Es ist doch kein Problem, nicht an die Wiedergeburt zu glauben. Im Gegenteil, das ist urbuddhistisch.
Als Bild wird es gerne mit Ursache und Wirkung erklärt, ähnlich wie man mit einer brennenden Kerze eine weitere Kerze anzündet und die Flamme der ersten löscht (undsoweiter).
Was ist daran so schwierig, das zu verstehen?
Immer wieder wird dieser "Kreislauf" mit der hinduistischen Auffassung verwechselt, als ob es eine Seele gäbe, welche die Körper wechselt wie die Kleider. Der Grund dieser Verwechslung ist mit ziemlicher Sicherheit bei den einfachen Menschen zu finden, die in den Unrsprungsländern mit dem Buddhismus großgeworden sind. Dem volkstümlichen Buddhismus eben, der abweicht von der ursprünglichen philosophischen Denkweise.
Und natürlich gibt es Ursache und Wirkung.
Aber ich kann mir auch vorstellen, dass bei einem Individuum das sogenannte Karma sich auch aus bunten Scherben zusammensetzen kann, die mal zu ganz unterschiedlichem Geschirr gehört haben.
Zu einer Kaffeekanne aus Brasilien und einer Suppenterrine aus Schweden zum Beispiel.
Ursachen und Wirkungen haben kein Ich, darum "haben sie die Freiheit", sich wieder völlig neu zusammenzusetzen.
Dabei denke ich, es fällt uns so unsagbar schwer, uns Ursache und Wirkung ohne ein Ich vorzustellen, denn unser Ich ist der Dreh- und Angelpunkt unserer Existenz.
Weil ein vorübergehendes Ich in seiner Existenz nicht zu leugnen ist, kann es trotzdem passieren, dass in jemandem hier und da eine "Erinnerung", etwa durch einen Traum, aufblitzt. Aber man sollte sich nicht daran festkrallen, dass man wirklich mal, mit allen Aspekten und Konsequenzen, dieserjenige genau gewesen ist.
Diese fehlerbehaftete Denkweise halte ich für gefährlich.
So gesehen, kann man auch mich zu den säkularen Buddhisten zählen.