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  1. Buddhaland Forum
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  3. Allgemeines zum Buddhismus

Loslassen - sich einfach vom Lauf des Lebens tragen lassen

  • Punk
  • 28. August 2020 um 20:33
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    • 28. August 2020 um 20:33
    • #1

    Ich sehe wie wir Menschen Dinge und Abläufe immerzu in einer gewissen Weise verändern wollen. Wir wollen die Welt in allen Ebenen; materiell, spirituell, ideell, sozial usw. in unserem Sinne umgestalten. Ich glaube, das kommt aus einer inneren Unzufriedenheit heraus und Frage mich weshalb das so ist.

    In alten Schriften wird in verschiedenen Worten die Menschheit auf den Weg des Loslassens geleitet.

    Christentum:

    Im alten Testament der Bibel steht noch: Macht euch die Erde zum Untertan (Dominum terrae)

    Im neuen Testament Aufforderung zum Loslassen: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen werdet, noch um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Schaut auf die Vögel des Himmels: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheunen. [Euer himmlischer Vater] = Unsere Erde ernährt sie. Matthäus6

    ZEN

    Ochsenbilder: Bild 9:

    Keine Übung ist mehr nötig, im Nichttun verweilend gibt es keine Täuschung mehr. Heilig und profan sind sinnlose Begriffe geworden, Nirwana und Samsara sind eins. Es gibt keine Welt mehr, die überwunden werden müßte, keine falschen Handlungen, die man vermeiden sollte. Aus der Stille heraus wird Entstehen und Vergehen, Leben und Tod als Eins betrachtet. Alles ist wie es ist: Blumen blühen rot, der Wind rauscht, Regen fällt. Kein Handeln ist notwendig. Außen und Innen ist keine Grenze. Keine Erleuchtung reicht an diesen Zustand heran, da sie vorübergeht. Der WEG ist hier zu Ende, unter den eigenen Füßen, weil man endlich angekommen ist.

    Daoismus

    WU-Wei:

    „Der Edle tut es ohne Absicht.( Daodejing XXXVII)

    Palikanon

    A.II.32:

    Mag wohl, o Herr, ein Mönch eine solche Sammlung des Geistes erlangen, wobei ihm bei diesem Bewußtsein besitzenden Körper wie auch bei allen äußeren Vorstellungen keinerlei Triebe des Ich und Mein, keinerlei Neigungen des Dünkels aufkommen und er im Besitze jener Gemütserlösung und Weisheitserlösung verweilt, wobei dem darin Verweilenden keinerlei Triebe des Ich und Mein, keinerlei Neigungen des Dünkels aufsteigen können?« -

    »Da, Ānanda, merkt ein Mönch also: 'Dies ist der Friede, dies ist das Erhabene: nämlich der Stillstand aller Gestaltungen, die Loslösung von allen Daseinsgrundlagen, die Versiegung des Begehrens, die Abwendung, Aufhebung, das Nibbāna.

    Im Palikanon wird die nicht so direkt beschrieben, Man kann jedoch Nibbana, das als Versiegen des Begehrens etc durchaus als völliges Loslassen verstehen.

    Sich in positivem Sinn vom Fluss des Lebens, der Welt, des Lauf der Dinge tragen lassen deuten.

    Es gäbe sicher noch mehr Beispiele :)

  • Horin
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    • 28. August 2020 um 20:42
    • #2

    Ich denke, es ist idiotisch zu glauben, dass wir uns einfach zurücklehnen brauchen, es wird schon um uns gesorgt werden. Es wird einem das Essen nicht wie die Brathähnchen im Schlaraffenland in den Mund fliegen und auch nicht Miete von alleine gezahlt.

    In den Klöstern wird zum Teil selber hart gearbeitet, um Essen in die Schalen zu bekommen. Nicht überall funktioniert es, dass sich Laien um Mönche kümmern. Und für uns westlich lebende Menschen schon gar nicht...

    Ja, Nirvana ist im Samsara erfahrbar. Und dennoch leben wir in der Welt. Und weil wir aus Fleisch und Blut sind, müssen diese Körper genährt und gepflegt werden. Wir erkennen, dass alles bereits vollkommen und "perfekt" ist, und dennoch leben wir in Umständen, welche nicht perfekt sind

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

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    xiaojinlong
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    • 28. August 2020 um 22:44
    • #3
    Horin:

    Wir erkennen, dass alles bereits vollkommen und "perfekt" ist, und dennoch leben wir in Umständen, welche nicht perfekt sind

    "Es ist ok, dass es nicht ok ist"

    Das ist finde ich der schwierigste Teil der Praxis überhaupt. Auf der einen Seite mental damit zurecht zu kommen, das es so ist wie es ist, aber gleichzeitig nicht ausser acht zu lassen dass es Dinge gibt um die man sich eben kümmern muss - oder kann.

    Die Akzeptanz, dass es "so ist wie es ist" ist denke ich eine gute Grundlage um von dort aus mit möglichst ruhigem Geist das Leben anzugehen. Mit einem "ich lehne mich zurück und muss nichts machen" sollte das aber eben nicht verwechselt werden.

    _()_

    小金龍

  • Mar tin
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    4. August 2020
    • 28. August 2020 um 22:52
    • #4

    Für mich ist loslassen eine innere Angelegenheit.

    Geichmut zum Beispiel war für mich etwas, was ich nicht verstehen konnte, und erreichen wollte.

    Später habe ich einen Lehrer den ich sehr gut fand, imitiert.

    Noch später habe ich keine Trauer, Freude, Lust mehr empfunden.

    Zwar habe ich mich selbst nicht mehr "gequält" weil ich öfters vom Mittelweg gehört hatte, aber ich habe auch keine Freude mehr empfunden.

    Musik, Essen, Sex, ein Glas Wein, Sonnenuntergang und Aufgang, Familienfeiern, Freunde... nichts mehr konnte ich genießen, weil ich eben die Rolle des gleichmütigen gespielt habe.

    Ich war zwar dann kein Mönch mehr, aber trotzdem habe ich wie ein Mönch gelebt.

    Eine Zeit lang konnte ich kaum Entscheidungen treffen, hatte keine Wünsche und Interessen.

    Ich habe zwar vieles losgelassen, aber es war kein richtiges loslassen, weil ich nicht kapiert hatte warum und wie man wirklich loslässt.

    Erst als ich die Person untersucht hatte, die loslässt oder eben nicht, und die Objekte die ich mag, nicht mag, wurde mir klar, dass ich mein Leben lang einer Täuschung erlegen bin.

    Alleine und in dem Kloster kam ich gut zurecht, aber wenn ich diese "perfekten" Zustände nicht mehr hatte, war mein Frieden auch dahin.

    Was mir geholfen hat, bzw das Leben gerettet hat, waren die tieferen Bereiche der Meditation, wo meine Erziehung, Bildung, Erfahrung, kulturelle Prägung nichts mehr zu sagen hatte.

    Dort wo das gewohnte nicht mehr existiert hat, musste ich loslassen.

    Wenn der Geist den Geist erkennt und nichts mehr sein eigen nennt, verweilt er im Denken und Tun, in der leerheit.

    Nichts mehr zum ergreifen, niemand der ergreift, nichts mehr zum ablehnen, niemand der etwas ablehnen könnte.

    Ein Weg in die Freiheit, aber niemand der ihn gehen kann.

    Fesseln, samsara, Himmel und Hölle, aber niemand der dies erlebt.

    Wir spielen verschiedene Rollen, aber wir durchschauen nicht den Schauspieler. Bis zum Schluss hinterfragen wir nicht den, der weiß.

    Wie kann man das einfach erklären..?

    Ich mag zum Beispiel Katzen, und hatte einige.

    Wenn die gestorben sind, habe ich furchtbar gelitten.

    Ich habe nicht akzeptiert das alles in dieser Welt vergänglich ist.

    Ich habe nicht gesehen, dass die Katze nur aus elementen besteht, so wie ich.

    Das fängt schon beim Sehen an.

    Ich sehe etwas, und belasse es ohne Weisheit nicht beim sehen.

    Sehbewusstsein greift auf die Informationen zu, die durch Bildung, Umfeld, Erziehung gespeichert wurde.

    Wir geben den Dingen einen Namen und einen Wert.

    Wir haben uns darauf geeinigt.

    Dann folgt begehren oder Ablehnung, Angst, Hass usw.

    Ständig wird was im Geist wiedergeboren in unvorstellbar schneller Geschwindigkeit.

    Man sendet die Aufmerksamkeit in die Welt, wo man ohne Weisheit keine Chance hat. Die unbeständigen Erscheinungen nehmen uns den Frieden, wenn wir sie ergreifen, bzw festhalten wollen.

    Loslassen ist eine Herzensangelegenheit.

    Da wir in der Meditation die Natur der Welt erkennen, werden wir sie loslassen. Wir werden auch nichts mehr ergreifen.

    Konventionen auf die wir uns einigen mussten, wegen der Kommunikation, werden nicht mehr Einfluss auf unseren Frieden haben

    Aus der Einsicht heraus kann man Lieben ohne zu leiden und Leid zu schaffen.

    Man kann einen Sonnenuntergang genießen, ein gutes Essen usw.

    Aber diese Dinge werden uns nicht mehr versklaven bzw unseren Frieden beeinflussen.


    So sind meine Erfahrungen mit dem Thema.

    Ich hoffe das ich mich halbwegs verständlich ausgedrückt habe.

    LG Martin

  • Bhavanga
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    • 28. August 2020 um 23:02
    • #5

    Ich denke, wer immer im Augenblick, im Hier und Jetzt weilt, der sorgt sich einfach nicht mehr unnötig. Er wartet auf den richtigen Zeitpunkt, dann weiss er auch passend zu diesem, was zu tun ist - in eben jenem Moment, und auch was und warum dann auf dem Spiel steht. Alles hat halt seine Zeit, aber nur die ist wichtig, damit alles so läuft damit man nicht leidet!

    Es fügt sich alles zusammen, dem Strang des äusseren Lebens folgend, das Gehirn hält den roten Faden auch von alleine aufrecht. Ohne dass man ihn immerzu straff ziehen und hier und dort rumwickeln muss, obwohl er gerade gar nicht weitergesponnen wird.

    Auch die Abzweigungen und das Erwägen ihrer Konsequenzen haben ihre Zeit, das sind die Entscheidungsmomente, oder die Momente des Beurteilens von geschehenem, um die weitere Strecke durch die richtigen Gabelungen lenken zu können. Manchmal entwickeln sich aus einzelnen inspirierten Momenten neue Wege, die betreten werden können. Alle Objekte im Leben haben ihre Auswirkungen, und treten von selbst in Erscheinung, wenn ihre Zeit gekommen ist. Aber all das Kontrollierenwollen, Wähnen und zum Eigennutz doch noch anders haben wollen, das Sorgen und das Nachgrübeln und das Bedauern und das Abfeiern usw. abseits von den eigentlichen Handlungssträngen sind eigentlich verzichtbar...

    Das ist der Unterschied zwischen dem Nihilist, und dem, der losgelassen hat. Der Nihilist weist alles von sich, bis nichts mehr da ist ausser den negativen Folgen des Wegschiebens. Der, der loslässt, ergibt sich hingegen einfach dem Lauf der Dinge, der ihn weiter trägt, und von sich aus alles zur rechten Zeit hervorzubringen weiss. Ganz schlaraffisch ist es aber nicht, denn der Augenblick zur richtigen Zeit braucht immer noch die volle Kraft und Leistung und die Fähigkeiten, sonst entsteht wieder Leiden. Der Schlaraffe lebt als Nihilist ausserdem nur gut davon, dass die Objekte seiner Welt immer überall verfügbar sind, und er zusätzlich auch im Augenblick keine Konzentration und Anstrengung braucht um Bedürfnisse zu befriedigen - diesen Luxus haben wir zumindest in dieser Welt nicht.

  • Monikamarie
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    • 28. August 2020 um 23:38
    • #6
    Horin:

    Ich denke, es ist idiotisch zu glauben, dass wir uns einfach zurücklehnen brauchen, es wird schon um uns gesorgt werden. Es wird einem das Essen nicht wie die Brathähnchen im Schlaraffenland in den Mund fliegen und auch nicht Miete von alleine gezahlt.

    In den Klöstern wird zum Teil selber hart gearbeitet, um Essen in die Schalen zu bekommen. Nicht überall funktioniert es, dass sich Laien um Mönche kümmern. Und für uns westlich lebende Menschen schon gar nicht...

    Lieber Horin,

    ich war mein halbes Leben überzeugte Christin. Die Aussage von Jesus, sich nicht um den nächsten Tag zu sorgen, habe ich nie so aufgefasst, sich einfach zurückzulehnen und nichts zu tun.

    Es bedeutet, sich nicht die ueblicherweise unnötigen Sorgen um 'was wird morgen sein' zu machen.

    Der achtfache Pfad enthält ja sogar die Aufforderung zum rechten Lebensunterhalt.

    Das eine schließt also das andere nicht aus.

    Aber ich kann handeln, ohne mir ständig den Kopf zu zerbrechen. Ich kann einfach tun. Das ist aus meiner Sicht einem fortgeschrittenen Mönch in vollständiger Ge-Lassen-heit möglich.

    Relativ losgelöst vom Zwang der Gesellschaft mit der Gewissheit, den richtigen Weg zu gehen, ist es auch dem Haushälter möglich, sich entspannt zurückzulehnen.

    xiaojinlong:

    Die Akzeptanz, dass es "so ist wie es ist" ist denke ich eine gute Grundlage um von dort aus mit möglichst ruhigem Geist das Leben anzugehen. Mit einem "ich lehne mich zurück und muss nichts machen" sollte das aber eben nicht verwechselt werden.

    _()_

  • Tai
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    • 29. August 2020 um 09:17
    • #7
    Punk:

    Ich sehe wie wir Menschen Dinge und Abläufe immerzu in einer gewissen Weise verändern wollen. Wir wollen die Welt in allen Ebenen; materiell, spirituell, ideell, sozial usw. in unserem Sinne umgestalten.

    Stimmt. Und nicht zu vergessen: Das Eingreifen von Augenblick zu Augenblick durch Denken, das ich mal 'die Mutter aller Umgestaltungsversuche' nennen möchte.

    Interessant ist, dass Zen für die Kunst des Loslassens völlige Kontrolle des Geistes einfordert und das dann als 'Große Freiheit' bezeichnet. Ich verstehe das so: Unser zwanghaftes Eingreifen ist so übermächtig, dass wir es nur unter vollständiger Geisteskontrolle (von Augenblick zu Augenblick) loszulassen imstande sind.

    _()_

  • mukti
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    • 29. August 2020 um 10:12
    • #8
    Punk:

    Ich sehe wie wir Menschen Dinge und Abläufe immerzu in einer gewissen Weise verändern wollen. Wir wollen die Welt in allen Ebenen; materiell, spirituell, ideell, sozial usw. in unserem Sinne umgestalten. Ich glaube, das kommt aus einer inneren Unzufriedenheit heraus und Frage mich weshalb das so ist.

    .........

    Im Palikanon wird die nicht so direkt beschrieben, Man kann jedoch Nibbana, das als Versiegen des Begehrens etc durchaus als völliges Loslassen verstehen.

    Sich in positivem Sinn vom Fluss des Lebens, der Welt, des Lauf der Dinge tragen lassen deuten.

    Wir werden alt, krank und sterben, wir sind mit Unangenehmen vereint und von Angenehmen getrennt und so sehr wir uns auch bemühen, das lässt sich alles nicht vermeiden. Daher ist die erste edle Wahrheit, dass das Leben mit dukkha verbunden ist. Die zweite edle Wahrheit ist dass Begehren von vergänglichen Dingen die Ursache von dukkha ist, die Dritte dass das Verlöschen des Begehrens dukhha beendet, die Vierte ist der Weg zu diesem Erlöschen.

    Es wird wohl nicht funktionieren von heute auf morgen alles loszulassen und ohne Begehren und Anhaften "sich einfach vom Lauf des Lebens tragen lassen", ohne die Erfordernisse des achtfachen Pfades zu erfüllen.

    Mit Metta, mukti.


  • 8sam
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    • 29. August 2020 um 10:24
    • #9
    Punk:

    Es gäbe sicher noch mehr Beispiele :)

    Ja zb dies:

    Zitat

    Dann sprach der Erhabene die Mönche an: "Befreit bin ich, ihr Mönche, von allen Fesseln, sowohl göttlichen als auch menschlichen. Befreit seid ihr, ihr Mönche, von allen Fesseln, sowohl göttlichen als auch menschlichen. Geht, ihr Mönche, in die Welt, vielen Wesen zum Wohle, vielen Wesen zum Glücke, aus Mitgefühl mit der Welt, zum Nutzen, Wohl und Glück von Göttern und Menschen. Mögen nicht zwei auf einem Wege gehen (gehet allein). Verkündet, Mönche, die Lehre, die am Anfang gute, in der Mitte gute, am Ende gute, die bedeutsame, die wortgetreue (die Bedeutung der Lehre und die genauen Worte der Lehre), predigt den vollständigen, völlig geläuterten Reinheitswandel. Es gibt Wesen mit wenig Staub auf den Augen, die werden Versteher der Lehre sein, die Lehre nicht hörend gehen sie abwärts. Ich, ihr Mönche, gehe nach Senānigama in Uruvelā, die Lehre zu verkünden."

    Da kam Māra, der Böse, zum Erhabenen und sprach ihn mit folgenden Versen an:

    "Ein Gefesselter mit allen Banden,

    göttlichen und auch menschlichen,

    ein Gefesselter mit großen Banden

    von mir, Mönch, bist du nicht befreit."

    "Befreit bin ich von allen Banden,

    göttlichen und menschlichen.

    Ich bin befreit von großen Banden,

    du bist vernichtet, Antakā (Endlicher = Name Māras)."

    "Überall schweben die Fesseln,

    sie fesseln den Geist.

    dadurch hemme ich dich;

    von mir, Mönch, bist du nicht befreit"

    "Gestalten, Geräusche, Gerüche, Geschmäcker,

    Berührungen sind wunderschön,

    dran habe ich Gefallen verloren,

    du bist vernichtet, Antakā."

    Da verschwand Māra, der Böse, mit betrübtem Geiste von dort, denkend: Der Erhabene kennt mich, der Wohlgegangene kennt mich.

    Die Erzählung von Māra ist beendet.

    (Mahāvagga I.11 - Māro I - 8. Mārakathā)

    Alles anzeigen

    Und noch etwas von Suzuki (verstorbener japanischer Zen-Meister. Im Ausland tätig: USA ab den 50ern) aus "Seid wie reine Seide und scharfer Stahl" wo er beschreibt dass man beschützt im Dharma ist, wenn man Dharma wirklich zu 100% lebt, bist du dharma, lebst du in dharmawelt und bist beschützt im dharma, da ist nicht anderes als dharma, und sich nicht sorgt ums weltliche wie es zb viele Priester, Mönche und Nonnen tun in der Welt. Er meint, da wo Buddhistische Priester sich auch im weltlichen/geschäftlichen Bereich tätig sind und nicht einmal Glatze und zerfetzte Lumpen-Robe tragen (damit sie besser ankommen beim Volk/Gesellschaft), da gibt es weder Priester noch dharma, da ist es weltlich/geschäftlich. Es ist nur Zen-Gestank.

    Ich müsste es (Original) raus suchen und hier zitieren (wenn gewünscht).

    Ein Erleuchteter sagte zu mir:
    "Tue immer das Gegenteil von dem was ich sage!"
    Das habe ich dann auch nicht gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von 8sam (29. August 2020 um 10:30)

  • cinnamon
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    Buddh. Richtung
    Frühbuddhismus
    • 29. August 2020 um 14:52
    • #10

    [lz]

    Mālunkyaputto

    399

    Dem Menschenwesen, das da lässig lebt,

    der Durst wächst wie ein langes Rankenkraut, -

    das treibt von einer Welt zur andern hin

    und sucht sich Frucht, wie in dem Wald der Affe.

    400

    Wen dieser üble Durst besiegt,

    das feste Haften in der Welt,

    dem wachsen alle Sorgen an,

    wie aufschießt langes Wiesengras.

    401

    Wer diesen üblen Durst besiegt,

    so schwer zu zwingen in der Welt,

    dem fallen alle Sorgen ab,

    wie Wasser perlt vom Lotusblatt.[/lz]

    der Vollständigkeit halber:[lz]

    402

    Das sag ich euch: zum Glück für euch!

    Euch, die ihr hier versammelt seid:

    dem Durste grabt die Wurzel aus,

    dem Wiesengras geht auf den Grund,

    damit nicht, wie der Strom das Schilf,

    der Tod euch breche immer wieder.

    403

    Erfüllt nur stets das Buddhawort!

    Die kleinste Zeit verschwendet nicht!

    Die rechte Zeit verpaßt, die klagen,

    sind ausgeliefert Höllenreich.

    404

    Trägheit ist Schmutz allüberall,

    trägheitsbefallen ist der Schmutz, -

    durch Nichtträgheit, durch tiefes Wissen

    ziehst du heraus den Pfeil des Selbst![/lz]


    Untitled Document "Durst" ist hie,r meine ich, das Begehren ( in den allen Richtungen)

    Einmal editiert, zuletzt von cinnamon (29. August 2020 um 15:06) aus folgendem Grund: auf das ganze Zitat geändert

  • ARYA DHARMA
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    • 29. August 2020 um 15:01
    • #11
    Tai:

    Interessant ist, dass Zen für die Kunst des Loslassens völlige Kontrolle des Geistes einfordert und das dann als 'Große Freiheit' bezeichnet

    Das ist der Punkt, denn man kann leider das eine nicht ohne das andere haben. Es klingt zwar absurd, doch größeres Loslassen geht einher mit größerer Arbeit (mit den Geistesgiften, Dünkel etc.).

    Auch das daoistischen WuWei ist kein Nichthandeln, sondern ein Handeln, dass sich nicht um die Früchte kümmert, ein Handeln, um des Handeln willens. Um solch ein Handeln jedoch erst mal möglich zu machen, muss der Geist bereinigt sein von Habenwollen, Gier, Besitztum, Neid, Angeberei, Selbstdünkel. Erst dann, sagen Daoisten, wird das handeln zu WuWei, also einem natürlichen Handeln.

    Die rein passive Methode des Loslassens findet man oftmals beim Shaivismus. Doch gleichzeitig kann man als Aussenstehender auch beobachten, wie sich das konkret auswirkt auf den Menschen - meist sind sie abgemagert, haben Keuchhusten und sind den ganzen Tag auf Drogen. Ob dies zur Befreiung führt bzw. zu einem Aufstieg in Samsara bezweifele ich stark.

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    • 29. August 2020 um 15:20
    • #12

    Verschiedene Religionen machen ähnliche Aussagen, da wird schon was dahinter sein.


    Ich habe zwei interessante Artikel gegoogelt:

    WU-WEI

    Tun was getan werden muss

  • Monikamarie
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    • 29. August 2020 um 15:50
    • #13
    Tai:

    Interessant ist, dass Zen für die Kunst des Loslassens völlige Kontrolle des Geistes einfordert und das dann als 'Große Freiheit' bezeichnet. Ich verstehe das so: Unser zwanghaftes Eingreifen ist so übermächtig, dass wir es nur unter vollständiger Geisteskontrolle (von Augenblick zu Augenblick) loszulassen imstande sind.

    Ich habe schon mal 3 Wochen am Stück gefastet. Es war eine wundervolle Erfahrung, nämlich eine "große Freiheit".

    Wenn es mir heute nicht gut geht, liegt das meistens daran, dass ich mich hab gehenlassen. Das kann soweit gehen, dass mir das Essen nicht mehr so gut schmeckt. Das ändert sich aber sofort, sobald ich mich diszipliniere. Also selbst im "weltlichen Bereich" macht Geisteskontrolle Sinn.

    _()_

  • Monikamarie
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    • 29. August 2020 um 17:55
    • #14

    Ich weiß, Ole Nydal, ist hier nicht gern "gesehen". Aber gerade ihm habe ich das Bild zu verdanken: Sich zurücklehnen und wie im Kino einfach die Bilder auf der Leinwand vorübergehen lassen.

    Das hat mich spontan entspannt.

    _()_

  • 8sam
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    • 29. August 2020 um 18:15
    • #15

    Auch ein Ole oder ein NKT oder Dechen, ...

    haben ihre guten Seiten, nur schwarz-weiss-denken bringt ein nicht weiter und ist "Enge".

    Der Mönch Tenzin Peljor der bei NKT und Dechen war und ausstieg, warnt zwar davor inzwischen , aber sagt auch: Das er da trotzdem einiges gelernt hat, gute Qualitäten, zb Freizügigkeit und Geben, ER sei früher sehr GEizig gwesen, das Dana hat er aber da gelernt, und das lässt er sich nicht nehmen.

    So gibt es auch einiges vieles gutes beim Ole. ;)

    So wie bei allem, es ist nicht alles schwarz-weiß.

    Ein Erleuchteter sagte zu mir:
    "Tue immer das Gegenteil von dem was ich sage!"
    Das habe ich dann auch nicht gemacht.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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