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  1. Buddhaland Forum
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  3. Allgemeines zum Buddhismus

Kann man beim Erwachen sterben?

  • ZenZen
  • 1. Juli 2025 um 22:51
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    • 8. Juli 2025 um 08:19
    • #51

    Ein Mensch, der glaubt, dass er die Macht über seinen Körper hat, erkennt nicht, dass er durch Anhaften am Körper leidet.

    Ein Mensch, der seinen Körper als seine wahre Lebenswelt erkennt, kann seine Anhaftung an die Welt, in der er lebt, stark vermindern.

  • Samadhi1876
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    • 8. Juli 2025 um 10:11
    • #52

    Wenn „ich“ gegen den eigenen Körper kämpft, so ist das auch ein Ausdruck von sich getrennt fühlen…

    Unzufriedenheit…

    Und von zu wenig Weisheit, Liebe und Mitgefühl zu sich selbst…

    In sich selbst…

    Wie auch zum „Rest der Welt“…

    Wie im „Rest der Welt“…

    Von zu wenig Frieden in sich selbst…

    Von zu wenig Frieden im Rest der Welt…

    Manche hungern, manche überfüttern sich…

    Manche Wünschen sich sogar sie hätten keinen Körper mehr…

    Manchen führen auch Kriege gegen andere Körper…

    Oft allein nur auf Grund von geistigem Leiden…

    Angst, Begehren und Unwissenheit…

  • chilli68
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    • 8. Juli 2025 um 15:43
    • #53

    "Kann man beim Erwachen sterben?"

    Auf jeden Fall. Man kann immer, und wie auch immer, sterben.

    Auch sofort.

    Ob man durch Erwachen sterben kann, weiß ich nicht.

  • ZenZen
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    • 8. Juli 2025 um 19:33
    • #54
    chilli68:

    Ob man durch Erwachen sterben kann, weiß ich nicht.

    Ich habe mittlerweile ein paar Tage alles sehr sorgfältig abgewogen. Hier meine aktuelle Arbeitshypothese:

    1. Alles Leid entsteht aus Verlangen

    2. Alles Verlangen hat seinen Ursprung in Lebensdurst

    3. Streben nach Erfahrung ist in meinen Augen eine zeitgemäße Übersetzung für Lebensdurst

    4. Die Auswirkungen unseres Handelns werden durch die Absicht bestimmt

    unter den genannten Punkten ist folgendes denkbar:

    1) Beobachte Erfahrung verwerfen mit der Absicht gar keine Erfahrung mehr zu machen führt zu Nirvana + Tod des Körpers

    2) Beobachte Erfahrung verwerfen ohne eine Absicht führt zu Nirvana

    3) Beobachte Erfahrung verwerfen mit der Absicht sich selbst zu erkennen führt zu Nirvana

    Stille Wasser sind nicht tief, nur ohne Sprudel.

  • chilli68
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    • 8. Juli 2025 um 20:00
    • #55

    1) klingt für mich nach erstmaligen lesen plausibel.

    zu 2) und 3) muss ich nachdenken.

    Ich kenne Sterbefasten. Aber die Fähigkeit, den Körper durch eigene Entscheidung sofort biologisch "abzuschalten" wäre schon enorm.

    Herz, höre auf zu schlagen und bye bye. Nirvana ich komme ...

    Aber ja. Wer kennt schon die Fähigkeiten Erwachter.

    :)

  • pano
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    • 8. Juli 2025 um 22:09
    • #56
    ZenZen:
    chilli68:

    Ob man durch Erwachen sterben kann, weiß ich nicht.

    Ich habe mittlerweile ein paar Tage alles sehr sorgfältig abgewogen. Hier meine aktuelle Arbeitshypothese:

    1. Alles Leid entsteht aus Verlangen

    2. Alles Verlangen hat seinen Ursprung in Lebensdurst

    3. Streben nach Erfahrung ist in meinen Augen eine zeitgemäße Übersetzung für Lebensdurst

    4. Die Auswirkungen unseres Handelns werden durch die Absicht bestimmt

    unter den genannten Punkten ist folgendes denkbar:

    1) Beobachte Erfahrung verwerfen mit der Absicht gar keine Erfahrung mehr zu machen führt zu Nirvana + Tod des Körpers

    2) Beobachte Erfahrung verwerfen ohne eine Absicht führt zu Nirvana

    3) Beobachte Erfahrung verwerfen mit der Absicht sich selbst zu erkennen führt zu Nirvana

    Alles anzeigen

    Eine buddhistische Analyse der Ausgangs These fände ich auf Grundlage buddhistischer Texte plausibler. Es wirkt auf mich doch recht konstruiert, wie du hier Nibbana mit körperlichem Tod in Verbindung bringst.

    Punkt 3 scheint zu implizieren dass das ich Essenz hat, das widerspricht anatman / der Lehre von der Leere

  • chilli68
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    • 8. Juli 2025 um 22:29
    • #57

    konstruiert - auch meine Gedanken ...

  • Samadhi1876
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    • 8. Juli 2025 um 23:43
    • #58

    ZenZen:

    Wenn deine „Richtung“ Zen ist, warum suchst Du nach neuen Meditationstechniken, und übst nicht einfach Shikantaza wie die Soto Leute, oder mehr über Hara, wie die Rinzai Leute…

    Alles erscheint mit der Zeit von selbst, mit der Übung, mit der Praxis…

    Wer Nirvana verstehen will, oder danach sucht, wird es nie finden…

    Es geht darum loszulassen…

    Von allen bisherigen Vorstellungen und den alltäglichen gewohnten Gedanken, die oft nur etwas ganz anderes wollen…

    Gedanken lösen Emotionen aus…

    Gedanken und Emotionen lösen uU Begehren (Verlangen) und Ängste aus…

    Wenn man übt nicht mehr so sehr Spielball der eigenen Gedanken und Emotionen zu werden, erfährt man auch so etwas wie Selbsterkenntnis, Gewissheit, Vertrauen…

    Womöglich entsteht mit der Zeit auch noch ein viel tieferes Vertauen, zum Sein, zum Dasein, zum Universum, bis hin zur tiefsten Erkenntnis über „Geburt“ und „Tod“…

    Und selbst die Angst vor dem „Sterben“ wird verschwinden…

    Warum sollte dafür der Körper zu Lebzeiten vorzeitig sterben müssen…

    Körper, Geist und Seele sind vielmehr (wieder) im Einklang zu bringen…

    Je nachdem, wo und wie wir aufgewachsen sind…

    Ist und das alles nur mehr und mehr fremd geworden:

    Gesellschaft, Medien, Konditionierungen, „Programmierungen“, Verletzungen in der Kindheit, Unfälle, Trauma, Kriege, etc.

    Wieder Zurück zu kehren…

    Zu Körper, Geist und Seele…

    Bedeutet auch wieder „Kind“ zu werden…

    Die Welt wieder mit Kinderaugen zu sehen, sehen zu dürfen, sich dies auch wieder zu erlauben…

    Wir leben heute viel weniger natürlich als unsere Vorfahren…

    Weniger in autarken gegenseitig helfenden kleinen Gemeinschaften…

    Weniger mit bedingungsloser Liebe und Mitgefühl…

    Wahrscheinlich haben sich diese sehr frühen (Lebens)Gemeinschaften deshalb auch nie die Frage nach „Nirvana“ gestellt:

    Nirvana war für sie bereits immer bewusst Da…

  • ZenZen
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    • 9. Juli 2025 um 00:00
    • #59
    pano:

    Punkt 3 scheint zu implizieren dass das ich Essenz hat, das widerspricht anatman / der Lehre von der Leere

    Kannst du mir bitte den genauen Wortlaut der Übersetzung geben die du zur Leere gelesen hast?

    Ich persönlich vermute Leere, das bezieht sich nur auf das Ich. Das Ich welches sich täglich ändern muss um neuen Anforderungen des Lebens gerecht zu werden. Das sich diese Anforderungen täglich ändern, das können wir beobachten. Und das macht das Ich letztlich leer weil es genau wie der Rest der Welt im steten Wandel ist.

    Aber das selbst, das ist nach meinem Verständnis der Beobachter. Der kann logisch gesehen nicht Teil des Wandels sein sonst wäre das Konzept Reinkarnation nicht möglich.

    Stille Wasser sind nicht tief, nur ohne Sprudel.

  • ZenZen
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    • 9. Juli 2025 um 00:13
    • #60
    Samadhi1876:

    Wer Nirvana verstehen will, oder danach sucht, wird es nie finden…

    Na für Gautama hats doch auch funktioniert :)


    Samadhi1876:

    Wenn deine „Richtung“ Zen ist, warum suchst Du nach neuen Meditationstechniken, und übst nicht einfach Shikantaza wie die Soto Leute, oder mehr über Hara, wie die Rinzai Leute…

    Das würde nur mir helfen. Aber ich will ein so tiefes Verständnis erreichen das ich es jedem in präzisen deutsch erklären kann.

    Stille Wasser sind nicht tief, nur ohne Sprudel.

  • ykxjbk1
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    • 9. Juli 2025 um 02:43
    • #61

    Im Zen ist es beschrieben, dass man es nicht findet, wenn man nicht danach sucht. Suchen bedeutet nicht-suchen. Man sollte suchen, was bedeutet nicht-suchen, ohne im nicht-suchen zu verweilen. Hara ist ein recht neues Konstrukt und hat so keine Bedeutung in der Historie des Zens. Man würde eher an die Koans denken, wenn es um Rinzai geht.

    Das Ich hat Essenz, allerdings ist die Essenz eine, die allen Dingen, Formen gemein ist. D.h. die Essenz des Ichs ist nicht verschieden mit der Essenz aller anderen Dinge.
    Zen-Meister warnten davor, in diese Extreme zu verfallen, wie zu sagen, man solle nach nichts suchen. Eher sagen sie, dass weder suchen, noch nicht nach etwas zu suchen, beides nicht an den Punkt führt, man aber trotzdem genau dieses Dilemma zu seinem Weg machen soll. Manche hören doch tatsächlich auf zu suchen und wollen das andere jetzt auch aufhören. Sie nehmen Upaya und temporäre Lehransätze als absolute Doktrinen und fassen alle Lehren unter ihnen zusammen.

    Foyan - Instant Zen:

    People who study Zen nowadays are all like this; reading a transformative saying and reaching an insight into the words, they then try to apply it to all sayings, thinking they are all the same. Keeping this in their hearts, they think of it as their own attainment; far from realizing they have lost their minds by entertaining an opinionated understanding, they cling to it and will not let go.

  • Qualia
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    • 9. Juli 2025 um 08:32
    • #62

    Man muss sich eine Meinung bilden, wenn man mit Menschen in Gemeinschaft lebt. Welcher Mensch tut das nicht?

    Meine Meinung löst Schmerz und Frustration aus, wenn ich meine Meinung oder die eines anderen zu einer Essenz, einem Gesetz mache, das beständig ist.

    Es ist besser, eine „Schraube locker“ zu haben, denn damit lebt es sich viel freier.

    Schrauben fest anziehen dient dem Aufbau von Dingen, nicht dem von Gedankengebäuden.

    Es ist besser, seine Meinung oder die eines anderen nie festzuziehen, dann lässt sich besser mit ihr arbeiten.

    Mein Umgang mit meinen Meinungen ist elementar, der andere hat seine und die interessiert mich, wenn sie meine Meinung locker macht.

  • ZenZen
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    • 9. Juli 2025 um 13:59
    • #63
    ZenZen:

    Aber das selbst, das ist nach meinem Verständnis der Beobachter. Der kann logisch gesehen nicht Teil des Wandels sein sonst wäre das Konzept Reinkarnation nicht möglich.

    Nachdem ich mich etwas weiter in das Konzept Leere eingelesen habe muss ich ergänzen, hier liege ich nach buddhistischer Sicht falsch. Selbst bezeichnet im Buddhismus ebenfalls das Bewusstsein. Die buddhistische Annahme ist das auch Bewusstsein selber nur eine Verkettung von Ursachen und Wirkungen ist und Alles in Wirklichkeit leer ist. Reinkarnation ist nach diesem Verständnis möglich in dem sich die Wirkungen wie eine Welle im Wasser fort-propagieren.


    Allerdings sehe ich in Leere einen Widerspruch.

    Wenn alles leer ist und keine inhärente Existenz hat, könnte man argumentieren, dass auch das Konzept der Leere selbst leer ist. Dies führt zu einem paradoxen Zustand, in dem selbst die Leere nicht existiert.

    Stille Wasser sind nicht tief, nur ohne Sprudel.

  • Samadhi1876
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    • 9. Juli 2025 um 15:37
    • #64
    ZenZen:

    Allerdings sehe ich in Leere einen Widerspruch.

    Wenn alles leer ist und keine inhärente Existenz hat, könnte man argumentieren, dass auch das Konzept der Leere selbst leer ist. Dies führt zu einem paradoxen Zustand, in dem selbst die Leere nicht existiert

    So ähnlich wie „alles ist nur ein Traum“…

    Illusion und Täuschung…

    In dem man aber etwas sehen, anfassen und Gefühle (Sinne) hat…

    Auch die Vorstellung, das Universum wäre irgendwo „zu Ende“, und dahinter „käme nichts“…

    Wie kann das Alles sein…

    Warum dann so große Aufregung um Alles…

    Und nicht mehr Gelassenheit, Heiterkeit…

    Demut und Dankbarkeit…

    Miteinander Teilen…

    Liebe und Mitgefühl…

    Stattdessen bekämpfen sich die Menschen weiterhin selbst und auch andere…

  • chilli68
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    • 9. Juli 2025 um 22:11
    • #65
    Samadhi1876:
     :heart: :heart: :heart: :heart:

    Wie kann das Alles sein…

    Warum dann so große Aufregung um Alles…

    Und nicht mehr Gelassenheit, Heiterkeit…

    Demut und Dankbarkeit…

    Miteinander Teilen…

    Liebe und Mitgefühl…

    Stattdessen bekämpfen sich die Menschen weiterhin selbst und auch andere…

    Alles anzeigen

    :heart:

  • JoJu91
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    • 10. Juli 2025 um 08:36
    • #66
    ZenZen:

    Wenn alles leer ist und keine inhärente Existenz hat, könnte man argumentieren, dass auch das Konzept der Leere selbst leer ist.

    Hat ein leerer Raum ohne Wände inhärente Existenz ?

    Ist der Unterschied zum leeren Raum der, dass das leere Bewustsein weiss, dass es leer ist ?

    :?

  • Qualia
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    • 10. Juli 2025 um 09:52
    • #67

    Die inhärente Existenz im leeren Raum ist Bewusstsein, das den leeren Raum erkennt.

  • nuk
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    • 10. Juli 2025 um 10:35
    • #68
    Qualia:

    Die inhärente Existenz im leeren Raum ist Bewusstsein, das den leeren Raum erkennt.

    Das ist nicht moeglich. Da Bewusssein immer an Materie/Energie gebunden ist.

    Somit: Es gibt kein Bewusssein im leeren Raum.

  • mukti
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    • 10. Juli 2025 um 14:11
    • #69
    JoJu91:

    Hat ein leerer Raum ohne Wände inhärente Existenz ?

    Ist der Unterschied zum leeren Raum der, dass das leere Bewustsein weiss, dass es leer ist ?

    :?

    Hm, kann ein Raum ohne Wände leer sein? Er ist dann zwar unendlich, aber wenn nichts drin wäre, wie wäre dann Raum erkennbar?

    In den höheren Vertiefungen (jhāna) gibt es die Gebiete der Raumunendlichkeit und der Bewusstseinsunendlichkeit - unbegrenzter Raum und unbegrenztes Bewusstsein. Beides hat wohl keine inhärente Existenz, der Raum hängt ab von seinem Inhalt und das Bewusstsein von dem, worüber es bewusst ist.

    Mit Metta, mukti.


  • pano
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    • 10. Juli 2025 um 19:05
    • #70
    ZenZen:

    Allerdings sehe ich in Leere einen Widerspruch.

    Wenn alles leer ist und keine inhärente Existenz hat, könnte man argumentieren, dass auch das Konzept der Leere selbst leer ist. Dies führt zu einem paradoxen Zustand, in dem selbst die Leere nicht existiert.

    Die Leere ist ja erstmal besser zu verstehen als Eigenschaftswort: leer sein bedeutet „frei von eigenexistenz“ zu sein, keine „ewig überdauernde Essenz“ zu haben.

    Die Leere (Sunyata) ist sozusagen auch leer, also frei von Eigenexistenz.

    In letzter Zeit hab ich ein bisschen über Huayan Buddhismus gelesen. Da wird die Leere mit der Fülle verglichen. Und vielleicht ist da was dran.

    Vielleicht kann man an dieser Stelle auch noch festhalten dass wir eine gewisse angelegt Angst vor der Leere haben, der „Horror vacui“. Insofern ist die Lehre von der Leere alles andere als intuitiv oder „gefällig“.

  • ZenZen
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    • 10. Juli 2025 um 23:04
    • #71
    pano:

    Die Leere ist ja erstmal besser zu verstehen als Eigenschaftswort: leer sein bedeutet „frei von eigenexistenz“ zu sein, keine „ewig überdauernde Essenz“ zu haben.


    Die Leere (Sunyata) ist sozusagen auch leer, also frei von Eigenexistenz.

    Ich versuche noch einmal ganz Grundlegend eine Antwort zu finden.

    Zunächst nach was Suchen wir hier eigentlich: Der Ursprung allen Seins.

    Egal wie dieser Ursprung aussehen mag, nur ein Erwachter vermag ihn wahrzunehmen.

    Jedes Wort dient letztlich dazu Dinge einzugrenzen. Eingrenzen das kann man aber nur Dinge die man wahrnehmen kann.

    Die Beste Definition können wir uns deshalb aus dem Taoismus borgen: Der Name der sich nennen lässt, ist nicht der ewige Name.

    Egal wie man versucht es zu definieren, die Katze beißt sich immer selbst in den Schwanz.

    Unabhängig ob wir wie im Yoga davon ausgehen das wir selbst Bewusstsein sind.

    Oder wie im Buddhismus davon ausgehen das wir selbst ohne Eigenexistenz sind.

    Das Konzept aus dem Zen Buddhismus liefert die Antwort. Verschwende keine Zeit damit zu versuchen etwas zu definieren das du beim Erwachen sowieso zweifelsfrei erfahren wirst. Konzentriere dich lieber auf tägliche Meditationspraxis. Ich finde diese Antwort praktikabel genug.

    Stille Wasser sind nicht tief, nur ohne Sprudel.

  • pano
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    • 11. Juli 2025 um 00:39
    • #72
    ZenZen:

    Das Konzept aus dem Zen Buddhismus liefert die Antwort. Verschwende keine Zeit damit zu versuchen etwas zu definieren das du beim Erwachen sowieso zweifelsfrei erfahren wirst. Konzentriere dich lieber auf tägliche Meditationspraxis. Ich finde diese Antwort praktikabel genug.

    Siehst du das auch als Antwort auf die Ausgangsfrage?

  • ZenZen
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    • 11. Juli 2025 um 07:55
    • #73
    pano:
    ZenZen:

    Das Konzept aus dem Zen Buddhismus liefert die Antwort. Verschwende keine Zeit damit zu versuchen etwas zu definieren das du beim Erwachen sowieso zweifelsfrei erfahren wirst. Konzentriere dich lieber auf tägliche Meditationspraxis. Ich finde diese Antwort praktikabel genug.

    Siehst du das auch als Antwort auf die Ausgangsfrage?

    Du hast Recht, explizit ist immer besser als implizit. Es wird für Leute die den Thread später lesen hilfreicher sein wenn ich es nochmal zusammenfasse.

    Meine Arbeitshypothese:

    ZenZen:

    1. Alles Leid entsteht aus Verlangen

    2. Alles Verlangen hat seinen Ursprung in Lebensdurst

    3. Streben nach Erfahrung ist in meinen Augen eine zeitgemäße Übersetzung für Lebensdurst

    4. Die Auswirkungen unseres Handelns werden durch die Absicht bestimmt


    unter den genannten Punkten ist folgendes denkbar:

    1) Beobachte Erfahrung verwerfen mit der Absicht gar keine Erfahrung mehr zu machen führt zu Nirvana + Tod des Körpers

    2) Beobachte Erfahrung verwerfen ohne eine Absicht führt zu Nirvana

    3) Beobachte Erfahrung verwerfen mit der Absicht sich selbst zu erkennen führt zu Nirvana

    Alles anzeigen

    Die Kritik an der Hypothese

    pano:

    Punkt 3 scheint zu implizieren dass das ich Essenz hat, das widerspricht anatman / der Lehre von der Leere

    Und hier mein Einwand

    ZenZen:

    Egal wie man versucht es zu definieren, die Katze beißt sich immer selbst in den Schwanz.

    Unabhängig ob wir wie im Yoga davon ausgehen das wir selbst Bewusstsein sind.

    Oder wie im Buddhismus davon ausgehen das wir selbst ohne Eigenexistenz sind.


    Das Konzept aus dem Zen Buddhismus liefert die Antwort. Verschwende keine Zeit damit zu versuchen etwas zu definieren das du beim Erwachen sowieso zweifelsfrei erfahren wirst. Konzentriere dich lieber auf tägliche Meditationspraxis. Ich finde diese Antwort praktikabel genug.

    Zusammengefasst also:

    Es ist egal ob du davon ausgehst ob du Bewusstsein bist oder ob du ohne Eigenexistenz bist. Lebensdurst ist die Ursache aller anderen Geistesgifte. Wenn du die Ursache beseitigst verschwindet auch das Leid. Meine Hypothese scheint daher derzeit so valide wie möglich.

    Stille Wasser sind nicht tief, nur ohne Sprudel.

  • Qualia
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    • 11. Juli 2025 um 09:55
    • #74

    Nichts kann Bewusstsein sein, Bewusstsein ist Nibbana. Alles, das von sich denkt, dass es Bewusstsein hat, ist Samsara.

    Beim Menschen ist, wenn er die Lehre nicht verwirklicht, dass Nibbana erst mit dem Tod erreicht wird. Der Glaube hält bis kurz vor dem Tod an. Buddha hat klar gesagt, dass Nibbana nur im Leben erreicht und im Leben verwirklicht werden kann und dass es immer wieder verlassen wird, um in Samsara zu sein. Befreiung ist das Erkennen der Unbeständigkeit und der Unvollkommenheit, besonders beim Ego/Ich/Selbst, das am Glauben festhält.

    Für fühlende Wesen gilt, dass Bewusstsein Leben ist, also etwas, das nicht erkannt wird.

    Menschen erkennen sowohl Leben als auch Bewusstsein. Verblendung ist, dass sie Leben oder Bewusstsein haben.

    Auch Menschen sind Leben und Bewusstsein.

  • Jetzt
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    • 22. Juli 2025 um 14:43
    • #75
    ZenZen:

    Gehen wir mal davon aus der Mann weiß wovon er redet, gibt es eine Lehrrede von Gautama in der beschrieben wird wie man Nirvana erreicht ohne die Aufgabe des Körpers zu riskieren? In dem Video wird behauptet ein Kupferring würde das verhindern, habt ihr sowas schon mal gehört?

    Wenn ich auf die letzten 50 Jahre meiner Lebensgeschichte zurückblicke, auf diese intensive Suche, was hatte ich für Möglichkeiten das Nirvana zu finden? Fast ausschließlich nur Vorstellungen, Erwartungen, Gefühle, Meinungen usw. Das sind alles Dinge, auf der Ebene des Verstandes, der mit dem Körper und dem Gefühl verbunden ist und darin resoniert. Ich habe immer wieder gelesen "über den Verstand hinausgehen" und doch war es der Verstand der fast ausschließlich die Regie hatte und alles interpretierte. Darin ergibt sich, nach meinem heutigen erfassen, ein umherirren in begrenzten Möglichkeiten.

    Wir sind Verstandesgeschult, Verstandesgebunden und Verstandesgeleitet im Mainstream. Als wir geboren wurden, war da noch kein Verstand. Die Welt war Licht, Klang, Farbe und mit dem Heranwachsen kam der Verstand fast unmerklich hinzu, bis er eine Größenordnung erreicht hatte, die dann das urteilsfreie Sehen verdeckte. Wenn wir dann später meditierten, wer meditiert dann? Vorwiegend der Verstand! In einem kleinem Moment der universellen Sicht, ist es der Verstand, der sagt: Das muss ich wieder haben.

    Das "Nirvana" ist das Hier und Jetzt in der kindlichen Qualität. Das Staunen ohne Gedanken und dies stellt sich ein, wenn genügend Gegenwärtigkeit die Wolkendecke des Verstandes beiseite schiebt und der klare Sternenhimmel des universellen Bewusstseins, die grenzenlose Weite offenbart.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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