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  1. Buddhaland Forum
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sexuelle Anziehung/Begehren

  • prathiba
  • 8. September 2014 um 16:35
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  • prathiba
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    • 8. September 2014 um 16:35
    • #1

    Liebe Mitpraktizierende!
    Zentrales Anliegen des Buddhismus ist ja alle Begierden loszulassen. Eine Grundlage der buddhistischen Ethik ist auch Gleichmut, der auch als „Nicht-Unterscheidung“ bezeichnet wird. Daraus würde ich schlussfolgern: Wenn ich mit dem „buddhistischem Blick“ auf einen männlichen oder weiblichen Körper schaue, da überhaupt keine Anziehung ist. Warum ist da keine Anziehung? Weil ich die Körper nicht nach meinen persönlichen Vorlieben unterscheide. Wenn ich mit „buddhistischem Blick“ auf einen Frauenkörper schaue, sehe ich Haut, Frauenbrust, Schamhaare. Wenn ich mit „buddhistischem Blick“ auf einen Männerkörper schaue: Sehe ich Penis und Männerbrust. Daraus ergibt sich aber noch keine Anziehung. Oder?

    Die Frage ist nun woraus ergibt aus buddhistischer Sicht sexuelle Anziehung/Begehren? Ist es die Summe von Erfahrungen und Bewertungen? Oder ist es ein rein biologisches Phänomen?

    Freue mich über Antworten.

    LG Prathiba

  • Elliot
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    • 8. September 2014 um 16:47
    • #2

    Normalerweise ist da Anziehung/Begehren "von Natur aus":

    Zitat

    So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene (*1) im Jetahaine bei Sāvattī, im Kloster Anāthapindika. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche. "Mönche!" sprach er. - "Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:

    "Keine andere Gestalt, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Gestalt des Weibes. Die Gestalt des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    "Keine andere Stimme, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Stimme des Weibes. Die Stimme des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    "Keinen anderen Duft, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Mannes so fesselt, wie der Duft des Weibes. Der Duft des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    "Keinen anderen Geschmack, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Mannes so fesselt, wie der Geschmack des Weibes. Der Geschmack des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    "Keine andere Berührung, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Berührung des Weibes. Die Berührung des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.

    "Keine andere Gestalt, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Weibes so fesselt, wie die Gestalt des Mannes. Die Gestalt des Mannes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Weibes.
    "Keine andere Stimme, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Weibes so fesselt, wie die Stimme des Mannes. Die Stimme des Mannes, ihr Mönche, fesselt den Geist Weibes.
    "Keinen anderen Duft, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Weibes so fesselt, wie der Duft des Mannes. Der Duft des Mannes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Weibes.
    "Keinen anderen Geschmack, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Weibes so fesselt, wie der Geschmack des Mannes. Der Geschmack des Mannes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Weibes.
    "Keine andere Berührung, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Weibes so fesselt, wie die Berührung des Mannes. Die Berührung des Mannes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Weibes."

    (Anguttara Nikāya, 1. Buch I. Kapitel 1. Rūpādi Vagga - A.1.1. Mann und Weib (I,1-10))

    Alles anzeigen


    Aber diese Anziehung lässt sich durch bestimmte Praxis überwinden, beispielsweise:

    Zitat

    "Jedoch, Ānanda, es gibt dieses Verweilen, das vom Tathāgata entdeckt wurde: innerlich in Leerheit einzutreten und darin zu verweilen, indem man allen Merkmalen keine Aufmerksamkeit widmet. Wenn der Tathāgata, während er so verweilt, von Bhikkhus oder Bhikkhunīs besucht wird, von Laienanhängern oder Laienanhängerinnen, von Königen oder deren Ministern, von Lehrern anderer Sekten oder deren Anhängern, dann spricht er, mit einem Geist der sich der Abgeschiedenheit zuwendet, der nach Abgeschiedenheit strebt und trachtet, zurückgezogen, der sich an Entsagung erfreut, und insgesamt mit den Dingen, die die Grundlage für die Triebe bilden, abgeschlossen hat, dann spricht er stets auf eine Weise, die darauf abzielt, sie zu entlassen."

    "Ānanda, wenn ein Bhikkhu daher wünschen sollte: 'Möge ich innerlich in Leerheit eintreten und darin verweilen', dann sollte er seinen Geist innerlich festigen, ihn zur Ruhe bringen, ihn zur Einheit bringen und konzentrieren. Und wie festigt er seinen Geist innerlich, bringt ihn zur Ruhe, bringt ihn zur Einheit und konzentriert ihn?"

    "Ānanda, da tritt ein Bhikkhu, ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Auf jene Weise festigt ein Bhikkhu seinen Geist innerlich, bringt ihn zur Ruhe, bringt ihn zur Einheit und konzentriert ihn."

    "Dann richtet er seine Aufmerksamkeit innerlich auf Leerheit aus...

    (MN 122)


    Viele Grüße
    Elliot

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    Elliot

  • prathiba
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    • 8. September 2014 um 16:54
    • #3

    Sorry, vielleicht habe ich die Frage nicht eindeutig gestellt, denn in Deiner Antwort, finde ich nicht die Antwort , sie ich suche :o

    Die Frage ist: Woher kommt aus buddhistischer Sicht die sexuelle Anziehung? Wie ist sie zu erklären? Aus der Erfahrung? Aus der Bewertung? Oder aus biologischen Vorgängen :?::?:

  • Deadpool
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    • 8. September 2014 um 16:56
    • #4

    Letzteres, würde ich sagen.

  • OlliP
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    • 8. September 2014 um 17:01
    • #5

    Zitat prathiba:

    Zitat

    Sorry, vielleicht habe ich die Frage nicht eindeutig gestellt, denn in Deiner Antwort, finde ich nicht die Antwort , sie ich suche


    Ich hätte auch so geantwortet wie Elliot. Es gibt die von Natur vorhandene Sexualität. Um nicht von den Arammana "versklavt zu werden", muss man diese lernen zu beherrschen, siehe http://www.dhammatalks.net/German/Buddhad…nnenobjekte.pdf

  • Elliot
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    • 8. September 2014 um 17:03
    • #6
    prathiba:

    Sorry, vielleicht habe ich die Frage nicht eindeutig gestellt, denn in Deiner Antwort, finde ich nicht die Antwort , sie ich suche :o

    Die Frage ist: Woher kommt aus buddhistischer Sicht die sexuelle Anziehung? Wie ist sie zu erklären? Aus der Erfahrung? Aus der Bewertung? Oder aus biologischen Vorgängen :?::?:


    Ach so.

    Tatsächlich wäre die Antwort dann wohl "aus der Gewöhnung":

    Zitat

    "Und was ist Begehren, was ist der Ursprung von Begehren, was ist das Aufhören von Begehren, was ist der Weg, der zum Aufhören von Begehren führt? Es gibt diese sechs Klassen von Begehren: Begehren nach Formen, Begehren nach Klängen, Begehren nach Gerüchen, Begehren nach Geschmäckern, Begehren nach Berührungsobjekten, Begehren nach Geistesobjekten. Mit dem Ursprung von Gefühl ist der Ursprung von Begehren. Mit dem Aufhören von Gefühl ist das Aufhören von Begehren. ...

    "Und was ist Gefühl, was ist der Ursprung von Gefühl, was ist das Aufhören von Gefühl, was ist der Weg, der zum Aufhören von Gefühl führt? Es gibt diese sechs Klassen von Gefühl: Gefühl, das aus Sehkontakt geboren wird, Gefühl, das aus Hörkontakt geboren wird, Gefühl, das aus Riechkontakt geboren wird, Gefühl, das aus Schmeckkontakt geboren wird, Gefühl, das aus Berührungskontakt geboren wird, Gefühl, das aus Geistkontakt geboren wird. Mit dem Ursprung von Kontakt ist der Ursprung von Gefühl. Mit dem Aufhören von Kontakt ist das Aufhören von Gefühl. ...

    "Und was ist Kontakt, was ist der Ursprung von Kontakt, was ist das Aufhören von Kontakt, was ist der Weg, der zum Aufhören von Kontakt führt? Es gibt diese sechs Klassen von Kontakt: Sehkontakt, Hörkontakt, Riechkontakt, Schmeckkontakt, Berührungskontakt, Geistkontakt. Mit dem Ursprung der sechsfachen Sinnesgrundlage ist der Ursprung von Kontakt. Mit dem Aufhören der sechsfachen Sinnesgrundlage ist das Aufhören von Kontakt. ...

    (MN 9)


    Aber eigentlich ist es in diesem Fall wohl hauptsächlich die biologische Komponente, die die Anziehung bewirkt, sie ist sozusagen "veranlagt" zusammen mit der sechsfachen Sinnesgrundlage. Mir ist aber kein Zitat bekannt, aus dem das deutlich hervorgeht.

    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Lucky Luke
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    • 8. September 2014 um 17:30
    • #7

    Heute morgen saß mir gegenüber eine attraktive Frau in der Bahn. Ich habe sie kurz bemerkt, ohne anzuhaften. Meine Meditation begonnen - wie immer. Sie nicht beachtet. Beim Aussteigen habe ich sie nicht angeschaut. Gewohnheitsmuster können auch bewusst gebrochen werden. Alles eine Frage des Trainings des Geistes.

  • prathiba
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    • 8. September 2014 um 17:39
    • #8

    Ja darauf zielte meine Frage ab, ob Heterosexualität und Homosexualität vielleicht doch nur Gewohnheitsmuster sind?

    Ich habe heute morgen mit jemandem gesprochen, der sagte er würde sich nicht zu Geschlechtern hingezogen fühlen, sondern zu Menschen. Die Geschlechtsorgane von Mann und Frau wären identisch und hätten dieselbe Erregbarkeit. Biologisch wäre der Penis des Mannes eine ausgestülpte Scheide.

    Im Grunde eine sehr buddhistische "nicht unterscheidende" Einstellung, oder?

    Aber sexuelle Anziehung ist doch nicht rein durch den Geist lenkbar oder? Deshalb nochmal die Frage, woher stammt sie genau? Wie seht ihr das? :o

  • Lucky Luke
    Gast
    • 8. September 2014 um 17:54
    • #9
    prathiba:

    Aber sexuelle Anziehung ist doch nicht rein durch den Geist lenkbar oder?

    Sicher ? :D

  • prathiba
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    • 8. September 2014 um 17:57
    • #10

    Nein eben nicht sicher! Hallo? sprech ich irgendwie chinesisch? Deswegen stoße ich ja gerade die Fragen an, weil ich mir nicht sicher bin!

  • Elliot
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    • 8. September 2014 um 18:10
    • #11
    prathiba:

    Ja darauf zielte meine Frage ab, ob Heterosexualität und Homosexualität vielleicht doch nur Gewohnheitsmuster sind?


    Das ist ja noch wieder eine andere Frage. Sexuelle Orientierung ist eine Sache, sexuelle Anziehung eine andere Sache. Ob jemand eher heterosexuell, homosexuell, bisexuell ist ... das ist denke ich eher Veranlagung als Gewöhnung. Aber auch dazu ist mir kein Zitat bekannt.

    prathiba:

    Aber sexuelle Anziehung ist doch nicht rein durch den Geist lenkbar oder?


    Dazu allerdings ist mir ein Zitat bekannt:

    Zitat

    "Sogar wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; solange er nicht die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, so lange mag er noch zu Sinnesvergnügen hingezogen werden. Aber wenn ein edler Schüler der Wirklichkeit entsprechend mit angemessener Weisheit deutlich gesehen hat, wie wenig Befriedigung die Sinnesvergnügen bieten, aber wieviel Leid und wieviel Verzweiflung, und wie groß die Gefahr ist, die in ihnen steckt; und wenn er die Verzückung und Glückseligkeit erlangt, die von Sinnesvergnügen abgetrennt sind, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen, oder etwas noch friedvolleres, dann wird er nicht mehr zu Sinnesvergnügen hingezogen."

    (MN 14)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Monikamarie
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    • 8. September 2014 um 19:32
    • #12
    Sherab Yönten:

    Heute morgen saß mir gegenüber eine attraktive Frau in der Bahn. Ich habe sie kurz bemerkt, ohne anzuhaften. Meine Meditation begonnen - wie immer. Sie nicht beachtet. Beim Aussteigen habe ich sie nicht angeschaut. Gewohnheitsmuster können auch bewusst gebrochen werden. Alles eine Frage des Trainings des Geistes.

    Genau das ist ja auch wohl der Grund, warum eine menschliche Geburt etwas Besonderes ist. Nur der Mensch ist in der Lage, dieses Training durchzuführen.

    Die Frage von Prathiba,

    Zitat

    Woher kommt aus buddhistischer Sicht die sexuelle Anziehung? Wie ist sie zu erklären? Aus der Erfahrung? Aus der Bewertung? Oder aus biologischen Vorgängen

    ist eindeutig mit "natur-bedingt" zu beantworten, sonst würden wir uns ja nicht fortpflanzen. Dazu brauche ich doch nur die Tierwelt zu beobachten, besonders in der Paarungszeit.
    Deshalb spricht ja auch der Buddha davon, dass dieses durch bestimmte Praxis zu überwinden ist.

    _()_

  • Deadpool
    Gast
    • 8. September 2014 um 19:45
    • #13
    prathiba:

    Ja darauf zielte meine Frage ab, ob Heterosexualität und Homosexualität vielleicht doch nur Gewohnheitsmuster sind?

    Ich habe heute morgen mit jemandem gesprochen, der sagte er würde sich nicht zu Geschlechtern hingezogen fühlen, sondern zu Menschen. Die Geschlechtsorgane von Mann und Frau wären identisch und hätten dieselbe Erregbarkeit. Biologisch wäre der Penis des Mannes eine ausgestülpte Scheide.

    Im Grunde eine sehr buddhistische "nicht unterscheidende" Einstellung, oder?

    Unsinn.

    prathiba:

    Aber sexuelle Anziehung ist doch nicht rein durch den Geist lenkbar oder? Deshalb nochmal die Frage, woher stammt sie genau?

    Aus dem Genitalbereich.

  • Endspurt
    Gast
    • 8. September 2014 um 20:22
    • #14
    Zitat

    A.VII.48 Verbindung und Lösung - 8. Saṃyoga Sutta

    Die Lehre von der Verbindung und Lösung will ich euch weisen, ihr Mönche.

    Das Weib, ihr Mönche, hat bei sich den Sinn auf Weiblichkeit gerichtet, auf weibliche Beschäftigung, weibliches Benehmen, weibliche Eitelkeit, weibliche Neigungen weibliche Stimme und weiblichen Schmuck. Daran Genuß und Gefallen findend richtet sie nach außen hin den Sinn auf Männlichkeit, auf männliche Beschäftigung, männliches Benehmen, männliche Eitelkeit, männliche Neigungen, männliche Stimme und männlichen Schmuck. Daran aber Genuß und Gefallen findend, sucht sie nach außen hin Verbindung. Und was da infolge der Verbindung an Freude und Fröhlichkeit entsteht, auch das sucht sie. Die an ihrer Weiblichkeit entzückten Wesen, ihr Mönche, sind an die Männer gefesselt. Auf diese Weise kommt das Weib über ihre Weiblichkeit nicht hinweg.

    Der Mann, ihr Mönche, hat bei sich den Sinn auf Männlichkeit gerichtet, auf männliche Beschäftigung, männliches Benehmen, männliche Eitelkeit, männliche Neigungen, männliche Stimme und männlichen Schmuck. Daran Genuß und Gefallen findend, richtet er nach außen den Sinn auf Weiblichkeit, auf weibliche Beschäftigung, weibliches Benehmen, weibliche Eitelkeit, weibliche Neigungen, weibliche Stimme und weiblichen Schmuck. Daran aber Genuß und Gefallen findend, sucht er nach außen hin Verbindung. Und was da infolge der Verbindung an Freude und Fröhlichkeit entsteht, auch das sucht er. Die an ihrer Männlichkeit entzückten Wesen, ihr Mönche, sind an die Weiber gefesselt. Auf diese Weise kommt der Mann nicht über seine Männlichkeit hinweg.

    So, ihr Mönche, kommt es zur Verbindung. Wie aber, ihr Mönche, kommt es zur Lösung?

    Da, ihr Mönche, hat das Weib bei sich den Sinn nicht auf Weiblichkeit gerichtet, nicht auf weibliche Beschäftigung, weibliches Benehmen, weibliche Eitelkeit, weibliche Neigungen, weibliche Stimme und weiblichen Schmuck. Daran keinen Genuß und Gefallen findend, richtet es nach außen hin seinen Sinn nicht auf Männlichkeit, auf männliche Beschäftigung, männliches Benehmen, männliche Eitelkeit, männliche Neigungen, männliche Stimme und männlichen Schmuck. Daran keinen Genuß und Gefallen findend, sucht es nach außen hin keine Verbindung. Und was da infolge der Verbindung an Freude und Fröhlichkeit entsteht, auch das sucht es nicht. Die an ihrer Weiblichkeit nicht entzückten Wesen haben sich von den Männern gelöst. Auf diese Weise, ihr Mönche, kommt das Weib über seine Weiblichkeit hinweg.

    Da, ihr Mönche, hat der Mann bei sich den Sinn nicht auf Männlichkeit gerichtet, nicht auf männliche Beschäftigung, männliches Benehmen, männliche Eitelkeit, männliche Neigungen, männliche Stimme und männlichen Schmuck. Daran keinen Genuß und Gefallen findend, richtet er nach außen hin seinen Sinn nicht auf Weiblichkeit, auf weibliche Beschäftigung, weibliches Benehmen, weibliche Eitelkeit, weibliche Neigungen, weibliche Stimme und weiblichen Schmuck. Daran keinen Genuß und Gefallen findend, sucht er nach außen hin keine Verbindung. Und was da infolge der Verbindung an Freude und Fröhlichkeit entsteht, auch das sucht er nicht. Die an ihrer Männlichkeit nicht entzückten Wesen haben sich von den Weibern gelöst. Auf diese Weise, ihr Mönche, kommt der Mann über seine Männlichkeit hinweg.

    So, ihr Mönche, kommt es zur Lösung.

    Das, ihr Mönche, ist die Lehre von der Verbindung und Lösung.

    Alles anzeigen
  • OlliP
    Gast
    • 8. September 2014 um 22:23
    • #15
    Sherab Yönten:

    Heute morgen saß mir gegenüber eine attraktive Frau in der Bahn. Ich habe sie kurz bemerkt, ohne anzuhaften. Meine Meditation begonnen - wie immer. Sie nicht beachtet. Beim Aussteigen habe ich sie nicht angeschaut. Gewohnheitsmuster können auch bewusst gebrochen werden. Alles eine Frage des Trainings des Geistes.


    Jetzt gehen wir auf den Herbst zu und die Kleider der Frauen nehmen wieder etwas mehr länge an. Dann wird das Bahnfahren zur Arbeit und nach Hause einfacher ;-). Ich mache nach 20-30 Minuten meditieren in der Bahn die Augen auf und sie sind weg. Der Platz vor mir ist völlig leer. Das führt mir richtig vor Augen, dass das Ganze mit den schönen Frauen nur ein Spuk vor, der meine Gedanken verursacht hat. Um Mitgefühl entwickeln zu können muss man statt der Kurven den Menschen sehen können. In der Bahn zu meditieren ist eine gute Übung, finde ich.

    Was die Leute in der Bahn und an den Bahnsteigen, wenn der Zug einfährt, an ihren Handies kleben. Es ist eine Katastrophe! Und es sind nicht die Teenies, die es nie anders gekannt haben, sondern auch die über 30 und über 40. Aber wir waren ja beim Thema Sex...

  • Tashili
    Gast
    • 9. September 2014 um 06:46
    • #16

    Gute Frage.
    Es ist beides, aus meiner Sicht.
    Natürlich gibt es auch bei dem, worauf man steht Konditionierungen.
    Und auch ein natürlich gegebenes Begehren.
    Wo genau die Grenze verläuft, kann jeder für sich rausfinden - und dann verändert sie sich auch noch andauernd :lol:
    Begehren verändert sich im Laufe der Lebensphasen, Konditionierungen baut man evtl. ab, neue können entstehen.

  • Online
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    • 9. September 2014 um 09:48
    • #17

    anhaften am "NIcht-anhaften" heisst für mich vor allem eines: "Aktive Selbst-Täuschung".....

  • Tashili
    Gast
    • 9. September 2014 um 10:39
    • #18
    Samten:

    anhaften am "NIcht-anhaften" heisst für mich vor allem eines: "Aktive Selbst-Täuschung".....

    Und worauf bezieht sich das ?
    Evtl. Auf das Ausgangsposting?
    Oder worauf?

    Oder reden jetzt mal wieder alle munter aneinander vorbei?

    Fragen über Fragen...

  • crazy-dragon
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    • 9. September 2014 um 12:41
    • #19
    Frank1:


    Ich denke der Anziehung zu widerstehen, ist Zeitverschwendung.

    Good posting ... :P Sieht man ja, was der Zölibat anrichtet, da versuchen einige, ihrer eigenen Natur davonzurennen. Und schaffen damit neues Leid. Geht man verantwortungsbewusst mit dieser Anziehung um, bereichert es das Leben und man erhält Einsichten, die ohne eigene Erfahrungen so nicht zu haben sind.
    Und schaue ich eine hübsche Frau an, tue ich das nicht mit einem "buddhistischen Blick," sondern ich schaue einfach. So einfach ist das.
    Was ist eigentlich ein buddhistischer Blick? :badgrin: Dieses permanente Streben nach Vollkommenheit belastet den Geist, anstatt ihn frei zu machen.

    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Tara4U
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    • 9. September 2014 um 13:33
    • #20

    Auch ich schau mir gerne was Nettes an und erfreue mich daran.

    Aber...ich muss es nicht "HABEN" wollen ... :D

  • crazy-dragon
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    • 9. September 2014 um 13:37
    • #21

    Good posting. So gehts mir auch.
    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Elliot
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    • 9. September 2014 um 14:36
    • #22
    crazy-dragon:

    Was ist eigentlich ein buddhistischer Blick?

    Zitat

    "Und wie, Ānanda, ist einer ein Edler mit entfalteten Sinnen?

    Ānanda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Auge eine Form sieht, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches.

    Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Nicht-Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden und Nicht-Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Nicht-Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, 'Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden und Abstoßenden wahrnehme', so verweilt er, indem er das Abstoßende darin wahrnimmt.

    Falls er wünschen sollte, 'Möge ich in Gleichmut verweilen, achtsam und wissensklar, indem ich sowohl das Abstoßende als auch das Nicht-Abstoßende vermeide', so verweilt er in Gleichmut gegenüber jenem, achtsam und wissensklar [4]."

    (MN 152: Zur Entfaltung der Sinne)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Mirco
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    • 9. September 2014 um 14:47
    • #23
    prathiba:

    Liebe Mitpraktizierende! Zentrales Anliegen des Buddhismus ist ja alle Begierden loszulassen. Eine Grundlage der buddhistischen Ethik ist auch Gleichmut, der auch als „Nicht-Unterscheidung“ bezeichnet wird. Daraus würde ich schlussfolgern: Wenn ich mit dem „buddhistischem Blick“ auf einen männlichen oder weiblichen Körper schaue, da überhaupt keine Anziehung ist. Warum ist da keine Anziehung? Weil ich die Körper nicht nach meinen persönlichen Vorlieben unterscheide. Wenn ich mit „buddhistischem Blick“ auf einen Frauenkörper schaue, sehe ich Haut, Frauenbrust, Schamhaare. Wenn ich mit „buddhistischem Blick“ auf einen Männerkörper schaue: Sehe ich Penis und Männerbrust. Daraus ergibt sich aber noch keine Anziehung. Oder? Die Frage ist nun woraus ergibt aus buddhistischer Sicht sexuelle Anziehung/Begehren? Ist es die Summe von Erfahrungen und Bewertungen? Oder ist es ein rein biologisches Phänomen? Freue mich über Antworten. LG Prathiba


    Hallo Prathiba,

    ich lese hier Theorie? Was ist denn mit Dir, kannst Du etwas über Dich zu dem Thema sagen?
    Zum Beipiel: Was konntest Du bei Dir beobachten?

    Herzliche Grüße,
    Mirco

  • crazy-dragon
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    • 9. September 2014 um 18:34
    • #24

    Elliot: Danke für deine Mühe und Aufklärung- ich bin aber kein Bhikkhu. Eher ein Zentrottel. :P

    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • al-Nuri
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    Mitglied seit
    9. September 2014
    • 9. September 2014 um 19:07
    • #25
    prathiba:

    Liebe Mitpraktizierende!
    Zentrales Anliegen des Buddhismus ist ja alle Begierden loszulassen. Eine Grundlage der buddhistischen Ethik ist auch Gleichmut, der auch als „Nicht-Unterscheidung“ bezeichnet wird. Daraus würde ich schlussfolgern: Wenn ich mit dem „buddhistischem Blick“ auf einen männlichen oder weiblichen Körper schaue, da überhaupt keine Anziehung ist. Warum ist da keine Anziehung? Weil ich die Körper nicht nach meinen persönlichen Vorlieben unterscheide. Wenn ich mit „buddhistischem Blick“ auf einen Frauenkörper schaue, sehe ich Haut, Frauenbrust, Schamhaare. Wenn ich mit „buddhistischem Blick“ auf einen Männerkörper schaue: Sehe ich Penis und Männerbrust. Daraus ergibt sich aber noch keine Anziehung. Oder?

    Die Frage ist nun woraus ergibt aus buddhistischer Sicht sexuelle Anziehung/Begehren? Ist es die Summe von Erfahrungen und Bewertungen? Oder ist es ein rein biologisches Phänomen?

    Freue mich über Antworten.

    LG Prathiba

    Ich würde nicht sagen,dass "der Buddhismus" ein zentrales Anliegen hat ( wenn doch, dann ist es der Schutz, die Erlösung ), Aber wenn der Mensch vernünftig verstanden hat, dann wählt er Meditation und weise Kontemplation, so wie Buddha. Denn das Begehren ist etwas das mit der Wurzel ausgerissen werden muss und das ist unmöglich über den Verstand zu tun: "Dies ist der Augenblick,da er als Adam (Eva )sich selbst stirbt. Er steht nun der äußersten Leere gegenüber,kennt nichts, das ihm gegenüber steht..." (Suzuki). Der "buddhistische Blick" kann also nur einer der Leerheit sein, der ebenso unmöglich durch Nicht-Anhaftung realisiert werden kann. "Die Anziehung" halte ich für ein biologisches, körperliches Element, aber auch ein psychologisches, eine Skandha-Sache,sie wird durch Lust angeregt. Ob man ihr nun folgt oder nicht,das kommt auf die Vernunft, aber viel mehr noch auf die meditative Stabilität, die Leerheitsverwirklichung an.Es heisst: "Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach". Doch "das Fleisch" kann begeistert werden und dann nimmt man es als das wahr was es ist: ein "Knochensack", ganz elementar, aber vorallem als: Nicht- Mein, Nicht-Selbst.

    Honen Shonin: "Weil es den Übenden in der heutigen Zeit aber gut geht, finden sie Einschränkungen schwer."

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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