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Schlechtes Karma durch Reue loswerden???

  • FreddyKruemel
  • 20. November 2012 um 19:30
  • Zum letzten Beitrag
  • Helmut
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    • 18. Juni 2022 um 13:00
    • #76
    Monikadie4.:

    Allein, dass wir hier im Wohlstand leben, Zugang zu allen Lehren haben und fähig sind, uns für Buddhas Lehre zu entscheiden, ist gutes Karma.

    Das ist sicherlich richtig. Aber wodurch haben wir diese karmischen Prägungen erlangt, die uns jetzt dieses erleben lassen? Auch karmische Prägungen und deren erlebte Wirkungen sind nach Buddhas Lehre vom Abhängigen Entstehen abhängig entstanden.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Kaiman
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    • 20. Juni 2022 um 12:56
    • #77

    Hi ,

    ich denke das geht. Allerdings ist es wie bei der Meditation. Sobald man mit einem Kosten Nutzen Verständnis an die Sache rangeht , steht einem das Ego im weg.

  • Igor07
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    • 20. Juni 2022 um 13:32
    • #78

    Hi, Kaiman ...*lach*... deises "Ego ist doch auch abhängig entstanden. Den wichtigen Gedanken ich habe von kurzem beim Lama A. Govinda gefunden. Die Zukunft ist so wie prädestiniert, aber nur so nur in den Grund-Zügen, so wie der allegemeiner Plan. Genau deswegen die einige Vorhersagen sind ( und waren in der Geschichte) sehr treffend. Aber das beraubt bei uns niemals die Innere Freiheit, die richtige ( frühzeitig) Entscheudungen zu treffen, um das bestimmte Unheil ( Schlamassel) anders zu gestalten oder es alles einfach abzuwenden.

    Kurz gesagt, karma ist nichts so das fest-ge-fügte "Ding", also wenn man zuviel raucht, der hatte bestimmt nehr Risiko, den Krebs zu bekommen. Aber wenn er entscheidet weniger zu rauchen, dann er ernährt sich gesund, bewegt sich, usw... So er erschafft das eigene karma... Das klingt für mich sehr einleuchend, und ich denke nichts zu viel über die Wiedergeburt.... *lach*... Ich bin kein "Profi", was das ganze betrifft, aber es ist nebenbei bemerkt...

    Apropo, Ego --Strukturen man sollte nichts ( pauschal) verteufeln. Ohne die wir wären nichts imstadne als Homo Sapeins zu überleben.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • RolfGe
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    • 23. Juni 2022 um 17:46
    • #79

    Hallo!
    Du kannst schlechtes Karma nicht "loswerden".

    Es gibt aber die Möglichkeit, schlechte karmische Samen zu bereinigen. Das macht man mit den "4 Kräften der Bereinigung".
    Eine der Kräfte ist das "Bedauern", damit ist aber eher nicht Reue, Schuldgefühle etc. gemeint, es geht um intelligentes Bedauern,
    d.h. sich bewusst machen was man da verursacht hat, welche Wirkungen es zeitigen wird und das man das so schnell wie möglich bereinigen sollte.

    Bereinigen heißt aber nicht, das der schlechte karmische Same "gelöscht" wird oder so.
    Er wird durch die Bereinigung lediglich veranlasst, zu früh (Wie eine Frühgeburt) aufzugehen und ein dementsprechend deutlich vermindertes
    Resultat zu zeitigen.
    (Wie ein Same in der Natur, den du kurz wässerst, er beginnt zu keimen, er kriegt dann aber kein Wasser, Dünger, Nährstoffe, Sonne mehr.
    Er wird dann nicht zu einer großen Pflanze sondern wird lediglich ein winziger Spross, der dann eingeht).

    Erleben musst du das Resultat auf jeden Fall, es kann aber wie gesagt deutlich gemindert werden.
    Beispiel wäre: anstatt schwer krank zu werden erlebst du ein Wochenende lang eine Migräne. Oder anstatt einen schweren Verlust zu erleiden erlebst du vielleicht lediglich, das eine unerwartete Rechnung oder Steuernachzahlung eintrifft.

    Natürlich ist es immer besser, gar nicht erst negative Samen zu pflanzen, als sie im Nachhinein bereinigen zu müssen...
    LG Rolf

  • RolfGe
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    • 23. Juni 2022 um 17:47
    • #80

    PS: ich habe nicht die kompletten Antworten auf deinen Beitrag gelesen, wenn also was doppelt ist, sorry...

  • Hingabe
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    • 23. Juni 2022 um 17:52
    • #81
    RolfGe:

    Eine der Kräfte ist das "Bedauern", damit ist aber eher nicht Reue, Schuldgefühle etc. gemeint, es geht um intelligentes Bedauern,
    d.h. sich bewusst machen was man da verursacht hat, welche Wirkungen es zeitigen wird und das man das so schnell wie möglich bereinigen sollte.

    Sehr vielen Dank für den Hinweis. :klee:Du hast das gut erklärt, ich konnte es nicht gut erklären. Es ist eine große Hilfe für andere, dass du das so gut in Worte gefasst hast.

    RolfGe:

    Erleben musst du das Resultat auf jeden Fall, es kann aber wie gesagt deutlich gemindert werden.
    Beispiel wäre: anstatt schwer krank zu werden erlebst du ein Wochenende lang eine Migräne.

    Das stimmt. :)

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

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    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).



  • Igor07
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    • 23. Juni 2022 um 18:33
    • #82
    RolfGe:

    Bereinigen heißt aber nicht, das der schlechte karmische Same "gelöscht" wird oder so.
    Er wird durch die Bereinigung lediglich veranlasst, zu früh (Wie eine Frühgeburt) aufzugehen und ein dementsprechend deutlich vermindertes
    Resultat zu zeitigen.
    (Wie ein Same in der Natur, den du kurz wässerst, er beginnt zu keimen, er kriegt dann aber kein Wasser, Dünger, Nährstoffe, Sonne mehr.
    Er wird dann nicht zu einer großen Pflanze sondern wird lediglich ein winziger Spross, der dann eingeht).

    Also, wenn ich etwas sehr schlimmes angtan hätte( angnommen), ich bezweifle sehr, dass man es als so endgültig "bereinigen", oder "auszulöschen" kann.. Das wäre wie im dem Christentum, die Beichte, und dann wieder das Verbrechen ( wie in den Filmen über die Mafia...)

    Das funktioniert doch nichts...

    Aber ich kann alles mögliche unternehmen, um in der Zukunft das destruktive Handeln zu unterlassen.

    Das liegt in meiner Kraft. In meiner aufrichtiger Absicht, niemals das ("Böse") zu tun. Und das kann ich verwirklichen.

    LG.

    P.S. Schaue "Karma " in "Study-Buddhismus". Sehr viele Artikel.

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  • Hingabe
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    • 23. Juni 2022 um 21:50
    • #83
    Igor07:

    Also, wenn ich etwas sehr schlimmes angtan hätte( angnommen), ich bezweifle sehr, dass man es als so endgültig "bereinigen", oder "auszulöschen"

    So schrieb das doch auch der Rolfge. Wolltest Du das nur bestätigen ? Ich glaube er braucht nicht mehr in das Study - Buddhismus kucken, er hat das begriffen. :)

    Kennt jemand die anderen drei Kräfte zur Bereinigung von schlechtem Karma ? Ist das eine für alle Traditionen angewendete Praxis oder nur in der tibetischen Tradition ?

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    Einmal editiert, zuletzt von Hingabe (23. Juni 2022 um 22:11)

  • Helmut
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    • 24. Juni 2022 um 13:54
    • #84
    Rigpa:

    Kennt jemand die anderen drei Kräfte zur Bereinigung von schlechtem Karma ? Ist das eine für alle Traditionen angewendete Praxis oder nur in der tibetischen Tradition ?

    Die vier Kräfte zur Bereinigung unheilsamer karmischer Potenziale im eigenen Bewusstseinskontinuum sind:

    1. Die Kraft der Stütze
    2. Die Kraft der Reue
    3. Die Kraft des Vorsatzes
    4. Die Kraft der Anwendung von Gegenmitteln.

    Wenn man negativ gegenüber anderen Wesen gehandelt hat, muss man sich auf diese stützen, um die unheilsamen karmischen Potenziale zu bereinigen. Bei Verfehlungen gegenüber den drei Zufluchtsjuwelen besteht die Kraft der Stütze darin, dass man Zuflucht nimmt. Bei Verfehlungen gegenüber anderen Wesen besteht die Kraft der Stütze darin, dass man Liebe und Mitgefühl ihnen gegenüber kultiviert.

    Die Kraft der Reue besteht darin, dass man erkennt, dass man durch sein negatives Handeln anderen Wesen Leid und Schaden zugefügt hat und bereut oder verwirft deshalb diese Handlung.

    Die Kraft des Vorsatzes besteht darin, dass man sich vornimmt, diese negativen Handlungen, die man bereut hat, nicht wieder zu begehen.

    Die Kraft der Gegenmittel besteht in der Anwendung des Dharma. Dadurch sammelt man heilsame karmische Potenziale im eigenen Bewusstseinskontinuum an, die die negativen karmischen Potenziale im eigenen Geist schwächen. Ein kraftvolles Gegenmittel ist zum Beispiel die Rezitation der Allgemeinen Bereinigung zusammen mit dem Vajrasattva-Mantra. Im Grunde ist die gesamte Dharmapraxis ein Gegenmittel gegen unsere unheilsamen karmischen Potenziale in unserem Bewusstseinskontinuum

    Wendet man diese vier Kräfte der Bereinigung kontinuierlich, also täglich, über einen langen Zeitraum an, können alle negativen karmischen Potenziale in unserem Bewusstsein bereinigt werden; dass bedeutet, die negativen karmischen Potenziale in unserem Bewusstseinskontinuum können ihre Wirkungen, das Leiden, nicht mehr hervorbringen.

    Die vier Kräfte zur Bereinigung findet man bereits in Schriften des indischen Buddhismus. Zum Beispiel in Nagarjunas Ratnavali und Suhrllekha oder in Santidevas Bodhicaryavatara. Aus diesen und anderen Schriften, die ich nicht alle kenne, haben die tibetischen Buddhisten die Praxis der vier Kräfte der Bereinigung übernommen.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

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    • 24. Juni 2022 um 14:18
    • #85
    Helmut:
    Rigpa:

    Kennt jemand die anderen drei Kräfte zur Bereinigung von schlechtem Karma ? Ist das eine für alle Traditionen angewendete Praxis oder nur in der tibetischen Tradition

    Wendet man diese vier Kräfte der Bereinigung kontinuierlich, also täglich, über einen langen Zeitraum an, können alle negativen karmischen Potenziale in unserem Bewusstsein bereinigt werden; dass bedeutet, die negativen karmischen Potenziale in unserem Bewusstseinskontinuum können ihre Wirkungen, das Leiden, nicht mehr hervorbringen.

    Helmut, ich vermute, dass immer Reste übrigbleiben, sonst hätte der Buddha nicht noch die Folgen einiger weniger zu spüren bekommen. Und der Buddha muss ja wohl "rein" davon gewesen sein.

    _()_

  • Hingabe
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    • 24. Juni 2022 um 14:28
    • #86

    Danke Helmut, das ist sehr großzügig von Dir, dass du es hier geteilt hast, meine Fragen hierzu beantwortet hast . :wrose:

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

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  • Helmut
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    • 24. Juni 2022 um 15:00
    • #87
    Monikadie4.:
    Helmut:

    Wendet man diese vier Kräfte der Bereinigung kontinuierlich, also täglich, über einen langen Zeitraum an, können alle negativen karmischen Potenziale in unserem Bewusstsein bereinigt werden; dass bedeutet, die negativen karmischen Potenziale in unserem Bewusstseinskontinuum können ihre Wirkungen, das Leiden, nicht mehr hervorbringen.

    Helmut, ich vermute, dass immer Reste übrigbleiben, sonst hätte der Buddha nicht noch die Folgen einiger weniger zu spüren bekommen. Und der Buddha muss ja wohl "rein" davon gewesen sein.

    _()_

    Welche karmischen Leidensursachen sind denn deiner Vermutung nach im Geist Buddha Sakyamunis noch übrig geblieben aufgrund derer er noch Leiden erlebt? Erlebt Buddha Sakyamuni aufgrund dieser übrig gebliebenen Reste noch Leiden, wie kann er dann in seiner ersten Lehrrede (SN 56.11) davon sprechen, dass er die dritte edle Wahrheit verwirklicht hat?

    Gruß Helmut

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  • Monikamarie
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    • 24. Juni 2022 um 15:32
    • #88

    Das frage ich mich ja auch. Ich weiß nur, dass er sich einmal den Fuß stieß und dass dies auf sein Karma zurückgeführt wurde.

    Ausserdem gibt es noch andere Beispiele. Wieso aß der Buddha eine vergiftete Speise und verstarb daran - falls das keine Legende ist?

    Im Palikanon hab ich das gelesen. Leider habe ich durch meine jetzigen Medien keinen Zugriff mehr darauf.

    Aber vielleicht kann jemand helfen, Mar tin z.B

    _()_

    Einmal editiert, zuletzt von Monikamarie (24. Juni 2022 um 15:39)

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    • 24. Juni 2022 um 15:49
    • #89

    Helmut , darf ich fragen, weche Rolle hier spielt die Weisheit? Wo sollte ich sie einordnern?

    Zitat

    Mit der Vollkommenheit der Weisheit unterscheiden wir korrekt und entschieden:

    • die positiven Ziele, die wir erreichen wollen
    • den Nutzen, den es hat, sie zu erreichen
    • die Nachteile, die es hat, sie nicht zu erreichen
    • die effektivsten Methoden, diese Ziele zu erreichen
    • wie man diese Methoden richtig anwendet
    • die Hindernisse, die auftreten können, während man versucht sie anzuwenden
    • die Möglichkeiten, diese Hindernisse zu vermeiden oder zu überwinden.

    Ich nehme an, das alles, hat, bestimmt, auch mit Karma zu tun.

    Was ich missverstehe?

    Wenn ich es richtig kapiere, das wäre wie das radiakale (Gegen)-Mittel, um das "Schlechte Karma" wenigestens nichts fortzusetzen?

    Kannst du es mir, bitte, erklären?

    Die Vollkommenheit der Weisheit: Prajnaparamita — Study Buddhism

    LG.

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    Sokrates

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    • 24. Juni 2022 um 16:24
    • #90

    Wovon sprecht ihr eigentlich?

    Von Karma, das durch Handlungen geschieht: Buddha stößt sich den Fuß, selbstverständlich ist das eben Karma, die Folge von unachtsamen Gehen. Das kann man beseitigen durch Reue und nicht wieder so machen.

    Von angesammeltem Karma, also Schicksal, das durch Uneinsichtigkeit von andauernd wiederholten Handlungen erzeugt wird. Seien sie nun positiv oder negativ, es sind Ansammlungen, die einen heißen Verdienst, die anderen Leiden. Das kann durch Reue und nicht wieder so machen beseitigt werden.

    Der Begriff Buddha für einen Menschen hat den Rest das jemand so bezeichnet wird.

    Der Mensch der als Buddha bezeichnet wird, ist vollkommen befreit, ganz ohne Rest.

  • Hingabe
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    • 24. Juni 2022 um 16:36
    • #91
    Helmut:

    Erlebt Buddha Sakyamuni aufgrund dieser übrig gebliebenen Reste noch Leiden, wie kann er dann in seiner ersten Lehrrede (SN 56.11) davon sprechen, dass er die dritte edle Wahrheit verwirklicht hat?

    Für welche die mitlesen und wie ich noch nicht mal diese vier Edlen Wahrheiten auswendig sagen können ( aber durch das nachlesen eben, habe ich mir diese vier nun endlich eingeprägt) habe ich noch nach etwas Gutem gesucht über die dritte Edle Wahrheit. Wo sie gut erklärt wird :

    Zitat
    Die dritte edle Wahrheit nirodha sacca

    Die dritte Wahrheit, die der Buddha erkannte, ist die der Leidensauflösung (nirodha).

    Zitat
    «Dies nun, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidensauflösung: Es ist eben dieses Durstes restlose Entreizung und Auflösung, von ihm zurücktreten, ihn loslassen, sich von ihm lösen, nicht mehr an ihm haften.»

    Wie aber entreizt man diesen Durst? In dem man ihn versteht, durch Wissen, dadurch kann man in Loslassen. So entreizt (wörtlich) man ihn.

    Zitat
    «Wo immer etwas ist, das liebenswert und erfreulich erscheint, da wird der Durst aufgegeben und aufgelöst»

    Man erkennt also, beim Kontakt der 6. Sinne auf ein Sinnesobjekt (Ton, Geräusch, Bild usw.), dass ein Begehren, oder wenn unangenehm, Ablehnung entsteht. Dies bedingt natürlich eine sehr aufmerksame Achtsamkeit auf den eigenen geistigen-und körperlichen Vorgang. Wie oben beschrieben erreicht man durch ein gleichmütiges, wissendes betrachten, dass man nicht auf den Sinneseindruck mit Verlangen oder Ablehnung reagiert. (..)

    Die ganz buddhistische Lehre zielt darauf ab, den betrachtenden Geist zu entwickeln, um Illusionen loszulassen. Die vier edlen Wahrheiten sind eine Unterweisung zum Loslassen, indem man die Dinge untersucht oder betrachtet «Warum ist dieses so? Warum ist jenes so? ⁸

    Diese Wahrheit, wie die anderen auch, gilt es nun zu durchdringen, zu erfahren, ja zu entdecken. Der Weg zur Befreiung wird sich uns nicht durch intellektuelles Verstehen auftun, das ist nur Vorbedingung, sondern durch Erfahrung in der Praxis. Der Stufen-Weg zu diesen Weisheiten wurde vom Buddha in der vierten Wahrheit offenbart.

    Quelle : Die vier edlen Wahrheiten | Buddhas Lehre

    Den betrachtenden Geist entwickeln darum geht es. Untersuchen und Betrachten. Erfahren. Den Stufenweg gehen. Doch Stufen. Also mal sind es Stufen aber mal auch nicht. Bei einem ja, bei einem anderen nicht. ( Die acht Glieder ). Wie bei den Vertiefungen, bei dem eine sind es Stufen bei dem anderen nicht. Der eine kann hin und her kreuz und quer in diese gelangen / gehen.

    Betrachtenden Geist entwickeln durch Ruhemeditation durch Konzentration ? Dann Einsichten bekommen, diese bekommt man durch den betrachtenden Geist. Oder ist der betrachtende Geist die Einsicht ?

    Ich hoffe der Artikel war hilfreich auch wenn ich noch komplizierte Gedanken dazu geschrieben habe. Es ist doch so wahrhaftig ( stark, hilfreich ) und schön, was Shakjamuni heraus gefunden hat. Ein toller Lehrer. Ich muss noch viel üben ( genauso wie er es gelehrt hat ). :)

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    • 24. Juni 2022 um 16:48
    • #92
    Ellviral:

    die Folge von unachtsamen Gehen. Das kann man beseitigen durch Reue und nicht wieder so machen.

    Mir scheint, es ist nichts so einfach... Einige kleine Kinder bekommen Krebs und sterben.... so wie z.B.

    Buddha war auch nur der Mensch...

    Man kann vom Auto überfahren werden, aber das könnte überhaupt nichts mit der "Unachtsamkeit" zu tun. Aber mit der Verkettung von den bestimmten Urasachen und Umständen( Bedingungen) bestimmt. Und machmal man kann überhaupt nichts (dagegen) tun...

    Krieg, KZ, usw... Man kann es nichts abwenden, oder ausweichen...

    LG.

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    Sokrates

  • Helmut
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    • 24. Juni 2022 um 17:36
    • #93
    Ellviral:

    Wovon sprecht ihr eigentlich?

    Es geht darum, ob negative karmische Prägungen, die wir durch unheilsame Handlungen in unserem Geisteskontinuum angesammelt haben, vollständig bereinigen kann so dass diese karmischen Prägungen nicht mehr ihre Wirkungen hervorbringen können.

    Ich bin der Ansicht, dass dies möglich ist während RolfGe und Monikadie 4. dies wohl anders sehen, nämlich dass dies nicht möglich sei.

    Gruß Helmut

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  • Noreply
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    • 24. Juni 2022 um 17:49
    • #94
    Helmut:
    Ellviral:

    Wovon sprecht ihr eigentlich?

    Es geht darum, ob negative karmische Prägungen, die wir durch unheilsame Handlungen in unserem Geisteskontinuum angesammelt haben, vollständig bereinigen kann so dass diese karmischen Prägungen nicht mehr ihre Wirkungen hervorbringen können.

    Ich bin der Ansicht, dass dies möglich ist während RolfGe und Monikadie 4. dies wohl anders sehen, nämlich dass dies nicht möglich sei.

    Da bin ich aus eigener Erfahrung schon ganz bei dir. Was sollte sonst wohl die Lehre des Buddha für einen Sinn haben, in diesem Leben sogar in der nächsten Minute frei von Leiden zu werden? Außer irgendjemand sieht Karma eben nicht so wie Buddha als Leiden an. Man muss ja nur die 3. Wahrheit durchschauen.

    Karma, ob nun gerade geschehen oder über tausende Leben angesammelt, kann praktisch sofort beseitigt werden.

    Ich vertraue da ganz auf Buddha.

  • Monikamarie
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    • 24. Juni 2022 um 18:18
    • #95
    Helmut:
    Ellviral:

    Wovon sprecht ihr eigentlich?

    Es geht darum, ob negative karmische Prägungen, die wir durch unheilsame Handlungen in unserem Geisteskontinuum angesammelt haben, vollständig bereinigen kann so dass diese karmischen Prägungen nicht mehr ihre Wirkungen hervorbringen können.

    Ich bin der Ansicht, dass dies möglich ist während RolfGe und Monikadie 4. dies wohl anders sehen, nämlich dass dies nicht möglich sei.

    So ganz ist das von mir nicht gemeint, ich denke darüber nur nach, was ich mal gelesen habe. Es ist ja auch kein schweres Karma, von dem ich schrieb - höchstens die giftige Speise.

    Und Du Ellviral schreibst doch

    Ellviral:

    Von Karma, das durch Handlungen geschieht: Buddha stößt sich den Fuß, selbstverständlich ist das eben Karma, die Folge von unachtsamen Gehen. Das kann man beseitigen durch Reue und nicht wieder so machen.

    So meine ich das auch.

    _()_

  • Monikamarie
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    • 24. Juni 2022 um 18:28
    • #96

    Ich lass mich gern eines Besseren belehren :D:erleichtert:

  • Helmut
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    • 24. Juni 2022 um 18:31
    • #97

    Die Frage ist ja, macht es überhaupt Sinn in Bezug zu Buddha Sakyamuni von Karma zu sprechen. In seinen Lehrreden hat Buddha Sakyamuni ja Karma immer im Zusammenhang mit Unwissenheit erklärt wie zum Beispiel mit den zwölf Gliedern des abhängigen Entstehens. Während unser samsarisches Handeln von Unwissenheit geprägt ist und wir deshalb negative karmische Potenziale ansammeln, ist Buddha Sakyamunis Handeln nicht von Unwissenheit geprägt und deshalb sammelt er auch keine negativen Potenziale, die Leid bewirken, an. Wäre sein Handeln von Unwissenheit geprägt, dann wäre Buddha Sakyamuni weder ein Arhat noch ein Buddha.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Igor07
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    • 24. Juni 2022 um 20:24
    • #98
    Helmut:

    . In seinen Lehrreden hat Buddha Sakyamuni ja Karma immer im Zusammenhang mit Unwissenheit erklärt wie zum Beispiel mit den zwölf Gliedern des abhängigen Entstehens

    Ja, genau das ich habe doch gemeint. Dann, ich schlusssfolgere nur, er braucht keine "vier Kräfte"?

    Denn er lässt sich niemals täuschen , dann was , eigentlich, sollte er ...*lach* , in Ordnung bringen?

    Denn er.. , ja genau...

    Helmut:

    ist Buddha Sakyamunis Handeln nicht von Unwissenheit geprägt und deshalb sammelt er auch keine negativen Potenziale

    Schöne Sache, ich beneide den Kerl, echt... (:

    Danke, Helmut. :rose:.

    P.S. Leider das ist nicht mein Fall... Ich habe genug "negative Potenziale", hoffe, aber ,meine Mühe sie weiter nichts anzusammeln bringt mir ein wenig den inneren Frieden...:erleichtert:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hingabe
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    • 25. Juni 2022 um 01:00
    • #99
    Igor07:

    Ja, genau das ich habe doch gemeint. Dann, ich schlusssfolgere nur, er braucht keine "vier Kräfte"?

    Das hast du richtig geschlussfolgert, er brauchte die vier Kräfte später nicht mehr. Diese Hilfe oder Technik bezieht sich doch nur auf Menschen, welche eben noch nicht die Weisheit haben, ( Rechte Ansicht, Rechte Absicht ), Kleine Karma Resultate wie sich den Fuß umknicken, hm, kann ja gut sein, dass er da mal nicht so aufmerksam war, oder nur eine kleine negative Handlung oder Gedanke voraus gegangen war. Und /Oder das passierte ihm vor seiner Befreiung. Mit der giftigen Speise, da weiß ich auch nicht, wie das zusammen passt wenn das so gewesen sein soll. Könnte auch nicht stimmen die Geschichte.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.

    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).



  • Igor07
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    • 25. Juni 2022 um 02:54
    • #100

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    Ich bin doch nichts ganz sicher. Es wäre richtiger zu sagen, dass die Weisheit, also Das Wissen über die Ichlosigkeit und die "Leerheit" ( vereinfacht) der Phänomenen die notwendige Bedingung wäre, um Silas zu folgen.

    Von der anderen Seite , wie Dalai-Lama schreibt, es geht immmer wie über zwei Flügel, das Mit-gefühl und die Weissheit...

    Beides sind notwendig, wenn man über "Bodhisattva" spricht.

    LG.

    Bodhisattva – Wikipedia

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    Sokrates

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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