Hallo ,
ich habe mal einen Vortrag angeschaut , wo behauptet wurde das die wenigsten Buddhisten nicht an Wiedergeburt glauben.
Ich habe hier im Forum manchmal den Eindruck , das dies genau das gegenteil ist.
Gibt es hierzu Befragungen Studien. ?
Ich möchte hier eine kleine Umfrage starten. Eine sehr vereinfachte Umfrage. Klar kann man das Thema differenzieren und ich bin offen für Umfrage Optionen. Vorab mal eine sehr einfache grobe Orientierung als Umfrage.
Als ich den Buddhismus für mich entdeckte, habe ich an eine Wiedergeburt geglaubt.
Da ich damals aber mehr oder weniger keine Bücher und Schriften zum Thema gelesen hatte, musste ich mich auf meine Meditation verlassen. Hier im Herzen gibt es mehr zum studieren als in allen Büchern der Welt.
Was ich für mich herausgefunden habe, war die Erkenntnis, dass meine Frage danach nur bedingt durch meine falsche Sichtweise entstanden ist.
Nicht das mich jemand danach fragen würde, aber ich kann nicht nur sagen, dass es eine Wiedergeburt gibt, und ich kann auch nicht nur sagen, dass es keine Wiedergeburt gibt.
Eine Wiedergeburt ist für mich durchaus möglich, wenn ich mich als Selbst wahrnehme.
Durch diese falsche Wahrnehmung entstehen Handlungen die Konsequenzen nach sich ziehen.
Wenn ich gerade meine Katze betrachte, entsteht da Zuneigung und die Idee , dass dies meine geliebte Katze ist. Es entstehen Sorgen wenn sie krank wird. Es entsteht Freude wenn sie da ist, und kummer wenn sie nicht da ist.
Und mir ist bewusst geworden, dass ich die Dinge nicht so gesehen habe wie sie waren .
Beim Sehen ist da innerhalb einer Millisekunde der Glaube entstanden, dass ich meine Katze betrachte. Und indirekt habe ich durch diesen Gedanken auch versucht, mich zu bestätigen. Ich, der seine Katze betrachtet.
Mir ist klar geworden, dass Wiedergeburt nicht nur im Bauch einer Frau beginnt, und auch nicht während der Zeugung, sondern weil ich es nicht beim Sehen belassen hatte.
Sehen ist eigentlich nur sehen, aber durch die falsche Sichtweise in Bezug auf (m)ein Selbst, ist dadurch eine Geburt entstanden. Und durch diese Geburt ist ein Universum entstanden.
Eines Tages in der Meditation bin ich nach einem harten Kampf , zur Erkenntnis gekommen, dass ich aufgebe und diesem Körper wieder Schlaf und Nahrung gebe.
Und bedingt durch dieses Aufgeben, aktzeptieren und in gewisser Hinsicht auch Lieben , bin ich ein Stück tiefer in der Meditation gekommen.
Bis dahin habe ich die Welt als eine Ansammlung von Energieteilchen wahrgenommen. Und wenn ich schon nicht ein Selbst finden konnte, dann konnte ich eine Art von Selbst in den sogenannten Nicht-ich Erscheinungen erkennen. Bis dahin dachte ich, dass ich den Urgrund gefunden hatte. In Wirklichkeit zauberte ich aus mehreren Nullen einfach eine Eins .
In dieser besagten Meditation löste sich plötzlich sogar dieser Urgrund auf. Da war niemand.
Und danach war der Gedanke: Ich bin, Ich werde, ich bin nicht, komplett aus meinem Denken verschwunden.
Sehen , hören, fühlen, riechen und so weiter, war nur Sehen, und so weiter .
Als ich noch zumindest an eine Art von Urgrund geglaubt hatte, entstanden dadurch Handlungen und Konsequenzen. Es entstand Leiden , weil mich meine Täuschung früher oder später enttäuscht hat.
Es entstanden Fesseln und Wunden. Es entstanden Narben. Und auf diesen Fesseln, Wunden , Narben prallte der Elementehaufen, den ich vorher als Universum und Welt bezeichnet hatte.
Nein der Martin wäre auch vor dieser Erkenntnis nicht wiedergekommen, aber durch seine Verblendung wäre die Unwissenheit wieder ins Leben getreten.
Erst durch die selbstauferlegten Fesseln konnte ich in ein Leben treten mit all seinen Konsequenzen.
Stark vereinfacht ausgedrückt ist man hier, weil man nicht weiß, dass man nicht hier ist.
Die buddhistische Lehre ist für mich wie eine Art von Medizin .
Ich mag eigentlich nicht von einer wahren Natur sprechen, aber ziemlich simpel ausgedrückt, ist da eigentlich nur ein stilles Meer des Friedens .
Aber seit endloser Zeit, wurde durch die falsche Selbstsicht eine Fessel um dieses freie Herz gebunden. Und auf diesen Fesseln entstanden weitere Fesseln .
Es entstanden Wunden und Narben und dadurch etwas, was durch die Elemente des Universums beeinflusst werden konnte.
Den einzigen Sinn der dieses Leben hat, ist die Heilung des Herzens. Und wenn die Wunden durch Metta, Karuna und vieles mehr abheilen , dann kann das was wir Universum und Welt nennen, uns nicht mehr bewegen, verletzen, binden und gefangen halten.
Durch diese durch Unwissenheit komprimierten Elemente , entsteht Reibung und Hitze . Durch diese Hitze entsteht ein schmerzendes Feuer . Und wenn dann durch die buddhistische Lehre , Einsicht entsteht, dann heilt dieses Herz .
Mitgefühl und Güte sprengen die Fesseln und das Feuer erlischt.
Irgendwie ist es wie ein heimkommen in eine Heimat, aus der man sich selbst ausgeschlossen hatte .
Bis zum Verfall der Körperlichkeit ist da dann keine Wiedergeburt, kein Himmel und keine Hölle mehr. Da ist niemand mehr, der Angst, Hass und so weiter erleben muss.
Von dieser Warte aus gibt es keine Wiedergeburt mehr, aber bis man erkennt was man (nicht) ist , entsteht in jedem Moment eine Wiedergeburt.
Es mag fast der Eindruck entstehen, dass dieses Leben eine Strafe war, weil man die Dinge nicht so gesehen hatte wie sie waren.
Aber in Wirklichkeit ist dieses Leben, bedingt durch den Kontakt zur buddhistischen Lehre ein Segen, eine Chance.
Das todlose stille Meer des Friedens ist nicht irgendwo, und in einer Zukunft.
Es ist hier und jetzt in diesem verletzten Herz zu finden.
Mögen wir alle Frieden finden!