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Skepsis gegenüber einer Meditationspraxis

  • Joker77
  • 8. April 2020 um 23:53
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  • Joker77
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    • 8. April 2020 um 23:53
    • #1

    Hallo alle miteinander,

    ich lese gerade "Lojong - Der buddhistische Weg zu Mitgefühl und Weisheit" von Shamar Rinpoche, da ich mich stärker mit dem tibetischen Buddhismus befassen möchte und mir auch vorgenommen habe, eines der Bodhi Path Zentren zu besuchen, wenn wir wieder "Auslauf" ;) haben.

    Dabei bin ich nun bereits in den vorbereitenden Praktiken auf eine Meditation gestoßen, die mich massiv beunruhigt und gegen die ein sehr, sehr starker Widerstand in mir existiert. Und zwar geht es dabei darum, sich selbst als verwesend zu manifestieren, um Ekel gegenüber dem menschlichen Körper zu entwickeln und damit gegen Begierde vorzugehen. Es ist nun nicht so, dass ich skeptisch bin, ob das funktionieren kann. Eher im Gegenteil, ich bin eher besorgt darüber, DASS es funktioniert, aber vielleicht mit ungewollten Folgen. Dabei denke ich vor allem an zwei Dinge:

    1. Dass es im Buddhismus sinnvoll ist, Begierden zu bekämpfen, finde ich nachvollziehbar. Aber durch Ekel? Tauscht man da nicht nur eine leidvolle Erfahrung durch eine andere aus?

    2. Ich bin sehr misstrauisch, ob man wirklich so zielgerichtet Ekel nur gegenüber dem Körper schaffen kann. Ich meine, unser Geist ist sehr komplex, und ich kann mir gut vorstellen, dass ein nicht erleuchteter Geist bei dieser Visualisierung den Ekel dann nicht nur mit dem Körper des Menschen assoziiert, sondern auch mit dem Menschen an sich. Und das wäre zum einen eine furchtbare Erfahrung, gerade wenn sie durch lange Meditation stark in das Bewusstsein eingebrannt ist, und zum anderen auch nicht gerade förderlich, wenn es darum geht, mitzufühlen und zu lieben.

    3. Ich tue mich ohnehin schon immer sehr schwer mit meinem Körper, da ich seit meiner Kindheit mit Übergewicht zu kämpfen habe. Ich glaube nicht, dass es da sonderlich heilsam wäre, mit einer Meditation am Beispiel des eigenen Körpers Ekel für den menschlichen Körper zu manifestieren (davon abgesehen, dass ich diesen Ekel-Ansatz eh etwas radikal finde).

    Deshalb würde ich mich freuen, wenn ihr mir auf zwei Fragen Antworten geben könntet oder eure Gedanken dazu teilen könntet:

    1. Zum konkreten Fall: Habt ihr Erfahrung mit dieser Meditationspraxis gemacht? Haben euch Lehrer davon berichtet und sind eventuell auch auf solche Aspekte eingegangen, zu denen ich gerade Bedenken geäußert habe? Würdet ihr so eine Praxis durchführen oder habt ihr da in eurer Schule / bei euren Lehrern andere Herangehensweisen, an das Thema Begierden heranzugehen?

    2. Mal ganz allgemein: Buddha hat ja betont, man solle alle Lehren prüfen, bevor man sie annimmt und ihnen nicht blind vertrauen. Wenn das Resultat einer solchen Lehre entweder eine Verbesserung oder Stillstand sein kann, mag das ja auch eine sinnvolle Herangehensweise sein. Aber wenn die Lehre eventuell auch langfristigen Schaden verursachen könnte, wie ich in diesem Fall befürchte, dann gibt es ja keinen wirklich guten Weg, das zu prüfen, oder? Gerade weil es ja auch sehr subjektiv sein kann, was für Erfahrungen man mit solchen Praktiken macht und die Berichte von anderen nicht unbedingt mit den eigenen Erfahrungen übereinstimmen müssen. Wie haltet ihr es damit?

    Liebe Grüße und kommt gut durch die schwierige Zeit gerade!

    Einmal editiert, zuletzt von Joker77 (9. April 2020 um 00:06)

  • Sili
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    • 9. April 2020 um 07:22
    • #2

    _()_

    Als erstes mal Hallo:grinsen:

    Ich bin kein Lehrer und habe auch keinen, ich kenne auch die Tibetische Schule nicht so gut wie andere, aber ich möchte zu bedenken geben:" die weisheiten des Buddha sind ja auch für sehr eitle Menschen gedacht, jede Übung kann für jemanden heilsam sein aber für einen anderen unheilsam. Ich empfehle Dir mal ab zu warten mit dieser Übung und fileicht erst mal mit was zu beginen das dich deinen Körper so akzeptieren läst wie er ist (auch mit Übergewicht) den der Buddhismud lehrt bestimmt nicht den "hass" auf den eigenen Körper aber eben auch nicht das festhalten an einem Vergäbglichen Körper.

    Auserdem ist an einem verwesenden Körper, meines bescheidenen erachtens nach, nichts Ekliges. Es ist nur ein Körper am ende seines Zyklusses.

    Fileicht hilft diese Meditation aber auch das Dir klar wird, egal wie dünn oder hübsch oder muskulös der Korper ist, Er wird vergehen! Deswegen trage sorge zu Ihm wie zu einem Freund, und wie einen Freund der irgend wann gehen muss wirst du dich auch mal fon deinem Körper trennen müssen. Bis dahin könnt Ihr aber gemeinsam die Welt erfahren.

    Wie gesagt ich weiss eigentlich nichts über dein Leben oder die Gelung schule oder Tibet aber so würde ich es interpretieren.

    :erleichtert:

    _()_

  • jianwang
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    • 9. April 2020 um 08:01
    • #3

    Richtig @Lucy

    Doch soll nicht Ekel erzeugt werden, sondern eher eine Abkehr von der Verliebtheit in die eigene Körperlichkeit. Denn der "Weg" dieser Vorstellungen geht von Leiche über Verwesung bis hin zum "muschelgleichen" Knochengerüst.

    Es sagt :Dies ist vergänglich und bei Allem gleich.

    Und wäre dies nicht gerade heutzutage bei dem Schonheitskult richtig? 😜

    _()_

    PS: Mein Rat ist, solche Wege niemals ohne einen Lehrer zu gehen!!!

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.

    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • mukti
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    • 9. April 2020 um 08:44
    • #4
    Joker77:

    Dabei bin ich nun bereits in den vorbereitenden Praktiken auf eine Meditation gestoßen, die mich massiv beunruhigt und gegen die ein sehr, sehr starker Widerstand in mir existiert. Und zwar geht es dabei darum, sich selbst als verwesend zu manifestieren, um Ekel gegenüber dem menschlichen Körper zu entwickeln und damit gegen Begierde vorzugehen.

    Nicht sich selbst als verwesend, der Körper verwest nach dem Tod. Der Körper ist kein "Ich", es sind nur Knochen, Fleisch, Muskeln, Organe, Blut usw. Der Körper wird als Identität missverstanden und je mehr man daran anhaftet, desto mehr leidet man darunter. Der buddhistische Weg führt zur Befreiung von diesen Leiden.

    Mit Metta, mukti.


  • Noreply
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    • 9. April 2020 um 09:34
    • #5

    Joker77 Diese Skepsis zeigt sehr gut das es um die falsche Ansicht geht. Der erste Punkt im Achtfachen Weg.

    Da wird "Körper verwesen" als: sehen eines ver-wesen-den Körpers mit den Augen, Ohren, Nase geglaubt.

    Das löst bei echter Begegnung echten Ekel und sehr starke körperliche Abkehr aus.

    Buddha geht es aber um was ganz anderes. Es geht darum sich seiner Vorstellungen was denn nun ver-wesen ist.

    Dabei geht es ganz einfach.

    Stell Dir vor wie irgend eine geliebter Besitz verwest.

    Wie es sein Wesen verändert.

    Wie sich das Wesen des von Dir geliebten verändert.

    Nehm doch einfach was an dem du anhängst und weiß das es eher belastend ist.

    Jeder hat was zu dem er eine Affenliebe hat, dabei weiß er ganz genau das das nur Belastung ist. Beispiel sind für mich immer Sammler die hinter dem noch nicht gefundenen Teil her jagen, wohl wissen das sie sich das eigentlich nicht leisten können und wollen.

    Bei Meditation geht um das Erkennen von Unbeständigkeit, das nichts wirklich das bleibt das es jetzt ist, wirklich nichts.

    Wenn du meditierst stell die vor wie dein Geliebtes Handy verrottet. Wenn Du dann irgendwann anfängst zu Lächeln macht Dir ein ver-wesen-der Körper keine Probleme mehr.

    Bei Meditation geht um das Erkennen das es nichts gibt das es nicht ohne Vorbedingungen gibt und weil das so ist ist alles Vergänglich.

    Wenn du meditierst versuch mal raus zu bekommen wie deine Existenz zu gründen ist. Suche deinen Ursprung. Wenn Du beim Urknall angekommen bist wird dir Wiedergeburt deutlich klar.

    Bei Meditation geht um das Erkennen das es kein stabiles, sich nicht veränderndes Ich gibt.

    Frage dich doch einfach: "Wer bist Du?" und immer wenn du dich von deinem Nachdenken wer du bist ablenkst wieder fragen. Wer bist Du?

    NICHT fragen. "Wer bin ich?" das führt in einen unendlichen Wirrwarr. Frage dich selbst: "Wer bist du?" Erkenne dich selbst! Wie kann das besser gehen als mit der an sein Selbst gestellte Frage: "Wer bist Du?"

    Wenn Du das durchdrungen hast gibt es keine Lust mehr sich darüber zu unterhalten ob es ein Ich gibt oder Kein Ich gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply (9. April 2020 um 09:46)

  • Phoenix
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    • 9. April 2020 um 09:43
    • #6

    Hallo Joker77,

    sowohl im traditionellen tibitischen Buddhismus ,wie auch im Buddhismus ganz allgemein gibt es immer wieder DInge, die für einen modernen humanistische geprägten Menschen irritierend, wenn nicht sogar verstörend wirken.

    Ich finde es dabei jedoch wichtig , das man sich von solchen Dingen nicht den Blick auf den Kern von Buddhas Belehrungen versperren läßt.

    Und außerdem fände ich es schade ,wenn du davon abhalten lassen würdest dich in den Bodhipath Zentren umzusehen.

    Shamar Rinpoche war in meinen Augen ein großartiger Reformer, der ein mächtiges Segensfeld verbreitet hat und gleichzeitig sehr genau auf die Befindlichkeiten und Vorstellungen von uns Westlern eingegangen ist.

    _()_ PHÖNIX

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    • 9. April 2020 um 09:54
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    • #7

    Lojong geht ja auf Atisha zurück. Und da war es so, dass diese Unterweisungen zunächst geheim gehalten wurden und nur an die nächsten Schüler weiter gegeben gegeben wurden, von den man wußte, das sie ein gewisse Stabilität und Fundierung in der Praxis haben. Später wurde es dann einem größeren Kreis zugänglich. Aber auch da als eine Lehre, die von einem Lehrer an seine Schüler weitergegeben wurde. Von daher ist es wahrscheinlich dass Beste, du besuchst wirklich eines der Bodhi Path Zentren.

    Ein großer Punkt ist ja der, das für jemand aus einer füheren Zeit verwesende Köper von Tier und auch Menschen ein gewohnter Anblick waren. Etwas was man mehr physisch abstoßend fand,. Wenn man dann sich selber als verwend vorstellt, dann nähert man es dieser Realität an. Wirklich verwesende Sachen sind ja auch friedvoll, wie sie dan langsam zu Erde werden. Während man, wenn man nie mit verwesenden Leichen zu tun hat "Verwesung" für einen eine meist sehr angstbesetzte Vorstellung ist - nicht etwas was man aus der Natur kennt sondern aus Horrorfilmen. Sich selber als verwesend zu imaginieren bringt einen also nicht mit einer bekannten Realität sondern mit eine angstbesetzten Imagination in Verbindung.

    Wenn du eh ein problematisches Verhältnis zu deinem Köper hast, dann lass diese Übung einfach sein. Wenn du jemand begerst, dann reicht es ja, sich vorzustellen, wie derjenige als alter Menschen aussieht. Sieh halt das Alte im Jungen, das Junge im Alten, das Schöne im Hässlichen, das Hässliche im Schönen. Es braucht keine verwesenden Leichen.

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    • 9. April 2020 um 11:48
    • #8

    Wow, ich bin immer echt beeindruckt, wie schnell einem hier geantwortet wird. Danke für das viele Feedback, das hat mir sehr geholfen _()_

    Ich fasse mal die Schlüsse zusammen, die ich aus den Ratschlägen und Erklärungen ziehe:

    Ich bleibe dabei, ein Bodhi Path Zentrum zu besuchen, wenn die Kontaktbeschränkungen reduziert wurden.

    Bis dahin werde ich erst einmal weniger heikle Meditationen (vermutlich die grundlegende Shine-Meditation, die steht ja ohnehin am Anfang) praktizieren und mich erst wieder mit dieser Praxis zur Widerwärtigkeit des Körpers auseinandersetzen, wenn ich einen Lehrer habe, mit dem ich darüber sprechen kann.

    Im Zweifelsfall gibt es auch andere Meditationsobjekte als den eigenen Körper für diese Praxis, was vielleicht für mich besser geeignet ist und auch mit einem zukünftigen Lehrer zu besprechen wäre.

    mukti:
    Joker77:

    Dabei bin ich nun bereits in den vorbereitenden Praktiken auf eine Meditation gestoßen, die mich massiv beunruhigt und gegen die ein sehr, sehr starker Widerstand in mir existiert. Und zwar geht es dabei darum, sich selbst als verwesend zu manifestieren, um Ekel gegenüber dem menschlichen Körper zu entwickeln und damit gegen Begierde vorzugehen.

    Nicht sich selbst als verwesend, der Körper verwest nach dem Tod. Der Körper ist kein "Ich", es sind nur Knochen, Fleisch, Muskeln, Organe, Blut usw. Der Körper wird als Identität missverstanden und je mehr man daran anhaftet, desto mehr leidet man darunter. Der buddhistische Weg führt zur Befreiung von diesen Leiden.

    Hui, das war ja mal ein klassischer Fall von freudschem Versprecher. Da war wohl unbewusst die Verknüpfung von Körper und Geist noch zu präsent ;)

    void:

    Ein großer Punkt ist ja der, das für jemand aus einer füheren Zeit verwesende Köper von Tier und auch Menschen ein gewohnter Anblick waren. Etwas was man mehr physisch abstoßend fand,. Wenn man dann sich selber als verwend vorstellt, dann nähert man es dieser Realität an. Wirklich verwesende Sachen sind ja auch friedvoll, wie sie dan langsam zu Erde werden. Während man, wenn man nie mit verwesenden Leichen zu tun hat "Verwesung" für einen eine meist sehr angstbesetzte Vorstellung ist - nicht etwas was man aus der Natur kennt sondern aus Horrorfilmen. Sich selber als verwesend zu imaginieren bringt einen also nicht mit einer bekannten Realität sondern mit eine angstbesetzten Imagination in Verbindung.

    Guter Punkt, da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht, obwohl das für mich als ehemaligen Geschichts-Studenten eigentlich naheliegend hätte sein müssen. Danke für den Denkanstoß!

    Und auch euch allen noch mal danke für die schnellen und ausführlichen Antworten _()_

  • Bhavanga
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    • 9. April 2020 um 13:28
    • #9

    Ich finde die Frage auch recht interessant. Zumal es auch die Sache an sich ist, die Menschen als erstes echt komisch aufstossen kann, wenn sie sich tiefer mit dem Buddhismus beschäftigen. Ein bisschen wie bei den Christen die Härte der Bibel...

    Mir stellt sich auch die Frage, ob diese Praxis nicht im Grunde einfach oft missverstanden wird. Denn eigentlich lehnt der Buddha ja leidvolle Selbstkasteiung ab, doch sich bewusst in einen Zustand des Ekelns zu versetzen kommt einem schnell erstmal so vor.

    Vielleicht geht es gar nicht so sehr darum, sich zu ekeln und dadurch leidvolle Abneigung zu erzeugen, sondern darum, die Vergänglichkeit nüchtern akzeptieren zu lernen, und sich dadurch nicht zu sehr an vergängliche Dinge zu klammern.

    Man muss dazu glaube ich auch wissen, dass zu Zeiten des Buddhas die gestorbenen Menschen teils wohl auf "Leichenfeldern" einfach offen abgelegt wurden. So konnten die Mönche leicht den Anblick davon nutzen, um sich vom Verlangen mit Bezug auf ihren und andere Körper zu entsüchten, und sich der Vergänglichkeit bewusster zu werden. Heutzutage und in unserer Welt ist das nicht mehr so leicht praktizierbar. Zum Glück, mag manch einer sagen...

    Vielleicht ist es einfach eine Übung, mit der Profis alles fleischliche Begehren überwinden können, und sich allen Schrecken vor dem Tod aberziehen. Angst vor dem Tod kann viel Leid bringen, den Tod wiederum akzeptieren zu können kann grossen Frieden bringen! Mir hilft auch, eine gewisse Akzeptanz des negativen zu kultivieren, aber ohne Abscheu und Ekel, einfach es hinnehmen ohne zu sehr zu hadern. Vielleicht ist eine Meditation auf einen verwesenden Körper ja hilfreich, dies zu kultivieren, aber es ist schätze ich mal auch ohne solche drastischen Mittel möglich, sich zu erziehen und abzuhärten und Akzeptanz des Vergänglichen zu lernen.

  • Aravind
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    • 9. April 2020 um 13:42
    • #10

    Ich finde, jianwang hat das super erklärt:

    jianwang:

    Doch soll nicht Ekel erzeugt werden, sondern eher eine Abkehr von der Verliebtheit in die eigene Körperlichkeit. Denn der "Weg" dieser Vorstellungen geht von Leiche über Verwesung bis hin zum "muschelgleichen" Knochengerüst.

    Es sagt :Dies ist vergänglich und bei Allem gleich.

    (Als Nicht-Tibeter: "Ekel" wäre ja IMHO ziemlich eindeutig "Hass" (im Sinne von Gier, Hass und Verblendung), und damit nicht-heilsam.)

    Liebe Grüße,

    Aravind.

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    • 9. April 2020 um 14:49
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    • #11
    Aravind:

    (Als Nicht-Tibeter: "Ekel" wäre ja IMHO ziemlich eindeutig "Hass" (im Sinne von Gier, Hass und Verblendung), und damit nicht-heilsam.)

    Die Idee ist die, dass wir manche Objekte als begehrenswert-anziehnd und andere als meidenswert-abstoßend sehen. Was aber beides eine Illusion ist

    Von daher ist es sinnvoll in die Mitte zu kommen. Sehe ich z.B jemand als üblen Schurken, dann stelle ich mir villeicht vor, dass ihn sein Hund sehr gerne mag. Während man - wenn man ein Supermodel sehr begehrenswert findet- sich die Frau einfach mal mit Durchfall vorstellt, so dass man sie gleich weniger perfekt findet. Die Idee ist also nicht, von einem zu viel an Zuneignung zu einem zu viel an Abneigung zu kommen, sondern druch Betonung des Gegenteils zur Mitte zu kommen.

    Aber villeicht funktioniert so das Gehirn nicht so arithmetisch. Vielelleicht stellt man sich Supermodel mit Durchfall vor und statt das das eine Gefühl dem anderen entgegenwirkt, erregt einen die Vorstellung sexuell. Dies ist nicht ausgeschlossen. Viele sexuelle Fetische funktionieren deswegen, weil das Gehirn das was ihm eigentlich Angst macht, in bestimmten Situationen in Erregung ümmünzen kann. Positiv und nagativ subtrahieren sich nicht einfach sondern multilizieren sich, weil das Gehirn so seltsam verkabelt ist. Auch die Vortsellung sich selber als "verwesend" vorzustellen hat ja nicht was das Sinnliche zügelt sondern im Gegenteil eine Anregung zum Schwelgen in morbiden Phantasien sein. Für den einen ist es also etwas sehr Falsches, wo sich Sinnlichkeiten aufschackeln während es für den anderen vielleicht ohne Probleme klappt und er zu eine ausgewogenen Sicht findet.

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    • 9. April 2020 um 15:04
    • #12

    Richtig void, ich kennen z. B. einen "Zahnschmerz - Masochisten".

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.

    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

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    • 9. April 2020 um 15:30
    • Offizieller Beitrag
    • #13
    jianwang:

    Richtig void, ich kennen z. B. einen "Zahnschmerz - Masochisten".

    Ich glaube das hat damit zu tun, dass "Zustände der Erregung" köperlich miteinander gekoppelt sind. Man entfernt aus einem Zustand der Ruhe und Entspannung (Parasypthikus) in einem Zustand wo man gespannt und handlungsbereit ist. Egal ob es jetzt um Kampbereitschaft, Fluchtbereitschaft oder erotisches Knistern geht. Etwas sehr Ekliges ist genauso etwas was einen "alarmiert" wie etwas sehr Begehrenswertes.

    Das ist in der Rechnung die Gegensätze ineinander aufwiegen zu lassen nicht berücksichtigt.

    Aber ich kann mir vorrstellen, dass in vielen Kulturen eine Leiche am Straßenrand nichts außergewöhnliches oder alarmierendes war sondern etwas Alltäglches. Wo wie bei uns ein überfahrener Igel - wo man ja auch kurz innehält - aber eben nicht ausflippt.

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  • Aravind
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    • 9. April 2020 um 16:04
    • #14
    void:
    Aravind:

    (Als Nicht-Tibeter: "Ekel" wäre ja IMHO ziemlich eindeutig "Hass" (im Sinne von Gier, Hass und Verblendung), und damit nicht-heilsam.)

    Die Idee ist die, dass wir manche Objekte als begehrenswert-anziehnd und andere als meidenswert-abstoßend sehen. Was aber beides eine Illusion ist

    Ich kann Deinem Beitrag folgen. Verstehe aber nicht den Bezug zu meinem Post. Es ging mir um den Originalpost, wo fälschlicherweise angenommen wurde, dass das Ziel der Betrachtung des Verfalls die Erzeugung von Ekel wäre.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Phoenix
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    • 9. April 2020 um 16:35
    • #15

    Das ist zwar nicht von Atisha ,aber es veranschaulichst denke ich auch , warum Anhaftung zum Problem werden kann.:grinsen:

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  • Daoist
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    • 9. April 2020 um 16:36
    • #16

    Wenn es dir nicht entspricht: Es gibt ja genug andere Methoden und auch genug buddh. Schulen, wo man das nicht praktiziert.

    Ich finde ja, im Leben sollte man sich mit dem Leben beschäftigen, das mit dem Verwesen wird schon nach dem Tod klappen, ganz ohne meine Mithilfe. Da bin ich ganz optimistisch. Ich finde es interessanter, zu schaun, wie das Leben sich jetzt wandelt.

    Ansonsten hat man auch dazu auf Friedhöfen den Leichen beim Verwesen zugesehn. (Und danach aus den Resten Musikinstrumente gemacht). Das ist heutzutage hier eher schwierig.

  • Joker77
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    • 9. April 2020 um 17:27
    • #17
    void:
    jianwang:

    Richtig void, ich kennen z. B. einen "Zahnschmerz - Masochisten".

    Ich glaube das hat damit zu tun, dass "Zustände der Erregung" köperlich miteinander gekoppelt sind. Man entfernt aus einem Zustand der Ruhe und Entspannung (Parasypthikus) in einem Zustand wo man gespannt und handlungsbereit ist. Egal ob es jetzt um Kampbereitschaft, Fluchtbereitschaft oder erotisches Knistern geht. Etwas sehr Ekliges ist genauso etwas was einen "alarmiert" wie etwas sehr Begehrenswertes.

    Das ist in der Rechnung die Gegensätze ineinander aufwiegen zu lassen nicht berücksichtigt.

    Aber ich kann mir vorrstellen, dass in vielen Kulturen eine Leiche am Straßenrand nichts außergewöhnliches oder alarmierendes war sondern etwas Alltäglches. Wo wie bei uns ein überfahrener Igel - wo man ja auch kurz innehält - aber eben nicht ausflippt.

    Ich kenne das so, dass sich so ein Fetisch bildet, wenn man in jungen Jahren in einer sehr intensiven Situation gegensätzlichen Reizen ausgesetzt wird. Ich kenne z. B. jemanden, der einen entsprechenden Fetisch entwickelt hat, als er beim Arzt in einer Stresssituation von sehr attraktiven jungen Frauen betreut wurde. Zumindest führt er es darauf zurück.

  • Daoist
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    • 9. April 2020 um 17:47
    • #18

    Es gab hier schon einmal nen Thread dazu.

    Ekel-Meditation (asubha bhavana) 

    In http://Bhikkhu Anālayo Der direkte Weg -Satipaṭṭhāna gibt es auch ein ganzes Kapitel dazu.
    Der verwesende Leichnam und die Meditation über den Tod

    Und Mark Benecke meint: "Verwesung ist nichts widerliches"

    Einmal editiert, zuletzt von Daoist (9. April 2020 um 17:57)

  • Sudhana
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    • 9. April 2020 um 19:11
    • #19
    Lucy:

    diese Belehrungen sind nicht nur im tB üblich, soweit ich weiß.

    Das ist grundsätzlich richtig; nach dem Zeugnis des Palikanon hat Buddha selbst aśubhabhāvana (die kontemplative Betrachtung des Abstoßenden / Ekelerregenden) gelehrt. Allerdings sollte man das differenziert betrachten und sich die in diesem Zusammenhang wichtigste Passage des Palikanon mit Verstand anschauen - konkret den Abschnitt zur 3. pārājika-Regel (es geht da um das Tötungsverbot, dessen Bruch zum Ausschluss - pārājika- aus dem Saṃgha führt) im Bhikkhu-Vibhaṅga des Vinaya-Piṭaka. Dort wird sehr anschaulich geschildert, zu welchen unheilsamen Konsequenzen eine unverständige Ausübung des aśubhabhāvana führen kann. Das Problem lag hier konkret darin, dass etliche Mönche diese Übung ohne 'Überwachung' durchführten, als sich Buddha für einen halben Monat zurückzog. Dass das dermaßen schnell und so extrem aus dem Ruder lief, zeigt die potentielle Gefährlichkeit dieser Übung. Zumindest, dass man ohne Begleitung durch einen qualifizierten Lehrer (und nein, die Lektüre eines Buches ist keine hinreichende Begleitung) besser die Finger davon lässt.

    Beachtenswert ist, dass Buddha auf Vorschlag Ānandas daraufhin eine weniger bedenkliche alternative Methode lehrte - konkret das bekannte Ānāpānasati (die Achtsamkeit auf Ein- und Ausatmung). Dass heutzutage eine Sekte, bei der es innerhalb von 14 Tagen zu einer Selbstmordwelle von einigen Dutzend Anhängern kommt, eine äußerst miserable Presse und deren Oberhaupt mit strafrechtlicher Verfolgung zu rechnen hätte, sei hier nur nebenbei angemerkt. So ändern sich die Zeiten ...

    Nun will ich - um nun auch zum Mahāyāna zu kommen - damit nichts gegen Shamar Rinpoche oder andere Lehrer, die solche Methoden propagieren, gesagt haben. Ich persönlich halte mich da jedoch lieber an Nāgārjuna, der darauf verwies (Mahāprajñāpāramitāśāstra, 1. Kapitel, Abschnitt 'Der Gesichtspunkt des Gegenmittels'), dass aśubhabhāvana - wie jede Methode - nur dann sinnvoll ist, wenn sie zur individuellen Situation des Anwenders passt. Also nichts, was man pauschal Jedem empfehlen sollte. Ganz konkret verwies er darauf, dass aśubhabhāvana ein heilsames Gegenmittel (kuśala pratipakṣadharma) bei der Krankheit der Gier (rāgavyādhi) ist, bei der Krankheit des Hasses (dveṣavyādhi) jedoch kontraproduktiv ist - "es verstärkt die Flamme des Hasses". Bei dveṣavyādhi ist vielmehr die Meditation liebevoller Güte (maitrīcittamaniskāra) das Heilmittel (pratipakṣadharma). Dafür wiederum ist maitrīcittamaniskāra bei rāgavyādhi kontraproduktiv. Um kurz noch nach dritte Geistesgift, die Krankheit der Verblendung (mohavyādhi) anzusprechen, so ist da das Mittel der Wahl die Kontemplation von Ursachen und Bedingungen (hetupratyayaparīkṣā), die aber wiederum gegen Hass und Gier (rāgadveṣavyādhi) nichts ausrichtet.

    Wie man sieht, geht Nāgārjuna hier das Problem des Leidens wie ein moderner Mediziner an: vor Anwendung eines Gegen- oder Heilmittels und der Bestimmung der notwendigen Dosis steht die genaue Diagnose des Patienten. Bei Krankheiten hilft es nicht, wahllos irgendwelche Medikamente zu schlucken, die gerade greifbar sind. Womöglich noch nach dem Prinzip 'viel hilft viel'. Im Gegenteil.

    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

    Einmal editiert, zuletzt von Sudhana (9. April 2020 um 19:29) aus folgendem Grund: Typo

  • Amdap
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    • 10. April 2020 um 09:05
    • #20
    jianwang:

    Richtig @Lucy

    Doch soll nicht Ekel erzeugt werden, sondern eher eine Abkehr von der Verliebtheit in die eigene Körperlichkeit. Denn der "Weg" dieser Vorstellungen geht von Leiche über Verwesung bis hin zum "muschelgleichen" Knochengerüst.

    Es sagt :Dies ist vergänglich und bei Allem gleich.

    Und wäre dies nicht gerade heutzutage bei dem Schonheitskult richtig? 😜

    _()_

    PS: Mein Rat ist, solche Wege niemals ohne einen Lehrer zu gehen!!!

    Alles anzeigen

    Es gibt noch einen dritten Weg.

    Nämlich weder Ekel noch Abkehr von der Verliebtheit in die eigene Körperlichkeit.

    Ich bin Medizinisch-Technische Assistentin und habe regelmäßig mit scheinbar ekligen menschlichen Absonderungen zu tun.

    Wenn ich das mikroskopiere, tut sich für mich eine ganz wunderbare Welt auf. Herrliche Kristalle, die aussehen wie Sterne; Tonnengewölbe, Eieruhren, Briefumschläge, Eisschollen, Perlen. Bakterien, die herumflitzen, kleine Grüppchen bilden und auf irgend eine geheimnisvolle Art kommunizieren.

    Streifen, Schleier, Granulate, ja manchmal sogar kleine Kaulquappen (Ihr wisst schon, was ich meine).

    In Wirklichkeit kommt es gar nicht darauf an, sich Ekel bewusst zu machen oder Abkehr von Anziehung an den Körper zu kultivieren. Sondern einzig und allein die Perspektive ist entscheidend.

    Alles, alles ist wunderschön, so banal es uns zunächst auch erscheinen mag.

    Man kann staunen über all die vielen Formen, diese erstaunliche Schönheit der Natur.

    Aber sie kommen und gehen.

    Freuen wir uns, dass wir das alles erleben dürfen, und schauen wir, wie es entsteht und sich wieder auflöst.

    So ist es auch mit uns.

    Vorgestern ist meine Mutter gestorben. Ich bin so dankbar für alles und kann das hier gar nicht ausdrücken.

    Wie schön, dieses göttliche Spiel, so banal und gleichzeitig so großartig.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Noreply
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    • 10. April 2020 um 11:19
    • #21

    Amdap Ich empfinde und fühle wieder wie ich es gefühlt habe und kann die Schönheit des Ganzen sehen mit der Erinnerung meines Körpers der Trauer. Meine Toten sind jetzt nicht mehr die mich Verlassenden. Sie sind das was sie sind, sie können Ruhen in Frieden. Ich lasse sie los ohne sie zu vergessen. :kerze:_()_:rad::rose:

  • CCC
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    • 10. April 2020 um 12:36
    • #22

    Tut mir leid Amdap 🙏😔

  • Obladi Oblada
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    • 10. April 2020 um 13:21
    • #23

    Mein Beileid, Amdap.

    So abgedroschen es auch klingt: "Die Mutter war's - was braucht's der Worte mehr"

    Aber ob Mutter oder Vater: Die Eltern zu verlieren ist ein großer Einschnitt im Leben, selbst wenn man schon längst erwachsen ist und eine eigene Familie gegründet hat. Aber erst ab da ist klar: Die Kindheit ist zu Ende und die beiden Menschen, zu denen man in jeder Lage und egal, was man auch immer angestellt hat jederzeit kommen kann und die einen lieben, einfach, weil man da ist, sind für immer weg.

    Im Nachhinein erst leider ist mir klar geworden, wie kostbar diese Momente waren, in denen meine Mutter mich angerufen hat, um zu fragen, wie es mir geht. Wie oft hat es mich genervt, wenn sie Fragen dieser Art gestellt hat - seitdem das Telefon aus dieser Richtung schweigt, ist mir klar geworden, was ich verloren habe.

    Living is easy with Eyes closed

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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