Sollten sich Buddhist:innen politisch engagieren? Buddhismus betont oft inneres Wachstum und Gelassenheit. Doch wie steht es mit dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz oder Menschenrechte? Ist politisches Engagement für Buddhist:innen nicht sogar eine Pflicht? Denn strukturelles dukkha ist auch nur dukkha – und Buddhismus ist angetreten, dukkha zu mindern und letzlich zu überwinden.
Buddhismus und Aktivismus
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Ich fürchte, heutzutage schon, sofern es möglich ist. Das Tibet Zentrum in Hannover organisiert immerhin regelmäßige Essenverteilungen an Obdachlose.
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Ich denke, generell nicht KarmaHausmeister.
Es ging Buddha nicht darum, "diese Welt zu retten".
Wenn aber jeder Buddhist, jede Buddhistin, jeder Mensch sich um das Wohlergehen seiner/ihrer Mitmenschen kümmert, sich im direkten Umfeld engagiert, so wie Du Biene schreibst, das Mitgefühl hat oder entwickelt, von dem Buddha sprach, dann ist alles getan.
Monika
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Ich glaube, so direkt hat das nichts mit Buddhismus zu tun. Buddhismus beschäftigt sich erstmal mit der Befreiung.
Aber er geht mit Vielem einher, was auch für anderes gut ist: Weniger GIer und Hass, mehr Geduld und Offenheit.
Und wir sind ja nicht nur auf dem Pfad zur Befreiung sondern auch sonst eingebunden. Und je dieser Aufgaben hat eine Verantwortung. Wenn wir Eltern sind haben wir Verantwortung für unsere Kinder, als Bürger sind wir Teil der Gesellschaft, als Organismen Teil des Ökosystems. Und da ist es schon, dass es Leute gibt die sich gegen Mißstände engagieren. Eben auch aus Mitgefühl und Verantwortungsgefühl heraus.
Beides hat also seine Berührungspunkte aber es ist eher lose gekoppelt. Und es macht weder Sinn es gleichzusetzen noch es als ganz getrennte Baustellen zu sehen.
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Tätiges Mitgefühl dürfte durchaus „buddhistisch“ sein. Die Grenze ziehe ich bei politischen Aktivitäten oder Aktivismus. Dabei spricht nichts dagegen, dass Buddhist:innen politisch aktiv sind; vielleicht ist es sogar begrüßenswert. Aber meines Erachtens sollten sie es dann nicht als Buddhist:in sein bzw. ist diese Aktivität an sich dann nicht buddhistisch. (Damit ließe sich m. E. auch eine Verwässerung der Ziele und Aktivitäten von Organisationen wie der DBU vermeiden.)
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Der Buddha hat sehr deutlich gemacht, dass es ihm um die Rettung der Welt geht. Dem Buddha muss aber sehr wohl bewusst gewesen sein, dass dies so nicht möglich ist. Naturschutz wird schnell zu Selbstschutz, aber nicht unbedingt zu Menschenschutz in diesem Moment. Ich mag es nicht, wenn man den Buddhismus für seine eigenen Sinne ausnutzt, vieles am Klimaaktivismus und was dieser fordert, um ihn realistisch umzusetzen, kommt meiner Meinung nach mit einer Depopulation. Solchen Bestreben, stehe ich nicht vollständig hinter. Klimaschutz darf nicht über Menschenschutz gehen. Früher gab es in den Medien noch Berichte über Fälschungen der Klimavorraussichten, heutzutage gibt es da eine 180 Kehrtwende. Deswegen schaue ich auf die Medien eher kritisch. Und ja, das waren die staatlichen Medien, die mal dies und mal das behaupteten.
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Letzendlich kann sich jeder Sapiens nur selbst erkennen und befreien
Buddha und Jesus haben das schon nicht geschafft
Und wussten das auch
Und solange wird es auch weiterhin Gier, Hass, Neid, Mord in der Welt zwischen Menschen und genauso Missachtung der Natur geben
Im Verhältnis
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Auch der Buddha war von solchen Emotionen nicht befreit.
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Es gibt auch buddhistische Aktivisten, die sich für den Schutz der "alteingesessenen" Bevölkerung vor Überfremdung engagieren und für die Freiheit, Verbrenner fahren zu dürfen. Was nun?
Der einzige Aktivismus, dem man m.E. halbwegs legitim das Etikett "buddhistisch" anhängen könnt, wäre einer, der zu Begegnungen von Menschen mit konträren Positionen führt. Nicht, damit diese einen Konsens erzielen, sondern nur, damit sie sich als Menschen begegnen und aufhören, sich wegen ihrer Unterschiede gegenseitig zu dämonisieren.
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Auch der Buddha war von solchen Emotionen nicht befreit.
Von welchen Emotionen nicht befreit?
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Auch der Buddha war von solchen Emotionen nicht befreit.
Emotionen sind in meiner Definition durch Gedankemachen gemachte Gefühle. Im Gegensatz zu Gefühlen, die durch Handeln mit der Umwelt aus Empfindungen erscheinen.
Emotionen sind immer atta, während Empfindungen immer anatta sind. Wenn Empfindungen ergriffen werden und durch den Gedankenapparat gehen, werden sie zu Emotionen.
Buddha konnte sich in Sekunden von Emotionen befreien, weil er erkannt hatte, dass Dukkha durch sich Gedanken machen bedingt ist. Das Ergreifen von Gefühlen bedingt Leiden. Lasse ich sie schnell los, sind keine Folgeschäden, außer der, dass ich mich wiedermal beim Ergreifen von Metaphysik/Mara ertappt habe. Er hat seinen Weg genau beschrieben, wie er sich von der Herrschaft des Mara befreit hat, ohne ihn zu vernichten, denn Mara ist auch Intuition, nur ohne Macht über sein Leben, ein Hinweisgeber.
Wenn ich erkenne, dass ich krank werde, dann ist das eine Empfindung, die das Gefühl erzeugt, dass Handeln erforderlich ist.
Glaube ich, dass diese Krankheit mich umbringt, wird die Empfindung zu einer Emotion. Diese kann zu Überreaktion oder zu Vergeblichkeit führen. Dadurch wird der mittlere Weg versperrt und es erscheint Dukkha.
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Na der Shakyamuni war ein normaler Mensch, wenn er denn gelebt hat. Das alles Leer ist, ist ein nettes Konzept, allerdings braucht man dafür kein Buddha oder Nirvana, denn das ist ja schon so. Das belegt auch Einsteins Relativitätstheorie. Folglich sieht man durch die Einsichtserfahrung nur, dass die ganze Welt schon erleuchtet ist, was in der Realität aber nicht viel nützt.
Emotionen fragen einen nicht, ob man sie gedanklich bewusst macht oder nicht. Das passiert einfach so, unabhängig von Gedanken. Genau wie bei Tieren. Auch Gedanken sind nur vorübergehend, genau wie Emotionen, folglich macht es überhaupt keinen Unterschied, ob man sich nun über Schmerz Gedanken macht oder nicht. Ein Tier macht sich z.B. keine. Natürlich können auch psychologische Schmerzen nachlassen, wenn man sich z.B. zu viele Sorgen macht, dass ist aber nur ein kleiner Teil im Kosmos der Emotionen und des Leidens.
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Folglich sieht man durch die Einsichtserfahrung nur, dass die ganze Welt schon erleuchtet ist, was in der Realität aber nicht viel nützt.
Es ist kein „sehen“ mit den Augen, sondern eine Erfahrung jenseits der gewöhnlichen Sinne und Gedanken. Die nur die Oberfläche erfassen können.
Es nützt schon was, wenn man das Absolute in Allem nicht nur „weiss“ sondern auch persönlich erfährt.
Man sich dadurch auch weniger „getrennt“ sondern mehr mit Allem verbunden fühlt: nicht nur das was man berührt, fühlt, schmeckt, riecht, sieht.
Und man sich auch mit dem „was ist“ das nach Zerfall des Körpers und seiner Sinne und Gedanken „ist“ zu Lebzeiten schon verbinden kann:
Daraus resultiert auch keine Angst vor dem Sterben mehr (abgesehen von vielleicht möglichen begleitenden Schmerzen)
Kein Allein sein mehr zu Lebzeiten und nach dem Sterben -
Du machst hier die Aussage, es würde ja außerhalb der Gefühle sein, nur um dann zu sagen, es würde etwas im Gefühl machen. Das macht keinen Sinn. Die Einsicht in die Leerheit macht überhaupt gar nichts. Wenn man sich wirklich mit der "Leerheit" verbunden fühlen möchte, dann muss man in der Realität anfangen und dafür braucht man keine Erleuchtung. Vielleicht kann man mit dem Tod besser umgehen, aber es ändert sich nichts daran, dass das Bewusstsein und das Leben, an dem wir so festhalten mit dem Tod schwindet und das ist belastend. Folglich ist eine Angst davor nur natürlich.
Dairin Soto
Mein ganzes Leben lang habe ich mein Schwert geschärft.
Und nun, Angesicht zu Angesicht mit dem Tod,
ziehe ich es, und siehe da –
Die Klinge ist zerbrochen.
Ach! -
Um noch einmal auf KarmaHausmeisters Ausgangspost zurück zu kommen:
Ich bin der Ansicht, dass sich Dharmapraxis und gesellschaftspolitisches Engagement nicht gegenseitig ausschließen. Dharmapraxis ist ja nicht nur aufs Innen, auf sich selbst ausgerichtet. Letztlich ist Dharmapraxis sowohl nach innen, also auf sich selbst, und nach außen, also auf die anderen Menschen gerichtet. Im Rahmen der Praxis der vier Unermesslichkeiten schulen wir uns im Mitgefühl und Mitgefühl ist auf die anderen Menschen ausgerichtet.
Dharmapraxis führt aufgrund der ihr zugrunde liegenden Geisteshaltung zu gesellschaftspolitischen Engagement. Wirkt also nach außen. Je nach den Fähigkeiten der einzelnen Dharmapraktizierenden wird dies unterschiedlich ausfallen.
In diesem Zusammenhang gefällt mit der Titel eines Buches sehr gut: "Der Friede beginnt in dir - Wie innere Haltung nach außen wirkt."
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Es gibt auch buddhistische Aktivisten, die sich für den Schutz der "alteingesessenen" Bevölkerung vor Überfremdung engagieren und für die Freiheit, Verbrenner fahren zu dürfen. Was nun?
Dies ist ein guter Punkt. Ich denke der Buddhismus kann in den Menschen Altruismus und Mitgefühl wecken und sie dazu bringen "zum Wohle aller Wesen" tätig zu. Worin dieses Wohl besteht ist allerdings eine außerhalb des Buddhismus liegende Frage, die je nach Zeit und Kultur vollkommen anders beantwortet wurde. Lange Zeit wurde darunter verstanden die Gesellschaftsordnung mit ihren Kriegern, Königen und Sklaven aufrecht zu erhalten. Zur Zeit des japanischen Imperialismus sahen es auch viele Buddhisten so als solle am japanischen Wesen die Welt genesen. Das meine ich mit Koppelung. Buddhismus führt zu einer Motivation sich für was Gutes einzusetzen. Die Frage was das ist, wird aber je nach gesellschaftlicher Prägung ganz anders beantwortet. So ne linke Socke wie ich hat davon eine andere Idee als ein FDP Buddhist , ein stock konservativer oder gar ein reaktionärer Geselle.
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Du machst hier die Aussage, es würde ja außerhalb der Gefühle sein, nur um dann zu sagen, es würde etwas im Gefühl machen. Das macht keinen Sinn.
Zu „erwachen“ ist sogar „mehr“ als nur die Erfahrung von „Leerheit“: es ist auch die Erfahrung die Welt wieder mit Kinderaugen erblicken zu können, sich über das natürliche Licht der Sonne zu Wundern, oder den alten kahlen Baum der schon so ganz lange im Garten steht, und auf einmal ganz vertraut und doch so schön obwohl schon so alt und mit bereits absterbenden Ästen.
Auch entspringen daraus tiefe Demut und Dankbarkeit über das Leben an sich.
Zurück zum Aktivismus: dafür muss man weder erwacht noch erleuchtet sein. Es gibt ja viele solche Aktivisten, Greenpeace fällt mir da spontan ein.
Buddhistischer Aktivismus kann aber zu selbst verursachten Leiden führen, wenn man seine eigenen Grenzen und die Grenzen des Möglichen, Machbaren nicht kennt. Wenn man zu lange beginnt festzuhalten, an etwas, das man nicht ändern kann. Man nicht erkennt, das man an etwas anhaftet.
Man kann aber etwas tun, ohne anzuhaften, ohne streben nach Gewinn: einfach nur tun… -
Wir haben wohl unterschiedliche Auffassungen von der Bedeutung. Es hat sich auch für mich gezeigt, niemand tut etwas "einfach nur so". So funktioniert die Welt nicht.
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Der buddhistische Begriff "Verblendung"( klesha) klingt so, als würde der Buddhismus helfen, alle Arten von Irrtümer zu durchschauen. Aber er hilft nur bei solchen Irrtümer die durch Gier und Hass entstanden sind. Auch ein Befreiter muß nicht mehr über Biologie und Physik durchschauen als ein normaler Mensch. Und eben auch nicht mehr an gesellschaftlichen oder politischen Zudammenhängen verstehen. So wie man ja auch umgekehrt nicht von einem Soziologieprofessor oder Physik-Nobelpreisträger erwarten würde, dass er einen der Befreiung näher bringen
Von daher sind wir auf gesellschaftlichen Gebiet einfach nur mündige Bürger und in der selben Situation wie andere mündige Bürger.
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Doch wie steht es mit dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz oder Menschenrechte?
Dazu ist mir eben Bernhard Glassmann eingefallen:
Auszug aus Wikipedia:
Glassman verbrachte Jahrzehnte damit, Zen zu lehren und im sozial engagierten Buddhismus zu arbeiten. Im Jahr 1996 gründete Glassman zusammen mit seiner Frau Sandra Jishu Holmes den Zen Peacemakers Order, eine Gruppe sozial engagierter Buddhisten. Professor Christopher S. Queen zufolge basiert der Orden auf drei Prinzipien: „Eintauchen in das Unbekannte, Ablegen von Zeugnissen für Schmerz und Freude in der Welt und die Verpflichtung, sich selbst und die Welt zu heilen.“ Gemeinsam mit Menschen vieler Religionen übte er Offenheit, besonders an gesellschaftlichen Schmerzorten wie dem Ankunftsgleis im ehemaligen KZ Auschwitz oder auf den Straßen in New York unter Obdachlosen.[4]
S.a. Sein Buch „Anweisungen für den Koch“ -
Worin dieses Wohl besteht ist allerdings eine außerhalb des Buddhismus liegende Frage, die je nach Zeit und Kultur vollkommen anders beantwortet wurde. Lange Zeit wurde darunter verstanden die Gesellschaftsordnung mit ihren Kriegern, Königen und Sklaven aufrecht zu erhalten.
Wohl und Wehe, Heilsamkeit oder Unheilsamkeit können doch auch unabhängig von Zeit und Kultur beurteilt werden, wenn man - mit Mitgefühl - erkennt, dass "alle Wesen glücklich sein und Leid vermeiden wollen".
Im Falle einer Gesellschaftsordnung, die zulässt, dass Menschen versklavt werden, läge es dementsprechend nahe, sich für die Abschaffung der Sklaverei zu engagieren
(was z.B. damit beginnen könnte, selbst keine Sklaven zu "halten", auch, wenn es im eigenen Umfeld üblich ist),
weil Sklaven unfrei gehalten, ausgebeutet und missbraucht werden, was definitiv Leiden verursacht, Glücklichsein erschwert oder verhindert, somit unheilsam sowohl für Ausbeuter (Verlust von Menschlichkeit,...), wie Ausgebeutete ist.
Buddhismus führt zu einer Motivation sich für was Gutes einzusetzen. Die Frage was das ist, wird aber je nach gesellschaftlicher Prägung ganz anders beantwortet.
Der Buddhadharma lehrte ausführlich, was als heilsam ("gut") oder unheilsam ("schlecht") zu bewerten ist - folgt man dieser Vorgabe, interessiert die "gesellschaftliche Prägung", die in ihrem Einfluss auf den eigenen Geist möglichst gut durchschaut werden sollte, spätestens nach dessen Läuterung, nur noch am Rande.....
Von daher sind wir auf gesellschaftlichen Gebiet einfach nur mündige Bürger und von daher in der selben Situation wie andere mündige Bürger.
Ich sehe da schon Unterschiede in der Ausgangssituation....
Liebe Grüße
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Worin dieses Wohl besteht ist allerdings eine außerhalb des Buddhismus liegende Frage, die je nach Zeit und Kultur vollkommen anders beantwortet wurde. Lange Zeit wurde darunter verstanden die Gesellschaftsordnung mit ihren Kriegern, Königen und Sklaven aufrecht zu erhalten.
Wohl und Wehe, Heilsamkeit oder Unheilsamkeit können doch auch unabhängig von Zeit und Kultur beurteilt werden, wenn man - mit Mitgefühl - erkennt, dass "alle Wesen glücklich sein und Leid vermeiden wollen".
Jeder ist Teil einer bestimmten Kultur und hat bestimmte Werte so verinnerlicht, dass er diese ganz intuitiv einleuchtend und nachvollziehbar findet und sich oft wundert, dass andere ganz anders denken und fühlen.
Oftmals sind ja auch Vorteile und Nachteile unentwirrbar verschränkt. So ist in unserer Zeit die individuelle Freheit der Menschen ein hohes Gut - dies ist aber nur auf der Grundlage einer industriellen Wirtschaft möglich, die sehr viele Tiere tötet. In den letzten 40 Jahren wurde eine Billion Hühner getötet. Dem gegenüber mag jemand eine mittelalterliche Gesellschaft in der die Menschen in Leibeigenschaft darben als das kleinere Übel sehen. Oder sich an der Freheit der Menschen freuen und die Berge von Hühnerknochen mal ignorieren. Ich mißtraue da schnellen und einfachen Antworten.
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Jeder ist Teil einer bestimmten Kultur und hat bestimmte Werte so verinnerlicht, dass er diese ganz intuitiv einleuchtend und nachvollziehbar findet und sich oft wundert, dass andere ganz anders denken und fühlen.
D'accord, andererseits gibt es genügend universelle Übereinstimmungen, die sich z.B. in religiösen Geboten oder/und ethischen Regeln niederschlagen, sonst wäre es wohl kaum zu einer Einigung auf - für alle gültige - Menschenrechte gekommen, auch wenn die Resolution "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" noch ein Ideal darstellt und völkerrechtlich nicht verbindlich ist.
Nach dem Wundern über die - möglicherweise - stark von eigenen Werten und Bewertungen abweichenden Ansichten von Anderen, könnten offen geführte, respektvolle, intensive Gespräche folgen, die gegenseitiges Verstehen fördern...
Ich mißtraue da schnellen und einfachen Antworten.
Kann ich teilweise nachvollziehen, aber einfache und/oder schnelle Antworten müssen nicht zwangsläufig (grund)falsch sein, sie werden nur häufig der vorliegenden Komplexität eines Themas nicht ganz gerecht.
Da braucht es halt viel Geduld, die aufzubringen schwerfällt, wenn - wie z.B. beim Thema Klimawandel - die Zeit drängt....
(Aber Geduld ist ja auch eine buddhistische Tugend...
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D'accord, andererseits gibt es genügend universelle Übereinstimmungen, die sich z.B. in religiösen Geboten oder/und ethischen Regeln niederschlagen, sonst wäre es wohl kaum zu einer Einigung auf - für alle gültige - Menschenrechte gekommen,
Ich denke du übersiehst einem wichtigen Punkt von Void, und der gilt eben auch für Buddhisten, weil wir, bevor wir Buddhisten sind, erst mal Menschen sind:
Jeder ist Teil einer bestimmten Kultur und hat bestimmte Werte so verinnerlicht, dass er diese ganz intuitiv einleuchtend und nachvollziehbar findet
Wir denken Freiheit ist prima und macht Menschen glücklich. Das ist für die meisten von uns gar nicht hinterfragbar, ist doch klar wie die Sonne.
Xi hingegen, der meines Wissens ein grosser Förderer des Buddhismus in China ist, (ich glaube es gibt sogar Gerüchte, dass er selbst praktizierender Chan Buddhist sei), stellt die persönliche Sicherheit jedes Bürgers als Grundlage des Lebensglücks in den Vordergrund - und rechtfertigt damit den Überwachungs- und Polizeistaat.
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Wir denken Freiheit ist prima und macht Menschen glücklich.
Personen glauben, das Freiheit erstrebenswert ist und glücklich macht.
... bevor wir Buddhisten sind, erst mal Menschen sind:
Bevor wir vom Persönlichkeitsglauben Befreite sind, also nur noch Personen im Anschein anderer darstellen, doch in uns nur noch ein Selbst.
Halten wir alle möglichen Erscheinungen, diese Person (Buddhist, Frau, Mann) zu sein, fest. Eine Person kann niemals ein Mensch sein, wenn sie in sich nicht frei von Person sein kann.
Ein Mensch stellt eine Person dar, weil er erkannt hat, dass die Person, die er darstellt, sehr vergänglich ist.
Lest die Worte, die Buddha selbst sagt, erkennt das da nicht Buddha spricht, sondern nur ein Mensch, der Buddha darstellt.
Ein wahrer Aktivist ist eine Person, die in sich weiß, dass sie andere Menschen nicht ändern kann, aber Anregungen geben um die Selbstwandlung des Adressaten anzuregen.
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