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Kann man durch Meditieren freiwillig in den Tod übergehen?

  • Sophie58467
  • 3. Juni 2018 um 13:29
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  • Sophie58467
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    3. Juni 2018
    • 3. Juni 2018 um 13:29
    • #1

    Hallo,

    in einem meiner lieblings Filme "Little Buddha" gibt es einen Lama, der durch das Meditieren gestorben ist. Nun stellt sich für mich die Frage, ob das wirklich möglich ist, oder ob dies einfach frei erfunden war. Es wäre sehr nett, wenn mir jemand diese Frage beantworten könnte :)


    LG Sophie

  • void 3. Juni 2018 um 19:17

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Schneelöwin
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    • 3. Juni 2018 um 20:01
    • #2

    Hallo Sophie,

    erst einmal ein liebes Willkommen:rose:

    Zu Deiner Frage:

    Kann man durch Meditieren freiwillig in den Tod übergehen?:

    Eine Antwort darauf findest Du z.B. in diesem E-Book über Anapanasati (kostenfrei) auf Seite 140 - Der letzte Atemzug -.

    buddhadasa_bhikkhu-anapanasati.pdf

    So wie es dort dargestellt wird: Kannst Du durch Meditieren Deinen Tod nicht selbst bestimmen - jedoch kann man, wenn man lange geübt hat, seinen letzten Atemzug erkennen.:star:

    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin

    "All is always now"


  • kilaya
    Gast
    • 3. Juni 2018 um 21:17
    • #3

    Ich denke auch es geht weniger um "durch das Meditieren sterben" als vielmehr um "meditierend sterben" also "den Zeitpunkt des Todes zur Meditation nutzen"

  • jianwang
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    • 4. Juni 2018 um 05:51
    • #4

    Wieso sollte man bewusst sterben wollen ?

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.

    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Monikamarie
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    • 4. Juni 2018 um 08:36
    • #5
    Sophie58467:

    Hallo,

    in einem meiner lieblings Filme "Little Buddha" gibt es einen Lama, der durch das Meditieren gestorben ist. Nun stellt sich für mich die Frage, ob das wirklich möglich ist, oder ob dies einfach frei erfunden war. Es wäre sehr nett, wenn mir jemand diese Frage beantworten könnte :)


    LG Sophie

    Guten Morgen Sophie und herzlich Willkommen,

    den Film habe ich auch gesehen (mehrmals) und die Szene so verstanden, dass der Abt wusste, wann er sterben wird und sich deshalb zum Meditieren setzte. Er starb nicht durch das Meditieren, er war vorbereitet und hat den Tod erwartet.

    _()_

  • Monikamarie
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    • 4. Juni 2018 um 09:59
    • #6

    So wie ich den Film in Erinnerung habe, hatte der Abt schon eine längere schwere Erkrankung und nahm deshalb auch Medikamente. Er sprach auch von seinem bevorstehenden Tod.

  • Fǎ Fá
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    • 4. Juni 2018 um 11:46
    • #7

    Eine Beobachtung:

    Alte Menschen, die innerlich aufgegeben haben, sterben oft schnell.

    Kranke Menschen, die noch nicht aufgegeben haben, werden manchmal gesund, auch ohne eine schlüssige medizinische Erklärung.

    Ein Zusammenhang zwischen dem Festhalten am Leben und dem Tod/Leben scheint also, unter bestimmten Umständen, zu existieren.

  • kilaya
    Gast
    • 4. Juni 2018 um 11:58
    • #8

    Ich halte es absolut für möglich, den Tod durch Meditation herbeizuführen (wenn man fortgeschrittene Energieübungen sehr gut beherrscht). Es gibt nur keine Praxis innerhalb des tibetischen Buddhismus, die da irgend einen Sinn daran erkennen lassen würde und ich habe in dem Zusammenhang auch nie davon gehört, dass sowas praktiziert worden wäre. Vielmehr wird ja der Körper als ausgesprochen kostbar angesehen und ein Meditationsmeister würde die Zeit darin selbst dann noch möglichst lange nutzen wollen, wenn bereits eine Krankheit den Körper stark geschwächt hat.

  • Turmalin 1
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    • 4. Juni 2018 um 12:20
    • #9

    Ich denke es ist viel leichter bewusst durch Meditation den Schlaf herbeizuführen. Und das macht auch Sinn. Es kann ja mal sein, dass man neben jemandes schlafen muss der schnarcht und es gibt keine Möglichkeit das zu ändern. Oder, dass man auf der Flucht ist und einschlafen muss obwohl man nicht weiß ob einem im Schlaf ein Tier tötet, jemand alle Sachen klaut usw.

  • Schneelöwin
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    • 4. Juni 2018 um 12:24
    • #10

    Wenn der Mensch sehr krank und geschwächt ist, wird es wahrscheinlich schwer werden, auch wenn sehr geübt; seine letzten Atemzüge während der Meditation zu beobachten.

    Hilfreich und auch entlastend könnte sein, wenn man weiß, dass es buddhistische Hospize gibt, die beim Sterben begleitend anwesend sein könnten und mit denen man offen darüber sprechen kann, wie man es sich vielleicht wünscht.

    Hospizdienst Horizont | Bodhicharya Berlin

    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin

    "All is always now"


  • User19823
    Gast
    • 5. Juni 2018 um 02:28
    • #11

    Hallo Sophie

    Zuerst einmal ein herzliches Willkommen hier!

    Sophie58467:

    in einem meiner lieblings Filme "Little Buddha" gibt es einen Lama, der durch das Meditieren gestorben ist.

    Ich habe den beeindruckenden Film auch mehrfach gesehen, er kam ja kürzlich im Fernsehen, habe aber diese Szene so verstanden, dass der Lama seinen Todeszeitpunkt gefühlt hat. Er hat sich dann in die Meditation vertieft, weil er seinen Todeszeitpunkt in seiner Meditation erleben wollte.

    Also nicht durch Meditation sterben, sondern durch Meditation den unausweichlichen Tod intensiver erleben.

    P.S.

    Ich sehe gerade, dass du in deinem Profil "evangelisch" eingetragen hast. Vielleicht ist dann das Buch "Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe" vom Zenmeister Thich Nhat Hanh für dich interessant.

  • Sophie58467
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    3. Juni 2018
    • 7. Juni 2018 um 13:12
    • #12
    User19823:

    Hallo Sophie

    Zuerst einmal ein herzliches Willkommen hier!

    Sophie58467:

    in einem meiner lieblings Filme "Little Buddha" gibt es einen Lama, der durch das Meditieren gestorben ist.

    Ich habe den beeindruckenden Film auch mehrfach gesehen, er kam ja kürzlich im Fernsehen, habe aber diese Szene so verstanden, dass der Lama seinen Todeszeitpunkt gefühlt hat. Er hat sich dann in die Meditation vertieft, weil er seinen Todeszeitpunkt in seiner Meditation erleben wollte.

    Also nicht durch Meditation sterben, sondern durch Meditation den unausweichlichen Tod intensiver erleben.

    P.S.

    Ich sehe gerade, dass du in deinem Profil "evangelisch" eingetragen hast. Vielleicht ist dann das Buch "Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe" vom Zenmeister Thich Nhat Hanh für dich interessant.

    Alles anzeigen

    Vielen Dank für die Antwort und den Buchvorschlag! Ich werde es mir mal durchlesen :)

  • Mirco
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    • 7. Juni 2018 um 14:14
    • #13

    Dhamma zum Gruße Sophie,

    was mir dazu einfällt ist dieses:

    Es gibt eine Meditationsstufe, die nennt sich Verlöschen von Empfindung, Wahrnehmung und Bewußtsein (Nirodha Samāpatti). Das ist als wenn bei allen Sinnen (inkl. dem Geist) das 'Licht' ausgeschaltet wird. Keine Wahrnehmung, kein Bewußtsein. In diesem Zustand kann der Körper höchstens sieben Tage bleiben, dann stirbt er. Dieser Zustand kann jederzeit eintreten, wenn die Bedingungen dafür gegeben sind, z.B. wenn man ordentlich in den höheren Meditationsstufen herummeditiert hat. Er ist von großem Vorteil, wirklich besonderes kann dadurch geschehen. Kontrollieren läßt sich das aber nicht.

    Kontrolliert in's 'Verlöschen' eintreten können nur fortgeschrittene Meditierende der dritten und vierten Stufe des Erwachens, also sogenannte Nicht-Wiederkehrer (Anagami) oder ein voll Erwachte (Arahat). Nur mit dieser Stufe des Erwachens kann bestimmt werden wie lange man im 'Verlöschen' verweilen möchte. Man kommt dann zum bestimmten Endzeitpunkt wieder heraus. Läge der nun mehr als sieben Tage in der Zukunft, führte dies zum Tod während diese Zustandes.

    Ich hoffe, das war hilfreich.

    Viele Grüße,

    Mirco

  • TaoEnergy
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    • 19. September 2018 um 20:47
    • #14

    Ob man dadurch sterben kann, weiß man nicht. Diejenigen die gestorben sind, können uns nicht davon berichten.

  • Grashuepfer
    Gast
    • 19. September 2018 um 23:18
    • #15
    jianwang:

    Wieso sollte man bewusst sterben wollen ?

    Hmm... vielleicht aus dem selben Grund, weshalb man bewusst leben will?

    EDIT: womöglich reden wir aneinander vorbei. Ich meinte damit - auch im Tod so bewusst wie möglich sein. Du meintest vermutlich, es absichtlich aufs Sterben anlegen. In dem Fall stimme ich dir und Ellviral zu. Man könnte höchstens Sterbehilfe im Fall schwerster Krankheit anführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Grashuepfer (19. September 2018 um 23:27)

  • Noreply
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    • 19. September 2018 um 23:20
    • #16

    und weil man bewusst leben will ist sterben aus wollenden Gründen keine Option.

  • Monikamarie
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    • 20. September 2018 um 08:55
    • #17

    Wer kann schon sein Bewusstsein behalten, wenn er im Griff ist, es zu verlieren?

  • Hendrik 3. Juni 2022 um 14:06

    Hat das Thema aus dem Forum Meditation nach Buddhistische Praxis verschoben.
  • dukkha
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    • 30. Mai 2023 um 16:05
    • #18

    keine Ahnung, ob den Threads noch jemanden interessiert

    aber es gibt sowas ähnliches

    Psychogener Tod; Resignations-Syndrom – PSYLEX

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.

    (Goethes Faust)

  • Igor07
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    • 30. Mai 2023 um 17:20
    • #19
    dukkha:

    keine Ahnung, ob den Threads noch jemanden interessiert

    aber es gibt sowas ähnliches

    https://psylex.de/stoerung/psychosomatik/psychogener-tod/

    Klar, man kann auch wegen des "gebrochenen Herzen " sterben, obwohl am Herz alles / objektiv gesehen/ "in Ordnung" Ist. Oder?

    Zitat

    Ein "gebrochenes Herz" hat fast jeder schon einmal erlebt. Beim sogenannten „Broken-Heart-Syndrom“ bricht das Herz nicht nur im übertragenen Sinne, sondern wortwörtlich. Kardiologen wissen mittlerweile, dass zum Beispiel durch Trauer und Kummer ausgelöster Stress, dem Herzen schaden kann. Was dahinter steckt, erläutert Dr. med. Sabine Reinhold, Kardiologin und Oberärztin der Helios Bördeklinik.

    https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/boerdeklinik/unser-haus/aktuelles/detail/news/wenn-das-herz-bricht-das-broken-heart-syndrom/

    Der Stress ist rein so wie das "Psychologisches", ( geistiges ) Phänomen.

    Aber der "seellische unerträgliche Schmerz" wegen dem , z.B, des Liebes-Kummers, oder des Verlustes, tötet, und zwar buchstäblch.

    P.S. Es ist in dieser Hinsicht sehr einleuchtend, wenn man im Pali über "Herz-Geist" spricht.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Sudhana
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    • 31. Mai 2023 um 21:45
    • #20

    Wenn man Sterbende begleitet (etwa in der Altenpflege), kann man häufig recht gut den Moment beobachten, an dem der/die Sterbende "loslässt". Insbesondere natürlich bei Menschen, die sich besonders stark an das Leben geklammert haben. Danach geht es dann recht schnell, bis die Körperfunktionen erlöschen.

    Dieses "Loslassen" ist zum einen für geübte Meditierende einfacher und zum anderen dürfte zumindest bei buddhistischen Meditierenden das Anklammern an die Lebensreste, die letzten Reflexe des Ergreifens, (hoffentlich) eher unterdurchschnittlich ausgeprägt sein.

    Nach dem Zeugnis des Palikanon soll ein mentaler Suizid durchaus möglich sein und Buddha beurteilte so etwas in Ausnahmefällen (insbesondere bei erlangter Arhatschaft) auch als akzeptabel. Das ist als Grundbedingung schon eine ziemlich hohe Hürde. Und selbst dann sollte es einen weiteren Grund geben - etwa starke chronische Schmerzen und/oder die Gefahr eines Rückfalls.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Igor07
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    • 31. Mai 2023 um 22:36
    • #21
    Sudhana:

    Wenn man Sterbende begleitet (etwa in der Altenpflege), kann man häufig recht gut den Moment beobachten, an dem der/die Sterbende "loslässt". Insbesondere natürlich bei Menschen, die sich besonders stark an das Leben geklammert haben. Danach geht es dann recht schnell, bis die Körperfunktionen erlöschen.

    Sehr viele können , wenn sogar die spüren, niemals loslasen. Das zu beobachten, war für mich echt sehr herausfordernd. Denn die bedrohliche, auch die todliche Krankheit gibt dem Menschen die einzigarige Chance total alles loszulassen. Das ist die echte Kunst , immer bereit zu sterben, jetzt auch. Man kann nur echt hoffen , dass es im dem Augenblick des Todes, wenn man noch beim Bewusstsein ist, diesen Sprung zu wagen.

    Dann es wäre Sunnata zu erfahen ..möglich, nichts darüber zu kontemplieren, nachsinnen, usw... Im Tod liegt die "Er-lösung", wenn man weiss, wie man vorgenen sollte.

    Sehr viele aber klammmern in den Tod hinein, und mir scheint, die drehen das Eigene Samsara-Rad noch scchneller, und zwar weiter in die niedere Bereiche der Existenz.

    P.S. Mich interessiert nichts, was dazu die moderne Wissenschaft sagt.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Noreply
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    • 1. Juni 2023 um 00:36
    • #22

    Wenn mein Bruder alles losgelassen hätte, wäre er schon lange an Krebs gestorben. Nein der will leben, egal wie. Der Krebs ist in Schlaf gegangen und der für ihn normale Verfall geht weiter. Alles blödes Gerede, anstatt Mut zu machen, bis zum letzten Augenblick ganz klar zu leben, heißt auch zu handeln, wird hier so getan, als ob man sein Leben wegwerfen kann, um sich in seine eingebildeten Geisteswelten reinzuschmeißen.

    Scheiß auf die metaphysischen Welten der Verlogenheit von Religionen, das Leben ist das einzig Wahre. Bleibt mir mit euren „Paradiesen“ von meinem Acker.

    Der Erde, mein Körper, ist mein Zeuge!

    Lest ihr eigentlich wenigstens selten eure Beiträge, wie ein Fremder sie lesen wird?

    Mir ist klar, dass meine selten verstanden werden, das kann dauern.

  • Amdap
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    • 1. Juni 2023 um 09:40
    • #23

    Es gibt eine Methode im Tibetischen Buddhismus, die ist so uralt, dass sie mindestens noch aus dem Bön stammt. Das ist das sogenannte Phowa.

    Ich versuche das mal in stark verkürzter Form zu beschreiben:

    Man stellt sich über seinem Kopf den eigenen spirituellen Meister vor, wie er in abgewandeltem Lotossitz direkt über dem Kopf schwebt. Aber nicht ausschließlich schwebt, sondern mit einer Zehe dabei den Kopf berührt (daher: abgewandelter Lotossitz), genau da, wo sich die Große Fontanelle befindet.

    Im eigenen Körper stellt man sich eine Art leuchtende Energiekugel vor, die - unter Rezitation eines Bija-Mantras (Keimsilbe) und bestimmter Atemtechnik, rhythmisch vom Herzen aus, oder auch vom untersten Chakra aus, nach oben bis unter die Schädeldecke schießt. Dort kehrt sie wieder um, und der Vorgang beginnt von neuem.

    Diese Übung dient dazu, sich auf den Tod vorzubereiten, denn nach Tibetischer Tradition gibt es neun Körperöffnungen, durch welche das Bewusstsein den Körper verlassen kann, und die Große Fontanelle ist die beste von allen.

    Zu Lebzeiten ist es sehr wichtig, dass man immer wieder übt, dass die Energiekugel nach Ankunft unter der Schädeldecke umkehrt. Denn die Übung ist sehr gefährlich und darum heißt es, dass man sie ohne Anleitung eines spirituellen Lehrers nicht praktizieren darf.

    Wenn man dieses nun jahrelang mit Erfolg geübt hat, und man spürt, dass das Ende naht, dann kann ein so Fortgeschrittener die "Verfolgung" der Energiekugel mit dem Sterbeprozess synchronisieren, und wenn der genaue Zeitpunkt da ist, darf dieses leuchtende Etwas nun durch die Fontanelle treten und sich mit dem Geist des Meisters vereinen.

    Es heißt, dass man diesen Durchtritt niemals zu Lebzeiten, noch im vollen Besitz aller geistigen und körperlichen Kräfte, vollziehen darf, da das den Tod zur Folge hat.

    Mit anderen Worten: das würde den Tod künstlich vorziehen, aber das ist deshalb problematisch, weil ein Fortgeschrittener immer noch ein gewisses Ego besitzt und möglicherweise diesen Durchtritt aus Neugier oder aus eigenem Genuss, um sich zu berauschen, vollziehen will. Und das bewirkt dann das Gegenteil, das ist unheilsam, denn es geschieht nicht aus Selbstlosigkeit und Mitgefühl mit den fühlenden Wesen.

    Ich persönlich denke, dass es nur die Allerwenigsten sind, die nach jahrelanger Übung dieses bewusst durchführen und dann auch korrekt sterben könnten. Und ich bin sicher, dass Otto Normalmeditierer nach solchem jahrelangen Phowa, selbst wenn sie ungehorsam sind und den Austritt durch die Gr. Fontanelle in der Visualisation schaffen, es doch nicht schaffen, dadurch zu sterben. Denn es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man diese Praxis präzise visualisieren, oder ob man sich darüberhinaus mit allen inneren Kräften und ohne Ablenkung in diesen Prozess hineinversetzen kann.

    Selbst wenn ich mir zum Beispiel tausendmal visualisiere, dass ich nie Geld von meinem Konto abheben muss und mein Portemonnaie immer voll ist, egal was und wieviel ich kaufe: das funktioniert ja auch nicht. Und wenn ich mir tausendmal vorstelle, ich brauche meine Blumen nicht mehr zu gießen und sie bleiben immer von selbst feucht - auch das funktioniert nicht. Undsoweiter.

    Das Verbot, die Phowa-Praxis so durchzuführen, dass das Bewusstsein durch die Gr. Fontanelle austritt, steht nur deshalb so mahnend im Vordergrund, weil es ja sein könnte, dass es doch mal einen überaus Fortgeschrittenen geben könnte, dem das aus Versehen passiert, wenn er so übt. Das ist der Grund, warum sich Alle an dieses Verbot halten müssen.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Igor07
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    • 1. Juni 2023 um 10:36
    • #24

    Amdap . Hi, aber das alles ist sehr ausführlch geschildert im Buch :

    "Das Tibetische Buch vom Leben und Sterben" von Sogyal Rinpoche.

    Und wenn ich es richtig erinnere, so ähnliche Methode praktiziert Dalai-Lama selbst.

    Das Buch: "

    Der Weg zum sinnvollen Leben: Das Buch vom Leben und Sterben.

    Ich denke, wenn das stimmt, dass es alles sowieso nichts für jeden vorgesehen ist.

    Aber was sagt Buddhadasa Bhikkhu im Buch : "Kernholz des Boddhibaums", das ist echt sehr praktisch, und ohne egal welche rein mystiche Elemente. Klingt für den normalen Verstand sowieso etwas grausig, aber so ist das Leben, die Vorbereitung auf den Tod..

    Ach, das heisst, *lach*:

    Memento mori – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Später hinzugefügt: Ich wiess es alles aus Yoga-Tradition, manchmal ich stelle mir die Fragen, wer hatte bei wem das geklaut ?

    Bihar-Schule of Yoga, also Sarasvati, hatte es ehrlich zugestanden, dass es so wie die buddhistiche Methoden, ... aber ich bin tod-sicher, das war alles niemals anwesend in Theravada. Diese Chakras, Winde, usw... Ach, Kundalini.... ich , rein persönlich, würde es nieamals abkaufen, obwohl ich wusste echt die Menschen, die konnten es. Und spürten auch sinngemäss.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    Einmal editiert, zuletzt von Igor07 (1. Juni 2023 um 10:54)

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    即身仏

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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