern, effizientes Dichtmachen oder Runterschrauben?

    Migration bedeutet erstmal Zuwanderung. Es beinhaltet Zuwanderung von Fachkräften genauso wie Zuwanderung von Flüchtlingen.

    In Deutschland wird es diesen Gruppen schwer gemacht zu arbeiten und für ihren Lebensunterhalt selbst zu sorgen. Ihre Bildungsabschlüsse werden nicht anerkannt, die Firmen bekommen keine Auftenthalts-, und Arbeitsgenehmigung für die im Ausland rekrutierten Fachleute.

    Man könnte diese Probleme einfacher lösen, wenn die Bürokratie beweglicher wäre und die Politik das unterstützen würde.

    Deutschland braucht Zuwanderung, sowohl von Ungelernten, als auch von Fachkräften.

    Wenn die AfD von Remigration spricht und sich weiter durchsetzt, werden hier auch viele das Land verlassen, die wertvolle Einkommens- und Gewerbesteuerzahler sind, Geschäfte aufgebaut haben,

    und seit Jahren hier ansässig sind. Das ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern auch ein grosser Brain Drain.

    Wenn ich mich hier mit meinen Nachbarn unterhalte, sind die Ängste darüber gross und die Stimmung sehr schlecht.

  • Samadhi1876
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    Buddh. Richtung
    • 5. Dezember 2025 um 19:01
    • #88
    mooncake:

    Migration bedeutet erstmal Zuwanderung. Es beinhaltet Zuwanderung von Fachkräften genauso wie Zuwanderung von Flüchtlingen.

    In Deutschland wird es diesen Gruppen schwer gemacht zu arbeiten und für ihren Lebensunterhalt selbst zu sorgen. Ihre Bildungsabschlüsse werden nicht anerkannt, die Firmen bekommen keine Auftenthalts-, und Arbeitsgenehmigung für die im Ausland rekrutierten Fachleute.

    Man könnte diese Probleme einfacher lösen, wenn die Bürokratie beweglicher wäre und die Politik das unterstützen würde.

    Deutschland braucht Zuwanderung, sowohl von Ungelernten, als auch von Fachkräften.

    Wenn die AfD von Remigration spricht und sich weiter durchsetzt, werden hier auch viele das Land verlassen, die wertvolle Einkommens- und Gewerbesteuerzahler sind, Geschäfte aufgebaut haben,

    und seit Jahren hier ansässig sind. Das ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern auch ein grosser Brain Drain.

    Wenn ich mich hier mit meinen Nachbarn unterhalte, sind die Ängste darüber gross und die Stimmung sehr schlecht.

    Alles anzeigen

    Ja, das ist an sich korrekt.

    Was viele Menschen allerdings auch gestört hat, ist eine klarere Ansage als nur „eine Alarmlänge Abstand zu halten“. Das halt auch viele Anschläge hinzu kamen und man sich überlegt hat, gehe ich noch auf einen Weihnachtsmarkt oder nicht.


    Man fühlt sich irgend wann nicht mehr sicher…


    Das betrifft auch nicht alle Zuwanderer oder Flüchtlinge, sondern nur bestimmte, die mit der neuen Kultur nicht klar kommen, oder gar vom Krieg traumatisiert worden sind.

    Sogenannte Clans gibt es auch schon Jahrzehnte in D. Die gefühlt auch keinen Respekt vor dem Land haben. Oder welche die einreisen um Geldautomaten zu sprengen oder Diebstahl. Genauso wie Drohnen überall rumfliegen zu lassen ohne etwas dagegen zu unternehmen.


    Und wenn Afd dann von konsequenteren Massnahmen spricht muss man sich über Zulauf zur Partei nicht wundern.


    D hat denke ich auf Grund des zweiten Weltkriegs auch immer noch ein Problem mit bestimmten Themen. Um nicht wieder an NaziD erinnert und damit verglichen zu werden. Oder Palästina nicht anerkennen möchte. Aus Angst. Vor den ungewissen Folgen.


    Aber man kann das zumindest deutlicher artikulieren.

    Sich dabei auch von damals genauer abgrenzen.


    So ähnlich wie nur zu sagen „Deutschland ist Islam“.

    Es ist dann kein Wunder das der „Deutsche“ sich anfängt zu fragen „bin ich noch in Deutschland“.


    Zuwanderer und Flüchtlinge gibt es ja nicht erst seit 2015.

    Auch zu DDR Zeiten.

    Und ich glaube das war auch nie so ein grosses Thema.

    Auch wurden diese nicht immer gut behandelt.


    Aber nun gab es auch sichtbar grössere Zuströme in kürzerer Zeit.


    Jeder hat das sicher bemerkt wenn er durch die Städte gelaufen ist.

    Und man fragt sich dann natürlich auch, „wo und wie endet das“…


    Hinzu sind dadurch auch Probleme wie Wohnungsnot entstanden.


    Kann man ja nicht leugnen.

    Noch muss man alle Zuwanderer oder Flüchtlinge gleicher massen kritisieren.


    Aber „das Volk“ wünscht sich halt Lösungen.

  • mooncake
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    • 5. Dezember 2025 um 20:03
    • #89
    Samadhi1876:

    So ähnlich wie nur zu sagen „Deutschland ist Islam“.

    Es ist dann kein Wunder das der „Deutsche“ sich anfängt zu fragen „bin ich noch in Deutschland“.

    Das hat ja auch niemand gesagt, wenn ich mich richtig erinnere. Bin ja auch Deutsche und feiere hier gerne alle Feste mit.


    Wenn Du genug Kohle hast, hast Du selbst in Ballungsräumen die pralle Auswahl an schicken Wohnungen mit Fussbodenheizung und Fenstern bis zum Boden. Das Problem ist, dass seit vielen Jahren keine bezahlbaren Wohnungen und keine Sozialwohnungen mehr gebaut werden weil die Baukosten steigen, die Regeln für die Neubauten immer enger werden und die Bauarbeiter fehlen.

  • Samadhi1876
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    Buddh. Richtung
    • 5. Dezember 2025 um 20:51
    • #90
    mooncake:

    Wenn Du genug Kohle hast, hast Du selbst in Ballungsräumen die pralle Auswahl an schicken Wohnungen mit Fussbodenheizung und Fenstern bis zum Boden. Das Problem ist, dass seit vielen Jahren keine bezahlbaren Wohnungen und keine Sozialwohnungen mehr gebaut werden weil die Baukosten steigen, die Regeln für die Neubauten immer enger werden und die Bauarbeiter fehlen.

    Ja ich meinte eher normale Mietwohnungen. Wer genug Kohle hat oder geerbt hat ist sowieso fein raus. Macht sich da auch keine Gedanken.


    Das Problem ist aber auch, das es viele leerstehende Wohnungen gibt, die aber nicht mehr vermietet werden. Warum weiss ich nicht genau.

    Oder das Vermieter nun auf Grund von Angebot und Nachfrage die Preise in die Höhe treiben und das gnadenlos versuchen auszunutzen.


    In den letzten vier Jahren ist meine Mietwohnung 34% teurer geworden. Vorher jahre lange nix an Preiserhöhung.


    Das Problem mit Neubauten sind angeblich höhere Baukosten und strengere und zahlreiche Vorgaben wie zB dickere Decken.

    Einmal editiert, zuletzt von Samadhi1876 (5. Dezember 2025 um 21:00)

  • Michael Haardt
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    Buddh. Richtung
    • 5. Dezember 2025 um 22:35
    • #91

    Vermietung lohnt sich vielerorts kaum noch. Immer mehr Mieterrechte, immer mehr Bürokratie, keine Rechtssicherheit bei Dingen wie Heizung und Sanierungspflichten, das sind alles Risiken, die eingepreist werden müssen und nicht können. Dazu hat man die Kapitalbindungskosten. Das weiß unsere Regierung auch und ist darum so viele Sozialwohnungen losgeworden, wie ging, weil sie nur draufzahlt.


    Entsprechend verkaufen etliche Vermieter, entweder an Gesellschaften, oder an Wohnungseigentümer, oder lassen evtl. leerstehen in der Hoffnung auf bessere Zeiten (oder Käufer), bevor sie eine Sanierung machen, deren Kosten sie nie wiedersehen, oder durch Vermietung mehr Geld verlieren als durch Leerstand.


    Es lässt sich nun trefflich schimpfen, wer das alles schuld ist. Das machen alle Länder und tatsächlich gibt es in jedem Land ein paar individuelle Ursachen, die schon preistreibend sind, aber längst nicht die Dimension erklären, die wir sehen, wenn man nachrechnet. Rechnen ist allerdings erheblich unbeliebter als schimpfen, aber Buddha setzt Erkenntnis klar über Wut, also:


    Seit gut 40 Jahren bis in die junge Vergangenheit sanken die Zinsen. Liquidität wurde also immer billiger. Man wollte mehr Inflation und laut Theorie muss man dazu die Zinsen senken. Ein anderes Instrument hat eine Notenbank auch nicht. Die Theorie hat zwar noch nie so richtig gestimmt, aber egal, man hat das gemacht. Und weil's so billig war, die Geldmenge hochgejubelt, denn es kostete ja kaum was.


    Inflation ist kein uniformes Maß, sondern marktspezifisch. Wenn ich da im Supermarkt stehe und sag, wo steht denn der 10-jährige Zins für mein 12er-Pack H-Milch, wird das nichts. Im Autohaus sieht es schon anders aus. Wenn Liquidität billig ist, wird H-Milch also nicht direkt teurer, aber Autos werden es schon. Wenn so viel Liquidität da ist, wird alles zum Asset, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Auch Immobilien. Und wenn die Geldmenge so steigt, auch wenn die Verbraucherpreise es (noch) nicht tun, ist jeder blöd, der long in Geld ist. Also ist der kluge Investor short in Geld und long in Assets. Und verdient gut. Und der normale Arbeitnehmer versucht long in Geld zu werden, indem er seine Arbeitskraft verkauft, und verliert jedes Jahr. Ein Maß für einen fairen Aktienwert ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis: Wieviele Jahresgewinne machen den Kurs einer Aktie aus? Ich weiß, das ist keine ideale Metrik, aber für diesen Zweck absolut ausreichend. Ich zeige hier die relative Staatsverschuldung der USA in Prozent ihres BIP und das Kurs/Gewinn-Verhältnis vom S&P 500 Aktienindex:

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.


    Wie man sieht, korreliert das halbwegs. Mit der Ausweitung der Verschuldung und damit der Geldmenge wurden Aktien immer teurer: Inflation.


    Meine These, dass Wohlstand damit korreliert, short in Geld und long in Assets zu sein, kann ich auch in Daten angeben. Hier eine Auswertung der FED der USA, welche Vermögensstruktur welcher Teil der Bevölkerung hat:


    The Fed - Comparison: Compare Wealth Components across Groups


    Der untere Teil der Bevölkerung gibt sein Geld aus, primär für sein Haus und vor allem für Konsumartikel. 50-90% sind schon besser, aber insgesamt noch unbefriedigend. Danach sinkt der proportionale Anteil des Konsums extrem ab und steigt erst bei den Superreichen mit Superyachten und so wieder an.


    Natürlich sind die Marktteilnehmer nicht blöd und sagen irgendwann: Hallo, lieber Staat. Deine Anleihen werden riskant, weil du so überschuldet bist. Ich will mehr Risikoprämie. Der Marktzins steigt also, und das am langen Zinsende, weil da mehr Risiko ist. Exakt das ist passiert. Damit steigen die Zinsausgaben plötzlich und der Staat macht dicke Backen. Die naheliegende Reaktion ist, die Laufzeit der Neuverschuldung zu senken, um neue Schulden billiger aufnehmen zu können und den Marktzins der Langläufer nicht unnötig zu treiben. Das verschiebt das Problem natürlich nur, aber genau das wird seit längerer Zeit gemacht.


    Ich habe hier die USA gezeigt, weil das der größte und transparenteste Kapitalmarkt ist. Bei uns und überall sonst sieht das natürlich ganz ähnlich aus.


    So enteignet man Menschen seit ein paar Jahrzehnten systematisch. Egal, wessen Lieblingspartei schon mal mitregiert hat: Ja, die hat das auch gerne mitgemacht und schön die Klappe gehalten. Und, der Fairness halber, was sagt die AfD dazu? Genau, auch nichts. Oder sagen wir mal, nichts mehr, seit Lucke weg ist, an den sich schon keiner mehr erinnert.


    In dem Kontext muss man das "Sondervermögen" sehen, was diesen Trend mit erhöhter Geschwindigkeit fortsetzt. Es wird Wachstum versprochen, denn wenn die Wirtschaft wächst, sinkt die relative Staatsverschuldung, und wir legen den Rückwärtsgang ein. Tun wir natürlich nicht, denn dann erhöhen wir die Verschuldung flugs, was unsere Verfassung uns nahelegt, die ich auch hier gerne ändern würde. :)


    Buddha sagt immer noch: Erkenntnis ist wichtig und gut, Schimpfen nicht. Verstehe deine Welt und mach sie nicht schlimmer. Und stell dich nicht rennenden Elefanten in den Weg (aka halte dich nicht an Gedanken fest, schon gar nicht an welchen, von denen man vorher schon weiß, dass es Verdruss gibt).


    So einfach ist das also, warum Wohnen so unbezahlbar geworden ist und warum die Zeiten für die breite Masse härter wurden. Darum gibt es die AfD und darum ist sie ein Symptom, keine Ursache.


    Es bleibt die Frage: Warum ist das passiert? Unsere Kultur glaubt an endloses Wachstum. Das ist unsere Ideologie. Wir wollen Inflation, die berühmten zwei Prozent, weil die Aussicht auf zukünftige Preissteigerungen den Konsum antreibt, und ohne Konsum kein Wachstum. Die alten Industrieländer glauben an den Konsumismus.

  • Zuflucht
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    • 5. Dezember 2025 um 22:42
    • #92

    Hallo Zusammen,


    Gratulation an die Moderation das sie den Thread nicht, wie zwischendurch gefordert, geschlossen haben. Das ist mutig und lässt großzügig, wie auch Hoffnungs- und Vertrauensvoll "den Dingen ihren Lauf". Alles was bisher besprochen wurde ist interessant und äußerst lehrreich. Danke.


    Für die einen ist die AFD eine Organisation die mit Ängsten, Lügen, Ausgrenzung, Feindbildern und bewußten Abwertungen die politische und gesellschaftliche Spaltung befördert. Für Andere ist sie "die Kraft" die klare Kante zeigt, kritisch den Finger in die Wunde legt und bestehende Unzulänglichkeiten aufzeigt.


    Was machen wir jetzt damit?


    Wunderbar dargestellt wurde das die Sorgen, Nöte, Kränkungen, Ängste und Ohnmacht diesem Thema eine nicht zu unterschätzende Bedeutung und augenscheinliche Handlungsnotwendigkeit geben. Hinderlich scheinen auch die soziokulturellen Unterschiede und Befindlichkeiten bzgl. der Ideologisch sich anmassend erhebenden Woken in der Auseinandersetzung zu wirken.


    Was möchten wir bewirken? Wo wollen wir hin? Auswandern, wie Michael (Haardt) es für sich angedacht hat? (Wo soll es hingehen, Michael?)


    Wir als als buddhistisch inspirierte Menschen können so viel Gutes zu dieser gesellschaftlichen Auseinandersetzung beitragen! Wir können zuhören, mitfühlen, annehmen - auch ohne uns Positionieren zu müssen - Wir können akzeptieren und Fragen stellen. Es geht nicht darum die Dinge weg-zu-lächeln oder gar den Therapeuten zu spielen. Es geht um so viel mehr - Freundlichkeit und Verständnis für die unterschiedlichen Positionen.


    Ich lebe in Brandenburg in einer Kleinstadt die mehrheitlich die AFD wählt. Die meisten Menschen codieren in ihrer Ansprache die mögliche Zugehörigkeit: " Die da oben machen was sie wollen...", Oder zur Migration: " beim Neger-Netto gehe ich nicht einkaufen..". (Ein Netto- Einzelhandelsgeschäft in dem Flüchtende einkaufen).


    Die politische Frustation und Auseinandersetzung ist ein Spielfeld auf dem sich viele im Ort ihre Zugehörigkeit zusichern. Das sollten wir, ohne am destruktiven Spiel teilzunehmen, meiner Meinung nach, ernsthaft akzeptieren und unseren Gegenüber als Menschen wahrnehmen. Welche Handlungsoptionen sind angesagt?


    "Was genau möchtest Du verändern?" "Was genau ist Dir daran so wichtig?"


    Es ist nicht meine Aufgabe die politische Einstellung meines Gesprächspartners zu ändern oder zu kritisieren. Es ist das Gemeinsame, das wir als spirituelle Menschen suchen und herausfinden sollten.


    Häufig relativiert die Liebe die wir bereit sind zugeben die Zermürbtheit, die Frustation und die Wut.


    Das ist mein Anspruch als Buddhist. Nicht mehr und nicht weniger.

  • Bebop
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    • 6. Dezember 2025 um 05:16
    • #93
    KarmaHausmeister:

    Für Dich bedeutet Migration also eine Störung bestehender Ordnung?

    Das Haendeln der Migration unter Merkel auf jeden Fall. Auch das Nichtabschieben/Zurückschicken in die Länder, die zuerst zuständig waren. Wir haben unser Kontingent übererfüllt und in dieser Hinsicht sind andere gefragt. Natürlich auch das inkonsequente Nichtabschieben Krimineller und anderer,das permanent Verzögerungen unterliegt.


    Ich kenne keine Partei,die es ablehnt. Fachkräfte aufzunehmen und humanitäre Hilfe im Rahmen des noch Möglichen zu leisten.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Samadhi1876
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    • 6. Dezember 2025 um 05:49
    • #94

    Der Buddha hat die Ursachen von Leiden versucht zu ergründen.

    Und was helfen kann.


    Das tun einige in diesem Thread auch.
    Sich mit den Ursachen von Leiden befassen.


    Allerdings wird das immer komplexer und umfangreicher und detaillierter, je weiter man das Feld, den Bereich ausdehnt:


    Von direkt vor der eigenen Nase bis hin zur globalen Welt.


    Die Frage die dann auftaucht ist, wo liegen die Grenzen meiner eigenen Handlungsfähigkeit und Reichweite.


    Und wenn es um AfD geht, was kann ich als Buddhist, dagegen oder dafür tun.


    Ich kann wählen gehen und nehme damit minimalen Einfluss darauf.

    Oder ich gehe nicht wählen, wähle keine Partei.


    Lasse Alles geschehen.

    Wie es irgendwie kommt.


    Ich kann versuchen mich um mich selbst zu kümmern.

    Mein eigenes Leiden.


    Das Leiden anderer zu verringern oder dabei zu helfen von Leiden zu befreien ist immer begrenzt.


    Meist kann das nur in direkten einzelnen Begegnungen erfolgen.

    Oder ich gründe eine größere Organisation mit mehreren Mitgliedern.


    Eine Art von Sangha.

    Für wohltätige Zwecke zB,


    Oder ich schreibe ein Buch zu dem Thema und veröffentliche es.

    Oder ich bediene mich modernen Mitteln wie Inet, teile etwas in Foren, oder eröffne einen eigenen „Sendekanal“ mit grösserer Reichweite.

    Einmal editiert, zuletzt von Samadhi1876 (6. Dezember 2025 um 06:05)

  • KarmaHausmeister
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    • 6. Dezember 2025 um 09:56
    • #95
    Bebop:
    KarmaHausmeister:

    Für Dich bedeutet Migration also eine Störung bestehender Ordnung?

    Das Haendeln der Migration unter Merkel auf jeden Fall. Auch das Nichtabschieben/Zurückschicken in die Länder, die zuerst zuständig waren. Wir haben unser Kontingent übererfüllt und in dieser Hinsicht sind andere gefragt. Natürlich auch das inkonsequente Nichtabschieben Krimineller und anderer,das permanent Verzögerungen unterliegt.


    Ich kenne keine Partei,die es ablehnt. Fachkräfte aufzunehmen und humanitäre Hilfe im Rahmen des noch Möglichen zu leisten.


    Deine Antwort ist eine Kritik an der Politik 2015/16, aber sie beantwortet nicht meine Frage an Dich, ob Migration für Dich grundsätzlich eine Störung darstellt.


    Du arbeitest mit verkürzten Annahmen: Es gab kein „Kontingent“, Dublin war 2015 praktisch ausgesetzt, und Abschiebungen scheitern meist an rechtlichen und organisatorischen Hindernissen.


    Migration umfasst weit mehr als nur Fachkräfte und Einzelfälle. Um sinnvoll zu diskutieren, muss man diese unterschiedlichen Formen und die tatsächlichen rechtlichen Rahmenbedingungen deutlich auseinanderhalten.

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    • 6. Dezember 2025 um 10:39
    • #96
    KarmaHausmeister:

    ob Migration für Dich grundsätzlich eine Störung darstellt.

    Das ist doch in der Antwort impliziert, also nein. Ich bin ja selbst ein Migrant, da ich seit 13 Jahren in Thailand lebe. Allerdings bin ich in D. gemeldet, zahle dort Steuern und habe darum auch im selbst gewählten "Exil" ein Interesse an Deutschlands Zustand. Ich wollte ursprünglich nur ein paar Jahre weg und will nun nach jeder "Heimatreise" weniger nach Deutschland zurückkehren, und daran ist nicht zuletzt das schuld, was unter "Stadtbild" fällt

    KarmaHausmeister:

    Dublin war 2015 praktisch ausgesetzt, und Abschiebungen scheitern meist an rechtlichen und organisatorischen Hindernissen.

    Das erste war illegal, und das zweite muss man aendern. Ich beziehe die Folgezeit nach 2015 und die Migrationspolitik derGruenen und Sozis mit ein. Und weil die etablierten Parteien an beidem scheiterten, den Menschen aber "Stadtbild", zusätzliche Gewalt, Machismo und Sozialschmarotzer eher und ganz von selbst auf den Senkel gehen als Kernkraftwerke, Heizungen oder Viren (es sei denn, man macht ihnen bewusst, wie Lauterbach zugab, Angst), setzen sie Hoffnungen auf eine neuere Partei.


    Aravind:

    Zitat

    In so weit handelt es sich um eine reine Lippenbekenntnis.

    Das waren wir bisher von allen Parteien gewohnt und hat somit ein Recht auf Verifizierung oder Falsifizierung.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

    Einmal editiert, zuletzt von Bebop (6. Dezember 2025 um 10:46)

  • Aravind
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    • 6. Dezember 2025 um 10:41
    • #97
    Bebop:

    Ich kenne keine Partei,die es ablehnt. Fachkräfte aufzunehmen

    Dq ein Dritte meiner Angestellten nicht in Deutschland oder der EU geboren wurden, kenn ich mich da ein wenig aus.


    Die afd behauptet theoretisch, Fachkräfte einwandern lassen zu wollen.


    Und im selben Kapitel in ihrem Programm steht in jedem zweiten Satz, dass sie das aber doch nicht wollen. Beispielsweise im Wahlprogramm, S 111, zweiter Absatz. Ein Drittel des Kapitels besteht aus falschen Behauptungen (wenn man annimmt, dass sich die Autoren mit dem Thema nicht auskennen), oder Lügen (im umgekehrten Fall), warum es eigentlich gar keinen Mangel an Fachkräften gibt.


    Der letzte Teil des Kapitels beschäftigt sich damit, wie man die Hürden für qualifizierte Menschen, die legal einwandern wollen, und deren Arbeitgeber, noch höher macht, als sie ohnehin schon sind (Bluecard).


    In so weit handelt es sich um eine reine Lippenbekenntnis.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • KarmaHausmeister
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    • 6. Dezember 2025 um 12:34
    • #98
    Bebop:
    KarmaHausmeister:

    Dublin war 2015 praktisch ausgesetzt, und Abschiebungen scheitern meist an rechtlichen und organisatorischen Hindernissen.

    Das erste war illegal, und das zweite muss man aendern. Ich beziehe die Folgezeit nach 2015 und die Migrationspolitik derGruenen und Sozis mit ein. Und weil die etablierten Parteien an beidem scheiterten, den Menschen aber "Stadtbild", zusätzliche Gewalt, Machismo und Sozialschmarotzer eher und ganz von selbst auf den Senkel gehen


    Da bist Du falsch informiert. Die Dublin-Verordnung scheiterte 2015 systemweit an Überlastung der Grenzstaaten mangelnder Registrierung via EURODAC und politischen Entscheidungen mehrerer EU-Staaten, Flüchtlinge weiterzuwandern zu lassen, nicht allein durch Deutschland. Höchste Gerichte (EuGH, nationale Verfassungsgerichte) bestätigten, dass die Aufnahme während der Krise kein EU-Recht brach, da nationales Recht durch Dublin und Schengen überlagert wurde. Die Aussetzung von Rücküberstellungen syrischer Staatsbürger war administrativ pragmatisch und lag im Ermessensspielraum.


    Deine weiteren Behauptungen lassen sich durch Daten nicht belegen oder sind aus dem Kontext gerissen, sie dienen politischer Polarisierung.


    Die Gesamtzahl der Gewalttaten sank von 2015 bis 2024 um rund 15 Prozent, trotz eines Anstiegs der ausländischen Bevölkerung um 39 Prozent.


    Es gibt keine systematischen Statistiken, die eine Verschlechterung des Stadtbilds durch Migration seit 2015 belegen.


    „Sozialschmarotzertum“: Der Anteil ausländischer Bürgergeld-Empfänger stieg zwar von ca. 20 Prozent (2010) auf 47,9 Prozent (2024). Dies spiegelt aber den höheren Ausländeranteil durch die Migrationsbewegung seit 2015 wider sowie höhere Arbeitslosigkeit. Viele Schutzsuchende sind einfach noch nicht in Arbeit. Das benötigt Zeit.

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    • 6. Dezember 2025 um 15:06
    • #99

    Ich bin vor 56 Jahren in diese Welt, und per Zufall in diesen Wohlstand migriert... beizeiten werde ich sie wieder verlassen. Vielen Menschen geht es sehr schlecht. Je mehr Geld (und somit Kraft zur Veränderung) bei wenigen Menschen akkumuliert, desto weniger bleibt für den Rest. Das muss und sollte nicht sein. Es ist mehr als genug zum Teilen da.


    Billie Eilish redet Milliardären ins Gewissen - SRF News Videos - Play SRF
    Bei einer Veranstaltung des «The Wall Street Journal Magazine» rief die US-Sängerin Billie Eilish Milliardäre und Milliardärinnen wie Mark Zuckerberg zu mehr…
    www.srf.ch

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Michael Haardt
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    • 6. Dezember 2025 um 15:11
    • #100

    KarmaHausmeister "Lassen sich nicht belegen", "dienen politischer Polarisierung": Das ist keine rein faktische Information, sondern enthält im System der vier Ohren die Beziehungsaussage, dass Du als redlicher Mensch unredliche Absichten erkennst, und den Appell, das sein zu lassen. Das wirkt unsympathisch und macht es schwer, einen Dialog zu führen, der bei den Fakten bleibt, und anders wird man im Sinn der rechten Rede nicht über ein grundsätzlich so emotionales Thema wie die AfD sprechen können, um sein Verständnis zu erweitern. Du hast den Thread mit dem Appell eröffnet, dass ein Buddhist die AfD prinzipiell nicht wählen kann. Allein die einhellig beglückende Zustimmung blieb aus, denn es ist alles andere als einfach. Was hätte Buddha gesagt? Ich denke, er hätte versucht, die Situation zu verstehen. Er hätte sich nicht mit wehenden Fahnen in eine emotionale Diskussion gestürzt.


    Also, wie sieht es mit Gewalt so aus? Ich weiß nicht, was in deinen Zahlen alles unter Gewalt fällt, aber hier die Daten mit Quelle spezifisch zu Körperverletzung:


    Körperverletzungen Deutschland 2024| Statista
    Die Zahl der polizeilich erfassten Körperverletzungen in Deutschland war im Jahr 2024 so hoch wie noch nie zuvor.
    de.statista.com


    2015: 528 k

    2025: 626 k


    Was sagt das BKA zur Ausländerkriminalität?


    Tatverdächtige Ausländeranteil 2024| Statista
    Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen bei Straftaten in Deutschland stieg im Jahr 2024 auf einen neuen Höchststand.
    de.statista.com


    Das sind natürlich nur absolute Werte. Wieviele Ausländer gibt es denn und wie hat sich der Anteil entwickelt?


    Ausländeranteil in Deutschland bis 2024| Statista
    Der Ausländeranteil in Deutschland ist in den letzten Jahren gestiegen. Der Anteil Nichtdeutscher nahm vor allem durch Zuwanderung aus dem Ausland zu.
    de.statista.com


    Der Trend im Verhältnis ist so eindeutig, dass man auch durch leichte Korrekturen der Zahlen aufgrund verschiedener Ermittlungen nicht zu einer anderen Aussage kommt. Deutschland wird faktisch unsicherer, auch wenn wir in der Welt immer noch ganz gut dastehen.


    Die momentane Quote der Arbeitsvermittelung von Bürgergeldempfängern ist miserabel. Ich kenne keine optimistische Statistik, wie eingewanderte Bürgergeldempfänger zu steuerzahlendem Humankapital werden, denn darum geht es politisch teilweise. Du sagst, dass es mehr Zeit braucht. Ich bin neugierig auf die Datengrundlage, die darlegt, wie sich die Vermittlungsquote über die Zeit gestaltet, auf deren Basis du zu dieser Ansicht kommst.


    Warum sprechen wir über Bürgergeld? Es geht um ca. 50 Mrd im Jahr. Also etwa so viel, wie uns der Betrieb der Finanzämter kostet, aber darüber, oder wo der Rest der 948 Mrd Steuereinnahmen bleibt, sprechen wir nicht. Oder warum wir so extreme Schulden brauchen, um die gesamten Staatsausgaben zu decken, was, wie ich oben darlegte, den wirtschaftlichen Druck erzeugt, der die AfD hervorbrachte. Buddha sieht Neid als Wut und Enttäuschung über eine unzureichende Belohnung des Selbstbildes gegenüber anderen an. Ich denke, das stimmt, und es verstellt den Blick auf die Gesamtheit.


    Den Begriff "Stadtbild" verwende ich nicht. Das ist Dog-Whistling, weil die Mehrdeutigkeit darunter jeden verstehen lässt, was er möchte. So polarisiert man weiter als moderne Version von "Teile und Herrsche", lenkt alle Energie der verfeindeten Gruppen gegeneinander, und regiert unbehelligt weiter.


    Die Diskussion um Gesetze und deren Auslegung ist für den Stammtisch geeignet, bringt aber niemand wirklich weiter. Gesetze sind Instrumente der Macht, mehr nicht. Kriegsverbrechen sind recht klar definiert. Assange hat sie aufgedeckt und wurde darum als Individuum verfolgt, was nach üblicher Definition das Recht auf Asyl begründet, und die Bundesregierung hat das abgelehnt, und ich bin sicher, dass es juristisch einwandfrei war.


    Weitaus interessanter ist die Frage: Wie sieht die wirtschaftliche Lage des Landes aus, und warum ist das so? Wie realistisch ist es, dass der Staat seine Kernaufgaben zukünftig wieder erfüllen kann, und warum hat er ein Problem damit? In diesem Problemfeld wurde die AfD groß. Wer sie loswerden möchte, muss hier Lösungen finden.


    Buddha liefert gute Ansätze, wie man die Situation versteht, und was man mit dem gefundenen Verständnis anfängt. Für mich war Buddha ein Mensch, der sagt: "Jetzt mach keine Religion draus. Du musst schon selbst denken und verstehen. Ich kann dir nur sagen, in welcher Weise du das hinbekommst, damit du nicht über die eigenen Füße fällst." Es ist keine Religion, wo in irgendeinem Gebot steht "du sollst nett zu allen Menschen sein" und dann kann man zu einem Gott beten "Hey schau mal, die AfD hält sich da gar nicht dran. Kannst du die mal wegputzen?", oder die Gläubigen belehren "Jungs! Ihr wählt die doch wohl nicht, oder? Gebot 13a oder Karma is Essig!!!" Und sich danach selbst auf die Schulter klopfen, wie klasse man das gemacht hat.


    Buddha fragt: "Warum hältst du dich so an dem Gedanken fest, dass die AfD die Menschen mit Trugbildern von anderen Parteien weglockt, obwohl alles in Ordnung ist?"

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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