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Zen-Meister*in

  • Dae Kyong
  • 6. November 2021 um 10:50
  • Zum letzten Beitrag
  • Dae Kyong
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    • 6. November 2021 um 10:50
    • #1

    Liebe Bosale!

    Es ist schön, dass ich hier wieder den doch aus der Luft gegriffenen Meinungen zu Mokudo Taisen Deshimaru begegnen darf. Wenn sich jemand in dieser Art äußert, weiß man sofort, dass es kein Meister in seiner Praxis gibt.

    Personen, die ein Meister haben, sind weg von dem Ideal und doch sehr ernüchtert, was sie sich da eingehandelt haben. Wie ein Single, der sich nach einen Partner verzehrt und wenn er einen gefunden hat, ...

    Ich könnte den Namen meines Meisters einfach nennen. Ein Schüler, der Meister Deshimaru gefolgt ist, aber es gibt zuviel Singles hier und ich weiß selbst, was ich an ihm habe.

    Auf bald.

    Andreas Mei Un Kleffel

    :)

  • Schmu
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    • 10. November 2021 um 14:38
    • #2

    Ich habe leider keinen Meister / keine Meisterin. Mir bleibt nur Zazen und Lektüre, ich freue mich trotzdem auf den Winter:

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

    :)

  • Leonie
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    • 11. November 2021 um 19:06
    • #3

    Letztlich verdanke ich es Deshimaru, dass ich mich überwunden hatte und bei einem "Meister" um Schülerschaft anfragte. In einem seiner Bücher las ich nämlich den Satz, dass es ohne Meister kein Zen gäbe. Der Gedanke war dann nicht mehr los zu lassen, also griff ich dann eben zu. Wenn der Schüler erscheint, erscheint auch der Meister - wenn dieses, dann jenes.

    Ich hatte allerdings keine besonderen Ansprüche an die Qualität eines Meisters, also nahm ich das, was vor mir war. Mir ging es nur um Zen. Und wenn ich dazu einen Meister brauche - ok.

    Allerdings sehe ich das heute anders: Ohne Schüler gibt es kein Zen. Ich muss bereit sein, aus allem und von allem zu lernen. Und aus Kritik und Widerspruch lerne ich am meisten, weil mich das dazu bewegt, den Dingen selbst auf den Grund zu gehen.

    :zen:

  • Schmu
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    • 11. November 2021 um 19:33
    • #4
    Leonie:

    den Dingen selbst auf den Grund zu gehen

    Das ist die einzige Möglichkeit. "Was glotzt du so in der Gegend herum? Es geht um dich!" Wenn ich lese, wie sie früher ihr "Satori" hatten und dann durchs ganze Land gereist sind, um einen zu finden, der sagt: "Yes, that's it!" - damit kann ich nicht viel anfangen. 3 Meister sagten "Nein" und der 4. sagt dann "Ja". Das ist alles unwichtig für mich. Was mir aber fehlt, ist Kritik und Widerspruch. Man kann mehr aus Büchern holen, als es auf den ersten, oberflächlichen Blick aussieht, aber es kann keinen Menschen aus Fleisch und Blut ersetzen.

    Was Bücher angeht: Dogen ist vermutlich Gold wert. Aber er ist wahnsinnig schwer zu verstehen, für mich jedenfalls. Ein poetischer, metaphernreicher Sprachkünstler, der viel Hintergrundwissen erfordert, um ihm auch nur halbwegs auf die Spur zu kommen.

  • Igor07
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    • 11. November 2021 um 23:20
    • #5
    Schmu:

    Ein poetischer, metaphernreicher Sprachkünstler, der viel Hintergrundwissen erfordert, um ihm auch nur halbwegs auf die Spur zu kommen.

    Klar doch, wie es anders kann man die unmittelbare innere Erkennntnis der Wahrheit zu vermitteln? Denn dieses Erlebnis ist per Natur rein "mystisch", aber im guten Sinne.

    Egal welche tiefe "spirituelle" Erfahrung ist michts möglich mit rein verbalen Mitteln zu schildern.

    Dann bleibt nur der Hinweis.

    Der Finger. /aber kein Mond/.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor07
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    • 11. November 2021 um 23:30
    • #6
    Leonie:

    Allerdings sehe ich das heute anders: Ohne Schüler gibt es kein Zen. Ich muss bereit sein, aus allem und von allem zu lernen.

    Das ist doch die Aufgabe des Lehrers, dir nur den "Hinweis", sozusagen den "Schubs" zu geben. Aber gehen man kann nur selbst, nur auf sich allein gestellt.

    Der echte Lehrer verlässt dann irgendwann den "Schüler", wie es war mit dem L. Vaughan-Lee und I.Tweedie...

    Und was diese Beziehung in Buddhismus betrifft, sehr klar spricht Ch.Trungpa.

    Wenn ich es richtig erinnere, am Ende der Schüler merkt sogar den Lehrer überhaupt nicht, der wäre für ihn wie der Stein auf dem Strassenrand.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Leonie
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    • 11. November 2021 um 23:58
    • #7

    Ja, Kodo Sawaki ....


    [lz]

    30. An dich, der du sagst, dass das Shôbôgenzô schwer zu verstehen ist

    Dôgen Zenji erwartet wirklich nichts Menschenunmögliches von uns. Es geht nur darum, natürlich zu werden, ohne leere Gedanken und Sonderbarkeiten. Überhaupt verlangt der Buddhismus nach nichts Sonderbarem, sondern nur danach, natürlich zu werden. Selbst wenn uns manche Verse in den Sutren sonderbar erscheinen mögen - beispielsweise: "Das weiße Härchen zwischen den Augenbrauen lässt die dreitausend großen Welten erstrahlen" - so sind das doch nur literarische Symbole für das Königs-Samadhi.

    Die Sache, die an Dôgen Zenji am meisten fasziniert, ist, dass er dich selbst als Buddhalehre ins Auge fasst, anstatt Märchen für Normalbürger zum Besten zu geben. Deshalb trennt er uns auch nicht von Amithaba und Shakyamuni, sondern spricht vom Fahrzeug des einen Buddha, und der bist du selbst. Da versteht es sich von selbst, dass für Dôgen Zenji die Praxis des Zazen das Gedeihen des Buddhadharma bedeutet, und nicht etwa das Errichten von Tempelhallen und Pagoden. Dôgen Zenjis Zazen ist vollkommen transparent. Es bringt dem Normalbürger nichts: "Übe die Buddhalehre nicht um deiner selbst willen. Übe sie nicht, um dir einen Namen zu machen. Übe sie nicht, um Verdienste zu erwerben. Übe sie nicht, um spirituelle Erlebnisse zu haben. Übe die Buddhalehre einfach der Buddhalehre zu Liebe." (Gakudôyôjinshû) Das ist sein Dharma.

    Dôgen Zenji "kehrte mit leeren Händen heim" (Eihei Kôroku). Als er zurück nach Japan kam, zeigte er kein Satori herum wie andere ihre Tätowierungen. "Durch Zazen zum Satori gelangen" - ganz offen und ungekünstelt erlöst uns seine Heimkehr mit leeren Händen von dieser verkrampften Behauptung.

    Ein Christ fragte mich einmal: "Mein Pfarrer hat gesagt, dass keine Religion soviele Lügen verbreitet wie der Buddhismus. Stimmt das wirklich?" Da habe ich geantwortet: "Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, schlaues Kerlchen!" Sowohl das Lotus-Sutra als auch das Blumenglanz-Sutra und das Shôbôgenzô sind nichts als lauter Lügen, wenn sie nicht in die Praxis umgesetzt werden. Ohne Zazen ist Buddhismus eine reine Lüge.[/lz]

    Es braucht natürlich auch Menschen, die uns helfen unser Studium zu verstehen.

    Wir haben das Glück durch das Internet an Texte und Hilfen zu kommen, die uns von lebenden Hohlköpfen befreien, auch Menschen aus Fleisch und Blut. Ich muss das schon leider so anmerken, es gibt ziemlich wenige, die man so in der Zen-Szene treffen kann und die ich empfehlen könnte.

    Der letzte war Meido Moore, den ich auf dem youtube-Kanal vom Asso-Blog zufällig gefunden habe. Auch Guo Gu (Dr. Jimmy Yu) gehört dazu.

    Guo Gu, Chan Buddhism, Tallahassee - You Are Already Free.

    Aber deshalb würde ich nicht nach Amerika fahren.

    Erst durch meine Teilnahme am DBU Forum habe ich Leute getroffen, die mir eine große Hilfe waren. Nachdem das DBU Forum dicht machte, bin ich dann hierher gekommen. Vorher war ich noch im Zen-Forum.

    Das diskursive Denken ist zwar ein Hindernis nach der Lehre, aber ich praktiziere es nach Art von Nagarjuna - am Ende meiner inneren Diskurse bleiben noch ein paar Krümel, die ich dann den Vögeln schenke.

    Wissen ist Illusion - Nicht-Wissen ist ohne Bewusstsein, heißt es in einem Dialog zwischen Nansen und Joshu im Mumonkan, Fall 19 - der alltägliche Geist ist der Weg. Ordinary mind - Zen ist nichts Besonderes, der Zen-Schüler ist nichts Besonderes, die absolute Wahrheit ist nichts Besonderes.

    :zen:

  • Igor07
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    • 12. November 2021 um 00:49
    • #8
    Leonie:

    Das diskursive Denken ist zwar ein Hindernis nach der Lehre, aber ich praktiziere es nach Art von Nagarjuna - am Ende meiner inneren Diskurse bleiben noch ein paar Krümel, die ich dann den Vögeln schenke.

    Nichts nur "Vögeln", *lach*, schön ausgedrückt!

    Aber die absolute Wahrheit ist nichts besonderes, die ist momentan jetzt mein Abtippen als der Zeichen der Dankbarkeit von kleimen "Vögelchen".:rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • fck.you
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    • 12. November 2021 um 05:24
    • #9

    Ich habe mir gestern einen neuen Meister gekauft und zwar den Meister Proper.

    Der Meister erscheint mir als authentische Glatze wie der Klarheit aus dem Gesicht geschnitten.

    Klar indes, er ist extrem kraftvoll in seiner Wirkung, nicht nur mit Wasser, auch als Cocktail oder Shot.

    Für mich haut die Direktheit seiner Leere rein - aber auch nur die flüssige Form.

    Neuerdings gibt es so Schmutzradierer, die finde ich nicht so gut wegen der Reibung.

    Auch die Sprühflaschen konnte man probieren, verstopfte dann aber.

    Mit dem Konzentrat muss man halt nur aufpassen was die Mischung angeht...

    Wenn ich die Mischung zu stark mache, reinigt der mir zu viel und es bleiben chemische/ unnatürliche Rückstände.

    Zu leicht hinterlässt sogar die Reinigung noch Dreck... aber gut man durchläuft die Kreisläufe dann mehrmals..

    eben bis alles sauber ist.

    Guten morgen!

  • Schmu
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    • 13. November 2021 um 21:56
    • #10
    Leonie:

    Der letzte war Meido Moore... Auch Guo Gu (Dr. Jimmy Yu) gehört dazu.

    Ich hab mir die mal ein bisschen angeschaut, es gibt zu beiden einiges zu finden. Zwei sehr schöne Hinweise, danke.

    Leonie:

    Wir haben das Glück durch das Internet an Texte und Hilfen zu kommen, die uns von lebenden Hohlköpfen befreien, auch Menschen aus Fleisch und Blut.

    Zum Glück steigt im Alter das Unterscheidungsvermögen zwischen Hohlköpfen und Nicht-Hohlköpfen, so kommt es mir jedenfalls vor.

    Wenn sie das hier...

    Leonie:

    Zen ist nichts Besonderes, der Zen-Schüler ist nichts Besonderes, die absolute Wahrheit ist nichts Besonderes.

    ... nicht verkörpern / ausstrahlen, taugen sie nichts.

  • Useless
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    • 14. November 2021 um 00:41
    • #11

    Ich weiß nicht, ob es ein Grund zur Sorge oder zum erleichtert sein ist, dass nicht nur wir im Schüler/Meister-Geschäft auf Hohlköpfe hereinfallen. Sheng-yen hat Guo Gu und Chi Chern anerkannt, aber auch eine Null-Nummer wie Guo Jun.

  • Noreply
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    • 14. November 2021 um 08:13
    • #12

    Ein Gedanke zu Meisten*innen:

    Mir ist gerade eingefallen, warum ich so viele von Meistern lese und erfahren will.

    Ich suche und finde Worte, die mir mein Leben erklären, wie es war und warum es so war, dass ich werden konnte der ich jetzt eben bin.

    Nichts besonderes, für mich. Ich versuche Dukkha des Vergangenen und Jetzigen zu verstehen und zu vermindern.

    Nun der Ein-Auf-faller:

    Es gibt wohl sehr viele die Worte von Meistern suchen und finden, um das Jetzige und Zukünftige Dukkha zu verstehen und zu vermindern. Also Karma, Handlungen zum Dukkha vermindert auszuführen. Irgendwie ist das in meinem Denken und Handeln nicht verortet. Ich hab aus Vergangenem und den jetzigen Möglichkeiten für Zukunft erkennen versucht, hab aber schnell festgestellt das, wenn ich einen Plan habe und den erfüllen will schnell planlos werde und hab es gelassen die Zukunft zu gestalten.

    Die "Erleuchtung:

    Ich suche Meister, um mein Vergangenes zu prüfen um zu erkennen was jetzt ist und nicht um das jetzt zu verstehen, um eine bessere Zukunft zu erreichen.

  • Schmu
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    • 14. November 2021 um 09:43
    • #13
    Axel:

    aber auch eine Null-Nummer wie Guo Jun.

    Der wirkt auf mich jetzt auch nicht wie einer, der weit gekommen ist. Aber woran sieht man das? Wonach gehst du, wenn du da zu einer Einschätzung kommen willst?

  • fck.you
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    • 14. November 2021 um 10:12
    • #14

    Man kann das wie so ein Boot mit Mast sehen... auf dem Ozean... viel Wind..

    Der Master (engl.), der Meister, in der Mitte des Boots und er zeigt dir von wo der Wind kommt.

    Gespannt schaut man erst, beobachtet was der Mast macht und wie er macht -

    Was macht er eig.? Der ist doch immer nur in der Mitte installiert, also auch passiv?

    Wenn das Boot dann irgendwann mal ausversehen alleine fährt wird es interessant...

    Nun laufe ich am Baldeneysee in Essen rum... was hier nicht alles steht,...

    Darunter auch viele Boote, die keinen Mast installiert haben... fährt trotzdem irgendwie, lässt sich treiben.

    Witzig oder?
    Auf einem alten Schiff lernt man segeln ;)

  • Useless
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    • 14. November 2021 um 10:36
    • #15
    Schmu:

    Aber woran sieht man das? Wonach gehst du, wenn du da zu einer Einschätzung kommen willst?

    Darum ging es in meinem Beitrag: Ich habe keine Ahnung, an was ich das sehen könnte - höchstens im Nachhinein, aber selbst da bastelt man sich ja dann gerne seine Rechtfertigungen zusammen.

    Und da ein (soweit jemand wie ich das beurteilen kann) geachteter Meister wie Sheng Yen anscheinend auch nicht mehr sieht als ich, frage ich mich, ob ich das tröstlich oder erschreckend finden soll.

  • Noreply
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    • 14. November 2021 um 11:13
    • #16
    seinistsein:

    Man kann das wie so ein Boot mit Mast sehen... auf dem Ozean... viel Wind..

    Der Master (engl.), der Meister, in der Mitte des Boots und er zeigt dir von wo der Wind kommt.

    Gespannt schaut man erst, beobachtet was der Mast macht und wie er macht -

    Was macht er eig.? Der ist doch immer nur in der Mitte installiert, also auch passiv?

    Wenn das Boot dann irgendwann mal ausversehen alleine fährt wird es interessant...

    Nun laufe ich am Baldeneysee in Essen rum... was hier nicht alles steht,...

    Darunter auch viele Boote, die keinen Mast installiert haben... fährt trotzdem irgendwie, lässt sich treiben.

    Witzig oder?
    Auf einem alten Schiff lernt man segeln ;)

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    Ich lauf oft am Rhein-Herne-Kanal und kann das gut nachempfinden.

  • Sudhana
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    • 14. November 2021 um 11:54
    • #17

    [lz]

    Huangbo sagte bei der Unterweisung seiner Bruderschaft: Ihr Leute hier seid samt und sonders Tresterlecker. Das ist die Art, wie ihr als fahrende Scholaren von Ort zu Ort pilgert. Wo aber habt ihr euer Heute? Wisst ihr denn eigentlich, dass im ganzen großen Tang-Reich kein Zen-Meister zu finden ist?

    Nun war da ein Mönch, der trat vor und sagte: Dann möchte ich nur wissen, was es bedeutet, dass überall im Lande Klöster sind, wo man sich der Scholaren annimmt und Bruderschaften leitet?

    Huangbo erwiderte: Ich sage nicht: Es gibt kein Zen; nur: Es gibt keinen Meister.[/lz]

    (11. Präzedenzfall des Biyan Lu, Übers. W. Gundert)

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Schmu
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    • 14. November 2021 um 12:11
    • #18

    Useless

    Also, um nochmal auf Guo Jun zurückzukommen: Das ist für mich (nur für mich!) definitiv kein Meister, der für mich in Frage käme. Und für dich auch nicht, so habe ich dich jedenfalls verstanden. Mich interessierte, wie du das in Worte fassen würdest. Ich vermute, dass es nicht an seinem Reichtum und seinen Gerichtsverfahren liegt (wie bei Wikipedia zu lesen), das alleine muss ja noch nichts heißen.

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  • Katrin.
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    • 14. November 2021 um 12:36
    • #19

    Dazu mal ein Interview mit Alexander Poraj, einem Zen-Lehrer den ich mir mal eine Weile lang angeschaut habe. Er sagt an einer Stelle (nicht in diesem Video, aber ich weiß nicht mehr in welchem), dass z.B. bei zwei Personen immer derjenige der "Meister" ist, der gegenwärtiger ist.

    D.h. ein Zen-Meister ist eine Person, die häufig gegenwärtig ist, kann aber durchaus auch mal nicht gegenwärtig sein.

    Ich habe an eine Stelle gespult, an der Poraj zu dem Punkt gefragt wird, dass viele Zen-Meister in der Vergangenheit auch Scheiße gebaut haben und wie das denn sein kann. Das Video ist aber auch als ganzes zu empfehlen, es geht um verschiedene Punkte, auch was Liebe aus der Sicht des Zen ist oder "Erleuchtung" usw.

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  • Useless
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    • 14. November 2021 um 12:46
    • #20
    Schmu:

    Useless

    Ich vermute, dass es nicht an seinem Reichtum und seinen Gerichtsverfahren liegt (wie bei Wikipedia zu lesen), das alleine muss ja noch nichts heißen.

    Doch, exakt daran liegt es! Ich persönlich verstehe nicht, wie man bei der Beurteilung von jemandem, der sich als Meister bezeichnet/bezeichnen lässt, über sowas hinwegsehen könnte. Und das Gute ist: Ich brauche es nicht in Worte zu fassen! Ich verlasse mich da ganz auf meine Intuition.

  • Schmu
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    • 14. November 2021 um 13:09
    • #21
    Axel:

    Doch, exakt daran liegt es!

    Völlig ok. Habe keinerlei Probleme damit. Es hat mich nur interessiert, weiter nichts.

  • Leonie
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    • 14. November 2021 um 21:31
    • #22

    Wir projizieren unsere Wunschvorstellungen von Eigenschaften auf Personen, denen wir bevorzugt folgen wollen, sind uns aber dessen nicht bewusst. Eben das was avijja - Nicht-wissen - bedeutet - Nichtwissen ist ohne Bewusstsein. Erst durch Leiden wird es dann möglich die Projektion zu erkennen und sie zurück zu nehmen und aufzulösen.

    Wenn also einer wie Sheng Yen einen Fehlgriff getan hat, dann ist das nichts besonderes. Es ist wie wenn eine oder einer durch einen HeiratsschwindlerIn sein Vermögen und seinen Verstand verliert - wenn man auf so eine Person trifft, dann ist man nur dadurch geschützt, dass man selbst Heiratsschwindler ist. Im Zen heißt es "Ein Dieb erkennt einen Dieb."

    Die entscheidende Frage ist nicht, wie konnte einer wie Sheng Yen so einen zum Nachfolger ernennen, sondern wie hoch lege ich mein Stöckchen, damit ich einen als Meister (an)erkenne. Also ich habe bisher noch immer das Sandkörnchen im Reis gefunden. Auch bei Sheng Yen, den ich durchaus sympathisch finde, aber das reicht ja nicht.

    :zen:

  • Useless
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    • 14. November 2021 um 23:08
    • #23

    Es geht nicht darum, Sheng Yen (den ich für einen guten Lehrer halte) mit Dreck zu bewerfen oder Stöckchen hochzuhalten, sondern um ein System, in dem jemand nach nur acht Jahren Praxis einen Titel wie 'Dharma-Erbe' verliehen wird und der zum Abt eines großen Zentrums ernannt wird.

  • Leonie
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    • 14. November 2021 um 23:25
    • #24

    Der wikipedia-Artikel über ihn ist beeindruckend - und man fragt sich, woher hat er die Zeit gehabt, das alles zu vollbringen?


    [lz]

    Guo Jun started practicing meditation intensely in 1997. He studied various traditions of Buddhist practice, from Tibetan Buddhism, Theravada Buddhism, and also Mahayana tradition, including Ch'an Buddhism under the guidance of Sheng-yen.[8] He entered solitary retreat in 1999 in Korea at Hwa Gye Sa Buddhist Monastery and Song Kwang Sa Buddhist Monastery.

    After learning under personal tutelage of Sheng-yen from Dharma Drum Mountain, Taipei, Taiwan, he got Inka Shomei (verification of attainment/印可证明). In 2005 he received lineage transmission as the 58th generation Dharma heir of Linji Chan school and 53rd generation Dharma heir of Caodong Chan School of Chinese Buddhism.[7] He also got Inka Shomei from Qinying from Fuhui Monastery, Taipei, Taiwan and received transmission as the 42nd generation of Dharma heir of Xianshou Huayan and Cien East Asian Yogācāra schools of Chinese Buddhism.[7] On the 28th of August 2013, Hsing Yun, the founder of Fo Guang Shan, held the passing of doctrines ceremony for the 69 from the second generation of disciples at Tathagata Hall and Guo Jun was one of them.[9]

    He is a member of Australian Psychological Society. He is also a spiritual and guiding teacher of Chan Community Canada,[1] and Dharmajala Indonesia.[10] He was the abbot of Dharma Drum Retreat Center in Pine Bush, New York from 2005 to 2008. He was the abbot of Mahabodhi Temple in Singapore until 2017. In February 2017, Guo Jun stepped down as abbot of the Mahabodhi Monastery and now the president of the monastery's management committee. Jing Yao replaced him as the abbott, witnessed by senior monks from various countries.[11][/lz]

    Diese Titel-Sammelei findet sich aber bereits bei Sheng Yen, der ja zwei Traditionen, Systeme, Kulturen vereinbaren musste.[lz]

    He was a 57th generational dharma heir of Linji Yixuan in the Linji school (Japanese: Rinzai) and a third-generation dharma heir of Hsu Yun. In the Caodong (Japanese: Sōtō) lineage, Sheng Yen was a 52nd-generation Dharma heir of Dongshan Liangjie (807-869), and a direct Dharma heir of Dongchu (1908–1977).[1][/lz]

    Das ist aber, wie mir ein Freund aus Taiwan erzählt hat, typisch für den taiwanesischen Chan Buddhismus - möglichst viel und von allem in einem durchaus positiven, integrativen Sinn.

    :zen:

  • Useless
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    • 14. November 2021 um 23:33
    • #25
    Leonie:

    Der wikipedia-Artikel über ihn ist beeindruckend - und man fragt sich, woher hat er die Zeit gehabt, das alles zu vollbringen?

    Ich frage mich eher, wie 'tief' man soviel in so kurzer Zeit machen kann. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich irgendwo mal was von seinen 'universitären' Arbeiten gesehen habe, ganz anders wie etwa bei Jimmy Yu.

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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