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  1. Buddhaland Forum
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Buddhistische Praxis ist eine gute Altersvorsorge

  • Thorsten Hallscheidt
  • 1. Juni 2024 um 08:44
  • Zum letzten Beitrag
  • Thorsten Hallscheidt
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    • 1. Juni 2024 um 08:44
    • #1

    Ich werde nur sehr wenig Rente haben, der Körper wird alt und krank, ich werde in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten sterben. Allgemein nimmt die Kraft ab, das Geld wird weniger, und der Körper wird auch zunehmend unattraktiver. Die jungen Leute werden übernehmen, ihr Leben und ihre Ziele verfolgen. Ich komme nach und nach aufs Abstellgleis.

    Die buddhistische Lehre ermöglicht es mir, mich darauf einzustellen, mein Leben so zu verändern, dass ich diesen Entwicklungen mit Ruhe, ja sogar mit Neugierde und Freude entgegensehe.

    Meine Bedürfnisse sind deutlich weniger geworden. Auch eine kleine Rente wird mich gut ernähren. Ich brauche nicht viel Platz, auch in einem Zimmer oder einer Nische oder einem Dachboden werde ich mich gut entfalten können, denn der Geist ist frei, zu wandern, wohin er möchte. Zudem ist die Welt groß genug und schön, zumindest so lange ich werde laufen können oder rollen oder aus dem Fenster schauen. Und wenn das alles nicht mehr geht: In der Meditation habe ich gelernt, mich an einem Ort der Stille einzurichten, der auch bei sehr widrigen Bedingungen zugänglich bleibt – vielleicht sogar in Sterben und Tod. Auf dem Abstellgleis wachsen viele unterschiedliche Pflanzen. Insekten leben dort, und allgemein ist dort nicht so viel Trubel. Im Inneren treibt mich der Sex weniger vor sich her, was die Welt wieder größer macht.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • void 1. Juni 2024 um 14:39

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Qualia
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    • 1. Juni 2024 um 15:07
    • #2

    Und selbst Sex ist endlich frei von vorgegebenen Turnübung. Es reicht schon jemanden beim Umarmen, mit seinen Händen streicheln an seinem Rücken. Das ist Sex.

    In allem auch dem Sex von dir über dich gesagten habe ich genau so mir erarbeitet. Freiheit ist was Geiles. Freiheit von allen Konventionen und dem, was sich Jüngere so ausdenken. Ich kann mich immer heraushalten: Hallo ich bin alt und du lässt mich Alten in Ruhe.

    Ich selbst kugel mich vor Lachen wie ein Kind, der Geist ist immer alterslos, nur junge glauben an altern als Leiden.

    :heart: :heart: :heart:

  • Stiller_Frieden
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    • 1. Juni 2024 um 15:23
    • #3

    Super Beitrag!

    Als ich vor kurzem Geburtstag hatte, kam mir der Gedanke, dass ich mindestens die Hälfte von meinem Leben hinter mir habe, und das die andere Hälfte (sofern ich sie noch erlebe) nicht sehr prickelnd wird. Ich werde wohl innerhalb der nächsten 10 Jahre meine Mutter verlieren. Während ich mich im Kopf zwanzig Jahre jünger fühle, zeigt der Körper deutliche Abnutzungserscheinungen

    Finanziell gesehen wird es auch nicht sehr gut.

    Aber inzwischen sehe ich die Sache sehr gelassen, weil ich in Bezug auf die buddhistische Lehre , meine Aufgaben gemacht habe. Und unabhängig davon hatte ein unglaublich erfülltes Leben und konnte meine Schulden bei den anderen Menschen bezahlen. Ich schulde der Welt nichts mehr. Wenn ich jetzt so zurück blicke, dann war die buddhistische Lehre das beste und wichtigste in meinem Leben.

    Alles was jetzt noch kommt, ist eine Art von Zugabe.

    Nach einer Ewigkeit lebe ich jetzt in einer Beziehung und mache relativ viel mit meiner Familie. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich glücklich, obwohl ich weiß wie die Sache ausgeht.

    Ich gehe mit einem lächeln in die Dunkelheit, weil ich das Licht in mir freilegen konnte.

    Als es noch nicht klick gemacht hatte, war das ganze Leben für mich unwichtig und voller leiden.

    Ich erinnere mich an einen Dhammatalk den ich mal im Buddhahaus gehört hatte. Der Mönch sagte : Ich bin jetzt .. alt und es liegen viel weniger Jahre vor mir als hinter mir.

    Ich dachte mir damals: Von was redet er ?

    Er ist doch nicht so alt.

    Inzwischen bin ich fast gleich alt wie er damals war.

    Auch wenn ich jetzt fast nichts mehr mache in Bezug auf die buddhistische Praxis, wächst tagtäglich meine Dankbarkeit für meine Chance in diesem Leben.

    Mögen wir alle Frieden finden!

    Lg Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Stiller_Frieden (1. Juni 2024 um 15:33)

  • Monikamarie
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    • 1. Juni 2024 um 15:30
    • #4

    Danke Ihr Drei,

    ich werde dieses Jahr 76. Das klingt unglaublich für mich, denn in meinem Herzen und Geist bin ich so jung wie eh und je.

    Ja, ich habe natürlich durch das gesamte Leben und vorallem die Lehre alles blödsinnige Denken und Wünschen aufgegeben, aber ich möchte auch nie wieder jung sein.

    Der Körper zeigt mir seine Grenzen, aber ich weiß, dass ich die selbst "erschaffen" habe ...

    So what?

    _()_

    Einmal editiert, zuletzt von Monikamarie (1. Juni 2024 um 15:55)

  • U123N
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    • 1. Juni 2024 um 18:27
    • #5

    Das klingt alles so schön und abgeklärt. Sicher ist es gut wenn man seinen Geist in diesem Sinne übt. Du weisst jedoch nie was wirklich auf Dich zukommt. Meine Eltern sind 87 und es ist keine Freude für mich, da sie mit Alter und Krankheit nicht gut umgehen. Meine Oma wurde 98. und wollte nur noch sterben. Solange man Kinder hat, die sich kümmern ist das ok, sonst wird man einsam weil im Laufe der Zeit alle Freunde und Verwandte sterben. Selbst wenn man gesund bleibt, wird man auch abgehängt wenn man sein Konto nicht online führen kann, wenn man seine Steuererklärung nicht online abgeben kann, nicht mehr mit dem Auto fahren oder einen Bus benutzen. Es gibt kaum noch Plätze in Pflegeheimen

    Und doch lebt man in Deutschland besser als in anderen Ländern, es gibt Bürgergeld, Krankenversicherung, eine gute medizinische Versorgung, ich will nicht jammern. Doch alt werden ist nichts für Feiglinge. Eine Vorbereitung darauf finde ich sehr wichtig, wie auch die Vorsorge für die "Erben" im Falle des eigenen Todes.

    Euch allen wünsche ich von Herzen einen friedlichen Lebensabend. :heart:

  • Stiller_Frieden
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    • 1. Juni 2024 um 19:08
    • #6

    Meine beste Altersvorsorge ist die buddhistische Lehre.

    Ich musste über mich selbst lachen, weil ich ich immer nach dem Topf voller Gold am Ende des Regenbogens suchte.

    Aber inzwischen habe ich zwei Menschen bis zum Ende begleitet und weiß was auf mich zukommt.

    Ich weiß dass obwohl ich in einem relativ reichen Land lebe, ich irgendwann durch das System fallen werde.

    Da ist nur Krankheit und Tod.

    Aber ich habe im Herzen eine art von todlosigkeit und Freiheit erlangt.

    Das gibt mir Kraft und Zuversicht für die letzte Prüfung. Jetzt im Nachhinein wird mir klar, dass ich all die scheinbar unmöglichen Situation überwunden und überlebt habe.

    Ich würde jederzeit 99 % meines Lebens für den einen Moment der Einsicht eintauschen.

    Lg Martin

  • Monikamarie
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    • 1. Juni 2024 um 19:20
    • #7

    Wer schreibt denn das Gegenteil, nanu?

    All das, was Du aufzählst, ist bekannt und wird erlebt.

    Aber es gibt nichts zu klagen, wenn die Lehre in Fleisch und Blut gegangen ist.

    Gerade die Probleme mit dem Internet, der Technik, die mein Mann perfekt beherrschte, haben mich während, bei und nach meinem Umzug total "verrückt" gemacht. Und das geht sogar jungen Leuten so.

    Witzigerweise kam ich mit einigem besser zurecht als der junge Mann von der Telekom. 😅

    So wie ich Thorsten, Martin, Qualia verstehe, ist der große Unterschied, das Verinnerlichen der Lehre.

    Wir können dem Alter, den Krankheiten und sonstigen Widrigkeiten nicht entfliehen, aber wir können im Ernstfall des Erschreckens bei der Konfrontation damit innehalten.

    Ich frage mich dann immer "wo ist das Problem". Schlimmstenfalls oder "Gott sei Dank" sterbe ich "nur" - wer? ICH?

    :lol:

    Das kannst Du doch nicht mit Menschen ohne Praxis vergleichen.

    Auch Menschen ohne gute Freunde ...

    usw. Wer weiß, was uns noch blüht.

    Krishnamurti antwortete achselzuckend auf die und ähnliche Fragen von Schülern, deren Visum für Indien abgelaufen war, die u.a. Angst hatten, in Amerika eingezogen zu werden etc. "Ja - und ..."

    Wir können unserer Unvermeidlichkeit nicht entgehen, aber wir müssen sie ja nicht schon vorher die ganze Zeit gedanklich mit uns rumschleppen.

    "Ich bin alt und habe viel Schreckliches erlebt, zum Glück ist das nicht alles eingetroffen"

    Mark Twain

    _()_

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    • 1. Juni 2024 um 19:36
    • #8

    Danke, @Monikadie4.

    Das ist mir schon klar. Niemand schreibt hier vom Gegenteil, doch

    Monikadie4.:

    Das kannst Du doch nicht mit Menschen ohne Praxis vergleichen.

    Auch Menschen ohne gute Freunde ...

    usw. Wer weiß, was uns noch blüht.

    lebe ich in inniger Verbundenheit mit Menschen ohne Praxis, für die ich mich verantwortlich fühle.

    Manchmal fühle ich doch dabei eine Überforderung und Hilflosigkeit.

  • Monikamarie
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    • 1. Juni 2024 um 20:15
    • #9

    Ja, das verstehe ich.

    _()_

  • Monikamarie
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    • 1. Juni 2024 um 20:30
    • #10

    Aber, nanu, Du kümmerst Dich doch um diese Menschen, Deine Eltern, so wie ich Dich verstehe.

    Ich habe bereits seit 1977 und 1982 keine Eltern mehr. Ich wünschte, ich hätte damals schon die Lehre Buddhas gekannt und umgesetzt, aber ...

    Da bist Du doch besser dran. Du musst sie ja nicht mehr ändern, nur da sein, oder?

    Alles Gute und viel Kraft

    Monika

  • mukti
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    • 1. Juni 2024 um 21:14
    • #11

    Im Alter wird man sich mehr der Vergänglichkeit und Nichtigkeit des Daseins bewusst und mit buddhistischer Praxis bewirkt das eine Loslösung. Was will man mehr? Es gibt nichts Besseres als die Illusionen loszuwerden.

    Mit Metta, mukti.


  • Samadhi1876
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    • 2. Juni 2024 um 08:16
    • #12

    Die letzten Tage lief eine Hummel auf meiner Terasse hin und her. Sie konnte nicht mehr fliegen. Nun ist sie verschwunden.

    Alles entsteht und vergeht jeden Augenblick.

    Wenn wir beginnen an etwas festzuhalten oder mehr haben zu wollen beginnen wir zu Leiden.

    In Wahrheit gibt es doch immer nur diesen neuen Augenblick der immer ganz anders ist als der vorherige und der nächste.

    Das was war können wir nicht mehr ändern.

    Das was wird sein können wir kaum beeinflussen.

    Wir können uns nur immer hingeben.

    Jeden neuen Augenblick.

    Egal wie er uns auch erscheint.

    Vielleicht ist auch noch was Altes offen geblieben.

    Das wir in diesem Leben noch nicht erledigt haben.

    Vielleicht möchten wir anderen Menschen noch etwas sagen das wir noch nie gesagt haben oder vorher nicht sagen konnten.

    Das Leben an sich sehe ich als das größte Geschenk an uns überhaupt egal wie es war oder wie es sein wird.

    Es ist auch nicht selbstverständlich das es eine Sonne gibt, die uns Licht und Wärme schenkt, die Erde, die uns jeden Augenblick genug Luft zum Atmen schenkt.

    Vieles erachten wir hingegen als selbstverständlich und deshalb übersehen wir das auch oft oder können keine Freude mehr darüber empfinden.

    Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, unscheinbare Dinge, wie der Kaffee oder die Tasse Tee am Morgen.

    Es ist auch normal das unsere Gedanken immer wieder abschweifen und uns viele Fragen stellen, oder zu uns sagen, tue jetzt besser dies oder das.

    Aber man kann auch genauso sich jedem neuen Augenblick einfach nur hingeben, und lernen darin zu „schwimmen“ und sich davon „tragen zu lassen“ egal „warum“.

    So wie Du ganz vertraut zum Meer gehst, ganz nackt hinein gehst und Dich vom Meer lässt tragen.

    Wir Alle

    Sind aus den Sternen geboren

    Und deshalb sind alle Sterne

    Auch immer in uns

    Und deshalb

    Werden wir auch immer in den Sternen sein

    Der Fluss fließt einfach

    Er fragt nie warum oder wohin er fließen soll

    Er gibt sich einfach nur hin

    Und mündet irgend wann irgend wo wieder ins Meer

    Und vereinigt sich wieder mit dem

    Woraus er einst ist geboren

    Der Regentropfen der gefallen ist

    Wusste vorher nicht wo er wird hinfallen

    Und wann er wird ins Meer zurück kehren

    Noch wusste er als er noch im Meer verweilte

    Wann er würde wieder aufsteigen und zu einem Regentropfen werden

  • Thorsten Hallscheidt
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    • 2. Juni 2024 um 09:23
    • #13

    U123N

    Ja, das ist ein guter Punkt. Ich weiß natürlich nicht, wie es tatsächlich sein wird, wenn ich schwerkrank, verarmt und vereinsamt vor dem Tod stehe oder vor einer Perspektivlosigkeit in Schmerzen, Verwirrung und Vergesslichkeit. Möglicherweise ist diese "Abgeklärtheit" nur das Pfeifen im Walde. Mir bleibt nur, auf andere Praktizierende zu verweisen, die trotz hohen Alters und Todesnähe, eine freundliche und oft fröhliche Offenheit bewahren und bewahrt haben – nicht nur bei den Buddhisten.

    Die buddhistische Praxis bezieht die Vergegenwärtigung von Krankheit und Tod als tägliche Übung mit ein. Und zugleich geschieht ein Perspektivwechsel: Die Angst vor dem Tod hat viel mit der Angst vor dem Sturz in einen Abgrund zu tun – bis man realisiert, dass man selbst dieser Abgrund ist. Dieser Satz stammt nicht von mir, ich habe ihn bei einem Vortrag gehört, und leider vergessen, wo es war. Aber dieser Satz hat – in Verbindung mit Erfahrungen in der Meditation – etwas in mir in Bewegung gebracht.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

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    • 2. Juni 2024 um 10:59
    • #14

    Hast deine Träume laut gelebt
    Doch aus falscher Perspektive
    Fühlt sich Fallen an wie Fliegen
    Und was du anfasst, es vergeht
    Du bist so tief im Berg verschollen
    Ich hoffe du hörst es, hoffe du hörst mich

    Joris "Glück auf"

    Ich höre dich und ich fliege auch in dem von dir geglaubten härtesten Fels.


    Nicht nur als Verstorbener, mich sehen viele als Fallender, sie können nicht glauben, das ich fliege.

  • Qualia
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    • 2. Juni 2024 um 11:23
    • #15
    Qualia:

    Hast deine Träume laut gelebt
    Doch aus falscher Perspektive
    Fühlt sich Fallen an wie Fliegen
    Und was du anfasst, es vergeht
    Du bist so tief im Berg verschollen
    Ich hoffe du hörst es, hoffe du hörst mich

    Joris "Glück auf"

    Ich höre dich und ich fliege auch in dem von dir geglaubten härtesten Fels.


    Nicht nur als Verstorbener, mich sehen viele als Fallender, sie können nicht glauben, das ich fliege.

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    Hab die andere Seite vergessen, die die überzeugt sind, dass ich ins Wolkenkuckucksheim abschieße. :D

  • Anandasa
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    • 2. Juni 2024 um 15:10
    • #16
    Zitat

    Buddhistische Praxis ist eine gute Altersvorsorge

    Ja, das sehe ich auch so. Die Beschäftigung damit unheilsame Dinge vom eigenen Geist fern zu halten hat Nutzen, der sich mit der Zeit auch wenigstens bedingt summiert. Frühzeitig einen Umgang damit zu entwickeln, dass die Dinge vergehen, macht es leichter, wenn das eigene Vergehen näherrückt.

    Wenn ich in meinem Freundeskreis nur sowas sage wie "alle Dinge vergehen" schauen sie schon verdutzt und betreten. Dann wird es irgendwann sehr schwer, wenn man keine Vorbereitung hat, und man sieht wie der Körper immer mehr nachlässt.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Igor07
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    • 2. Juni 2024 um 18:25
    • #17
    Thorsten Hallscheidt:

    Ja, das ist ein guter Punkt. Ich weiß natürlich nicht, wie es tatsächlich sein wird, wenn ich schwerkrank, verarmt und vereinsamt vor dem Tod stehe oder vor einer Perspektivlosigkeit in Schmerzen, Verwirrung und Vergesslichkeit.

    Eine gute Frage ist, was bleibt von dem "Menschen", also im Sinne eines denkenden und selbstreflektierenden Wesens, wenn der Schmerz unerträglich wird oder wenn ein Mensch an Alzheimer erkrankt? Über welche Praxis kann man dann überhaupt noch reden? Ich finde keine Antwort.

    Thorsten Hallscheidt:

    el: Die Angst vor dem Tod hat viel mit der Angst vor dem Sturz in einen Abgrund zu tun – bis man realisiert, dass man selbst dieser Abgrund ist. Dieser Satz stammt nicht von mir, ich habe ihn bei einem Vortrag gehört, und leider vergessen, wo es war. Aber dieser Satz hat – in Verbindung mit Erfahrungen in der Meditation – etwas in mir in Bewegung gebracht.

    Der Satz stammt von Friedrich Nietzsche:

    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Thorsten Hallscheidt
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    • 2. Juni 2024 um 18:39
    • #18
    Igor07:

    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Nee, von Nietzsche war das nicht, das Zitat kenne ich. Die Bedeutung war auch eine andere. Es ging eher um das Ende der Dualität zwischen Ich und Abgrund, Ich und dem, was das Ich als Wirklichkeit wahrnimmt.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Igor07
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    • 2. Juni 2024 um 19:25
    • #19
    Thorsten Hallscheidt:
    Igor07:

    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Nee, von Nietzsche war das nicht, das Zitat kenne ich. Die Bedeutung war auch eine andere. Es ging eher um das Ende der Dualität zwischen Ich und Abgrund, Ich und dem, was das Ich als Wirklichkeit wahrnimmt.

    Hm, ok, aber es erinnert mich an Nanavira und all die Existenzialisten, die er zitiert. Wenn du dich erinnerst, poste es bitte. Danke im Voraus. LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

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    • 3. Juni 2024 um 09:32
    • #20
    Thorsten Hallscheidt:
    Igor07:

    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Nee, von Nietzsche war das nicht, das Zitat kenne ich. Die Bedeutung war auch eine andere. Es ging eher um das Ende der Dualität zwischen Ich und Abgrund, Ich und dem, was das Ich als Wirklichkeit wahrnimmt.

    Ist lt. Buchbeschreibung bei Thalia wohl doch von Nietzsche:

    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."(Zitat auf S. 71 in diesem Buch) "Jenseits von Gut und Böse" erschien erstmals 1886 und zählt bis heute zu den wichtigsten und meistgelesenen Werken Friedrich Nietzsches. ..."

    DON'T HATE, MEDITATE.

  • Thorsten Hallscheidt
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    • 3. Juni 2024 um 10:12
    • #21
    Hotte:

    Ist lt. Buchbeschreibung bei Thalia wohl doch von Nietzsche

    Das Zitat von Igor07 ja, das, auf das ich mich bezogen habe, nicht.

    :?

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

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    • #22
    Hotte:

    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."

    Die Altern-Vorsorge.

    Übt man, mit den eigenen Ungeheuern zu kämpfen, lösen sich beim Blick in und dem Rückblick des Abgrundes, in die Leerheit und dem Rückblick der Leerheit, die Ungeheuer in der Umwelt auf wie Morgennebel.

    Das gilt auch, wenn man beim Kampf mit den eigenen Ungeheuern selbst zum Ungeheuer wird, das ist das Anhaften an geliebte Sinnesfreuden oder -leid. Die Ungeheuer in der Umwelt werden zu denen, die Gier, Hass, Verblendungen ausagieren. Verderber der Zuneigung zu eigenen Sinnesfreuden oder -leid

    Meist wird Nietzsche als Philosoph der Konflikte mit der Umwelt gelesen, doch sind es die Kämpfe in der inneren Welt, seines Samsara. Doch das ist bei allen Philosophen so, die werden meistens so gelesen, als ob sie mir helfen, mit den Ungeheuern der Umwelt klarzukommen. Samsara ist die Umwelt und Nirvana der innere „Frieden“ ist hier die Anhaftung.

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    • 3. Juni 2024 um 10:39
    • #23
    Thorsten Hallscheidt:
    Hotte:

    Ist lt. Buchbeschreibung bei Thalia wohl doch von Nietzsche

    Das Zitat von Igor07 ja, das, auf das ich mich bezogen habe, nicht.

    :?

    Ach so. :lol:

    DON'T HATE, MEDITATE.

  • Anandasa
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    • 3. Juni 2024 um 15:07
    • #24
    Igor07:

    Eine gute Frage ist, was bleibt von dem "Menschen", also im Sinne eines denkenden und selbstreflektierenden Wesens, wenn der Schmerz unerträglich wird oder wenn ein Mensch an Alzheimer erkrankt? Über welche Praxis kann man dann überhaupt noch reden? Ich finde keine Antwort.

    Das ist ein guter Punkt. Bei bestimmten Krankheiten wie u.a. Alzheimer lässt sich weder mit Geistesschulung noch Medizin was machen. Das ist aber eine weitergehende Thematik, die über das Annehmen des Sterbens an sich hinausgeht.

    Meine Nachbarin hat Alzheimer. Es ist jetzt soweit fortgeschritten, dass ihr Mann sie ins Pflegeheim bringen musste. Er besucht sie jeden Tag und sie erkennt ihn mittlerweile nicht mehr. Problem ist der weitere krankheitsverlauf bis zum Tod. Am Ende sterben die meisten Menschen mit Alzheimer an einer Lungenentzündung, was bis dahin ein furchtbarer Krankheitsverlauf ist. Diese Thematik ist für mich dann eher ein Problem mit der Sterbehilfe als mit ein buddhistisches Problem.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

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    • 3. Juni 2024 um 18:17
    • #25
    Anandasa:
    Igor07:

    Eine gute Frage ist, was bleibt von dem "Menschen", also im Sinne eines denkenden und selbstreflektierenden Wesens, wenn der Schmerz unerträglich wird oder wenn ein Mensch an Alzheimer erkrankt? Über welche Praxis kann man dann überhaupt noch reden? Ich finde keine Antwort.

    Das ist ein guter Punkt. Bei bestimmten Krankheiten wie u.a. Alzheimer lässt sich weder mit Geistesschulung noch Medizin was machen.

    Vielleicht spielt aber sogar bei Alzheimer die buddhistische Praxis vor der Erkrankung eine wesentliche Rolle. Etwa bei der vollständigen Verwirklichung dass man nicht der Geist ist, kann dann irgendeine geistige Veränderung die Identifikation wieder herstellen? Ich denke eher nicht.

    Anandasa:

    Meine Nachbarin hat Alzheimer. Es ist jetzt soweit fortgeschritten, dass ihr Mann sie ins Pflegeheim bringen musste. Er besucht sie jeden Tag und sie erkennt ihn mittlerweile nicht mehr. Problem ist der weitere krankheitsverlauf bis zum Tod. Am Ende sterben die meisten Menschen mit Alzheimer an einer Lungenentzündung, was bis dahin ein furchtbarer Krankheitsverlauf ist. Diese Thematik ist für mich dann eher ein Problem mit der Sterbehilfe als mit ein buddhistisches Problem.

    Meine Mutter hatte auch Alzheimer, sie ist aber nicht an Lungenentzündung gestorben und ich habe nie gehört, dass dies bei den meisten Alzheimerpatienten der Fall wäre. Wie auch immer, sie musste am Ende auch in ein Pflegeheim, es wurde unmöglich sie in ihrer Wohnung weiter zu pflegen. Sie hat mich auch nicht mehr erkannt. Die erfahrenen Pflegerinnen haben es bemerkt als der Sterbeprozess begonnen hat (u.a. an der Kurzatmung), haben Medikamente und Nahrung eingestellt und in derselben Nacht ist sie verstorben. Ein Arzt hat gesagt dass das Leben von Beginn dieser Krankheit an höchstens noch sieben Jahre andauert, und ziemlich genau nach sieben Jahren ist sie gestorben.

    Mit Metta, mukti.


Ausgabe №. 133: „Rausch"

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