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  1. Buddhaland Forum
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Rechte Rede

  • Hendrik
  • 11. Juni 2023 um 17:59
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  • Hendrik
    Globale Moderation Themenautor
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    Buddh. Richtung
    säk. Buddhismus
    • 11. Juni 2023 um 17:59
    • #1

    Immer wieder sprechen wir im Buddhismus von "Rechter Rede". Auch hier im Forum ist "Rechte Rede" gefordert. Doch, was ist die budhistische "Rechte Rede" eigentlich genau? Ist sie deckungsgleich mit dem christlichen "Du sollst nicht lügen?" Ja und nein.

    In den Pali-Texten finden wir dazu folgendes:

    "Vermeidung von Lüge, Vermeidung von Zwischenträgerei (Gerüchte verbreiten), Vermeidung von barschen und harten Worten, Vermeidung von Plappern und Plaudern. Das heißt, ihr Mönche, rechte Rede."

    D 22,21

    "Lügen, Zwischenträgerei (Gerüchte verbreiten), rohe Rede, Geschwätz"

    A X, 167

    "Würde jemand durch Lügen meine Interessen schädigen, würde jemand mich durch Hintertragen (Gerüchte verbreiten) mit meinen Freunden entzweien; würde mich jemand durch barsche Reden anfahren; würde mich jemand durch belangloses Gerede, seichtes Geschwätz belästigen, so wäre mir das nicht lieb und angenehm. (...) Was für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, das ist auch für den anderen eine unliebe und unangenehme Sache. Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen? Wer sich das vor Augen führt, dem liegt selber das Lügen, das Hintertragen, das barsche Reden, das seichte Geschwätz fern."

    S 55,7

    Es wird also nicht nur klar gesagt, was "Rechte Rede" ist und gefordert, es wird auch an Vernunft und Mitgefühl appeliert: "Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg' auch keinem andern zu."

    In der christlichen Tradition heißt es: "Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!" Mt, 7,12. Und in der jüdischen: "Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen nicht zu!" Tob., 4, 14. Manchmal sind sich die verschiedenen Weisheitstraditionen dann doch überraschend einig.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬 – 焉知非福

  • Igor07
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    • 11. Juni 2023 um 18:55
    • #2

    Hendrik , sehr gut strukturiert.

    Ich, persönlich, denke, schade ich jemandem, also was und wie wirkt ( also im "karmischen" Sinne) meine Rede auf den anderen. Es wäre dann egal, hätte ich recht , oder der andere, denn es alles sind nur die verschiedene Ansichten, die alle sind abhängig entstanden, also man ("") kann keine absolute Wahrheit in der letzen Instanz finden. Wenn, Z.B, jemand mir nahelegen würde, ich sei schlimm, oder verstehe nichts, usw... dann man ("") sollte sich immer die Frage stellen, wer oder was das bestimmt? Wo liegt der Masstab oder das Kriterium?

    Das ist für mich rein persönlich die "Mess-latte", keine andere..

    So , Nyanatiloka, BW:

    Zitat

    kusala

    'Karmisch-heilsam',

    nennt man alle von Gier, Haß, und Verblendung freien und den Keim zu günstigem Geschicke in sich tragenden Willenshandlungen (siehe Karma), ebenso wie auch alle damit verbundenen Geistesfaktoren und Bewußtseinszustände.

    Also, das ist ent-scheid-end, mein cetana , mein Willen oder die bewusste Absicht, schade ich mit den eigenen Wörtern den anderen, verletzt es von mir als nur "gesagte" ihn oder nichts?

    Dazu ich möchte hinzufügen, dass es besonders im virtuellen Raum solche Möglichkeit gib und gäbe ist. Wenn jemand mich auf der Strasse real körperlich angreift, dann ich kann mich verteidigen. Im Internet es ist sehr selten möglich, denn man verheddert sich in den Wörtern, oder den Begriffen , aber die alle per natur dual sind... Und manchmal total irre-führend.... Denn die echte Weis-heit liegt ausserhalb der Logik oder der Grenzen des Verstandes. Das alles hahte schon genug L. Wittgenstein bemerkt.. im Sinne die Grenzen meiner Sprache bestimmen die Grenzen meiner Welt.

    So:

    Zitat
    Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

    _()_

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    Sokrates

  • void
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    Buddh. Richtung
    Zen
    • 11. Juni 2023 um 19:55
    • #3

    Andere Leute sagen ja oft Sachen mit denen wir nicht übereinstimmen und die wir für falsch erachten. Dabei ist es aber wichtig nicht gleich den Vorwurf zu erheben, dass der andere lügt.

    Eine Lüge ist eine "falsche Aussage, die bewusst gemacht wird und jemanden täuschen soll". Dies geschieht eher selten.

    Meistens sind wir von dem was wir sagen ehrlich und aufrichtig überzeugt. Von daher ist es gut wenn wir andere auffordern, dass was sie sagen zu prüfen und zu belegen und auch die Quellen selbst zu prüfen.

    Wahrend der Vorwurf dass der andere lügt oder gar ein Lügner ist, eine Täuschunsabsicht unterstellt was meistens nur zu Mißstimmung und verhärteten Fronten führt.

  • Aravind
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    • 11. Juni 2023 um 20:20
    • #4
    Hendrik:

    Es wird also nicht nur klar gesagt, was "Rechte Rede" ist und gefordert, es wird auch an Vernunft und Mitgefühl appeliert: "Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg' auch keinem andern zu."

    Ich stimme Deinem Post zu 100 % zu, das Zusammenleben mit anderen ist wichtig, und wenn es spannungsgeladen ist, dann fördert das weder die eigene Praxis noch die Entwicklung, noch die anderer. Ich finde aber den Blick auf die Mitmenschen noch zu eng.

    Bei allen Silas ist doch auch die Frage, was macht das mit mir, wenn ich sie ignoriere. Und umgekehrt, was bedeutet das für meine Praxis und meine Entwicklung, wenn ich mich in den Silas übe. Ich finde, diese innere Betrachtung, wenn sie zur Gewohnheit wird, hat noch eine viel größere Macht als die Einhaltung der Silas, um andere nicht zu verletzen, oder ihnen keinen Anlass für unheilsame Handlungen zu geben.

    Für mich persönlich ist die Ignore-Funktion für Fäden ein Segen, der sehr positiv für meine psychische Gesundheit ist. Und in kontroverse Fäden gucke ich nur alle paar Tage rein. Und das nur, um mich möglichst selten mitreißen zu lassen. Schon alleine daran, wie schwer mir es manchmal fällt, diese Geduld aufzubringen, merke ich, wie wichtig das für mich ist, das zu üben.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Igor07
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    • 11. Juni 2023 um 21:20
    • #5
    Aravind:

    Für mich persönlich ist die Ignore-Funktion für Fäden ein Segen, der sehr positiv für meine psychische Gesundheit ist. Und in kontroverse Fäden gucke ich nur alle paar Tage rein. Und das nur, um mich möglichst selten mitreißen zu lassen. Schon alleine daran, wie schwer mir es manchmal fällt, diese Geduld aufzubringen, merke ich, wie wichtig das für mich ist, das zu üben.

    Ich werde diese Funktion niemals benutzen, denn es würde das nähren und verstärken:

    Zitat

    Schatten



    Schatten, in der Analytischen Psychologie nach C. G. Jung diejenigen Teile, Seiten und Eigenschaften von uns, die uns nicht bewußt sind und dem Ich-Ideal widersprechen; die kollektiv-unbewußten Dispositionen, die mit der bewußten Lebensform nicht vereinbar sind und sich deshalb nicht in das Ich integrieren lassen. Den (unbewußten) Schatten bewußt zu machen, ist die Aufgabe einer Jungschen Analyse. Die Integration des Schattens bedeutet dabei, daß wir uns z.B. bei jedem Feindbild fragen, ob wir eigene unliebsame Züge außen bekämpfen – daß wir diese Züge wahrnehmen, sie ertragen, mit ihnen verantwortlich umgehen und sie nicht weiter an unseren Feinden stur bekämpfen.

    Auf diese Gefahr hatte sehr klar Ken Willber hingewiesen. Im Buch:


    Integrale Spiritualität
    Ken Wilber: Integrale Spiritualität - Spirituelle Intelligenz rettet die Welt als Paperback mit Leseprobe ✔ Jetzt bei Kösel-Verlag entdecken und bestellen.
    www.penguinrandomhouse.de

    So ich verdränge die eigene Problematik, es wäre dann die -Schein-, aber keine echte Lösung/ des Problems/. Gerade ( in das eigene "Unbewusste" ) zu schauen, das finde ich unvermeidlich, (besonders) wenn es um die rechte Rede geht.

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    Sokrates

  • pano
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    • 11. Juni 2023 um 21:45
    • #6

    Thich Nhat Hanh erläutert "Rechte Rede" als "Deep Listening and Loving Speech" (https://plumvillage.app/the-fourth-min…-loving-speech/)

    Zitat

    Deep listening and loving speech is the Fourth Mindfulness Training, and it offers a very good description of Right Speech (samyag vac):

    Ich finde sehr einleuchtend, dass man das Thema "Rechte Rede" erst mal vom Zuhören her denkt. Vielleicht würde Buddha im 21. Jahrhundert auch "Reche Kommunikation" formulieren.

    Hendrik vielen Dank fürs aufbringen dieser Frage, man vergisst so leicht Rechte Rede zu üben. Man muss sich aktiv daran erinnern (sati/smṛti)

  • Hendrik
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    Buddh. Richtung
    säk. Buddhismus
    • 11. Juni 2023 um 23:09
    • #7

    Was ich noch ergänzen möchte, ist, dass in unserer Zeit, manipulative Kommunikation stark zugenommen hat (oder es fällt mir einfach stärker auf als früher).

    Damit meine ich den bewussten aber auch unbewussten Einsatz von rhetorischen Techniken zur Durchsetzung eigener Interessen oder der eigenen Meinung.

    Vom anderen her gedacht, ist das auch Unrechte Rede.

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  • Igor07
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    • 12. Juni 2023 um 02:33
    • #8
    pano:

    Ich finde sehr einleuchtend, dass man das Thema "Rechte Rede" erst mal vom Zuhören her denkt. Vielleicht würde Buddha im 21. Jahrhundert auch "Reche Kommunikation" formulieren.

    Das finde ich sehr interessant, passt sehr gut zum Thema:

    Zitat
    Zitat
    Rechte Rede (sammā-vācā) bedeutet eigentlich mitfühlendes Sprechen. Wer aus der grundlegenden Motivation des Mitgefühls spricht und handelt, verwirklicht auch die ‚Rechte Rede'. Lügen zu vermeiden, versteht sich dann von selbst. Doch wir leben nicht in einer von Mitgefühl geprägten Gesellschaft.

    Das alltägliche Sprechen in Wirtschaft und Politik ist durchsetzt mit Halbwahrheiten, Lügen und bewusster Manipulation. Auch Bilder und vorgespielte Emotionen in den Medien können lügen.Das, was der Buddha im Edlen Achtfachen Pfad und in den fünf moralischen Regeln als Empfehlung zur freiwilligen Annahme gibt – Lügen zu vermeiden –, hat eine pragmatische und soziale Bedeutung. Sie lässt sich anhand von Kants ‚kategorischem Imperativ' auch aus der abendländischen Tradition begründen: Moralische Regeln haben den Sinn, den dauerhaften Bestand der menschlichen Gesellschaft in einer intakten Umwelt zu sichern. Die Regel „Du sollst lügen" wäre nicht verallgemeinerbar. Wenn man sich im Alltag, etwa bei der Arbeit, nicht darauf verlassen könnte, dass andere – wenigstens fast immer – die Wahrheit sagen, so würde jedes Gemeinwesen zugrunde gehen. Das, was wir konventionell als Wirklichkeit erfahren und denken, muss auch in der Sprache, die die Handlungen koordiniert, so erscheinen, wie wir es erleben.

    Moderne Lügen
    Das Lügen hat in Kultur und Alltag ein erschreckendes Ausmaß angenommen und wird oft als Kavaliersdelikt gesehen. Was es tatsächlich anrichten kann, ist nur…
    www.ursachewirkung.com

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    Sokrates

  • Anna Panna-Sati
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    • 12. Juni 2023 um 08:47
    • #9

    Vielen Dank, lieber Hendrik , für das Aufgreifen dieses wichtigen Themas! _()_

    Jeder weiß es:

    Worte können große Macht besitzen und dadurch leicht missbraucht werden. um zu manipulieren, wahre Absichten und Gefühle zu verschleiern, zu lügen, zu kränken und Zwietracht zu säen. Ebenso haben Worte das Potential segensreich, friedensstiftend und heilsam zu wirken, wenn sie mit Liebe (auch zur Wahrheit), Mitgefühl und Vernunft, wohlbedacht, geäußert werden.

    Hendrik:

    "Vermeidung von Lüge, Vermeidung von Zwischenträgerei (Gerüchte verbreiten), Vermeidung von barschen und harten Worten, Vermeidung von Plappern und Plaudern. Das heißt, ihr Mönche, rechte Rede."

    DN 22,21


    "Lügen, Zwischenträgerei (Gerüchte verbreiten), rohe Rede, Geschwätz"

    AN X, 167

    Interessant finde ich, dass der Buddha auch das "Plappern und Plaudern" sowie (seichtes) "Geschwätz", als zu Vermeidendes angibt.

    Hier mag m.E. die dahinterstehende Absicht eine Rolle spielen, ob das Plaudern/Schwätzen über Belanglosigkeiten (wenn es z.B. mit der guten Absicht geschieht, einem einsamen Menschen etwas Beachtung und Aufmerksamkeit zu schenken) noch "recht" ist oder nicht.

    Auch in diesem Forum passiert es leider öfter, dass die Rechte Rede nicht eingehalten wird, sei es im Eifer eines Disputes, weil jemand vielleicht seelisch angeschlagen ist oder, oder....

    Dies mit Bewusstheit/Achtsamkeit bei sich zu erkennen und anschließend den Rede/Schreibstil entsprechend zu ändern, wäre ein gewaltiger Fortschritt in der Kommunikation UND der buddhistischen Praxis gleichermaßen.

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Anandasa
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    • 12. Juni 2023 um 09:17
    • #10

    Rechte Rede ist meine größte Entdeckung im Buddhismus mit dem größten Nutzen im Alltag und im Leben überhaupt.

    Einfache Grundregel was Rechte Rede ist: Nie irgendein hartes Wort sagen zu niemanden und das ohne Ausnahme. Ich habe das von einem Artikel von irgendeinem Rinpoche oder Ajahn. Weiß nicht mehr wo im Internet ich das gefunden habe, aber diese Regel ist Gold wert. Einfach ausprobieren während mind. 2-3 Wochen und man sieht, dass es einen großen Unterschied macht.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

    2 Mal editiert, zuletzt von Anandasa (12. Juni 2023 um 10:04)

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    • 12. Juni 2023 um 09:19
    • #11
    pano:

    Thich Nhat Hanh erläutert "Rechte Rede" als "Deep Listening and Loving Speech" (https://plumvillage.app/the-fourth-min…-loving-speech/)

    Zitat

    Deep listening and loving speech is the Fourth Mindfulness Training, and it offers a very good description of Right Speech ...

    Moin Pano, gerade das fällt mir besonders auf. Auch für mich war es früher normal, wenn jemand was erzählte, dass ich da sofort reinsprang und meinen Senf dazu gab, obwohl der/die andere noch gar nicht zuende gesprochen hatte.

    Ich lernte das "Zuhören nach Rodgers" in den 90er Jahren in einer Ausbildung als Gesprächsbegleitung durch ein Angebot der Kirche. Das hab ich zwar sehr verinnerlicht, war aber trotzdem oftmals nicht in der Lage dazu, weil meine eigenen Probleme bzw. mein Mitteilungsbedürfnis so groß waren.

    Erst heute gelingt es mir, vorallem durch das Vorbild meiner Tochter, solange wirklich zuzuhören wie mein/e Gesprächsparter/in braucht.

    Langer Rede kurzer Sinn, erst durch diese absolute Aufmerksamkeit wird mir immer wieder deutlich, wie wichtig das ist, wie entspannend und damit Frieden und RECHTE REDE fördernd das ist.

    _()_

  • Christopher
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    • 12. Juni 2023 um 10:09
    • #12
    Hendrik:

    Doch, was ist die budhistische "Rechte Rede" eigentlich genau?

    Frag doch bei den Diamantenweg-Leute nach. Ole Nydahl hat ja oft rechte Reden gehalten :)

  • Noreply
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    • 12. Juni 2023 um 11:12
    • #13

    Das ist doch nur ein Schlagwort „rechte Rede“, wenn eine Aussage nicht den eigenen Vorstellungen und Meinungen entspricht, findet derjenige sicher „unrechte Rede“.

    rechte Rede --- sprechen --- unrechte Rede

    wo ist wohl der mittlere Weg, der eine Möglichkeit bietet, sich auszutauschen?

    Dem Sprechenden zuhören, kurzes überdenken des Zuhörenden dann zum jetzt Zuhörenden sprechen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Noreply (12. Juni 2023 um 11:18)

  • Sudhana
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    • 12. Juni 2023 um 13:02
    • #14
    Zitat

    Es ist interessant, den Unterschied zwischen dem Buddha, wie er in der populären New-Age-Phantasie dargestellt wird, und dem, wie er in den frühesten Aufzeichnungen beschrieben wird, zu bemerken. Im ersten Fall ist er ein gütig lächelnder Weiser, der gnädig alle Glaubensvorstellungen gutheißt, egal wie albern oder unbegründet sie sind, und selbst wenn er etwas missbilligt, wäre er nie so unhöflich, dies zu sagen. In letzterem hat er eine klare und präzise Vorstellung von der Wahrheit und von richtig und falsch und scheut sich nicht, auf das Gegenteil davon hinzuweisen, obwohl er dies fast immer zu einem angemessenen Zeitpunkt und in einer sanften, höflichen Weise tut. Aber nicht immer! Als der Buddha hörte, dass der Mönch Arittha herumging und sagte, dass das Schwelgen in Sinnesfreuden (z.B. Sex) kein wirkliches Hindernis für die Befreiung sei, nannte er ihn wiederholt "Dummer Mann!" (moha purisa, M.I,132). Dies ist mehr eine Rüge als eine Beleidigung, aber manchmal wurde es etwas stärker. Er sagte, ein Laienschüler, der an verschiedene Aberglauben glaube und sie praktiziere, sei der Ausgestoßene (candala), der Dreck (mala), der Abschaum (patikittha) der Laiengemeinschaft (A.III,206). Nach Devadattas Intrigen und Ränken nannte ihn der Buddha ins Gesicht einen chavassakhelapakassa (Vin.II,188). Es besteht nun eine gewisse Unsicherheit darüber, was dieser Ausdruck genau bedeutet, aber es besteht kein Zweifel, dass er als starke Sprache zu qualifizieren ist. Fräulein Horner übersetzt es mit "Unglückliche, die man wie Spucke ausspuckt!" Laut dem PTS-Wörterbuch bedeutet chava = Leiche oder elend, und khelapaka = so etwas wie 'Schleimfresser'. Wie wäre es mit 'Leichenfresser, Schleimfresser'?

    Das Tipitaka nennt nur wenige Beispiele für eine körperliche Geste, mit der man jemanden beleidigt, z.B. mit den Fingern schnippen (D.II,96). Kopfschütteln und mit der Zunge wackeln, nachdem jemand etwas gesagt hatte, war offenbar eine Art zu sagen: "Du redest Unsinn" (M.I,109).

    Vielleicht, weil ich Australier bin, finde ich das alles eher milde, und ich vermute, dass die Zeitgenossen des Buddha, oder zumindest die Kreise, in denen er sich bewegte, im Allgemeinen ein höflicher und weltoffener Haufen waren. Narendra Wangles ausgezeichnetes Buch Society at the Time of the Buddha (überarbeitete Ausgabe, 1995) enthält mehrere Abschnitte, in denen alle Anredeformen der verschiedenen Gruppen und Klassen der alten indischen Gesellschaft analysiert werden. Er zeigt, dass subtile Herabsetzungen und absichtliche Versprecher weitaus häufiger vorkamen als offene Beleidigungen - z. B. jemanden, der einem sozial überlegen ist, mit Begriffen anzusprechen, die eigentlich für jemanden verwendet werden, der einem selbst gleich oder unterlegen ist.

    Bhante Shravasti Dhammika (hier idas englische Original)

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Anna Panna-Sati
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    • 12. Juni 2023 um 13:54
    • #15

    Hallo Sudhana ,

    danke für das Posten des Zitates. Anscheinend ist der Buddha als Idol auch ziemlich dem Zeitgeist unterworfen...

    Klar dürfte auf jeden Fall sein, dass - zumindest den Überlieferungen zufolge - auch die Allerheiligsten manchmal die Contenance verloren, was z.B. als "heiliger Zorn" oder "Crazy Wisdom" gerne nachträglich von Lehrenden/Exegeten gerechtfertigt wurde/wird.

    Die Frage ist nun, warum diese eher unangenehmen (weil widersprüchlichen) Seiten des Buddhas nicht einfach verschwiegen wurden, um das Image als weiser, stets friedlich-gleichmütiger "Erhabener" nicht zu gefährden?

    Vielleicht, weil ein "Ausraster" bei Verstößen gegen "Grundpfeiler" der Lehre - durch Schüler/Jünger, aus pädagogischen Gründen - dringend geboten schien? Oder wollte man zeigen, dass auch ein Erleuchteter "nur ein Mensch" ist?

    Wie dem auch sei, wir sind nicht "Buddha" und sollten bei eigenen verbalen Entgleisungen die Verantwortung dafür selbst übernehmen.

    ("Chavassakhelapakassa" wäre mir auch als Schimpfwort zu lang... :erleichtert: ;) )

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Igor07
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    • 12. Juni 2023 um 14:59
    • #16

    Sudhana , Zum Beitrag 14.

    Entschuldige meine ver-bitter-te ( *lach*) Ironie, aber

    irgendwann die Hexen waren verbrannt,

    Psychisch kranke Menschen waren dämonisert und später, In NS-Zeit ent-sorgt ("").

    Homosexuellen waren bestraft und eingesperrt,

    Die Juden tragen ( bis heute, wie eine meine Bekannte es sagte) den Schuld , dass Jesus gekreuzugt wurde.. ( bitte , keine Quellen, ich verstehe nichts davon, aber so sagte mir sehr alte und gütige Frau, die selsbt sehr gläubige Christin war...)

    Es gibt genug Stellen im Kanon, wo der Buddha so macht, er hatte einen Mönhch echt verdammt, ( nach den modernen Masstaben) , denn der arme nichts richtig die Lehre erfasst hatte, ich kann , leider , die Stelle, nichts auf anhieb finden, das ich überlasse den Profis hier...

    Der Historsche Buddha war der Sohn der eigenen Zeit... Diese Unterstellung, wie ich es definiere, ( nur meine meinung, sorry) nur deswegen möglich wäre, wenn man den historischen, kulturellen, gesellschaftllichen Aspekt Nicht ! berücksichtigt.

    In die damalige Zeit das war die andere Einstellungen der Frauen auch gegenüber.. Ich lese aber von kurzem in NTV, dass so viele Männer in Deutschland handgreiflich in der Ehe sind, und sie meinen, das sei total in Ordnung...

    Wenn mir jemand ins Gesicht sagt ( via schreibt), ich sei der gemeine Lügner, dann ich würde entweder diesen Menschen ausweichen ( oder blockieren), wenn mir jemand ins Gesicht sagt, dass ich hässlich, und im dem Sinne , wie "tief ich sinken kann ", ich würde die weite suchen, aber keine Konfrotation... usw..

    Es war auch in meiner Heimat, in die alte Zeit, das weiss ich ( bitte , ohne Quellen, danke sehr) , dass die Männer die eigene Frauen den anderen überlassen, so wie die Deinst-Leistung, die Frau hatte kein Recht , dem zu widerspechen, keine Chance, also sie sollte dem Vergewaltigung einfach unterwerfen...

    Zum Schluss, lieber Sudhana ... Wenn man das bedingte Entstehung weglässt, oder das es alles abhängig entstanden (ist) , und man kann das alles eher relativieren, und dann es wäre alles möglich, wo landen wir alle? Im Dschungel? Wir sind alle doch ..ach.. Homo sapiens, und die egal welche Ethik oder Moral ist nichts im Stein gemeisselt, wir alle tragen dazu die persönliche Ver-ant-wortung, ansonsten wir ent-arten uns als die wilde Tiere, noch schlimmer, wenn ich die Geschichte erinnere.

    LG, so war auch meine Gedanke , warum es gepostet war, via.. sehr interessanter Fall der Projektion (Fläche) , über welche man hier sehr viel redet... Ich meine es um Gottes willen nichts persönlich, deswegen sorry tausendmal..

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 12. Juni 2023 um 15:47
    • #17
    Christopher:
    Hendrik:

    Doch, was ist die budhistische "Rechte Rede" eigentlich genau?

    Frag doch bei den Diamantenweg-Leute nach. Ole Nydahl hat ja oft rechte Reden gehalten :)

    Aus meiner Sicht und laut Definition das Obige eher nicht.

    Es heisst aus meiner Sicht beschrieben, dass man sich der Absicht etwas Bestimmtes zu sagen, bewusst ist, bzw dass man den Versuch dazu unternehmen will, sich achtsam/bewusst zu äussern oder davon abzustehen.

    Rechtes Denken/Urteilen, Sprechen/Urteilen und Handeln/Urteilen? hängt miteinander zusammen. Heisst: Wenn man Mist denken will, will man auch so reden.

  • Igor07
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    • 12. Juni 2023 um 16:22
    • #18
    eitelpfuetze:

    Heisst: Wenn man Mist denken will, will man auch so reden

    Nur sehr kurz. Für mich es genau sehr krasser Fall von "un-recht-en" Rede. Warum?

    Zuerst das Wort "Mist " suggeriert eher die "Ab-werung", also rein sprachlich, ...

    der Zweite Schritt.. "Mist " dann wäre nichts genug.. man "denkt Mist", noch mehr..

    der Dritte Schritt.. noch eine Zuspitzung, man will ("") Mist zu denken.

    Im diesem Fall , wenn man nur die sprachliche Struktur sehr gut durchschaut, man kann genug Schlüsse zu ziehen.

    Drei Unterstellungen, aber man kann selbst, meistens , es nichts wahrnhemen, so die Psychoanalyse... Mist (1).. will ( 2)... denken(3). Drei ebenen , die wie aufgeschichtet sind.

    Wer dann bestimmt, was ist Mist, wie sollte man "Mist " definieren, im welchen Bezug-Rahmen?

    In einfachen Wörtern gesagt, so man macht (tut) das absichtliche Rede ( cetana), um den anderen zu verletzen, egal wen, das speilt keine Rolle.

    Niemanden rein persönlich zu verletzen, das ist für mich persönlich

    Die echte , also authentisch, die Rechte Rede, aber nichts deswegen, weil ich mit meiner Meinung recht haben wollte, es koste, was es wolle.

    So wie ich es verstehe und bemühe mich es immer ins Leben umzusetzen.

    P.S. Nichts persönlich gemeint, ich meine hier rein inhaltliche Ebene, die durch den sprachlichen Ausdruck sich selbst entfaltet, also offen-legt.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

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    Helmut
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    • 12. Juni 2023 um 16:52
    • #19

    Ich denke, das Igor07 den zitierten Satz von @eitelpfuetze aus Beitrag #17 falsch interpretiert. Eitelpfuetze hat ja mit dem zitierten Satz nur den Zusammenhang von unheilsamen Denken und unheilsamen Reden benannt.

    So wie man denkt, wird man auch reden. So wie man redet denkt man auch. Dies gilt sowohl für heilsames Denken und Reden als auch für unheilsames Denken und Reden.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Igor07
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    • 12. Juni 2023 um 17:21
    • #20
    Helmut:

    So wie man denkt, wird man auch reden. So wie man redet denkt man auch. Dies gilt sowohl für heilsames Denken und Reden als auch für unheilsames Denken und Reden.

    Ganz genau, Helmut .

    Aber ich gehe noch eine Schicht tiefer. Ich hinterfrage die Srurktur, auf der mein Bewusstes Denken aufgebaut ist. Denn man kann sagen , ich stimme dem nichts zu, oder man kann es anders sagen, es sei "Mist". So hatte ich aber gemeint, mehr nichts..

    Wenn mich jemand anrampelt, ich kann sofort mit den verletzenden Wörtern zu re-agieren, oder ich kann nachfragen, im Sinne , was sollte das, warum Sie haben es gemacht?

    So arbeitet die Psychoanalyse, denn der Mensch sagt niemals etwas rein zu-fällig, der Zu-Fall fällt auf und zu. (S. Freud, die Arbeit mit der freien Assoziationen..)

    Immer über das eigene Denken bewusst zu machen, ist mein Ausdruck für jemanden heilsam oder eher abträglich. Der Prozess des "Denkens" man kann beeinflussen, das kann man absichtlch! machen.

    Ich würde niemals sagen, ach, das wäre "Mist", ich würde sagen, ok , Ihre Meinung, aber ich sehe es anders. So ist die tiefere Ebene. Wie man etwas sagt, aber nichts was man sagt?

    Ich denke, ich hatte es jetzt sehr klar ausgedrückt. Wie gesagt, ich meine es nur als der Beispiel, denn wir alle schreiben hier, aslo benutzen die Wörter.. Sind meine Ausdruck-weise ( für den anderen ) heilsam oder nichts? Nichts der Inhalt, aber eher Gestalt ( F. Perls, Die Psychoanalyse). / Gestalt-Therapie/. Mehr ich wollte hier nichts hinzufügen.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • eitelpfuetze
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    • 12. Juni 2023 um 17:34
    • #21

    ich hatte da eigentlich an meine eigenen Gedanken gedacht. Da gibt und gab es richtiggehend Mist - ich mag dieses Wort. Mist kommt von den Pferden zum Beispiel.

    Aber klar das ist es ja: achtsam aufnehmen, denken/interpretieren und sprechen und schreiben.

    Im Schreiben kann ich Achtsamkeit auf für das Sprechen trainieren. Ich denke, in einem ähnlichen Sinn wird auch Tagebuchschreiben von manchen Psychologen empfohlen.

  • nuk
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    • 12. Juni 2023 um 22:59
    • #22
    Anandasa:

    Einfache Grundregel was Rechte Rede ist: Nie irgendein hartes Wort sagen zu niemanden und das ohne Ausnahme. Ich habe das von einem Artikel von irgendeinem Rinpoche oder Ajahn. Weiß nicht mehr wo im Internet ich das gefunden habe, aber diese Regel ist Gold wert. Einfach ausprobieren während mind. 2-3 Wochen und man sieht, dass es einen großen Unterschied macht.

    Ich halte das für nicht immer erstrebenswert. Manchmal finde ich, ist harte/härtere, direkte Ansprache die bessere Wahl, um zum Nachdenken anzuregen. Meine Meinung.

    Hendrik:

    Was ich noch ergänzen möchte, ist, dass in unserer Zeit, manipulative Kommunikation stark zugenommen hat (oder es fällt mir einfach stärker auf als früher).


    Damit meine ich den bewussten aber auch unbewussten Einsatz von rhetorischen Techniken zur Durchsetzung eigener Interessen oder der eigenen Meinung.


    Vom anderen her gedacht, ist das auch Unrechte Rede.

    Auch hier bin ich anderer Meinung. Rhetorische Stilmittel eignen sich durchaus, um auf bestimmte Sachverhalte aufmerksam zu machen. Ob das dann uneigennützig oder manipulativ geschieht, kann von Seitens des Angesprochenen nur mittels gedanklicher Sachanalyse des Gesagten ermittelt werden. Ich selbst verwende auch manchmal die rhetorische Ausdrucksweise. Meist, um auf einen bestimmten speziellen Sachpunkt hinzuweisen, indem Leser gezwungen ist über das Gesagte nachzudenken. Leider musste ich feststellen, dass das oft nicht geschieht und die Leser das dann als "Angriff" werten. Schade. Es gibt einige berühmte Autoren, die rhetorischen Stil exzessiv verwende(t)en. Ich denke gerade an Franz Kafka.

  • Anandasa
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    • 13. Juni 2023 um 00:18
    • #23
    nuk:
    Anandasa:

    Einfache Grundregel was Rechte Rede ist: Nie irgendein hartes Wort sagen zu niemanden und das ohne Ausnahme. Ich habe das von einem Artikel von irgendeinem Rinpoche oder Ajahn. Weiß nicht mehr wo im Internet ich das gefunden habe, aber diese Regel ist Gold wert. Einfach ausprobieren während mind. 2-3 Wochen und man sieht, dass es einen großen Unterschied macht.

    Ich halte das für nicht immer erstrebenswert. Manchmal finde ich, ist harte/härtere, direkte Ansprache die bessere Wahl, um zum Nachdenken anzuregen. Meine Meinung.

    Der Punkt ist der, dass harte Rede eine zerstörerische Wirkung auf den anderen hat. Dies führt zu schlechtem Karma für beide Gesprächsteilnehmer.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • nuk
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    • 13. Juni 2023 um 00:25
    • #24
    Anandasa:
    nuk:
    Anandasa:

    Einfache Grundregel was Rechte Rede ist: Nie irgendein hartes Wort sagen zu niemanden und das ohne Ausnahme. Ich habe das von einem Artikel von irgendeinem Rinpoche oder Ajahn. Weiß nicht mehr wo im Internet ich das gefunden habe, aber diese Regel ist Gold wert. Einfach ausprobieren während mind. 2-3 Wochen und man sieht, dass es einen großen Unterschied macht.

    Ich halte das für nicht immer erstrebenswert. Manchmal finde ich, ist harte/härtere, direkte Ansprache die bessere Wahl, um zum Nachdenken anzuregen. Meine Meinung.

    Der Punkt ist der, dass harte Rede eine zerstörerische Wirkung auf den anderen hat. Dies führt zu schlechtem Karma für beide Gesprächsteilnehmer.

    Wobei es meiner Meinung nach auf den Charakter der anderen Person ankommt. Manche sind eben sehr sensibel und feinfuhlig, Andere überhören - oft ungewollt - allzu sanft dargebrachte Ratschläge.

    Als Beispiel nehme ich mal meine Schwägerin. Sie erzählt und erzählt oft stundenlang von sich und ihren Problemen, schimpft dabei auch sehr viel. Eigentlcch erfüllt sie drei Antiregeln der rechten Rede. Wenn ich ihr dann höflich sage, dass ich psychisch Mühe habe, dem Gespräch weiter zu folgen, 'überhört' sie es fast immer. Deshalb werde ich dann manchmal etwas direkter.

    Einmal editiert, zuletzt von nuk (13. Juni 2023 um 00:32)

  • Anandasa
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    • 13. Juni 2023 um 00:37
    • #25
    Igor07:
    eitelpfuetze:

    Heisst: Wenn man Mist denken will, will man auch so reden

    Nur sehr kurz. Für mich es genau sehr krasser Fall von "un-recht-en" Rede. Warum?

    Zuerst das Wort "Mist " suggeriert eher die "Ab-werung", also rein sprachlich, ...

    der Zweite Schritt.. "Mist " dann wäre nichts genug.. man "denkt Mist", noch mehr..

    der Dritte Schritt.. noch eine Zuspitzung, man will ("") Mist zu denken.

    Genau, wenn man zu fluchen anfängt, hat mam die Achtsamkeit verloren und fängt an aus seiner Mitte rauszufallen. Beginnt das Fluchen, ist die Wut schon da und nimmt einen in Besitz. Deswegen keine harten Worte verwenden.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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