Mein persönliches Koan war:
"Wenn es einen allgütigen und allmächtigen Gott gibt,
warum gibt es dann soviel Leid auf der Welt ?"
Das Koan hat mich Tag und Nacht gequält.
Das Koan war für meinen Verstand und meine Vernunft unlösbar.
Es löste sich auf in einer Minute wachen Nichtdenkens.
Es löste einen erschütternden und fundamentalen Wandel in meinem Denken, Fühlen und Leben aus. Die Welt war nicht mehr die gleiche wie eine Minute zuvor.
Im Zen geht es - meiner Erfahrung nach - darum, das wache Nichtdenken zu entdecken und zu üben. In der Lücke zwischen zwei Gedanken ist nicht etwa nichts, sondern eine Weisheit, die weit hinausgeht über die Intelligenz des individuellen Alltagsgeistes.
"Wenn der Geist bei nichts verweilt, erscheint der Wahre Geist."
Der Wahre Geist beantwortet alle existenziellen Fragen, deren Beantwortung im Moment not-wendig ist.
Der Wahre Geist ist einfach, zu einfach für den komplizierten menschlichen Alltgasgeist.