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Gedanken verdrängen statt zu beobachten

  • Chico26
  • 13. März 2025 um 14:11
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  • Chico26
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    • 13. März 2025 um 14:11
    • #1

    Guten Tag, ihr Lieben!

    Euer Forum begeistert mich immer wieder sehr und ich möchte mehr von euch lernen.

    Ich hatte schon mal einen Thread gestartet und möchte jetzt noch mal fragen, da es für mich immer noch unbegreiflich und verwirrend ist, was ich falsch mache, und ich einfach nicht von selber drauf komme.

    Ich meditiere jetzt seit mehr als zwei Monaten. Und nach zwei Monaten habe ich gemerkt, dass ich meine Gedanken einfach verdrängt habe, hatte dann auch etwas Schlafstörungen und hatte es mit Angst zu tun bekommen. Ich habe die Meditation dann wieder gelassen und als es sich wieder gebessert hat, wollte ich weiter meditieren. Irgendwie bin ich aber jetzt wie in einer Spirale gefangen. Ich fange also immer an zu meditieren, benutze meinen Atem als Meditationsobjekt und setze mich dann zehn Minuten hin und beobachte meine Gedanken und komme dann immer wieder zum Atem zurück. Allerdings bin ich jetzt den ganzen Tag irgendwie in diesen Beobachtermodus gefangen. Ich beobachte meine Gedanken den ganzen Tag. Jeden Gedanken!

    Und das ist irgendwie mega anstrengend. Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich das erklären soll, aber die Gedanken sind auf einmal total laut geworden. Und so war das auch vor zwei Monaten. Und auch vor zwei Jahren, als ich damit angefangen habe. Das löste in mir irgendwie totale Panik aus. Und manchmal frage ich mich schon, ob ich verrückt bin oder ob ich irgendwie irgendwas falsch mache. Ob es an meinem früheren ADS liegt oder ich eine Angststörung habe oder sonst was. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich irgendwas falsch mache. Aber ich komme einfach nicht drauf was. Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen?

  • Hendrik 13. März 2025 um 14:25

    Hat das Thema freigeschaltet.
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    • 13. März 2025 um 14:42
    • #2

    Du musst mutig genug sein die Gedanken sein zu lassen. Versuch mit Entspannungsübungen dein Stresslevel zu reduzieren.

  • Chico26
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    • 13. März 2025 um 14:43
    • #3
    Ole Guacamole:

    Du musst mutig genug sein die Gedanken sein zu lassen. Versuch mit Entspannungsübungen dein Stresslevel zu reduzieren.

    Wie genau? Kannst du tiefer gehen?

  • Igor07
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    • 13. März 2025 um 14:53
    • #4
    Chico26:

    Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich das erklären soll, aber die Gedanken sind auf einmal total laut geworden. Und so war das auch vor zwei Monaten. Und auch vor zwei Jahren, als ich damit angefangen habe. Das löste in mir irgendwie totale Panik aus. Und manchmal frage ich mich schon, ob ich verrückt bin oder ob ich irgendwie irgendwas falsch mache. Ob es an meinem früheren ADS liegt oder ich eine Angststörung habe oder sonst was. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich irgendwas falsch mache. Aber ich komme einfach nicht drauf was. Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen?

    Dass Meditation, --- wie Schlafstörungen, Panikattacken und Ängste auslösen kann, wurde mehr als genug von Willoughby B. Britton und ihrem wissenschaftlichen Team nachgewiesen.


    Ich gebe zwei Quellen an – schau sie dir in Ruhe an. Alles Gute!

    Britton, Willoughby

    The Varieties of Contemplative Experience

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

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    • 13. März 2025 um 14:53
    • #5

    Ich weiß nicht. Wenn einem die Gedanken zu laut werden, ist das auch mal gerne durch ein zu hohes Stresslevel, vielleicht auch wegen dem Inhalt der Gedanken. Wenn es wegen letzterem ist oder sowieso, dann muss man eben mutig sein, diese sein zu lassen, im Sinne von, selbst wenn dieser Gedanke für 10.000 Jahre im meinem Bewusstsein bleibt, gehe ich trotzdem einen Schritt vorwärts. Entspannung bringt autogenes Training etc..

  • Qualia
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    • 13. März 2025 um 15:09
    • #6

    Ich hab mich gefragt, ob meine störenden Gedanken etwas mit der Situation zu tun haben, in der ich als ganzes jetzt bin. Das kann auch stören.

    Fühle mit deinem Körper, ob dieses Fühlen, Empfinden, Ertasten deinen Gedanken eine Berechtigung geben. Haben sie mit jetzt zu tun oder sind es vergangene oder zukünftige Vorstellungen?

    Nichts gegen Pläne, aber jetzt werde ich schlafen, wenn ich nicht schlafe, werde ich morgen früh wie gerädert und geschwächt sein.

  • Chico26
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    • 13. März 2025 um 15:10
    • #7

    Scheinbar ist Achtsamkeit dann wohl einfach nichts für mich.😁

  • Monikamarie
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    • 13. März 2025 um 15:36
    • #8

    Doch Achtsamkeit ist gut, aber sie bedeutet nicht, permanent wie ein Detektiv auf der Lauer zu liegen.

    Es bedeutet lediglich, immer wieder hinzugucken - WETTFREI !!!

    Und jetzt lese ich ja auch, warum das alles noch nicht so klappt. Du meditierst seit 2 Monaten. Selbst der Buddha meditierte Jahre, bevor ...

    wuchs in einer meditativen Kultur auf und war bewandert in innerer Stille.

    Du verlangst zuviel von Dir - entspann Dich.

    Aber nichts führt so schnell zur VER-Spannung wie diese Aufforderung, hat mal ein Lehrer gesagt.

    Puh ... das ist nicht einfach, wenn Du ein "unruhiger" Mensch bist.

    Monika _()_

  • Chico26
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    • 13. März 2025 um 15:39
    • #9

    Monika kannst du mir beschrieben wie ich am besten weiter machen sollte? Ich bekomme immer wieder Angst und stresssituationen weil ich mich die ganze Zeit selbst beobachte. Dann kämpfe ich dagegen an und sage mir „entspann dich mal“ aber das macht es alles nur schlimmer

  • Monikamarie
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    • 13. März 2025 um 16:20
    • #10

    Lieber Chico, leider fühle ich mich nicht in der Lage, Dir die Angst zu nehmen.

    Vielleicht solltest Du die Selbstbeobachtung loslassen.

    Achtsamkeit ist etwas anderes als Konzentration.

    Ich denke, Du konzentrierst Dich, anstatt einfach entspannt achtsam zu sein.

    Das heißt, Dein Fokus ist eng auf Deine Gedanken gerichtet.

    Bei der Achtsamkeit ist der Blick weit.

    Zum Beispiel muss sich ein Arzt auf den Patienten konzentrieren. Gleichzeitig wäre es gut, wenn er so achtsam ist, dass er bemerkt, wenn es bei ihm im Zimmer brennt.

    Achtsamkeit empfinde ich als weich. Wenn sie anstrengend ist, ist sie verbissen, d.h. im Grunde musst Du Dich achtsam um die Achtsamkeit "kümmern", durchatmen, loslassen ... immer wieder neu.

    ❤️

  • Chico26
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    • 13. März 2025 um 16:39
    • #11

    Ja ein guter Punkt, genau das ist es! Ich konzentriere mich und verstehe anscheinend die Achtsamkeit nicht so richtig.

    Ich versuche alles richtig zu machen, um auch einen ruhigen Kopf zu bekommen aber anscheinend ist genau das wohl der Fehler

  • Igor07
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    • 13. März 2025 um 17:06
    • #12
    Monika:

    Und jetzt lese ich ja auch, warum das alles noch nicht so klappt. Du meditierst seit 2 Monaten. Selbst der Buddha meditierte Jahre, bevor ...

    Tja, Monika, der hatte auch nach dem Erwachen meditiert.

    Wie gesagt, man sollte den Begriff 'Meditation' genau definieren, zum Beispiel im Zen sieht man es anders als im traditionellen Theravada.

    Wenn aber der ganze Begriff( was ist das?) hier im Westen missbraucht wurde, als das Allheilmittel für alles, hat das nichts mit dem Buddhismus zu tun, so meine eigene Meinung..

    Es gibt keine eindeutige Definition, soweit ich weiß.


    [lz]

    Ich versuche alles richtig zu machen, um auch einen ruhigen Kopf zu bekommen aber anscheinend ist genau das wohl der Fehler[/lz]

    Sorry, das ist Selbstvergewaltigung, aber keine "Meditation".

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Chico26
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    • 13. März 2025 um 17:10
    • #13

    Igor sollte ich deiner Meinung nach aufhören zu meditieren?

  • Tai
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    • 13. März 2025 um 17:23
    • #14

    Chico26: Erstmal ist es natürlich wichtig, zu verstehen, warum in der buddhistischen Praxis Gedanken beobachtet werden. Daraus ergibt sich dann auch, der richtige Umgang mit dieser Methode.

    Gedanken sind gemäß der buddhistischen Lehre keineswegs an sich etwas Schlechtes oder Falsches. Nur leider führt unsere geradezu zwanghafte Fixierung auf gedankliche Vorstellungen (wir können sie nicht stoppen) dazu, von Augenblick zu Augenblick unsere ursprüngliche Natur, die eins mit allem ist, aus dem Blick zu verlieren. Wir sind die ganze Zeit mit tausend Dingen (Wahrnehmungen und Vorstellungen) beschäftigt und verlieren dabei uns selbst aus den Augen. Die auf unsere Gedanken gerichtete Achtsamkeit ist kein Selbstzweg. Sie soll uns vielmehr davon abhalten, uns in den Gedanken zu verlieren und dabei unser ursprüngliches Wesen zu vergessen. Das Tor zu dieser Art von Selbstgewahrsein liegt eben genau da, wo (immer genau jetzt!) Gedanken entstehen. Nur daher rührt die Bedeutung der Wahrnemung von Gedanken in der buddhistischen Lehre.

    Heißt das, wir sollen unsere Achtsamkeit während der Beobachtung der Gedanken auf unsere ursprüngliche Natur, also auf uns selbst richten? Als Methode für Beginner mit dieser Methode halte ich das erstmal für einen guten Start.

    Wenn du das eine Weile lang ernsthaft ausführst, also nicht nur darüber liest, sprichst oder nachdenkst, wird dir sicher irgendwann klar, dass unsere ursprüngliche Natur oder wir selbst ebenfalls erstmal gedankliche Vorstellungen sind. Es geht natürlich nicht darum, über uns selbst oder unsere ursprüngliche Natur nachzudenken. Es geht darum, dasjenige, das all diese Gedanken hat, unmittelbar wahrzunehmen. Einfach so, wie es ist.

    Was ist dasjenige, das gerade diesen Gedanken hat? Die Antwort darauf sollte keine kluge Erkenntnis oder Bewertung sein, sondern ein unmittelbares Erleben genau desjenigen, was da gerade erlebt. Tauchen kluge Erkenntnisse oder Bewertungen auf, würde ich versuchen, denen ebenfalls nicht weiter zu folgen, sondern mich weiter fragen: Was ist dasjenige, das diese Erkenntnis hat oder diese Bewertung entstehen lässt. Ich stelle diese Frage nicht auf der Suche nach einer Antwort, sondern als wache, konstante auf das Fragende selbst gerichtete Aufmerksamkeit.

    Bleibst du dabei, kannst du sehr schnell zu etwas zurückkehren, das diesseits/unberührt von Angst uns Stresssituationen ist.

    Nochmals auf den Punkt gebracht: Es geht bei dieser Methode niemals um die Gedanken selbst, sondern immer um dasjenige, was die Gedanken aufkommen lässt.

  • Chico26
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    • 13. März 2025 um 17:31
    • #15

    Ich verstehe was ihr mir sagen wollt und ich kann das auch alles nachvollziehen. Was ich aber nicht verstehe ist, wie ich das in die Tat umsetze.

    Wenn ich meditierte dann schaue ich mir meinen Atem an und merke das Gedanken aufkommen. Wenn sie aufkommen dann merke ich sie und schaue wieder auf meinen Atem. Dadurch kommen aber immer mehr Gedanken und die Gedanken werden dadurch lauter.

    Tai:

    Was ist dasjenige, das diese Erkenntnis hat oder diese Bewertung entstehen lässt. Ich stelle diese Frage nicht auf der Suche nach einer Antwort, sondern als wache, konstante auf das Fragende selbst gerichtete Aufmerksamkeit.

    Sowas Z.b kann ich nicht wirklich verstehen und umsetzen.

  • Igor07
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    • 13. März 2025 um 17:49
    • #16
    Chico26:

    Wenn ich meditierte dann schaue ich mir meinen Atem an und merke das Gedanken aufkommen. Wenn sie aufkommen dann merke ich sie und schaue wieder auf meinen Atem. Dadurch kommen aber immer mehr Gedanken und die Gedanken werden dadurch lauter.

    Na ja, nochmal. Ich beobachte meinen Atem wie einen inneren Anker – praktisch rund um die Uhr. Wenn bestimmte Gedanken, Gefühle oder Empfindungen auftauchen, registriere ich sie alle, ohne sie zu bewerten – so wie Wolken am Himmel.

    Aber wenn es überwältigend wird, wie du es schilderst, würde ich entweder eine andere Methode nutzen, zum Beispiel Yoga mit Elementen der Achtsamkeit, das kann sehr erdend wirken – oder ich lasse es alles weg. Und würde Sport treiben. Aber ich bin nicht du.

    In einem virtuellen Forum praktische Ratschläge zu Gesundheitsthemen zu geben, halte ich für wenig sinnvoll. Wenn du einen Lehrer oder einen erfahrenen Psychologen mit buddhistischem Hintergrund hast, kann er dir besser weiterhelfen. LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Monikamarie
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    • 13. März 2025 um 17:59
    • #17

    Chico, das was die Erkenntnis hat, ist der Beob-Achter. Wer beob-achtet die Gedanken?

    Lass sie einfach vorbeiziehen wie Wolken. Sie werden mit der Zeit langsamer, ruhiger.

    Wenn Du sie "ernst nimmst", ergreift Du sie, hängst an ihnen. Wenn sie so viele werden, bedeutet das, dass Du sie bewertest. Lass sie einfach ihre "unermüdliche Arbeit" tun.

    Vertraue darauf, dass der Prozess sich verändert.

    _()_

  • Tai
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    • 13. März 2025 um 18:00
    • #18
    Chico26:

    Ich verstehe was ihr mir sagen wollt und ich kann das auch alles nachvollziehen. Was ich aber nicht verstehe ist, wie ich das in die Tat umsetze.

    Wenn ich meditierte dann schaue ich mir meinen Atem an und merke das Gedanken aufkommen. Wenn sie aufkommen dann merke ich sie und schaue wieder auf meinen Atem. Dadurch kommen aber immer mehr Gedanken und die Gedanken werden dadurch lauter.

    Tai:

    Was ist dasjenige, das diese Erkenntnis hat oder diese Bewertung entstehen lässt. Ich stelle diese Frage nicht auf der Suche nach einer Antwort, sondern als wache, konstante auf das Fragende selbst gerichtete Aufmerksamkeit.

    Sowas Z.b kann ich nicht wirklich verstehen und umsetzen.

    Da ist doch etwas, das deine Atemzüge und die Gedanken wahrnimmt, nämlich du selbst. Bleib einfach bei dir, statt dich in einer Überaufmerksamkeit auf die Atemzüge zu verkrampfen. Gedankenwahrnehmen ist in der buddhistischen Praxis immer auch ein Loslassen der Gedanken. Die Gedanken sind nicht wichtig, der Atem geht eh von ganz alleine; wichtig bist nur du als derjenige, der all dies erlebt. Darauf geht der Fokus buddhistischer Praxis.

    Es stimmt allerdings, dass man solche Methoden am besten unter Anleitung eines/r Lehrer*in oder in einer Gruppe erlernen kann. Da du es aber bereits anwendest, lege ich dir während der Übung Loslassen (der Gedanken) und Bei-Dir-Selbst-Bleiben ans Herz. Ein Zen-Meister sagte mal: "Die Übung ist immer auch ein Entspannen in der Übung. Auch wenn wir aufrecht sitzen, tun wir es mit einer Haltung als würden wir uns mit einem Seufzer der Zufriedenheit entspannt zurücklehnen."

  • Chico26
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    • 13. März 2025 um 18:23
    • #19

    Igor Ich habe das eben auch probiert, aber das verändert irgendwie meine ganze Wahrnehmung und das macht mir irgendwie etwas Angst. Ich bin zwar offen dem gegenüber aber ich weiß nicht ob das das richtige für mich ist, wenn ich das den ganzen Tag mache und ob mich das noch mehr stresst oder ob es genau das ist, was man Achtsamkeit nennt.

  • Chico26
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    • 13. März 2025 um 18:30
    • #20

    Tai danke für deine Erklärung aber ich denke auch, dass es besser ist, dass ich mir irgendjemand erfahrenen an die Seite hole. Vielleicht einen Therapeuten oder einen Coach denn ich glaube ich selbst mache irgendwas falsch, denn anstatt dass ich Ruhe gewinne, bekomme ich irgendwie immer mehr Angst und Anspannung.

  • Igor07
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    • 13. März 2025 um 18:59
    • #21
    Chico26:

    Igor Ich habe das eben auch probiert, aber das verändert irgendwie meine ganze Wahrnehmung und das macht mir irgendwie etwas Angst. Ich bin zwar offen dem gegenüber aber ich weiß nicht ob das das richtige für mich ist, wenn ich das den ganzen Tag mache und ob mich das noch mehr stresst oder ob es genau das ist, was man Achtsamkeit nennt.

    Lieber Chico26 ,

    nach allem, was ich hier von dir gelesen habe, würde ich persönlich davon abraten, weiterzumachen. Aber ich bin kein Hellseher und kann deine persönliche Situation nicht angemessen bewerten. Ich kann lediglich darauf hinweisen, dass Meditation kein Heilmittel ist. Meditation ist – wenn ich mich recht an Fred von Allmen erinnere – eigentlich nur eine Methode, um zu erfahren, wie unser Geist funktioniert, ihn umzugestalten oder unsere tief konditionierten Muster zu durchschauen und zu verändern.

    Der Weg der inneren Erkenntnis bedeutet, dass es absolut nichts gibt, das „mir gehört“ – ebenso wenig ein „Ich“ als inneren Herrscher oder Lenker. Vielmehr geht es um die vollständige Dekonstruktion dieses gesamten Gebäudes – die Realisation von Anatta. Das ist sicherlich nicht für jeden geeignet, denn ein Mensch sollte zunächst eine tief verankerte und stabile Persönlichkeit haben.

    Alles andere betrachte ich als reine Geschäftemacherei. _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • JoJu91
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    • 14. März 2025 um 15:49
    • #22

    Meditation beginnt mit entspanntem, wachen Nicht-Denken.

    Wach im Gegensatz zu dösendem, schläfrigen Nicht-Denken.

    Aber nicht wach wie nach einer kräftigen Dosis Koffein oder einem Heavy-Metal-Konzert.

    Entspannt im Gegensatz zu verkrampft, verbissen, aufgedreht.

    Aber nicht entspannt wie nach zwei Halben Bier, einem Joint oder einer halben Valium.

    Als junger Mann habe ich bei Waldläufen in den Pausen oft auf herumliegenden schmalen Baumstämmen balanciert.

    Da musste ich hellwach sein, um nicht runterzufallen oder abzurutschen.

    Und ich musste entspannt sein, durfte nicht denken, denn denken lenkt ab und schon bin ich runter vom Baumstamm.

    Nach einem Saunagang ins Eisbecken ist fast unerträglich, wenn man vor dem Einsteigen denkt.

    Ohne denken ist es im Eisbecken erfrischend, danach auf der Liege in der Sonne war ich immer hellwach und entspannt.

    Du findest sicher Deine eigene(n) Methode(n)

    :)

  • JoJu91
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    • 14. März 2025 um 15:54
    • #23

    Nichtdenken ist einfach, aber nicht leicht.

    Das heisst, Du bist da nicht allein.

    Eine junge Berlinerin berichtet von ihrer wöchentlichen Meditationsgruppe:

    "

    Ein Gongschlag, Augen zu, eine Stunde lang im Kreis sitzen und nichts denken, zweiter Gongschlag, Ende. Ich frage, ob ich mich auf meinen Atem konzentrieren kann, damit das Nichtdenken einfacher wird, der Buddhist, der uns coacht, sagt: 'Nein'.

    Niemandem ist klar, wie das Nichtdenken gehen soll, der Coach sagt: 'Mann muss eben erst mal ein paar Jahre scheitern'.

    "

    :cry:

  • Qualia
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    • 14. März 2025 um 17:17
    • #24

    Man muss lernen, das über Gedanken nachdenken zu erkennen und nach und nach zu vermindern.

    Gedanken sind nie „gefährlich“, es ist immer das über sie Nachdenken und sie so festzuhalten. Sie aufgreifen und wenn nutzlos geworden loslassen ist normaler Alltagsgeist.

  • mukti
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    • 15. März 2025 um 11:10
    • #25
    Chico26:

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich irgendwas falsch mache. Aber ich komme einfach nicht drauf was. Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen?

    Alles beobachten, nicht nur die Gedanken. Auch beobachten wie der Wille die Gedanken verdrängt, die Gefühle der Angst und Panik, die Vorstellung gefangen zu sein, einfach alles was da im Geist vor sich geht nur beobachten ohne sich darauf einzulassen.

    Allmählich lässt sich der Mechanismus erkennen. Es beginnt immer mit dem Ergreifen, entweder will man etwas haben oder behalten, oder man wehrt sich gegen etwas und will es loswerden.

    Vielleicht entstehen auch Probleme, wenn man auf buddhistische Weise meditiert, während man der christlichen Lehre folgt, etwa indem man an einer Selbst-Vorstellung festhält. Es macht wohl Sinn sich mit den Grundzügen der buddhistischen Lehre zu befassen, um zu sehen ob man die Praxis überhaupt mit dem christlichen Verständnis vereinbaren kann.

    Mit Metta, mukti.


Ausgabe №. 133: „Rausch"

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