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  1. Buddhaland Forum
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Beiträge von Mar tin

  • was ist die vorherrschende Meinung zum Thema Wiedergeburt.

    • Mar tin
    • 9. Oktober 2025 um 20:04
    Kaiman:

    Hallo ,

    ich habe mal einen Vortrag angeschaut , wo behauptet wurde das die wenigsten Buddhisten nicht an Wiedergeburt glauben.

    Ich habe hier im Forum manchmal den Eindruck , das dies genau das gegenteil ist.

    Gibt es hierzu Befragungen Studien. ?

    Ich möchte hier eine kleine Umfrage starten. Eine sehr vereinfachte Umfrage. Klar kann man das Thema differenzieren und ich bin offen für Umfrage Optionen. Vorab mal eine sehr einfache grobe Orientierung als Umfrage.

    Als ich den Buddhismus für mich entdeckte, habe ich an eine Wiedergeburt geglaubt.

    Da ich damals aber mehr oder weniger keine Bücher und Schriften zum Thema gelesen hatte, musste ich mich auf meine Meditation verlassen. Hier im Herzen gibt es mehr zum studieren als in allen Büchern der Welt.

    Was ich für mich herausgefunden habe, war die Erkenntnis, dass meine Frage danach nur bedingt durch meine falsche Sichtweise entstanden ist.

    Nicht das mich jemand danach fragen würde, aber ich kann nicht nur sagen, dass es eine Wiedergeburt gibt, und ich kann auch nicht nur sagen, dass es keine Wiedergeburt gibt.

    Eine Wiedergeburt ist für mich durchaus möglich, wenn ich mich als Selbst wahrnehme.

    Durch diese falsche Wahrnehmung entstehen Handlungen die Konsequenzen nach sich ziehen.

    Wenn ich gerade meine Katze betrachte, entsteht da Zuneigung und die Idee , dass dies meine geliebte Katze ist. Es entstehen Sorgen wenn sie krank wird. Es entsteht Freude wenn sie da ist, und kummer wenn sie nicht da ist.

    Und mir ist bewusst geworden, dass ich die Dinge nicht so gesehen habe wie sie waren .

    Beim Sehen ist da innerhalb einer Millisekunde der Glaube entstanden, dass ich meine Katze betrachte. Und indirekt habe ich durch diesen Gedanken auch versucht, mich zu bestätigen. Ich, der seine Katze betrachtet.

    Mir ist klar geworden, dass Wiedergeburt nicht nur im Bauch einer Frau beginnt, und auch nicht während der Zeugung, sondern weil ich es nicht beim Sehen belassen hatte.

    Sehen ist eigentlich nur sehen, aber durch die falsche Sichtweise in Bezug auf (m)ein Selbst, ist dadurch eine Geburt entstanden. Und durch diese Geburt ist ein Universum entstanden.

    Eines Tages in der Meditation bin ich nach einem harten Kampf , zur Erkenntnis gekommen, dass ich aufgebe und diesem Körper wieder Schlaf und Nahrung gebe.

    Und bedingt durch dieses Aufgeben, aktzeptieren und in gewisser Hinsicht auch Lieben , bin ich ein Stück tiefer in der Meditation gekommen.

    Bis dahin habe ich die Welt als eine Ansammlung von Energieteilchen wahrgenommen. Und wenn ich schon nicht ein Selbst finden konnte, dann konnte ich eine Art von Selbst in den sogenannten Nicht-ich Erscheinungen erkennen. Bis dahin dachte ich, dass ich den Urgrund gefunden hatte. In Wirklichkeit zauberte ich aus mehreren Nullen einfach eine Eins .

    In dieser besagten Meditation löste sich plötzlich sogar dieser Urgrund auf. Da war niemand.

    Und danach war der Gedanke: Ich bin, Ich werde, ich bin nicht, komplett aus meinem Denken verschwunden.

    Sehen , hören, fühlen, riechen und so weiter, war nur Sehen, und so weiter .

    Als ich noch zumindest an eine Art von Urgrund geglaubt hatte, entstanden dadurch Handlungen und Konsequenzen. Es entstand Leiden , weil mich meine Täuschung früher oder später enttäuscht hat.

    Es entstanden Fesseln und Wunden. Es entstanden Narben. Und auf diesen Fesseln, Wunden , Narben prallte der Elementehaufen, den ich vorher als Universum und Welt bezeichnet hatte.

    Nein der Martin wäre auch vor dieser Erkenntnis nicht wiedergekommen, aber durch seine Verblendung wäre die Unwissenheit wieder ins Leben getreten.

    Erst durch die selbstauferlegten Fesseln konnte ich in ein Leben treten mit all seinen Konsequenzen.

    Stark vereinfacht ausgedrückt ist man hier, weil man nicht weiß, dass man nicht hier ist.

    Die buddhistische Lehre ist für mich wie eine Art von Medizin .

    Ich mag eigentlich nicht von einer wahren Natur sprechen, aber ziemlich simpel ausgedrückt, ist da eigentlich nur ein stilles Meer des Friedens .

    Aber seit endloser Zeit, wurde durch die falsche Selbstsicht eine Fessel um dieses freie Herz gebunden. Und auf diesen Fesseln entstanden weitere Fesseln .

    Es entstanden Wunden und Narben und dadurch etwas, was durch die Elemente des Universums beeinflusst werden konnte.

    Den einzigen Sinn der dieses Leben hat, ist die Heilung des Herzens. Und wenn die Wunden durch Metta, Karuna und vieles mehr abheilen , dann kann das was wir Universum und Welt nennen, uns nicht mehr bewegen, verletzen, binden und gefangen halten.

    Durch diese durch Unwissenheit komprimierten Elemente , entsteht Reibung und Hitze . Durch diese Hitze entsteht ein schmerzendes Feuer . Und wenn dann durch die buddhistische Lehre , Einsicht entsteht, dann heilt dieses Herz .

    Mitgefühl und Güte sprengen die Fesseln und das Feuer erlischt.

    Irgendwie ist es wie ein heimkommen in eine Heimat, aus der man sich selbst ausgeschlossen hatte .

    Bis zum Verfall der Körperlichkeit ist da dann keine Wiedergeburt, kein Himmel und keine Hölle mehr. Da ist niemand mehr, der Angst, Hass und so weiter erleben muss.

    Von dieser Warte aus gibt es keine Wiedergeburt mehr, aber bis man erkennt was man (nicht) ist , entsteht in jedem Moment eine Wiedergeburt.

    Es mag fast der Eindruck entstehen, dass dieses Leben eine Strafe war, weil man die Dinge nicht so gesehen hatte wie sie waren.

    Aber in Wirklichkeit ist dieses Leben, bedingt durch den Kontakt zur buddhistischen Lehre ein Segen, eine Chance.

    Das todlose stille Meer des Friedens ist nicht irgendwo, und in einer Zukunft.

    Es ist hier und jetzt in diesem verletzten Herz zu finden.

    Mögen wir alle Frieden finden!

  • Daseinsbegehren - die Begierde (da) zu SEIN....

    • Mar tin
    • 17. September 2025 um 21:26
    Anna Panna-Sati:

    Was fällt euch zu diesem Thema ein?...

    - Spürt ihr (noch) ein starkes Daseinsbegehren?

    - Wenn ja, versucht ihr, dem entgegenzuwirken ?

    - Wenn nein, warum nicht?

    - Führt fortgeschrittene buddhist. Praxis zur fühlbaren Abmilderung der Daseinsbegierde?

    - Wie kann man "spirituelles Anhaften" verhindern, das sich auf "Begehren nach feinkörperlichen Zuständen" und "Begehren nach Unkörperlichem" bezieht?

    .....


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Alles anzeigen

    Was fällt mir zu dem Thema ein ?

    Irgendwann wird einem klar, dass es nichts mehr neues in dieser Welt gibt.

    Alles was man sieht und erlebt ist nichts anderes als ein recycelter Elementehaufen .


    Früher hat man sich gefreut über die scheinbar neuen Erscheinungen und Möglichkeiten, und irgendwann gab es auch Kummer, Sorgen, und Verlustängste .

    Da war immer die Idee von einem Kern , einer Basis .

    Ich dachte immer dass es einen Weg in die Freiheit geben muss, und dass ich in einer Zukunft diesen Weg beschreiten würde.

    Aber in Wirklichkeit ist alles schon hier und alles ist in Ordnung.

    Wenn ich den Buddha und den Dhamma nicht hier in diesem verwundeten ängstlichen Herz finde und freilege, dann ist alles umsonst.

    Diese Welt ist für mich wie ein Kinofilm, den ich schon unzählige Male gesehen habe.

    Ich habe hier geweint, gelacht und mich gefreut und gefürchtet.

    Es war real für mich, bis der Buddha dieses geschundenen Herz mit Liebe und Mitgefühl Stück für Stück geheilt hat.

    Und plötzlich war da nicht nur Dunkelheit und Trauer sondern ein stilles leuchtendes Glück , dass mir den Weg zum Ausgang gezeigt hat.

    Nach unzähligen Horrorfilmen und Tragöden steht man plötzlich auf und geht durch die Tür hinaus in die stille klare Nacht.

    Drinnen hört man die Leute lachen und weinen und dort draußen hört man das stille Glück flüstern : Alles ist in Ordnung und alles wird gut.

    Solange dieser Körper seine Form noch halten kann, wird man den Kinobesuchern immer zur Seite stehen. Und wenn dieser Elementehaufen seine Form nicht mehr halten kann, dann wird in diesem Kinosaal zum letzten Mal das Licht angehen.

    Die Vorstellung von Geburt und Tod, von bekommen und verlieren, von Himmel und Hölle wird zu einer ganz kleinen Flamme , auf die das Mitgefühl der Befreiten herab regnet.

    Das scheinbar ewige schmerzhafte Feuer des Lebens erlischt und während ein kleiner Rauchfaden zum letzten Mal in den kühlen Nachthimmel empor steigt , werden einige Leute sagen : “Das war ein guter und netter Mensch“ und andere werden sagen: “Das war ein unangenehmer und schlechter Mensch “ , aber Du bist mit der Gewissheit gegangen, dass da niemand ist, war , und jemals wieder sein wird.

    Mögen wir alle Frieden finden 🙏

  • Autofahren zur Meditationsgruppe

    • Mar tin
    • 13. Januar 2025 um 17:38
    Eulenlicht:

    Hallo liebes Forum,

    Ich bin bisher fast wöchentlich zu einer Meditationsgruppe mit dem Auto gefahren, da der Ort 30 Minuten entfernt von meinem Wohnort liegt.

    Ich stelle mir seit längerem die Frage, ob es denn wirklich sinnvoll ist, wenn ca. 10 Menschen wöchentlich mit dem Auto zu so einer Gruppe fahren und damit die Umwelt belasten. Mir wiederstrebt das mittlerweile, vorallem weil ich auch täglich daheim sitze.

    Öffentliche Verkehrsmittel dahin sind schwierig, ist alles auf dem Land. Das wäre natürlich eine Alternative.

    Generell- wenn man mit dem Auto oder gar Flugzeug zu Retreats reist.. hmmm, irgendwie schwierig?

    Mich würde eure Meinung dazu interessieren.

    Liebe Grüße :)

    Alles anzeigen

    Warum fährst du denn zum Meditieren?

    Warum interessierst Du dich für die Meditation ? Welche Auswirkungen hatte die Praxis bis jetzt auf dich und dein Umfeld ?

    Als ich mein erstes langes Retreat machte, wollte ich der perfekte Buddhist sein. In einem Land wo es noch üblich war fleisch zu essen, wollte ich ein Vegetarier sein.

    Da wir nur einmal am Tag essen durften und diese Mahlzeiten nicht immer üppig waren, wurde ich immer schwächer weil ich im Grunde nur Reis und ein paar Früchte gegessen hatte. Ich hatte auch die Idee, dass Essen nur ein notwendiges Mittel wäre, um meine Praxis zu machen. Ich ging sehr oft hungrig ins Bett (eine Decke auf dem, weshalb ich vermutlich heute auch Rückenschmerzen habe) .

    Ich habe mich nur auf die Dinge konzentriert, die ich meiner Meinung nach falsch machte und das machte mich manchmal zornig.

    Vielleicht hast du durch deine Praxis schon sehr viel verändert. Mir wurde klar, dass der buddhistische Weg in erster Linie ein Weg der Heilung und Liebe ist .

    Hat deine Praxis heilsames für dich und dein Umfeld geschaffen?

    Als ich mal in einem Kloster von Luang por Chah war, laß ich die Geschichten der großen Lehrer, und ich wollte sie imitieren.

    Aber im Grunde wäre ich fast daran zerbrochen und hätte vermutlich die Praxis aufgegeben. Jetzt nach all den Jahren sehe ich nicht mehr nur die Dinge, wo ich gescheitert bin, sondern die vielen kleinen Dinge, die ich durch Liebe,Mitgefühl und Geduld transformieren und bereinigen konnte.

    Daheim sitzen ist zwar besser als nichts, aber eine Sangha/Gruppe/Gemeinschaft kann sehr wichtig sein auf dem Weg.

    Wenn dir diese treffen gut tun, und du dadurch schon viele Baustellen in deinem Leben beseitigt hast, dann solltest du ruhig weiter zu dieser Gruppe fahren.

    Vielleicht könnt ihr euch abwechselnd gegenseitig mitnehmen, sofern es halbwegs möglich ist.

    Mögen wir alle Frieden finden!

  • Was macht ein Erleuchteter in der Freizeit ?

    • Mar tin
    • 11. Januar 2025 um 18:57
    Igor07:
    Mar tin:

    Da ist dann immer noch Wut,Angst,Glück und alles andere auch

    Sorry, aber egal welcher "Erleuchtete " sollte frei von Geistesgiften sein.

    Du brauchst dich nicht entschuldigen. Du hast mich nur nicht richtig verstanden. Lg Martin

  • Was macht ein Erleuchteter in der Freizeit ?

    • Mar tin
    • 11. Januar 2025 um 18:02

    Er rettet tagtäglich seine Katzen vor dem Verhungern, und er gelobt ein besserer Diener dieser Tiere zu werden.

    Im Grunde ist es danach wie davor, nur dass man völlig im Frieden mit der Welt ist. Das Leben ist dann wie ein Film, und man weiß dass das alles nur eine Illusion ist. Es ist sozusagen die ewige Freizeit des Herzens.

    Es ist nicht so, dass man plötzlich an einem anderen Ort verweilt, Superkräfte entwickelt und nur so von Gesundheit strotzt. Die Welt mit all ihren Unzulänglichkeiten verschwindet dann auch nicht. Da ist dann immer noch Wut,Angst,Glück und alles andere auch, nur niemand mehr, der dem hilflos ausgeliefert ist, niemand mehr der darunter leidet (außer der Körper).

    Bis dieser Elementehaufen dann zerfällt, erlebt man eine Art von Reizlosigkeit (nicht zu verwechseln mit Abneigung und Hilflosigkeit)

    Jemand der zumindest den Stromeintritt verwirklicht hat, erkennt, dass es

    in Wirklichkeit nichts neues in dieser Welt gibt.

    Wir erfreuen uns an, und entwickeln zu- und Abneigung gegenüber recycelten Elementen…stark vereinfacht ausgedrückt.

    Vorher hat man sich am Feuer der Welt immer wieder verbrannt, weil man sich vor der Dunkelheit, Einsamkeit und Kälte gefürchtet hat, aber dann entdeckt man das Friedenslicht in sich, und man muss nicht mehr in der Welt nach Liebe,Sicherheit und Glück suchen.

    Und wenn man sich dann weniger verbrennt, dann heilen die Wunden .

    Und wenn dieser Elementehaufen schließlich seine Form nicht mehr halten kann, dann lässt man los. Wie nach einem wunderbaren Tag wenn man sich dann schlafen legt, gibt es kein Bedauern und kein begehren mehr.

    Und weil man dann nicht mehr Benzin ins Feuer schüttet, erlischt dieses Feuer.

    Wie heute bei uns in einer sternklaren Nacht, steigt ein kleiner Rauchfaden empor.

    Die Leute sagen vielleicht: ”Oh schade , dass war ein feiner Mensch ” oder Sie sagen : ”endlich ist er weg , dieser ungute Mensch ” , aber Du weißt, dass da niemand mehr ist und niemand mehr sein wird.

    Was bleibt ist ein stilles Meer des Friedens .

    Mögen wir alle Frieden finden!

  • Meditieren, zur Ruhe kommen, frei sein, Frieden mit sich und der Welt?

    • Mar tin
    • 8. Januar 2025 um 20:18

    Die guten Antworten sind schon alle weg, deshalb erzähle ich dir hier ein wenig von meinen Erfahrungen. Nach dem langen Beitrag wirst du zumindest heute keine probleme mit dem Schlafen haben.

    Als ich zum ersten Mal für längere Zeit in ein thailändisches Waldkloster gegangen bin, fühlte ich mich wie im siebten Himmel.

    Es wurde nur das nötigste geredet und jeder war höflich und hilfsbereit.

    Kein Stress und viel Ruhe .

    Keine Nachrichten, weil wir weder Internet noch Fernsehen hatten.

    Nach ein paar Monaten musste ich wegen dem Visa kurz mal nach Kambodscha fahren.

    Mein Lehrer bot mir an, dass ich ihn nach Bangkok begleiten könnte, um von dort aus dann nach Kambodscha zu fahren. Endlich ganz alleine mit dem Lehrer!

    Ich plante die zwei bis drei Tage bis ins Detail.

    Leckeres westliches Essen mit dem Lehrer, ein heißes Bad und eine Massage am Abend.

    Im Minivan gab es dann aber kaum Gespräche mit dem Lehrer. Er saß mehrere Stunden da und meditiere. Ich dachte nur, warum er den jetzt schon wieder meditierte .

    Es gab da draußen doch soviel zu sehen.

    Als es dann Zeit für das Mittagessen essen war, wollte ich meinen Lehrer zu einem leckeren westlichen Essen einladen, aber er bat den Fahrer für uns ein einfaches Thailändisches Restaurant zu suchen.

    Jetzt aßen wir das gleiche Essen wie im Kloster. Ich war enttäuscht.

    Dann trennten sich unsere Wege und ich genoss mein schönes Zimmer und mein heißes Bad.

    Am nächsten fuhr ich nach Kambodscha und holte meinen Stempel für das Visum ab. Danach hatte ich noch eine Nacht in Bangkok und gönnte mir eine Massage.

    Als ich ins Kloster zurück kam, war irgendwie alles anders. Mein Frieden war weg und ich wollte verschiedene Dinge machen und haben . Es dauerte Tage bis ich wieder zur Ruhe kam.

    Warum war das so?

    Ich bewachte da draußen nicht mehr meine Sinnestore. Ich berauschte mich an der Welt und am nächsten Tag hatte ich einen Kater (begehren, Abneigung, Gier ) .

    Auch später als ich meinen Rückflug auf dem Flughafen organisierte , fühlte ich mich wieder unwohl (damals konnte ich Menschenmengen nicht ertragen) .

    Es lag daran, dass meine Praxis am Ausgang des Klosters endete.

    Die Praxis beginnt nicht erst, wenn wir uns auf das Kissen setzen, und sie endet nicht, wenn wir das Kissen verlassen.

    Wir müssen unablässig unsere Praxis machen (achtsames Atmen oder ein Mantra benützen) . Die Praxis muss zum Leben werden und nicht nur temporär gemacht werden.

    Den Geist zur Ruhe bringen und alles was so passiert wahrnehmen. Etikettieren und dann wieder loslassen. Und das nicht nur in den “schlechten” Zeiten sondern auch wenn es uns gut geht und wir etwas mögen .

    Das leckere Essen und die liebevollen Momente mit der Freundin oder dem Freund. Die Zeit mit unserem Haustier usw, all das hinterlässt Spuren im Geist .

    Mir ist dann aufgefallen, dass zum Beispiel der Lärm am Flughafen eigentlich kein Lärm ist, der mich stören möchte. Wenn ich mich auf mein meditationsobjekt konzentrierte , dann nahm ich den Lärm zwar immer noch wahr, aber er störte mich nicht mehr. Es waren einfach nur Geräusche.

    Als ich etwas leckeres gegessen hatte, entstand da Gier. Die Gier führte zu Sorgen und einem Gedankenkarusell .

    Aber als ich mein Mantra rezitierte , konnte ich zwar die Gier wahrnehmen aber auch sofort wieder loslassen.

    Viele meiner Probleme entstanden, weil ich in mir keine sichere Basis hatte und den Geist immer nach draußen ließ.

    Wenn man in sich ruht und die ständigen Besucher zwar wahrnimmt, aber ihnen nicht nach draußen folgt, dann wird das Leben schnell einfacher und friedlicher.

    Egal welchem Problem ich auch begegne, ich weiß dass ich im inneren einen Rückzugsort habe und nicht unter den äußeren Umständen leiden muss.

    Mit dem meditieren war es eine ähnliche Situation. Während ich mir stundenlang zum Beispiel einen Film anschauen konnte, konnte ich oft keine 5 Minuten ruhig sitzen.

    Ich konnte mit mir und dieser Situation nichts anfangen und während ich einen Film geschaut hatte, konnte ich vor mir selbst flüchten.

    Was noch wichtig ist, ist die betrachtung der Geräusche/ Gefühle usw . Gibt es da irgendwas was für immer gleich bleibt ?

    Bleibt der Schmerz oder das Geräusch immer da, oder verschwinden diese Dinge wieder ?

    Irgendwann erkannte ich, dass sich alles immer wieder verändert.

    Wenn es gut lief, dann wusste ich dass das sich ändern würde. Ich machte mein Glück davon nicht abhängig.

    Wenn was nicht so gut lief, dann wusste ich, dass sich auch dies ändern würde.

    Die Erkenntnis dass sich alles wieder ändern wird, hat mir sehr geholfen. Ich konnte immer öfter und immer schneller loslassen.

    Und dadurch entstand ein Gefühl der Freiheit.

    In dem ich nichts mehr wollte, und nichts mehr nicht wollte, verwandelte sich mein Glück und mein Unglück in eine Art von stillen Frieden.

    Die Welt hatte es nicht auf mich abgesehen und ich war ihr nicht hilflos ausgeliefert.

    Suche dir ein Meditationsobjekt (Atem/Mantra) und mache diese Praxis zur wichtigsten Sache deines Lebens.

    Du musst niemanden davon erzählen. Aber diese Praxis muss zu deinem Leben werden.

    Wenn wir nur 30 oder 60 Minuten am Tag meditieren, was passiert dann in den 23 Stunden und 30 Minuten, beziehungsweise in den restlichen 23 Stunden mit uns ?

    (Okay die zeit im schlaf ist da jetzt nicht dabei)

    Unser Geist ist wie ein Hundewelpe (nicht abgerichtet ) der ohne Aufsicht in den großen Wald hinein läuft.

    Dort kann diesem Tier alles passieren.

    Es kann in gefährliche Situationen kommen.

    Wir müssen uns um diesen Geist kümmern, sonst trifft er tagtäglich auf gefährliche Situationen .

    Man kann die Welt nicht so einfach verändern wie man es gerne möchte, aber man kann sich eine innere stille Heimat erschaffen .

    Dies ist jetzt nur ein kleiner Teil der Praxis.

    Aber so wurde mein Leben deutlich einfacher.

    Mögen wir alle Frieden finden!

  • Passende Sangha / Lehrer

    • Mar tin
    • 8. Januar 2025 um 18:43
    Liser_Simpson:

    [modmoved]Dieser Thread wurde nicht von Liser_Simpson eröffnet sondern der Anfangsbeitrag wurde aus einem anderen  Thread hierher verschoben.[/modmoved]


    Ich grüße euch! Eine gute Sangha und einen passenden Lehrer oder Lehrerin zu finden erscheint mir sehr schwer. Die von euch beschriebenen Punkte sind genau der Grund, warum ich mich bisher nicht getraut habe. Wie kann ich vorgehen? Ist die DBU-Mitgliedschaft ein gutes Kriterium? Ich danke euch!

    Ehrlich gesagt habe ich meine Lehrer am Anfang in Asien gefunden. In Europa habe ich mir drei verschiedene Gruppen angeschaut. In München fand ich damals eine Sangha aus einer koreanischen Tradition und im Allgäu eine Sangha der ehrwürdigen Ayya Khema. Ein paar Schüler von dem umstrittenen Lehrer Ole Nydhal kamen zu uns in die Stadt und gaben uns einen kleinen Einblick in deren Tradition . Ich habe dann ein paar Retreats in deren Zentren mitgemacht und mich dann für eine Tradition entschieden.

    Schau mal was es in deiner Nähe so gibt .

    Lg Martin

  • Buddhistische Lehrer und ihre Bücher

    • Mar tin
    • 27. Dezember 2024 um 12:44

    Wir haben heute fast einen unbegrenzten Zugang zu den ganzen Büchern und Dhammatalks der Meister und da wir sehr gebildete und vielleicht erfolgreiche Menschen sind, gehen wir davon aus, dass wir diese Bücher (richtig) verstehen.

    Manche von uns haben wohl schon ganze Bibliotheken zuhause beziehungsweise durchgelesen.

    Während meiner Zeit in der thailändischen Waldtradtion habe ich mir mal das Thema genauer angesehen.

    Ich kenne, beziehungsweise kannte viele der großen Lehrer in Thailand.

    Das liegt daran, dass unser Lehrer uns auf “Wanderschaft” geschickt hat.

    Als Mönch hatte man dadurch auch Zugang zu den berühmten und relativ abgeschirmten Lehrern (Ajahn Dtun , Ajahn Baen , Ajahn Plien , Ajahn Nyanadhammo , Ajahn Kongrat, und viele weitere im Westen unbekannte Lehrer ). Es gibt zum Beispiel einen Verwandten von Luang Por Chah , der ebenfalls Mönch ist und unterrichtet.

    Viele der verfügbaren Bücher wurden durch die Initiative und der Großzügigkeit der Unterstützer ermöglicht. Nicht jeder der großen Lehrer wollte unbedingt ein Buch schreiben.

    Und viele dieser Autoren sind mindestens Sotapanna. Und das folgende ist ein wenig schwierig zu erklären….

    Jemand der den Stromeintritt (oder höhere Befreiung) verwirklicht hat, der nimmt die Welt komplett anders wahr als der Rest .

    Man kann öfters in diesen Büchern lesen: ”Es gibt kein ich ” , oder ”da ist nur Leiden ”.

    Solche Aussagen fielen öfters wenn der Lehrer zu uns gesprochen hat, aber vieles andere wurde nicht in den Büchern erwähnt.

    Es wurden Dinge aus dem Kontext gerissen.

    Ein “Heiliger” (sotapanna und höher) kennt in dem Sinn keinen Tod / Verlust / und trauer mehr. Weil er die Welt so sieht wie sie ist (mehr oder weniger eine Ansammlung von Elementen die von den anderen Menschen fälschlicherweise als Ich/Nicht-ich bezeichnet werden) und nicht so wie er es durch Erziehung, Bildung usw erlernt hat

    Man stelle sich vor, dass jeder Mensch auf dieser Welt in einem Kino sitzt und nicht weiß, dass er im Kino sitzt und dies nur ein Film ist.

    Die einen sehen ihr Leben lang einen Horrorfilm oder eine Tragödie und die anderen sehen vielleicht einen Actionfilm . Die Menschen fürchten sich und leiden unter dem was sie tagtäglich sehen .

    Jemand der zumindest den Stromeintritt verwirklicht hat, ist dann wie ein Kinobesucher der einen Ausgang gefunden hat. Er geht raus aus der Dunkelheit und sieht plötzlich die Sonne oder den Mond.

    Er sieht eine komplett andere Welt als im Kino .

    Man stelle sich vor dass dieser Mensch wieder zu den anderen Menschen in das Kino geht, und sich mit einem kleinen lächeln neben die Leute setzt. “Warum lächelst du, wenn das Leben nur Horror und Leiden ist ?“

    Dieser Mensch kann trotz den furchtbaren oder traurigen Szenen vor Ort lächeln, weil er einen Ausgang gefunden hat. Er hat eine andere Welt gesehen .

    Es ist nur bedingt hilfreich wenn er diesen Leuten ein Buch über seine Entdeckungen gibt. Sie müssen aufstehen und nach draußen gehen. Wenn sie dort sitzen bleiben, dann werden sie sich weiter fürchten, erschrecken und leiden .

    Diese Bücher können ein Hilfsmittel und eine Inspiration sein, aber man darf dabei nicht vergessen, dass die Autoren eine Wahrheit entdeckt haben, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegt.

    Ja , da ist Leiden , Verfall , Tod , Vergänglichkeit usw, aber nur bis zum Moment, wo wir durch die Tür in die Freiheit gehen.

    Die Ironie an der Sache ist, dass wenn sich dann umdreht, sieht man einen Pfad in die Freiheit, aber niemanden der ihn gehen könnte.

    Geburt und Tod, Angst, Wut usw trifft auf niemanden mehr. Der Schlüssel zur Freiheit war schon immer in unseren Herzen.

    Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker heißt es in der Werbung. So etwas ähnliches sollte man auch für die Bücher, Dhammatalks ,Gebetsketten und so weiter machen.

    Fragen Sie ihren Lehrer und ihre Sangha.

    Diese Bücher können ein Hilfsmittel und eine Inspiration sein, aber man sollte Sorgfalt walten lassen, wenn man deren Inhalt konsumiert.

    Deshalb, falls es irgendwie möglich ist, sollte man hier und da mal einen Lehrer und eine Sangha aufsuchen.

    Und man sollte unablässig das wichtigste Buch der Welt lesen, nämlich das eigene Herz.

    Mögen wir alle Frieden finden!

  • Musik (im Buddhismus)

    • Mar tin
    • 27. Dezember 2024 um 06:32

    Ich habe einige Jahre jegliche Musik gemieden.

    Eines Tages konnte ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr nach Thailand zurückkehren und hier im Westen hatte ich nur wenig kontakt zu buddhistischen Gruppen und zu einer Sangha.

    Zu der Zeit manifestierten sich massive gesundheitliche Einschränkungen (Lähmungserscheinungen im Bein und im Rücken)

    Ziemlich spontan fuhr ich nach Frankreich zu einem bekannten buddhistischen Lehrer.

    Als ich dort ankam konnte ich nicht mehr auf einer Matte (einem Kissen )meditieren, weil ich danach nicht aufstehen konnte. In Thailand wurde die Sache anders gesehen und gehandhabt.

    Die Nonnen und Mönche dort in Frankreich hatten einen freien Tag, spielten Fussball und musizierten.

    Alles war so anders und für einen Moment fühlte ich mich ein wenig wie ein Verräter .

    Ich dachte dass das kein echter Buddhismus wäre…

    Als ich einmal nach einer Meditation nicht mehr aufstehen konnte, kam eine junge vietnamesische Nonne und half mir beim aufstehen. Auch das war ein Schock für mich, weil eine Nonne doch nicht einfach einen Mann berühren sollte.

    Die Leute dort lebten Vegan und ich lebte damals vegetarisch. Als ich mal heimlich meine eingeschmuggelte Milch in meinen Kaffee leerte kam eine Nonne und ein Novize auf mich zu. Ich erwartete jetzt eine Standpauke . Sie lächelte und zeigte mir einen Kühlschrank (es war Winter und ich hatte die Milch im garten versteckt 🙈).

    In wenigen Tagen habe ich dort mehr Mitgefühl und Verständnis erfahren als in allen Jahren zuvor. Man hat meine Fehler und gesundheitlichen Schwierigkeiten nicht nur akzeptiert, sondern auch mit absolutem Mitgefühl behandelt.

    Um auf das Thema Musik zurück zu kommen :

    Eines Tages saß ich in der Meditationshalle und beschloss einen Neuanfang. Jetzt war ich eben hier und das andere war nicht mehr wichtig.

    Und als ich dann so da saß, sangen die Nonnen und Mönche ein Lied, dass mich zu tiefst berührt hatte. Ich konnte mir vergeben und loslassen. Seit dieser Zeit darf ich mich trotz meiner Schwächen und Unzulänglichkeiten trotzdem von ganzem Herzen lieben.

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    Mögen wir alle Liebe und Frieden finden!

  • Musik (im Buddhismus)

    • Mar tin
    • 26. Dezember 2024 um 21:20
    Igor07:
    Mar tin:

    Wenn dich die Musik noch stört, dann ist das Buchwissen noch nicht zur Herzenswahrheit geworden. Es ist nichts weiter als ein weiterer Glaube .

    Ich bitte um Nachsicht, aber ich möchte meinen Gedanken ergänzen. Wie Thanissaro Bhikkhu in seinem Buch Buddhistische Romantik sehr treffend und ausführlich dargelegt hat:

    https://www.dhamma-dana.de/files/Dhamma%2…he_Romantik.pdf

    Ich habe den Ehrwürdigen Thanissaro schon kennengelernt. Ein kleiner Auszug aus Wikipedia:

    Im Jahr 1993 wurde er Abt dieses isoliert gelegenen und als streng konservativ geltenden[3] Klosters. (quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Thanissaro)

    Vor vielen Jahren hatte ich noch fast die gleichen Gedanken wie du und er , aber dank der anderen buddhistischen Traditionen ..kann ich inzwischen nichts mehr anfangen mit deren Weltbild. Aber durch meine Zeit in dieser Tradition, durfte ich später den Reichtum der anderen buddhistischen Traditionen kennenlernen. Es gibt nicht den einen Buddhismus. Im Mahayana durfte ich viel neues entdecken und um auf das Thema Musik zurück zu kommen: Musik kann eine Bereicherung für die Praxis / das Leben sein.

    Auf meinem kleinen Handy kann ich dein Buch nicht lesen, aber ich bedanke mich für den Buch Tipp!

    Musik ist nicht das Problem, sondern wir machen ein Problem daraus.

    Ich kann und möchte dich gar nicht von deiner Meinung abbringen , aber weil ich eben früher die ähnliche Sichtweise hatte, möchte ich hier eben auch eine andere Sichtweise aufzeigen .

    Alles Gute für dich!

    Lg Martin

  • Musik (im Buddhismus)

    • Mar tin
    • 26. Dezember 2024 um 10:03

    Echte Meditation und schädliche Musik?

    Zum ersten Mal ist mir “echte Meditation “ begegnet, als ich aufhörte zu meditieren. Als ich mich nicht mehr in dem ruhigen und ”perfekten” Kloster abschotten musste, weil ich ”da draußen ” nicht zu recht kam.

    Ständig werden irgendwelche Bücher und Lehrer empfohlen, aber wann studiert und versteht man das wichtigste Buch / den wichtigsten Lehrer ? Nämlich den Buddha im eigenen ♥️ . Wie viele Bücher braucht es noch?

    Dieses festhalten an der alten und ”echten” Lehre führt doch die meisten Laien doch nur ins verderben. Wer von den Usern hier lebt als Mönch oder Nonne im Kloster?

    Wer hat der buddhistischen Lehre die höchste Priorität eingeräumt ?

    Wir leben als Ehemänner und Frauen, als Single oder Witwer , als Pensionist oder als berufstätige hier im Westen.

    Wir haben Rechnungen zu bezahlen und ein Leben zu leben.

    Es geht nicht darum keine Musik mehr zu hören, kein Essen oder keinen Sex mehr zu genießen.

    Man muss das Leben nicht 💩 finden und auf ein späteres Nibbana oder Paradies hoffen.

    Es geht um das loslassen und nicht mehr ergreifen. Um das vergeben, um die Liebe und um die Herzensheilung .

    Auf der einen Seite schafft man es nicht zu ordinieren und auf der anderen Seite klammert man sich an die Buchstaben und Worte dieser Lehrer.

    Wenn dich die Musik noch stört, dann ist das Buchwissen noch nicht zur Herzenswahrheit geworden. Es ist nichts weiter als ein weiterer Glaube .

    Als ich die Musik genießen konnte, aber Sie weder vermisste noch als störend empfunden hatte , wusste ich dass der Buddha hier im Herzen ist und lächelt.

    Musik in all seinen Formen, kann das gestillte Herz weder stören noch vereinnahmen. Das todlose stille Meer des Friedens ist die Musik der Arahats . Kein ergreifen,fürchten oder ablehnen mehr. Musik und die anderen Dinge sind dann wie Regentropfen die in das Meer des friedens fallen .

    Sie richten dort keinen Schaden an sondern ergänzen dort die tod- und zeitlose Symphonie der Buddhas .

    Würde “echte” Meditation nur in der absoluten Stille des Geistes möglich sein, dann gäbe es keine Hoffnung für uns .

    Das Herz mit all seinen Wunden und Narben, seinen Schmerzen und fehlern ist nichts unechtes und unnatürliches . Es geht nicht darum, dass wir niemals mehr hinfallen und ein perfektes Leben führen, sondern um das erkennen, vergeben und um die Liebe und das Mitgefühl.

    Musik oder was auch immer in dieser Welt, stört uns nicht. Wir stören diese Dinge, in dem wir unser verletztes Herz ständig in die Welt raus schicken.

    Wir schwimmen schon im Meer und versuchen ständig den Regentropfen auszuweichen.


    Ein Ajahn Mun oder Ajahn Chah hat alles aufgegeben und sogar das Leben riskiert.

    Und wir leben hier mit unserem Gehalt/Pension/Bürgergeld und Krankenversicherung, mit unserer Familie und unseren Hobbys und wollen deren Weg imitieren?

    So funktioniert das nicht und wenn wir es hier nicht schaffen, dann schaffen wir auch nicht jenes, was wir in diesen Büchern finden.

    Theravada, Mahayana und so weiter, sind Hilfsmittel und Wegweiser. Keiner dieser Wege ist besser oder schlechter, wahr oder falsch. Musik ist nicht gut oder schlecht.

    Dieses Herz ist der Schlüssel zur Freiheit. Dieses Herz ist der Verursacher unserer Probleme. Wenn da kein erkennen, transformieren, lieben und vergeben ist, dann sind diese “wahren“ Lehren für die Katz.

    Vielleicht sollten die Anhänger der verschiedenen Traditionen nicht über die Sachen sprechen die sie gelesen und gelernt haben, sondern über die Dinge, die sie nicht verstehen. Dieses angelernte Wissen löst unsere Probleme nicht.

    Musik ist einfach nur Musik , das Herz kreiert tagtäglich den Himmel und die Hölle.

    Bedingt durch Unwissenheit und deren Folgen, ist dieses Herz zusammengequetscht und verletzt worden. Wenn da die Musik oder die anderen Erscheinungen der Welt dann ankommen, dann kann es schmerzhaft werden.

    Heilen wir dieses Herz durch Mitgefühl, Liebe und Weisheit, dann heilen die Wunden ab, und das stille Meer des Friedens vergrößert dieses Herz . Dann können 1000 Billarden Galaxien mit all ihren Eigenschaften darin platz finden und keinen Schaden anrichten.


    Hier in den sozialen Medien präsentieren wir unsere Tradition und unsere Ansichten und wir treffen auf andere Traditionen und Ansichten. Andere von unserem “wahren“ Weg zu überzeugen, dient eigentlich nur dazu, dass wir weniger zweifeln und um uns dadurch besser zu fühlen. Aber 10 Millionen Bücher und Zitate sind nichts im Vergleich zu einem Moment der Einsicht .

    Und wenn wir erkennen, was hier in unseren Herzen los ist, dann verschwinden die Zweifel .

    Für den einen kann Musik noch ein Hindernis sein, weil er die Stille im Herzen noch nicht gefunden und freigelegt hat, und für den anderen kann Musik eine wunderbare Ergänzung zu dem inneren Herzenslied der Freiheit werden.

    Es gibt keine “wahre/echte/unverfälschte Lehre, deren Geboten wir uns blind unterwerfen zu haben, sondern unzählige Wege die immer nur im Herzen beginnen und dort auch wieder enden.

    Erkennen, vergeben, transformieren, loslassen und nicht mehr ergreifen.

  • Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus

    • Mar tin
    • 23. Dezember 2024 um 18:03

    Tim wie geht es dir ?

    Lg Martin

  • Der buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh

    • Mar tin
    • 16. Dezember 2024 um 19:25
    Vi83:

    Guten Morgen,

    ich habe ja an an anderer Stelle hier im Forum das Zitat „Es gibt keinen Weg zum Glück. Glück ist der Weg.“ erwähnt. Diese Worte berühren mich immer noch sehr.

    Zuerst dachte ich, dass diese Worte von Buddha selbst sind.

    Aber netterweise hat ja jemand hier im Forum recherchiert und herausgefunden, dass dieses Zitat von dem buddhistischen Mönch Thich Nhat Hanh stammt.

    Nun meine Frage an euch hier: Was wisst ihr denn über Thich Nhat Hanh?

    Gespannte Grüße

    Vi83

    Alles anzeigen

    Etwa 2004 oder 2005 kaufte ich mir ein Buch von ihm. Dieses Buch wurde damals für mich wie eine Bibel oder ein Koran. Ich habe dieses Buch sicherlich 100 mal gelesen.

    Ich wollte damals lange Retreats machen aber konnte mir lange Retreat’s in Europa nicht leisten. Ich habe dann 8 bis 12 Monate gearbeitet und bin dann für 2 bis 3 Monate nach Thailand ins Kloster gegangen.

    Eines Tages viele Jahre später bin ich sehr spontan in sein Kloster in Frankreich gefahren. Er war da gesundheitlich sehr angeschlagen und wurde ziemlich abgeschirmt von seiner Sangha.

    Etwa ein Jahr später machte ich ein Retreat in Thailand in einer anderen Tradition.

    Jemand sagte mir, dass Thich Nhat hanh in der Nähe ein Zentrum hat und gerade dort ist. Ich bin dann zu Fuß dorthin gegangen weil ich kein Taxi/ Bus zu Verfügung hatte.

    Als ich dort ankam war er nirgends wo zu sehen und so verbrachte ich ein paar Stunden fast alleine dort. Bevor ich dann wieder zurück ins andere Zentrum musste, saß ich noch alleine in der Meditationshalle .

    Als ich mich dann verbeugte und aufstand, sah ich plötzlich einen gebrechlichen Mann in einem Rollstuhl sitzen. Es war Thay !

    Ich verbeugte mich vor ihm und er hatte ein kleines Lächeln auf dem Gesicht. Mehr oder weniger war das der einzige persönliche Kontakt mit ihm.

    Später verweilte ich noch ein paar Wochen in seinem Kloster in Frankreich. Manchmal sah ich ihn auf seiner Aussichtsplattform neben seiner Hütte.

    Seine Bücher und seine Schüler halfen mir in einer kleinen Krise. Ich konnte zu der Zeit nicht mehr gut sitzen und die eher härteren Umstände in den thailändischen Klöstern waren sehr herausfordernd für meine Gesundheit . Er und seine Gemeinschaft haben mir gezeigt, dass das Leben trotzdem schön sein kann.

    Es war eine Art von Neustart für mich.

    Ich habe dort sehr viel über Mitgefühl und den engagierten Buddhismus gelernt.

    Das war kurz gefasst meine Erfahrung mit ihm und seiner Sangha.

    Mögen wir alle Frieden finden!

  • Zitate aus dem tibetischen Buddhismus, die mich berühren

    • Mar tin
    • 16. Dezember 2024 um 15:47

    Ich denke, der Buddha hat Dana – was Geben oder Großzügigkeit bedeutet – ganz am Anfang des spirituellen Weges gestellt, weil es etwas ist, das wir alle leichter tun können als einige der anderen Vollkommenheiten.

    Wie sehr wir auch verblendet sein mögen, wie wütend wir auch sein mögen, wie eifersüchtig oder gierig wir auch sein mögen, wir können dennoch geben. Es ist eine sehr grundlegende Qualität.

    Wir brauchen keine spirituellen Höhen, um zu lernen, wie man gibt. Der Akt des Gebens bedeutet, dass wir unsere Hände und unser ♥️ öffnen müssen.

    Es ist eine sehr schöne Art, auf andere zu reagieren.

    (Jetsunma Tenzin Palmo)

  • Tätige Nächstenliebe im Buddhismus

    • Mar tin
    • 16. Dezember 2024 um 14:55
    Mabli:

    Erschöpft sich die tätige Nächstenliebe für uns in einer außerweltlichen Askese und Praxis? Wie seht und erlebt ihr das?

    Man spricht nicht so viel über diese Dinge, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es unzählige westliche Buddhisten gibt, die viel für die Menschen und Tiere tun. Ich bin seit Jahren mit einer Nonne befreundet, die speziell in Thailand unvorstellbar viel für die armen Menschen macht. Während meiner Zeit im Kloster hatte ich kein Geld, aber wir haben viel für die sterbenden Menschen gemacht.

    In Frankreich wurde ich Zeuge von der Freigebigkeit der buddhistischen Nonnen, Mönche und Laien.

    Schon der beginn der Praxis ist ein Akt der Nächstenliebe. Ich war mehr oder weniger ein gieriger Rassist, der Frauen nicht sehr gut behandelt hatte.

    Inzwischen habe ich durch die Hilfe von Lehrern und Freunden unzähligen Menschen und Tieren geholfen.

    Meine temperamentvolle Mutter wurde durch meine Verwandlung auf den Buddhismus aufmerksam. Sie lebt jetzt fast Vegan und engagiert sich lokal sehr für die Tiere.

    Ich habe jetzt nicht so den Einblick in die deutsche buddhistische Szene, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass da viel gemacht wird.

    In den ersten Jahren meiner Praxis in Thailand habe ich mich schon sehr auf mich konzentriert. Ich musste halbwegs Ordnung und Ruhe in dieses Leben bringen, aber danach ging es nicht mehr um mich.

    So habe ich es erlebt.


    Mögen wir alle Frieden finden!

  • Das ist Nirvana

    • Mar tin
    • 15. Dezember 2024 um 15:53
    Mabli:

    Es gibt ja die unterschiedlichen Auffassungen zu der plötzlichen und der schrittweisen Erleuchtung. Ich habe das mit der plötzlichen Erleuchtung nie so richtig verstanden. Man kann seine Hindernisse doch nur Schritt für Schritt auflösen, oder?

    Oder wie ist das mit der plötzlichen Erleuchtung gemeint?

    Es gibt so eine Art von Aha-Momenten wo gewisse Dinge klar werden, aber man früher oder später wieder in die alten Muster zurück kommt.

    Dann gibt es in den tieferen Bereichen der Meditation auch Momente wo dein ganzes bekanntes Universum zerstört wird.

    Da ist es dann so, dass zum Beispiel danach kein Ich-glaube mehr möglich ist. Und das bleibt permanent so. Aber dieser Einsicht gibt es für dich keinen Tod und keine Geburt mehr, keine Ungeduld und trauer mehr.

    Wenn du etwas siehst, dann ist da nur noch sehen. Es entsteht kein Mögen/nicht mögen mehr.

    Es gibt dann kein Alleinsein und keine Einsamkeit mehr, aber auch keine allverbundenheit wo man sein Selbst wenigstens in den Nicht-selbst Erscheinungen am Leben erhalten kann.

    Sehen,,fühlen ist dann nur noch sehen,hören, fühlen, aber es entsteht keine neue Geburt/Universum mehr daraus, mit all den Konsequenzen die durch die Vergänglichkeit der Elementsformationen entsteht .

    Schon wenn man die erste Schwelle zum todlosen stillen Meer des Friedens überwunden hat, gibt es keine Ich-Wahrnehmung in den Gedanken mehr.

    Wenn da noch der Gedanke kommt dass da eine Frau mit einem Kopftuch von mir gesehen wird, dann ist man noch nicht in den Strom des Dhamma eingetreten.

    Jemand der diese Hürde überwunden hat, sieht im Grunde nichts anderes als immer wieder recycelte Elementehaufen . Es entsteht dann eine Art von Sättigung aber keine Abneigung.

    Eine Art von Reizlosigkeit drängt einen dazu die letzten Fesseln (falls vorhanden) abzulegen.

    In dem Sehen usw keinen weiteren Treibstoff produziert , erlischt irgendwann das Feuer an dem wir uns so lange verbrannt haben.

    Nibbana ist kein Ort sondern einfach ausgedrückt ein ablegen der falschen Sichtweise auf uns und die Welt. Es ist ein verlöschen bzw zur Ruhe kommen. Wenn man von einer wahren Natur sprechen möchte, dann ist es die Abwesenheit von einem Ich und da ist dann nichts anderes als ein stilles Meer des Friedens.

    Diese Vertiefungen sind nicht dazu da, um sich besser zu fühlen.

    Dafür könnte man sich mit dem Haushälter-Samadhi zu dröhnen. Dort in diesen Bereichen sieht man etwas, das so anders ist als alles was wir bisher erlebt und gelaubt haben. Und dort sieht man wie wiederwerden entsteht und ein für alle Mal beendet werden kann.

    Der Weg dahin ist aber nicht so einfach.

    Das einhalten der Gebote hilft uns und unserer Umgebung. Man kann sich leichter der meditativen Praxis widmen.

    Samadhi gibt uns Kraft und die nötige Energie und Ruhe um den Erschaffer des ganzen Universums zu verstehen.

    Und irgendwann kommt man in einem “Raum“ wo es weder Licht noch Dunkelheit, Form noch Formlosigkeit, Zeit noch Zeitlosigkeit gibt.

    Nur noch diese eine Stimme bleibt übrig.

    Dieses Ich das seit jeher unser Leben bestimmt.

    Und wenn man dann sieht was man (nicht) ist, dann geht ein ganzes Universum kaputt.

    Man sieht zum ersten Mal, dass der Schlüssel zur Freiheit immer schon hier im Herzen war.

    Nibbana, das Paradies ist immer schon hier gewesen. Begraben unter den falschen Ansichten.

    Es ist ein grenzenloser Akt der Liebe, wenn man dieses Herz durch das kultivieren der Gebote, Liebe und Mitgefühl heilt und zur Ruhe führt, um dann das selbstgelegte Feuer des Leidens zum erlöschen zu bringen.

    Samsara ist, durch die getrübte Brille auf die Welt zu sehen und das Herz und die Herzen der Wesen zu verletzen

    Nibbana ist das nachhause kommen in das geheilte,gestillte und entfesselte Herz.

    Die Enttäuschungen die wir erleben und produzieren, sind das Resultat einer falschen Selbstwahrnehmung .

    Werden wir durch die unermüdliche Herzensschaung und Herzensheilung ent-täuscht , dann bleibt nichts mehr übrig als ein stilles Meer des Friedens.

    Mögen wir alle Frieden finden!

  • 06.01. - 15.01.2025 -- Naarden (Niederlande) -- Heart Dhamma Retreat, mit Theravāda Mönchen

    • Mar tin
    • 15. Dezember 2024 um 11:24

    Danke für den Hinweis! Wünsche euch viel Erfolg!

  • Spiritueller Fortschritt und Umgang mit Mitmenschen.

    • Mar tin
    • 15. Dezember 2024 um 09:57
    Kaiman:

    Hi,

    kurze Frage.

    könnte es sein das ein Mensch der auf dem Buddhistischen Pfad schon weit Fortgeschritten ist oder sogar erleuchtet , trotzdem oder gerade deswegen befangen , hölzern und vielleicht auch unbeholfen im Umgang mit seinen Mitmenschen ist.

    Viele Grüße

    Kaiman

    Durch die Praxis und deren Resultate lösten sich nicht unbedingt alle alten Verhaltensmuster von heute auf morgen aus.

    Ehrlich gesagt wusste ich bis Anfang 40 nicht, wie man eine Beziehung führt. Früher war ich zu unsicher und zu egoistisch und dann habe ich jahrelang im Kloster gelebt und ich hatte mit dem Thema abgeschlossen.

    Als ich meine Freundin kennen lernte, war ich sehr unbeholfen. Ich bin privat ein sehr ruhiger Mensch und kann Wochenlang schweigen . Der unterschied zu früher ist, dass ich Sie heute um Rat fragen kann.

    Auf der einen Seite wusste ich alles über die Vertiefungen und über den Pfad und die Frucht, aber im Alltag mit einer Beziehung und einem Job war ich absolut unbeholfen .

    Ich bin kein Naturtalent in Bezug auf das Leben.

    Vor Monaten ist zum Beispiel mein Fernseher ausgefallen und ich kann mich nicht dazu überwinden einen Techniker anzurufen. Ehrlich gesagt brauche ich den Fernseher nicht. Ich glaube manchmal mache ich meine Freundin wahnsinnig, weil ich nichts möchte und erwarte von der Welt.

    In der Thailändischen Waldtradition hörte ich mal, dass ein Laie der den Stromeintritt oder höhere Befreiung erlangt hat, früher oder später ordinieren muss, weil er im normalen Alltag nicht überleben wird.

    Ich sehe das bei einem guten Freund. Nach über 20 Jahren als Mönch in Thailand musste er das Land verlassen, weil er immer größere Probleme mit dem Visum hatte.

    Er lebt heute als Einsiedler in Europa.

    Er lebt mehr oder weniger von den Lebensmitteln aus dem Garten und von Spendengeldern von den Besuchern.

    Da er aber sehr abgelegen und asketisch lebt, kommt da halt fast nie jemand vorbei.

    Ich bin mir nicht einmal sicher ob er eine Krankenversicherung hat und früher oder später wird dieses Licht wohl still und leise erlöschen.

    Für ihn spielt das absolut keine Rolle mehr, aber für Leute die ihn sehr gerne haben, schon noch.

    Erleuchtung zaubert nicht die Alltagsprobleme weg, aber jenen der darunter leidet.

    Lg

  • Umgang mit Beleidigungen

    • Mar tin
    • 14. Dezember 2024 um 10:29

    Unabhängig von dem was sich mir in der Meditation offenbart hat, habe ich früher Beleidigungen / Drohungen und Angriffe als Hilfeschreie empfunden. Die Leute stehen oft so unter Druck und ertrinken fast in ihrem Leiden , und deshalb reagieren sie so.

    Damals hatte ich noch nicht die innere Freiheit um diese Beleidigungen im stillen Meer des Friedens zum erlöschen zu bringen. Aber da war schon ein wenig Weisheit und dadurch auch Mitgefühl für diese Menschen vorhanden.

    Jetzt wo ich seit mindestens einem Jahrzehnt im Frieden leben darf, empfinde ich nichts als Liebe und Mitgefühl für die Menschen.

    Die buddhistische Lehre ist ja nicht nur für Mönche und Nonnen, Könige und Königinnen, Reiche und Gelehrte , sondern jeder von uns kann diesen Weg der Herzensheilung und Befreiung gehen.

    Mögen wir alle Frieden !

  • Unheilbar krank = schlechtes Karma?

    • Mar tin
    • 14. Dezember 2024 um 08:24
    Nimble:

    Hallo liebe Leute.

    Vielleicht gibt es schon Threads zu dem Thema, falls ja, bitte ich um Verzeihung.

    Letzte Woche habe ich die Diagnose Multiple Sklerose bekommen.

    Ich habe mich nie zuvor mit dem Gedanken beschäftigt, wie es wäre eine ernsthafte Erkrankung zu bekommen. Der Schock musste erstmal verdaut werden. Seit kurzem frage ich mich immer wieder, ob es sich bei sowas um schlechtes Karma aus einem früheren Leben handelt?

    Und was mich ebenso beschäftigt: Wie damit umgehen? Wie soll ich noch vernünftig meditieren, wenn ich quasi permanent Schmerzen habe?

    Für Denkanstöße bin ich sehr dankbar.

    Alles anzeigen

    Ehrlich gesagt gibt es für mich kein gutes oder schlechtes Karma. Das Leben ist nur möglich, weil sich die Dinge ständig verändern. Krankheit und altern ist kein schlechtes Karma, sondern Resultate aus der Vergänglichkeit. Nichts (außer die Freiheit des Herzens) kann sich auf dauer halten.

    Selbst der historische Buddha hatte Rückenschmerzen und ist mit hoher Wahrscheinlichkeit an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt und verstorben.

    Ich habe mal einen alten Text gelesen, wo nebenbei erwähnt wurde, dass der Buddha sich an einem warmen Stein oder an eine warme Säule gelehnt hatte , weil er Rückenschmerzen hatte.

    Was du jetzt brauchst, ist erstens eine gute medizinische Versorgung, und zweitens ein Herz voller Liebe. Unabhängig von deiner Situation verdienst du Frieden und Liebe.

    Hier im Forum oder im Internet findest du Informationen zum Thema Liebende Güte .

    Diese Praxis hat mich durch sehr viele dunkle Momente gebracht.

    Meditation ist nicht etwas was Du in einer gewissen Weise machen musst. Du musst nicht im Schneidersitz sitzen und gewisse Zeiten einhalten.

    Es ist eine Unterstützung und ein dürfen.

    Ich hoffe du hast die nötige medizinische Unterstützung und ich wünsche dir viel Kraft für deinen weiteren Weg.

    Du bist nicht alleine und durch die buddhistische Praxis kann man einen Frieden finden, der unabhängig von deiner jetzigen Situation ist.

    Alles gute für dich!

  • Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus

    • Mar tin
    • 9. Dezember 2024 um 16:58

    Lieber @Tim99

    Ich hatte und habe auch gesundheitliche Probleme.

    Ich kenne die Situation mit den Ärzten sehr gut.

    Als meine Praxis noch überhaupt keine Früchte getragen hatte, nahm ich das ganze sehr persönlich.

    Damals hatte ich auch noch finanzielle Probleme und konnte nicht auf private Ärzte zurückgreifen.

    Als ich eines Tages noch unschuldig in einen Konflikt mit meiner Nachbarin kam, war es zu viel für mich.

    Da kam sehr viel Wut und Verzweiflung heraus.

    Zumindest war meine Praxis so gut, dass ich nicht sofort explodierte und verzweifelte .

    Zusätzlich zu den gesundheitlichen Problemen war mein Herz voller Wut, Angst und Verzweiflung.

    Was mich damals gerettet hatte, war die Praxis der liebenden Güte . Plötzlich sah ich diese Ärzte und meine Nachbarin in einem anderen Licht.

    Sie wurden mein Ziel für die liebenden Güte und ich habe versucht ihren Stress und ihre Angst in mir aufzunehmen und aufzulösen.

    Die Probleme im Alltag sind aber nicht einfach verschwunden, aber mein Herz wurde immer leichter und stärker.

    Die Metta-Praxis hat insgeheim auch langsam meinen Alltag transformiert.

    Und durch diese kleine Pause bzw befriedung von meinem Herzen, konnte ich mich intensiver der Herzensheilung und Befreiung widmen.

    Nein, du bist nicht alleine und Du bist nicht der einzige Mensch der solche Probleme hat.

    Und nein, der buddhismus macht keinen ignoranten Menschen aus dir.

    Aber man muss der Wahrheit auch ins Auge sehen, denn dein Leben wird nicht einfacher werden. Aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Praxis dein Leben erleichtern kann und dass du schlussendlich einen Frieden im Herzen freilegen kannst, der unabhängig von deinen äußeren Umständen ist.

    Hier schreibt jemand der seit seiner Kindheit an verschiedenen gesundheitlichen Problemen gelitten hatte (Darmverschluss als Kind und massive Probleme bis ins Erwachsenenalter, abnützung der Wirbelsäule inklusive Lähmungserscheinungen in den Beinen)

    Zusätzlich habe ich zwischen 2005 und 2007 meine halbe Familie verloren.

    Mir ging irgendwann die Kraft aus und kurz vor meinem geplanten Selbstmord bin ich der buddhistischen Lehre begegnet.

    Als ich noch praktizierte war nichts wichtiger als meine Retreats . Ich habe da Jahrelang intensiv praktiziert.

    Im Nachhinein ist man ja immer klüger, und heute würde ich den Schwerpunkt der Praxis noch mehr auf die Metta-Praxis legen.

    Du kannst das zuhause auch machen.

    Durch deine Erfahrungen im Leben hast du ja auch sehr viel Kraft und Geduld aufgebaut, aber auf Dauer wirst du damit nicht weiterkommen.

    Dieses Leben läuft auch jetzt nicht problemlos ab, aber ich leide nicht mehr unter dieser Welt und ich habe Frieden gefunden.

    Und wenn ich das geschafft habe, dann kannst du das auch.

    Ich wünsche dir viel Glück und Kraft für dein Leben.

    Schau dir mal die Themen : Metta/ Tonglen im Internet an. Das sind Sachen die unser verletztes Herz heilen und stärken können.

    Lg Martin

  • Die Gelassenheit und die Ignoranz des Buddhismus

    • Mar tin
    • 21. Oktober 2024 um 20:57

    Ich würde mich freuen wenn Du hier bleibst.

    Falls du dieses Forum verlässt, wünsche ich dir alles gute!

    Lg Martin

  • Zitate aus dem tibetischen Buddhismus, die mich berühren

    • Mar tin
    • 21. Oktober 2024 um 20:54

    Ein Kristall nimmt die Farbe des Stoffes an, auf dem er platziert ist, egal ob weiß, gelb, rot oder schwarz. Ebenso wird es einen großen Einfluss auf die Richtung Ihres Lebens und Ihrer Praxis haben, ob der Einfluss der Menschen, mit denen Sie Ihre Zeit verbringen, positiv oder negativ ist.

    (Dilgo Khyentse Rinpoche)

  • Zitate aus dem Theravada

    • Mar tin
    • 21. Oktober 2024 um 20:47

    Selbstlosigkeit ist kein losgelöster Zustand, abgekoppelt von der Welt. Es ist auch kein Zustand, in dem wir in einer neuen spirituellen Identität gefangen sind: „Sehen Sie, wie selbstlos ich bin.“

    In jedem Moment können wir loslassen und das Leben erleben, ohne es „ich“ oder „mein“ zu nennen... Selbstlosigkeit lehnt unsere Erfahrung in keiner Weise ab. Wir werden nichts los. Die Erfahrungen sind die gleichen ... Das Einzige, was sich verändert hat, ist, dass wir aufgehört haben, uns mit ihnen zu identifizieren ... Wie der geliebte tibetische Meister Kalu Rinpoche sagte: „Wenn du verstehst, wirst du erkennen, dass du nichts bist. Und wenn du nichts bist , kannst du alles sein.

    Wenn die Identifikation mit dem kleinen Selbstgefühl verschwindet, bleibt das weitläufige ♥️ , das mit allen Dingen verbunden ist.

    ( Jack Kornfield)

  • Antai Ji und die Toten Hirsche oder „muss ein Mensch überhaupt so lange leben“

    • Mar tin
    • 12. Oktober 2024 um 19:08
    ewald:

    Mar tin

    Das klingt nach einer frommen Sonntagspredigt. Geht es Dir so schlecht, dass Du Dir mit solchen gesalbten Worten Mut machen musst? Buddhismus hin oder her, aber das Empfinden für das Leben auf der Erde hat jeder Mensch, nur da gebe ich Dir recht, mit der Lehre Buddhas lässt sich das Leid im Dasein wesentlicher besser ertragen. Besser als mit Illusionen, die dann zerplatzen wie Seifenblasen und es ist Hilfe nötig, meist medizinische Hilfe.

    Guten Abend ewald !

    Mir geht es gut, danke der Nachfrage!

    So wie Du , teile ich hier meine Meinung.

    Danke für deinen interessanten Beitrag.

    Lg Martin

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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