Ich habe mich gefragt in welchem Verhältnis sati & sampajañña zu vitarka & vicāra stehen. Sati und sampajañña werden häufig zusammen erwähnt.
Sampajañña (Pali) bedeutet Wissensklarheit oder klares Verstehen und ist mit der Achtsamkeit (sati) verbunden. Wissensklarheit gehört zu den mentalen Qualitäten der Vipassana-Meditation und der meditative Praxis in allen buddhistischen Traditionen. Sampajanna bezieht sich auf den mentalen Prozess, durch den man seinen eigenen Körper und Geist mit Achtsamkeit wahrnimmt und begleitend die ständige Veränderung aller Sinneswahrnehmungen (anicca).
Vitarka und Vicāra werden über den gewöhnlichen Sprachgebrauch hinaus als mentale Faktoren des ersten jhanas - der ersten meditativen Vertiefung - in einem spezifischeren Sinn gebraucht.
Wenn man nachdenkt, ist der offensichtlichste Aspekt, der gröbste Aspekt, die Verbalisierung. Aber sie geschehen nicht allein. Es gibt eine Art Anhebung des Geistes auf ein Objekt. Das ist normalerweise ziemlich subtil, und wir bemerken es nicht, weil wir an den Worten interessiert sind. Es wird manchmal deutlicher, wenn man versucht, über etwas nachzudenken, aber der Geist ist nicht wirklich interessiert. Es ist, als würde man den Geist immer wieder auf das Thema lenken, aber es passiert nicht viel. Man kann es auch spüren, wenn die Worte aufhören. Der „Gedanke“ ist in gewissem Sinne da, abgesehen von den Formulierungen. Es ist ein subverbaler Gedanke, ein Platzieren oder Schweben des Geistes auf eine bestimmte Weise.
Das ist es, worauf sich Vitakka im Jhana bezieht. Dies ist der subtile Aspekt des „Gedankens“, der ins jhana übergeht, wenn der grobe Aspekt, die Verbalisierung, zurückgelassen wird.
Und wie bei vitakka, so auch bei vicara. Vikara ist das „Erforschen“ von etwas und bezieht sich in der gewöhnlichen Sprache auf das Umherwandern an einem Ort zu Fuß. Psychologisch gesehen bedeutet es normalerweise ein längeres Nachdenken oder Untersuchen eines Gedankens, ein Festhalten an dem Thema, das vitakka in den Sinn gebracht hat. Im Jhana folgt es demselben Prozess. Die grobe verbale Reflexion ist längst verschwunden, und an ihre Stelle ist das sanfte Halten oder Drücken des Geistes mit seinem Objekt getreten.
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Alles anzeigenvitakka vicāra
'Gedankenfassung und Diskursives Denken', gelten als im Geiste sich vollziehende 'sprachliche Funktion' (vacī-saṅkhāra, siehe saṅkhāra, 2), das 'innere Sprechen' (,parole interieure').
1. »Gedankenfassung (vitakka) ist dasselbe wie das Aufgreifen eines Gedankens und bezeichnet ein Aufmerken. Ihr Merkmal ist, daß sie das Bewußtsein in der Vorstellung (Objekt) festigt . . .
2. Als Diskursives Denken (vicāra) gilt das Umherwandern, das Hin- und Herwandern (des Geistes) . . . Es äußert sich in der fortgesetzten Tätigkeit des Geistes.« (Vis. IV).
vitakka, wird verglichen mit dem Anschlagen einer Glocke oder eines Gongs,
vicāra mit dem Nachklingen beider; oder
vitakka mit dem Anfassen eines Topfes,
vicāra mit dem Auswischen desselben;
vitakka mit dem anfänglichen Flügelschlage eines Vogels,
vicāra mit seinem ruhigen Fluge;
vitakka mit dem Sichniederlassen einer Biene auf einer Blüte,
vicāra mit ihrem Aussaugen des Blütenhonig
In welchem Verhältnis stehen nun sati (Achtsamkeit) und sampajañña (Wissensklarheit) zu vitarka (Gedankenfassung) und vicāra (Erforschen des Gedanken oder bei dem Objekt bleiben)? Habt ihr dazu erhellende Ideen? Überschneidet sich die Bedeutung? Oder sind es verschiedene Begriffe? Oder kann man einen Begriff dem anderen unterordnen?