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Sinn und Zweck unseres Daseins

  • mooncake
  • 13. September 2025 um 15:40
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  • mooncake
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    • 13. September 2025 um 15:40
    • #1

    Ich habe mich schon mein Leben lang gefragt, was eigentlich der Sinn oder Zweck meines Daseins ist.

    In den letzten Jahren habe ich mit dem Buddhismus beschäftigt und infolgedessen die Frage vergessen.

    Inzwischen taucht sie manchmal wieder auf.

    Hat der Buddha etwas dazu gesagt? Oder habt ihr als eingefleischte Buddhisten eine Idee dazu?

    _()_

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    Helmut
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    • 13. September 2025 um 16:45
    • #2

    Der Sinn des Daseins ist ja eine große Debatte zwischen vielen westlichen Philosophen. Ich würde das Thema aber niedriger hängen und sagen: wie kann man die Möglichkeiten dieses menschlichen Lebens, das man jetzt hat, gut nutzen.

    Meine Lehrerinnen und Lehrer haben es meistens so formuliert: Wir haben jetzt ein menschliches Leben, das es uns ermöglicht, die vier edlen Wahrheiten zu erkennen. Auf dieser Grundlage können wir den achtfachen Pfad praktizieren.

    In Abhängigkeit von unseren Fähigkeiten können wir uns dann in den Übungen so schulen, dass

    • wir eine hohe Wiedergeburt in der nächsten Existenz erlangen können,
    • wir die Befreiung aus Samsara verwirklichen können,
    • wir durch durch den Bodhisattva-Pfad die Buddhaschaft erlangen können.

    Diese Schulungen sind zwar auf ein zukünftiges Ziel ausgerichtet, aber wenn wir sie jetzt in diesem Leben praktizieren, haben sie auch einen sehr positiven Einfluss auf unser jetziges Leben.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Qualia
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    • 13. September 2025 um 17:01
    • #3

    Der Sinn und Zweck meines Lebens, dachte, glaubte, vermutete ich, wäre, den Sinn und Zweck meines Lebens zu finden und besonders zu suchen. Keinen Augenblick des Zweifels und der Sicherheit möchte ich missen. Das ist mein Leben, mein Glaube: mein Leben. Vollkommen richtig, denn ich lebe mein Leben.

    Solange ich „mein“ Leben dachte, habe ich „Leben“ verblendet, denn das ist die Antwort, die ich immer klar wusste, doch wer glaubt schon sich selbst. Leben. Leben hat keinen Sinn, außer ich ganz persönlich gebe ihn. Doch weigerte ich mich zu erkennen: Leben nimmt keinen Sinn.

    Leben ist Leben, wozu braucht es Meinen Sinn?

  • mooncake
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    • 13. September 2025 um 18:07
    • #4
    Helmut:

    Der Sinn des Daseins ist ja eine große Debatte zwischen vielen westlichen Philosophen.

    Auch viele Religionen versuchen darauf Antwort zu geben weil es eine Frage ist, die viele Menschen im Lauf ihres Lebens umtreibt.

    Helmut:

    Diese Schulungen sind zwar auf ein zukünftiges Ziel ausgerichtet, aber wenn wir sie jetzt in diesem Leben praktizieren, haben sie auch einen sehr positiven Einfluss auf unser jetziges Leben.

    Das sehe ich auch so. Aber, ob in diesem oder einem nächsten Leben kann man sich fragen "wozu eigentlich?"

    Qualia:

    Leben hat keinen Sinn, außer ich ganz persönlich gebe ihn.

    Ja, da liegt vielleicht der Hase im Pfeffer. "Ich selbst", darum ging es meistens, wenn ich mir die Frage nach dem Sinn meines Daseins gestellt habe.

    Wenn ich davon ausgehe, daß ich nur ein Atömchen in einer Wandelwelt bin, brauche ich mir diese Frage gar nicht stellen und kann einfach in allem aufgehen.

    Dennoch bleibt so ein Rest hängen, die Frage warum und wozu das alles entstanden ist.

    _()_

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    • 13. September 2025 um 19:31
    • #5

    Es gibt ein tief verwurzeltes Bedürfnis nach Sinn. Wenn man Tiere z.B Ratten einer neuen Umgebung aussetzt, zeigen sie Erkundungsverhalten. Sie schnüffeln herum und versuchen aus dem Unbekannten etwas Bekanntes zu machen - wo sind Nahrungsquellen - wo sind Konkurrenten - wo sind Feinde? Der Durst nach Wissen - das Bedürfnis Sinn zu machen - dient der Kontrolle und der Absicherung.


    Wenn man glücklich braucht man gar keinen Sinn. Je bedrohlicher und angstbesetzter alles ist, desto größer wird das Bedürfnis nach Kontrolle und damit das Bedürfnis nach Sinn.

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    • 13. September 2025 um 19:42
    • #6

    Hi mooncake,

    Zitat: ... Dennoch bleibt so ein Rest hängen, wozu ...

    Seitdem ich mich mit der Lehre Buddhas beschäftige, habe ich kein Interesse mehr an dieser Frage. Es ist wie es ist, wir werden das in diesem Leben nie herausfinden - keiner!

    Ich lebe, meditiere, reflektiere, esse, trinke, schlafe etc. - und habe Vertrauen, denn alles funktioniert auch ohne mich.

    _()_Monika ❤️

  • dukkha
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    • 14. September 2025 um 08:21
    • #7

    Komischerweise hat nur der Mensch das Bedürfnis nach Sinn.

    Alle anderen Lebewesen leben einfach.

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.

    (Goethes Faust)

  • Online
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    • 14. September 2025 um 09:10
    • #8
    dukkha:

    Komischerweise hat nur der Mensch das Bedürfnis nach Sinn.

    Alle anderen Lebewesen leben einfach.

    Für mich gehört das Bedürfnis nach Sinn eng zu dem Bedürfnis nach Orientierung, Ordnung und Vorhersehbarkeit. Wir wollen handlungsfähig bleiben und planen können. Wenn dies zusammenbricht und sich die Welt als unwägbar zeigt, sind wir in unserem Sinn-Empfinden erschüttert. Auch Tiere können in solche Zustände geraten. Wenn ein Hund für gutes Verhalten geschimpft und für schlechtes Verhalten gelobt wird, wird er verwirrt. Und wenn er egal was er tut, zufällig gelobt oder geschimpft wird, verliert er ganz die Ordnung. Sobald Tiere planen, kann ihre Planungssicherheit zusammenbrechen - so können z.B Zugvögel in die Irre gehen. Weil Menschen so viel mehr planen, so viel mehr Kontrolle suchen, haben sie viel mehr Annahmen - viel mehr Sinngebäude die einstürzen können, viel mehr Lebenspläne die scheitern können.

  • mukti
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    • 14. September 2025 um 10:39
    • #9

    Angesichts der Vergänglichkeit macht das Leben wenig Sinn, alles kann jederzeit verschwinden, Besitz, Gesundheit, nahestehende Menschen, das Leben selbst. Daher macht eigentlich nur die Loslösung von all dem Sinn, zumal es ohnehin immer mit Leiden verbunden ist.

    Mit Metta, mukti.


  • Qualia
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    • 14. September 2025 um 10:55
    • #10

    Das Leben an sich ist nie mit Leiden verbunden, höchstens mit Unwohlsein, aber da kann jedes Lebewesen etwas machen, besonders der Mensch kann bewusst handeln, andere leben einfach Leben.

  • mooncake
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    • 14. September 2025 um 11:07
    • #11
    Monika:

    Seitdem ich mich mit der Lehre Buddhas beschäftige, habe ich kein Interesse mehr an dieser Frage. Es ist wie es ist, wir werden das in diesem Leben nie herausfinden - keiner!


    Ich lebe, meditiere, reflektiere, esse, trinke, schlafe etc. - und habe Vertrauen, denn alles funktioniert auch ohne mich.

    Für mich ist es nach wie vor wichtig, den Geist zu beschäftigen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens gehört für mich dazu.

    Mir kommt es vor, als wäre der Buddhismus die einzige Religion, die die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantwortet, noch nicht einmal stellt. Ist das nicht verwunderlich?

  • Igor07
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    • 14. September 2025 um 11:12
    • #12
    mooncake:

    Mir kommt es vor, als wäre der Buddhismus die einzige Religion, die die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantwortet, noch nicht einmal stellt. Ist das nicht verwunderlich?

    Es gibt keinen "objektiven" Sinn, der für alle gültig wäre. Jeder Mensch bestimmt ihn selbst, denn nur er trägt die Verantwortung für sein eigenes Leben – kein Gott, keine höhere Kraft und kein Buddha höchstpersönlich.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • mukti
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    • 14. September 2025 um 11:18
    • #13
    mooncake:

    Mir kommt es vor, als wäre der Buddhismus die einzige Religion, die die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantwortet, noch nicht einmal stellt. Ist das nicht verwunderlich?

    Naja ich finde die buddhistische Lehre ist ja die Antwort auf diese Frage.

    Mit Metta, mukti.


  • Qualia
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    • 14. September 2025 um 11:22
    • #14

    Bei Buddha ist das eine der Fragen, die nicht beantwortet werden kann und deren
    Antwort, keiner kennt.

  • Online
    Helmut
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    • 14. September 2025 um 12:13
    • #15
    mooncake:

    Mir kommt es vor, als wäre der Buddhismus die einzige Religion, die die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantwortet, noch nicht einmal stellt. Ist das nicht verwunderlich?

    Dieser Eindruck kann natürlich entstehen, da die Fragestellung "Sinn und Zweck unseres Daseins" im Dharma in einen anderen Kontext gestellt ist.

    Im Dharma geht es darum, wie kann man das Potenzial seiner menschlichen Existenz am besten nutzen und zur Reife bringen. Das steht dann im Zusammenhang mit den vier edlen Wahrheiten. Die Antwort ist: Durch das Verwirklichen der wahren Beendigungen der Leiden und ihrer Ursprünge.

    Die menschliche Existenz ist die beste Grundlage für das Verwirklichen der wahren Beendigungen und die wahren Pfade sind die Mittel, um dies zu verwirklichen.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Monikamarie
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    • 14. September 2025 um 12:43
    • #16
    mooncake:
    Monika:

    Seitdem ich mich mit der Lehre Buddhas beschäftige, habe ich kein Interesse mehr an dieser Frage. Es ist wie es ist, wir werden das in diesem Leben nie herausfinden - keiner!


    Ich lebe, meditiere, reflektiere, esse, trinke, schlafe etc. - und habe Vertrauen, denn alles funktioniert auch ohne mich.

    Für mich ist es nach wie vor wichtig, den Geist zu beschäftigen. Die Frage nach dem Sinn des Lebens gehört für mich dazu.

    Mir kommt es vor, als wäre der Buddhismus die einzige Religion, die die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantwortet, noch nicht einmal stellt. Ist das nicht verwunderlich?

    mooncake, das ist ein Irrtm, denke ich.

    Bis ich die Lehre wirklich kennengelernt habe, habe ich gesucht.

    Als ich sie begriff, war die Suche zu Ende.

    Die Lehre Buddhas gibt mir den Sinn.

    Im übrigen kann das für andere die christliche, jüdische etc. sein.

    Alles, was mir Halt gibt, mich erfüllt.

    Das muss Jede/r für sich selbst finden.

    _()_Monika

  • Aravind
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    • 14. September 2025 um 15:17
    • #17
    mooncake:

    Mir kommt es vor, als wäre der Buddhismus die einzige Religion, die die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantwortet, noch nicht einmal stellt. Ist das nicht verwunderlich?

    Verwunderlich nicht unbedingt, aber wunderbar. Die Lehre des Buddha ist ja nicht aus religiösen Gründen und göttlicher Verehrung entstanden, sondern als praktischer Weg, Dhukka zu überwinden.

    Historisch scheint einiges dafür zu sprechen, dass der Buddha in Bezug auf seine Praxis Aussagen über die Welt außerhalb uns selbst:

    (1) entweder ausgespart hat, um einen Teil der Auseinandersetzung mit den religiösen Strömungen dieser Zeit aus dem Weg zu gehen, oder:

    (2) auch noch so weise war, dass das Nachdenken über den Sinn des Lebens alles nur noch schlimmer macht, Dhukka vermehrt.

    Kleiner möglicher Selbsttest: Welche Antwort auf die Frage würde denn Dein Glück vollkommen machen? Und wäre dies dann universell, oder gäbe es Entwicklungen, wo dieser Sinn wieder verloren geht.

    Mein momentaner Sinn des Lebens: So glücklich zu leben, wie es unter den jeweiligen Bedingungen möglich ist (wenig Dhukka erzeugen), und andere dabei unterstützen, das gleiche zu tun.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • mooncake
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    • 14. September 2025 um 15:45
    • #18
    Aravind:

    Historisch scheint einiges dafür zu sprechen, dass der Buddha in Bezug auf seine Praxis Aussagen über die Welt außerhalb uns selbst:


    (1) entweder ausgespart hat, um einen Teil der Auseinandersetzung mit den religiösen Strömungen dieser Zeit aus dem Weg zu gehen, oder:


    (2) auch noch so weise war, dass das Nachdenken über den Sinn des Lebens alles nur noch schlimmer macht, Dhukka vermehrt.

    Auf so eine Art Antwort hatte ich eigentlich gehofft. Ich wollte nicht wissen was für euch persönlich der Sinn des Lebens ist, sondern eher was der Buddha dazu gesagt hat.

    Ich dachte man könne hier darüberhinaus auch über verschiedene Ideen diskutieren. In etwa so wie void es angedeutet hat. Es gibt ja auch biologische Erklärungen zum Sinn und Zweck des Daseins, wie Fortpflanzung. Wobei man sich da dann sofort fragen kann wozu das alles überhaupt da ist.

    Na gut, halten wir es jetzt wie der weise Buddha und denken nicht weiter drüber nach...

  • Anna Panna-Sati
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    • 14. September 2025 um 16:53
    • #19
    dukkha:

    Komischerweise hat nur der Mensch das Bedürfnis nach Sinn.

    Kommt darauf an, wie man "Sinn" definiert...

    Nach heutigem Kenntnisstand der Forschung reflektieren zwar Tiere nicht über ihren Daseinszweck, Lebenssinn oder irgendwelche Werte, aber:

    Vor allem intelligente "höhere" Säugetiere und Vögel werden krank oder sterben sogar, wenn sie z.B. völlig "sinnlos" (ev. noch abgeschirmt von jeglichen (Umwelt)-Reizen) in einem Käfig dahinvegetieren müssen - ohne Möglichkeit der Entfaltung ihres körperlichen und geistigen Potenzials (= "Sinn").

    Wenn sie überleben, dann nur, weil der Körper ausreichend erhalten wird und ihnen eine Art - unbewusste - "Hoffnung" (es könnte ja irgendwann eine Chance geben, dem Gefängnis zu entrinnen...), inkl. des "Daseinsbegehrens", innezuwohnen scheint....

    Ein Beispiel: Hunde, die über Generationen als Arbeitshunde gezüchtet wurden (z.B. Hütehunde) verkümmern seelisch und entwickeln Verhaltensstörungen, wenn sie keine "Aufgabe" ("Sinn"), etwa, Schafe zu hüten, im Leben zugeteilt bekommen.

    dukkha:

    Alle anderen Lebewesen leben einfach.

    Dem äußeren Anschein nach - ja, aber das tun sehr viele Menschen auch....

    Was bleibt jenen auch sonst übrig - sie sind gewissermaßen "Getriebene", unfrei...

    mooncake:

    Mir kommt es vor, als wäre der Buddhismus die einzige Religion, die die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantwortet, noch nicht einmal stellt. Ist das nicht verwunderlich?

    Die Frage wird m.E. "zwischen den Zeilen" beantwortet:

    Das Leben im ewigen Daseinskreislauf (Samsara) ist letztlich leidvoll und

    daher kann es nur ein Ziel (und damit Sinn der menschlichen Existenz) geben:

    Das Beschreiten des Edlen Achtfachen Pfades, um Befreiung/Nibbana/Nirvana zu verwirklichen.


    Die Frage nach dem Sinn des Lebens kommt häufig in Grenz- und Krisensituationen auf, weniger (oder gar nicht) in wirklich glücklichen Lebensphasen, denn vielfach empfindet man GLÜCKLICHSEIN als den wahren Sinn des Lebens...

    Leider impliziert diese Definition, dass zahlreiche Menschen am Sinn des Lebens vorbeileben, kaum eine Chance auf "Erfüllung" bekommen.

    Was ist mit dem Neugeborenen, das kurze Zeit nach der Geburt schon stirbt?

    Was ist das für ein Leben, das ein Mensch mit starken körperlichen oder/und geistigen Behinderungen führen muss- womöglich von Geburt an? ....

    Daher neige ich zu der Annahme, dass - wenn es ihn denn überhaupt gibt -

    der Sinn und Zweck unseres Daseins vorwiegend darin bestehen könnte:

    - Erfahrungen zu machen - angenehme, unangenehme, neutrale

    - zu lernen, das Bestmögliche aus dem Leben "herauszuholen" (entwickeln, gestalten)

    - das Leben anzunehmen und ihm - den eigenen Möglichkeiten gemäß - Sinn zu geben

    ODER

    - man erkennt, dass das Leben (eigentlich) KEINEN SINN hat und lebt es einfach - so glücklich wie möglich - was natürlich wieder einige Voraussetzungen bedingt ...?


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Kaiman
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    • 14. September 2025 um 17:19
    • #20
    mooncake:

    was eigentlich der Sinn oder Zweck meines Daseins ist.

    [lz]

    Zweck sein bedeutet gewollt werden. Jeder Zweck ist es nur in Beziehung auf einen Willen, dessen Zweck, d. h. dessen direktes Motiv er ist. Nur in dieser Relation hat der Begriff Zweck einen Sinn und verliert diesen, sobald er aus ihr herausgerissen wird.[/lz]

    Wenn man sich dieses Zitat von Schopenhauer anschaut. Ist es schon fraglich, ob diese Frage überhaupt sinn macht. Klar könnte man jetzt fragen wird das Dasein als solches gewollt ? In beziehung auf wen dann. Da bieten die Religionen verschiedene ansichten . Manchen sagen Ja und manche sagen nein dazu. Ich würde den Buddhismus schon zu einer Religion zählen die das Dasein verneint.


    [lz]

    Fünf Betrachtungen, ihr Mönche, entfaltet und häufig geübt bringen hohen Lohn und Segen, münden ins todlose (*1), enden im Todlosen. Welche fünf?

    (61)

    1. Die Betrachtung des Unreinen,
    2. die Betrachtung des Todes,
    3. die Betrachtung des Elends,
    4. die Betrachtung des Ekelhaften bei der Nahrung,
    5. die Betrachtung der Reizlosigkeit des ganzen Daseins.

    [/lz]

    vor allem der 5 Punkt der Betrachtung die Hier im Pali kanon angeführt wird. Finde ich spricht eine Eindeutige Frage.

    Vielleicht kannst du ja was damit anfangen. Ich habe mich das auch sehr oft gefragt . Bin teilweise fündig geworden bei Schopenhauer . Letztendes Vertraue ich der Lehre Buddha mein Persönlicher sinn des Lebens sind andere Menschen. Bei all dem treiben in der Welt ist es doch das was übrig bleibt die Beziehung zu anderen Menschen.

    Grübelst du viel über diese Frage nach.

    Mir hat das oftmals nicht sehr gut getan

    Viele Grüße

    Kaiman

  • Qualia
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    • 14. September 2025 um 17:31
    • #21
    Helmut:

    Der Sinn des Daseins ist ja eine große Debatte zwischen vielen westlichen Philosophen. Ich würde das Thema aber niedriger hängen und sagen: wie kann man die Möglichkeiten dieses menschlichen Lebens, das man jetzt hat, gut nutzen.

    Indem ich das mache, was ich schon als Kind gelernt habe: Handeln und das Ergebnis prüfen, ob es mir unwohl oder wohl macht, und beim nächsten Handeln prüfen, ob es wieder unwohl ist, bis ich mich nicht mehr unwohl fühle.


    Meine Lehrerinnen und Lehrer haben es meistens so formuliert: Wir haben jetzt ein menschliches Leben, das es uns ermöglicht, die vier edlen Wahrheiten zu erkennen. Auf dieser Grundlage können wir den achtfachen Pfad praktizieren.

    Wenn ich einige Zeit als Kind gelernt habe, wie ich unwohl vermeide, dann brauche ich die 4 Wahrheiten und den achtfachen Pfad nur noch als intellektuelle Erklärhilfe, warum ich so handele und es mir damit gut geht. Buddhistische oder andere Philosophien sind mir nur Erklärungen, um Argumente zu finden für andere Menschen, die glauben, dass ihre Gruppenphilosophie schon helfen wird. Es hilft aber nur das persönliche Prüfen der selbst erzeugten Ergebnisse. Es ist immer so: Ich bin der Erbe meiner Taten, das lernt jedes Kind, ganz ohne Philosophie.


    In Abhängigkeit von unseren Fähigkeiten können wir uns dann in den Übungen so schulen, dass

    wir eine hohe Wiedergeburt in der nächsten Existenz erlangen können,
    wir die Befreiung aus Samsara verwirklichen können,
    wir durch durch den Bodhisattva-Pfad die Buddhaschaft erlangen können.

    Diese Schulungen sind zwar auf ein zukünftiges Ziel ausgerichtet, aber wenn wir sie jetzt in diesem Leben praktizieren, haben sie auch einen sehr positiven Einfluss auf unser jetziges Leben.

    Was soll ich mit einer hohen Wiedergeburt, wenn dieses Leben durch das Verlangen nach dieser Geburt zu einer Last wird? Ist es keine Last, gibt es keine Wiedergeburt, sagt der Buddha.

    Befreiung aus Samsara ist nur möglich, wenn ich mein Leiden durch mein Verhalten vermindere. Als Kind war mir unwohl, wenn ich unwohl‑Ergebnisse erschaffen habe. Samsara verlassen ist nur, wenn ich mein Leiden in Samsara vernichte und in Samsara zufrieden lebe. Keine Wiedergeburt.

    Der Bodhisattva-Pfad verlangt Verhalten des Mitleidens, und dazu ist mir mein Leben zu schade. Erkenne ich den Bodhisattva-Pfad als so wie von Buddha lehrte, dann bleibt nur Mitgefühl, und das ist für die meisten Menschen Gleichgültigkeit ihren Wünschen gegenüber.

    Diese Schulungen sind zwar auf ein zukünftiges Ziel ausgerichtet, aber wenn wir sie jetzt in diesem Leben praktizieren, haben sie auch einen sehr positiven Einfluss auf unser jetziges Leben.

    Das zukünftige Ziel ist durch mein Handeln, mir doch unwohl auszulösen, weil ich nicht hilfreich gehandelt habe, nichts weiter. Unempfindlich gegen doch unwohl zu erzeugen werde ich, weil kein Mensch jemals vor seiner Tat wissen kann, ob das Ergebnis unwohl sein wird.

    Ich bitte darum, meinem Handeln gegenüber Mitgefühl zu haben, damit ich ein anderes Handeln anwenden kann. Um Entschuldigung bitte ich nicht, denn geschehen ist geschehen. Wie soll ich Vergangenes reparieren? Wenn mein Handeln geschädigt hat, wird es mir leid tun, weil ich mich unwohl fühle, wenn nicht, bitte kein Mitleid erwarten.

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  • mooncake
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    • 14. September 2025 um 18:37
    • #22
    Anna Panna-Sati:

    Die Frage nach dem Sinn des Lebens kommt häufig in Grenz- und Krisensituationen auf, weniger (oder gar nicht) in wirklich glücklichen Lebensphasen, denn vielfach empfindet man GLÜCKLICHSEIN als den wahren Sinn des Lebens...

    Danke Anna Panna-Sati

    Die Frage nach dem Sinn des Lebens stellte sich mir bereits als Kind, wo ich mich fragte warum ich eigentlich hier bin. Noch mehr in der Pubertät, als ich versuchte, mich in meinen Kreisen einzuruckeln, was echt schwierig war. Das alles war ganz klar bestimmt vom Glauben an mein festes Ich, was ich damals nicht besser wissen konnte.

    Dank Buddhadharma denke ich heute nicht mehr so oft darüber nach. Aber die Frage nach dem Sinn des Lebens kann sich auch im Alter stellen. Mir ist klar, dass ich im Laufe meines Weges ganz viele Entwicklungen und Erfahrungen gemacht habe, es hilft mir weiter und wirkt auch auf mein Umfeld. Wenn ich jedoch bald mal den Löffel abgebe, geht all das Wissen verloren.

    Manchmal schmerzt mich das.

    Kaiman:

    Vielleicht kannst du ja was damit anfangen. Ich habe mich das auch sehr oft gefragt . Bin teilweise fündig geworden bei Schopenhauer . Letztendes Vertraue ich der Lehre Buddha mein Persönlicher sinn des Lebens sind andere Menschen. Bei all dem treiben in der Welt ist es doch das was übrig bleibt die Beziehung zu anderen Menschen.

    Grübelst du viel über diese Frage nach.


    Mir hat das oftmals nicht sehr gut getan

    Danke Kaiman, ich habe Schopenhauer auch sehr gerne gelesen. Sein System von Wille und Vorstellung ist schlüssig, aber beinhaltet meiner Meinung nach nicht die ganze Lehre des Buddhas, der ich auch lieber vertraue.

    Ich grübele nicht oft darüber nach, manchmal stelle ich mir nur diese existenziellen Fragen, von denen ich denke, dass viele Menschen sie haben. Deswegen finde ich den Austausch hier sehr spannend. :)

  • Mahasi
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    • 14. September 2025 um 18:57
    • #23

    Vor der Antwort auf den Sinn des Daseins, gilt es zu verstehen, was Dasein ist. Buddhas Antwort ist Leiden. Die Aufhebung des Leidens ist die Aufhebung des Daseins. Im Leiden Sinn finden zu wollen, ist absurd. In der Aufhebung nicht viel weniger.

  • Qualia
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    • 14. September 2025 um 19:02
    • #24

    Und wenn das Dasein beendet ist, ist Leidfreiheit oder Tod oder Was? Wiedergeburt kann ja nicht sein, denn jede Geburt in einen Lebensbereich ist Leben und leidvoll.

  • Mahasi
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    • 15. September 2025 um 00:21
    • #25
    Qualia:

    jede Geburt in einen Lebensbereich ist Leben und leidvoll.

    So ist es. Es gibt kein Leben im Leidlosen. Das hat so schon seinen Sinn ;)

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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