Man findet Wahrheiten in sich selber und findet dann Bestätigung und Weiterentwicklung in bestimmten Lehren, z.B dem Palikanon. Es ist kein blindes Übernehmen von Dogmen.
was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.
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Doch, wenn ich glaube, dass die Schriften die Regeln für mein Leben vorgeben und ich halte mich daran, dann ist es ein blindes Übernehmen von Dogmen. Die Schriften haben keine Ahnung von meinem individuellen Leben, wenn ich sie als Regeln anerkenne, ist es pure Feigheit vor der eigenen Kreativität und Schöpferkraft. Die Schriften sind meist ein Dogma, aber Buddhas Lehre nicht, sie ist individuell anwendbar. Das zeichnet den Buddhisten aus, nicht das Befolgen der dogmatischen Regeln in den Schriften.
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Man findet Wahrheiten in sich selber und findet dann Bestätigung und Weiterentwicklung in bestimmten Lehren, z.B dem Palikanon. Es ist kein blindes Übernehmen von Dogmen.
Dogmen können auch sehend übernommen werden.
Das mit den Wahrheiten ist ja ein Aspekt der Lehre - da gibt es vier edle Wahrheiten und keinen Ort, an dem sie zu finden sind. Also weder in sich selbst noch in anderen - wie sollte auch anatta gefunden (d.h. erfahren) werden?
Diese Wahrheiten sind nichts anderes als Postulate - Behauptungen - für denjenigen, der sich nicht auf eine Praxis einlässt, bleiben sie das auch.
Geht man dann aber den Weg - dann lösen sich diese Wahrheiten/Postulate auf - sie verlöschen einfach.
Was gibt es also da zu übernehmen oder zu ergreifen?
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Diese Wahrheiten sind nichts anderes als Postulate - Behauptungen - für denjenigen, der sich nicht auf eine Praxis einlässt, bleiben sie das auch.
Geht man dann aber den Weg - dann lösen sich diese Wahrheiten/Postulate auf - sie verlöschen einfach.
Was gibt es also da zu übernehmen oder zu ergreifen?
Die Praxis und den Weg.
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Doch, wenn ich glaube, dass die Schriften die Regeln für mein Leben vorgeben und ich halte mich daran, dann ist es ein blindes Übernehmen von Dogmen.
Ja, wenn du das nur glaubst.
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Na ja, aber warum sollte der Pali-Kanon als die Wahrheit in letzter Instanz gelten
Meine These ist die, dass Diskurse in denen man den Palikanon aus definitive Autorität zugrunde legt sehr anders sind als solche, in denen man das nicht tut. So wie ja auch Diskurse in denen man gemeinsam wissenschaftliche Methode als akzeptierte Grundlage sieht sich strukturell von Diskursen unterscheidet, wo man das nicht tut.
Ein Brettspiel wird ja auch frustrierend wenn der eine Schach und der andere Shogi spielt.
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Was würdest du denn sagen, geht in diesem Leben von Bewusstseinsmoment zu Bewusstseinsmoment über?
Sehr gute Frage !
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Eine Frage, die die Antwort schon enthält:
Anatta, das Ich existiert, von Augenblick zu Augenblick wird es wiedergeboren, ohne dass ein Ich dem anderen gleicht. Ein Ich folgt auf ein anderes Ich, geht selbstverständlich nicht in den nächsten Augenblick über. Bewusstseinsmoment ist nur eine intellektuelle Falle.
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Wenn ich die vier edlen Wahrheiten überprüfe, mit meinem eigenen Lebenswandel jetzt und hier, werde ich feststellen, da ist etwas dran. Dasselbe kann ich mit der Wiedergeburt nicht machen, ich kann sie jetzt und hier nicht überprüfen. Selbst wenn ich in dem Moment tot umfalle, bin ich nicht schlauer. Ich müsste also die Fähigkeit haben, mir meine früheren Leben bewusst machen zu können, das jedoch gehört in den Bereich der Fabelmärchen. Die Wiedergeburt bleibt eine Glaubensfrage, wohingegen ich die vier edlen Wahrheiten überprüfen kann.
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Hallo ,
ich habe mal einen Vortrag angeschaut , wo behauptet wurde das die wenigsten Buddhisten nicht an Wiedergeburt glauben.
Ich habe hier im Forum manchmal den Eindruck , das dies genau das gegenteil ist.
Gibt es hierzu Befragungen Studien. ?
Ich möchte hier eine kleine Umfrage starten. Eine sehr vereinfachte Umfrage. Klar kann man das Thema differenzieren und ich bin offen für Umfrage Optionen. Vorab mal eine sehr einfache grobe Orientierung als Umfrage.
Als ich den Buddhismus für mich entdeckte, habe ich an eine Wiedergeburt geglaubt.
Da ich damals aber mehr oder weniger keine Bücher und Schriften zum Thema gelesen hatte, musste ich mich auf meine Meditation verlassen. Hier im Herzen gibt es mehr zum studieren als in allen Büchern der Welt.
Was ich für mich herausgefunden habe, war die Erkenntnis, dass meine Frage danach nur bedingt durch meine falsche Sichtweise entstanden ist.
Nicht das mich jemand danach fragen würde, aber ich kann nicht nur sagen, dass es eine Wiedergeburt gibt, und ich kann auch nicht nur sagen, dass es keine Wiedergeburt gibt.
Eine Wiedergeburt ist für mich durchaus möglich, wenn ich mich als Selbst wahrnehme.
Durch diese falsche Wahrnehmung entstehen Handlungen die Konsequenzen nach sich ziehen.
Wenn ich gerade meine Katze betrachte, entsteht da Zuneigung und die Idee , dass dies meine geliebte Katze ist. Es entstehen Sorgen wenn sie krank wird. Es entsteht Freude wenn sie da ist, und kummer wenn sie nicht da ist.
Und mir ist bewusst geworden, dass ich die Dinge nicht so gesehen habe wie sie waren .
Beim Sehen ist da innerhalb einer Millisekunde der Glaube entstanden, dass ich meine Katze betrachte. Und indirekt habe ich durch diesen Gedanken auch versucht, mich zu bestätigen. Ich, der seine Katze betrachtet.
Mir ist klar geworden, dass Wiedergeburt nicht nur im Bauch einer Frau beginnt, und auch nicht während der Zeugung, sondern weil ich es nicht beim Sehen belassen hatte.
Sehen ist eigentlich nur sehen, aber durch die falsche Sichtweise in Bezug auf (m)ein Selbst, ist dadurch eine Geburt entstanden. Und durch diese Geburt ist ein Universum entstanden.
Eines Tages in der Meditation bin ich nach einem harten Kampf , zur Erkenntnis gekommen, dass ich aufgebe und diesem Körper wieder Schlaf und Nahrung gebe.
Und bedingt durch dieses Aufgeben, aktzeptieren und in gewisser Hinsicht auch Lieben , bin ich ein Stück tiefer in der Meditation gekommen.
Bis dahin habe ich die Welt als eine Ansammlung von Energieteilchen wahrgenommen. Und wenn ich schon nicht ein Selbst finden konnte, dann konnte ich eine Art von Selbst in den sogenannten Nicht-ich Erscheinungen erkennen. Bis dahin dachte ich, dass ich den Urgrund gefunden hatte. In Wirklichkeit zauberte ich aus mehreren Nullen einfach eine Eins .
In dieser besagten Meditation löste sich plötzlich sogar dieser Urgrund auf. Da war niemand.
Und danach war der Gedanke: Ich bin, Ich werde, ich bin nicht, komplett aus meinem Denken verschwunden.
Sehen , hören, fühlen, riechen und so weiter, war nur Sehen, und so weiter .
Als ich noch zumindest an eine Art von Urgrund geglaubt hatte, entstanden dadurch Handlungen und Konsequenzen. Es entstand Leiden , weil mich meine Täuschung früher oder später enttäuscht hat.
Es entstanden Fesseln und Wunden. Es entstanden Narben. Und auf diesen Fesseln, Wunden , Narben prallte der Elementehaufen, den ich vorher als Universum und Welt bezeichnet hatte.
Nein der Martin wäre auch vor dieser Erkenntnis nicht wiedergekommen, aber durch seine Verblendung wäre die Unwissenheit wieder ins Leben getreten.
Erst durch die selbstauferlegten Fesseln konnte ich in ein Leben treten mit all seinen Konsequenzen.
Stark vereinfacht ausgedrückt ist man hier, weil man nicht weiß, dass man nicht hier ist.
Die buddhistische Lehre ist für mich wie eine Art von Medizin .
Ich mag eigentlich nicht von einer wahren Natur sprechen, aber ziemlich simpel ausgedrückt, ist da eigentlich nur ein stilles Meer des Friedens .
Aber seit endloser Zeit, wurde durch die falsche Selbstsicht eine Fessel um dieses freie Herz gebunden. Und auf diesen Fesseln entstanden weitere Fesseln .
Es entstanden Wunden und Narben und dadurch etwas, was durch die Elemente des Universums beeinflusst werden konnte.
Den einzigen Sinn der dieses Leben hat, ist die Heilung des Herzens. Und wenn die Wunden durch Metta, Karuna und vieles mehr abheilen , dann kann das was wir Universum und Welt nennen, uns nicht mehr bewegen, verletzen, binden und gefangen halten.
Durch diese durch Unwissenheit komprimierten Elemente , entsteht Reibung und Hitze . Durch diese Hitze entsteht ein schmerzendes Feuer . Und wenn dann durch die buddhistische Lehre , Einsicht entsteht, dann heilt dieses Herz .
Mitgefühl und Güte sprengen die Fesseln und das Feuer erlischt.
Irgendwie ist es wie ein heimkommen in eine Heimat, aus der man sich selbst ausgeschlossen hatte .
Bis zum Verfall der Körperlichkeit ist da dann keine Wiedergeburt, kein Himmel und keine Hölle mehr. Da ist niemand mehr, der Angst, Hass und so weiter erleben muss.
Von dieser Warte aus gibt es keine Wiedergeburt mehr, aber bis man erkennt was man (nicht) ist , entsteht in jedem Moment eine Wiedergeburt.
Es mag fast der Eindruck entstehen, dass dieses Leben eine Strafe war, weil man die Dinge nicht so gesehen hatte wie sie waren.
Aber in Wirklichkeit ist dieses Leben, bedingt durch den Kontakt zur buddhistischen Lehre ein Segen, eine Chance.
Das todlose stille Meer des Friedens ist nicht irgendwo, und in einer Zukunft.
Es ist hier und jetzt in diesem verletzten Herz zu finden.
Mögen wir alle Frieden finden!
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Wenn ich die vier edlen Wahrheiten überprüfe, mit meinem eigenen Lebenswandel jetzt und hier, werde ich feststellen, da ist etwas dran. Dasselbe kann ich mit der Wiedergeburt nicht machen, ich kann sie jetzt und hier nicht überprüfen... Die Wiedergeburt bleibt eine Glaubensfrage, wohingegen ich die vier edlen Wahrheiten überprüfen kann.
Die 2. Wahrheit beginnt mit: "Es ist das Verlangen, das zu künftigen Leben führt... / Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende...". Man kann die edlen Wahrheiten nicht von der Wiedergeburt trennen. Wie kannst du hier nach Prüfbarkeit und Fabelmärchen ernsthaft trennen?
Ich müsste also die Fähigkeit haben, mir meine früheren Leben bewusst machen zu können
Genau in dieser Fähigkeit soll man sich in den Meditationszentren des Paauk Sayadaw üben können. Zum Beispiel recht technisch beschrieben von Shaila Catherine in Wisdom wide and deep.
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SuttaCentralEarly Buddhist texts from the Tipitaka (Tripitaka). Suttas (sutras) with the Buddha's teachings on mindfulness, insight, wisdom, and meditation.suttacentral.net
Now this is the noble truth of suffering. Rebirth is suffering; old age is suffering; illness is suffering; death is suffering; being coupled with the disliked is suffering; separation from the liked is suffering; not getting what you wish for is suffering. In brief, the five grasping aggregates are suffering.
Übersetzt mit Deepl
Dies ist nun die edle Wahrheit vom Leiden. Wiedergeburt ist Leiden; Alter ist Leiden; Krankheit ist Leiden; Tod ist Leiden; mit dem Ungeliebten verbunden zu sein ist Leiden; Trennung vom Geliebten ist Leiden; nicht zu bekommen, was man sich wünscht, ist Leiden. Kurz gesagt, die fünf Aggregate des Greifens sind Leiden.
Übersetzt mit Google Translate.
Dies ist die edle Wahrheit des Leidens. Wiedergeburt ist Leiden; Alter ist Leiden; Krankheit ist Leiden; Tod ist Leiden; mit Ungeliebtem verbunden zu sein ist Leiden; Trennung von Geliebtem ist Leiden; nicht zu bekommen, was man sich wünscht, ist Leiden. Kurz gesagt: Die fünf Anhaftungsaggregate sind Leiden.
Qualia: Ohne Wiedergeburt hält man an einem Leiden weniger fest.
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Die 2. Wahrheit beginnt mit: "Es ist das Verlangen, das zu künftigen Leben führt... / Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende...". Man kann die edlen Wahrheiten nicht von der Wiedergeburt trennen. Wie kannst du hier nach Prüfbarkeit und Fabelmärchen ernsthaft trennen?
Da keine Wiedergeburten nachweisbar und für mich unplausibel sind, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass dieser Shakyamuni "Verlangen" völlig falsch eingestuft hätte.
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Man kann die edlen Wahrheiten nicht von der Wiedergeburt trennen. Wie kannst du hier nach Prüfbarkeit und Fabelmärchen ernsthaft trennen?
Das Abtrennen von Wiedergeburt als Leiden ist ein Verstoß gegen Dogmen eines großen Teils der buddhistischen Schulen.
Obwohl des Buddhas einziges Ziel ist, Wiedergeburt zu vernichten, und zwar in einem Augenblick oder einer Stunde, eines Tages, einer Woche, eines Monats, in diesem Leben. Wer Lust darauf hat, kann es auch in Millionen Leben wollen. Buddha hat es jetzt, weil er erfahren hat, dass es jetzt geschieht.
Alle anderen sind nur Menschen und Seelenfänger.
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... dass dieser Shakyamuni "Verlangen" völlig falsch eingestuft hätte.
Oder er hatte mehr Licht und sah einfach mehr. Das wirklich Trennende zwischen Buddha und uns ist ja nicht, dass er Inder war, vor 2500 Jahren gelebt hat - oder gar nicht -, sondern dass er erleuchtet war und wir nicht. Aber auch das ist nicht nachweisbar und für viele unplausibel...
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Wenn jemand dem Buddha zu viel Licht zuspricht, werden alle anderen geblendet.
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Die 2. Wahrheit beginnt mit: "Es ist das Verlangen, das zu künftigen Leben führt... / Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende...". Man kann die edlen Wahrheiten nicht von der Wiedergeburt trennen. Wie kannst du hier nach Prüfbarkeit und Fabelmärchen ernsthaft trennen?
Da steht nur nichts von "künftige Leben", sondern von ponobbhavikā, fortgesetztes Dasein.
Und natürlich setzt sich das Dasein von Wesen durch Begehren fort. Man denke nur kurzerhand and Produktmarketing, dass gezielt das Verlangen von Wesen entfachen soll. Und was passiert im weiteren Verlauf durch das Begehren (speziell kāmataṇhā)? Es finden sich im Nu eine ganze Reihe Wesen in mitten von Leiden wieder. Das Dasein hat sich fortgesetzt.
Das kann auch jeder bei sich selbst nachvollziehen.
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Das wirklich Trennende zwischen Buddha und uns ist ja nicht, dass er Inder war, vor 2500 Jahren gelebt hat - oder gar nicht -, sondern dass er erleuchtet war und wir nicht. Abe
Das ist reiner Glaube von dir. Ich denke, dass ich mehr Durchblick habe als der Shakyamuni, wie im Übrigen sehr viele Menschen schon allein aufgrund unserer fortgeschrittenen Erkenntnisse.
Ich bin auch nicht von Buddha getrennt, da wir beide zugleich Erwachte wie Irrende sind.
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Und natürlich setzt sich das Dasein von Wesen durch Begehren fort.
Das ist doch eine Binsenweisheit, ohne Verlangen keine Fortpflanzung, kein "Dasein". Dies jedoch primär mit "Leiden" zu verknüpfen statt auch zu erkennen, dass trotz der Vergänglichkeit ebenso Freude darin ist, heißt, auf einem Auge blind zu sein.
Der Shakyamuni selbst entstand infolge von Verlangen. Da kann er sich drehen und wenden, wie er will. Die Ordensregeln schuf er aus Verlangen.
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