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Sollte man sich nur dann gegen eine Praxis aussprechen, sofern man selbst praktische Erfahrung gesammelt hat?

  • pano
  • 14. November 2024 um 21:03
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  • pano
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    • 14. November 2024 um 21:03
    • #1

    Angeregt vom Reiki Diskussionfaden und Nanu's Kommentar:

    Nanu:

    Hier hatte Mentus ja danach gefragt, ob jemand von uns schon mal Erfahrungen mit Reiki gemacht hat. Da gab es verschiedene Meinungen und auch vereinzelte Erfahrungsberichte. Jetzt läppert das hier so vor sich hin und ich habe den Eindruck, dass die meisten Beiträge nichts mit unmittelbarerer Reiki Erfahrung zu tun haben.

    Das ist eigentlich schade. Für die einen ist es Beutelschneiderei, für die anderen Esoterik. Das mag alles sein, aber wenn ihr es nie erfahren habt, wie wollt ihr darüber urteilen? Und warum solltet ihr auch?

    Liebe Grüsse. Nanu

    Würde ich gerne die Frage stellen: Sollte man sich nur dann gegen eine Praxis aussprechen, sofern man selbst praktische Erfahrung gesammelt hat?

    Heinz Roiger wurde in einem seiner Dharma-Talks mal gefragt, wie man mit Konflikten am Arbeitsplatz umgehen solle. In der Antwort steckte natürlich altbekanntes (loslassen, Mitgefühl, etc.), aber dann auch die Aufforderung in bestimmten Fällen nicht passiv zu bleiben. Wenn der Kollege anzweifle dass eins und eins zwei ergebe, so müsse man eben durchaus auch für sich einstehen und das richtig stellen. Diese Aussage bezog sich natürlich nicht nur auf Grundrechenarten-Skeptiker, sondern war nur eine Metapher für andere Fragestellungen. Sicher kann man sich auch verrennen, gerade wenn die Fragestellung eben nicht so einfach ist wie "1+1=2", aber genau dann kann konstruktiver Austausch und Diskussion ja auch fruchtbar sein.

    Wenn also Heilmächtigkeit behauptet wird, ist es aus meiner Sicht durchaus legitim da auch mal zu widersprechen oder klare Rückfragen zu stellen.

  • Hendrik
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    • 14. November 2024 um 21:29
    • #2

    Was verstehst du unter „Heilmächtigkeit“?

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬 – 焉知非福

  • pano
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    • 14. November 2024 um 21:36
    • #3

    ah, ich habe nach einer deutschen Entsprechung zu "Health Claim"* gesucht und nach ein paar Umdrehungen in meinem kopf kam das heraus.

    Was ich meinte war "Zuschreibung von Heilkraft", also wenn man z.B. Reiki zuschreibt heilen zu können.


    * Health Claim ist wohl tatsächlich als Begriff enger als ich dachte, wird wohl eher für Aussagen zu Lebensmitteln und Lebensmittelzusätzen gebraucht und nicht für Behauptungen von alternativ"medizinischen" Lehren.

  • Aravind
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    • 14. November 2024 um 21:43
    • #4
    pano:

    Wenn also Heilmächtigkeit behauptet wird, ist es aus meiner Sicht durchaus legitim da auch mal zu widersprechen oder klare Rückfragen zu stellen.

    Im medizinischen Bereich? Aber klar doch. Wenn man sich nicht an die Regeln der Medizin in Bezug auf Evidenz halten will (was ja legitim ist), kann man das ja dazu sagen.

    Wurde in dem anderen Faden ja auch angesprochen: Der Satz "Wer heilt, hat recht" ist zwar richtig, wird daber meistens in Situationen verwendet, in denen es sich eigentlich um einen Fall von "wer behandelt, und der Patient wird gesund, hat recht." handelt.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Qualia
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    • 14. November 2024 um 22:40
    • #5
    pano:

    Würde ich gerne die Frage stellen: Sollte man sich nur dann gegen eine Praxis aussprechen, sofern man selbst praktische Erfahrung gesammelt hat?

    Nein, sollte man nicht, man sollte seine Meinung vertreten.

    Nur bekommt man von Menschen, die keine Meinung, sondern Erfahrungen haben, kaum Resonanz, wenn sie zum Beweisen ihrer Erfahrung gezwungen werden sollen.

    Außer von denjenigen, die neben ihren Erfahrungen auch noch den Glauben an ihre Meinung zu ihrer Praxis haben, wobei der Glaube immer über das Reale hinausgeht.

    Meine erfahrene Praxis verteidigen ist meine Praxis aufgeben.

  • Helgo
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    • 14. November 2024 um 23:17
    • #6
    pano:

    ah, ich habe nach einer deutschen Entsprechung zu "Health Claim"* gesucht und nach ein paar Umdrehungen in meinem kopf kam das heraus.

    "Heilmächtig" fand ich eigentlich ein gutes Resultat nach den Umdrehungen. (Es gibt ja z.B. auch "wirkmächtig", das Wörtchen ist wohl eher bekannt im Umgangsslang). Bleib' mal dabei! ;)

  • flaneur
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    • 15. November 2024 um 06:44
    • #7

    M. E. gilt dies nicht. Es gibt unterschiedliche Gründe, um eine Praxis abzulehnen, die nicht unbedingt mit der subjektiven Erfahrung eines Individuums korrelieren müssen. Ein Beispiel wäre hier die Tatsache, dass eine Praxis unethisch sein kann. Ein anderes Beispiel wären wissenschaftliche Studien, die individuelle Erfahrungen zusammenfassen oder Messbares vermitteln. Schwierig wird eine Bewertung immer dann, wenn es widersprüchliche Informationen zur Bewertung einer Praxis gibt, auch weil dann die Gewichtung der Informationen nicht immer trivial ist. Wie bewerte ich z. B. eine Praxis, die mir Wohlbefinden bereitet, aber temporär meine Gesundheit beeinträchtigt?

  • Anna Panna-Sati
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    • 15. November 2024 um 13:16
    • #8
    pano:

    Würde ich gerne die Frage stellen: Sollte man sich nur dann gegen eine Praxis aussprechen, sofern man selbst praktische Erfahrung gesammelt hat?

    Überzeugender ist es allemal, wenn man mit eigenen Erfahrungen aufwarten kann, dennoch würde ich sagen, dass sich diese Frage nicht so pauschal beantworten lässt, da verschiedene Aspekte zu berücksichtigen sind.

    Wenn man z.B. über ein theoretisches (Hintergrund-) Wissen verfügt, das sich auf wissenschaftliche Untersuchungen stützt, die Erfahrungen Tausender berücksichtigen, kann eine - davon abweichende - Einzelerfahrung womöglich mit anderen Mechanismen erklärt werden und quasi die Ausnahme von der Regel darstellen.

    Dies könnte man durchaus kommunizieren, wenn man den Eindruck hat, dass diese Einzelerfahrung eine Ausnahme oder Fehlinterpretation repräsentiert, wobei man bedenken sollte, dass die geäußerte Meinung/Einschätzung eine (negative) suggestive Wirkung auf den Patienten ausüben und ihn verunsichern könnte.

    Subjektive Erfahrungen werden im Allgemeinen auch subjektiv bewertet, d.h., wenn jemandem eine Reiki-Behandlung -anscheinend- geholfen hat, wird diese Person folglich diese Erfahrung positiv beurteilen, als "Erfolg" an Dritte weitergeben und ggf. eine Behandlung auch wiederholen lassen.

    Kritischere Geister würden wahrscheinlich darüber hinaus prüfen, ob eventuell auch andere Faktoren zur Heilung geführt haben könnten - die Ursachen von Beschwerden sind ja oft multifaktoriell...

    pano:

    Wenn also Heilmächtigkeit behauptet wird, ist es aus meiner Sicht durchaus legitim da auch mal zu widersprechen oder klare Rückfragen zu stellen.

    Ja, da würde ich dir zustimmen, es ist absolut legitim, (kritisch) nachzuhaken, aber beliebt wirst du dich vermutlich damit nicht machen... ;) (weder bei den "Heilern", noch deren hoffnungsvollen Patienten).

    Bei ethischen Bedenken wäre das Hinterfragen allerdings m.E. immer dringend geboten.

    (Beispiele: Verwendung von Heilmitteln zweifelhafter -tierischer- Herkunft, wie Bärengalle in der TCM u.ä., Abzocke von Patienten mit überhöhten Preisen, qualvolle Behandlungen mit fraglicher Wirkung, usw. .)


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • mukti
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    • 15. November 2024 um 13:39
    • #9

    Wenn man weiß dass etwas falsch ist, kann man sich auch dagegen aussprechen wenn man keine Erfahrung damit hat. Z.B. habe ich noch nie einen Raubüberfall gemacht, trotzdem spreche ich mich dagegen aus.

    Reiki geht von einer Lebensenergie aus (Rei-Geist, Ki-Lebensenergie). Wenn man damit keine Erfahrung hat und nicht weiß ob es die überhaupt gibt, kann man sich nur auf Vermutungen oder den gegenwärtigen Stand von Forschungsergebnissen stützen, um sich dafür oder dagegen auszusprechen,

    oder man lässt es offen.

    Mit Metta, mukti.


    Einmal editiert, zuletzt von mukti (15. November 2024 um 13:44)

  • U123N
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    • 15. November 2024 um 18:19
    • #10
    pano:

    Würde ich gerne die Frage stellen: Sollte man sich nur dann gegen eine Praxis aussprechen, sofern man selbst praktische Erfahrung gesammelt hat?

    Wenn man anderer Meinung ist, sollte man das auch sagen, finde ich.

    In diesem Fall waren ja nur die Meinungen von Teilnehmern gefragt, die Erfahrungen mit Reiki gesammelt habe. Deswegen finde ich man hätte den Wunsch des Threaderstellers nicht ignorieren sollen.

    Im Laufe meiner Praxis habe ich erfahren, dass meine Meinungen sich sehr oft ändern. Deswegen versuche ich eigentlich, meine Meinungsäusserungen sparsam einzusetzen. Im Thread habe ich meine Meinung gesagt, das sollte auch möglich sein.

    Ich respektiere jede Meinung von mir oder anderen - ob mit oder ohne Erfahrungen ist sie ja irgendwie bedingt entstanden und als solche betrachte ich sie als vergänglich.

    Liebe Grüsse! Nanu

  • void
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    Buddh. Richtung
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    • 19. November 2024 um 17:25
    • #11
    pano:

    Würde ich gerne die Frage stellen: Sollte man sich nur dann gegen eine Praxis aussprechen, sofern man selbst praktische Erfahrung gesammelt hat?

    Ich denke es ist wichtig zu sehen, dass es neben "objektive Wirkmechanismen" auch so etwas wie "subjektive Wirkmechanismen" gibt.Der Placebo-Effekt kann sehr real sein -

    er lässt sich in Kernspintomographie feststellen und gerade bei der Schmerzbehandlung nutzen:

    Forschungsminsterium:

    Dass Placebos zu biologischen Veränderungen führen, ist auch aus anderen Bereichen der Medizin bekannt. Behandelt man zum Beispiel Parkinsonkranke mit Placebo, wird in ihrem Gehirn mehr Dopamin frei - der Botenstoff, dessen Mangel die Parkinsonsymptome verursacht. Büchel ist von der Idee fasziniert, den Placebo-Effekt eines Tages stärker therapeutisch nutzen zu können. „Fakire laufen durch Scherben, ohne Schmerzen zu haben oder durchbohren sich die Zunge, ohne dass es blutet. Bei solchen Phänomen spielen wahrscheinlich ähnliche Vorgänge wie beim Placebo-Effekt eine Rolle. Vielleicht finden wir ja Wege, um dieses Potenzial, das in uns schlummert, zu nutzen.“

    Wenn man länger meditiert hat, dann ist einem ja bekannt, dass Schmerz nichts rein objektives ist sondern sich die Schmerzwahrnehmung modulieren lässt. Letztendlich sagt der Schmerz ja "etwas ist falsch" und es ist ein großer Unterschied ob ein Kind da von einer Mama mit einem "alles ist gut" in den Arm genommen oder allein gelassen wird.

    Es gibt also einerseits einen wichtigen subjektiven Faktor aber auf der anderen Seite ist es auch falsch den überzubewerten. Ich denke es gibt auch ganz viele Beschwerden und Krankheiten wo der Placebo-Effekt gar nichts bringt.

  • Leonie
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    • 19. November 2024 um 22:44
    • #12
    pano:

    Sollte man sich nur dann gegen eine Praxis aussprechen, sofern man selbst praktische Erfahrung gesammelt hat?

    Was das Reiki anbetrifft, so hat wohl jeder schon die praktische Erfahrung des Handauflegens oder der Berührung gemacht und auch die Vorstellung davon erzeugt wie alle Vorstellung eine Wirkung. Daraus lässt sich dann wieder eine Vorstellung von "praktischer Erfahrung" konstruieren.

    Was heißt praktische Erfahrung genau? Im Falle von Reiki geht es doch um die Erfahrung einer Heilung. Da gibt es die subjektive Wahrnehmung - die mit der objektiven Situation nicht übereinstimmen muss - d.h. sich geheilt oder heil zu fühlen ist nicht ausreichend - es müssen auch die medizinischen Befunde eine Heilung hergeben.

    Sich also vorzustellen, dass eine Be-Handlung hilft oder geholfen hat, reicht zwar für den einzelnen Anhänger vielleicht aus, aber nicht für die Anerkennung als Leistung im Gesundheitssystem.

    Es ist auch generell eine uneindeutige Studienlage, wie die S3-Leitlinie zur Anwendung ergänzender Maßnahmen in der Onkologie in ihrem Bericht darstellt.

    Diese Leitlinie wurde durch die Deutsche Krebshilfe herausgegeben, um dem Bedürfnis nach ergänzenden Therapien durch Empfehlungen nachzukommen.

    Reiki wurde dabei den Bioenergiefeldtherapien zugeordnet. Weil bei diesen Therapien die Wirkung NICHT über den Placebo-Effekt hinausgeht, wird in dieser Leitlinie davon abgeraten.

    https://register.awmf.org/assets/guidelines/032-055OLl__S3_Komplementaermedizin-in-der-Behandlung-von-onkologischen-PatientInnen-2025-06.pdf

    Genau deshalb kann dann auch jeder auf diesem Gebiet machen was er will - allerdings kann diese Art von Behandlung von wirksamen Therapien abhalten und genau darin liegt auch die Gefahr für ernsthaft kranke Menschen. Steve Jobs war ja so ein Fall.

    :zen:

  • pano
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    • 19. November 2024 um 23:25
    • #13
    Leonie:

    Was das Reiki anbetrifft, so hat wohl jeder schon die praktische Erfahrung des Handauflegens oder der Berührung gemacht und auch die Vorstellung davon erzeugt wie alle Vorstellung eine Wirkung. Daraus lässt sich dann wieder eine Vorstellung von "praktischer Erfahrung" konstruieren.

    Wenn ich diesen Abschnitt bei dir nochmal rauspicke (den restlichen Kommentar finde ich gut nachvollziehbar bzw. hab ich nichts hinzuzufügen). Das finde ich einen spannenden Aspekt an der Reiki Diskussion, da gerne zwischen diesen Ebenen (Reiki-Praxis nach Reiki-Lehrtradition und "Berührung tut gut") recht frei gewechselt wird. Auch durch Fürsprecher. Ich nehme da einen radikalen Subjektivismus wahr. Ohne objektive Wahrheit ist alles Relativ. Wobei subjektivistisch gedacht, dann eben auch komplett nachvollziehbar ist, wenn ein Individuum die subjektive Wahrnehmung hat, dass objektiv gesehen keine Evidenz für eine Wirksamkeit von Reiki gegeben ist 🤯. Ich gehe aber eher aus, dass wir alle individuelle und subjektive Wahrnehmungen haben, aber man durch den Abgleich der subjektiven Wahrnehmungen schon Aspekte einer Realität postulieren und "validieren" kann. Vielleicht bringt mich das in konstruktivistische Gewässer... Ich denke ich sollte mehr zu philosophischen Themen lesen...

    void:

    Es gibt also einerseits einen wichtigen subjektiven Faktor aber auf der anderen Seite ist es auch falsch den überzubewerten. Ich denke es gibt auch ganz viele Beschwerden und Krankheiten wo der Placebo-Effekt gar nichts bringt.

    Die Worte "Placebo-Effekt" klingen manchmal so abschätzig. Ein Placebo-Effekt, sofern vorhanden, ist ja wirklich nicht schlecht, er sollte eben quantifiziert werden (wie du schon ansprichst ist die Effekt-Größe eben unterschiedlich) und ggf. muss man schon darüber reden was für eine Methode mit Placebo-Effekt nun ein akzeptables Kosten-Nutzen-Verhältnis ist. Ein allgemeines Risiko ist immer, dass man als Patient die Power einer Placebo-Methode überschätzt, hier entgegen zu wirken ist eine Aufgabe des Patientenschutz, also letztlich eine moralische Notwendigkeit. Auch Placebos können Nebenwirkungen haben.

  • U123N
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    • 20. November 2024 um 07:44
    • #14
    Leonie:

    Was das Reiki anbetrifft, so hat wohl jeder schon die praktische Erfahrung des Handauflegens oder der Berührung gemacht und auch die Vorstellung davon erzeugt wie alle Vorstellung eine Wirkung. Daraus lässt sich dann wieder eine Vorstellung von "praktischer Erfahrung" konstruieren.

    Hier wurde ja schon mehrfach erwähnt, dass bei einer Reiki Sitzung die Hände den Körper nicht berühren, dh. auch nicht aufgelegt werden.

  • Qualia
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    • 20. November 2024 um 09:22
    • #15
    Nanu:
    Leonie:

    Was das Reiki anbetrifft, so hat wohl jeder schon die praktische Erfahrung des Handauflegens oder der Berührung gemacht und auch die Vorstellung davon erzeugt wie alle Vorstellung eine Wirkung. Daraus lässt sich dann wieder eine Vorstellung von "praktischer Erfahrung" konstruieren.

    Hier wurde ja schon mehrfach erwähnt, dass bei einer Reiki Sitzung die Hände den Körper nicht berühren, dh. auch nicht aufgelegt werden.

    Wenn, wenn man Handauflegen oder meinetwegen auch Reiki erkannt, erfahren und gehandelt hat, ist das Berühren oder nicht Berühren des Körpers nur eine Regel und ein Ritus. Eine Fessel.

    Wenn, wenn man Homöopathie erkannt, erfahren und gehandelt hat, ist das Meinen über Wirkung oder nicht Wirkung nur eine Regel und ein Ritus. Eine Fessel.

    Woher rührt diese Fessel, es ist das, einen Unterschied machen zwischen einem menschlichen oder einem tierischen Lebewesen.

  • Leonie
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    • 20. November 2024 um 14:22
    • #16
    Nanu:
    Leonie:

    Was das Reiki anbetrifft, so hat wohl jeder schon die praktische Erfahrung des Handauflegens oder der Berührung gemacht und auch die Vorstellung davon erzeugt wie alle Vorstellung eine Wirkung. Daraus lässt sich dann wieder eine Vorstellung von "praktischer Erfahrung" konstruieren.

    Hier wurde ja schon mehrfach erwähnt, dass bei einer Reiki Sitzung die Hände den Körper nicht berühren, dh. auch nicht aufgelegt werden.

    Ja. Das wurde hier erwähnt. Doch es gibt eben auch Reiki-Behandlungen, in denen die Hände aufgelegt werden.

    Das ist aber letztlich unwesentlich, da es auch Fern-Behandlungen und Selbst-Behandlungen gibt. Da bleibt dann die Frage, was denn da eigentlich geschieht.

    Wie hier auch erwähnt wurde, würde bei Reiki ein "universeller Energiefluss" durch die "Kanäle" der Hände geleitet oder es würden Blockaden gelöst - alles dinge, die nicht nachweisbar sind - außer, dass es Wärme ist, die man spüren kann.

    :zen:

  • Leonie
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    • 20. November 2024 um 15:07
    • #17
    pano:

    Ohne objektive Wahrheit ist alles Relativ. Wobei subjektivistisch gedacht, dann eben auch komplett nachvollziehbar ist, wenn ein Individuum die subjektive Wahrnehmung hat, dass objektiv gesehen keine Evidenz für eine Wirksamkeit von Reiki gegeben ist 🤯. Ich gehe aber eher aus, dass wir alle individuelle und subjektive Wahrnehmungen haben, aber man durch den Abgleich der subjektiven Wahrnehmungen schon Aspekte einer Realität postulieren und "validieren" kann. Vielleicht bringt mich das in konstruktivistische Gewässer... Ich denke ich sollte mehr zu philosophischen Themen lesen...

    Wahrnehmung ist zunächst subjektiv - und durch die Wahrnehmung anderer, wird die eigen Wahrnehmung entweder bestätigt oder infrage gestellt. Wegen des Widerspruchs zwischen eigen und fremd stellt sich dann erst die grundlegende Frage nach der Wahrheit im Sinne einer objektiven Wahrheit.

    Dann gibt es das Problem, dass sinnliche Wahrnehmung und vorgestellte Wahrnehmung durch das Gehirn nicht unterschieden wird - es werden beim Sehen eines Gesichtes die selben Hirnareale aktiviert, wie wenn wir uns das Gesicht nur vorstellen. Wir wissen daher erst durch andere, also durch unsere sozialen Beziehungen, von welcher Realität wir ausgehen sollten.

    Reiki findet im psycho-somatischen Bereich Anwendung - z.B. in der Schmerzbehandlung - und Schmerz ist eben auch ein erlerntes Phänomen. Deshalb macht es da vielleicht Sinn eine harmlose Praxis anzuwenden, die keine Nebenwirkungen hat - und letztlich ein Placebo ist.

    Placebo wirkt, wie auch Nocebu über den Glauben an die Wirkung. Ich wüsste nicht, wie man das in Evidenz transformieren könnte.

    Reiki (Stand Oktober 2021)

    :zen:

  • U123N
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    • 20. November 2024 um 15:11
    • #18
    Leonie:

    Ja. Das wurde hier erwähnt. Doch es gibt eben auch Reiki-Behandlungen, in denen die Hände aufgelegt werden.

    Das kenne ich so nicht.

    Leonie:

    Da bleibt dann die Frage, was denn da eigentlich geschieht.


    Wie hier auch erwähnt wurde, würde bei Reiki ein "universeller Energiefluss" durch die "Kanäle" der Hände geleitet oder es würden Blockaden gelöst - alles dinge, die nicht nachweisbar sind - außer, dass es Wärme ist, die man spüren kann.

    Was da letztlich geschieht kann ich auch nicht erklären.

    Es sollte aber klar sein, dass Reiki nicht als Heilbehandlung angeboten werden darf.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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