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  1. Buddhaland Forum
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Lehrte Thich Nhat Hanh wirklich Chan?

  • ykxjbk1
  • 15. Februar 2025 um 14:25
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    • 25. Februar 2025 um 12:58
    • #126

    Ich halte mich daran, zukünftig Abstand zu nehmen, wenn ich erfahren habe, dass mein Verhalten schädigend ist. Mönche wie alle Asketen, Prinzipienreiter sind niemals mein Maßstab gewesen. Bei denen habe ich viel gelernt, was nicht Abstandhalten ist, sondern Festhalten an Regeln um jeden Preis. Heilige und Märtyrer sind mir sich selbst verdammende Wesen, erleben die Hölle und glauben an das Paradies nach dem Sterben.

    Wenn es dafür eine Quelle gibt, bin ich es.

    Ansonsten gibt es unaufzählbar viele Quellen.

  • pano
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    • 25. Februar 2025 um 13:02
    • #127
    Hotte:

    Ich tendiere hier eher zum Ole-Bebop-Lager schon allein, weil ich Interbeing und Zen nicht unter einen Hut bekomme. Gelingt das hier jemandem?

    Hatten wir nicht schon etabliert das die Frage eher ist: sind Interbeing und Chan unter einen Hut zu bringen?

  • pano
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    • 25. Februar 2025 um 13:07
    • #128
    Ole Guacamole:

    Kritiken zu Obaku gibt es auch aus dem Soto. Da kann ich mich an die ganzen Kodo Zitate erinnern

    Das ist ja erstmal eher ein Beleg dafür dass japanischer Soto und Rinzai vom Kontinental-Chan auf einem anderen Ast sitzen. So als Stammbaum gedacht. Man kann dann noch die Frage stellen ob Kontinental Chan oder japanischer Zen sich vom gemeinsamen Vorfahren mehr entfernt haben.

    Aber wie man es dreht und wendet, japanischer Zen ist nicht der einzige Maßstab an dem sich alle messen lassen müssen.

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    • 25. Februar 2025 um 13:59
    • #129
    pano:
    Hotte:

    Ich tendiere hier eher zum Ole-Bebop-Lager schon allein, weil ich Interbeing und Zen nicht unter einen Hut bekomme. Gelingt das hier jemandem?

    Hatten wir nicht schon etabliert das die Frage eher ist: sind Interbeing und Chan unter einen Hut zu bringen?

    Würden denn deine Antworten bezogen auf Chan und Zen unterschiedlich ausfallen?

    DON'T HATE, MEDITATE.

  • ykxjbk1
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    • 25. Februar 2025 um 14:23
    • #130

    Linji und Dahui sind übrigens in der Chan-Tradition ^^ und so sieht man das im Zen eben mit den Geboten, außer man macht einen Mischmasch daraus. Man kann sagen, das ab 1300 in China keine reine Chan-Tradition mehr überlebt hat und es sich immer mehr vermischte, von da verschwand das Patriarchen Zen wohl größtenteils und lebte nur noch in Japan weiter.

    Das war auch die Zeit wo diese "Lam Te" Mönche nach Vietnam gingen, auf die sich TNH's Linie bezieht und zum Ende der Ming-Zeit flohen Buddhismus Äbte nach Japan und gründeten Obaku, was von den anderen Linien nicht so angenommen wurde, da diese in der Tradition des klassischen Chan standen und eben Zen praktizierten.

    Wiki - Chan in China:

    Yuan dynasty (1279–1368)

    [edit]

    The Yuan dynasty was the empire established by Kublai Khan, the leader of the Borjigin clan, after the Mongol Empire conquered the Jin dynasty (1115–1234) and the Southern Song dynasty. Chan began to be mixed with Pure Land Buddhism as in the teachings of Zhongfeng Mingben (1263–1323). During this period, other Chan lineages, not necessarily connected with the original lineage, began to emerge with the 108th Chan Patriarch, Dhyānabhadra active in both China and Korea.[114]

    Dieser Dhyanabhadra war ein indischer Mönch, der dafür bekannt war "heterodoxe" Praktiken abzulehnen und ein breites Studium unterschiedlicher Schulen hinter sich hatte. Und plötzlich waren auch die Gebote das höchste Gut. Das Land unter mongolischer Kontrolle und ein indischer Mönch, der wohl öfters mal da zu Besuch war. Und ja, natürlich war auch "Awareness" wieder ein Thema.

    Zitat

    Scholar Henrik Sorenson has dismissed this lineage as a fiction created for the sake of lineage affiliation.

    In Taiwan scheint es heutzutage den Xizenji Xunniu Zen-Tempel zu geben, welcher wohl noch in der reinen Chan-Tradition steht.

    Klassisches Chan wird von 600 bis 1300 beschrieben. Es wird wohl hier und da noch klassisches Chan überlebt haben. Die Shaolin sind da wohl noch das eheste, was ans klassische Chan in China rankommt.

    Deswegen war das für einen Hakuin auch einfach nur Unsinn, was die aus China da ranholten. "Rezitation" war da nicht das Problem.

    (Zhikong) Dhyanabhadra:
    In contrast to the Chan meditative contemplation system of “non-practice,” Zhikong’s system of practice includes an initial adherence to and reliance on a comprehensive system of precepts and an emphasis on guiding others toward and in Buddhism, specifically by teaching and proselytizing.

    Hier sieht man es. Das Chan des "108. Patriarchen" hatte damit nichts mehr zu tun und ähnelte schon da erstaunlich dem was andere dieser Mischmasch-Chan-Schulen so von sich gaben.

    Da der auch in Korea unterwegs war, lässt sich nur erahnen was die so für Soen Linien hervorgebracht haben.

    6 Mal editiert, zuletzt von ykxjbk1 (25. Februar 2025 um 14:58)

  • ykxjbk1
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    • 25. Februar 2025 um 15:33
    • #131

    (Die Quelle von Sorenson bezieht sich zumindest auf die Linie in Korea. In China weiß ich nicht wie das da ist.)

    Der 13. Patriarch des reinen Landes hatte eine Kritik gegen die reinen Land/Chan-Buddhistein seines Landes geschrieben. Er möchte diese Vermischung nicht und sie steht in Diskrepanz mit seinem Glauben an das westliche reine Land, was anders als andere es beschreiben, nicht das reine Land des hier und jetzt ist.

    Dann gibt es aber nochmal eine unterschiedliche Auffassung des reinen Landes eines Hakuin und eines TNH z.B.. Für TNH ist es ein gewisser Geisteszustand, für Hakuin, er würde es wohl als Nirwana "jenseits" der Zustände beschreiben, als eben nur anderes Wort für das wahre Selbst/Kensho usw..

    Die Obaku-Schule ist wohl bekannt für das starke Anhängen an die Schriften und Gebote. Die Chan Tradition hat sich gerade als Konträrposition zu diesen Ansichten gebildet, zu den damals hervorkommenden Vinaya-Meistern.

    Ich glaube der Glaube an das westliche Land-reine Land und dem reine Land als psychologischer Zustand war gemischt zwischen denen die beides praktizierten, aber trotzdem ist beides nicht klassisches Chan, sondern eine dualistische Auffassung und konträr zu der nicht-praxis und dem reinen Land/Nirwana/Leerheit im klassischen Chan Sinne.

    Deswegen hat Hakuin da wohl "aufgeräumt".

    Obaku Zen: The Emergence of the Third Sect of Zen in Tokugawa Japan:

    "Hakuin explains that before Ch'an began to decline in China, starting with the Indian and Chinese Patriarchs and continuing down to the Yüan dynasty masters, Ch'an masters had never chanted the Buddha's name nor expressed a desire for rebirth in the Pure Land. (...)

    This is not meant to belittle the basic teachings of the Pure Land nor to make light of the practice of the calling of the Buddha's name. But not to practice Zen meditation while within the Zen Sect, to becloud the eye to see into one's own nature because of laziness in the study of Zen under a teacher and idleness in one's aspirations, only weakens the power to study Zen. People such as these end up by spending their whole lives in vain. . . . People of this sort, while within Zen, slander the Zen teachings. They are like those woodeating maggots that are produced in beams and pillars and then in turn destroy those very beams and pillars."

    Weiter

    Zitat

    A hundred years ago the true style changed and Zen followers adopted an obnoxious teaching. Those who would combine Pure Land and Zen are [as common] as hemp and millet. In olden times the outward appearance was the sravaka practice, the internal mystery was the bodhisattva Way. Nowadays outward appearance is the Zen teaching and the inner mystery is the Pure Land practice.

    Man kann also davon ausgehen, dass solange du dich nicht von dem klassischen Chan des nicht-praktizieren wegbewegst, du ruhig Rezitieren kannst. Was Hakuin soweit ich weiß auch nicht grundsätzlich ablehnte, aber als "niedere" Praxis ansah, für all jene, die nicht so viel verstanden!? Allerdings merkte er, dass diese neuen Chan/Zen Schulen, eher Vinaya-Mischlinge waren und sich von der Essenz des Zen's verabschiedet hatten.

    3 Mal editiert, zuletzt von ykxjbk1 (25. Februar 2025 um 15:57)

  • Maha
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    • 25. Februar 2025 um 16:00
    • #132

    Ich kenne mich zugegebenermaßen mit Zen nicht aus. Aber wenn es stimmt, wie hier von einigen behauptet, dass die silas und ethische Disziplin im Zen keine Rolle spielen, dann bildet Zen innerhalb der buddhistischen Strömungen doch wohl eher die Ausnahme. Für die allermeisten Buddhisten bilden die silas die Grundlage für den Pfad, der aber eben nicht bei der Orientierung an ethischen Richtlinien endet, sondern mit Versenkung und Weisheit noch zwei weitere "Abteilungen" umfasst. Aus meiner Auseinandersetzung mit der tibetischen Tradition bin ich es gewohnt, dass die ethische Disziplin als Voraussetzung für die Erlangung der Geistesruhe in der Versenkung gesehen wird. Ein Geist, der sich viel mit Unheilsamen beschäftigt, hat es wesentlich schwieriger zur Ruhe zu kommen.

    Ich kann mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass die Frage nach dem "wahren" Chan eigentlich ein Nebenschauplatz ist und es eigentlich darum geht zu zeigen, dass moralische Gebote für Zen irrelevant sind. Oder warum wird soviel Energie darauf verwendet Thich Nhat Hand als Heuchler und Pharisäer zu brandmarken, der Wasser predigt und Wein trinkt und selbst nicht den eigenen moralischen Ansprüchen gerecht wird. Kann es sein, dass für einige ethische Nihilisten diese moralinsaure Suppe unbekömmlich ist und alle möglichen Abwehrmanöver In Gang setzt.

    Ich verstehe den Vorwurf der dualistischen Sicht auch nicht oder finde ihn zumindest sehr einseitig und kurz gegriffen. Alle Menschen nehmen die Welt dualistisch wahr und erst durch Geistesschulung kann eventuell diese dualistische Sicht zeitweise aufgehoben werden. Wenn bestimmte Lehrinhalte auf dieser dualistischen Ebene argumentieren, heißt das aber doch nicht, dass die letztendliche Wahrheit von den entsprechenden Lehrern verneint wird. Auch Buddha hat auf der dualistischen Ebene gelehrt.

    Dazu kommt die museale Denkmalpflege und Hagiografie von angestaubten Patriarchen einer vergangenen Epoche. Die Vorstellung einer reinen Lehre wird meines Erachtens in diese Zeit zurück projiziert. So wie die griechische Tragödie oder das deutsche Trauerspiel scheint diese reine Lehre auf einen begrenzten Zeitraum und Ort begrenzt zu sein und von bestimmten gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen abzuhängen, die so nicht mehr wiederkehren. Der Weltgeist weht längst in andern Gefilden. Etwas wie die griechische Tragödie ist in der heutigen Zeit nicht mehr möglich.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

    Einmal editiert, zuletzt von Maha (25. Februar 2025 um 16:06)

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    • 25. Februar 2025 um 16:04
    • #133

    Wenn du reine Lehre willst, geh zu z.B. zu Shodo. Da kannst du auch Gebote einhalten. Lernst aber auch die Moral jenseits davon. Die reine Lehre hier dreht sich ja nur um China, Japan ist da diverser aufgestellt.

    Zu denken, da wäre jemals irgendein "nicht-dualistischer" Zustand mit dem du durch den Alltag gehen kannst, ist das, was dualistisch ist.

    Einmal editiert, zuletzt von ykxjbk1 (25. Februar 2025 um 16:13)

  • Maha
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    • 25. Februar 2025 um 16:16
    • #134

    Weiteres Material.

    Von Thich Nhat Hanh selbst:

    The Lineage of Thich Nhat Hanh
    December 17, 2009. New Hamlet. Plum Village. Thay tells the story of the beginnings of the Lieu Quán Dharma Line, of which Thich Nhat Hanh is the 8th…
    tnhaudio.org

    https://orderofinterbeing.org/docs/TNH-Tradition-Lineage.pdf

    Zur Linie von Thich Nhat Hanh:

    https://www.dharmawheel.net/viewtopic.php?t=28089

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • NamoAdidaphat88
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    • 25. Februar 2025 um 17:12
    • #135

    Ich glaube langsam verstehe ich was Ole antreibt oder ihn zu stören scheint. Der Zen in Japan hat natürlich je nach Schule ein Art von hoher „Reinheit“ bewahren können während wie Ole sagt in China selbst seit langer Zeit eine Durchmischung stattgefunden hat und diese bereits durchmischten Formen fanden noch später ihren Weg nach Vietnam. Im historischen Gebiet Vietnam kommt hinzu dass der Süden lange Zeit von Khmer beherrscht wurde bzw. diese dort auch ansässig waren und die Khmer , heute Kambodschaner und auch die Laoten sind Theravada. Insofern ist der Vietnam Buddhismus auch hiervon beeinflusst und durchmischt. Anscheinend wird japanischen Puristen ob diesem stark geschütteltem „Cocktail“ flau im Magen 🤣.

    Mich stört es nicht . Von mir aus soll dann eben ein anderes Label genutzt werden. Ich glaube Ole stört es wenn quasi in einer Orangensaftflasche Multivitamin Saft ist. 😄

    Oder in einer deutschen Bierpulle mit Reinheitsgebot ein belgisches oder englisches Bier enthalten ist 😄.

    Ich sehe das ganze recht locker . Vom Ur Buddhismus bis jetzt haben viele ihren Senf dazugegeben. Ob und wie einem das hilfreich erscheint oder störend muss jeder für sich herausfinden. Am engsten zum Ur Buddhismus ist dann die Praxis wie in Sri Lanka / Myanmar und Thailand.

  • pano
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    • 25. Februar 2025 um 17:13
    • #136
    Hotte:
    pano:
    Hotte:

    Ich tendiere hier eher zum Ole-Bebop-Lager schon allein, weil ich Interbeing und Zen nicht unter einen Hut bekomme. Gelingt das hier jemandem?

    Hatten wir nicht schon etabliert das die Frage eher ist: sind Interbeing und Chan unter einen Hut zu bringen?

    Würden denn deine Antworten bezogen auf Chan und Zen unterschiedlich ausfallen?

    Na, hier wurden doch berichte präsentiert wonach eine Chan Schule (deren Namen ich mir nicht gemerkt habe, aber müsste sich oben finden in diesem Faden) die wesentlich später vom Festland nach Japan kam von den dortigen schon etablierten Zen-Schulen Soto und Rinzai abgelehnt wurden. Das wäre ja ein Indiz, dass gelebte Zen Praxis von gelebter Chan Praxis doch so unterschiedlich ist, dass man sich als fremd oder andersartig war nehmen kann. Ein solcher Reflex in der Wahrnehmung könnte auch dafür verantwortlich sein, dass Zennies wie Ole in vietnamesischem Tien ihre eigene Tradition nicht wiedererkennen und letztlich Betrug unterstellen.

    Für authentische chinesische Chan Praxis muss man wohl nach Taiwan schauen, um den rechten Vergleich zu haben (Kulturrevolution auf dem Festland). Neulich las ich mal dass der Chan im Festland teils auch aus Japan wiederbelebt wird, das könnte dann bedeuten, dass bestimmte chinesische Eigenheiten in der Chan Tradition im Festland nicht wiederbelebt werden, wenn diese in Japan nicht gepflegt werden.

  • ykxjbk1
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    • 25. Februar 2025 um 18:06
    • #137
    NamoAdidaphat88:

    Jap. Nach 1300 waren die Chan Patriarchen nachweislich näher an den Vinaya-Schulen und haben das Zen quasi ohne es zu Wissen evtl. verraten. Klassisches Zen wird anscheinend in 3 Perioden eingeteilt und zieht sich von ca 600-1300. Ob es da jetzt einzelne Chan-Traditionen noch durchgeschafft haben, halte ich für wahrscheinlich, aber wie schon zitiert, haben sich da dann auch die Linien der unterschiedlichen Schulen vermischt und einem Yanshou (nicht Yuanwu ups) wurde das wirken als reine Land B. angedichtet und als Patriarch für die Schule übernommen. Trotzdem ist auch der Mischmasch der Mingzeit nicht auch automatisch das was ein TNH gelehrt hätte.

    Wie Hakuin schon bemerkte, verlor Chan seinen Charakter in/nach der Yuan-Zeit.

    Zhongfeng Mingben wird auch bei Wende, weg vom klassischen Chan erwähnt, zu dem steht folgendes geschrieben:

    Wiki:

    Zhongfeng Mingben's teachings mark the beginning of a development in Chinese Chán which made it vulnerable in the competition with other teachings:

    Zitat
    [T]he tradition came to be increasingly anti-intellectual in orientation and, in the process, reduced its complex heritage to simple formulae for which literal interpretations were thought to be adequate.[27]

    This development left Chinese Chán vulnerable for criticisms by neo-Confucianism, which developed after the Song dynasty. Its anti-intellectual rhetoric was no match for the intellectual discourse of the neo-Confucianists.[28]

    https://terebess.hu/zen/mesterek/illus.pdf:
    Although thes e doctrines concerning what a koan is and what a human mind is were innovative, they could not encompass their own status as doctrinal assertions. They lacked the reflexive sophistication that had made many of the great Ch'an masters famous in the first place.
  • NamoAdidaphat88
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    • 25. Februar 2025 um 18:37
    • #138

    Hinzu kommt das in China und Vietnam Dynastien wechselten und die Kaiser je nach dem Unterstützer oder Feinde des Buddhismus gewesen sind.

    Wissenswert ist auch dass die Mongolen Dynastie ( Yuan ) und auch die letzte Dynastie , die Qing Dynastie der Mandschuren die Han Chinesen und ihren Buddhismus unterdrückten. Sowohl Yuan als auch Qing waren Anhänger des Tibetischen Buddhismus. Daher gibt es in Peking z.B. den Lama Tempel und auch innerhalb der verbotenen Stadt wurde Buddhismus nach Vajrayana ausgeübt.

    Durch so viele Faktoren ist vieles vermischt.

    Japan z.B. hatte nie eine ausländische Invasion oder Dynastie . Die japanische Dynastie ist ununterbrochen. Und die Mongolen hatten Pech mit dem Taifun.

    Ähnlich wie Thailand das relativ rein Theravada ist und nie kolonialisiert wurde.

  • ykxjbk1
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    • 25. Februar 2025 um 18:56
    • #139

    Ich denke auch, das gerade im Angesicht der mongolischen Invasion, aus Angst vorm Tod vielleicht, viele dann zu einer Religion wechselten, die mehr versprach, also die Wiedergeburt in einem reinem Land. Auch so ein intellektueller Gelehrter aus Indien, der im Nalanda studiert hatte, wurde da mit seinem eigenen mitgebrachten Wissen und starkem Fokus auf dem Vinaya vielleicht eher angenommen, weil es den Umständen entsprechend einfach greifbarer war. Ohne die Hilfe des zuvor sehr organisatorisch Hilfsbereiten Regimes, wurde es sicherlich schwer für traditionelle Chan-Praktizierende ihre Tradition und Klöster instand zu halten. Sodass das Chan seine Aufmerksamkeit verlor, damals gab es ja auch kein Internet und ich meine Lesen konnte auch nicht jeder. Also war es ja auch so gut wie unmöglich, ohne ein organisiertes Tempelsystem, einer Wandermönchgemeinschaft oder sonstigen Lehrreden, überhaupt Chan ernsthaft zu praktizieren oder verstehen zu lernen. Vielleicht gingen einige noch in die Berge zu einem Lehrmeister oder es gab vereinzelte Tempel die überlebten.

    Als sich dann noch die Linien vermischten, gab es wahrscheinlich kaum Lehrreden solcher Art.

    3 Mal editiert, zuletzt von ykxjbk1 (25. Februar 2025 um 19:12)

  • NamoAdidaphat88
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    • 25. Februar 2025 um 19:15
    • #140
    Ole Guacamole:

    Ich denke auch, das gerade im Angesicht der mongolischen Invasion, aus Angst vorm Tod vielleicht, viele dann zu einer Religion wechselten, die mehr versprach, also die Wiedergeburt in einem reinem Land. Auch so ein intellektueller Gelehrter aus Indien, der im Nalanda studiert hatte, wurde da mit seinem eigenen mitgebrachten Wissen und starkem Fokus auf dem Vinaya vielleicht eher angenommen, weil es den Umständen entsprechend einfach greifbarer war. Ohne die Hilfe des zuvor sehr organisatorisch Hilfsbereiten Regimes, wurde es sicherlich schwer für traditionelle Chan-Praktizierende ihre Tradition und Klöster instand zu halten. Sodass das Chan seine Aufmerksamkeit verlor, damals gab es ja auch kein Internet und ich meine Lesen konnte auch nicht jeder. Also war es ja auch so gut wie unmöglich, ohne ein organisiertes Tempelsystem, einer Wandermönchgemeinschaft oder sonstigen Lehrreden, überhaupt Chan ernsthaft zu praktizieren oder verstehen zu lernen. Vielleicht gingen einige noch in die Berge zu einem Lehrmeister oder es gab vereinzelte Tempel die überlebten.

    Ja man muss sich nur mal anschauen wie oft der Ursprungstempel des Zen , Shaolin wo Bodhidharma lehrte zerstört wurde . Zuletzt während der Kulturrevolution. Der aktuelle Abt von Shaolin ist KP Mitglied und im chinesischen Parlament. Shaolin heute ist sehr auf Kommerz und Kampfkunst Schule ( die zu besuchen auch sehr teuer ist ) ausgelegt.

    Inwiefern da überhaupt noch Buddhismus großartig praktiziert wird geschweige Chan weiß ich nicht .

    Vietnam hatte etwas mehr Glück in der Hinsicht dass der Kommunismus in Vietnam keine Kultur Revolution hatte und Ho Chi Minh moderat war was Kultur und Religion anging .

  • pano
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    • 25. Februar 2025 um 20:05
    • #141
    Ole Guacamole:
    NamoAdidaphat88:

    Jap. Nach 1300 waren die Chan Patriarchen nachweislich näher an den Vinaya-Schulen und haben das Zen quasi ohne es zu Wissen evtl. verraten. Klassisches Zen wird anscheinend in 3 Perioden eingeteilt und zieht sich von ca 600-1300. Ob es da jetzt einzelne Chan-Traditionen noch durchgeschafft haben, halte ich für wahrscheinlich, aber wie schon zitiert, haben sich da dann auch die Linien der unterschiedlichen Schulen vermischt und einem Yanshou (nicht Yuanwu ups) wurde das wirken als reine Land B. angedichtet und als Patriarch für die Schule übernommen. Trotzdem ist auch der Mischmasch der Mingzeit nicht auch automatisch das was ein TNH gelehrt hätte.

    Wie Hakuin schon bemerkte, verlor Chan seinen Charakter in/nach der Yuan-Zeit.

    Zhongfeng Mingben wird auch bei Wende, weg vom klassischen Chan erwähnt, zu dem steht folgendes geschrieben:

    Wiki:

    Zhongfeng Mingben's teachings mark the beginning of a development in Chinese Chán which made it vulnerable in the competition with other teachings:

    Zitat
    [T]he tradition came to be increasingly anti-intellectual in orientation and, in the process, reduced its complex heritage to simple formulae for which literal interpretations were thought to be adequate.[27]

    This development left Chinese Chán vulnerable for criticisms by neo-Confucianism, which developed after the Song dynasty. Its anti-intellectual rhetoric was no match for the intellectual discourse of the neo-Confucianists.[28]

    https://terebess.hu/zen/mesterek/illus.pdf:
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    Verstehe ich dich richtig dass du also nur Japanischen Zen akzeptierst und somit Chan wie er auf dem Festland (und Taiwan) praktiziert wird für nicht authentisch hältst weil dieser ab 1300 seine Wurzeln verlassen habe?

  • NamoAdidaphat88
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    • 25. Februar 2025 um 21:15
    • #142

    Nagarjuna sagte

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Ich mag diese Aussage von ihm

    Auch gefällt mir die Situation wo der Buddha selbst auf die Frage ob es Gott gibt dem einen der an Gott glaubte mit Nein antwortete und dem anderen der Atheist war mit Ja antwortete . Und ich glaube es war Ananda der daraufhin erstaunt war 😄

  • NamoAdidaphat88
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    • 25. Februar 2025 um 22:31
    • #143

    Hier ist ein Interview mit dem Abt des Shaolin Tempels der ja als Ursprung des Zen gilt und in dem Bodhidharma lehrte . Scheinbar habe ich dem Tempel und dem Abt etwas unrecht getan . Er redet im Interview über Shaolin als Zen Ursprung und dass sie es praktizieren.Es wird offenbar doch mehr als Kung-Fu geübt und sehr wohl Buddhismus gelehrt . In Shaolin gibt es die sogenannten Krieger oder Kampf Mönche die mehr auf Kungfu konzentriert sind aber auch Mönche die sich nur auf Sutra Studium und Mediation konzentrieren .

    Interview mit Shaolin Abt

    hier eine weitere kurze Doku über ihn und den Tempel :https://youtu.be/NcDGwIKoHb0

    2 Mal editiert, zuletzt von NamoAdidaphat88 (25. Februar 2025 um 22:41)

  • NamoAdidaphat88
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    • 25. Februar 2025 um 22:51
    • #144

    Hier allerdings wird das genaue Gegenteil gezeigt und der Abt und der heutige Tempel scharf für abzocke und „Fake Buddhismus“ kritisiert:

    Macht euch selbst ein Bild

    Abbot of Shaolin Temple passes on the mantle to his son: Fake Monk Earns $21,000 in 10 Days
    #ChinadeepdiveHello, this is China Deep Dive. We have all the information you need to know about China at present. Today's topic is:Explore the shocking tran...
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    • 26. Februar 2025 um 11:03
    • #145
    Zitat

    During times of intense conflict, monks would disperse to seek refuge, leaving temples unoccupied and vulnerable to potential takeover by local armed factions. The defilement or destruction of temples often became a symbolic tool to assert dominance and supremacy over the conquered population. Consequently, numerous monasteries ended up under the control of soldiers or transformed into strongholds for bandit activities. (...)

    Recognizing the potential threat, the Yuan authorities sometimes destroyed temples that held strategic importance but were difficult to control and monitor to prevent their exploitation by rebel forces. (...)

    Amid the chaos of war, marauding soldiers ransacked temples, looting sacred objects, and forcing monks to flee and hide among the general population. On their journeys, monks often became victims of highway robbers, adding to their woes. The prevailing disorder made it challenging for monks to find sanctuary within the temple precincts. The troops of warring factions were not the only threat. During the Yuan Dynasty, temples held significant wealth, rendering them attractive targets for bandit raids aimed at extorting money and valuables from monks. The case of Huaiwei (1317–1375) 懷渭, the dharma heir of the aforementioned Master Daxin who had served as the abbot of Jingci Temple 淨慈寺 in Hangzhou (D. Shi 2006, p. 150) is illustrative. Seeking sanctuary from the chaos, he embarked on a journey to Mount Lushan 廬山. Yet once there, he encountered bandits who sought to extort money from him. Demonstrating great boldness and resolve, he reprimanded them and even exposed his neck, confronting their blades. Startled by his determination, the bandits retreated (M. Shi 1994, p. 131). This episode underscores the commanding presence of monks and their cultivation of fearlessness in the face of death. (...)

    The near destruction of numerous temples at the end of the Yuan Dynasty prompted reflection within the Buddhist community. During the Yuan era, due to the state’s reverence for Buddhism, its policies toward the religion were lenient, resulting in prosperous temple economies. In pursuit of sustenance and protection, even individuals from the lower strata of society sought refuge within the realm of Buddhism. Craftsmen from the slave class also frequently joined the clergy, aiming to escape arduous labor. This permissive environment led to a mixed quality of monks (Guo 2000, p. 335).

    On the other hand, the upper echelons of the monastic community routinely leveraged their economic privileges, pursued indulgence, and in some cases even took wives and concubines. (...)

    during the early Ming Dynasty, Zhu Yuanzhang implemented a series of measures aimed at reforming Buddhist temples and monks (Ryuchi 1939). This included imposing severe penalties on monks who chose to marry (Chen 2021, pp. 423–26). (...)

    During the Yuan Dynasty, Buddhist temples owned extensive land holdings. However, with the outbreak of peasant uprisings, many temples’ tenant farmers joined the rebellions, leading to the discontinuation of rent payments and a substantial reduction in temple revenue. (...)

    Furthermore, the tranquil settings and rich cultural ambiance of Buddhist temples in the Jiangnan region attracted numerous Confucian scholars and intellectuals. Many of them chose these temples for contemplation and developed close relationships with resident abbots. Some of these intellectuals later became advisors and key figures among the ranks of anti-Yuan warlords such as Zhu Yuanzhang and Fang Guizhen. This phenomenon elevated the social status of abbots, leading to a symbiotic alliance between Buddhism and secular political powers. To attract more scholars and cultural figures, these warlord factions displayed immense respect and reverence towards abbots and select temples. They understood that relationships with these abbots and temples could not only solidify their political authority but also garner increased support and allegiance. This mutual collaboration played a pivotal role in safeguarding and advancing Buddhism during this

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    The Influence of Wartime Turmoil on Buddhist Monasteries and Monks in the Jiangnan Region during the Yuan-Ming Transition
    This study explores the transformation of Buddhist culture in the Jiangnan region (present-day southern Jiangsu and northern Zhejiang), driven by wartime…
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    Zitat

    In the mid-Yuan period, Zen Buddhism experienced a revival in Jiangnan, an upsurge primarily attributed to the influence of three prominent monks: Gaofeng Yuanmiao 高峰原妙 (1238–1295), Zhongfeng Mingben, and (Xiaoyin) Daxin. Among these figures, Master Daxin played a pivotal role. He maintained close ties with Emperor Wenzong and bore the honorific title of the “Leader of the Five Mountains”, symbolizing the preeminence of Jiangnan Zen Buddhism over other sects (Chen 2021, p. 309). This historical context elucidates Zhu Yuanzhang’s endeavors to secure support from Longxiang Temple.

    Deren Chan-Mix wurde dann auch so in die Ming-Zeit übernommen. Xiaoyin schrieb auch den Vinaya um, den der Kaiser der Ming-Zeit für alle verbindlich erklärte.

    Toward the end of the Ming dynasty there appeared a man known as Zhuhong from Yunqi. His talents were not sufficient to tackle the mysteries of Zen, nor had he the eye to see into the Way. As he studied onward he could not gain the delights of Nirvana; as he retrogressed, he suffered from the terrors of the cycle of birth and death. Finally, unable to stand his distress, he was attracted to the memory of Huiyuan’s Lotus Society. He abandoned the “steepness” tech-nique of the founders of Zen, and calling himself the “Great Master of the Lotus Pond,” he wrote a commentary on the Amitāyus Sūtra, advocated strongly the teaching relating to the calling of the Buddha’s name, and displayed an incredibly shallow understanding of Zen. ~Hakuin über einen Lehrer der Ming-Dynastie

    2 Mal editiert, zuletzt von ykxjbk1 (26. Februar 2025 um 11:14)

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    • 26. Februar 2025 um 12:53
    • #146

    >Toward the end of the Song dynasty it was gradually absorbed into the Linji tradition, as were all the other Chan lines with the exception of Caodong (Jap. Sōtō). During the Yuan dynasty (1260–1367), the Yunmen line vanished altogether. From the Ming dynasty (1368–1644) on, the Linji tradition flourished to such an extent that it became practically synonymous in China with Chan and even Buddhism as a whole. By the beginning of the twentieth century, to be a Linji monk meant little more than to be an ordained Buddhist monk.

    A Brief History of Chan | An Excerpt from Zen Master Yunmen
    Long before Buddhism arrived in China around the beginning of the Common Era, Chinese thinkers taught ideas whose orientation was of striking similarity to…
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    • 26. Februar 2025 um 20:51
    • #147
    Ole Guacamole:

    >Toward the end of the Song dynasty it was gradually absorbed into the Linji tradition, as were all the other Chan lines with the exception of Caodong (Jap. Sōtō).

    Viel in der Geschichte des Buddhismus hat wohl mit der Beziehung zur Macht zu tun.

    Hat man als Tradition gute Beziehung zur Macht ( man ist der "der Bonze" ) dann führt das häufig zu Korrumpierung und Aufweichung.

    Zu wenig Beziehung zur Macht ( man ist "der Aussenseiter") kann zum Fokus auf Kernaufgabe führen ( und so rein halten) aber oft auch ungünstig, weil man in Einfluß und Geld beschnitten ist.

    Für Chan in China würde ich grob diese drei Phasen sehen:

    1. Außenseiter-Phase In China gab es so in der Tang Zeit einen großen Buddhismus Boom in dem.Shingin und Tendai "der Bonze" waren und Chan eher am Rand ( "der Außenseiter") mitspielte.
    2. Blüte-Phase Gerade weil die Klöster sehr viel Reichtümer und Länderreihen ansammelten, gab es um 800 eine Buddhismusverfolgung die alle hart traf. Aber eben Chan nicht. Von daher prosperierte Chan in der Song Zeit ( 960-1300)
    3. Bonzen Phase Dadurch mutierte Chan zum neuen, machtnahen hippen Mainstream Buddhismus ( "dem Bonzen" ) und nahm Inhalten anderer Schulen in sich auf. Als neuer "Bonze" ging dann die Qualität runter.

    Das ist natürlich extrem vereinfacht, aber ich hoffe es paßt so ungefähr.

    Dann stellt sich die Frage, inwieweit das in Japan anders war. Ein wichtiger Punkt ist wohl, dass es in Japan den Zusammenbruch des alten Buddhismus Mainstreams , der ja in China um 800 einsetzte in der Form nicht gab. Der "alte Buddhismus" (Shingon und Tendai) wurden zwar geschwächt blieben aber mächtig.

    Religion in Japan:

    Religionsgeschichtlich ist der Beginn des japanischen Mittelalters durch das Auftreten verschiedener religiöser Gründerfiguren charakterisiert: Hōnen (1133–1212), Shinran (1173–1262), Dōgen (1200–1253) und Nichiren (1222–1282) verbreiten jeweils neuartige Lehren und stehen damit für eine Welle der Erneuerung innerhalb des japanischen Buddhismus, die man auch als „Neuen Buddhismus“ der Kamakura-Zeit — im Unterschied zum „Alten Buddhismus“ der Tendai- und Shingon-Schulen sowie der sogenannten Nara-Schulen — bezeichnet.

    Die Vertreter des "neuen Buddhismus"

    hatten diese gerade gegenüber dem Gemischtwarenladen Tendai ihre Existenz und Autonomie zu rechtfertigen. Sowohl Eisai, der so 1200 Rinzai nach Japan brachte, als auch Dōgen vom Sōtō, Shinran vom reinen Land und Nichiren waren ja alle zuerst Tendai-Mönche vom Hiei. Und der Hiei war der Meinung, dass er ja all die Traditionen umfasst und es von daher gar keinen Grund gab, neue Traditionen zu etablieren. Von daher war es für die Newcomer wichtig, ihr Alleinstellungsmerkmal zu betonen ( teilweise bis hin zur Intoleranz)

    Während in China ja der "Alte Buddhismus" in der Versenkung verschwand und von daher Amida-Buddhismus und die Chan Schulen zu einem neuen, machtnahen Mainstream wurden. ( später hat dann der Buddhismus insgesamt an Boden gegenüber dem Konfuzianismus verloren )

  • NamoAdidaphat88
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    • 27. Februar 2025 um 08:42
    • #148

    Ich lese zur Zeit das Buch von Meister Hsing Yun dem Gründer von Fo Guang Shan „Buddha der Lotus im Fluss“ .

    In Fo Guang Shan wird auch eine Mischung aus Chan und reines Land Lehren praktiziert.

    Er bringt öfter Zitate von Lin Chi / Linji die mich an Ole erinnern :erleichtert: . Sie erscheinen extrem und beleidigend und verfolgen doch einen Zweck .

    Was ist eure Meinung dazu ?

    Zitat:

    „Der Ch'an-Meister Lin Chi (gestorben 867) schrie einmal laut aus: »Wenn Buddha Shakyamuni heute vorbeikäme und anfinge, den Dharma zu predigen, würde ich ihn mit einem Stecken zu Tode prügeln und seine Leiche den Hunden zum Fraß vorwerfen!« Die Respektlosigkeit des Ch'an-Bud-dhismus ist - besonders weil dieser seit so langer Zeit praktiziert wird - ein äußerst wertvoller Teil der buddhistischen Tradition. Die wilden Worte seiner Meister werden uns immer daran erinnern, kein Luftschloß oder Mausoleum aus dem Buddhismus zu machen. Wenn wir ihn nicht leben und erfahren können, kann er keine wahre Lehre sein. Wenn wir nicht dort anfangen können zu lernen, wo wir uns jetzt befinden, hat der Buddhismus keinen Wert für uns. Wir können ihn

    genausogut mit einem Stecken zu Tode prügeln und den Hunden zum Fraß vorwerfen.

    »Was für einen Nutzen hat die Tripitaka (die offiziell anerkannte Sammlung buddhistischer Sutras und Kommentare)?

    Bringt sie hierher, und ich benutze sie als Lumpen!« Dies ist eine weitere von Meister Lin Chis bekannten Äußerungen.

    Meister Lin Chi war ein Mönch, der sein Leben dem Dharma weihte. Er handelte nicht so, weil er seine Entscheidung be-reute, sondern weil er uns beibringen wollte, nicht den Worten anzuhaften. Er könnte auch gesagt haben, daß Sprache nicht mehr ist, als eine Aneinanderreihung von Lauten, die aus dem Mund von irgend jemandem kommen. Die Wahrheit ist um einiges großartiger als das. Worte sind wie ein Finger, der auf den Mond zeigt - sie sind nicht selbst der Mond“.

    Einige Kapitel später heißt es zum Thema rechte Rede dann :

    „

    Rechte Sprache

    Rechte Sprache bewahrt uns davor, durch das, was wir sa-gen, schlechtes Karma zu erzeugen. Die meisten Menschen erschaffen einen Großteil ihres schlechten Karmas durch unbeherrschte Rede. Niemand sollte sich davor fürchten, die Wahrheit zu sagen, aber die Art, wie wir Dinge aussprechen, und der Zeitpunkt, den wir aussuchen, um sie zu sagen, sind sehr wichtig. Eine Wahrheit, die zum falschen Zeitpunkt ausgesprochen wird - zum Beispiel das Korrigieren eines Mitmenschen vor anderen -, kann enormes Leiden erzeugen. Wenn sogar eine Wahrheit Schaden anrichten kann, wieviel schlimmer können direktes Lügen, Schroffheit oder das Erzählen von unwahren Geschichten sein. Definiert werden kann rechte Sprache in ihrer elementaren Form als nicht lügen, nicht falsch oder doppelzüngig sein, nicht schroff sein und im Gespräch mit anderen nicht sarkastisch oder spöttisch sein. Uber diese grundlegenden Bedeutungen hinaus beschreibt rechte Sprache außerdem eine Form zu sprechen, die nicht provozierend, nicht verleumderisch, nicht stolz oder hochmütig, nicht beleidigend oder kritisch, nicht verbittert oder bissig, nicht, ohne auf den Punkt zu kommen, ausgeschmückt oder geschwollen ist.

    Allen Buddhisten sei geraten, der folgenden Liste große Achtsamkeit zukommen zu lassen. Es ist wichtig zu wieder-holen, daß die meisten Menschen einen Großteil ihres schlechten Karmas durch Sprache erzeugen. Überprüfe dein eigenes Leben, und erkenne, daß dies wahr ist.

    Es gib vier grundlegende Richtlinien, die Sprache betref-fend, denen wir alle folgen können und sollten:

    - Erstens: Sage die Wahrheit.

    - Zweitens: Zeige in deiner Sprache Mitgefühl. Wenn

    Du denkst, daß deine Worte die Gefühle anderer verletzen könnten, sprich sie nicht aus. Nutze deine Stimme, um Sanftheit und Freundlichkeit in diese Welt zu bringen.

    • Drittens: Sei ermutigend. Manchmal können schon ein oder zwei Worte einem Menschen ungeheuren Frieden und große Freude bringen. Wenn du die Möglichkeit siehst, jemanden zu ermutigen, halte dich nicht zurück. Deine Worte können vielleicht genau das sein, was er braucht.
    • Viertens: Sei hilfreich. Nutze Worte, um Menschen zu helfen. Das ist auf viele Arten möglich. Wir können mit unseren Worten lehren und erklären, und wir können Worte auch auf eine Art benutzen, die andere ermutigt, Dinge mit uns zu besprechen. Dieser Punkt ist durchaus wichtig, weil der Dharma am besten durch die Diskussion über ihn erlernt wird

    Wie überall sonst ist der Buddha selber bei der Sprache unser bestes Beispiel. Erinnere dich daran, daß der Buddha als

    »derjenige der wahren Worte, der, der seine Worte nicht ver-ändert, und der, der nicht lügt« bekannt war. Der vom Buddha gelehrte Dharma ist das beste Beispiel für rechte Sprache in der Welt.

    Menschen, die weise sind, drücken sich alle in korrekten, wei-chen, harmonischen und ehrlichen Worten aus. Dies ist so, weil der Gebrauch von korrekten Worten uns von Frivolität befreit, der Gebrauch von weichen Worten uns von Schroffheit befreit, der Gebrauch von harmonischen Worten uns von Doppelzüngigkeit befreit und der Gebrauch von ehrlichen Worten uns vom Lügen befreit.

    -Meister Yung Chia Hsuan Chueh„

    Wie seht ihr das Ganze ? Widerspricht sich das nicht völlig oder ergänzt sich hier Chan und reines Land oder Vinaya ?

    Einmal editiert, zuletzt von NamoAdidaphat88 (27. Februar 2025 um 08:54)

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    • 27. Februar 2025 um 09:28
    • #149

    Linji ist für sein Schlagen und Schreien bekannt. Welches im 17 Jhdt. nochmal wiederauferlebt wurde.

    Auch war es bekannt, das die Mönche gar nicht so genau wussten, in welcher Linie sie jetzt eigentlich stehen. Z.B. war es auch gang und gebe, dann einfach nach dem Tod des Meisters zu sagen, ich bin sein Dharmanachfolge.

    Da gab es dann auch mal einen Reformer, der all diese in "Linie ungenau" gebracht hat, die keine klassische Dharmaübertragung erhalten haben. Ich glaube das hat sich aber nicht durchgesetzt.

    Was ich aufzeigen wollte ist, dass es überhaupt gar keine Bedeutung hat, wenn jemand heutzutage sagt, ich bin in der Linji Linie, wie bei Taixu oder TNH findet man da entweder falsche Ansichten der Lehre (Chan) oder eben auch gar nichts oder nur wenig davon, sondern andere Schulen, meistens ein Mix daraus. Linji Linie, ist nichts anderes als ein Wort für alle möglichen buddh. Richtungen, zumindest in China, Vietnam, Taiwan und (teils?) Korea und bedeutet nicht, das die das Chan unbedingt verstanden haben, selbst wenn sie meinen sie wären Vertreter davon.

    Wie das zu Stande kam, kann man sich jetzt denke ich erörtern.

    Ich denke das viele Chan-Vertreter heutzutage, eher reine Land Buddhisten sind die dazu noch ähnlichkeiten zu Vinaya-Schulen haben.

    Nach diesem Maßstab sollte man solche bewerten und die Qualitäten festmachen, wenn man aber den Anspruch hat, diese als die großen Chan-Meister darzustellen, und sie mit der Patriarchen-Lehre vergleicht, wird man denke ich auf klare Wiedersprüche treffen. Das jemand Linji kommentiert, reicht da nicht. Die Frage ist ja, implementieren sie die Lehre? Oder sind es für sie nur Philosophien?

    Leben sie im nicht-anhaftenden Geist? Ich denke um das zu sagen, reicht es nicht, auf Wikipedia zu sehen "oh die sind in der Linji Linie". Man muss die Lehre individuell untersuchen.

    Bei deinem Beispiel ist es doch offensichtlich, Linji sagt, sowas wie Konzepte von rechter Rede erzeugt Karma und man solle sich nicht an solche Schriften hängen, dann wird aber doch wieder die Empfehlung zur rechter Rede gegeben. Bei Linji muss man verstehen, das auch das Schlagen und Schreien, rechte Rede war (*ohne jetzt auf dumme Ideen zu kommen!). Genau wie Nanssen Katze ein Buddha-Wort. Daher muss man sich genaustens Fragen, ob so ein Yung Chia, etwas zu sagen hatte oder nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von ykxjbk1 (27. Februar 2025 um 10:27)

  • NamoAdidaphat88
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    • 27. Februar 2025 um 09:52
    • #150

    Das ganze beginnt ja mit Bodhidharma der nach China gekommen war und in Shaolin lehrte und in einer Höhle meditierte. Er hat auch öfter mal zugelangt oder geschrien. Das ist sozusagen ein Charakter des Chan.

    Schaut mal bei Minute 50:40 in diesem sehr guten Film über Bodhidharma . Da redet ein chinesischer Mönch über die Leerheit der Dinge . Und Bodhidharma haut ihm darauf hin eins auf die Rübe :erleichtert: .

    Bodhidharma Film

    Ich bin Ole mittlerweile dankbar 🙏

    Ich habe etwas gelernt …

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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