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satipatthana sutta

  • Lucky Luke
  • 19. April 2016 um 20:24
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  • Sunu
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    • 20. April 2016 um 13:08
    • #26
    Sherab Yönten:
    mukti:

    Mit zunehmendem Erkennen der Wirklichkeit - Leidhaftigkeit, Vergänglichkeit und Ichlosigkeit des Daseins - werden die Hindernisse dann immer schwächer bis sie am Ende gar nicht mehr entstehen.

    Danke, mukti für die vollständige Aufzählung der Hindernisse ! Ich habe vor kurzem bei mir wieder eine Schwachstelle entdeckt: Die Art wie ich reagiere wenn eine Person sich arrogant mir gegenüber verhält. Im Nachhinein kann ich darüber kontemplieren, aber es fällt mir sehr schwer, mir während der Situation Leidhaftigkeit, Vergänglichkeit und Ichlosigkeit des Daseins zu gegenwärtigen. Geschweige denn in künftigen Situationen. :?


    Oh, das kenne ich :D ... Es ist für mich ganz wichtig, dass ich erstmal versuche die Situation ( Ich fühle da zB. oft Wut) zu akzeptieren, statt da was unterdrücken zu wollen. Es ist auch eine ganz normale Reaktion diese Wut zu empfinden in solchen Situationen. Indem ich sie akzeptiere ( das Dasein ist letztendlich leidvoll), bin ich schon auf dem rechten Weg. In dem ich die Wut betrachte ( Achtsamkeit) , komme ich weiter voran ( Es gibt eine Ursache). Verblendung wird nach und nach beseitigt und an ihre Stelle tritt " bedingtes Entstehen".. So kann ich mich davor bewahren, dass aus der Wut kein Hass wird und somit bleibt sie weiter folgenlos...
    Durch die Verinnerlichung des bedingten Entstehens, entwickelt sich ausserdem " echtes " ( ohne Erwartungen, sondern durch Einsicht bedingt) Mitgefühl, welches sich wiederum als sehr hilfreich beim voranschreiten des Weges erweisen kann. Ganz in der Art und Weise wie mukti mit Metta schon beschrieben hat.

    Es bringt meiner Meinung nach nichts, eine weitergehende Abneigungen gegen meine bedingt entstanden Emotionen und Gefühle zu entwickeln. Das wäre einfach nur kontraproduktiv und nichts weiter als eine Form von ( umgekehrten) Sinnesverlangen.

  • Noreply
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    • 20. April 2016 um 13:19
    • #27

    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?…=318258#p318258
    Das Einfache ist nie leicht zu handeln. Das ist ja die Schwierigkeit, etwas einfach mal so machen steht den bewährten Handlungsabläufen entgegen. Auch wenn wir schon lange wissen was diese bewirken, erscheinen sie uns doch immer wieder als Das Einfache.
    Wenn Satipattana zur "Gewohnheit" wird wird es so werden. Wie bei mir üblich habe ich diese Erfahrungen aus reiner Notwehr gegen die "Wünsche" weit vor dem Wissen angewendet das es überhaupt sowas existiert wie Satipattana. Buddha bestätigt also meine Erfahrungen. Achtsamkeit musste ich früh entwickeln, mein Wünsche erfüllen gegenüber meinem Lebensumfeld hätte mich sonst umgebracht. Vielen Menschen war diese Wendung nicht recht denn sie verloren alle Rechte an mich. Kann ein Nachteil sein ist aber nur eine Vorstellung.
    Verachte nicht die Sinnesobjekte, sie sind gleich dem Erwachen zur Wirklichkeit.

  • Noreply
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    • 20. April 2016 um 13:24
    • #28
    Sunu:
    Sherab Yönten:

    Danke, mukti für die vollständige Aufzählung der Hindernisse ! Ich habe vor kurzem bei mir wieder eine Schwachstelle entdeckt: Die Art wie ich reagiere wenn eine Person sich arrogant mir gegenüber verhält. Im Nachhinein kann ich darüber kontemplieren, aber es fällt mir sehr schwer, mir während der Situation Leidhaftigkeit, Vergänglichkeit und Ichlosigkeit des Daseins zu gegenwärtigen. Geschweige denn in künftigen Situationen. :?


    Oh, das kenne ich :D ... Es ist für mich ganz wichtig, dass ich erstmal versuche die Situation ( Ich fühle da zB. oft Wut) zu akzeptieren, statt da was unterdrücken zu wollen. Es ist auch eine ganz normale Reaktion diese Wut zu empfinden in solchen Situationen. Indem ich sie akzeptiere ( das Dasein ist letztendlich leidvoll), bin ich schon auf dem rechten Weg. In dem ich die Wut betrachte ( Achtsamkeit) , komme ich weiter voran ( Es gibt eine Ursache). Verblendung wird nach und nach beseitigt und an ihre Stelle tritt " bedingtes Entstehen".. So kann ich mich davor bewahren, dass aus der Wut kein Hass wird und somit bleibt sie weiter folgenlos...
    Durch die Verinnerlichung des bedingten Entstehens, entwickelt sich ausserdem " echtes " ( ohne Erwartungen, sondern durch Einsicht bedingt) Mitgefühl, welches sich wiederum als sehr hilfreich beim voranschreiten des Weges erweisen kann. Ganz in der Art und Weise wie mukti mit Metta schon beschrieben hat.

    Es bringt meiner Meinung nach nichts, eine weitergehende Abneigungen gegen meine bedingt entstanden Emotionen und Gefühle zu entwickeln. Das wäre einfach nur kontraproduktiv und nichts weiter als eine Form von ( umgekehrten) Sinnesverlangen.

    Das ist so wie Du schreibst.

  • Sunu
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    • 20. April 2016 um 14:00
    • #29
    Ellviral:

    Das ist so wie Du schreibst.

    :o ich hoffe nicht ganz so!

    Sunu:

    So kann ich mich davor bewahren, dass aus der Wut kein Hass wird und...... .

  • Monikamarie
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    • 20. April 2016 um 14:10
    • #30
    Sherab Yönten:


    Hätte ich geahnt, dass der Thread sich so entwickeln würde :lol:
    Können wir nicht einfach ein anderes Beispiel nehmen ? Ich hatte als Sinnesverlangen weiter oben ja schon das Verlangen nach sonnigem Wetter genannt.

    Hallo Sherab Yönten,
    wenn es Dir z.B. um sonniges Wetter geht, so geht es ja auch um Abneigung oder Zuneigung. Und da dieser Wunsch nach Sonne von niemandem erfüllt werden kann, ist er auch ziemlich nutzlos - obwohl verständlich. :D
    Ich halte es bei entsprechender Übung nicht für so schwierig, Sinnesverlangen erlöschen zu lassen. Ich habe vor vielen Jahren einfach von jetzt auf gleich mit dem Rauchen aufgehört und keinerlei Verlust dabei empfunden, eben weil die Einsicht größer war als das Bedürfnis. Heute kommt es schon mal vor, dass ich mir vorstelle, wie es wäre, wenn ... Aber es hat keinerlei große Wirkung auf mich. Ich kann es einfach wieder aus meinen Gedanken streichen.

    Andererseits gibt es immer noch Sinnesvergnügen, auf die ich nicht verzichte bzw. auch nicht einsehe, auf sie zu verzichten. Ich weiß aber, ich könnte, wenn ich wirklich wollte.
    Denn wo Einsicht ist, da ist es kein Problem für mich. Ich denke, das ist die Haupttriebfeder: Einsicht in den Sinn bzw. die Sinnlosigkeit.
    Im übrigen bin ich keine Nonne.
    _()_ Monika

  • Lucky Luke
    Gast
    • 20. April 2016 um 14:17
    • #31
    Monikadie4.:

    Im übrigen bin ich keine Nonne.

    Das hatte ich auch nicht vermutet, liebe Monika :shock:

    Monikadie4.:

    Andererseits gibt es immer noch Sinnesvergnügen, auf die ich nicht verzichte bzw. auch nicht einsehe, auf sie zu verzichten. Ich weiß aber, ich könnte, wenn ich wirklich wollte.

    ...tja, wenn das kleine Wörtchen wenn nicht wäre..... 8)

    Monikadie4.:

    Einsicht in den Sinn bzw. die Sinnlosigkeit.

    Erst als ich Magenprobleme bekommen habe, habe ich meinen Alkoholkonsum reduziert.
    Meinst Du das mit Einsicht in den Sinn ?

    Monikadie4.:

    Und da dieser Wunsch nach Sonne von niemandem erfüllt werden kann, ist er auch ziemlich nutzlos - obwohl verständlich.

    Zumindest könnte sich das Wetter an die Wettervorhersagen halten :lol:

  • Monikamarie
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    • 20. April 2016 um 14:18
    • #32
    Sherab Yönten:

    [
    Danke, mukti für die vollständige Aufzählung der Hindernisse ! Ich habe vor kurzem bei mir wieder eine Schwachstelle entdeckt: Die Art wie ich reagiere wenn eine Person sich arrogant mir gegenüber verhält. Im Nachhinein kann ich darüber kontemplieren, aber es fällt mir sehr schwer, mir während der Situation Leidhaftigkeit, Vergänglichkeit und Ichlosigkeit des Daseins zu gegenwärtigen. Geschweige denn in künftigen Situationen. :?

    Das hängt auch mit der Geschwindigkeit zusammen, mit der Du reagierst. Wenn Du vielleicht langsamer wirst, hast Du mehr Zeit, um Abstand zu gewinnen. Gerade wenn jemand arrogant rüberkommt, ist das eine gute Methode, um sich der eigenen Befindlichkeit bewusst zu werden. Was kann mir ein Mensch schon antun? Wenn ich darauf sauer reagiere, ist das für mich ein Zeichen, dass ich für wichtig genommen werden will, dass ich darunter leide, nicht wertgeschätzt zu werden. Ich glaube, die Wertschätzung muss bei mir selbst mit mir selbst beginnen, dann kann ich jemandem auch freundlich begegnen, der mich richtig wahrnimmt und Achtung hat. Ich glaube, da ist immer auch noch etwas Arroganz in mir selbst, wenn ich darauf abfahre. Da ist Resonanz. Desto stärker ich in mir selbst verankert bin, desto weniger wirken die Außenreize auf mich.
    _()_ Monika

  • Monikamarie
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    • 20. April 2016 um 14:23
    • #33
    Sherab Yönten:
    Monikadie4.:

    Andererseits gibt es immer noch Sinnesvergnügen, auf die ich nicht verzichte bzw. auch nicht einsehe, auf sie zu verzichten. Ich weiß aber, ich könnte, wenn ich wirklich wollte.

    ...tja, wenn das kleine Wörtchen wenn nicht wäre..... 8)

    Ich verstehe nicht mehr, warum jemand derart nacheifern muss. Ich glaube, Du hast mich nicht verstanden, denn

    Zitat
    Monikadie4.:

    Einsicht in den Sinn bzw. die Sinnlosigkeit.

    Erst als ich Magenprobleme bekommen habe, habe ich meinen Alkoholkonsum reduziert.
    Meinst Du das mit Einsicht in den Sinn ?

    das meinte ich nicht. Ich habe einfach aufgehört zu Rauchen, weil ich es stinkend, ungesund und unnötige Kosten verursachend fand. Ich brauchte keine Holzhammermethode dazu.

    Zitat
    Monikadie4.:

    Und da dieser Wunsch nach Sonne von niemandem erfüllt werden kann, ist er auch ziemlich nutzlos - obwohl verständlich.

    Zumindest könnte sich das Wetter an die Wettervorhersagen halten :lol:

    :lol: okay :lol:

  • Morpho
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    • 20. April 2016 um 15:03
    • #34

    @ Sherab:

    Zitat

    Ein eigentlich unwichtiger Wunsch wird nicht realisiert und trotzdem reicht die Achtsamkeit nicht aus, den Wegfall des Wunsches einfach hinzunehmen, sondern aus purer Gewohnheit Ärger entstehen zu lassen.


    Ja, eben, die Kraft der Vergegenwärtigung reicht nicht aus.
    Das ist aber "normal". Sitzen ist also ungeheuer wichtig, Sitzen, Sitzen, Sitzen [ stille Meditation ] und ansonsten Realisation von Gier und Aversion in Gefühlen, Gedanken, Vorstellungen, körperlichen Reaktionen in alltäglichen Verrichtungen.
    Es ist nicht notwendig en Detail jede Situation zu analysieren, im Gegenteil. Dieser Wunsch ist selber ein begieriger ( und zurückweisender) Er verkennt, dass nichts unserer Kontrolle unterliegt und alles was entsteht und vergeht seiner ( karmischen ) Natur gemäß vor sich geht. Zuviel Nachdenken behindert Geistesruhe, mithin Klarheit. Insofern besteht das wesentliche Training darin, sich "seiner" [ bloß] bewusst zu sein, in jeder Haltung, Tätigkeit ( Achtsamkeit ) Die Gehmeditation gehört da dazu, zum Beispiel, oder das formelle Essen, oder schlichtes Samu ( Arbeiten ).
    Ajahn Chah drückt es es so aus: "When you sit -let it be. When you walk-let it be. Grasp at nothing. Resist nothing" Vom Groben ins Feine, Ruhe und Klärung. So wird pö a pö Absicht, Aversion und Gier "merklicher". Und so wie es merklicher wird, ist Loslassen möglicher, oder auch ein Ablassen. Mönche/Nonnen haben es da einfacher, da ihre Tätigkeiten eh auf das "natürliche" beschränkt sind, sein sollten, - reduziert bzw. sie angehalten sind, sich Reizen zu entziehen [ gestützt auf Abgeschiedenheit ]

  • Noreply
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    • 20. April 2016 um 16:15
    • #35
    Sunu:
    Ellviral:

    Das ist so wie Du schreibst.

    :o ich hoffe nicht ganz so!

    Sunu:

    So kann ich mich davor bewahren, dass aus der Wut kein Hass wird und...... .

    Gefühle die unergriffen sind vom Nachdenken warum sie denn nun da sind und was sie bedeuten sind Natürlich bei jedem fühlenden Wesen. Doch sie zu Hass, Gier und Glücklichsein werden zu lassen bleibt in deiner Verantwortung.

  • Maytreka
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    • 20. April 2016 um 17:56
    • #36
    Sherab Yönten:

    http://www.palikanon.com/diverses/satip…atipatt_10.html

    Zitat

    Da weiß hier, o Mönche, der Mönch, wenn in ihm Sinnenverlangen da ist: <Sinnen-Verlangen ist in mir>. Er weiß, wenn in ihm kein Sinnenverlangen da ist: <Kein Sinnenverlangen ist in mir>. Wie es zur Entstehung unentstandenen Sinnenverlangens kommt, auch das weiß er; wie es zum Aufgeben entstandenen Sinnenverlangens kommt, auch das weiß er; und wie es künftig nicht mehr zum Entstehen des aufgegebenen Sinnenverlangens kommt, auch das weiß er.

    Wird irgendwo auch beschrieben wie man es schafft, dass es künftig "nicht mehr zum Entstehen des aufgegebenen Sinnenverlangens kommt" ???

    Er versteht den Prozess dh. er versteht das bedingte Entstehen und dadurch, dass er es versteht (im Sinne von Weisheit 'panna'), kann er es aufgeben. Das setzt allerding eine Menge Achtsamkeit und Wissensklarheit voraus.
    Derjenige der Sinnenverlangen vollständig Verstanden und Aufgegeben hat ist der Anagami.

  • Maytreka
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    • 20. April 2016 um 18:21
    • #37
    Zitat

    Ajahn Chah drückt es es so aus: "When you sit -let it be...

    Man darf auch nicht vergessen, dass es im klösterlichen Umfeld geschrieben und für diese Mönche (wie du auch erwähnt hast) und Praktizierenden gemacht ist. In diesem Umfeld wird alles achtsam gemacht. Ich erwähne es deswegen, da dieses Loslassen so einfach wie es klingt für viele so einfach nicht ist. Es hört sich alles so easy an aber dann klappt es nicht und die Leute sind frustriert. Bist du so im Kloster dann kommt dir nämlich was anderes zu Hilfe, falls du es erreichst. Das sind die Einsichten in die Natur des Geistes. Diese machen es dann möglicher. Papanca, mentale Ausuferung ist hier im Westen sehr tief und das hindert bei der Bildung von sati (Achtsamkeit).

  • Lucky Luke
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    • 20. April 2016 um 19:15
    • #38
    Maytreka:

    Derjenige der Sinnenverlangen vollständig Verstanden und Aufgegeben hat ist der Anagami.

    Was ist ein Anagami ?

  • Maytreka
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    • 20. April 2016 um 19:56
    • #39
    Sherab Yönten:
    Maytreka:

    Derjenige der Sinnenverlangen vollständig Verstanden und Aufgegeben hat ist der Anagami.

    Was ist ein Anagami ?


    Im Theravada Buddhismus gibt es vier Heilsstufen oder Erwachensstufen. Diese Heilsstufen korrespondieren mit 10 Fesseln. Der Anagami oder Deutsch der Nichtwiederkehrer hat 5 Fesseln zerstört. Die sattipatthana Lehrrede ist ein Stufenweg und zwar "die vier Grundlagen der Achtsamkeit ". Der Buddha erklärte diese vier Grundlagen der Achtsamkeit als den direkten Weg zur Läuterung und Realisierung von Nibbana. Hierauf stützt sich die Vipassana oder Einsichtsmeditations-Richtung bei der Entwicklung der Achtsamkeit.
    In Asien hat diese Lehrrede sehr hohes Ansehen. Im Palikanon finden wir sie an zwei Stellen MN 10 und DN 22.

  • Lucky Luke
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    • 21. April 2016 um 06:46
    • #40

    Ah, danke Maytreka. Der Ausdruck "Nichtwiederkehrer" war mir vertrauter wie der Ausdruck "Anagami".

    Welchen Kommentar zum satipatthana sutta könnt ihr empfehlen ?

  • Maytreka
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    • 21. April 2016 um 07:44
    • #41
    Sherab Yönten:

    Ah, danke Maytreka. Der Ausdruck "Nichtwiederkehrer" war mir vertrauter wie der Ausdruck "Anagami".

    Welchen Kommentar zum satipatthana sutta könnt ihr empfehlen ?

    Hier gibt es im Westen eigentlich nur eine Empfehlung:

    Analayo "der direkte Weg"

    https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/pdf/5-personen…direkte-weg.pdf

    Er ist deutscher und weltweit anerkannt. Dieses Buch ist seine Doktorarbeit. Er hat auch noch ein weiteres Buch veröffentlicht und zwar "perspectives on Satipatthana". Das gibt es derzeit nur in englisch. Die deutsche Version ist in Bearbeitung. Es ist sehr gute Ergänzung, wenn man das erste durchgearbeitet hat, da es vergleichend die Überlieferungen aus den Agamas und die nikayas gegenüberstellt. Es zeigt sehr gut die Unterschiede aber auch dass die Überlieferung durch Pali sehr gut ist.

  • mukti
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    • 21. April 2016 um 10:12
    • #42
    Sherab Yönten:

    Welchen Kommentar zum satipatthana sutta könnt ihr empfehlen ?

    Habe den Link zwar hier schon mal angegeben, aber bei der Gelegenheit nochmal:

    http://www.palikanon.de/diverses/satipatthana/satikom.html

    Zitat


    Kommentar zum Satipatthāna-Sutta
    Übersetzt von Nyanaponika

    Das Original der hier gegebenen Übersetzung findet sich in Papañcasudanī, dem Kommentar zur Mittleren Sammlung der Lehrreden Buddhas (Majjhima-Nikāya) Dieser Kommentar geht unter dem Namen des großen Gelehrten des 4.-5. Jahrhunderts, Buddhaghosa, der jedoch nicht eigentlich der Verfasser dieses Kommentars ist. Er hatte vielmehr die alten Kommentare, die jetzt verloren sind und schon zu Buddhaghosas Zeit nur noch in singhalesischer Übersetzung vorlagen, in die Pāli-Sprache zurückübersetzt und nur gelegentlich einige persönliche Zusätze gemacht, die er, wenn es sich um Exegetisches handelt, meist als solche kennzeichnete. Im vorliegenden Kommentar gehören zu diesen Zusätzen auch die illustrierenden Geschichten, soweit sie Ceylon als Schauplatz haben. Der weitaus größte Teil des Kommentars darf jedoch ziemlich sicher als eine getreue Wiedergabe ältesten Traditionsgutes angesehen werden.

    Da ist noch ein Subkommentar vom ehrwürdigen Dhammapāla dabei, ein Zeitgenosse Buddhagoshas.

    Mit Metta, mukti.


  • Lucky Luke
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    • 21. April 2016 um 10:27
    • #43

    Hallo mukti,

    wenn ein Link eingestellt wird, der den Begriff Palikanon enthält, dann habe ich gedacht, dass dies eine "Originalquelle" wäre und nicht ein Kommentar.

    mukti:

    Da ist noch ein Subkommentar vom ehrwürdigen Dhammapāla dabei, ein Zeitgenosse Buddhagoshas.

    Und was ist jetzt ein Subkommentar ?

  • mukti
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    • 21. April 2016 um 11:14
    • #44

    Hallo Sherab Yönten,

    Sherab Yönten:
    mukti:

    Da ist noch ein Subkommentar vom ehrwürdigen Dhammapāla dabei, ein Zeitgenosse Buddhagoshas.

    Und was ist jetzt ein Subkommentar ?

    Ein Kommentar zum Kommentar. Also Dhammapāla hat einige Erläuterungen von Buddhagosha noch genauer erklärt. Alles verstehe ich trotzdem noch nicht so ganz, aber einiges aus dem Satipatthana Sutta habe ich erst verstanden nachdem ich diese Kommentare gelesen habe, wie eben z.B. was mit sampajanna (Wissensklarheit) gemeint ist.

    Mit Metta, mukti.


  • Elliot
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    • 24. April 2016 um 12:18
    • #45
    Sherab Yönten:

    http://www.palikanon.com/diverses/satip…atipatt_10.html

    Zitat

    Da weiß hier, o Mönche, der Mönch, wenn in ihm Sinnenverlangen da ist: <Sinnen-Verlangen ist in mir>. Er weiß, wenn in ihm kein Sinnenverlangen da ist: <Kein Sinnenverlangen ist in mir>. Wie es zur Entstehung unentstandenen Sinnenverlangens kommt, auch das weiß er; wie es zum Aufgeben entstandenen Sinnenverlangens kommt, auch das weiß er; und wie es künftig nicht mehr zum Entstehen des aufgegebenen Sinnenverlangens kommt, auch das weiß er.

    Wird irgendwo auch beschrieben wie man es schafft, dass es künftig "nicht mehr zum Entstehen des aufgegebenen Sinnenverlangens kommt" ???


    Ja:

    Zitat

    "Sogar wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; solange er nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres [2], so lange mag er noch zu Sinnesvergnügen hingezogen werden. Aber wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; und wenn er die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, dann wird er nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen."

    ( Majjhima Nikāya 14: Die kürzere Lehrrede über die Masse von Dukkha - Cūḷadukkhakkhandha Sutta)

    Zitat

    "Udāyin, es gibt diese fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Was sind die fünf? Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Geschmäcker, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Dies sind die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens."

    "Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von diesen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens entsteht, nennt man das Glück der Sinnesvergnügen - ein schmutziges Glück, ein gewöhnliches Glück, ein unedles Glück. Von dieser Art von Glück sage ich, man sollte es nicht pflegen, man sollte es nicht entfalten, man sollte es nicht üben, man sollte es fürchten."

    "Udāyin, da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Da tritt ein Bhikkhu mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Da tritt ein Bhikkhu mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Da tritt ein Bhikkhu mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin."

    "Dies nennt man die Glückseligkeit der Entsagung, die Glückseligkeit der Abgeschiedenheit, die Glückseligkeit des Friedens, die Glückseligkeit der Erleuchtung. Von dieser Art von Glück sage ich, man sollte es pflegen, man sollte es entfalten, man sollte es üben, man sollte es nicht fürchten."

    (Majjhima Nikāya 66: Das Gleichnis von der Wachtel - Laṭukikopama Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Mirco
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    • 26. April 2016 um 13:48
    • #46

    Kurzversion: Jhana.

  • Mirco
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    • 26. April 2016 um 13:55
    • #47
    Maytreka:
    Sherab Yönten:

    Ah, danke Maytreka. Der Ausdruck "Nichtwiederkehrer" war mir vertrauter wie der Ausdruck "Anagami".

    Welchen Kommentar zum satipatthana sutta könnt ihr empfehlen ?

    Hier gibt es im Westen eigentlich nur eine Empfehlung ;) :

    Die Vorträge des Ehrwürdigen Vimalaramsi zum Satipatthana Sutta

    http://talks.dhammasukha.org/suttas.html#mn-010

    Er ist Amerikaner und weltweit bekannt. Diese Vorträge sind sein täglich Brot. Er hat auch noch ein Buch veröffentlicht, und zwar einen Kommentar zum Anapanasati Sutta. Das gibt es derzeit in verschiedenen Sprachen. Es ist sehr gute Ergänzung, wenn man die Vorträge durchgearbeitet hat, da es man immer etwas neues entdeckt, was einem zuvor vielleicht entgangen ist.

    Gruß

  • Norbert
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    • 28. April 2016 um 07:10
    • #48

    sati pa thana Wahrheitsgegenwart (sati) ganz (pa) festen Stand (thana) : Im neutralen, unreflektierten, achtsamen Zuschauen werden Körper, Gefühle, Herz und Erscheinungen direkt ohne Umweg über das Denken gesehen, wie sie wirklich sind. Diese Übungen empfahl der Erwachte seinen Mönchen wenn sie schon weit auf dem achtfachen Pfad fortgeschritten waren... ;)

    LG

    Norbert :)

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • accinca
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    • 29. April 2016 um 20:16
    • #49
    Norbert:

    sati pa thana Wahrheitsgegenwart (sati) ganz (pa) festen Stand (thana) : Im neutralen, unreflektierten, achtsamen Zuschauen werden Körper, Gefühle, Herz und Erscheinungen direkt ohne Umweg über das Denken gesehen, wie sie wirklich sind. Diese Übungen empfahl der Erwachte seinen Mönchen wenn sie schon weit auf dem achtfachen Pfad fortgeschritten waren... ;)


    Geübt haben sie aber schon vorher und nicht nur Mönche.
    Um sie aber rund um die Uhr, für Jahre ununterbrochen aufrecht zu erhalten
    muß man tatsächlich fortgeschritten sein.
    Satipatthāna gibt es in vielen Arten wie z.B.:
    dhammānupassanāsatipatthānam = Lehrbetrachtung
    kāyānupassanāsatipatthānam = Körperbetrachtung
    vedanānupassanāsatipatthānam = Gefühlsbetrachtung
    cittānupassanāsatipatthānam = Geistbetrachtung
    führt zu sati-sam-pajañña und satisambojjhanga.

  • Mirco
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    • 30. April 2016 um 13:13
    • #50

    Hallo Norbert,

    schön, mal wieder was von Dir zu lesen.

    Norbert:

    sati pa thana Wahrheitsgegenwart (sati) ganz (pa) festen Stand (thana) ...

    ich finde es interessant, welche Interpretation gefasst werden können. Das sehe ich erst mal nicht richtig oder falsch. Nur interessant. Schau ich z.B. bei thana ins Pali-Wtb, so steht dort 'Busen der Frau' und 'Euter der Kuh'. So weit ich mich entsinne, schreibt es sich in der romanisierten Version satpaṭṭhāna (satipa.t.taana). Dort wird vorgeschlagen, es sati-paṭṭhāna zu trennen. Erst mal -paṭṭhāna. Ein Eintrag. Verweise führen zwei Mal weiter.

    - Paṭṭhāna [von pa+sthā, vergl. --Paṭṭhahati] in den Vordergrund bringen, ausziehen / auf den Weg machen;
    -- Paṭṭhahati [pa+sthā, siehe ---Patiṭṭhahati] hinlegen, anberaumen, bereitstellen/erbringen;
    ---Patiṭṭhahati [paṭi+sthā] fest stehen, firm stehen, Unterstützung finden in, eingerichtet/stabilisiert sein, sich selbst festigen, bleiben.

    (skt) pa = (keine Ahnung, nix gefunden) --> aber upa (siehe unten)
    (skt) sthā = 1. stehen; 2. bleiben, verweilen, wohnen, leben; 3. übrig bleiben;

    Weil ich zu (skt) pa partout nix fand und aufm Schlauch stand, hab ich noch mal woanders gefragt und es kam ein Hinweis, dass satpaṭṭhāna aus sati+upaṭṭhāna bestehen könne.

    Macht es Sinn. upaṭṭhāna kommt von (skt) upa und (skt) sthā.

    (skt) upa kann also bedeuten 'gleichzeitig, auf, in, bei, über, unter, zu ... hin'

    sati (wie sarati) mit nur einem Wort zu übersetzen, finde ich schwierig, da der Vorgang beides ist, sich zu erinnern und die Aufmerksamkeit zu etwas bringen. Dann kommt man vielleicht zu etwas wie "sich zu erinnern ganz aufmerksam bei ... zu sein"

    Gruß

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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