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Wie zuverlässig ist die sogenannte „Drei-Leben-Theorie“ im Theravāda-Buddhismus?

  • Igor07
  • 10. August 2025 um 10:55
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    • 16. August 2025 um 08:31
    • #76

    Es geht um meinen/unseren Alltag. Damit mir/uns das nicht klar wird, gibt es die Schulen der Religionen: Diese Schulen beweisen mir: Es geht um dein/unser Leben nach dem Sterben. Um das Leben nach dem Tod. Jeder, der dieser Verblendung nicht folgt, ist automatisch ausgeschlossen. Ich kann ein Objekt nicht davon überzeugen, dass auch ich mich als Objekt erkenne.

    Damit das auch klar ist: Wie alle meine Beiträge ist auch dieser irrelevant und offtopic. Ein Subjekt, das sich nicht als Objekt erkennt, muss sein Subjekt sein schützen.

    Wenn es dafür eine Quelle gibt, bin ich es.

    Ansonsten gibt es unaufzählbar viele Quellen.

  • Igor07
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    • 16. August 2025 um 09:21
    • #77

    Es geht überhaupt nicht um mich oder um deine Beiträge. Diese Orthodoxie, schreibt D. T. Suzuki in den Essays über den Zen, also sinngemäß, war immer da, schon bevor der Buddha starb: Solange der Lehrer aber lebte, entstanden keine Streitigkeiten, denn er konnte alles schlichten, und alles war „in Butter“.

    Nach seinem Tod aber brauchten die Menschen endlose Erklärungen. So entstanden Tausende von Schulen, und jede wollte recht haben.

    Doch wer unbedingt recht haben will, eröffnet damit den Weg zur Gewalt.

    Der von mir verlinkte Text über das Ableben des Buddha im Projekt Gutenberg verdeutlicht diese Tendenz sehr klar.

    Und was sagte der Buddha wirklich? Niemand weiß es genau. Diese Texte haben den Geist der lebendigen Lehre getötet.

    Anders gesagt: Der Buddha wurde durch die tausenden heiligen Texte gleichsam „umgebracht“. Punkt.


    Nur am Rande bemerkt: Es geht nicht um meine Person. BGM München und Virya haben enorm viel getan, damit viele Werke auf Deutsch für alle zugänglich wurden.

    So zum Beispiel die sehr wertvolle Monografie „Die Nicht-Selbst-Strategie“, Texte zu Anatta, oder auch das seltene Werk „Die Lehre des Buddha und ihre wesentliche Bedeutung“ von R. G. de S. Wettimuny. Diese Schriften eröffnen viele neue Perspektiven für praktizierende Buddhisten.

    Gegen Schwarzmalerei werde ich nicht schweigen. Man kann alles löschen und sperren, aber ich fühle mich einfach verpflichtet, dies als Ausdruck meiner tiefsten Dankbarkeit für diese Menschen festzuhalten.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    Einmal editiert, zuletzt von Igor07 (16. August 2025 um 09:42) aus folgendem Grund: Editiert später.

  • Igor07
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    • 16. August 2025 um 10:56
    • #78

    Mettiko Bhikkhu, der sicherlich vielen Traditionalisten nicht ins Konzept passt und ihnen wie ein Dorn im Auge erscheint, wird sofort angegriffen, um ihn und andere abzuwerten. Auch er selbst war zunächst skeptisch eingestellt. Nach dem Treffen im Jahr 2021 mit Alfred Weil und Raimund Beyerlein äußerte er seine Zweifel – so lese ich es jedenfalls im Buch.

    Ursprünglich wollte er ein Buch ähnlich wie „Nanavira für Einsteiger“ schreiben, denn dieser Autor war für ihn in Fragen des Dhamma kaum zu übertreffen. Allmählich entwickelte sich daraus jedoch das Projekt, Satipaṭṭhāna so anschaulich darzustellen, dass es frei von jeder Scholastik ist.

    Wie Nanavira selbst in einem Brief bemerkte: Wenn auch nur ein einziger Leser daraus Nutzen ziehen sollte, wäre er bereits zufrieden.

    Eine andere, abweichende Meinung einfach zu respektieren, ist für mich die Grundlage jeder menschlichen Kommunikation – sei es im wirklichen Leben oder im Netz. Ich hoffe, dass ich dies jetzt sehr klar zur Sprache gebracht habe.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Mahasi
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    • 16. August 2025 um 13:54
    • #79
    Igor07:

    Eine andere, abweichende Meinung einfach zu respektieren, ist für mich die Grundlage jeder menschlichen Kommunikation – sei es im wirklichen Leben oder im Netz.

    Es ist schon frech, so über sich selbst zu schreiben, wenn man sich vorher im Theravada-Forum so über diese Tradition äußert:

    Igor07:

    das ist nicht nur verwirrend, sondern eher irreführend ... Das passt zwar zu allgemeinen religiösen Vorstellungen, beruht jedoch auf blindem Glauben. Anders ausgedrückt: Das wäre kein wirkliches Leben, sondern eher wie eine Plastiktüte mit Etikett – nichts Echtes.

    Das kann die gesamte Lehre von der sogenannten Wiedergeburt massiv untergraben. Genau deshalb habe ich es hier gepostet... So wie ich es verstehe, ist sie eher ein Schlupfloch für ein Atman – und weiter nichts.

    Igor07:

    um auf diese Weise den Atman einzuschleusen. Der ursprüngliche Buddhismus wurde – so führt der Autor weiter aus –sozusagen- "gekapert." Ihm ist klar, dass er mit seinen Ansichten gläubigen Buddhisten vor den Kopf stößt, aber für ihn ist die Wahrheit wichtiger als jede tote Scholastik.

    Igor07:

    Denn der Visuddhimagga ist später als der Pali-Kanon entstanden – ebenso wie der gesamte Abhidhamma. Dadurch ging der ursprüngliche Sinn verloren.

    Igor07:

    Wie Buddhadasa argumentiert, wurde der Visuddhimagga erst viel später geschrieben. Der Autor war selbst ein Brahmane – das steht sogar in Wikipedia. Der Grundpfeiler, oder der Kern des Buddhismus, den Edward Conze als „Urbuddhismus“ bezeichnet, wurde dadurch verfälscht und regelgerecht verunstaltet.

    Igor07:

    Wenigstens Buddhadasa Bhikkhu verspottet das Ganze sogar.

    Igor07:

    Das ist die rein traditionelle Sichtweise, die er geradezu regelrecht verspottet.

    Igor07:

    Dasselbe wäre mit der Wiedergeburt: Das ist eher eine ethische Lehre aus den Upanishaden oder dem Yoga, hat aber mit dem Kern bzw. der Essenz des Buddhismus nichts zu tun.

    Was für ein Respekt! Also Theravada als Verfälscher und Verunstalter der wahren Lehre, der zu recht verspottet gehört.

    Igor07:

    Du kannst sogar den ganzen Pali-Kanon zitieren.

    ... und die Kommentarliteratur. Die ganze Grundlage ... ist das Theravada oder kann das weg?

  • Anna Panna-Sati
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    • 16. August 2025 um 13:56
    • #80
    Mahasi:
    Anna Panna-Sati:
    Mahasi:

    Ausserdem waren Channa und die anderen dem Theravada nach noch keine Erwachten.

    Warum sonst verkündet der Buddha, dass Channa "nicht zu tadeln sei"??

    Das wird von Bhikkhu Bodhi in den Fußnoten seiner Übersetzung erklärt:

    Zitat

    By making this statement he is implicitly claiming arahantship, as will be

    made clear at §13. Whether his claim at this point was valid or not is uncertain,

    the commentary regarding it as a case of self-overestimation.

    MA says that Ven. Mahā Cunda gave him this instruction thinking that he

    must still be an ordinary person, since he could not endure the deadly pains and

    wanted to commit suicide.

    MA: He cut his throat, and just at that moment the fear of death descended

    on him and the sign of future rebirth appeared. Recognising that he was still an

    ordinary person, he was aroused and developed insight. Comprehending the

    formations, he attained arahantship just before he expired.

    MA: Although this declaration (of blamelessness) was made while Channa

    was still a worldling, as his attainment of final Nibbāna followed immediately,

    the Buddha answered by referring to that very declaration.

    It should be noted that this commentarial interpretation is imposed on the text

    from the outside, as it were. If one sticks to the actual wording of the text it

    seems that Channa was already an arahant when he made his declaration, the

    dramatic punch being delivered by the failure of his two brother-monks to

    recognise this. The implication, of course, is that excruciating pain might

    motivate even an arahant to take his own life—not from aversion but simply

    from a wish to be free from unbearable pain.

    Alles anzeigen

    MA ist Majjhimanikaya-atthakatha, auch Papañcasūdani genannt. Dem Theravada nach entfiel der Entschluss zum Selbstmord also noch als Nicht-Erwachter und erst während des Halsdurchschneidens wurde er erleuchtet. Daher keine Wiedergeburt mehr.

    Alles anzeigen

    Danke für das Zitieren von Bhikkhu Bodhis Fußnote. _()_


    Die theravadische Exegese in Ehren, aber

    1. ist sie nicht unfehlbar (und wird dennoch dann wohl geglaubt von den Laien - oder nicht?!)

    2. ist sie sicherlich unter den Gelehrten des Theravada nicht unumstritten, wenn auch Bhikkhu Bodhi ein allgemein respektierter Experte zu sein scheint...

    Habe den Text von Deepl übersetzen lassen und die Passagen hervorgehoben, welche die Annahme stützen, dass körperliche Schmerzen durch Erleuchtung nicht "beseitigt" werden. (Leider....)

    Zitat

    Mit dieser Aussage beansprucht er implizit die Arahatschaft, wie in §13 deutlich wird.

    Ob sein Anspruch zu diesem Zeitpunkt berechtigt war oder nicht, ist ungewiss,

    der Kommentar betrachtet es als einen Fall von Selbstüberschätzung.


    MA sagt, dass der Ehrwürdige Mahā Cunda ihm diese Anweisung gab, weil er dachte,

    er müsse noch ein gewöhnlicher Mensch sein, da er die tödlichen Schmerzen nicht ertragen konnte und

    Selbstmord begehen wollte.


    MA: Er schnitt sich die Kehle durch, und genau in diesem Moment überkam ihn die Angst vor dem Tod

    und das Zeichen der zukünftigen Wiedergeburt erschien. Als er erkannte, dass er noch ein

    gewöhnlicher Mensch war, wurde er wachgerüttelt und entwickelte Einsicht. Er begriff die

    Formationen und erlangte kurz vor seinem Tod die Arahatschaft.


    MA: Obwohl diese Erklärung (der Schuldlosigkeit) abgegeben wurde, als Channa

    noch ein Weltmensch war, antwortete der Buddha, da sein Erreichen des endgültigen Nibbāna unmittelbar darauf folgte,

    mit einem Verweis auf genau diese Erklärung.

    Es sollte beachtet werden, dass diese kommentierende Interpretation dem Text sozusagen von außen aufgezwungen wird.

    Wenn man sich an den tatsächlichen Wortlaut des Textes hält, scheint es, dass Channa bereits ein Arahat war, als er seine Erklärung abgab,

    wobei

    die dramatische Pointe darin besteht, dass seine beiden Mitbrüder dies nicht

    erkannten.

    Die Implikation ist natürlich, dass unerträgliche Schmerzen sogar einen Arahat dazu motivieren könnten, sich das Leben zu nehmen – nicht aus Abneigung, sondern einfach

    aus dem Wunsch heraus, von unerträglichen Schmerzen befreit zu werden.

    Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

    Alles anzeigen


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Monikamarie 17. August 2025 um 10:33

    Hat das Thema geöffnet.
  • Monikamarie
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    • 17. August 2025 um 10:38
    • #81

    Liebe Mitglieder, ich bitte um eine sachliche Diskussion.

    Es geht hier nicht um Rechthaberei, sondern um die Darlegung von Argumenten.

    Wem das nicht gefällt, der möge sich dazu sachlich äußern oder zurückhalten.

    Einen schönen Sonntag

    _()_Monika

  • void
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    • 17. August 2025 um 11:39
    • #82

    [mod]

    Wir als Moderation hatten diesen Thread geschlossen, weil uns schien, alle Argumente sind schon vorgebracht und eine weitere Diskussion wird nur dazu führen, das alle ihre Sicht nachtdrücklicher wiederholen, was nur zu Entzweiung führt.

    Wie Mahasi sagt ist die die "Drei-Leben-Theorie" um Theravada die Standardinterpretation des Paticca­sa­muppāda im Theravada und auch wenn Buddhasa als ein wichtiger Lehrer des Theravada gilt, gilt seine Sicht in diesem Punkt als heterodox.

    Wo kann eine Diskussion hinführen? Eine Richtung wäre, nachzuspühren warum dem Theravada die "Drei-Leben-Theorie" jenseits des "es steht geschrieben" wichtig ist. Was wichtiges ginge verloren, wenn man sich Budhadasa "Hier und Jetzt" Interpretation zuneigen würde?

    Wie gelingt es - trotz inhaltlicher Differenzen zu einer freundlichen und respektvollen Diskussion zu kommen?[/mod]

  • Igor07
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    • 17. August 2025 um 13:44
    • #83

    Ich habe im parallelen Faden auf die drei Bände von Ven. Kaṭukurunde Ñāṇananda Mahāthera als PDF hingewiesen. Er widerspricht darin sehr klar dem traditionellen Modell. Es wäre sinnvoll, zuerst diese ganze Argumentation zu lesen, bevor man etwas postet.

    Wenn also der Mitglied zuerst die ganze Datei herunterlädt, also in deutscher Übersetzung, ist es möglich, die Wörter „hier und jetzt“ einzufügen; das wäre dann der erste Schritt.

    Im zweiten Schritt ist es möglich, eindeutig und klar zu erkennen, dass die Befreiung nicht erst im Leben danach, sondern immer im gegenwärtigen Augenblick möglich ist, nicht anderswo.

    Eine weitere Lösung kann ich erkennen, wenn ich nach den Begriffen „Ich-bin“ oder „Einbildung“ suche.

    In der Folge kann ich das zum Beispiel lesen; alle Markierungen gehören mir:


    [lz]

    Aus diesem Grund begegnen uns

    manchmal Hinweise auf Nibbāna als sammā mānābhisamayā antam

    akāsi dukkhassa294, „durch das richtige Verständnis von Einbildung

    machte er dem Leiden ein Ende“, oder asmimānasamugghātaṃ

    pāpuṇāti diṭṭheva dhamme Nibbānaṃ295, „man gelangt zur Ausrottung

    der ‚Ich bin‘-Einbildung, welches gleichbedeutend mit der

    Erreichung von Nibbāna hier und jetzt ist.“[/lz]

    S. 254


    [lz]

    All das macht deutlich, dass Nibbāna ein Zustand jenseits von Verfall

    und Tod ist. Aus dieser Erörterung können wir klar verstehen,

    warum Nibbāna als ein nicht-verfallender, todloser Zustand bekannt

    ist, der in eben dieser Welt verwirklichbar ist. Jener Weise hat hier

    und jetzt Verfall und Tod besiegt, weil er das Ende der Existenz

    verwirklicht hat, hier und jetzt.[/lz]

    S. 419.


    [lz]

    Das in der zweiten Strophe auftretende Wort idh'eva ist von großer

    Wichtigkeit, gemeint ist das Aufgeben von all diesen Dingen, hier

    und jetzt, und es nicht auf eine zukünftigen Existenz zu verschieben.

    Im MahāViyūhasutta des Sutta Nipāta wird auch ein ähnlicher

    Schwerpunkt auf diese Idee des „Hier und Jetzt“ gelegt. Über den

    Heiligen wird gesagt, dass es für ihn hier und jetzt weder Tod noch

    Geburt gibt – cutūpapāto idha yassa natthi, „Für einen Solchen gibt es

    selbst hier weder Tod noch Geburt“.504 Genau in dieser Welt hat er sie

    überwunden, indem er diese beiden Konzepte bedeutungslos

    machte.[/lz]

    S.422


    [lz]

    Dieses Verlöschen ist nicht etwas, das man in einer jenseitigen Welt

    bekommt. Es ist eine Verwirklichung, hier und jetzt, in dieser Welt.

    Und der Heilige, der auf seine Weise glückselig hier und jetzt

    verweilt, genießt in seinem Alltagsleben das höchste Glück von

    Nibbāna, das er durch die unvergleichlichen Befreiungen des Geistes

    gewonnen hatte.[/lz]

    S.495


    [lz]

    Der Heilige geht mit einer Art Verwirklichung

    hier und jetzt hindurch, genau in diesem Leben, genau

    in dieser Welt – zu einer Verwirklichung der Beendigung von Existenz

    oder der Beendigung der sechs Sinnesbereiche.[/lz]

    Usw.


    Der Grundgedanke des Autors besteht im Wesentlichen darin, dass er den Begriff ‚vaṭṭa‘ benutzt; somit können wir es folgendermaßen sehen:


    [lz]

    Die Aussage des Buddha bedeutet, dass Name-und-Form zusammen

    mit Bewusstsein der Dreh- und Angelpunkt für alle Konzepte von

    Geburt, Altern, Sterben und Wiedergeburt ist. Alle Bahnen für

    sprachlichen Ausdruck, Begriffsdefinitionen und Bestimmungen

    laufen in Name-und-Form und Bewusstsein zusammen. Der Bereich

    aller Weisheit erstreckt sich nur bis zu der Beziehung zwischen

    diesen beiden. Und zwischen diesen beiden existiert ein kreisender

    Wirbel, sodass man eine „Dies-heit“ feststellen kann. Kurzgefasst:

    Das Geheimnis der gesamten samsarischen Existenz ist in diesem

    Strudel zu finden.

    Vaṭṭa und āvaṭṭa sind Worte, die für einen Wasserstrudel gebraucht

    werden.[/lz]

    Das kann man als den samsarischen Wirbel bezeichnen, in dem alle diese Glieder der Kette genau im Hier und Jetzt ablaufen.

    Oder noch anders: "Ich-bin", dann lese ich:


    [lz]

    Aus diesem Grund begegnen uns

    manchmal Hinweise auf Nibbāna als sammā mānābhisamayā antam

    akāsi dukkhassa294, „durch das richtige Verständnis von Einbildung

    machte er dem Leiden ein Ende“, oder asmimānasamugghātaṃ

    pāpuṇāti diṭṭheva dhamme Nibbānaṃ295, „man gelangt zur Ausrottung

    der ‚Ich bin‘-Einbildung, welches gleichbedeutend mit der

    Erreichung von Nibbāna hier und jetzt ist.“[/lz]


    Lange Rede, kurzer Sinn: An vielen Stellen kritisiert der Autor das traditionelle Drei-Leben-Modell absolut klar und eindeutig und veranschaulicht dies mit zahlreichen Gleichnissen.

    Das bedeutet, dass es immer möglich ist, die reine traditionelle Interpretation anders zu sehen, wenn sie anders übersetzt und interpretiert wird.

    P.S.: Ich hoffe sehr, dass er bestehen bleibt und der Faden nicht wieder geschlossen wird.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor07
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    • 20. August 2025 um 11:18
    • #84
    Mahasi:

    Khun Reinhard missversteht schon das Grundproblem: dukkha. Auf S. 14 schreibt er, dass es um spirituelles oder geistiges Leiden geht und nicht um körperliches Leiden oder seelische Erkrankungen. Dies widerspricht direkt Sariputtas Darlegung in der Lehrrede von der rechten Ansicht (MN9). Mettiko übersetzt:

    Ich melde mich hier kurz.

    Zu behaupten, dass dukkha dasselbe wie Schmerz bedeutet, würde den verschiedenen Suttas widersprechen. Als der historische Buddha unter einer Vergiftung "litt", hatte er weiterhin Schmerzen – ebenso wie beim Tod des Körpers. Allegorisch gesagt: Der erste Pfeil ist immer da, aber nicht der zweite.

    Schmerz völlig auszulöschen, genauso wie den Tod, würde den grundlegenden drei Daseinsmerkmalen widersprechen. Der Buddha hatte Durst, er hatte Rückenschmerzen usw.

    Ich zitiere:


    Zitat

    Als er des Cundo Speise aß,


    des Schmiedes, so hab ich gehört,[127]


    kam eine schwere Krankheit auf


    mit Schmerz, als ob's zum Tode ging'.


    ich habe Durst und will etwas trinken.



    Alles anzeigen

    Ud.VIII.5. CUNDO [124]

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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