Wiedergeburt ist keine Frage des Glaubens, sondern bei Wiedergeburt im Kontext des Dharma geht es um Logik und Erkenntnis; um die Frage: ist mit dem Tod alles vorbei oder nicht.
Da Wiedergeburt (Punabbhava) weder für Übende nachprüfbar, noch von "Experten" bis heute bewiesen werden konnte (obwohl viele "Geschichten" dazu erzählt werden), bleibt das Thema wohl Auslegungs- und Glaubenssache.
(Betr. "Logik": Ein Argument kann logisch gültig/ schlüssig im logischen Sinne, sein und gleichzeitig unwahr, wenn nämlich die Prämissen und daraus abgeleitete Schlussfolgerungen nicht der Realität entsprechen.)
Natürlich kann ein Argument formal korrekt sein, obwohl die Prämisse nicht stimmt. Deshalb muss untersucht werden, ob die Prämisse inhaltlich korrekt ist. Ist sie nicht korrekt, dann sind auch die Schlussfolgerungen, die aus ihr gezogen worden nicht inhaltlich korrekt.
Man kann jetzt die Hypothese aufstellen, dass es Wiedergeburt gibt. Eine Hypothese ist erst einmal etwas, dass man nur logisch begründen kann. Das ist dann aber noch kein Beweis. Um zu überprüfen, ob eine Hypothese sinnvoll ist, muss man die logischen Begründungen überprüfen. Man kann jetzt folgendermaßen argumentieren:
- Wiedergeburt bezeichnet den individuellen Übergang einer Person von ihrem jetzigen Leben in ihre nächste Existenz.
- Wenn es diese Wiedergeburt gibt, dann muss sie ein verursachte Phänomen sein, also die Wirkung einer Ursache.
- Der Tod / das Sterben am Ende der jetzigen Existenz ist die Ursache für die Wiedergeburt in einer neuen Existenz.
- Der Tod / das Sterben können dies bewirken, weil sie selber verursacht sind, nämlich durch die Geburt.
- Weil eine Ursache eine Wirkung hervorbringt, die dann selber wieder neue Wirkungen hervorruft, geht es nach dem Tode weiter in einer neuen Existenz, die in Abhängigkeit von der jetzigen entstanden ist.
Wenn man nachweisen kann, dass der eigene Tod nicht verursacht worden ist, dann hat die Hypothese keinen Bestand mehr.