David Drewes: The Ideo of the Historical Buddha
Die Beweislage für einen historischen Buddha ist dünn. Für mich handelt es sich also um eine Debatte nicht um eine Person, sondern um Ideen. Es ist völlig abwegig, davon auszugehen, dass irgendein so wie im Palikanon beschriebener "Verwirklichter" je existiert hat. Er ist ein Ideal vergangener Zeiten. Jeder Weg, der versucht, ihm als idealisierte Person gleichzukommen, ist irrsinnig. Sinn macht allein, sich mit diesen und anderen spirituellen Ideen zu beschäftigen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind spätere Ideen aufgrund der Evolution von höherem Nutzen, gibt es einen Fortschritt auch in der Entwicklung "des Buddhismus". Dieser Fortschritt kann jedoch auch irgendwann erlahmen, und für mich stellt sich die Frage, wann - oder auch, ob nicht ggf. einzelne spätere Entwicklungen tatsächlich einen Rückschritt gegenüber den älteren Ideen darstellen, trotz eines im Allgemeinen anderen Trends. Historisch gab es das in unterschiedlichen Bereichen immer wieder, z. B. Zeiten und Regionen, in denen Homosexualität akzeptiert war, ehe sie Jahrhunderte später bestraft wurde, um dann wieder entkriminalisiert zu werden.
Es ist verwegen, zu verkünden, nur der spätere Buddhismus gäbe alles richtig wieder - denn das ist m.E. gar nicht die Frage, sondern, ob es heute was taugt. Da scheint mir die Aufgabe erst mal zu sein, sich in den anderen - etwa den Theravadin - hineinzuversetzen, mit dem Bewusstsein, dass dieser natürlich auch meint, es richtig zu sehen. So kann man alles inhaltlich auf den Prüfstand stellen, auch das Lotus-Sutra etc.