1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Buddhismus
  3. Anfängerbereich

Unwissenheit beseitigen

  • Asod55
  • 13. Januar 2024 um 21:28
  • Zum letzten Beitrag
  • Asod55
    Themenautor
    Reaktionen
    16
    Punkte
    221
    Beiträge
    27
    Mitglied seit
    11. April 2023
    Buddh. Richtung
    Mahayana
    • 13. Januar 2024 um 21:28
    • #1

    Wie beseitige ich Unwissenheit?

    Leid entsteht durch Unwissenheit, aber wie hat Buddha Unwissenheit beseitigt?

    Hab von einem Freund gehört Bodhicitta reinigt Unwissenheit. Was meint ihr dazu?

    Kann man Unwissenheit wahrnehmen?

    Ich weiss, Begehren (anhaften) führt zu Leid, aber ist Unwissenheit die Dunkelheit im Geist die man nicht wahrnimmt, weil wir blind sind?

    Hab auch gehört Unwissenheit macht Illusion. Und zwar eine gefährliche. Warum sehen es normale Menschen nicht?

    Ich nehme es auch nicht wahr.

    Woher weiss man dass das Leben Leiden ist? Woher weiss man dass es eine Illusion (Täuschung) ist?

    Mitgefühl und Weisheit sollen helfen bei Unwissenheit. Mitfühlend versuch ich zu haben. Da alle Wesen leiden (was leider nicht alle mitbekommen), aber was muss ich wissen um Unwissenheit zu beseitigen?

    May all beings benefit

    _()_

  • Hendrik 13. Januar 2024 um 21:31

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.887
    Punkte
    45.867
    Beiträge
    7.751
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 13. Januar 2024 um 22:04
    • #2

    Lieber Adod, Du stellst eine schwierige Frage, weil Unwissenheit ja nicht sofort beseitigt werden kann, sondern ein Prozess ist, der Jahre dauert.

    Aber manchmal kommen Einsichten/Lichtblitze, die die "Schleier" schlagartig öffnen und Einblick gewähren.

    Wie gelingt das?

    Durch die intensive Beschäftigung mit der Lehre, also entsprechende Literatur lesen.

    Durch das Üben des Achtfachen Pfades, vorallem Meditation. Danach evtl. darüber reflektieren.

    Und aus meiner persönlichen Erfahrung Durch stetes Beobachten dessen, was vor sich geht, was ich denke, fühle, tue - und welche Folgen alles hat. Also Reflektieren.

    Ursache und Wirkung.

    Das alles aber ohne zu bewerten.

    Immer wieder in die Stille gehen, z.B. beim Warten in der Arztpraxis, in der Schlange beim Einkaufen, in der Bahn usw.

    Durch achtsames und wertfreies Beobachten wird Vieles offenbart.

    Keine Gedankengebäude (Illusionen) über Vergangenes und Zukünftiges aufbauen. Und wenn, dann immer wieder zurückkehren in die Gegenwärtigkeit HIER UND JETZT.

    Dazu wünsche ich Dir von ganzem Herzen die Fähigkeit und Kraft.

    :heart: _()_ Monika

  • Hendrik
    Globale Moderation
    Reaktionen
    1.967
    Punkte
    12.092
    Beiträge
    1.811
    Termine
    1
    Mitglied seit
    16. Mai 2022
    Buddh. Richtung
    säk. Buddhismus
    • 14. Januar 2024 um 00:43
    • #3

    Der 8-fache Pfad, der im Buddhismus systematisierte Weg zum Erwachen, ist in drei Teile aufgeteilt: Weisheit, Ethik und Versenkung.

    Die Weisheit, panna, geht allem voraus und meint u.a. das Wissen, Erkenntnis, darüber, was dukkha, „Leid“, überhaupt ist und wie es überwunden werden kann. Panna beseitigt also die Unwissenheit. Das bedeutet für die Praxis: Lernen!

    „Bodhicitta“ würde ich in diesem Zusammenhang als den Entschluss, das Ziel, Erwachen, zu erreichen, einordnen.

    Das mit dem Buddhismus ist so eine Sache. Man kann bei ihm alles immer von mehreren Seiten betrachten und kommt dann auch je nach bud. Tradition, sogar je nach Lehrer in der gleichen Tradition, oft zu Aussagen, die sehr unterschiedlich klingen und oft auch sind. Das ist am Anfang etwas verwirrend.

    Ein Grundkurs Buddhismus ist daher für Anfänger empfehlenswert, um eine belastbare Wissensgrundlage für zu schaffen. Gern empfehle ich dir einen.

    „Zwei Bedingungen gibt es zum Aufsteigen der rechten Erkenntnis: Belehrung durch einen anderen und eigenes Erwägen.“

    Mahavedslla Sutta, MN.43.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬 – 焉知非福

  • U123N
    Reaktionen
    791
    Punkte
    3.791
    Beiträge
    585
    Mitglied seit
    1. April 2018
    • 14. Januar 2024 um 12:16
    • #4

    Bedingtes Entstehen – Wikipedia

    Unwissenheit steht am Anfang der 12 gliedrigen Kette des bedingten Entstehens. Kenntnis über diesen Zusammenhang zu haben und darüber zu meditieren, kann ganz gut bei der Beseitigung der Unwissenheit helfen. ;)

  • Tim1
    Reaktionen
    623
    Punkte
    3.843
    Beiträge
    637
    Mitglied seit
    5. Juli 2025
    Buddh. Richtung
    Zen
    • 14. Januar 2024 um 12:42
    • #5

    Es gibt wenige Menschen, die einerseits erkennen, dass sie Unwissend sind und dann daran arbeiten, wobei das sind eher spirituelle Menschen.

    Die große Mehrheit der Menschen würde ich als sehr unwissend bezeichnen, wären mehr etwas wissend würde die Welt in einem anderen Zustand sein.

    Das trifft leider auf das "normale" Volk zu wie aber auch die großen Führer dieser Welt. Ich sehe da weder eine gewisse Intelligenz noch Kompetenz, die sie dazu befähigt ihrer großen Verantwortung nachzukommen.

    In jedem anderen Beruf als in der Politik muss seinen Bereich gelernt haben, wenn man sich ansieht, welche Menschen die Welt regieren bzw. für die Menschen Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen vor allem diese dann tragen müssen würde ich mir hier mehr ich nenne es mal Kompetenz und Empathie wünschen.

    Aber zu deiner Grundfrage, es geht um dich, wenn du das Gefühl hast, dass du Unwissend bist, dann ist es meist ein langer Weg sich zu verändern, das geht nicht mit der Einsicht alleine.

  • Leonie
    Reaktionen
    3.296
    Punkte
    15.671
    Beiträge
    2.463
    Mitglied seit
    12. Juli 2017
    • 14. Januar 2024 um 13:00
    • #6
    Asod55:

    Wie beseitige ich Unwissenheit?

    Indem ich die Bedingungen für Unwissenheit betrachte und erkenne

    Anguttara Nikaya X.61-70

    :zen:

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.887
    Punkte
    45.867
    Beiträge
    7.751
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 14. Januar 2024 um 15:28
    • #7
    Tim99:

    Aber zu deiner Grundfrage, es geht um dich, wenn du das Gefühl hast, dass du Unwissend bist, dann ist es meist ein langer Weg sich zu verändern, das geht nicht mit der Einsicht allealleine.

    Wenn Asod erkennt, dass er unwissend ist, dann weiß er mehr als jemand, der sich für wissend hält, denn das tun gerade diejenigen, über die Du Dich beklagst.

    Und es ist kein langer Weg, denn wer das erkennt und auch die 4 Edlen Wahrheiten begreift und willig ist, dem 8fachen Pfad zu folgen, der beginnt sofort mit dem 1. Schritt. Da kann sich ganz schnell was ändern.

    Ich habe keinen Schritt bereut - von Anbeginn nicht.

    _()_

  • dukkha
    Reaktionen
    434
    Punkte
    4.644
    Beiträge
    811
    Mitglied seit
    8. Juni 2018
    • 14. Januar 2024 um 16:01
    • #8
    Tim99:

    Die große Mehrheit der Menschen würde ich als sehr unwissend bezeichnen, wären mehr etwas wissend würde die Welt in einem anderen Zustand sein

    Glaube ich nicht, Wissen wird ja nicht benutzt um Nächstenliebe zu verbreiten, sondern eher um Vorteile dadurch zu haben.

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.

    (Goethes Faust)

  • Helmut
    Reaktionen
    2.643
    Punkte
    16.123
    Beiträge
    2.653
    Mitglied seit
    7. Mai 2018
    • 14. Januar 2024 um 16:05
    • #9
    Monikadie4.:

    Und es ist kein langer Weg, denn wer das erkennt und auch die 4 Edlen Wahrheiten begreift und willig ist, dem 8fachen Pfad zu folgen, der beginnt sofort mit dem 1. Schritt. Da kann sich ganz schnell was ändern.

    Wer diesen 1.Schritt vollzieht, der entwickelt sich eben mit der Praxis des achtfachen Pfades und wird die dritte edle Wahrheit verwirklichen. Dann ist eben die Unwissenheit, die uns an Samsara fesselt, überwunden.

    Der 1.Schritt ist die Verwirklichung der rechten Ansicht wie es in Majjhima Nikaya 117 heißt. Dort betont Buddha Sakyamuni, dass allen Teilen des achtfachen Pfades die rechte Ansicht vorausgeht.

    Wie lange es dauert, die dritte edle Wahrheit mittels des achtfachen Pfades zu verwirklichen, ist wahrscheinlich von Person zu Person unterschiedlich.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Asod55
    Themenautor
    Reaktionen
    16
    Punkte
    221
    Beiträge
    27
    Mitglied seit
    11. April 2023
    Buddh. Richtung
    Mahayana
    • 14. Januar 2024 um 23:26
    • #10

    Danke für eure Antworten :)

    Ja, muss den achtfachen Pfad verwirklichen. Aber wie erkennt man die Unwissenheit um sie zu beseitigen? Die erste Wahrheit lehrt ja dass das Leben Leid ist. Ich nehme das Leben aber nicht als Leid wahr. Ist das ein Fehler?

  • GKH
    Reaktionen
    1.529
    Punkte
    7.464
    Beiträge
    1.156
    Mitglied seit
    30. Mai 2022
    • 15. Januar 2024 um 06:06
    • #11
    Asod55:

    Danke für eure Antworten :)

    Ja, muss den achtfachen Pfad verwirklichen. Aber wie erkennt man die Unwissenheit um sie zu beseitigen? Die erste Wahrheit lehrt ja dass das Leben Leid ist. Ich nehme das Leben aber nicht als Leid wahr. Ist das ein Fehler?

    Das freut mich für dich. Nimmst du es als anteilig leidvoll und anteilig freudvoll wahr? Oder wie statt dessen?

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.887
    Punkte
    45.867
    Beiträge
    7.751
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 15. Januar 2024 um 07:10
    • #12

    Lieber Asod,

    ich habe mich schwergetan, wie Dir zu helfen ist.

    Ich hatte kein Problem damit, das Leben als leidvoll wahrzunehmen.

    Ich vermute in Bezug auf Deine Frage, es liegt daran, dass wir daran gewöhnt sind. "Wenn ein Feuer zulange brennt, hört man auf, sich zu fürchten" ist ein Spruch, der mir in jungen Jahren über schwierige Zeiten geholfen hat.

    1976 habe ich Sidhartha gelesen von Hermann Hesse. Das hat mich sehr berührt und war u.a. der allmähliche Beginn eines neuen Weges.

    Dass Du Dich für die Lehre interessierst, ist aus meiner Sicht ein Zeichen dafür, dass es etwas in Dir gibt, das Dich veranlasst zu suchen.

    Auf dem Weg wird Dir Deine Frage beantwortet. Ich kann es nicht.

    _()_Monika

  • Anna Panna-Sati
    Reaktionen
    2.515
    Punkte
    10.760
    Beiträge
    1.620
    Mitglied seit
    27. August 2022
    • 15. Januar 2024 um 10:49
    • #13

    Hallo Asod55 ,

    Asod55:

    Hab auch gehört Unwissenheit macht Illusion. Und zwar eine gefährliche. Warum sehen es normale Menschen nicht?

    Ich nehme es auch nicht wahr.

    Wenn man mitten in der Illusion steckt, nimmt man sie nicht wahr, schläft gewissermaßen. Dass du anfängst (dir) diese Fragen zu stellen, könnte der erste Schritt sein, die Täuschung zu erkennen und wach(er) zu werden.

    Asod55:

    Ich nehme das Leben aber nicht als Leid wahr. Ist das ein Fehler?

    Was genau nimmst du "nicht als Leid" wahr? Das Leben oder "dein" Leben?

    Wie stehst du zu den unvermeidlichen Lebenswirklichkeiten Krankheit (Vermutlich bist du - relativ - gesund?), Alter (Du hast dich damit "arrangiert"?) und Tod (Den kann man auch "wegdrücken" oder sich schönreden...) bei dir und Anderen?

    Ist es ein "Fehler", das Leid nicht wahrzunehmen?

    Nach der Lehre Buddhas schon, denn ohne diese Erkenntnis wirst du möglicherweise nicht (genug) motiviert sein, dem achtfachen Pfad zu folgen, der zu Nibbana/Nirvana führt, das als "höchste Glückseligkeit" und "Befreiung", jenseits der weltlichen Freuden und Leiden, gilt.

    Die Erfahrung lehrt, dass das Leiden einen - früher oder später - erreicht/"erwischt", bei manchen reicht es, wenn sie es bei anderen Wesen sehen, die meisten müssen es selbst, am eigenen Leib spüren/erleben.....

    Alles Gute auf deinem Weg!

    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Helmut
    Reaktionen
    2.643
    Punkte
    16.123
    Beiträge
    2.653
    Mitglied seit
    7. Mai 2018
    • 15. Januar 2024 um 14:24
    • #14
    Asod55:

    Die erste Wahrheit lehrt ja dass das Leben Leid ist. Ich nehme das Leben aber nicht als Leid wahr. Ist das ein Fehler?

    Diese Gleichsetzung von Leben und Leid hört man oft in westlichen buddhistischen Kreisen. Ich halte sie aber für falsch. Wir Menschen erleben nicht nur Leid, sondern auch Glück - auch wenn dies vergänglich ist.

    Aus der Lehrrede von den vier edlen Wahrheiten ergibt sich auch nicht, dass menschliches Leben und Leid gleichzusetzen ist. Dort heißt es bezüglich der Wahrheit von den Leiden:

    "Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; vereint sein mit Unlieben ist Leiden, getrennt sein von Liebem ist Leiden; etwas, das man sich wünscht, nicht zu bekommen, ist Leiden; kurz: die fünf Anhaftungsgruppen sind Leiden."

    (Übersetzung: Bhikkhu Bodhi, In den Worten des Buddha, Beyerlein & Steinschulte 2011, S.67)

    Der Buddha nennt hier verschiedene Aspekte unseres menschlichen Leben, die er als Leiden charakteriesiert. Dass Glück, auch ein Aspekt des menschlichen Lebens, Leiden ist, sagt er nicht. Das zeigt schon, dass die Gleichsetzung von menschlichem Leben und Leide nicht angemessen ist.

    Die nächste Frage wäre, warum sind Geburt, Krankheit, Altern usw. Leide? Das wird in dieser Lehrrede nicht beantwortet. Sie sind Leiden, weil wir sie immer wieder unfreiwillig durch die Macht von Karma und Klesas annehmen.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • GKH
    Reaktionen
    1.529
    Punkte
    7.464
    Beiträge
    1.156
    Mitglied seit
    30. Mai 2022
    • 15. Januar 2024 um 15:17
    • #15
    Helmut:

    (...)

    Die nächste Frage wäre, warum sind Geburt, Krankheit, Altern usw. Leide? Das wird in dieser Lehrrede nicht beantwortet. Sie sind Leiden, weil wir sie immer wieder unfreiwillig durch die Macht von Karma und Klesas annehmen.

    Dann ist das freiwillige Annehmen nicht Leiden, oder?

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.887
    Punkte
    45.867
    Beiträge
    7.751
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 15. Januar 2024 um 16:25
    • #16

    Hi Gurkenhut, durch das Annehmen verändert sich das Leiden.

    Wir leiden durch den Widerstand, die Ablehnung ...

    _()_

  • Asod55
    Themenautor
    Reaktionen
    16
    Punkte
    221
    Beiträge
    27
    Mitglied seit
    11. April 2023
    Buddh. Richtung
    Mahayana
    • 15. Januar 2024 um 20:46
    • #17

    Wenn ich zum Beispiel mit der Familie oder Freunden etwas unternehme fühlt es sich gut an.

    Oder wenn ich Mantren spreche oder meditiere habe ich einen friedvollen Zustand, aber manchmal nehme ich das Leben als Leid war. Wenn mir langweilig ist oder ich genervt bin. Ich glaube, es heisst wenn ich etwas bekomme was ich nicht oder nicht bekomme was ich will.

    Naja, hab gelesen es gibt 3 Arten des Leidens. Leid des Leids, Leid der Veränderung und Leid der Bedingtheit. Und mit der dritten Art des Leids hab ich Probleme. Kann mir nicht genau was drunter vorstellen. Könnt ihr Beispiele geben?

    Sorry, nochmal um Unwissenheit zu beseitigen. Ein Freund meinte man muss Karma reinigen, also allen Wesen Glück wünschen damit man Unwissenheit erkennt und beseitigt. Er meinte es sei Ursache und Wirkung. Wenn man allen Wesen Glück wünscht, bekommt man Glück. Hat er aus einer Belehrung von einem Rinpoche meinte er.

    Und sorry wenn ich nerve, aber gibt es eine Unterschied ob man Unwissenheit beseitigt, überwindet oder reinigt. Hab einen Migrationshintergrund und wollte es richtig lernen und was damit gemeint ist.

    May all beings benefit

    _()_

  • Kaiman
    Reaktionen
    186
    Punkte
    3.221
    Beiträge
    489
    Mitglied seit
    14. Februar 2015
    • 15. Januar 2024 um 21:30
    • #18

    Hier ein Zitat aus dem palikanon. Es ist sehr auf dem Punkt gebracht.


    [lz]

    Die Vorstellung der Vergänglichkeit, ihr Mönche, wird sie entfaltet und häufig geübt, bezwingt alle Sinnlichkeits-Gier, sie bezwingt alle Körper-Gier, bezwingt alle Daseins-Gier, bezwingt alles Nichtwissen und vernichtet allen Ich-Wahn.[/lz]

    Viele grüße

  • Helmut
    Reaktionen
    2.643
    Punkte
    16.123
    Beiträge
    2.653
    Mitglied seit
    7. Mai 2018
    • 16. Januar 2024 um 14:11
    • #19
    Asod55:

    Wenn ich zum Beispiel mit der Familie oder Freunden etwas unternehme fühlt es sich gut an.

    Oder wenn ich Mantren spreche oder meditiere habe ich einen friedvollen Zustand, aber manchmal nehme ich das Leben als Leid war. Wenn mir langweilig ist oder ich genervt bin. Ich glaube, es heisst wenn ich etwas bekomme was ich nicht oder nicht bekomme was ich will.

    Als Menschen in Samsara erleben wir Glück und Leid. Wenn man sich mit Buddha Sakyamunis Erklärung der ersten edlen Wahrheit das Leiden verdeutlicht hat, dann stellt sich ja schnell die Frage, müssen wir uns nun einfach damit abfinden, Leiden erleben zu müssen.

    Buddha Sakyamuni lehrt, dass wir das Leiden überwinden können, weil es verursacht ist. Deshalb lehrt er in der zweiten edlen Wahrheit die Ursachen des Leidens. Zwischen der ersten und der zweiten edlen Wahrheit besteht ein Wirkungs-Ursache-Verhältnis und deshalb kann man die Leiden überwinden, wenn man deren Ursachen beseitigt. Und wie man die Leidensursachen überwindet, wird mit der vierten edlen Wahrheit erklärt.

    Wenn man die Leiden samt ihren Ursachen mittels des achtfachen Pfades überwunden hat, fällt man ja nicht tot um, sondern lebt weiter. Auch deshalb halte ich es für unangemessen, Leben mit Leiden gleichzusetzen.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Helmut
    Reaktionen
    2.643
    Punkte
    16.123
    Beiträge
    2.653
    Mitglied seit
    7. Mai 2018
    • 16. Januar 2024 um 14:38
    • #20
    Asod55:

    Ich glaube, es heisst wenn ich etwas bekomme was ich nicht oder nicht bekomme was ich will.

    Naja, hab gelesen es gibt 3 Arten des Leidens. Leid des Leids, Leid der Veränderung und Leid der Bedingtheit. Und mit der dritten Art des Leids hab ich Probleme. Kann mir nicht genau was drunter vorstellen. Könnt ihr Beispiele geben?

    Bereits in der Lehrrede über die vier edlen Wahrheiten nennt Buddha Sakyamuni mehrere Gruppen von Leiden. Im Text sind sie durch ein Semikolon getrennt:

    • Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden
    • vereint sein mit Unlieben ist Leiden, getrennt sein von Lieben ist Leiden
    • etwas, das man sich wünscht, nicht zu bekommen, ist Leiden
    • kurz: die fünf Anhaftungsgruppen sind Leiden

    Es gibt noch andere Gliederungen der Leiden:

    • Acht Leiden
    • Sechs Leiden
    • Drei Leiden

    Die drei Leiden hast du ja angesprochen. Die dritte Art des Leidens, das du Leid der Bedingtheit nennst, ist gleichbedeutend damit, dass die fünf Anhaftungsgruppen Leiden sind. Die fünf Anhaftungsgruppen sind die Skandhas / Khandhas, die wir aufgrund von Karma und Klesas unfreiwillig in Samssara annehmen. Sie bilden die Grundlage für die übrigen Leiden.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Asod55
    Themenautor
    Reaktionen
    16
    Punkte
    221
    Beiträge
    27
    Mitglied seit
    11. April 2023
    Buddh. Richtung
    Mahayana
    • 18. Juni 2025 um 00:22
    • #21

    Ich habe die 16. Karmapa Meditation mitgemacht. Ich wusste nicht dass die Leute von Lama Ole sind. Die sind schon echt krass drauf. Gehe da nicht mehr hin. Aber die 16. Karmapa Meditation ist echt schön. Finde die leider nicht online.

    Naja, zurück zum Punkt. In der Meditation stellt man sich von Karmapa's Stirn (oder von Buddha) ein weises Licht vor, das unseren Kopf füllt und von störenden und negativen Gedanken reinigt. Ich fand es sehr schön. Also nach der Meditation war ich voller Friede und ganz ausgeglichen. So hab ich mich noch nie gefühlt, aber ist das noch buddhistisch oder ist es, weil, der Glaube, der Berge versetzt. Er ist da ob ihn bemerkt oder nicht, wird in der Meditation gesagt. Er soll unsere Buddha Natur repräsentieren. Ich versuche jetzt mir von Buddha's dritten Auge weises Licht vorstellen dass meinen Kopf füllt und reinigt von Unwissenheit. Würdet ihr so was empfehlen?

    May all beings benefit

  • Qualia
    Reaktionen
    2.401
    Punkte
    17.271
    Beiträge
    2.959
    Mitglied seit
    24. Oktober 2023
    Wohnort
    Essen Dellwig
    Buddh. Richtung
    Lehre Buddha, Chan
    Geburtstag
    21. Mai 1954 (71)
    • 18. Juni 2025 um 09:05
    • #22

    Erinnerungen zusammengefasst:

    Wenn ich mir vorstelle, Licht von der Stirn eines Buddha zu empfangen, ist das schön.

    Ich kann aber auch Licht aus meiner Stirn in die Stirn des Buddha geben, ist das schön.

    Der Friede, der weder schön noch fordernd ist, erscheint zwischen Buddha und mir, wenn ich beides mache, empfangen und geben.

    Mache ich das mit einem lebenden Guru, werde ich weder abhängig von seinem Licht, ich es kann selbst geben, noch kann er mich ausbeuten, weil ich sein Licht nehme.

    Das Ausführen dieser Art der Lichtverteilung befreit mich von allen Anhaftungen an einen Guru/Lehrer. Das Festhalten an den Lehrer als meine Leuchte wird lächerlich, dass nur ich die Leuchte bin auch.

  • mukti
    Reaktionen
    6.460
    Punkte
    70.825
    Beiträge
    12.803
    Blog-Artikel
    2
    Mitglied seit
    16. September 2010
    • 18. Juni 2025 um 11:30
    • #23

    Unwissenheit wird beseitigt durch die Entwicklung von Wissen. In den Bildungseinrichtungen wird alles mögliche über die Welt gelehrt, aber hier geht es um Wissen über das Dasein an sich, zusammengefasst in den vier edlen Wahrheiten.

    Das Dasein ist untrennbar mit Leiden (dukkha) verbunden (Erste Wahrheit). Wäre dem nicht so, wäre der Mensch wunschlos glücklich, er ist aber ständig bemüht, Unzufriedenheit und Leiden zu entkommen. Gibt es irgendeine Handlung, die nicht diesen Zweck hat? Z.B. muss man essen, weil man sonst verhungert. Dann ist man den Hunger eine Zeitlang los, aber er kommt wieder. So ist es immer und überall: Leid, Beseitigung des Leids, wieder Leid, wieder Beseitigung des Leids....

    Die zweite Wahrheit besagt, dass alles Leid eine einzige Ursache hat, nämlich das Begehren. Demnach ist die dritte Wahrheit, dass mit dem Versiegen des Begehrens alles Leid zu Ende ist und die vierte Wahrheit zeigt den Weg auf, der zum Versiegen des Begehrens führt.

    Das tiefgründig zu erkennen und danach zu handeln, beseitigt Unwissenheit und führt zu ungetrübten Glück.

    Mit Metta, mukti.


  • Thorsten Hallscheidt
    Reaktionen
    4.151
    Punkte
    17.966
    Beiträge
    2.691
    Mitglied seit
    2. März 2019
    • 19. Juni 2025 um 19:04
    • #24
    Asod55:

    Wie beseitige ich Unwissenheit?

    Keine Ahnung.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Qualia
    Reaktionen
    2.401
    Punkte
    17.271
    Beiträge
    2.959
    Mitglied seit
    24. Oktober 2023
    Wohnort
    Essen Dellwig
    Buddh. Richtung
    Lehre Buddha, Chan
    Geburtstag
    21. Mai 1954 (71)
    • 19. Juni 2025 um 19:17
    • #25

    Unwissenheit vermindert man durch Mut, seine Angst zu überwinden. Wenn die
    Angst vernichtet ist, interessiert man sich nicht mehr für die Unwissenheit. Sie wird als allgegenwärtig erkannt.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

Ähnliche Themen

  • Ich mag Menschen nicht / Der Weg zu Mitgefühl

    • Ferunchen
    • 20. Oktober 2023 um 09:36
    • Anfängerbereich
  • Wie geht der Buddhismus mit Liebeskummer um?

    • SpektrumRot
    • 14. April 2023 um 22:47
    • Anfängerbereich
  • Scobel und Metzinger: „Wir sind eine scheiternde Spezies!“

    • Hendrik
    • 5. Mai 2023 um 18:18
    • Säkularer/naturalistischer Buddhismus
  • Warum ist alles so kompliziert?

    • jwh
    • 19. März 2023 um 07:32
    • Anfängerbereich
  • Ursprüngliches Bewusstsein im Theravada

    • einfachundgerne
    • 15. Februar 2023 um 20:35
    • Theravada-Buddhismus
  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download