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  1. Buddhaland Forum
  2. KarmaHausmeister

Beiträge von KarmaHausmeister

  • Mitgefühl als Selbstbetrug

    • KarmaHausmeister
    • 29. Dezember 2025 um 17:55
    pano:

    Was du mit Selbstbetrug in diesem Zusammenhang meinst solltest du etwas ausführen.


    Zum Beispiel Vermeidungs-Mitgefühl: Man sagt sich: „Ich will niemanden verletzen“, meint aber oft: „Ich halte Konflikte nicht aus.“

    Das Mitgefühl dient dann dazu, die eigene Angst vor Ablehnung, Schuld oder Unruhe zu verdecken.


    Oder Helfer-Identität: Man fühlt sich als „der Mitfühlende“, „der Spirituelle“. dukkha des anderen wird – unbewusst – gebraucht, um das eigene Selbstbild aufrechtzuerhalten. Das ist kein echtes Mitgefühl, sondern Bindung an ein Ich-Ideal.


    Oder Verwechslung von Mitgefühl und Zustimmung: Echtes Mitgefühl bedeutet nicht, destruktives Verhalten zu dulden oder zu bestätigen. Manchmal ist eine klare Grenze, ein Nein oder sogar Rückzug die mitfühlendste Handlung für beide Seiten.


    Wo endet echtes Mitgefühl? Wo es dukkha vermehrt.

  • Mitgefühl als Selbstbetrug

    • KarmaHausmeister
    • 29. Dezember 2025 um 14:46

    Ist Mitgefühl manchmal nur ein schönes Wort dafür, dass wir keine klaren Grenzen setzen? Wo endet echtes Mitgefühl im buddhistischen Sinne und wo beginnt der Selbstbetrug?

  • Sexueller Missbrauch im tibetischen Buddhismus

    • KarmaHausmeister
    • 23. Dezember 2025 um 10:08
    Samadhi1876:

    Ich verstehe das Lesen dieser Arbeit mehr als Warnung besser aufzupassen. Sie „verteufelt“ den tibetischen Buddhismus ja nicht grundsätzlich, oder behauptet, das wäre überall so.


    So verstehe ich sie auch.

  • Sexueller Missbrauch im tibetischen Buddhismus

    • KarmaHausmeister
    • 22. Dezember 2025 um 17:25
    Anna Panna-Sati:

    Allerdings möchte ich in diesem Zusammenhang anmerken, dass im "Buddhaland" ein gewisses Ungleichgewicht beobachtet werden kann, bezüglich der Themen, die sich mit dem tibet. Buddhismus befassen:

    Seit ich dem Forum im Jahr 2022 beitrat, las ich überwiegend nur kritische Titel und Beiträge über diese buddhist. Tradition - das sollte m.E., im Sinne der Ausgewogenheit, mal hinterfragt werden. ("Wo bleibt das POSITIVE"?)


    Du glaubst gar nicht, wie sehr ich diesen Umstand bedaure!

  • Karma, Wiedergeburt und Nirvana aus säkular-buddhistischer Perspektive

    • KarmaHausmeister
    • 22. Dezember 2025 um 17:23
    flaneur:

    KarmaHausmeister , danke dass Du nochmal geantwortet hast. Wie schon gesagt, werde ich es in diesem Thread dabei belassen, für mich persönlich aber konstatieren, dass neben „innerpsychischer Kausalität“ auch z. B. neurobiologische Erkenntnisse für den säkularen Buddhismus relevant sind. Vielleicht sind für den einen oder anderen in diesem Zusammenhang z. B. die Schriften von Rick Hanson interessant.


    Kannst du von Hanson etwas besonders empfehlen?

  • Sexueller Missbrauch im tibetischen Buddhismus

    • KarmaHausmeister
    • 22. Dezember 2025 um 12:52

    Diese religionswissenschaftliche Arbeit sollte für alle, die sich dem tibetischen Buddhismus verbunden fühlen oder sich für ihn interessieren, Plichtlektüre sein. Sie kann helfen, diese buddhistische Tradition in einem weniger idealisierten Licht zu sehen:

    https://rw-ktf.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/i_religionswiss/Wenn_Schwaene_im_Wasserlilienteich_schwimmen._Sexueller_Missbrauch_im_tibetischen_Buddhismus__Georg_Wenisch_2021_.pdf

  • Karma, Wiedergeburt und Nirvana aus säkular-buddhistischer Perspektive

    • KarmaHausmeister
    • 22. Dezember 2025 um 00:00
    flaneur:
    KarmaHausmeister:

    Was meinst Du mit "Wirkmechanismen von Dukkha auf neurophysiologischer Ebene"?

    Ein wenig habe ich die Befürchtung, wir reden aneinander vorbei. Aus meiner Sicht war an dem Artikel nichts falsch. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es

    da noch mehr gibt.


    Wenn z. B. auf einen bestimmten Reiz oft eine bestimmte Reaktion folgt, ist das u. a. durch bestimmte strukturelle Begebenheiten im Gehirn bedingt. Diese sind dann aber nicht allein mit den Mitteln der Psychologie, sondern auch denen der Naturwissenschaften zu studieren. Diese Erkenntnisse sind dann auch für den säkularen Buddhismus interessant.


    Ich würde es aber dann auch auf sich beruhen lassen, wenn wir hier nicht zusammenkommen oder ich mich nicht verständlich genug ausdrücken kann. Sonst endet das hier noch in Polyphrasie 😉


    Ich wollte dich argumentativ nicht platt machen. Ich hoffe, der Eindruck ist nicht entstanden.


    Ich bin aber der festen Überzeugung, dass dem Essay nichts hinzugefügt werden müsse. Natürlich gibt es sehr verschiedene Bedingungen, die unser Handeln letztlich prägen, auch biologische oder neurologische. Die gilt es zu erforschen. Die Frage, die sich daraus ergibt, ist, gibt es Bedingungen, die ich nicht in der beschriebenen Weise - wenn man so will - „entmachten“ kann? Wenn dies nicht möglich sein sollte, wäre vollkommene Befreiung nicht möglich.

  • Karma, Wiedergeburt und Nirvana aus säkular-buddhistischer Perspektive

    • KarmaHausmeister
    • 21. Dezember 2025 um 12:39
    flaneur:
    KarmaHausmeister:

    Das Buddhadharma ist die Lehre von der Auflösung von dukkha. Und dukkha hat den Ursprung in der Anhaftung. Die Anhaftung ist ein psychischer Prozess. Merh ist da nicht. Was willst Du da hinzufügen?

    Im säkularen Buddhismus geht es meines Erachtens nicht darum, etwas hinzuzufügen, wohl aber darum das „Weltliche“ vollständig zu sehen.


    Dukkha hat den Ursprung in Anhaftung, wie Du schreibst, aber auch in Ablehnung und Unwissenheit / Verblendung. Unabhängig davon ist es ganz wesentlich psychisch, wie Du treffend schreibst. Mein Einwand gegen eine rein psychologische Betrachtung zentraler buddhistischer Begriffe wäre nun aber, dass wesentliche Bereiche des Weltlichen ausgeblendet werden . Konkret im Kontext von Dukkha könnte das Ursachen von Leid betreffen (warum sollte ich eine heiße Herdplatte anfassen, eine unangenehme Empfindung haben, und dann eine komplexe emotionale Reaktion vermeiden, wenn ich einfach die Finger davon lassen könnte?) aber auch die Wirkmechanismen von Dukkha auf neurophysiologischer Ebene, um nur zwei Beispiele zu nennen. Wären letztere nicht relevant gäbe es keine Forschung dazu (z. B. zu den Wirkzusammenhängen von Meditation). Ob man diese als „buddhistisch“ oder für den säkularen Buddhismus relevant betrachtet, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.


    Ich verstehe Dein Enwand nicht wirklich. Der Impuls zur unheilsamen Handlung des die eigene Hand auf die Herdplatte legen, kann durch eine genaue Beobachtung der inneren Prozesse beherrscht werden. Es entsteht die Freiheit, die unheilsame Handlung zu vermeiden.


    Was meinst Du mit "Wirkmechanismen von Dukkha auf neurophysiologischer Ebene"?

  • Karma, Wiedergeburt und Nirvana aus säkular-buddhistischer Perspektive

    • KarmaHausmeister
    • 21. Dezember 2025 um 11:54
    flaneur:

    Die Fokussierung auf das Psychische scheint mir aber verkürzt.

    Worauf soll man sich denn sonst fokussieren? Das Buddhadharma ist die Lehre von der Auflösung von dukkha. Und dukkha hat den Ursprung in der Anhaftung. Die Anhaftung ist ein psychischer Prozess. Merh ist da nicht. Was willst Du da hinzufügen?

  • Karma, Wiedergeburt und Nirvana aus säkular-buddhistischer Perspektive

    • KarmaHausmeister
    • 21. Dezember 2025 um 10:41
    Hotte:
    KarmaHausmeister:

    Das ist keine Erwiderung auf den Essay. Hast Du ihn gelesen?


    Ich habe den Text gelesen und meine Kritik bezieht sich genau auf seinen Kern. Er beschreibt sehr gut, wie ein Ich weniger reaktiv und bewusster handeln kann. Aus nicht-säkularem Buddhismus ist Befreiung jedoch nicht die Optimierung dieser Selbststeuerung, sondern das Erkennen, dass es keinen eigenständigen Akteur gibt, der steuert. In diesem Sinn bleibt dein Essay konsequent westlich-psychologisch.


    Wo finden wir anatta in dem Essay?


    Dass ein Ich/Selbst existiert, darüber sind wir uns einig, nicht wahr? Es ist lediglich dynamisch, es ist zusammengesetzt. Es ist keine unabhängige Instanz, die in der Lage ist, freie Entscheidungen zu treffen. Es ist bedingt. Was auch alle Handlungen dieses Ichs bedingt sein lässt. Das Essay dekonstruiert genau diese Vorstellung von einem un-bedingten, zum freien Willensakt fähigen Ich. Deutlicher kann man auf anatta nicht hinweisen.


    Die im Essay beschriebene Sichtweise ist im Kern eine Auslegung der anatta-Lehre. Die anatta-Lehre findet sich überall dort im Essay, wo das Selbst als Prozess, als bedingtes Entstehen, als fluide Konstruktion beschrieben wird.

  • Karma, Wiedergeburt und Nirvana aus säkular-buddhistischer Perspektive

    • KarmaHausmeister
    • 21. Dezember 2025 um 00:24
    Hotte:

    Ich habe es ja nicht so mit vielen Worten. Deshalb wieder kurz und hoffentlich trotzdem einigermaßen verständlich: :)
    Säkularer Buddhismus und westliche Psychologie konzentrieren sich aus meiner Sicht zu sehr auf der Ego-Ebene, obwohl das Ego doch das Problem und nicht die Lösung ist.


    Das ist keine Erwiderung auf den Essay. Hast Du ihn gelesen?

  • Karma, Wiedergeburt und Nirvana aus säkular-buddhistischer Perspektive

    • KarmaHausmeister
    • 19. Dezember 2025 um 09:40

    Aus einer säkular-buddhistischen Perspektive erweisen sich zentrale Begriffe der Lehre Buddhas, wie Karma, Wiedergeburt und Nirvana, als tief existenzielle und psychologisch relevante Konzepte, wenn sie von metaphysischen Vorstellungen befreit werden.


    Vom Werden zur Freiheit
    Aus einer säkular-buddhistischen Perspektive erweisen sich zentrale Begriffe der Lehre Buddhas, wie „Karma“, „Wiedergeburt“ und „Nirvana“, als tief…
    www.ursachewirkung.com
  • "Dürfen" Buddhisten das?

    • KarmaHausmeister
    • 9. Dezember 2025 um 12:40

    Statt Moralpolizei: Was ist etwas, das du trotz Praxis weiterhin tust – und zwar aus guten Gründen? Vielleicht etwas Unperfektes, Menschliches, Widersprüchliches?

  • Buddhistische Werte vs. AfD

    • KarmaHausmeister
    • 6. Dezember 2025 um 12:34
    Bebop:
    KarmaHausmeister:

    Dublin war 2015 praktisch ausgesetzt, und Abschiebungen scheitern meist an rechtlichen und organisatorischen Hindernissen.

    Das erste war illegal, und das zweite muss man aendern. Ich beziehe die Folgezeit nach 2015 und die Migrationspolitik derGruenen und Sozis mit ein. Und weil die etablierten Parteien an beidem scheiterten, den Menschen aber "Stadtbild", zusätzliche Gewalt, Machismo und Sozialschmarotzer eher und ganz von selbst auf den Senkel gehen


    Da bist Du falsch informiert. Die Dublin-Verordnung scheiterte 2015 systemweit an Überlastung der Grenzstaaten mangelnder Registrierung via EURODAC und politischen Entscheidungen mehrerer EU-Staaten, Flüchtlinge weiterzuwandern zu lassen, nicht allein durch Deutschland. Höchste Gerichte (EuGH, nationale Verfassungsgerichte) bestätigten, dass die Aufnahme während der Krise kein EU-Recht brach, da nationales Recht durch Dublin und Schengen überlagert wurde. Die Aussetzung von Rücküberstellungen syrischer Staatsbürger war administrativ pragmatisch und lag im Ermessensspielraum.


    Deine weiteren Behauptungen lassen sich durch Daten nicht belegen oder sind aus dem Kontext gerissen, sie dienen politischer Polarisierung.


    Die Gesamtzahl der Gewalttaten sank von 2015 bis 2024 um rund 15 Prozent, trotz eines Anstiegs der ausländischen Bevölkerung um 39 Prozent.


    Es gibt keine systematischen Statistiken, die eine Verschlechterung des Stadtbilds durch Migration seit 2015 belegen.


    „Sozialschmarotzertum“: Der Anteil ausländischer Bürgergeld-Empfänger stieg zwar von ca. 20 Prozent (2010) auf 47,9 Prozent (2024). Dies spiegelt aber den höheren Ausländeranteil durch die Migrationsbewegung seit 2015 wider sowie höhere Arbeitslosigkeit. Viele Schutzsuchende sind einfach noch nicht in Arbeit. Das benötigt Zeit.

  • Buddhistische Werte vs. AfD

    • KarmaHausmeister
    • 6. Dezember 2025 um 09:56
    Bebop:
    KarmaHausmeister:

    Für Dich bedeutet Migration also eine Störung bestehender Ordnung?

    Das Haendeln der Migration unter Merkel auf jeden Fall. Auch das Nichtabschieben/Zurückschicken in die Länder, die zuerst zuständig waren. Wir haben unser Kontingent übererfüllt und in dieser Hinsicht sind andere gefragt. Natürlich auch das inkonsequente Nichtabschieben Krimineller und anderer,das permanent Verzögerungen unterliegt.


    Ich kenne keine Partei,die es ablehnt. Fachkräfte aufzunehmen und humanitäre Hilfe im Rahmen des noch Möglichen zu leisten.


    Deine Antwort ist eine Kritik an der Politik 2015/16, aber sie beantwortet nicht meine Frage an Dich, ob Migration für Dich grundsätzlich eine Störung darstellt.


    Du arbeitest mit verkürzten Annahmen: Es gab kein „Kontingent“, Dublin war 2015 praktisch ausgesetzt, und Abschiebungen scheitern meist an rechtlichen und organisatorischen Hindernissen.


    Migration umfasst weit mehr als nur Fachkräfte und Einzelfälle. Um sinnvoll zu diskutieren, muss man diese unterschiedlichen Formen und die tatsächlichen rechtlichen Rahmenbedingungen deutlich auseinanderhalten.

  • Buddhistische Werte vs. AfD

    • KarmaHausmeister
    • 5. Dezember 2025 um 16:01
    Bebop:
    pano:

    Vielleicht wünscht sich Bebop einfach einen Polizeistaat?

    Polen ist kein Polizeistaat. Japan auch nicht. Etc.


    Ich wünsche mir weniger linke Illusionen. Wie willst Du denn die Migrationsprobleme lösen ohne Abschieben, Filtern, effizientes Dichtmachen oder Runterschrauben?


    Zum Begriff „Migrationsproblem“: In der Migrationsforschung wird darauf hingewiesen, dass solche problemorientierten Schlagworte („Migrationsproblem“, „Flüchtlingskrise“) Migration einseitig als Störung bestehender Ordnungen markieren und von strukturellen Ursachen wie Krieg, Verfolgung, globalen Ungleichheiten und politisch gesetzten Grenz- und Einwanderungsregimen ablenken sollen.


    Für Dich bedeutet Migration also eine Störung bestehender Ordnung?

  • Buddhistische Werte vs. AfD

    • KarmaHausmeister
    • 1. Dezember 2025 um 10:26
    Michael Haardt:

    Ich wundere mich, abgesehen vom letzten Artikel, doch sehr über die einseitige Betrachtung der Parteienwelt.


    Welches Weltbild haben denn die anderen Parteien? Deutschland hat die allgemeinen Menschenrechte mit wenigen Ausnahmen ratifiziert, verweigert aber, sie in nationales Recht umzusetzen. Warum? GG Artikel 5 müsste geändert werden und damit könnte man missliebige oppositionelle Äußerungen nicht mehr so einfach aus dem Weg schaffen, indem man sie nicht als Meinung, sondern als Tatsachenbehauptung einstuft. Das wird von allen anderen Parteien abgelehnt.


    Deutschland ist eins der wenigen Länder ohne Redefreiheit und wenn ich das kritisiere, ist das streng genommen verfassungsfeindlich. Also sage ich nur: Interessante Sache, dass das so ist. Portugal hat die Menschenrechte einfach in die Verfassung mit aufgenommen.


    Spaltung, d.h. "Teile und herrsche", ist ein uraltes Instrument der Macht und wird von allen Parteien benutzt. Ebenso wie https://de.wikipedia.org/wiki/Hundepfeifen-Politik


    Die AfD ist kein Problem, sondern ein Symptom. Ebenso wie Donald Trump. Das Problem ist eine Ideologie, die für die heutige Zeit die falschen Antworten gibt, und konsequent scheitert. Die wirtschaftliche Not bleibt den Menschen nicht verborgen, also verteidigen sie sich und suchen nach Schuldigen. Jahrzehnte unfassbar schlechter Bildungspolitik wirken sich nun aus, wenn man sieht, wie gut billigste PR funktioniert.


    Ich nehme vielerorts AfD-Bashing als gemeinschaftsbildenden Groll wahr, der es auf einfachste Weise ermöglicht, sich als moralisch fortschrittlich zu erheben und von AfD-Wählern zu separieren, ohne sich mit den realen Problemen als Ergebnis der vergangenen Politik befassen zu müssen. Das läuft diversen Ratschlägen Buddhas zuwider.

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    Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) von 1948 ist zunächst keine völkerrechtlich bindende Konvention, sondern eine UN-Resolution. Sie begründet moralische und politische Standards, aber kein unmittelbar einklagbares Vertragsrecht.


    Die verbindlichen Menschenrechtsverträge, die Deutschland ratifiziert hat, beispielweise der UN-Zivilpakt (ICCPR) und die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) sind dagegen Teil der deutschen Rechtsordnung. Sie gelten als Bundesrecht, werden von Gerichten angewandt und prägen die Auslegung der Grundrechte. Deutschland hat also nicht „ratifiziert und dann verweigert“, sondern ratifiziert und in Recht transformiert, so, wie es das Grundgesetz vorsieht.


    Art. 5 GG schützt die Meinungs- und Pressefreiheit sehr weit. Eingriffe sind nur unter den Schranken des Abs. 2 zulässig (allgemeine Gesetze, Jugendschutz, persönliche Ehre). Diese Struktur entspricht im Grundsatz auch internationalen Standards, etwa ICCPR Art. 19.


    Die Unterscheidung zwischen Meinungen und Tatsachenbehauptungen ist kein Trick, um Opposition zu „beseitigen“, sondern ergibt sich aus einem legitimen Konflikt: Meinungen sind wertende Stellungnahmen und genießen maximalen Schutz. Tatsachenbehauptungen müssen im Kern wahr sein, wenn sie in Rechte anderer eingreifen (z.B. Ruf, Würde, Sicherheit).


    Ohne diese Unterscheidung gäbe es in der Praxis kein wirksames Persönlichkeitsrecht, ein Rechtsgut, das mit dem der Meinungsfreiheit konkurriert und das verfassungsrangig ist. Das ist nicht „Weltbild aller Parteien“, sondern Grundarchitektur liberaler Rechtsstaaten.


    Selbst wenn man (wie du) viele Defizite in Bildung, Wirtschaft, Medienkultur oder Regierungshandeln sieht, folgt nicht, dass alle Parteien ethisch gleich zu behandeln wären. Buddhistisch gesprochen: Ursachenanalyse ist wichtig, aber sie ersetzt nicht die Bewertung der Handlung.


    Wenn eine Partei systematisch Gruppenwürde relativiert, ethnische Hierarchien nahelegt oder demokratische Institutionen delegitimiert, dann ist das ethisch anders zu gewichten als „schlechte Politik“ im üblichen Sinn.


    Art. 5 GG garantiert Meinungsfreiheit ausdrücklich. Dass sie Grenzen hat, ist kein Sonderweg, sondern Standard demokratischer Rechtsordnungen: Rechte anderer, Schutz vor Volksverhetzung, Verleumdung etc. dürfen nicht einfach überrollt werden.


    Internationale Indizes stellen Deutschland weiterhin sehr hohe Werte bei Meinungs- und Pressefreiheit aus – nicht perfekt, aber weit entfernt von „ohne Redefreiheit“.


    Ist Deine Kritik verfassungsfeindlich, wie Du meinst? Nein. Kritik an Staat, Regierung, Parteien oder Gesetzen ist in Deutschland gerade Ausdruck von Redefreiheit. Verfassungsfeindlich ist nicht die Kritik, sondern das aktive Hinwirken auf die Abschaffung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.


    Es gibt einen Unterschied zwischen Bashing und demokratischer Abwehr: Bashing ist pauschales Beschimpfen, Abwerten von Wähler:innen, Selbstvergewisserungs-Groll. Demokratische Abwehr ist nüchterne Auseinandersetzung mit Programmatik, Rhetorik und Zielen einer Partei, die demokratische Prinzipien relativiert oder untergräbt.


    Wenn eine Partei wiederholt Grundrechte selektiv gedacht sehen will („für die Richtigen“), wenn sie ethnische Homogenität als politisches Ideal verkauft oder Medien/Justiz/Parlament grundsätzlich delegitimiert, dann ist Widerspruch keine Pose, sondern Schutzinstinkt einer offenen Gesellschaft. Dass man darüber diskutiert, ob ein Verbotsverfahren nötig oder klug ist, zeigt ja gerade: Der Rechtsstaat ringt öffentlich mit seinen Mitteln.

  • Buddhistische Werte vs. AfD

    • KarmaHausmeister
    • 30. November 2025 um 11:33

    Gerade hat die AFD eine neue Jugendorganisation gegründet. Deshalb ein paar Gedanken zu dieser Partei des Hasses aus buddhistischer Sicht:


    Je mehr ich mich mit buddhistischer Ethik befasse, desto absurder erscheint mir das Weltbild der AfD. Mitgefühl, Gewaltlosigkeit, Gleichwertigkeit aller Wesen – all das, was im Buddhismus grundlegend ist – wird von der AfD regelmäßig mit Füßen getreten.


    Mitgefühl? Die AfD setzt auf Härte, Abschottung und Kälte. Wer in Not ist, wird zur Bedrohung erklärt.


    Gleichwertigkeit aller Wesen? Die AfD lebt von Abwertung und Spaltung. Menschen nach Herkunft oder Kultur einzuteilen ist das Gegenteil dessen, was der Buddhismus lehrt.


    Rechte Rede? Die AFD verbreitet Polemik, Aggression und Lügen.


    Nicht-Anhaften? Die Fixierung auf nationale Identität, „Wir gegen die“ und das Festklammern an Angst und Feindbildern widerspricht allem, was buddhistische Geistesschulung ausmacht.


    Angst als Teil von dukkha überwinden? Die AfD lebt davon, Angst zu produzieren. Sie funktioniert nur, wenn Menschen sich bedroht fühlen.


    Wer ernsthaft versucht, den buddhistischen Pfad zu gehen, tut das Gegenteil von dem, wie die AFD handelt und was sie fordert. Die AfD arbeitet mit Wut, Angst und Abgrenzung. Ein Buddhist kann deshalb nie ein AFD-Sympathisant sein!

  • Welche buddhistische Idee nervt dich?

    • KarmaHausmeister
    • 29. November 2025 um 12:08

    Gibt es ein Konzept oder eine Idee im Buddhismus, von der Du denkst, dass sie eigentlich dazugehört, die dich aber in der Praxis nervt, aufregt oder blockiert?

  • Fragwürdiges Interview mit Dzongsar Jamyang Khyentse in "Buddhismus Aktuell"

    • KarmaHausmeister
    • 24. November 2025 um 16:59

    Nachdem die DBU/Buddhismus aktuell den Artikel über den hier diskutiert wird, gelöscht hat, habe ich mir erlaubt, eine Kopie wieder online zur Verfügung zu stellen.



    https://www.ursachewirkung.com/images/PDF/BuddhismusAktuell-2021Q3-Dzongsar-Khyentse.pdf

    Über den Grund der Löschung, möchte ich an dieser Stelle lieber nicht spekulieren.

  • Die „unscheinbare Tugend“

    • KarmaHausmeister
    • 24. November 2025 um 16:32

    Die „unscheinbare Tugend“, die dich am meisten verändert.


    Welche kleine Praxis oder Haltung hat für Euch in den letzten Jahren den größten Unterschied gemacht, obwohl sie vielleicht banal wirkt?

  • Kulturelle Aneignung?

    • KarmaHausmeister
    • 10. November 2025 um 17:55

    Wie können wir westlichen Buddhismus leben, ohne Kultur oder Rituale aus Asien unreflektiert zu übernehmen? Wo sind Grenzen, wo Chancen?

  • Nirvana in den buddhistischen Traditionen

    • KarmaHausmeister
    • 8. November 2025 um 17:57
    Bebop:

    Die mögen sich recht einig sein über die Existenz eines Shakyamuni, aber sie können wissenschaftlich korrekt nichts von dem ihm Zugeschriebenen, was im Palikanon von Bedeutung ist, verifizieren. Da war also Ausgangs"material", um das sich Legenden strickten, sie haben da nur eine Sangha als Indiz. Das geht ganz einfach. Mich - als Ausgangsmaterial - fragte mal jemand aus der Buchbranche, ob ich in Thailand Buddhismus studiere und praktiziere. Ich hätte das nur vor 15 Jahren bejahen müssen und an dieser Legende stricken, es wäre wahrscheinlich bis heute nicht wirklich aufgeflogen (wenn ich nicht meine üblichen Ansichten vertreten hätte). Wahrscheinlich hätte ich so gar Spenden einwerben können.

    Aber, Du existierst. ;)


    Und, dass es zu Legendenbildungen gekommen ist, bezweifelt ja niemand.

  • Nirvana in den buddhistischen Traditionen

    • KarmaHausmeister
    • 8. November 2025 um 14:08
    Bebop:

    Die Beweislage für einen historischen Buddha ist dünn. Für mich handelt es sich also um eine Debatte nicht um eine Person, sondern um Ideen. Es ist völlig abwegig, davon auszugehen, dass irgendein so wie im Palikanon beschriebener "Verwirklichter" je existiert hat.


    Nö. Auch wenn bei einer Person aus dem 5./6. Jahrhundert v. u. Z. die Beweisführung nie so hart sein kann wie bei modernen Personen, gibt es einen Forschungskonsens: Praktisch alle renommierten Buddhismusforscher im Westen als auch in Asien zweifeln nicht ernsthaft an der Existenz einer historischen Person Siddhartha Gautama. Es sprechen die Fülle paralleler Textquellen, frühe Erwähnungen, die sozialhistorische Einbettung und archäologische Hinweise klar für die Existenz Buddhas. Kritische Forschung erkennt selbstverständlich an, dass die Lebensgeschichten massiv von Legenden überlagert sind. Aber der Kern ist sehr wahrscheinlich. Wer das komplett in Frage stellt, muss die Beweislast tragen und darf nicht nur mit Behauptungen daherkommen.

  • Some of you are real baby

    • KarmaHausmeister
    • 7. November 2025 um 08:54
    Kaiman:

    don´t take your way so serious.


    Hi,


    das ist ein Zitat von Lama Ole Nydhal , das ich aus einem Sommer retreat aufgeschnappt habe., an das ich mich manchmal erinnere.


    Ich frag mich dann immer , ob es tatsächlich so ist das manche schon weiterentwickelt auf die Welt kommen während andere den Status eines Babys anscheinend haben. So zumindest verstehe ich das Zitat

    .

    Und anderes herum ist es hilfreich wenn man scheinbar spirituell noch nicht so weit ist oder wie auch immer, seinen "Weg" nicht so ernst zu nehmen. Ich glaube auch das dieses Zitat den glauben an Wiedergeburt mit einschließt , da man die Früchte aus seinem vorherigen Leben mitnimmt und da schon dazu gelernt hat und es ins nächste Leben mitnimmt.

    Wie ernst nehmt ihr euren Weg ?


    Ich denke da hier viele nicht an Wiedergeburt glauben macht dieser Gedanke dann wenig sinn. Da weder niedere noch höhere Wiedergeburten drohen oder locken.


    Viele Grüße Kaiman

    Alles anzeigen


    Ich möchte an dieser Stelle für Anfänger, die das hier vielleicht lesen, darauf hinweisen, dass „Lama“ Ole Nydahl sich jahrzehntelang rassistisch geäußert hat. Er und sein Diamantweg mussten sich deshalb von der Deutschen Buddhistischen Union trennen. Dieser Rassismus und weiteres rechtes Gedankengut ist tief in die Diamantweg-Sanghen eingedrungen.


    Jeder muss sich selbst fragen, ob er Aussprüche dieses „Lamas“ teilen und kommentieren möchte. Mit jedem Zitat oder etwa einer Buchempfehlung, macht man unweigerlich Werbung für einen „Lama“ der eklatant gegen buddhistische Ethik verstößt. Zudem ist zu fragen, wie buddhistisch weise und bedenkenswert Aussprüche eines Rassisten sein können.

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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