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  1. Buddhaland Forum
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Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

  • Anna Panna-Sati
  • 13. September 2025 um 15:56
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  • JoJu91
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    • 9. Oktober 2025 um 07:47
    • #51
    pano:

    Nur einen Eindruck gewinne ich aus deinen Schilderungen nicht, dass du ein unverkrampftes Verhältnis zur Sexualität hättest (und ich habe den Eindruck du willst genau den Eindruck sexueller Befreitheit vermitteln).

    Dein Eindruck, dass ich kein unverkrampftes Verhältnis zur Sexualität habe, ist richtig.

    Sexuelle Befreitheit habe ich zu einem gewissen Maße erreicht, das liegt aber mehr am fortgeschrittenen Alter (auch Männer kommen in die Wechseljahre, kleiner Tipp für Deine Lebensplanung) und an den anspruchsvollen Charakteren meiner wenigen Frauen.

    :cry:

  • JoJu91
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    • 9. Oktober 2025 um 08:00
    • #52
    Anna Panna-Sati:

    Daher könnte sich eine realistische Sichtweise und entsprechend besonnene Zurückhaltung bezüglich derartiger Sinnesgenüsse, als letztlich sehr heilsam erweisen...

    Theoretisch ja.

    In der Praxis halte ich eine solche Zurückhaltung für unmöglich.

    Jeder hat seine Süchte und Leidenschaften, die zu durchleben seine Aufgabe ist, der er nicht entrinnen kann. Das muss natürlich nicht Sexualität sein.

    Um Anderl Heckmeier zu zitieren:

    "Wenn ein Bergsteiger in den Bergen umkommt,

    dann stirbt er entweder für seine Leidenschaft,

    oder für seine Dummheit.

    In keinem Fall ist er zu bedauern ...

    "

    :?

  • Qualia
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    • 9. Oktober 2025 um 09:58
    • #53

    Die Übung, die ich mir sehr früh im Leben gegeben habe, natürlich ohne mir bewusst zu sein, was ich da gemacht habe, ist:

    Halte nicht an Freuden oder Leiden fest, die aus der Vergangenheit entstanden sind oder die in Zukunft gewünscht werden.

    Für die Materialien ist es relativ leicht. Kann man sich das leisten oder nicht? Spätestens wenn die Kreditraten richtig behindern, lernt man das.

    Bei emotionalen Freuden und Leiden ist das wesentlich schwieriger. Die wirken sich auf die Struktur des eigenen Körpers aus und der Körper hat auch genetische Anlagen. Mein Verlangen arbeitet nicht mit meinem Körper, sondern versucht, ihm etwas abzugewinnen, das er nicht von Natur aus kann.

    Mein letztes Loslassen waren tatsächlich meine sexuellen Vorstellungen, das hat jetzt sechs Jahre gedauert. Erst gestern habe ich erfahren, welche Bedürfnisse mein Körper hat, und die sind kilometerweit entfernt von denen, die ich vor sechs Jahren geglaubt habe. Ein elementarer Fehler wäre es jetzt, darauf zu verfallen: Hätte ich das doch vor Jahrzehnten gewusst, oder darauf, dass ich die mich schwächenden behalten will.

    Das ist das reale Entdecken von Liebe. Alle Aktionen des Liebenden sind Trennungen von Liebe. Habe ich das erkannt, kann ich auch Sex ergreifen. Denn der Witz ist, dass ich immer wieder loslassen kann, weil ich mich an der Liebe festhalte.

    Mich an den vier Brahmavihara festzuhalten, ist der Anker für alles, ergreifen und loslassen üben. Einfacher ist es, an Liebe festzuhalten, dann sind die vier ohnehin da.

    (Glaube, Hoffnung, Lieben sind die Anker, doch die Liebe ist ihr Herr.)

  • Anna Panna-Sati
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    • 9. Oktober 2025 um 12:09
    • #54
    JoJu91:
    Anna Panna-Sati:

    Daher könnte sich eine realistische Sichtweise und entsprechend besonnene Zurückhaltung bezüglich derartiger Sinnesgenüsse, als letztlich sehr heilsam erweisen...

    Theoretisch ja.

    In der Praxis halte ich eine solche Zurückhaltung für unmöglich.

    Jeder hat seine Süchte und Leidenschaften, die zu durchleben seine Aufgabe ist, der er nicht entrinnen kann. Das muss natürlich nicht Sexualität sein.

    "

    :?

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    Lieber JoJu91 ,

    vielen Dank für deinen Einwand, für mich eine interessante Perspektive, weil ich es ganz anders erleb(t)e...

    Sicherlich durchlebt jeder seine Leidenschaften und Süchte zunächst einmal, wie sie sich ergeben und zwar häufig solange, bis das (stärkere) Leiden beginnt und damit das Hinterfragen...

    Jedoch wird meist erst das wirkliche Überdrüssigwerden des Leidens

    (oft angeschoben durch das Erkennen von Unbeständigkeit/Vergänglichkeit -anicca-)

    einen echten Wandel bewirken (dem allerdings die Sichtweise, bei jenem Leiden handele es sich um eine - womöglich sogar sinnstiftende - "Lebens"- Aufgabe, entgegenstehen könnte... :? ).

    Meine Erfahrung:

    Die "Zurückhaltung" in der Praxis ist schwierig und langwierig, aber - mit entsprechender Schulung des Geistes - nicht unmöglich, irgendwann geht sie "in Fleisch und Blut über" und man fühlt sich "befreit"... :)


    Anguttara Nikaya 1.4. "Geisteszügelung":

    Zitat

    Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, ungezähmt, unbehütet, unbewacht und ungezügelt, zu so großem Unsegen führt wie der Geist.

    Zu großem Unsegen, ihr Mönche, führt der ungezähmte, unbehütete, unbewachte und ungezügelte Geist.

    Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, bezähmt, behütet, bewacht und gezügelt, zu so großem Segen führt wie der Geist.

    Zu großem Segen, ihr Mönche, führt der bezähmte, behütete, bewachte und gezügelte Geist.

    https://www.palikanon.com/angutt/a01_001-010.html


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

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    • 9. Oktober 2025 um 13:11
    • #55

    Verfolgt vom Unangenehmen, flüchte ich in das Angenehme. Ich will nicht wahrhaben, dass es auf diese Weise kein Entrinnen gibt, das ist die Macht der Verblendung. Der Buddha ist meine Zuflucht, eines Tages werde ich die Wahrheit sehen.

    Mit Metta, mukti.


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    • 9. Oktober 2025 um 13:25
    • #56
    JoJu91:

    In der Praxis halte ich eine solche Zurückhaltung für unmöglich.

    Na ja, also entschuldige, aber wenn ich dich hier lese, dann stellt sich die Frage: Wenn es nicht um die „normale“ Sexualität geht – was ist dann überhaupt normal?

    Ich will das nicht vertiefen, aber man denke nur an Serienkiller, die zuerst ihr Opfer vergewaltigen und dann ermorden – auch da ist doch Begehren im Spiel, oder?

    Das Verlangen, die Befriedigung, das Vergnügen – das alles ist, wie es in der MN 1 heißt (in verschiedenen Übersetzungen), die Wurzel des Leidens.

    Ohne eine sehr tiefe innere Einsicht ist es unmöglich, also am eigenen Leib wirklich zu verinnerlichen, worum es hier geht.

    Sich selbst als Sklaven der eigenen Triebhaftigkeit zu spüren – das ist, nehme ich an, kein besonders gutes Gefühl, oder?

    Nicht persönlich gemeint, waren nur meine Gedanken.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • void
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    • 9. Oktober 2025 um 17:06
    • #57
    JoJu91:

    Um Anderl Heckmeier zu zitieren:

    "Wenn ein Bergsteiger in den Bergen umkommt,

    dann stirbt er entweder für seine Leidenschaft,

    oder für seine Dummheit.

    In keinem Fall ist er zu bedauern ...

    Im Buddhismus werden Leidenschaften kritisch gesehen. Sie führen einem vielleicht zum Objekt der Leidenschaften, lassen einem dann aber im Stich. Man kann sich ja Heckmeier vorstellen wie er da als her heroischen Pionier - von Willenskraft getrieben - hart gegen sich und andere seiner Leidenschaft folgt und zum heroischen Bezwinger der Eiger-Nordwand wird.

    Aber in dem Moment, wo er oben ist, führt ihn die Leidenschaft fast in den Tod. Das "Bezwingen" ist leer. Das Heroische macht der Fehlbarkeit und dem Slap-Stick Platz:

    Tagblatt:

    Am Nachmittag des 24. Juli 1938, heute vor 75 Jahren also, stürmt Anderl Heckmair den Gipfel – und ums Haar darüber hinaus. Wiggerl Vörg kann in letzter Sekunde verhindern, dass die Seilschaft die andere Seite des Eigers hinabstürzt. Als die vier nach dem Abstieg über die Westflanke in der Nacht die Kleine Scheidegg erreichen, sind sie Superstars. Superstars in den Diensten Adolf Hitlers.

    Und gerade durch seine heroische Tat - durch seine Leidenschaft -läßt er sich auch noch zu Hitlers Tanzbär machen, der sich am Nasenring durch die Gegend zerren lässt - Werbematerial für flinkes Kruppstahl und harte Windhunde oder so .

    Die Idee dass die Harten kein Mitgefühl brauchen , weil sie ihrer Leidenschaft folgen und die Gescheiterten nicht, weil sie keines Verdienen, paßt gut in eine Strategie, die Mitgefühl überhaupt - als unmännlich - minimieren will.

    Im Buddhismus wird es aber so gesehen, dass Verblendung und Begierde der normale Zustand der meisten Wesen ist und das man genau dieser Fehlbarkeit gegenüber Mitgefühl haben soll. Weil wir ja alle mehr oder weniger an dem was wir anhaften scheitern.

  • JoJu91
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    • 10. Oktober 2025 um 07:55
    • #58
    Igor07:

    Sich selbst als Sklaven der eigenen Triebhaftigkeit zu spüren – das ist, nehme ich an, kein besonders gutes Gefühl, oder?

    Sich selbst als Sklaven der eigenen Triebhaftigkeit, der eigenen Süchte, zu spüren, ist schon ein gewaltiger Schritt. Die "normale" Reaktion ist, die eigenen Süchte zu rechtfertigen.

    "Ich muss doch trinken, um die Schlechtigkeit der Welt zu ertragen".

    "Wenn ich jetzt nicht mal mehr meine Zigaretten rauchen darf, was hat das Leben dann noch für einen Sinn, das ist doch meine einzige und letzte Freude ..."

    "Wenn meine Frau so schwierig ist, dann ist es doch ganz o.k., dass ich mich mit einer Freundin tröste ?"

    "Wenn meine Frau und meine Freundin mich so schlecht behandeln, sogar gemeinsame Sache machen und sich gegen mich verbünden, dann muss ich mir doch eine dritte Frau suchen, die mich WIRKLICH versteht ..."

    ...

    :cry:

  • JoJu91
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    • 10. Oktober 2025 um 08:09
    • #59
    void:

    Im Buddhismus wird es aber so gesehen, dass Verblendung und Begierde der normale Zustand der meisten Wesen ist und das man genau dieser Fehlbarkeit gegenüber Mitgefühl haben soll. Weil wir ja alle mehr oder weniger an dem was wir anhaften scheitern.

    Ich denke, so wie Du es hier schilderst, hat der Anderl Heckmeier es auch in etwa gemeint.

    Er hatte auch sehr viel Selbstironie und Selbstkritik.

    Wir müssen erst an unserer Dummheit, unseren Leidenschaften, Süchten, Verblendungen, scheitern, es muss richtig weh tun, und irgendwann kommt dann vielleicht sogar der Zeitpunkt, wo wir mit Mitgefühl über unsere Dummheiten lachen können. Dazu muss man die Eigernordwand natürlich überlebt haben, oder die Flasche Whisky pro Tag, oder die hundert Gitanes am Tag, oder das gebrochene Herz, dass uns die Frauen schenken, die uns so raffiniert verführen.

    Um am Scheitern zu wachsen, ohne zu zerbrechen, ist ein immer höheres Maß an Bewusstheit nötig, und hier kommt die Lehre des Buddha ins Spiel ...

    :?

  • JoJu91
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    • 10. Oktober 2025 um 08:32
    • #60
    pano:

    Das ist jetzt der was weiß ich wievielte Beitrag in den letzten Tagen in dem Du die erotischen Fantasien eines gefühlt 80 jährigen Schwerenöters ziemlich plump in Szene setzt.

    Jetzt muss ich noch ein gutes Wort für den armen Gunter Sachs einlegen.

    Der führte sein Playboy-Leben nicht als 80jähriger Schwerenöter, sondern bereits in jungen Jahren.

    Also eher mit 36 und nicht mit 63.

    Und seine Affären, wahrscheinlich weniger als viele ihm angedichtet haben, hatten durchaus auch Tiefgang.

    Das ist das seltsame an der Meinung über attraktive und / oder reiche Menschen.

    Wer reich und schön ist, ist damit automatisch ein unmoralischer Wüstling und Egoist.

    Günther Netzter meinte einmal, die meisten Affären, die man ihm angedichtet hat, waren frei erfunden und nur Futter für die Regenbogenpresse.

    "Aber ein Mann, der so aussieht, eine Disco betreibt und Ferrari fährt, der muss doch reihenweise Frauen vernaschen, oder ?"

    :?

  • Igor07
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    • 10. Oktober 2025 um 13:42
    • #61
    JoJu91:

    "Wenn meine Frau und meine Freundin mich so schlecht behandeln, sogar gemeinsame Sache machen und sich gegen mich verbünden, dann muss ich mir doch eine dritte Frau suchen, die mich WIRKLICH versteht ..."

    Ha ha ha, ich habe irgendwo gelesen, dass der junge Siddhartha tausende Kurtisanen hatte – das wäre doch eine mögliche Lösung, oder? ;)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • pano
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    • 10. Oktober 2025 um 20:27
    • #62
    JoJu91:
    pano:

    Das ist jetzt der was weiß ich wievielte Beitrag in den letzten Tagen in dem Du die erotischen Fantasien eines gefühlt 80 jährigen Schwerenöters ziemlich plump in Szene setzt.

    Jetzt muss ich noch ein gutes Wort für den armen Gunter Sachs einlegen.

    Der führte sein Playboy-Leben nicht als 80jähriger Schwerenöter, sondern bereits in jungen Jahren.

    Also eher mit 36 und nicht mit 63.

    Und seine Affären, wahrscheinlich weniger als viele ihm angedichtet haben, hatten durchaus auch Tiefgang.

    Das ist das seltsame an der Meinung über attraktive und / oder reiche Menschen.

    Wer reich und schön ist, ist damit automatisch ein unmoralischer Wüstling und Egoist.

    Günther Netzter meinte einmal, die meisten Affären, die man ihm angedichtet hat, waren frei erfunden und nur Futter für die Regenbogenpresse.

    "Aber ein Mann, der so aussieht, eine Disco betreibt und Ferrari fährt, der muss doch reihenweise Frauen vernaschen, oder ?"

    :?

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    Naja. Den Gunther Sachs habe ich nicht gemeint. Übrigens ein gutes Beispiel dafür dass Reichtum nicht unbedingt glücklich macht. Leicht hatte er es nicht.

  • chilli68
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    • 10. Oktober 2025 um 23:12
    • #63
    void:

    Im Buddhismus wird es aber so gesehen, dass Verblendung und Begierde der normale Zustand der meisten Wesen ist und das man genau dieser Fehlbarkeit gegenüber Mitgefühl haben soll. Weil wir ja alle mehr oder weniger an dem was wir anhaften scheitern.

  • chilli68
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    • 10. Oktober 2025 um 23:12
    • #64
    chilli68:
    void:

    Im Buddhismus wird es aber so gesehen, dass Verblendung und Begierde der normale Zustand der meisten Wesen ist und das man genau dieser Fehlbarkeit gegenüber Mitgefühl haben soll. Weil wir ja alle mehr oder weniger an dem was wir anhaften scheitern.

  • chilli68
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    • 10. Oktober 2025 um 23:14
    • #65

    :heart:

  • JoJu91
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    • 11. Oktober 2025 um 08:12
    • #66
    pano:

    Den Gunther Sachs habe ich nicht gemeint.

    Solltest Du mich gemeint haben, dann schätzt Du mich völlig falsch ein.


    Schwerenöter wäre ich vielleicht gerne gewesen.

    Mein Liebesleben ist eher so abgelaufen wie sich Woody Allen in seinen Siebzigerjahre-Tragikomödien ("Manhattan", "Der Stadtneurotiker", ...) dargestellt hat, auch wenn ich optisch mit Woody Allen wenig gemeinsam habe.


    Mittlerweile habe ich akzeptiert, dass ich als Mann gegen die Frauen sowohl sexuell als auch emotional keine Chance habe, und meine Frauen nie verstehen werde.


    Andererseits weiss ich jenseits der 55+ die Schönheit und den Reiz der Frauen erst wirklich zu schätzen, in jungen Jahren war ich wie viele meiner Geschlechtsgenossen zu sehr in pornografischem Denken gefangen.


    Mit Sex und Liebe ist es wie mit vielen begehrenswerten Dingen im Leben:

    Wenn Du sie nicht mehr brauchst, schenkt das Leben sie dir freiwillig.


    :cry:

  • pano
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    • 11. Oktober 2025 um 10:03
    • #67
    JoJu91:
    pano:

    Den Gunther Sachs habe ich nicht gemeint.

    Solltest Du mich gemeint haben, dann schätzt Du mich völlig falsch ein.


    Schwerenöter wäre ich vielleicht gerne gewesen.

    Mein Liebesleben ist eher so abgelaufen wie sich Woody Allen in seinen Siebzigerjahre-Tragikomödien ("Manhattan", "Der Stadtneurotiker", ...) dargestellt hat, auch wenn ich optisch mit Woody Allen wenig gemeinsam habe.


    Mittlerweile habe ich akzeptiert, dass ich als Mann gegen die Frauen sowohl sexuell als auch emotional keine Chance habe, und meine Frauen nie verstehen werde.


    Andererseits weiss ich jenseits der 55+ die Schönheit und den Reiz der Frauen erst wirklich zu schätzen, in jungen Jahren war ich wie viele meiner Geschlechtsgenossen zu sehr in pornografischem Denken gefangen.


    Mit Sex und Liebe ist es wie mit vielen begehrenswerten Dingen im Leben:

    Wenn Du sie nicht mehr brauchst, schenkt das Leben sie dir freiwillig.


    :cry:

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    Ich habe mich auf dich bezogen, natürlich nicht auf dein Leben (ich kenne dich ja nicht), aber auf den Raum den du sexuellem hier in deinen Beiträgen einräumst, und die Einstellung die du zur Schau stellst. Das wirkt einfach etwas notgeil und erinnert an die alten Herren die nicht mehr zum Stich kommen aber sprüche klopfen als wären sie noch dabei.

  • Anna Panna-Sati
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    • 11. Oktober 2025 um 16:03
    • #68
    pano:

    den Raum den du sexuellem hier in deinen Beiträgen einräumst,


    Lieber pano ,


    es gibt sicher gute Gründe, warum er das tut - und ebenfalls gute Gründe, warum du daran Anstoß nimmst...;)


    Die Anhaftung an Sinnesgenüssen (-> Sinnesbegehren) kann bekanntlich sowohl zur (trügerischen) Daseinsfreude, als auch zum Leiden am Dasein führen und demzufolge

    Daseinsbegierde, ebenso wie Selbstvernichtungswünsche, bewirken oder/und stärken.


    Erotische "Liebe" und Sexualität sind hier als "Hindernisse" für die Befreiung von jeglichem Begehren ("Tanha") besonders hervorzuheben, u.a., weil in diesem Bereich alle 6 Sinne angesprochen werden: Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken - sowie gaanz viel Denken - Vorstellen, Phantasieren...-).


    Dem Buddha war die Betonung der Dringlichkeit einer diesbezüglichen "Entsüchtung", vermutlich auch deshalb, ein besonderes Anliegen.


    (Leider sind im Palikanon dadurch auch recht frauenverachtende/-feindliche Sätze zu lesen, die wohl dem damaligen Zeitgeist entsprechen und bei denen man - wie bei zahlreichen anderen, teils widersprüchlichen, Aussagen - ernsthafte Zweifel hegen dürfte, dass Buddha Shakyamuni dies alles exakt so gesagt und gemeint hat...:?)


    Zitat

    A.1.1. Mann und Weib (I,1-10)

    So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene (*1) im Jetahaine bei Sāvattī, im Kloster Anāthapindika. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche. "Mönche!" sprach er. - "Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:

    • "Keine andere Gestalt, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Gestalt des Weibes. Die Gestalt des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keine andere Stimme, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Stimme des Weibes. Die Stimme des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keinen anderen Duft, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Mannes so fesselt, wie der Duft des Weibes. Der Duft des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keinen anderen Geschmack, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Mannes so fesselt, wie der Geschmack des Weibes. Der Geschmack des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keine andere Berührung, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Berührung des Weibes. Die Berührung des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.

    ..........

    https://www.palikanon.com/angutt/a01_001-010.html

    ....und - natürlich - umgekehrt....:grinsen:;)

    (Die fesselnde Anziehungskraft durch vorgelebte "geistige Werte", wie (Lebens-) Weisheit, ethisches Verhalten, Klugheit, Gelehrtheit/Bildung, usw. sollte auch nicht vergessen werden..., scheint aber - auch heute noch - eher von Frauen an Männern bewundert zu werden, als umgekehrt...:?)


    Prinzipiell kann aber auch jedes einzelne Sinnesorgan schon zu starker Anhaftung führen (und dessen Verlust u.U. einen Vernichtungs-/Suizidwunsch erzeugen - man denke z.B. an einen "leidenschaftlichen" Maler oder Bildhauer, der erblindet), wobei sich jenes "Ergreifen und Festhalten" mit zunehmendem Alter, wenn die Sinne natürlicherweise nachlassen, vielfach auch allmählich von selbst lösen mag (sofern es zugelassen wird...8))...


    "Meine" vorrangigen Antreiber der Daseinsbegierde sind jedenfalls:


    - (anhaftende) Liebe zum Leben an sich (freudvolle Sinneserfahrungen, Faszination,...)


    - (anhaftende) Liebe zu sehr vielen Lebewesen

    (häufig verbunden mit dem Wunsch, etwas für sie zu tun, ihnen zu helfen, wo es sinnvoll und möglich ist...)


    - Neugier und Wissensdurst -> möchte gerne noch viel lernen und "wissen, wie es weitergeht..." :erleichtert:


    - der Wunsch, weiterzuleben, um weiter praktizieren zu können, u.a., damit ich das "Finale", den "letzten Akt" des Lebens, gelassen hinnehmen kann:


    - Angst vor dem Sterben und - neuerdings :roll: - auch vor dem "Mysterium Tod"


    Alles sehr Ego-behaftet ...., da gibt's noch viel zu üben...:shrug:


    Liebe Grüße, Anna :)_()_:heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • void
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    • 11. Oktober 2025 um 17:24
    • #69

    Wenn man in die Natur schaut, dann ist das ja einerseits Schönheit und Vielfalt aber gleichzeitig ist das das Ergebnis von Daseinsbegehren. All die Blumen und Tiere sind Formen der Anpassung, um nur ja nicht zu verschwinden. Etwas wird geboren, wächst, blüht um dann wieder zu zu verfallen. Und auch die Menschen entstehen, haben ihre Triumphe - werden stolze Mütter, Doktoranden, Handwerksmeister oder Porschebesitzer - um dann schwach und gebrechlich zu werden. Und gerade wenn man älter wird, dann ist man ja nicht mehr so Teil des Blühens und Sprießens sondern schaut eher darauf wie auf Blumen.


    Es gibt ja das tief im Buddhismus verwurzelte japanische ästhetische Prinzip des "Mono No aware" wo man die Dinge gleichzeitig in ihrer Schönheit aber auch in ihrer Vergänglichkeit sieht. Die blühende Kirschblüte die die schon wenige Momente später zerfallen wird.


    Gerade in Japan gibt es z B das "Heike Minogatari" das von einer buddhistischen Grundwarte über Aufstieg und Fall des berühmten Samurai Geschlechts berichtet:

    Wikipedia:

    Das Läuten der Tempelglocke von Jetavana verkündet die Unbeständigkeit aller Erscheinungen dieser Welt, und die Farbe der Salbaumblüten offenbart das unvermeidliche Schwinden jener, die sich erfolgreich entfalten. Nicht lange währen die Hochmütigen, es gleicht dem Traum einer Frühlingsnacht, und auch die Kühnen vergehen letztendlich wie der Staub vor dem Wind.


    Eine ähnliche Geschichte könnte man auch von Gunther Sachs erzählen.

  • MaKaZen
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    • 12. Oktober 2025 um 14:56
    • #70
    Anna Panna-Sati:
    Anna Panna-Sati:

    - Spürt ihr (noch) ein starkes Daseinsbegehren?

    - Wenn ja, versucht ihr, dem entgegenzuwirken ?

    - Wenn nein, warum nicht?

    - Führt fortgeschrittene buddhist. Praxis zur fühlbaren Abmilderung der Daseinsbegierde?

    - Wie kann man "spirituelles Anhaften" verhindern, das sich auf "Begehren nach feinkörperlichen Zuständen" und "Begehren nach Unkörperlichem" bezieht?

    Anna Panna-Sati:

    Alles verändert sich ja ständig (s. Daseinsmerkmal "Anicca") und Leben erfordert dementsprechend laufend Anpassungen, sprich, Veränderungen.

    Wie gehst du mit unbeständigen, sich verändernden äußeren Umständen oder auch Ansprüchen Anderer um, die von dir ggf. Änderungen/Modifikationen erbitten oder gar einfordern?

    Alles anzeigen

    Liebe Anna

    Ich komme nicht direkt vom Buddhismus, verstehe jedoch deine Frage. Lass mich dir auf meine Weise antworten.

    • Selbst nehme ich bei mir kein Daseinsbegehren wahr. Ich finde das Leben manchmal grossartig und manchmal sehr bescheiden, halt gerade so wie's kommt.
    • Ich nehme auch kein kein Jenseitsbegehren wahr, denn das Leben ist ingesamt sehr vielseitig und bereichernd.
    • Wenn sich Sonnen- und Schattenseiten die Waage halten rein vom Erleben her, besteht aus meiner Sicht kein Begehren in die eine oder andere Richtung.
    • Spirituelles Anhaften war für mich früher ein Ausstieg aus der harten Wirklichkeit in eine heile Welt. Umgekehrt ist Anhaften an der harten Wirklichkeit so eine Art Sicherheitsdenken und das Verhindern von womöglich enttäuschenden Träumen und Bildern. Das zeigt direkt auf, wie spirituelles Anhaften verhindert werden kann: Es gilt den Blick für die Wirklichkeit zu öffnen. Das hat bei mir mit der Akzeptanz und Verarbeitung von negativen Emotionen bzw. belastenden Situationen zu tun gehabt. Mensch, die der mit Realität verhaftet sind (Realisten), sollten sich imho stärker für ihre Träume, Visionen und Ziele öffnen. Es geht in jedem Fall darum, in eine Art Balance zu kommen.
    • Persönlich nehme ich Veränderung an, weil sie ein Teil meines Lebens sind. In mir gibt es andererseits ein stabiler Anteil, der gelernt hat, mit den Widrigkeiten des Lebens klar zu kommen. Auch hier glaub ich, dass beides zum Leben dazu gehört: Offenheit und Stabilität.
    • Ansprüchen meiner Mitmenschen begegne ich grundsätzlich kritisch. Ich überlege mir gut, was ich möchte und versuche auch hier eine Art Balance zwischen meinen und den fremden Bedürfnissen.

    Finde deine Frage echt gut und es macht Spass, sie zu beantworten und selbst darüber zu reflektieren. Vielen Dank :heart:

    Nichts muss, alles darf (:

  • Samadhi1876
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    • 12. Oktober 2025 um 22:15
    • #71

    Der „kleine Geist“ ist oft einfach nur zu kompliziert…


    Um alles bessser zu verstehen, akzeptieren, oder loslassen zu könnnen…


    Manche Aspekte können nur durch Traumaheilung gelöst (erlöst) werden…


    Manche Aspekte nur durch „Sitzen bis all der Eiter heraus gekommen ist“…


    Manche besitzen darüber hinaus auch besondere Fähigkeiten und Empfindungen, um dem wortlosen Unbeschreiblichem, zu begegnen, oder gar in die Zukunft sehen zu können…

  • MaKaZen
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    • 13. Oktober 2025 um 06:56
    • #72
    Samadhi1876:

    Manche Aspekte können nur durch Traumaheilung gelöst (erlöst) werden…

    Bei mir war es so. Durch konsequente Arbeit an meinen Traumata hab ich irgendwann den Zustand erreicht, wo Leiden endete.

    Nichts muss, alles darf (:

  • JoJu91
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    • 13. Oktober 2025 um 07:50
    • #73
    pano:

    aber auf den Raum den du sexuellem hier in deinen Beiträgen einräumst, und die Einstellung die du zur Schau stellst.

    Das meinte ich mit pornografischem Denken.

    Du interpretierst offensichtlich - vermutlich altersbedingt - "sexuell" als Porno, ich verbinde "sexuell" mit Erotik, Drama,Herz, Schmerz, ... im Vordergrund stehen die extremen Emotionen, nicht die körperlichen Begierden.

    Sex als körperliche Begierde ist im Grunde kein Problem, die Bonobos machen uns das vor.

    Die emotionalen Beziehungen sind ein großes Problem, erkennbar schon an den Scheidungsraten.


    Mir ist von Anfang an hier im Forum aufgefallen, wieviel Raum den sexuellen Skandalen in Klöstern eingeräumt wird und wieviel Entrüstung damit verbunden ist.

    Offenbar macht der grosse Dämon Eros vor der (Männer- und Frauen-)Klostertür nicht Halt und läst sich auch nicht durch die Meisterung der Jhanas bändigen.


    Sokrates nannte den Eros einen der vier Arten des Wahnsinns aus göttlichen Eingriff.


    Vom Rentenalter bin ich übrigens noch ein gutes Stück entfernt.


    :cry:

  • Qualia
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    • 13. Oktober 2025 um 10:16
    • #74
    JoJu91:

    Mittlerweile habe ich akzeptiert, dass ich als Mann gegen die Frauen sowohl sexuell als auch emotional keine Chance habe, und meine Frauen nie verstehen werde.

    Hier sehe ich das Leiden der Anhaftung, nicht an Sex oder Emotionen. Anhaftung an Begriffe, die eine komplexe Bedeutung tragen. Wenn die beiden Begriffe als Dualität erkannt werden und man sie nahe aneinander bringt, erscheinen Überschneidungen: Partner, Paar, sexuelles Begehren, als komplizierte Beziehungen.


    Wie ist die Lösung? Das Sich-m/w/d‑Identifizieren in meinem Innersten loslassen, denn diese Begrifflichkeiten werden nur bei Kommunikation ohne Kontakt benötigt.

    Der Körper benötigt für sein Wohlbefinden den direkten Kontakt zu einem anderen Körper, damit er das Oxytocin wahrnehmen kann. Dem ist das Geschlecht vollkommen egal. Das können auch Tiere sein: Hunde, Katzen. Haustierhalter haben kein so starkes Verlangen nach Menschen. Die, die einsam leben, können das viel besser ertragen, sie haben ja einen Partner, den sie und der sie versorgt.


    Das erste Mal im Stadion vor 4 Jahren machte mir klar, warum ich gern in Konzerte und ins Kino ging, obwohl ich Menschenansammlungen nicht mag. Dass ich Menschennähe nicht mochte, lag an meiner Anhaftung, Sex zu vermeiden. Heute ist alles nahe mit Menschen Sex, ganz gleich, was der andere glaubt. Ich verlange nur Oxytocin, und Menschen, die sich in Zuneigung zu einer Veranstaltung wenden, erzeugen unbewusst Mengen davon.

    Findet die Menschen-Umwelt geil, aber aus den richtigen Gründen, dann klappt es auch mit dem privaten Sex und Zölibat ist überhaupt kein Problem, nur der Dummheit von religiösen Fanatikern geschuldet.


    Ein Mensch, der als Aket lebt und auf Abstand zu Menschen und Tieren achtet, wird niemals Befreiung erlangen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Qualia (13. Oktober 2025 um 10:23)

  • Samadhi1876
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    • 13. Oktober 2025 um 11:36
    • #75

    Was fällt euch zu diesem Thema ein?...

    - Spürt ihr (noch) ein starkes Daseinsbegehren?

    - Wenn ja, versucht ihr, dem entgegenzuwirken ?

    - Wenn nein, warum nicht?

    - Führt fortgeschrittene buddhist. Praxis zur fühlbaren Abmilderung der Daseinsbegierde?

    - Wie kann man "spirituelles Anhaften" verhindern, das sich auf "Begehren nach feinkörperlichen Zuständen" und "Begehren nach Unkörperlichem" bezieht?


    Dazu meine Meinung/Erfahrung:


    „Begehren“ da zu sein, verstehe ich, als „ich möchte noch leben“, aber „nicht sterben“. Es wird zu Begehren, so lange man dabei an etwas anhaftet. Begehren drückt ja aus, etwas haben zu wollen, was man nicht hat. Das Leben an sich ist aber bereits schon da. Jeden Augenblick des Lebens. Begehren entsteht auch, wenn einem das nicht reicht was der Augenblick, wie er erscheint, zu bieten hat. Das bedeutet umgekehrt auch nicht, das wenn mich das Leben (oder ein Mensch) zu etwas einlädt, das ich nicht daran teilnehmen sollte, sofern es nicht (selbst)schädigend ist.


    Das sexuelle Begehren, von dem manche hier schreiben, oder andere Erregungen, sind mehr oder weniger normal. Und auch von Mensch zu Mensch verschieden stark ausgeprägt. Und haben oft auch damit zu tun, wie man in der Kindheit von Eltern und Gesellschaft geliebt, gefühlt und verstanden wurde. Sex kann genauso wie Alkohol oder Drogen, oder Arbeit, etc. auch eine versteckte Form von sich von etwas lieber abzulenken sein.


    Wie zB innere Leere „mit etwas zu füllen“. Und die Ausprägungen können auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark sein.


    Mir hilft die Meditation, die Praxis, die tägliche Übung.

    Mich generell mit der Natur, dem Wald zB, oder das Meer genauso wieder zu verbinden.

    Auf Liebe und Mitgefühl zu mir selbst zu achten.

    Selbstreflexion zu üben.


    Wenn ich Schriften anderer lese, fühle ich mich nur nicht so ganz allein damit.


    Da ich in der Meditation „vorher schon sterben durfte“ weiss ich auch was mich nach dem Sterben des Körpers erwartet. Körperliche Schmerzen möchte niemand gerne haben und ertragen müssen. Genauso seelischer Schmerz. Gegen körperliche Schmerzen gibt es heute Medikamente. Gegen seelischen Schmerz Therapie.


    Die Umstände sind auch für jeden mehr oder weniger anders:

    Der eine lebt in Wohlstand mit lieben Menschen, der andere weniger bis gar nicht. Das bedeutet auch: oft fehlt eine begleitende „Sangha“.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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