1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Alles
  • Alles
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Anna Panna-Sati

Beiträge von Anna Panna-Sati

  • Wo sind die Männer?

    • Anna Panna-Sati
    • 16. Oktober 2025 um 14:23
    Helmut:

    Ich finde es schon sehr erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit hier höchst konservative Rollenbilder von Mann und Frau vertreten werden, ohne dass es zu Widerspruch kommt.

    Vielleicht, weil an den konservativen Rollenbildern doch (noch?) viel Wahres ist?

    Was wäre denn deine Erklärung für das Phänomen des Frauenüberschusses in den Sanghen?

    (Den ich bei den "Zennies" weniger wahrnehme - das scheint derzeit -noch?- eine echte Männerdomäne zu sein...:grinsen:)

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 16. Oktober 2025 um 14:13

    Vielen Dank, lieber void , für deinen Beitrag, der wieder einen anderen Blick auf das Daseinsbegehren wirft. _()_


    void:

    Daseinsbegehren ist eine grundlegende Sache - das was man als letztes aufgibt.

    Ja, es wohnt (als Selbsterhaltungs- und Fortpflanzungstrieb) jedem Lebewesen inne und sorgt dafür, dass jenes eine maximale Überlebenschance/-dauer und Reproduktion realisieren kann.

    Menschen sind sich zwar normalerweise dessen bewusst, reagieren in Gefahrenmomenten jedoch oft wieder rein "instinktiv" , wie andere Tiere auch...


    (In diesem Zusammenhang bewegt mich die Frage, inwieweit sich da ein "Erwachter" unterscheiden könnte...)


    Du setzt das Daseinsbegehren hier nun gewissermaßen mit der letzten Fessel, dem "Ich-Wahn" ("mana", Eigendünkel), gleich?


    Im Sona-Sutta (Samyutta Nikaya 22.49.) erscheint wieder der Hinweis des Buddha, dass schlussendlich nur die Nicht-Identifikation aufgrund des "Verstehens der Wirklichkeit" vollständige Befreiung bringt.

    Zitat

    ...4.-8. "Wenn sich da, o Sona, Asketen und Priester aufgrund der vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Körperlichkeit - des vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Gefühls - der vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Wahrnehmung - der vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Gestaltungen - des vergänglichen, leidvollen, wandelbaren Bewußtseins als besser betrachten, als gleichwertig betrachten, als geringer betrachten - was sollte dies anderes sein als ein Nichtverstehen der Wirklichkeit! ...


    ...19.-23. "Daher, o Sona, was es irgend an Körperlichkeit gibt - an Gefühl - Wahrnehmung - Gestaltungen - Bewußtsein, vergangen, künftig, gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gewöhnlich oder edel, fern oder nahe: von jeder Körperlichkeit - von jedem Gefühl - von jeder Wahrnehmung - von allen Gestaltungen - von jedem Bewußtsein gilt:


    'Dies ist nicht mein, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst'. - So hat man dies der Wirklichkeit gemäß mit rechter Weisheit zu betrachten.


    24. So erkennend, o Sona, wendet sich der erfahrene, edle Jünger von der Körperlichkeit ab, er wendet sich ab vom Gefühl, er wendet sich ab von der Wahrnehmung, er wendet sich ab von den Gestaltungen, er wendet sich ab vom Bewußtsein.

    Abgewandt wird er entsüchtet. Durch die Entsüchtung wird er befreit. Im Befreiten ist die Erkenntnis: 'Befreit bin ich. Versiegt ist die Geburt, vollendet der Heilige Wandel, getan das Werk, nichts Weiteres nach diesem hier' - so erkennt er." ...


    https://www.palikanon.com/samyutta/sam22_050.html#s22_49

    Alles anzeigen

    Schön und gut, aber solange dies nicht erfahren und durchdrungen wurde, muss man sich anders helfen....


    Die Frage ist nur, ob man sich dabei nicht vom Buddha-Dharma entfernt und es sich lediglich kurzfristig etwas erträglicher/angenehmer macht? :?

    (Was ich selbstverständlich für legitim halte, vor allem, wenn es mit Bewusstheit getan wird.)

    void:

    Von daher ist das Gegenmittel Offenheit und Freundlichkeit.....


    ...

    Freundlichkeit auch gerade gegenüber dem Daseinsbegehren und all den Wünschen die frustriert werden.


    So dass in jedem einzelnen Moment mehr Mut und Geduld da ist, Widrigkeiten auszuhalten.

    Alles anzeigen

    Deine Worte sprechen mich sehr an, denn es ist offensichtlich, dass ich diese Daseinsbegierde (nicht zuletzt aus der buddhistischen Perspektive) größtenteils recht kritisch sehe, weil sie halt (unvermeidliches) Leiden erheblich verstärken kann.


    Erlebte die existenzielle Bedrohung durch die Erkrankung zunächst - scheinbar! - relativ "schicksalsergeben" wie "Der Geist ist willig, aber das Fleisch (der Körper) ist schwach.", bevor mir, im Verlauf, klarwurde und ich (mir) eingestehen musste, dass der Geist ebenfalls schwächelt und am Leben/Dasein hängt...:o


    Das Anfreunden mit dem ganz natürlichen Begehren, (noch) da- und somit am Leben zu bleiben, stellte sich nach dem ersten Schock mit der Zeit (wieder) ein, gleichzeitig kehrten auch Gefühle wie LIebe/Zuneigung, Dankbarkeit und Mitgefühl zurück, die anfangs durch elementare Todesangst/Schockstarre verdrängt worden waren.


    Mehr Freundlichkeit (Metta) kann sicherlich zu mehr Mut, Geduld und letztlich Gleichmut in Bezug auf alle möglichen "Widrigkeiten" des Lebens führen - und erweist sich damit immer als ein wahrer Segen.:)


    Loslassen fällt mit einer freundlichen Haltung allemal leichter....


    Liebe Grüße, Anna _()_:heart::)

  • Wo sind die Männer?

    • Anna Panna-Sati
    • 16. Oktober 2025 um 12:10
    Zitat

    Wo sind die Männer?

    Hinterm PC/Laptop, und dort z.B. vorzugsweise im "Buddhaland" ("virtuelle Sangha") o.Ä., ansonsten auf dem Fußballplatz, in der Kneipe, bei der Ausübung ihrer Hobbies, mit Freunden unterwegs, usw. ...;)


    Hendrik:

    Frauen sind in den Sanghen überrepräsentiert und meditieren auch häufiger. Warum ist das so?

    Vermutlich aus den gleichen Gründen, aus denen sie sich beispielsweise in christlichen Kirchen stärker engagieren.

    Frauen, die Zeit übrig haben, investieren diese eher (als viele Männer) in Aktivitäten im sozialen Bereich, wo es um das "Sich-Kümmern" geht.

    Diesbezüglich gibt es anscheinend bei Männern - auch heutzutage noch (mit Tendenz zum Wandel) - vielfach einige Defizite, welche gleichfalls den Bereich des "Um-sich-selbst-Kümmerns" betreffen, der ja in den Sanghas vorrangig praktiziert wird.


    Hier der Link zu einem recht kurzweilig-anekdotischen Artikel, der sich das Thema im kirchlichen Bereich ansieht...:erleichtert::


    Haben Männer weniger Lust auf Kirche als Frauen?
    In Kirchengemeinden engagieren sich vor allem Frauen. Warum? Haben Männer immer weniger Lust auf Kirche?
    chrismon.de


    Zitat

    Der Frauenanteil jedenfalls unter den Mitgliedern der evangelischen Landeskirchen betrug zuletzt rund 54,9 Prozent – das ist noch relativ nah dran an dem 51-Prozent-Frauenanteil der ­Gesamtbevölkerung.

    Dramatischer ist da schon die Antwort auf die Frage, wer die Kirche trägt, also den Laden am Laufen hält: 74 Prozent der 216 170 Beschäftigten der verfassten Kirche sind Frauen – und auch das Ehrenamt in der Kirche ist zu 69,9 Prozent Frauensache, so die Daten aus dem Jahr 2008.

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 11. Oktober 2025 um 16:03
    pano:

    den Raum den du sexuellem hier in deinen Beiträgen einräumst,


    Lieber pano ,


    es gibt sicher gute Gründe, warum er das tut - und ebenfalls gute Gründe, warum du daran Anstoß nimmst...;)


    Die Anhaftung an Sinnesgenüssen (-> Sinnesbegehren) kann bekanntlich sowohl zur (trügerischen) Daseinsfreude, als auch zum Leiden am Dasein führen und demzufolge

    Daseinsbegierde, ebenso wie Selbstvernichtungswünsche, bewirken oder/und stärken.


    Erotische "Liebe" und Sexualität sind hier als "Hindernisse" für die Befreiung von jeglichem Begehren ("Tanha") besonders hervorzuheben, u.a., weil in diesem Bereich alle 6 Sinne angesprochen werden: Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken - sowie gaanz viel Denken - Vorstellen, Phantasieren...-).


    Dem Buddha war die Betonung der Dringlichkeit einer diesbezüglichen "Entsüchtung", vermutlich auch deshalb, ein besonderes Anliegen.


    (Leider sind im Palikanon dadurch auch recht frauenverachtende/-feindliche Sätze zu lesen, die wohl dem damaligen Zeitgeist entsprechen und bei denen man - wie bei zahlreichen anderen, teils widersprüchlichen, Aussagen - ernsthafte Zweifel hegen dürfte, dass Buddha Shakyamuni dies alles exakt so gesagt und gemeint hat...:?)


    Zitat

    A.1.1. Mann und Weib (I,1-10)

    So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene (*1) im Jetahaine bei Sāvattī, im Kloster Anāthapindika. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche. "Mönche!" sprach er. - "Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:

    • "Keine andere Gestalt, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Gestalt des Weibes. Die Gestalt des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keine andere Stimme, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Stimme des Weibes. Die Stimme des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keinen anderen Duft, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Mannes so fesselt, wie der Duft des Weibes. Der Duft des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keinen anderen Geschmack, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Mannes so fesselt, wie der Geschmack des Weibes. Der Geschmack des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keine andere Berührung, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Berührung des Weibes. Die Berührung des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.

    ..........

    https://www.palikanon.com/angutt/a01_001-010.html

    ....und - natürlich - umgekehrt....:grinsen:;)

    (Die fesselnde Anziehungskraft durch vorgelebte "geistige Werte", wie (Lebens-) Weisheit, ethisches Verhalten, Klugheit, Gelehrtheit/Bildung, usw. sollte auch nicht vergessen werden..., scheint aber - auch heute noch - eher von Frauen an Männern bewundert zu werden, als umgekehrt...:?)


    Prinzipiell kann aber auch jedes einzelne Sinnesorgan schon zu starker Anhaftung führen (und dessen Verlust u.U. einen Vernichtungs-/Suizidwunsch erzeugen - man denke z.B. an einen "leidenschaftlichen" Maler oder Bildhauer, der erblindet), wobei sich jenes "Ergreifen und Festhalten" mit zunehmendem Alter, wenn die Sinne natürlicherweise nachlassen, vielfach auch allmählich von selbst lösen mag (sofern es zugelassen wird...8))...


    "Meine" vorrangigen Antreiber der Daseinsbegierde sind jedenfalls:


    - (anhaftende) Liebe zum Leben an sich (freudvolle Sinneserfahrungen, Faszination,...)


    - (anhaftende) Liebe zu sehr vielen Lebewesen

    (häufig verbunden mit dem Wunsch, etwas für sie zu tun, ihnen zu helfen, wo es sinnvoll und möglich ist...)


    - Neugier und Wissensdurst -> möchte gerne noch viel lernen und "wissen, wie es weitergeht..." :erleichtert:


    - der Wunsch, weiterzuleben, um weiter praktizieren zu können, u.a., damit ich das "Finale", den "letzten Akt" des Lebens, gelassen hinnehmen kann:


    - Angst vor dem Sterben und - neuerdings :roll: - auch vor dem "Mysterium Tod"


    Alles sehr Ego-behaftet ...., da gibt's noch viel zu üben...:shrug:


    Liebe Grüße, Anna :)_()_:heart:

  • "Schwierige Menschen"....

    • Anna Panna-Sati
    • 9. Oktober 2025 um 12:59
    JoJu91:

    Ich würde für mich persönlich noch ergänzen


    "7. Mache eine Liste aller Personen, denen Du durch Dein eigenes Verhalten sehr viel Kummer bereitet hast ..."

    Vielen Dank für deine Ergänzung, lieber JoJu91 , die den Fokus wieder auf denjenigen richtet, der die Probleme

    (mit den anderen "Schwierigen" ;) :erleichtert: ) wälzt, also den - (scheinbar nur) unter den Verhaltensweisen Anderer - Leidenden._()_ :heart:

    Man vergisst ja gerne mal, dass

    a) zum "Streiten" immer zwei gehören

    b) jeder, der (zumindest in diesem Moment) nicht mit sich UND der Welt im Reinen (also zufrieden, im Frieden) ist, für Andere "schwierig" werden, ihnen Kummer bereiten, kann...


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • "Schwierige Menschen"....

    • Anna Panna-Sati
    • 9. Oktober 2025 um 12:30

    Lieber Qualia ,

    danke für deine erklärenden Ausführungen, den Einblick in deine Sichtweisen. _()_

    Beim Lesen registrierte ich gleichwohl, wie bei manchen deiner Aussagen Bewertungen in mir hochkamen, ebenso Gefühle von Ablehnung und das Bedürfnis "korrigierend" kontern zu wollen.... :erleichtert:

    Diesmal gebe ich - aus verschiedenen Gründen - diesem Impuls nach, anstatt einfach nur zu "akzeptieren".


    Vielfach kranken m.E. die Diskussionen hier im Forum an zu wenig Bezug zum alltäglichen Leben, bewegen sich auf einer sehr abstrakten Ebene.

    Deshalb hier ein praktisches Beispiel, anhand der Schilderung eines Konfliktes und wie er - zumindest für den einen "Kontrahenten" - befriedigend gelöst wurde:

    (Ich hatte nahezu dasselbe Problem mit meiner "dominanten" Schwägerin, die "alle Jahre wieder" den Ablauf + Gestaltung der Weihnachtsfeiern alleine nach ihrem Gusto bestimmen wollte - alle hatten nach ihrer Pfeife zu tanzen...Irgendwann wurden die Streitigkeiten dann durch den Wegzug meiner Familie "gelöst".)

    Zitat

    (Der Stolperstein, immer wieder auf das Geheuchel meiner Schwester, Familie, hereinzufallen und vergeben und vergessen. Viel Jahrzehnte habe ich mir diesen Stein unbewusst und bewusst in den Weg gelegt.

    Das ist doch deine Familie.

    ...

    „Warum kommst du denn nicht zu uns, haben wir doch jedes Jahr gemacht“, warf sie mir vor.

    Da habe ich gesagt, was wahr ist:

    „Ihr bedeutet mir nichts.“

    Sie brach in Tränen aus und ging, und ich?

    Ich war befreit.

    Nicht das Gefühl: Wenn ein Stein vom Herzen fällt, landet er auf meinen Füßen.

    Ja es geht wirklich, die Befreiung aus der Falle, Bruder, Mutter, Vater zu sein, aus der Benutzung durch sogenannte Familie, Gruppe, Stamm, Volk.

    Alles anzeigen

    Was mir hier auffällt:

    (Dem Anschein nach) kein Mitgefühl, kein schlechtes Gewissen (wirklich?), keine Reue, stattdessen das Gefühl, befreit zu sein, nachdem man jemanden

    (aber es handelte sich ja um einen "Heuchler", also war es allemal gerechtfertigt ...;) )

    gekränkt und verletzt hat?

    Ursache kann m.E. nur das Gefühl gewesen sein, selbst verletzt und "benutzt" worden zu sein... - wahrscheinlich oft gezwungen und immer nachgebend, war das Maß schließlich voll und die "Retourkutsche" - ein Befreiungs-Schlag - (über)fällig.

    Es stellt sich nur die Frage:

    Wäre es nicht möglich gewesen, dasselbe Ziel auf eine gütigere, mitfühlendere Weise zu erreichen?

    (Quasi "Metta statt "Vorschlaghammer" ;) )

    Abgrenzen statt ausgrenzen?

    Auch, wenn es anmaßend klingen sollte:

    Ich glaube nicht, dass dieser "Peitschenhieb-Satz" für den Aussprechenden grundsätzlich wahr ist - nur in diesem (emotionalen) Augenblick fühlte es sich authentisch/wahr an...

    Es stimmt wohl: Der Stein vom Herzen fällt in diesem Fall auf die Füße - autsch! :nosee:

    Qualia:
    Qualia:

    Ich habe einige Male Rücksichtslosigkeit und Schamlosigkeit benutzt, gerade um mich von eitlen und gierigen Menschen zu befreien. Man sollte so frei sein, sie anzuwenden. Es ist bei schlechten Freunden eine gute Wahl, um sich von diesen „Freunden“ zu trennen.

    Um Missverständnisse zu erzeugen oder zu vermindern:

    Dieses rechte Handeln und diese rechte Rede gibt es, und zwar gegenüber dem, der sein rechtes Handeln und seine rechte Rede anwendet, um zu versuchen, sein Unwohl zu vermindern, ohne auf meines zu achten. Seine und meine Taten sind immer aus unseren individuellen Welten, so wie sie vor der Tat sind.

    Ob das jeweils "recht" im buddhistischen Sinne ist, darf bezweifelt werden

    (eher erscheint es "recht" in den Augen des jeweiligen "selbst-gerechten" Akteurs),

    für die Zukunft stünde zu befürchten, dass das Ganze auf Dauer in ein "Ping-Pong"- Spielchen" mündet oder - schlimmstenfalls - in einen, u.U. längeren, Vergeltungskreislauf à la "Aug' um Auge, Zahn um Zahn"... :shrug:

    Eine Trennung ist meist schmerzlich (besonders für denjenigen, der "abgeschnitten" wird), aber unumgänglich, wenn einer (oder gar beide) unter der Aufrechterhaltung des Kontaktes leiden würde(n).

    Möglichkeiten der gütlichen Trennung - im Frieden - ist dabei m.E. immer der Vorzug zu geben.

    Qualia:

    Schwierige Gegenüber erscheinen nur dann, wenn ich mir nicht bewusst bin, dass auch er nur in Seiner Mitte, Seiner Welt ist. Ich muss erkennen, dass wir nur gerade jetzt Schnittmengen teilen.

    Und wenn du dir dessen bewusst wärst, würdest du entsprechend anders reden und handeln?

    Qualia:

    Meine Tat ist ganz mein, denn wenn das nicht so ist, kann ich nicht der Erbe der Wirkungen meiner Taten sein.

    Logisch. :grinsen:

    (Wie schön, doch noch etwas gefunden zu haben, was "mein/dein" ist.. :lol: ;) )

    "Erbe des Kamma/Karma" beschreibt ja letztlich - der Anatta-Lehre gemäß - auch nur einen Funktionszusammenhang (nicht einen unveränderlichen "Besitzer" oder ein festes Selbst) - Kausalität und Verantwortung werden aber nicht geleugnet...

    Was absichtlich ("cetana") getan wird, führt demnach zu Konsequenzen, einem Strom von Erfahrungen und konventionell betrachtet, trägt "jemand" Verantwortung dafür, damit zugleich auch für ethisches oder unethisches Handeln.

    Majjhima Nikaya 61:

    Zitat

    ...8. "Was meinst du, Rāhula: Wozu ist ein Spiegel da?"

    "Zum Reflektieren, ehrwürdiger Herr."

    "Ebenso, Rāhula, sollte eine Handlung mit dem Körper nach wiederholtem Reflektieren ausgeführt werden; eine Handlung mit der Sprache sollte nach wiederholtem Reflektieren ausgeführt werden; eine Handlung mit dem Geist sollte nach wiederholtem Reflektieren ausgeführt werden." ......


    12. "Rāhula, wenn du eine Handlung mit der Sprache ausführen willst, sollte eben diese sprachliche Handlung von dir so reflektiert werden:

    'Würde diese Handlung, die ich mit der Sprache ausführen will, zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider?

    Ist es eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?'

    Falls du erkennst, während du sie reflektierst:

    'Diese Handlung, die ich mit der Sprache ausführen will, würde zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es ist eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen',

    dann solltest du eine solche sprachliche Handlung mit Sicherheit nicht ausführen.

    Aber falls du erkennst, während du sie reflektierst:

    'Diese Handlung, die ich mit der Sprache ausführen will, würde nicht zu meinem eigenen Leid führen, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider;

    es ist eine heilsame Handlung mit angenehmen Folgen, mit angenehmen Ergebnissen', dann darfst du eine solche sprachliche Handlung ausführen."

    .......

    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m061z.html

    Alles anzeigen

    Der Buddha, der in diesem Sutta seinen Sohn Rahula unterweist, betont anschließend interessanterweise auch die nachträgliche Reflexion, d.h. er befürwortet eine Art "Wiedergutmachung":

    Zitat

    14. "Ebenso, Rāhula, nachdem du eine Handlung mit der Sprache ausgeführt hast, sollte eben diese sprachliche Handlung von dir im Rückblick so reflektiert werden:

    'Führt diese Handlung, die ich mit der Sprache ausgeführt habe, zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider? War es eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen?'

    Falls du erkennst, während du sie im Rückblick reflektierst: 'Diese Handlung, die ich mit der Sprache ausgeführt habe, führt zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es war eine unheilsame Handlung mit schmerzhaften Folgen, mit schmerzhaften Ergebnissen', dann solltest du eine solche sprachliche Handlung bekennen, sie enthüllen und aufdecken, gegenüber dem Lehrer oder gegenüber deinen weisen Gefährten im heiligen Leben.

    Und nachdem du sie bekannt, enthüllt und aufgedeckt hast, solltest du dich in Zurückhaltung für die Zukunft üben.

    Aber falls du erkennst, während du sie im Rückblick reflektierst: 'Diese Handlung, die ich mit der Sprache ausgeführt habe, führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer, oder zum Leid beider; es war eine heilsame Handlung mit angenehmen Folgen, mit angenehmen Ergebnissen', dann kannst du verzückt und froh verweilen, während du dich Tag und Nacht in heilsamen Zuständen übst."

    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m061z.html

    Alles anzeigen

    Ich würde die Lehrrede für die heutige Zeit so interpretieren, dass wir gut daran tun, die Erkenntnisse aus einer Reflexion vor uns selbst zu "bekennen", d.h. uns ehrlich einzugestehen, wenn wir Anderen (und damit auch uns selbst) Leid zugefügt haben ( vielleicht noch inkl. Analyse, inwiefern und warum..).

    Qualia:

    Aus den Wirkungen kann ich mich entscheiden, weiter „Unrecht“ oder „Recht“ zu handeln, das ist abhängig von den Meinungen des anderen, weil es mein rechtes Handeln ist.

    Woher stammt die sichere Überzeugung, dass "dein" Handeln - in jedem Fall - als "rechtes Handeln" zu sehen ist?

    Und wieso ziehst du es in Betracht, auch "unrecht" zu handeln, in "Abhängigkeit" von "den Meinungen des anderen"? :?


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 9. Oktober 2025 um 12:09
    JoJu91:
    Anna Panna-Sati:

    Daher könnte sich eine realistische Sichtweise und entsprechend besonnene Zurückhaltung bezüglich derartiger Sinnesgenüsse, als letztlich sehr heilsam erweisen...

    Theoretisch ja.

    In der Praxis halte ich eine solche Zurückhaltung für unmöglich.

    Jeder hat seine Süchte und Leidenschaften, die zu durchleben seine Aufgabe ist, der er nicht entrinnen kann. Das muss natürlich nicht Sexualität sein.

    "

    :?

    Alles anzeigen

    Lieber JoJu91 ,

    vielen Dank für deinen Einwand, für mich eine interessante Perspektive, weil ich es ganz anders erleb(t)e...

    Sicherlich durchlebt jeder seine Leidenschaften und Süchte zunächst einmal, wie sie sich ergeben und zwar häufig solange, bis das (stärkere) Leiden beginnt und damit das Hinterfragen...

    Jedoch wird meist erst das wirkliche Überdrüssigwerden des Leidens

    (oft angeschoben durch das Erkennen von Unbeständigkeit/Vergänglichkeit -anicca-)

    einen echten Wandel bewirken (dem allerdings die Sichtweise, bei jenem Leiden handele es sich um eine - womöglich sogar sinnstiftende - "Lebens"- Aufgabe, entgegenstehen könnte... :? ).

    Meine Erfahrung:

    Die "Zurückhaltung" in der Praxis ist schwierig und langwierig, aber - mit entsprechender Schulung des Geistes - nicht unmöglich, irgendwann geht sie "in Fleisch und Blut über" und man fühlt sich "befreit"... :)


    Anguttara Nikaya 1.4. "Geisteszügelung":

    Zitat

    Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, ungezähmt, unbehütet, unbewacht und ungezügelt, zu so großem Unsegen führt wie der Geist.

    Zu großem Unsegen, ihr Mönche, führt der ungezähmte, unbehütete, unbewachte und ungezügelte Geist.

    Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, bezähmt, behütet, bewacht und gezügelt, zu so großem Segen führt wie der Geist.

    Zu großem Segen, ihr Mönche, führt der bezähmte, behütete, bewachte und gezügelte Geist.

    https://www.palikanon.com/angutt/a01_001-010.html


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • "Schwierige Menschen"....

    • Anna Panna-Sati
    • 6. Oktober 2025 um 16:13
    Hingabe:
    Qualia:

    Ich habe einige Male Rücksichtslosigkeit und Schamlosigkeit benutzt, (..)

    Bezogen auf eine bestmmte Art von Menschen ( um aufzuräumen, um Gerechtigkeit zu schaffen, oder eitle, ausnutzerische, gehässige Menschen los zu werden ) ist das finde ich eine gute Idee. :kiss:

    Also ehrlich, liebe Hingabe , da gibt es - nicht nur aus buddhistischer Sicht - sicherlich noch bessere Ideen... :)

    Wenn man sich die folgenden Aussagen ansieht:

    Zitat

    Ahirika ist eine Schamlosigkeit, die uns nicht vor Unheilsamem zurückschrecken lässt.

    . Die unmittelbare Ursache für ahirika ist fehlender Respekt vor sich selbst.

    --

    Anottappa ist Furchtlosigkeit vor Fehlverhalten und Unheilsamem.

    Ihre unmittelbare Ursache ist Rücksichtslosigkeit und fehlender Respekt vor anderen.

    ...ist ersichtlich, dass ein derartiges Gebaren schlussendlich unheilsame Auswirkungen auf alle Beteiligten haben wird.

    (Und diejenigen, welche in dieser Weise auf "schwierige Menschen" reagieren, könnte man, als Außenstehender, strenggenommen dann ebenfalls in diese "Kategorie" einteilen... :shrug: )

    In diesem Thread wurde ja u.a. empfohlen, den Fokus auf das schwierige Verhalten zu legen, anstatt den Menschen, als Ganzes, als "schwierig" abzuurteilen, weil Letzteres zu einer (von vornherein) ablehnenden, negativen Grundhaltung führen könnte, die eine zufriedenstellende Konfliktlösung behindern würde.

    (Dann noch Freundlichkeit/lieb. Güte -Metta- und Mitgefühl -Karuna- in sich hochzubringen, wäre ebenfalls deutlich erschwert..)


    Teile hier mal mein "Privat-Rezept" ;) für den Umgang mit Menschen, deren Verhalten ich als schwierig empfinde (z.B. übergriffiges, grenzüberschreitendes Verhalten, Mobbing, notorisches Lügen, usw.):

    1. Trainiere Empathie und Mitgefühl

    (z.B. durch Metta-Meditation)

    2. Mache dir bewusst, dass "schwierige Menschen" Leidende, also unglückliche Menschen, sind

    -> Mitgefühl *

    3. Beziehe nicht alles auf dich - verringere Selbstbezogenheit.

    (Wenn jemand in deiner Umgebung "grimmig" dreinschaut, kann es dafür viele Ursachen geben - von Zahnschmerzen, über Familienknatsch zu Hause, bis zu Angst- und Überforderungsgefühlen, "du" bist - in den meisten Fällen - gar nicht gemeint...)

    4. Bleib' bei dir und schau in dich hinein, nimm aufkommende Emotionen wahr und an, um sie zu untersuchen und anschließend wieder loszulassen.

    5. Betrachte "schwierige Menschen" ggf. als liebenswerte, interessante "Studienobjekte" (ebenso wie den eigenen Geist...)

    (okay, klingt jetzt etwas überheblich, hilft aber, die Distanz zu wahren und nicht alles persönlich zu nehmen/auf sich zu beziehen, s. Punkt 3...)

    Beobachte und lerne daraus!

    6. Greif' möglichst wenig ein und lass' den Dingen ihren Lauf.

    (Vieles regelt sich von selbst, Einmischung bedeutet häufig eine Verstärkung oder Ausweitung von Konflikten, außer, man ist innerlich völlig frei und unbeteiligt, wie ein Mediator - oder ein Erleuchteter. :angel:

    Meist mischt allerdings eher das eigene Ego mit... :erleichtert: )

    *

    Mar tin:

    Ich kenne inzwischen keine schwierigen Menschen mehr. Die Menschen leiden .


    Und dadurch entsteht Hilflosigkeit,Angst und Wut.

    _()_ :heart:


    Vielleicht findest du hier die eine oder andere Anregung, liebe Hingabe, ich hoffe und wünsche, dass du deine Konflikte lösen und Frieden finden kannst. :taube: :heart: ^^


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 6. Oktober 2025 um 14:14
    Qualia:

    Ich erstelle keine erhellenden Beiträge, für das selbst Leuchte sein muss schon jeder selbst Sorge tragen.

    Lieber Qualia ,

    dem ersten Teil deines Satzes kann ich nicht zustimmen - habe von dir schon viel Erhellendes gelesen - dem zweiten allerdings teilweise schon, wobei man nicht außer Acht lassen sollte, dass diese Aussage vom Buddha ja an seine (von ihm selbst oder von ihm autorisierten Lehrern (z.B. Sariputta) "wohlunterrichteten edlen Schüler/Mönche", die alle bereits Stromeintritt/Sotapatti verwirklicht hatten, gerichtet war.

    Schätze, die meisten Forumsmitglieder oder (stillen) Mitleser sind noch nicht so weit in ihrer spirituellen Entwicklung .... :?


    (Du hast mich übrigens darauf gebracht, künftig die bewertenden Adjektive wegzulassen (Ausnahmen könnte es geben ;) ), wenn ich mich für einen Beitrag bedanke.

    Freude kommt bei jedem Kommentar auf - es gibt immer etwas zu lernen und zu verstehen. :) )

    ----

    Hallo, lieber Igor07 ,

    vielen Dank für deinen Beitrag. _()_ :)

    Igor07:

    Eine sehr schwere Erkrankung – sowohl körperlich als auch psychisch – kann die Motivation, Dharma zu praktizieren, sogar noch mehr verstärken.

    Ja, das ist wohl so, akuter oder chronischer Leidensdruck erhöht das Begehren nach Befreiung/Erlösung ungemein...

    (Wie es schon der bekannte Spruch andeutet: "Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen.")

    In diesem Fall ist "Begehren" wohl positiv zu sehen, da es zu etwas Heilsamem, der Dharmapraxis, führt...? :?

    Igor07:

    Es sollte keine Voraussetzung sein, zuerst einen gesunden Körper so wie einen „Behälter“ zu haben.

    Na ja, mit starken Schmerzen, Konzentrationsproblemen, Fatigue, Atemnot o.ä. ... zu meditieren ist schon ziemlich schwierig bis unmöglich... :shrug:

    (Ich war z.B. bei meinem wochenlangen Krankenhausaufenthalt nicht dazu in der Lage und habe meine Praxis demzufolge darauf beschränkt, nur ruhig dazuliegen und Mantras/positive Affirmationen zu verinnerlichen, die das akzeptierende Annehmen der Situation erleichtern sollten...)

    Gläubige Christen beispielsweise, haben es da vermutlich leichter: Beten lässt sich immer und überall realisieren und vor allem braucht der/die Gläubige sich nie allein (und für alles verantwortlich) zu fühlen, sondern kann Ängste, Sorgen, sogar Zorn, "abladen"...

    Auch das Loslassen fällt leichter, wenn man "aufgefangen" wird:

    Zitat

    ...

    Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

    Und sieh dir andre an: es ist in allen.

    Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen

    unendlich sanft in seinen Händen hält.

    ("Herbst", Rainer Maria Rilke)

    Alles anzeigen
    Igor07:

    Dharma heilt uns nicht von der Krankheit, egal welcher, sondern nur von unseren Anhaftungen. Je mehr wir nach etwas begehren, desto mehr leiden wir.

    So ist es.

    Auch deshalb dürfte das noch vorhandene Begehren nach Sinnesfreuden (-> Ablehnung von Sinnesleiden) gleichzeitig, quasi automatisch, auch das Daseinsbegehren erhöhen....


    JoJu91:

    Sinnlichkeitsbegehren kann ich nachvollziehen, Selbstvernichtungsbegehren auch.

    Aber Daseinsbegehren,

    Kennt ihr die Arie "Und es leuchteten die Sterne" ( "E lucevan le stelle") aus der Oper "Tosca" v. Giacomo Pucchini?:

    Angesichts des nahen Todes (Hinrichtung durch Erschießen) trauert der Maler Cavaradossi seinen erotischen Erlebnissen mit seiner geliebten Floria Tosca nach...

    Zitat

    Und es leuchteten die Sterne,


    und es duftete die Erde


    es knarrte die Gartentür


    und Schritte streiften über den Sand.


    Sie trat ein, duftend,


    sank mir in die Arme.


    Oh! Süße Küsse, o sehnsüchtiges Kosen,


    indes ich bebend den schönen Körper enthüllte!


    Für immer ist mein Liebestraum verflogen.


    Die Stunde ist vorbei und ich sterbe verzweifelt!


    Und hab das Leben niemals so sehr geliebt!


    Alles anzeigen

    Anhaftende erotische "Liebe" ist zweifellos ein starker Auslöser und Bewahrer von Daseinsbegehren, weswegen der Buddha seinerzeit seinen Schülern auch solche Meditationen wie "Betrachtung der Nichtschönheit/Ekelhaftigkeit des Körpers" und Leichenbetrachtung nahelegte...

    Tragisch und leidhaft, dass enttäuschte "Liebe" umgekehrt ebenso schnell zum Gegenteil - (Selbst-)Vernichtungsbegehren - führen kann, solange starke Anhaftung wirkt.

    Daher könnte sich eine realistische Sichtweise und entsprechend besonnene Zurückhaltung bezüglich derartiger Sinnesgenüsse, als letztlich sehr heilsam erweisen...


    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 4. Oktober 2025 um 15:48

    Lieber Helmut , vielen Dank für deine erhellenden Beiträge. _()_

    Helmut:

    Einerseits wird der Körper negativ dargestellt, aber nicht weil er negativ ist, sondern weil wir aus Unwissenheit auf unseren Körper und den Körper anderer Qualitäten projizieren, die sie tatsächlich nicht besitzen.

    Deshalb entwickeln wir Begierde und Anhaftung.

    Damit wir diese überwinden, werden die Nachteile des Körpers dargestellt; nur aus diesem Grund.

    Danke, ja, das leuchtet ein, allerdings existiert über irgendwelche Projektionen hinaus noch der (natürlich-kreatürliche) Selbsterhaltungstrieb des Körpers, der einerseits eine (erwünschte) lebenserhaltende Schutzwirkung ausübt, aber andererseits das Loslassen, insbesondere beim Altern und Sterben, erschwert...

    Der Körper scheint also, wie so vieles, "sowohl als auch" zu sein...

    Helmut:

    Andererseits ist der menschliche Körper, den wir jetzt haben, die Grundlage dafür, dass wir den achtfachen Pfad üben können. Aus dieser Perspektive ist er seht kostbar.

    Mindestens aus dieser Perspektive.... :)

    Helmut:

    Deshalb ist es wichtig, unseren Körper aufrechtzuhalten, ihn gut zu pflegen, in bei Kräften zu halten, sodass wir möglichst lange in der Lage sind, den Dharma praktizieren können.

    Jetzt hast du einen "wunden Punkt" getroffen...

    Als Mensch mit christlichen Wurzeln und entsprechenden Prägungen irritiert(e) mich an der Buddha-Lehre, dass sie nur unter bestimmten Voraussetzungen - wie (relativer) psychischer und physischer Gesundheit - zu praktizieren sei...

    Der Buddha "verspricht" einen "Weg aus dem Leiden" und jener Pfad soll nun gerade von besonders stark Leidenden nicht gegangen werden können?!

    (Ayya Khema wurde mal gefragt, wie denn z.B. Menschen mit geistigen Behinderungen den Dharma praktizieren könnten und antwortete sinngemäß, dass dies u.U. unmöglich sei und diese Individuen dann eben eine "bessere Wiedergeburt" abwarten müssten...Nicht gerade tröstlich für die Angehörigen. :eek: :shrug: )

    Eine schwere körperliche Erkrankung, die - nahezu unvermeidlich - auch Auswirkungen auf die Psyche/den Geist, mit sich bringt, könnte bei einem buddhistisch Praktizierenden demnach "Doppel-Dukkha" nach sich ziehen, wenn dieser nämlich körperlich/geistig irgendwann nicht mehr in der Lage wäre, die segensreichen und kraftspendenden Übungen, beispielsweise Meditationen, durchzuführen....

    Bis dahin besteht die reale Gefahr, dass sich derart Gehandicapte (selbst) unter Druck setzen, kurzfristig noch "Resultate", spirituellen Fortschritt, zu erzielen (was diese/n wahrscheinlich gerade verhindert...).


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 4. Oktober 2025 um 14:57
    Qualia:

    Das alles wird einem Mir nicht mehr zugänglich sein, denn das ist zerfallen.

    Das hat mir echte Lebensfreude gebracht.

    Lieber Qualia ,

    bitte hilf mir mal auf die Sprünge.... ;) :

    Wenn "mir" zerfallen ist, wer ist dann das "Mir", das dadurch "echte Lebensfreude" gebracht bekam??

    JoJu91:
    Qualia:

    Wenn ich tot bin, weiß ich, dass alles, was ich hinterlasse, mich nicht vermissen wird.

    Das ist eine sehr schöne Übung, wenn der Frust über die Welt mich überfällt.

    Ich stelle mir vor, ich bin vor sechs Wochen gestorben und betrachte jetzt, auf Wolke sieben Harfe spielend das Treiben auf dem Planeten Erde. Alles geht so weiter, als hätte es mich nie gegeben, alle Weltverbesserungsaktionen, alle gut gemeinten Hilfsaktionen waren für den A****, alle machen ihren gewohnten Wahnsinn einfach weiter, und so manche sind dabei durchaus glücklich.

    Vergesst ihr beiden nicht, lieber Qualia und lieber JoJu91 , dass es Menschen gibt, die euch lieben, mögen, wertschätzen (die meisten davon, als Nicht-Praktizierende, wohl ziemlich anhaftend...)... und euch vermissen werden? :( :hug:

    Natürlich wird sich am "Treiben auf diesem Planeten" grundsätzlich nichts ändern, wenn ein Mensch (oder eine große Anzahl Menschen) gestorben ist, nur in dessen (deren) Umfeld könnten sich - für einige Zeit - Änderungen/Verschiebungen, Zustände von Unruhe und emotionaler Aufwallung (schlimmstenfalls langanhaltende Trauergefühle oder Rachegelüste, z.B. bei Mord) ergeben.


    Wir müssen uns (wohl oder eher übel) damit abfinden, dass nichts von dem, was wir lieben, Bestand hat, inkl. des "Elementehaufens", mit dem wir (noch) mehr oder weniger identifiziert sind - "unserem" Körper/Geist.

    Bald nach unserem Ableben wird sich die hinterlassene "Lücke" irgendwie schließen und nach einer gewissen Zeit wird der Verstorbene mehr oder weniger vergessen:

    "Kaum sind wir fort, wird es so sein, als ob es uns nie gegeben hätte."

    Klar, das hat - neben aller Tragik - auch etwas Beruhigendes, wenn man es sich aus einer bestimmten Distanz heraus anschaut (z.B. "Wolke 7" :erleichtert: ).

    Wenige Dinge können m.E. das Daseinsbegehren so sehr fördern, wie das Gefühl, "unentbehrlich", u.a. wegen der "Einzigartigkeit" als Individuum, zu sein...

    (Entsprechend hat die Empfindung, nutzlos, überflüssig, gar "eine Last", eine(r) unter vielen, zu sein u.U. die gegenteilige Wirkung... :? )

    Der Spruch "Niemand ist unersetzlich." soll dem entgegenwirken und die "eigene" Wichtigkeit und Bedeutung relativieren, mutmaßlich ohne die grundlegende "Kostbarkeit des Lebens" zu bestreiten, aber geht das überhaupt? :shrug:


    Und Buddha Shakyamuni?

    Bestimmte bekanntlich keinen Nachfolger, sondern übergab, als er im Sterben lag, die Verantwortung für die Praxis, den Erhalt und die weitere Verbreitung des Dharmas an die Mönche

    ("Seid euch selbst eine Leuchte/Insel/Zuflucht...."), womit er gleichzeitig Freiheit von jeglicher Anhaftung am (Weiter-) Dasein demonstrierte.

    Der Dharma/Dhamma ("Wer den Dhamma sieht, sieht den Buddha/Tathagata") existiert jedoch weiter, bis heute....


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 29. September 2025 um 14:59

    Vielen Dank, liebe Kianga , für deinen bedenkenswerten Beitrag! _()_

    Kianga:

    Hast du auch mal darüber nachgedacht, wie viel in unserem Körper ganz von alleine läuft, weil ein Rädchen positiv ins andere greift, um uns das Wunder des Lebens zu ermöglichen? Das ist auch bei allen Krankheiten noch so.

    Ja, das stimmt natürlich, danke dir fürs Erinnern ;) , habe den Körper - ungerechterweise - zu einseitig negativ bewertet, um den "Mangelzustand" zu verdeutlichen.

    Das "Wunder des Lebens" als solches wahrzunehmen und sich daran zu erfreuen, könnte allerdings wiederum auch eine "Falle", bezüglich der Anhaftung am Dasein, darstellen...

    (Bei mir fördert die Betrachtung des Körpers als "Wunderwerk" defintiv die Daseinsbegierde.)

    Kianga:

    Wir sind so viel mehr als unsere Krankheit und ein sich verirrtes Immunsystem ist noch lange kein Krieg, Auch wenn es sich manchmal so anfühlt.


    🥰

    _()_ :heart:

    Ein "Problem" , das (vermutlich nicht nur) mir zu schaffen macht, ist die Diskrepanz (oder Paradoxie), dass das Leben/der Körper einerseits so faszinierend, wertvoll, überaus vielschichtig, wundervoll und "intelligent designed" erscheint, andererseits aber - auch in des Buddhas Sicht - als chaotisch, quälend, ekelhaft, geradezu abstoßend, letztlich sinnlos/wertlos bewertet werden kann (und alles dazwischen...).

    Nicht nur die Natur als Prozess des fortwährenden Werdens und Vergehens (profaner: Fressen und Gefressenwerden), "behandelt" ihre Geschöpfe - nach menschlicher Bewertung - rücksichtslos und grausam, auch unter (sich ja größtenteils gerne von der Natur distanzieren wollenden) Menschen endet die Wertschätzung u.U. recht schnell mit dem Tod - dann sind -ehemals geachtete, geschätzte- Menschen, bzw. ihre Körper, nämlich nur noch Abfall, (Sonder-) Müll....

    Wenn der Mensch, postmortem, zerfällt, sich auflöst, erregt er Ekel und Abscheu, ist nicht mehr XY (Name), sondern "eine Leiche"(Leichengift produzierend!), deren Anblick abschreckend auf die Lebenden wirkt, so dass man Verstorbene entweder präpariert oder möglichst schnell unter die Erde, resp. ins Feuer, befördert.


    Wie ein geschätztes Forumsmitglied anschaulich ausführte:

    Zitat

    Leichen die mehrere Zeit verwest sind sind voll eklig und auch die buddhistischen Schriften sprechen doch gerade von den zehn Ekelobjekte (asubha-kammatthāna) von "Widerlichen" und "Abstoßenden".

    Nur weil ein Zerfallprozess "normal" sind, sind sie ja nicht gesund: Auf Leichen gibt es Bakterien, Viren, Schimmel und Parasiten. Etliche Krankheitserreger ( Hepatitis, Tetanus, Milzbrand, Tuberkulose oder Pocken ) kann man sich auch holen.

    Pfui Teufel! :nosee: :sick:

    (Ein lebender Wurm ist - so gesehen - mehr wert, als ein toter Gelehrter. .. ;) )

    Kianga:

    Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, den Blick immer wieder auf das zu richten, was noch möglich ist, was gut läuft, was einem Freude bereitet und unsere buddhistischen Möglichkeiten zu nutzen, um immer wieder in der Gegenwart anzukommen, statt ängstlich in die Zukunft zu schauen.

    _()_ Danke, ja, eine positive Ausrichtung erleichtert den Umgang mit Belastungen aller Art und die Gegenwart ist das, was zählt, wobei der "Weltling" immer mit den Lasten/Prägungen "seiner" Vergangenheit in ihr verweilt und einen aufmerksamen (nicht ängstlichen!) Blick auf die (zumindest nahe) Zukunft richten muss, den nächsten Schritt, um nicht zu stolpern oder zu fallen....

    In jedem Moment, der achtsam/bewusst gelebt wird, vereinigen sich gewissermaßen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - also ist er im Grunde zeitlos..? :?


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • Anna Panna-Sati
    • 29. September 2025 um 11:53
    Mahasi:

    Wenn es um Meditation geht, kann nie sichergestellt werden, dass nicht irgendetwas schief geht.

    _()_ Ja, das war ja auch schon wiederholt Thema hier im Forum...

    (Anscheinend gilt: no risk - no enlightenment... :shrug: )

    Mahasi:

    ..... Meditation funktioniert - nur manchmal in die falsche Richtung.

    So ist es offensichtlich, was aber bedeutet, dass es eben größere individuelle Unterschiede zu geben scheint, denen durch die passende Meditation(smethode), bzw. entsprechend angemessene Meditationsobjekte, Rechnung getragen werden sollte...

    Dies wird m.E. in vielen Meditations- und Retreatzentren häufig zu wenig beachtet und kann infolgedessen zu - vermeidbarem - Leid führen.

    Mahasi:

    Vielleicht ist man noch zu jung für eigene Verfallserscheinungen. Die Leichenbetrachtung wird primär den Lustgetriebenen "verschrieben". Starke Medizin für eine starke Lustausprägung.

    Das Unterstrichene ist m.E. der Kernpunkt:

    Leichenbetrachtung sollte wohl in erster Linie junge, kraftstrotzende Männer (voll "im Saft stehend") von ihrem Sinnesbegehren, vorwiegend dem Sexualtrieb, überhaupt der Anhaftung am Körperlichen und letztlich auch dem Daseinsbegehren, "kurieren" .

    (Erste "Verfallserscheinungen" lassen sich übrigens schon recht früh beobachten - bei Männern z.B. frühzeitiger Verlust der Kopfbehaarung, Ergrauen des Kopfhaares, bleibende Lachfältchen u.v.m. ... ;) )

    Mahasi:

    Aber ist es nicht hauptsächlich ein theoretisches Problem oder wer praktiziert ernsthaft diese Übung?

    :like: Mal abgesehen von der Tatsache, dass es heutzutage und hierzulande keine öffentlich zu besichtigenden menschlichen Leichen im Verwesungsprozess gibt, würden wohl nur wenige diese Übung praktizieren wollen - also, ja, es ist m.E. ein theoretisches "Problem" 8) ...

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 27. September 2025 um 13:37

    Lieber JoJu91 ,

    vielen Dank für deinen Beitrag. _()_

    Verstehe ich dich richtig, dass du den Begriff "Daseinsbegehren" nicht ganz nachvollziehen kannst?

    (Vielleicht hast du es tatsächlich noch nie so empfunden? :? ...)

    JoJu91:

    Begehren kann ich m.E. nur bei Dingen entwickeln, an denen ein Mangel besteht oder die Gefahr sie zu verlieren.

    Ja, ein tatsächlicher oder empfundener Mangel...

    Wir wissen doch im Grunde (auch, wenn es meist verdrängt wird) alle, dass wir jederzeit sterben könnten ("die Bombe, die in uns tickt") - da genügt ein winziges Blutgerinnsel, welches eine wichtige Arterie blockiert oder man verschluckt sich oder, oder...

    (Komischerweise scheinen jedoch die meisten, vor allem jüngere Menschen, eher äußere Einflüsse zu fürchten und ignorieren weitgehend innere Ursachen.)

    Es geht also, zum einen, darum, dass ein künftiges Dasein - und sei es nur, den nächsten Moment zu erleben - angestrebt, "begehrt", wird und gleichzeitig soll dieses Hiersein/Dasein in möglichst günstigen Umständen stattfinden, d.h. bevorzugt ohne Leiden....

    JoJu91:

    Das Da-Sein, die Existenz ist das einzige, das unzweifelhaft immer da ist, da gibt es keinen Mangel.

    Ja, im aktuellen Moment des Gewahrseins ist es da, das Da-Sein, aber schon der nächste Moment könnte ja der letzte sein.... :shock: :nosee:

    Diese fehlende Sicherheit, jene andauernde Existenzgefährdung, ist ein Mangel (insbesondere für Menschen, die nicht (achtsam) in der Gegenwart verweilen), der aber vielen, die sich darüber überhaupt keine Gedanken machen, oft gar nicht bewusst wird.

    Andererseits entfällt das Mangelgefühl, sobald man ganz achtsam und bewusst im Augenblick lebt....

    In unseren Körpern herrscht ständig "Krieg", permanent wehrt z.B. das Immunsystem Eindringlinge ab, Zerstörtes wird repariert/rekonstruiert usw. - ein steter Kampf ums (Weiter-) Dasein.

    Ein Gedanke, der das Daseinsbegehren - je nach Charakter - fördern oder abmildern könnte, ist, dass es in der Tat etwas "Besonderes" bedeutet, dazusein, denn "wir" scheinen nach einer Ewigkeit aus dem "Nichts" aufzutauchen, sind gaaaanz kurz hier und verschwinden wieder für ewig im "Nichts"...

    (Außer man glaubt an Wiedergeburt oder Wiederauferstehung...)


    Insofern fehlt da die Sicherheit des Weiter - Daseins - darin sehe ich den"Mangel".

    Zusammenfassend 3 Aspekte:

    Anna Panna-Sati:

    Tatsächlich geht bhava-tanha jedoch über den

    1.kreatürlichen Überlebenswillen noch hinaus und impliziert:


    2.- Verlangen nach günstigen/angenehmen Lebensbedingungen (Ablehnung widriger Lebensumstände...)


    3.- Verlangen nach fortgesetzter, womöglich ewiger, Existenz (Wiedergeburt, Wiederauferstehung,...), verbunden mit Anhaftung an Identitätsvorstellungen

    -> Festhalten an "Ich" und "Mein"

    -> Streben nach Unsterblichkeit

    -> Angst vor dem Verlöschen

    Alles anzeigen
    JoJu91:

    Es gibt jedoch Zeiten, in denen das Da-Sein als Belastung empfunden wird und nicht als Geschenk.

    Das ist die Kunst, mit solchen Zeiten umzugehen.

    Wohl wahr.... :hug:

    JoJu91:

    Eine Form ist ein Urlaub im Unbewussten, wie er momentan von huntertausenden auf der Münchner Wiesn gemacht wird, zwei Wochen gesellige Bierseligkeit bei viel Musik, ein Aufgehen und Verschwinden des Ich im Kult und im Rausch.

    Schwierig, aus diesem "Urlaub" wieder aufzutauchen und ins - als leidvoll empfundene - Alltagsleben zurückzufinden... :roll:

    Das kann auf Dauer keine positiven Resultate bringen, eher nur neue Anhaftungen, oder? :?


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

  • Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus

    • Anna Panna-Sati
    • 27. September 2025 um 12:48

    Lieber Tim1 ,

    Tim1:

    Wie soll das gehen, dass ich keine Erwartungen an mich hätte, Dinge zu verändern?

    Für mich wäre das ziemlich langweilig.

    Freude entsteht bei mir gerade dann, wenn ich sehe, dass ich etwas an mir verbessern kann – etwa in Achtsamkeit, Meditation oder Mitgefühl.

    vielen Dank für deine Antwort, die das Verständnis deiner Motivationen erleichtert. _()_

    Du empfändest also Langeweile (= eine Form von Dukkha), wenn du dich nicht der Herausforderung durch den Anspruch/die Erwartung der "Selbstoptimierung" - in Sachen buddhistischer Tugenden - stellen wollen würdest?

    Es bereitet dir dementsprechend Freude, diesbezüglich etwas an dir verbessern zu können?

    Dann wäre es natürlich nicht sinnvoll, die Anspruchs- und Erwartungshaltung ganz aufzugeben, sondern sie müsste nur an die vorhandenen Kräfte/Ressourcen angepasst werden, was dir - meinem Eindruck nach - ,mithilfe von (Selbst-) Mitgefühl, auch gelingt.

    Für wichtig würde ich es allerdings erachten, diese Ansprüche und Erwartungen nicht auf Andere, bzw. die Gesellschaft, zu übertragen, denn das Resultat könnte nur enttäuschend sein...

    Tim1:

    Für mich bedeutet Buddhismus nicht, solche Maßstäbe einfach loszulassen. Sondern sie in einer Balance zu halten: Mit Achtsamkeit, Mitgefühl und Klarheit, ohne in Bitterkeit oder Resignation zu verfallen. Der mittlere Weg bedeutet für mich nicht Gleichgültigkeit, sondern verantwortliches Handeln, auch im Wissen, dass die Welt unvollkommen bleibt.

    Du klingst sehr klar und entschieden, Tim, als hättest du deinen Weg (nun?) gefunden.... :like: :)

    Tim1:

    Für mich ist dieses Thema nun mehr als hinreichend beleuchtet, daher werde ich mich hier aus der weiteren Diskussion dazu zurückziehen.

    Tim1:

    Wenn sich in Zukunft neue Aspekte ergeben, die gut zu meinem Beitrag passen, werde ich sie gerne wieder einbringen. Mir geht es nicht darum, etwas abzugrenzen oder zu verschieben, sondern nur darum, die Energie für das Ganze bzw. Neues zu bewahren.

    Hört sich nach kompetenter, gelungener Selbstfürsorge an.... :like:

    Danke und alles Gute, Tim! _()_ :heart: :sunny:


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 27. September 2025 um 11:18

    Lieber Qualia ,

    danke für deine anregenden Beiträge. _()_

    Qualia:

    Was willst du dagegen tun, wenn du ein Selfie an einem Abgrund machen willst und dein Körper 60 m nach unten fliegt und dann aufschlägt?

    Da kann man natürlich gar nichts tun ... :shrug:

    Aber, wenn der Körper eines Menschen aus großer Höhe abstürzt,

    wird der Geist in dem Moment wissen, dass dies "das Ende" ist, der Körper schüttet massenhaft Stresshormone aus, Aufprall, Stille.

    Inwiefern ist da der Körper "Herr über "sein" Leben"?

    Und auch der Geist beherrscht in solch einer ausweglosen Situation keineswegs mehr den Körper, sondern wird von diesem mitgerissen....

    Qualia:

    Der Geist ist der Herr über den Körper und der Körper der Herr über sein Leben.

    Anders sieht das natürlich aus, wenn der Geist noch eine Überlebenschance wahrnimmt:

    Vor 25 Jahren nahm mein (damals ziemlich depressiver, "lebensmüder") Vater - als begleitender Lehrer, zusammen mit seiner Schulklasse - an einem Fallschirmspringer-Kurs teil, mit dem Hintergedanken, sich bei dieser "günstigen Gelegenheit", das Leben zu nehmen...

    Der Plan ging aber nicht auf:

    Nach dem Absprung aus dem Flugzeug (der von einem seiner Schüler gefilmt wurde), geriet er nämlich sofort in einen "Überlebensmodus" und wollte nach der Freifallphase doch den Fallschirm öffnen.

    Allerdings hatten sich die Leinen irgendwie verheddert (der Schirm blockierte!) und nun kämpfte er damit, diese durch Drehen um die eigene Achse zu entwirren, was zuletzt auch gelang und so landete er unverletzt wieder auf der Erde.

    Oh Wunder, sprach er danach nie mehr von Suizid, ganz im Gegenteil ... :)

    Qualia:

    Die bei einer Beerdigung am Grab stehenden halten sich für unsterblich, erkennen nicht, dass sie auch nur Knochensäcke sind.

    Ich glaube, dass dies nur auf einen Teil der Trauernden zutrifft - die meisten werden sich vielmehr just in dieser Situation bewusst, dass auch sie mal "in die Grube fahren" müssen....

    Tränen fließen dementsprechend nicht nur um den Verstorbenen, sondern auch aus Selbstmitleid und manchmal schlicht aus Frustration/Verzweiflung über das Schicksal aller Menschen/Lebewesen, einmal sterben zu müssen (Weltschmerz...)...


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • Anna Panna-Sati
    • 27. September 2025 um 10:47
    Qualia:

    Warst du mal in Körperwelten?

    Nein, noch nicht, allerdings habe ich diverse Fernsehdokumentationen darüber gesehen und mich mit dem Thema intensiv beschäftigt.

    Demnächst wird eine Ausstellung in erreichbarer Nähe stattfinden - so dass die Möglichkeit besteht, die Exponate live zu "studieren"....

    Tatsächlich habe ich jedoch m.M.n. genug Leichen, nämlich die meiner Haustiere und verstorbener Wildtiere, die draußen "in der Natur" herumlagen, gesehen und es gab (und gibt) da ausreichend Identifikation, um zu begreifen, was mit "meinem" Körper nach dem Tod ablaufen wird.

    Das folgende Video zeigt Verwesungsstadien im Zeitraffer an einem Huhn und einem Igel - mir persönlich reicht das als "Leichenbetrachtung" allemal...:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Interessant, die Schlussfolgerung der Frau Dr. Wilms, die das Exponat vorstellt:

    Zitat

    "Meine persönliche Meinung dazu ist, dass eigentlich, wenn man sich mit diesem Thema befasst,

    dass man das Leben dadurch - sein eigenes, aber auch das von Tieren,

    viel mehr wertschätzt,

    aber das muss jeder für sich selbst entdecken."

    Ganz anders sah es der Buddha - zumindest laut Bhikkhu Analayos Interpretation - :

    Zitat

    ...Er akzeptierte die Wahrheit, dass er selbst dem gleichen Schicksal unterworfen ist, und dachte tief darüber

    nach.

    Infolgedessen verschwand seine ganze Begeisterung für das Leben. ....

  • Leichenbetrachtung im Satipaṭṭhāna-Sutta

    • Anna Panna-Sati
    • 27. September 2025 um 00:15
    void:

    Fast scheint es mir so, als wäre "Modern" das Gegenteil von "Vermodern"? Etwas wo man den Blick optimistisch auf das richtet was vorwärts und aufwärts geht.

    Und das Zerfallen bewusst ausgeblendet wird.*

    "Moderne" "Leichenbetrachtung" könnte heutzutage in einem Besuch der "Körperwelten"- Ausstellungen des "Dr. Tod" (Gunther von Hagens) bestehen....

    (Was wohl der Buddha dazu gesagt hätte?? :? )

    Obwohl dort im Grunde - allerdings speziell präparierte ("plastinierte") - Leichen gezeigt werden, scheint es nicht wirklich um die Bewusstmachung und Erkenntnis des Todes zu gehen, * vielmehr suggeriert man, dass die Verwesung und (damit das endgültige Zerfallen und Verschwinden des Körpers) durchaus aufzuhalten ist.

    Eigentlich wird da m.E. eine Art Körperkult über den Tod hinaus betrieben, unter dem Deckmantel, über die innere und äußere Anatomie des Menschen (nebst einiger Tiere) aufklären zu wollen....

    Körperwelten – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    ----

    Mahasi:

    Wenn man es richtig macht, dann spricht nichts dagegen.

    Bezüglich der Meditationsmethode der Leichenbetrachtung bewegt mich die Frage,

    ob und wie sichergestellt werden kann, dass eine derartige Konfrontation mit Leichen nicht große Angst vor dem Tod auslöst, bzw. verstärkt, anstatt Loslösung von Anhaftung am Körper zu bewirken?

    (Durch Meditation Ekelgefühle vor dem Körper zu erzeugen, um sich von der Anhaftung zu befreien, ging ja schon vor 2500 Jahren mal schrecklich schief - siehe Massen-Suizid der Bhikkhus in Abwesenheit des Buddhas:

    https://www.palikanon.com/vinaya/3-bhu-v…192.htm#para162)

    Zitat

    Die Kombination aus dem instinktiven Streben nach Selbsterhaltung und dem Wissen um die

    Unvermeidbarkeit des Todes birgt das Potenzial für lähmende Angst.

    Wenn der Tod in den

    Fokus der Aufmerksamkeit rückt, aktivieren Menschen als Reaktion darauf verschiedene Abwehrmechanismen.

    ( Bhikkhu Analayo)

    Es ist sicherlich sinnvoll, diese "Abwehrmechanismen" durch regelmäßige bewusste Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit zu minimieren.

    Aber warum sollte es nicht reichen, sich den 5 Betrachtungen (Anguttara Nikaya V.57.: https://www.palikanon.com/angutt/a05_051-060.html#a_v57 )

    zu unterziehen

    und den eigenen körperlichen Verfall achtsam- bewusst wahrzunehmen?

    Motto z.B. :

    Ich betrachte, mit Interesse, "meine" Alterungsprozesse. ;)

    Mahasi:

    So wie diese Übung früher nichts für jeden war, so ist sie es auch heute nicht.

    Das ist nur allzu wahr.

    Mahasi:

    Man gibt sich also nicht selbst ein Übungsobjekt und macht dann mal. Sondern der Lehrer schaut sich den Charakter desjenigen an und teilt dann zu.

    Dies setzt ja ein fast blindes Vertrauen in den Lehrer voraus, der, wenn er den Charakter, sprich die Psyche, des Schülers richtig einschätzen können soll, neben seiner Erfahrung als Dharmalehrer, mindestens über Grundkenntnisse in Psychologie verfügen sollte.

  • Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus

    • Anna Panna-Sati
    • 25. September 2025 um 16:14
    void:

    Viel an Gräueln ist ja eben nicht darauf zurückzuführen, dass jemand eine Abneigung gegen bestimmte Leute empfindet, sondern umgekehrt aus "Liebe zum Eigenen".

    Meines Erachtens bedingt das eine das andere,

    alleine die Formulierung "Liebe zum Eigenen" (erst recht die Empfindung) beinhaltet ja schon eine Ausgrenzung, Dualität und Unterscheidung (Andersartigkeit/Fremdartigkeit).

    Angenommen, ich habe den Anspruch oder/und die Haltung, allen Lebewesen Respekt, Wertschätzung, Güte und Mitgefühl entgegenzubringen, identifiziere mich damit - dann entsteht fast zwangsläufig (außer natürlich bei einem Erwachten!) erst mal ein Gefühl der Ablehnung (aus dem sich schnell Abneigung entwickeln kann), wenn es zu einer Konfrontation mit jemandem kommt, der diese Einstellung missbilligt und ihr womöglich sogar zuwiderhandelt.

    void:

    Viele Fundamentalisten sind voll von Liebe und Begeisterung für ihre Sache - sie sind wie Gärtner die einen schönen, blühenden Garten anlegen wollen und dazu erstmal, das was sie als störendes Ungeziefer und Unkraut sehen, ausmerzen wollen.

    Dieses anschauliche Beispiel zeigt deutlich, dass bereits die Vorstellung der "Gärtner", wie der "schöne" Garten auszusehen hat, die Abneigung gegen "lästige Unkräuter" impliziert - für diese "Störfaktoren" ist da von vornherein kein Platz, also: Weg damit.

    Jeder, der -seinen Vorstellungen folgend- gestaltet, verändert auch aktiv und demzufolge gibt es dann oft wieder Gewinner und Verlierer...

    void:

    Wenn so jemand in sich blickt, dann sieht er da keinen "bösen Willen" sondern Idealismus, Freundlichkeit und Hingabe an die gute Sache. Aus der heraus er andere zutiefst schädigen kann. Viel an Verheerung geht von verblendeten Netten aus.

    Ich bezweifele stark, dass, z.B. religiöse, Fundamentalisten (so tief) in sich blicken (ihre Orientierung beziehen sie ja oft aus dem Inhalt diverser Schriften), vielmehr schauen diese vorwiegend nach außen, inwiefern sich Andere ihren Ideologien entgegenstellen und "bekehrt"/überzeugt werden müssen. Dafür wenden sie teilweise erhebliche Energien auf....

    "Nett" würde ich sie nun eher weniger nennen, "verblendet" - wie das Gros der Menschheit - allemal (allerdings meist ohne die Tendenz, die Verblendung loswerden zu wollen - dazu müssten sie sich dieser ja bewusst sein -, selbst, wenn sie ihnen (und Anderen) Leid bereitet)...

    Schwierig für den Umgang mit diesen "wohlmeinenden Gutmenschen" (bei Religiösen hatte Michael Schmidt-Salomon einst den abwertenden Begriff des "Religioten" geprägt) ist die Tatsache, dass sie oft stark indoktriniert ("hirngewaschen") und dadurch weitgehend unzugänglich wurden.

    Zitat

    „Die meisten und schlimmsten Übel, die der Mensch dem Menschen zugefügt hat, entsprangen dem felsenfesten Glauben an die Richtigkeit falscher Überzeugungen.“ — Bertrand Russell

    Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/1981446…e-der-mensch-d/

    void:

    Es ist quasi ehrenhaft an der Diskrepanz zwischen Ideal und

    Realität zu leiden und auch etwas was von "hoher Gesinnung" zeugt.

    Ja, in gewissen (nicht nur religiösen) Kreisen hat das Leiden per se einen hohen Stellenwert.

    Es steht z.B. für Selbstlosigkeit, Aufopferung, Märtyrer- oder Heldentum und christliches Mit- Leiden, alles überwiegend positiv konnotierte Begriffe...

    void:

    Die Frage für mich, ob hohe Ansprüche wirklich notwendig für positives Handeln sind. Muß man um sich gegen Ungerechtigkeit einzusetzen an dieser leiden? Ist es eng gekoppelt oder nur lose?

    Sich gegen Ungerechtigkeit zu wehren, erfordert Anstrengung und Kraft, die in der Regel nur derjenige aufzubringen bereit ist, der an jener auch leidet, wobei das Leiden umso größer sein dürfte, je höher die Erwartung/"Anspruchslatte" liegt.

    Dennoch würde ich annehmen, dass - gerade im buddhistischen Kontext - auch fortgeschrittenere Praktizierende (Leid-Befreite sowieso) sich aus reinem Mitgefühl für Gerechtigkeit einsetzen, ohne (direkt) selbst unter Ungerechtigkeit (mit)zuleiden...

    Tim1:

    Ja, ich habe hohe Ansprüche, und ja, manchmal leide ich daran. Aber genau diese Ansprüche sind für mich Ausdruck von Haltung, Moral und Ethik. Ohne Erwartungen an mich selbst und an die Gesellschaft bliebe nur Gleichgültigkeit – und das ist für mich keine Option

    Danke für deine Ehrlichkeit, lieber Tim1 . _()_

    Das Problem sehe ich in dem Anspruch an sich, denn

    Anspruch = Begehren => Leiden

    Nun hat void schon angedeutet, dass es u.U. als "ehrenhaft" angesehen sein kann, zu leiden (Melancholikern wird manchmal gerne unterstellt, dass sie es geradezu genießen würden, sich "im Leiden zu suhlen"), im Buddhismus sieht das jedoch anders aus:

    Hier geht es darum, das Leiden loszuwerden, auszumerzen....

    Und gewissermaßen die "Wurzel des Übels" stellt das Ego dar, jene Vorstellung von sich, jenes (mehr oder weniger idealisierte) Selbstbild, dem man gerecht werden möchte.

    Weswegen man auch Kränkungsgefühle empfinden kann, wenn Andere dieses Selbstbild, z.B. durch Kritik oder Hinterfragen erschüttern.

    Es ist also das Ego, das Ansprüche an sich und Andere stellt und "leiden lässt".

    Tim1:

    Bücher können wirklich hilfreich sein, weil sie eine Brücke schlagen zwischen der Tiefe der Lehre und der Anwendung im Alltag.


    Für mich ist genau das entscheidend – dass die Lehre nicht Theorie bleibt, sondern zu einer alltäglichen Praxis wird.

    Genau, es geht letztlich darum, die Lehre zu praktizieren, wozu, neben der "rechten Einsicht/Erkenntnis", der "rechten Gesinnung", der Ethik ( 5 Sila), "rechte Anstrengung"/"rechtes Bemühen" ,rechte Achtsamkeit und - last, but not least - rechte Sammlung (Meditation) unerlässlich sind. (= Edler Achtfacher Pfad)


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 21. September 2025 um 21:43

    Hallo, liebe Hingabe ,

    vielen Dank für deine Antwort, die mich u.a. dazu anregte, noch mal das eine oder andere zu überdenken... _()_ :)

    Hingabe:
    Anna Panna-Sati:

    Ayya Khema betonte stets, dass mit dem Daseinsbegehren i.d.R. nicht nur am Dasein an sich festgehalten würde, sondern dass mensch auch auf eine bestimmte Art und Weise - nämlich "recht komfortabel" (also möglichst behaglich, glücklich und leidfrei) leben, "da sein" wolle...

    Ok. Kann es nur am Dasein zu kleben/ daran anzuhaften also nicht geben ? :?

    So verstehe ich das nicht, es ist ja absolut natürlich (Stichwort "Selbsterhaltungstrieb") am Dasein zu hängen.

    Menschen (ebenso Tiere und Pflanzen) haben schon unglaubliche Strapazen dank dieser Begierde, da zu sein/ zu bleiben, überlebt. *

    (Siehe auch oben die Verse von Wilhelm Busch, Titel "Seelenwanderung": Der Wunsch, dass die "Seele" - in einem möglichst angenehmen Daseinsbereich - wiedererscheinen möge, zeugt auch von Daseinsbegierde...)

    * https://www.tagesschau.de/ausland/ozeani…ckerin-104.html

    Anna Panna-Sati:

    Das Leben als völlig wertlos zu erachten (dafür sind verschiedene Ursachen, z.B. auch pathologische, denkbar), kann letztlich zur Ablehnung, bzw. Hassgefühlen führen und als fast zwangsläufige Konsequenz, wird der Betreffende sowohl sich selbst, als auch Anderen Schaden zufügen.

    Er könnte auch einfach nur gleichgültig werden darüber was mit anderen passiert ( oder auch was mit ihm passiert, oder er/ sie bemüht sich dennoch das Notwendisgte zu haben, so ein Mensch kann sich aber über nichts mehr erfreuen ), sich von allen Anderen abkapseln, Probleme Anderer nicht mehr ernst nehmen ( kein Mitgefühl mehr haben ) oder die es auf der Welt gibt ( aber nicht aus Gleichmut, sondern aus Gleichgültigkeit ) ? Ein Freund meinte mal zu mir, Gleichgültigkeit ist auch Ablehnung.

    Ja, da würde ich dir zustimmen, wobei Gleichgültigkeit sowohl als Ursache, wie auch als Folge der Einstellung, dass das Leben wertlos sei, eintreten könnte.

    Im Gegensatz zu Hass, der als starke, oft destruktive Emotion zu entsprechend unheilsamen Aktivitäten (im Denken, Reden, Handeln) führen kann, zeichnet sich Gleichgültigkeit, aufgrund fehlender Gefühle/fehlenden Interesses, mehr durch Passivität, also mögliche Schädigung durch Unterlassen, aus.

    Dein Freund hatte vielleicht ein Zitat des Schriftstellers und Holocaust-Überlebenden Elie Wiesel im Kopf:

    Zitat

    »Ich habe immer daran geglaubt, daß das Gegenteil von Liebe nicht Haß ist, sondern Gleichgültigkeit.

    Das Gegenteil von Glaube ist nicht Überheblichkeit, sondern Gleichgültigkeit.

    Das Gegenteil von Hoffnung ist nicht Verzweiflung, es ist Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit ist nicht der Anfang eines Prozesses, es ist das Ende eines Prozesses.« - Erinnerung als Gegenwart. Elie Wiesel in Loccum [Mai 1986]. Loccumer Protokolle 25/[19]86, S. 157


    Hass ist zweifellos auch das Gegenteil von Liebe, allerdings besteht durch ihn immer noch eine intensive Verbindung zwischen Menschen (und Hass kann sich auch wieder legen...), während Gleichgültigkeit, mangels jeglichen Interesses oder Mitgefühls, eine vollständige Trennung darstellt.

    Anna Panna-Sati:

    Es kann m.E. nur darum gehen, das Leben/Dasein anzunehmen, wie es ist - mit den Daseinsfreuden UND dem, teilweise daraus erwachsenden, -Leiden, allerdings eben

    OHNE ANHAFTUNG (Anupadana), frei von Verlangen, Identifikation und Vereinnahmungswünschen/Besitzdenken.

    Ja, Daseinsfreuden annehmen. Wenn man an nichts mehr anhaftet, wieso würde dann da dennoch Leiden entstehen durch die Daseinsfreuden ?

    Alles anzeigen

    Ich denke nicht, dass noch Leiden entsteht, wenn an nichts und niemand mehr angehaftet wird - da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt. :?

    Freisein von Anhaftung => Leidensfreiheit

    Allerdings ist es bis dahin meist ein langer, mühsamer Weg, denn im Allgemeinen hängt man ja ziemlich an den (Daseins-) Freuden... ;)


    Einen positiven Wochenstart und alles Gute für dich! :sunny: :heart: :klee: :taube:


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 21. September 2025 um 17:08

    Hallo, lieber Qualia ,

    vielen Dank für deine bemerkenswerten Beiträge. _()_ :)

    Qualia:

    Dieser Körper, den ich meinen nenne, wird sich niemals dem Geist ergeben. Er will mit allen
    Mitteln leben
    und da kann ich nur etwas machen, wenn ich mich umbringe,.

    Das hört sich (für mich) so an, als hätte der Körper ein "Eigenleben", dem "du" , mehr oder weniger, vollkommen ausgeliefert bist - außer, du entziehst dich, indem du ihn vernichtest...?

    Wie passt das zu der (erfahrbaren) Tatsache, dass - lt. Dhammapada (001) - "den Dingen der Geist vorangeht"?

    Qualia:

    Er wird jede Gelegenheit ergreifen, um zu leben, egal wie.

    Klar, so hat sich das die Natur "gedacht" - Leben, leben, leben, um (fast) jeden Preis...

    Aber, wenn der Geist nicht "mitzieht" und nicht ebenfalls nach Leben "giert", schlafft auch der Körper schnell ab....

    Nur deshalb macht ja die häufige (ärztliche) Aufforderung Sinn, sich bei einer physischen Erkrankung oder seelischen Leiden nicht "hängenzulassen", zu kämpfen, nicht aufzugeben - diese richtet sich natürlich an den Geist, den (Lebens-) Willen, das Daseinsbegehren des Geistes.

    ---

    Lieber mukti ,

    vielen Dank, auch dir, für deine erfahrungsbasierte Antwort. _()_ :)

    mukti:

    Durch die buddhistische Praxis ist mein Daseinsbegehren weniger geworden, aber wahrscheinlich werde ich zur Zeit des Sterbens nicht vollkommen loslassen können und das Dasein wird sich fortsetzen.

    Es freut mich für dich, dass du bereits ein verringertes Daseinsbegehren bei dir beobachten kannst, aber wie kommst du zu der Einschätzung "zur Zeit des Sterbens" nicht vollkommen loslassen zu können?

    Man kann sich erfahrungsgemäß ein Stück weit aus dem körperlichen Sterbeprozess ausklinken, dissoziieren und den Körper "sein Ding" machen lassen, während der Geist - je nach Verfassung - gleichmütig oder aufgeregt, ergeben/akzeptierend oder verzweifelt/mit Widerstand, beobachtet, was geschieht, bis das Bewusstsein schwindet...

    Sind Körper und Geist eng verbunden, "im Reinen" und ergeben in das Unvermeidliche (Schwäche, Mattigkeit, Schmerzen etc. sorgen für "Lebensüberdruss"- unter diesen Bedingungen), wird man - erst recht nach jahrelanger buddhist. Praxis - leichter loslassen können (vermute und hoffe ich... ;) ).

    ---

    Liebe(r) chilli68 ,

    vielen Dank für deinen optimistischen Beitrag. :) _()_

    chilli68:

    Persoenlich empfinde ich (als von Buddhas Lehre inspirierter Mensch)

    keine Daseinsbegierde in dem Sinne (mehr). Eher Daseinsglueck.

    Ja, wir werden alles loslassen. Und wir lassen steandig jetzt schon alles los.

    Ich glaube (an den) und erlebe den Funken, den mein (jetziges) Ich sprueht.

    Das hört sich sehr positiv an - Daseinsglück, statt Daseinsbegierde -, d.h. du hast schon sehr viel losgelassen?! :like: :D

    Eine Frage hätte ich noch: Was genau meinst du mit dem "Funken", den dein "(jetziges) Ich sprüht"?

    ---


    Lieber nuk ,

    vielen Dank für deine Antworten. _()_ :)

    nuk:
    Anna Panna-Sati:

    - Spürt ihr (noch) ein starkes Daseinsbegehren?

    Eigentlich nicht. Frueher war das bei mir anders. Aber seitdem ich langsam in die Jahre komme, merke ich schon in diesem einen Leben, dass sich Vieles einfach nur wiederholt (wenn auch mit Abweichungen).

    Ja, die Vorstellung des "immer wieder recycelten Elementehaufens" (siehe Mar Tins Beitrag # 14), sozusagen gefühlt als ein fortgesetzter "Aufguss vom Aufguss", ist sicherlich hilfreich, wenn man zum Hängen am Dasein tendiert....


    Anna Panna-Sati:

    - Wenn nein, warum nicht?

    Keine Ahnung. Eine sehr schwierige Frage fuer mich. Wahrscheinlich spuere ich deshalb kein starkes Daseinsbegehren, weil ich fuehle, dass die erste buddhistische Wahrheit ("Leben ist leiden") im Kern wahr (fuer mich persoenlich) ist. Und ich spuere, dass dieses Gefuehl mit vortschreitenden Alterserscheinungen langsam eher zu nimmt.

    Das kann ich nachvollziehen, lieber Nuk, jedoch bleibt dir ja immer die buddhist. Praxis, um die Ursachen des Leidens - und damit das Leiden - (mindestens) zu verringern.

    Wenn man des Daseins völlig (und anhaltend) überdrüssig wäre, hieße dies, es gewissermaßen abzulehnen, was - im schlimmsten Fall - eine Neigung zum Wunsch der Selbstvernichtung hervorrufen könnte.

    Ja, zunehmende Alterserscheinungen machen gelegentlich schon zu schaffen, aber man sollte nicht übersehen, dass alles zwei Seiten (und die Mitte) hat:

    - Die gute Seite ist, dass man mit fortschreitendem Alter abgeklärter und gelassener wird, wozu die nachlassenden Sinne und langsam abnehmende kognitive Fähigkeiten auch beitragen.

    (Überwiegen irgendwann die Leidgefühle jene der Lust, fällt das Loslassen später umso leichter.... :) )


    Anna Panna-Sati:

    - Führt fortgeschrittene buddhist. Praxis zur fühlbaren Abmilderung der Daseinsbegierde?

    Ich weiss nicht. Ich kann leider nicht wissen, wie ich ohne meine taegliche buddhistische Praxis heute denken wuerde. Es ist mir auch einerlei. Ich fuehre die Praxis einfach nur deshalb fort, weil sie mir in Fleisch und Blut uebergeganen ist und mich andere Dinge eher (mehr oder weniger) langweilen.

    Alles anzeigen

    Finde es großartig, dass dir die tägliche buddhistische Praxis schon "in Fleisch und Blut übergangen" ist, mit Sicherheit wird sie auch gute Früchte tragen, will sagen: "Ohne" Praxis würde es dir wahrscheinlich schlechter gehen....

    Alles Gute für dich (und soooo alt bist du doch noch gar nicht... ;) )! :sunny:  :heart:

    ---

    Lieber JoJu91 ,

    vielen Dank für deinen Beitrag. _()_ :)

    JoJu91:

    Fortgeschrittene buddhistische Praxis führt zum Brahmavihara der Daseins-Freude, im Idealfall zumindest einige ausreichend lange Momente pro Tag.

    Ein schönes Schlusswort. :like: :D

    (Aber ich kann mich mal wieder nicht zurückhalten... :erleichtert: und gebe dem Wunsch nach, dazu noch etwas zu äußern... :grinsen: )

    Daseinsfreude zu empfinden, ist - würde ich mal kühn behaupten - allen Lebewesen, grundsätzlich, eigen, wenn es ihnen, just in diesem Moment, körperlich und psychisch/geistig gut geht (vielfach sogar bei diesbezüglichen Einschränkungen, irgendwo "zwickt" es ja fast immer... ;) ).

    Es mag sein, dass nicht jeder diese Freude am Dasein (andauernd) bewusst wahrnimmt, während es im Kontrast zu leidhaften Zuständen, bei existenzieller Bedrohung, augenblicklich klar wird...

    Der spirituelle Fortschritt zeigt sich dementsprechend m.E. darin, dass dem Übenden stets bewusst ist, dass die Freude (wie alles andere, außer Nibbana) bedingt entstanden und unbeständig... ist und er demzufolge nicht an ihr anhaftet, sie stabil (er)halten will.

    (Bei dir klingt das an, da du von "ausreichend langen Momenten" und nicht von einem Dauerzustand, sprichst. )

    Wie sonst sollte man das Daseinsbegehren abschwächen und schließlich loslassen können?


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 20. September 2025 um 18:31

    Hallo, liebe Hingabe :) ,

    vielen Dank für deinen Beitrag, der mich etwas überraschte... _()_ :o

    (Weil du - nach meinem Empfinden - ein Mensch bist, der sich sehr viele Gedanken macht...aber vielleicht ist das eine falsche Einschätzung?)

    Hingabe:

    Mir ist eben aufgefallen, dass ich mir um die Frage habe ich noch das Daseinsbegehren vorher ( bis heute morgen ) keine Gedanken gemacht habe und sie mir nicht machen wollte, da es noch nicht mein Thema war.

    Damit ich dich nicht falsch verstehe:

    Was meintest du denn mit "nicht mein Thema"?

    (Vielleicht, dass das Ende deines Daseins - nach menschlichem Ermessen - noch in weiter Ferne liegt und dich quasi jetzt noch nicht betrifft? :?

    Oder wolltest du damit nur sagen, dass dir bisher nicht so bewusst wurde, dass dir ein Daseinsbegehren innewohnt - wie wohl allen Lebewesen, mehr oder weniger...?) Oder...oder....?

    Hingabe:

    Bei mir ist erst einmal noch das Sinnlichkeitsbegehren zu überwinden gewesen- ist es noch. Danach können wir weiter reden. :badgrin:

    Ich denke, dass beide Begehren miteinander korrelieren und dadurch, wenn eines "überwunden" ist, das andere automatisch auch (zumindest) abnimmt... ;)

    Ayya Khema betonte stets, dass mit dem Daseinsbegehren i.d.R. nicht nur am Dasein an sich festgehalten würde, sondern dass mensch auch auf eine bestimmte Art und Weise - nämlich "recht komfortabel" (also möglichst behaglich, glücklich und leidfrei) leben, "da sein" wolle... :sunny: :heart: :taube: :klee:

    Buddha Shakyamuni empfahl seinerzeit seinen Schülern den Verzicht auf Sinnesvergnügungen, weil er um die Gefahr des Anhaftens/Festhaltens wusste.

    Loslösung erfordert ja auch den Willen dazu und der setzt sich meist erst durch, wenn bereits erste "überweltliche" Glückszustände (Jhanas,...) erreicht wurden....(siehe Majjhima Nikaya 14)

    Hingabe:

    Ist mit das Leben als wertlos erachten und wegwerfen zu wollen, jemand gemeint der sich das Leben nehmen will ? Oder nicht ganz so extrem ?

    Das Leben als völlig wertlos zu erachten (dafür sind verschiedene Ursachen, z.B. auch pathologische, denkbar), kann letztlich zur Ablehnung, bzw. Hassgefühlen führen und als fast zwangsläufige Konsequenz, wird der Betreffende sowohl sich selbst, als auch Anderen Schaden zufügen.

    Das muss nicht gleich in einen Suizid münden, aber "Verwahrlosung" im Denken, Reden und Handeln - also Rücksichtslosigkeit, Skrupellosigkeit, extremer Egoismus usw. , die aus der Abneigung erwachsen können, erzeugen massenhaft Leiden (auf allen Seiten)...


    Es kann m.E. nur darum gehen, das Leben/Dasein anzunehmen, wie es ist - mit den Daseinsfreuden UND dem, teilweise daraus erwachsenden, -Leiden, allerdings eben

    OHNE ANHAFTUNG (Anupadana), frei von Verlangen, Identifikation und Vereinnahmungswünschen/Besitzdenken.

    Dies mag am besten gelingen, wenn man die Prozesshaftigkeit, Bedingtheit und Vergänglichkeit aller Wesen und Dinge erkennt (irgendwann auch "durchdringt") und die Ichbezogenheit verringert, bzw. schlussendlich fallenlässt.

    -> Edler Achtfacher Pfad


    Denn eines ist klar und unumstößlich:

    Zitat

    128

    Nicht in der Luft, in Bergesschacht, in Meerestiefe

    Gibt's einen Ort, wo uns der Tod nicht abberiefe.

    https://www.palikanon.com/khuddaka/dhp/dhp2.htm#Papa



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 17. September 2025 um 22:54

    Lieber Mar tin , :)

    kann mich nur Monika anschließen und dir "herzlichen Dank" sagen für deinen wertvollen Beitrag. _()_ :heart:

    Mar tin:

    Irgendwann wird einem klar, dass es nichts mehr neues in dieser Welt gibt.


    Alles was man sieht und erlebt ist nichts anderes als ein recycelter Elementehaufen .

    Ich warte noch auf diese tiefe Erkenntnis ;) , momentan staune ich weiterhin oft wie ein Kind z.B. über "Wunder der Natur" und entdecke ständig Neues, woran angehaftet werden könnte....

    (Wird langsam Zeit, dass ich erwachsen werde und "aufwache"... :erleichtert: )

    Mar tin:

    Aber in Wirklichkeit ist alles schon hier und alles ist in Ordnung.

    _()_  ^^

    Mar tin:

    Du bist mit der Gewissheit gegangen, dass da niemand ist, war , und jemals wieder sein wird.

    DAS ist die Lösung aller (Angst-) Probleme,

    ahne ich mehr, als dass ich es weiß/begreife - derzeit spüre ich allein beim Lesen dieser Worte/Formulierungen, die Vorstellungen erzeugen, noch ein gewisses Würgen und Kratzen im Hals und die Augen werden feucht, so dass alles verschwimmt...

    (Verflixt, wie man, als "Weltling", sowohl an "sich" und "seinem" Körper (der sich nervigerweise u.U. auch noch psychosomatisch "meldet"), wie auch an Anderen hängt. :nosee: :shrug:)


    Mar tin:

    Mögen wir alle Frieden finden 🙏

    _()_ :heart: :buddha:

    (Ja - und damit gleichzeitig auch in der Welt Frieden verbreiten... :taube:)


    Liebe Grüße, Anna :heart:  _()_ :)

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Anna Panna-Sati
    • 15. September 2025 um 16:00

    Herzlichen Dank, lieber Igor07 , für deinen mitfühlenden Beitrag (inkl. d. lehrreichen Zitats und Suttas!) _()_ :heart:

    Igor07:

    ist es nicht so, dass wir einfach nicht be- merk-en, dass das ganze Leben wie uns geliehen ist, also nicht wirklich uns gehört?

    Ja, man "weiß" es zwar im Innersten, vergisst es aber im Alltagsleben nur allzu leicht, während man sich als denkendes/erkennendes, redendes und handelndes Subjekt/"Ich" erlebt...

    Igor07:

    Wenn ich diesen Gedanken weiter entwickle, dann ist es möglich, einen Moment zu erhaschen, dass es absolut nichts gibt, was mir gehört und was mich ausmacht. So lerne ich loszulassen.

    Passiert das in der Meditation? Oder ist es auch beim Kontemplieren/Nachdenken erfahrbar?

    Bei mir funktioniert es so lange, bis mich ein körperlicher Schmerz daran erinnert, dass es den ersten Pfeil gibt und der trifft einen Körper, der "mir" zwar nicht gehört, den "ich" aber dennoch spüre...

    Dann ist "Sammlung" angesagt, die, wenn es gut läuft, Akzeptanz und Loslassen ermöglicht.

    Igor07:

    denn jeder Tag wie jede Minute kann die letzte sein – und warum denn nicht?

    Auch dies weiß im Grunde jeder Mensch, nur verdrängt er es i.d.R., weil eine nähere Beschäftigung mit dieser Tatsache unangenehme Gefühle auslösen kann.

    Der Geist mag es vielleicht sogar- früher oder später - akzeptieren, aber der Körper wird sich wehren und "Auswege" suchen, bis zum letzten Atemzug, was natürlich wiederum auf den Geist zurückwirkt....

    Igor07:

    Und dann bleibt nur noch das Loslassen, diese radikale Akzeptanz und Demut – und auch die Dankbarkeit für alles, was in diesem Leben war.

    _()_ :heart: Wunderbar ausgedrückt, lieber Igor, mit der Verwirklichung dieser Haltung und Einstellung kann man in Frieden und Gleichmut alles durchstehen.

    (Aber für viele ist das noch ein weiter Weg....)


    Im Parallelfaden zum Thema "Sinn und Zweck unseres Daseins" kam mir der Gedanke, dass man an einem Leben, das als sinnvoll empfunden wird (dem Sinn verliehen wurde), naturgemäß wohl viel stärker anhaftet, als an einem Dasein, welches man als sinnlos (und obendrein noch leidvoll) erlebt.

    Wäre es somit womöglich generell "heilsamer", das Leben eher als sinnlos zu betrachten, um die Daseinsbegierde zu mildern? :?

    Auch für dich von Herzen alles Gute! :heart: :sunny:


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

  • Mitgefühl im Alltag

    • Anna Panna-Sati
    • 15. September 2025 um 14:53
    Hendrik:

    Was bedeutet für euch Mitgefühl im Alltag? Eher eine innere Haltung oder konkrete Handlungen?

    Das eine bedingt m.E. das andere, dementsprechend kann es eigentlich nur die Antwort "Sowohl als auch." geben.

    Aber ebenso dürfte es ohne eine Haltung von Wohlwollen/liebender Güte (Metta/Maitri)) schwierig werden, echtes Mitgefühl zu entfalten und zu praktizieren.

    Hilfsbedürftigen (Schwachen, Kranken, Leidenden,...) zu helfen, ihnen beiseite zu stehen, fällt dabei i.d.R. viel leichter

    (es gehört quasi zum angeborenen und erlernten Sozialverhalten eines "Gruppenwesens"), als beispielsweise

    Mitgefühl mit Menschen zu zeigen, die Nahestehende oder einen selbst kränk(t)en, verletz(t)en oder anderweitigen Schaden zufüg(t)en.

    Mitgefühl - im Buddhismus - wird erklärt als der "Wunsch, dass alle Wesen glücklich und befreit von Leiden und den Ursachen des Leidens sein mögen".

    Dies müsste sich konsequenterweise auch auf die uns eher "Unlieben" erstrecken...

    Aber, wehe, uns greift "jemand" an, womöglich noch (aus unserer Perspektive heraus gesehen) - grundlos.... :eek: :x

    Dabei böte sich jetzt doch die günstige Gelegenheit, Mitgefühl praktisch anzuwenden und es sowohl für sich, als auch für den "Aggressor" zu entfalten... :angel: ;)


    Aktuelles persönliches Beispiel:

    Kürzlich schrieb mir ein (bis dato) unbekannter User dieses Forums eine angriffslustige PN, in der er sich u.a. über meinen - seiner Meinung nach unangebrachten - Nicknamen mokierte, da ich ja "ohne Panna" sei (womit er ärgerlicherweise recht hat... :erleichtert: ) und mich aufforderte, doch "loszulassen", vor allem das Schreiben im Forum....

    Also ein echt frecher Post und - scheinbar - ohne Grund.

    (Obendrein hatte er sich direkt nach seiner "Gift-Träufelei" wieder vom Forum abgemeldet und damit einer Antwortreaktion entzogen...)

    Meine erste Reaktion: Lachen (allein sein Name verriet schon, wes Geistes Kind er war)! :lol:

    Als nächstes nahm ich leichten Ärger wahr, das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein... :x :roll:

    Drittens: Analyse des Textes (z.B. auf etwaigen Wahrheitsgehalt + Versuch, die Motivation des Schreibers zu eruieren,...) und der bei mir ausgelösten Emotionen. :?

    Viertens: Mitgefühl entfalten - mit mir UND dem Schreiber. ^^ :)

    Fünftens: Abhaken... 8) :)

    (Hm... Anscheinend habe ich es doch noch nicht ganz abgehakt, da es mir zum Thema dieses Fadens wieder hochkam. :shrug:

    Aber vielleicht gibt es da noch etwas zu lernen...)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

Ausgabe №. 133: „Rausch"

  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download