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Ist der Begriff "Hinayana" politisch korrekt?

  • lubob
  • 7. April 2014 um 13:54
  • Zum letzten Beitrag
  • accinca
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    • 9. April 2014 um 00:58
    • #26
    Doris Rasevic-Benz:

    Wenn Du Dich im Mahayana bewegst,
    dann ist Hinayana durchaus korrekt und wertneutral.


    Dann kennst du aber den Mahayana nicht. Im Gegenteil wird
    die Bezeichnung "Hinayana" im Mahayana immer als abschreckendes
    Beispiel für die nicht oder falsch verstandene Lehre des Mahayana benutzt
    In der Regel soll damit gezeigt werden wie dumm die Hinnayana, und
    wie schlau doch die Mahayana seien. Im Gegensatz dazu gibt es in
    der ganzen Lehre des Buddha weder das Wort "Hinayana" noch "Mahayana".
    Dort geht es um die Sache und da gibt es halt der Lehre gemäße Aussagen
    oder der Lehre nicht gemäße Aussagen.

  • sarvamitra
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    • 9. April 2014 um 09:36
    • #27

    Schön, daß das Thema wieder offen ist! Wollte gestern nach langer Zeit wieder etwas schreiben und...
    zu wars. Dachte ok, kismet, und siehe es ist wieder offen.

    Nur ein paar Beispiele, wie hina in altindischen Texten verwendet wurde (aus dem engl. übers.):

    hīna
    abgehängt, verworfen, aufgegeben, zurückgelassen, ausgeschlossen, niedriger oder schlechter als, weniger wert als, weggelassen, abgelehnt, mangelhaft, ungenügend, unvollständig, arm, klein, niedrig, schlecht, gewöhnlich…….

    Substantiv hīna : mask. falsches Zeugnis
    fem. weibliche Maus ( hīnā )
    neutr. Unvollständigkeit, Mangel, Abwesenheit

    hīnaja: niedrig-geboren
    hīnajāti: von niedriger Kaste, Kastenloser, Entehrter

    Was wird jetzt hīnayāna wohl bedeuten bzw. wie war es wohl gemeint? Da gibts wohl nichts zu deuteln.

    Liebe Grüße an Alle
    Sarvamangalam

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • mukti
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    • 9. April 2014 um 11:23
    • #28

    Ah ja, interessant. Ich dachte mal "großes Fahrzeug" bedeutet einfach, dass dort mehr Ansichten Platz haben. "Maha" ist dann wohl auch nicht quantitativ gemeint, sondern "von höherer Qualität".

    _()_

    Mit Metta, mukti.


  • Bettler
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    • 9. April 2014 um 11:49
    • #29

    Ohne Frage braucht hier das 21. Jahrhundert bessere Begriffe. »Hinayana« ist abwertend; doch das waren die Begriffe der Gotik oder des Historismus in der europäischen Kulturgeschichte zunächst auch. »Theravada« ist irrefüherend, weil ja nicht nur diese eine der Alten Schulen überlebt hat. Der Ausdruck »südlicher Buddhismus« wird durch die Globalisierung gerade überholt. Ich halte es für am Klügsten und Richtigsten den Urbuddhismus als Nikayana oder Buchfahrzeug zu bezeichnen, da im Dhamma nun mal die kanonisierten Schriften eine Hauptrolle spielen.

  • Kusala
    Gast
    • 9. April 2014 um 12:01
    • #30
    mukti:

    Ah ja, interessant. Ich dachte mal "großes Fahrzeug" bedeutet einfach, dass dort mehr Ansichten Platz haben.

    So sagt man im Theravada (wertfrei)

    mukti:

    "Maha" ist dann wohl auch nicht quantitativ gemeint, sondern "von höherer Qualität".

    So sagt man im "Tibetischen" (nicht wertfrei)

    Wie sagt man eigentlich im Zen?

    ()

  • Mirco
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    • 9. April 2014 um 12:27
    • #31

    Mir gefallen die Beiträge am Besten, welche nicht wertend auf eventuelle Fehler bei anderen hinweisen, sondern sachlich und lösungsorientiert daher kommen.

  • sarvamitra
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    • 9. April 2014 um 12:36
    • #32
    Mirco:

    Mir gefallen die Beiträge am Besten, welche nicht wertend auf eventuelle Fehler bei anderen hinweisen, sondern sachlich und lösungsorientiert daher kommen.


    Lieber Mirco! Erstmal Beste Wünsche zu Deinem "Mod", mögest Du eine glückliche Hand haben!!

    Ich hab nur drei Wörterbücher benutzt, streich meinen letzten Satz im Beitrag, wertfreier gehts dann nicht.

    Grüß Dich!
    Sarvamangalam!

    PS.: Um Mißverständnissen vorzubeugen: ich liebe diese Sprache!

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

    Einmal editiert, zuletzt von sarvamitra (9. April 2014 um 12:40)

  • Ji'un Ken
    Gast
    • 9. April 2014 um 12:38
    • #33
    Kusala:

    Wie sagt man eigentlich im Zen?

    ()

    Gar nichts, Kusala.

    Im tibetischen sagt man auch nichts und genauso wenig im Theravada.

    Es soll aber Menschen geben, die diese Begriffe benutzen. Mal denken sie mehr, mal weniger darüber nach, mal ist ihr Kenntnisstand groß, mal nicht.
    Und einige eröffnen in buddhistischen Foren dazu einen Thread, um sich z.B. einen Überblick über die Inhalte, mit denen der Begriff gefüllt wird, zu verschaffen, weil sie an anderen Meinungen interessiert sind, weil sie ihr eigenes Denken und Verhalten hinterfragen,.........usw.

    Und es gibt User, die bei ihren Aussagen ganz bei sich, bei ihren Gedanken und Gefühlen bleiben, ohne andere zu bewerten, ohne "du sollst", "du bist", "du müsstest" und auch ohne "die Tibeter", "die Zennies", "die Buddhisten",..........

    Und so entstehen dann Dialoge, die als bereichernd empfunden werden können.

  • Mirco
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    • 9. April 2014 um 12:59
    • #34
    sarvamitra:
    Mirco:

    Mir gefallen die Beiträge am Besten, welche nicht wertend auf eventuelle Fehler bei anderen hinweisen, sondern sachlich und lösungsorientiert daher kommen.

    Lieber Mirco! Erstmal Beste Wünsche zu Deinem "Mod", mögest Du eine glückliche Hand haben!! Ich hab nur drei Wörterbücher benutzt, streich meinen letzten Satz im Beitrag, wertfreier gehts dann nicht. Grüß Dich! Sarvamangalam! PS.: Um Missverständnissen vorzubeugen: ich liebe diese Sprache!


    Danke. Um Missverständnissen vorzubeugen:
    Dein Beitrag gehört für mich in die Kategorie sachlich und/oder lösungsorientiert ;)

  • boehnchen
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    • 10. April 2014 um 08:31
    • #35
    lubob:

    Vielen Dank an alle für diese erhellende Disksussion.

    Meine ursprüngliche Anfrage bezog sich vor allem auf den Gebrauch im Alltag und da ist für mich die Sache jetzt klar: Da es zumindest einige Schulen gibt, die den Ausdruck Hinayana als Herabsetzung sehen, verwende ich ihn auch weiterhin nicht.


    das gute daran ist: wenn man vor einem Buch/Vortrag/etc sitzt, in dem (irgendetwas) herabgewürdigt ist, weiß man dass man falsch sitzt.
    Das 'kleine Fahrzeug' ist genauso wenig weniger als das 'große Fahrzeug', wie die Gabel weniger als der Löffel ist. Verschiedene Situationen verlangen verschiedene Werkzeuge.
    Verschiedene Menschen verlangen verschiedene Wege. Niemand überspringt zuerst die 10m-Marke und dann erst die 3m.
    Genauso kann kaum jemand im großen Fahrzeug (=ich strebe Erleuchtung nur für die anderen Wesen an) beginnen. Zuerst willst/brauchst du, dass für Dich das Leid aufhöre (Hinayana)

  • Doris
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    • 11. April 2014 um 08:35
    • #36
    Zitat

    Dann kennst du aber den Mahayana nicht. Im Gegenteil wird
    die Bezeichnung "Hinayana" im Mahayana immer als abschreckendes
    Beispiel für die nicht oder falsch verstandene Lehre des Mahayana benutzt

    Werter accinca,

    ich habe das noch nie in einer Belehrung als abwertenden Begriff gehört. Das ist das erste Mal geschehen, als ein Mann aus Sri Lanka in einer Belehrung saß, der sich von diesem Begriff angegriffen gefühlt hatte und nicht verstehen konnte, dass er nicht als Synonym für Theravada benutzt wurde, sondern in dem von mir oben angeführten Sinne. (Die abwertende Interpretation ging von ihm aus.) Und in unserem Sinne ist er nicht abwertend, sondern gilt als unverzichtbare Grundlage aller weiteren Übungen: Nix Mahayana ohne Hinayana.

    Ich würde mich freuen, wenn akzeptiert werden würde, wie dieser Begriff heute in einigen Schulen gebraucht wird, und das dies keine abwertende Bezeichnung ist. Macht Euch mal locker, Jungs!

    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • accinca
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    • 11. April 2014 um 09:37
    • #37
    Doris Rasevic-Benz:

    Ich würde mich freuen, wenn akzeptiert werden würde, wie dieser Begriff heute in einigen Schulen gebraucht wird, und das dies keine abwertende Bezeichnung ist. Macht Euch mal locker, Jungs!


    Ich ging natürlich nicht von deiner Erfahrung aus, sondern von etlichen Bücher des Mahayana in
    der dieser Begriff von "Hinayana" immer wieder auftauchte. Was die Benutzung dieser
    Begriffe im Mahayana anbelangt so ist das ganz deren Sache was sie sich da zurechtdenken.
    Ist nur ein weiterer Grund sie nicht ernst zu nehmen aber innerhalb ihres Denksystems wird es schon passen.

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 11. April 2014 um 09:44
    • #38
    accinca:
    Doris Rasevic-Benz:

    Ich würde mich freuen, wenn akzeptiert werden würde, wie dieser Begriff heute in einigen Schulen gebraucht wird, und das dies keine abwertende Bezeichnung ist. Macht Euch mal locker, Jungs!


    Ich ging natürlich nicht von deiner Erfahrung aus, sondern von etlichen Bücher des Mahayana in
    der dieser Begriff von "Hinayana" immer wieder auftauchte. Was die Benutzung dieser
    Begriffe im Mahayana anbelangt so ist das ganz deren Sache was sie sich da zurechtdenken.
    Ist nur ein weiterer Grund sie nicht ernst zu nehmen aber innerhalb ihres Denksystems wird es schon passen.


    Es ist nunmal für eine konstruktive Kommunikation sehr hinderlich, wenn einem erzählt wird, was man angeblich denkt und meint. Anstatt, dass versucht wird zu verstehen und zuzuhören.
    Durch diese Wand kommt man einfach nicht, auch nicht mit dem größten Dickschädel und den offensten Beleidigungen. ;) Man erweist dem Buddhadharma auf diese nicht-kommunikative Weise nur einen Bärendienst. Mehr kommt dabei nicht heraus.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Doris
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    • 11. April 2014 um 10:21
    • #39

    Ich will an dieser Stelle ein Beispiel aus meinem Leben anführen, das wirklich so geschehen ist:

    Vor vielen Jahren verliebte ich mich in einen Mann. Wir kamen auch zusammen. Aber da gab es von Anfang an ein Hindernis.
    Er hatte eine Nachbarin, mit der er ich nicht verstand. Sie hieß ebenfalls Doris. So hinterließ mein Name für ihn stets einen bitteren Geschmack, er sprach ihn nicht gerne aus. Auch war das mit ein Grund, so sagte er, dass er sich nicht wirklich auf mich einlassen konnte. Ob das nun ein Vorwand war oder eine Ursache, sei dahingestellt. Jedenfalls verletzte er mich schon allein dadurch, dass er meinen Namen nicht wertfrei betrachten wollte und ihn missbrauchte, um seine Aversionen zu pflegen. Er gab mir einen anderen Namen.
    Ich habe viele Jahre lang getrauert, weil er mich nicht so nehmen wollte, ich wie ich war. Erst durch diesen Thread habe ich gemerkt, dass ein Teil dieser Trauer darin bestand, dass er mir nicht einmal meinen Namen ließ, dass ihn nicht einmal dieser genügte. Mein Name war in seinen Augen falsch, also war auch ich falsch, und umgekehrt.

    So ähnlich ist das mit der Religion. Du bist das und das, und ergo falsch, weil das nicht das ist, was ich betreibe. Das ist das Spiel hier.
    Heute weiß ich: Mein Name ist richtig. Ich bin richtig. Meine Religionen sind richtig.
    Ich bin eine Spielverderberin.

    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

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    • 11. April 2014 um 22:22
    • #40
    accinca:


    Ich ging [...] von etlichen Bücher des Mahayana in der dieser Begriff von "Hinayana" immer wieder auftauchte. Was die Benutzung dieser Begriffe im Mahayana anbelangt so ist das ganz deren Sache was sie sich da zurechtdenken.


    Das mit den Büchern kann ich nur bestätigen. Ich hatte viel gelesen und lange Zeit überhaupt keinen Zweifel gehabt, dass Hinayana=Theravada=minderwertiger Buddhismus. In vielen Büchern wird explizit gesagt:
    "Der Buddha passte seine Lehre immer an die Fähigkeiter seiner Schüler an. Den weniger Begabten brachte er Hinayana bei, den höher Begabten Mahayana (und den richtig Begabten Vajrayana)."
    Ein Arhat wird als als eigentlich bedauernswert beschrieben, weil er zu nichts Höherem fähig ist.

    Ich hab keine Ahnung, wie das direkt in verschiedenen Sanghas gehandhabt wird, aber die Bücher sind ja auch von Buddhisten geschrieben worden. Zu behaupten, diese abwertende Beschreibungen existieren nicht, täuscht eine Harmonie vor, die so nicht zu existieren scheint.

    Bei vielen Autoren von Mahayana-Büchern (ich rede NUR von den Autoren) steht eine deutliche Abwertung des Hinayana (und deren Anhängern) außer Frage.
    Interessanter Weise konnte ich so eine Araganz in keinen Hinayana-Büchern entdecken. Die scheinen so gelassen zu sein, dass sie es nicht einmal notwendig erachten, sich gegen solche Diffamierungen zu wehren.

    Ich gehöre keiner Schule an und kann deshalb durch diese Begriffe nicht verletzt werden. Für mich selber mag ich eigentlich das Paar klein-groß lieber als alt-groß, da es sich leichter merken läßt und man besser damit rumhantieren kann.
    Meine Eselsbrücke ist: Wer ein großes Ego hat, der will ein großes Auto fahren. Wer ein kleines Ego hat, der legt da nicht so viel Wert drauf.

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 11. April 2014 um 22:26
    • #41

    Aha.
    Nein, Harmonie vortäuschen will ich nicht - ich hab ehrlich sowas noch nie gelesen (was aber nichts heißen mag).

    Welche Bücher sind das?

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


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    • 11. April 2014 um 22:36
    • #42

    Ich hab die immer aus der Bibliothek geliehen. Ist schon Jahre her und die Namen weiß ich nicht mehr. Aber falls du einen Beweis willst, könnte ich mal hin gehen und ein paar Bücher suchen, wo dies so ist. Noch effektiver wäre es, wenn du es selber probierst, denn dann wirst du feststellen, dass man da wirklich nicht lange suchen muss.
    (Könnte natürlich auch ein krasser Zufall gewesen sein, dass ich immer wieder an solche Bücher geraten bin.)

  • Doris
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    • 11. April 2014 um 22:42
    • #43

    Fluid,
    wie oft soll es noch gesagt werden!
    Hinayana ist keine Schule und hat nichts mit Theravada zu tun.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

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    • 11. April 2014 um 22:45
    • #44

    Doris,
    ich habe davon geschrieben, was in Büchern behauptet wird. Nichts weiter.
    Meine Kritik war es ja gerade, dass dort mutwillig Dinge verzerrt oder sogar komplett falsch dargestellt werden, so wie oben beschrieben.

  • accinca
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    • 11. April 2014 um 22:52
    • #45
    fluid:

    Ich hab die immer aus der Bibliothek geliehen. Ist schon Jahre her und die Namen weiß ich nicht mehr. Aber falls du einen Beweis willst, könnte ich mal hin gehen und ein paar Bücher suchen, wo dies so ist. Noch effektiver wäre es, wenn du es selber probierst, denn dann wirst du feststellen, dass man da wirklich nicht lange suchen muss.
    (Könnte natürlich auch ein krasser Zufall gewesen sein, dass ich immer wieder an solche Bücher geraten bin.)


    Nein, das brauchst du nicht zu glauben.
    Nicht umsonst ist es sogar dem DL aufgegangen.

  • Jojo
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    • 11. April 2014 um 23:15
    • #46
    fluid:

    Ich hatte viel gelesen und lange Zeit überhaupt keinen Zweifel gehabt, dass Hinayana=Theravada=minderwertiger Buddhismus. In vielen Büchern wird explizit gesagt:
    "Der Buddha passte seine Lehre immer an die Fähigkeiter seiner Schüler an. Den weniger Begabten brachte er Hinayana bei, den höher Begabten Mahayana (und den richtig Begabten Vajrayana)."
    Ein Arhat wird als als eigentlich bedauernswert beschrieben, weil er zu nichts Höherem fähig ist.


    ist ja interessant.
    ich hatte nie viel gelesen, ausser so Pop-Zen-Zeugs. Und in meinem Tante-Erna-Verständnis habe ich mir dieses Begriffspaar so erklärt: Kleines Fahrzeug ist für eine kleine Gruppe von Leuten, also für die Elite. Und großes Fahrzeug ist für viele Leute, also für den gemeinen Pöbel.
    Ich fand, dass jemand, der nur wenige Leute in seinem Fahrzeug mitnehmen will, wahrscheinlich arrogant ist...
    :lol:

    Dass Hinayana als abwertender Begriff erfunden wurde und nicht als Selbstbezeichnung einer Elite, habe ich erst vor zwei-drei Jahren erfahren.

  • nibbuti
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    • 12. April 2014 um 00:00
    • #47
    fluid:


    Interessanter Weise konnte ich so eine Araganz in keinen Hinayana-Büchern entdecken. Die scheinen so gelassen zu sein, dass sie es nicht einmal notwendig erachten, sich gegen solche Diffamierungen zu wehren.


    Ich auch nicht

    fluid:

    Wer ein großes Ego hat, der will ein großes Auto fahren. Wer ein kleines Ego hat, der legt da nicht so viel Wert drauf.

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • boehnchen
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    • 12. April 2014 um 21:54
    • #48

    - Die spirituellen Übungen, die sich in erster Linie auf das Erlangen einer Wiedergeburt in den höheren Bereichen (dem Glück des Daseinskreislaufs) beziehen, gehören zur 'Ebene geringer Befähigung'
    - Jemand der dem Glück des weltlichen Daseins den Rücken kehrt, sich von schädlichem Handeln abwendet und nur nach dem eigenen Frieden strebt, wird Wesen 'mit mittleren Fähigkeiten' genannt.
    - Wer aufgrund des Leidens der eigenen Existenz den Wunsch hat, alles Leiden der anderen in jeder Hinsicht ganz zu beenden, ist ein Wesen mit 'höchsten Fähigkeiten'.*

    *) Dalai Lama (nach Atisha) "Die Lampe auf dem Weg" S.56ff


    Wenn du Fließbandarbeiter bist, bist du Fließbandarbeiter.
    Wenn du Manager bist, bist du Manager.
    Wenn du Lojongpraktizierender bist, bist du Lojongpraktizierender.
    Du hast ja die Wahl.

    Es geht hier freilich nicht um Politik (obwohl man alles zur Politik machen kann), sondern um die möglichst genaue Erklärung eines Befreiungsweges.

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 12. April 2014 um 23:14
    • #49

    Das Missverständnis ist eben, dass ein Pfad für die sogenannten "Wesen mit geringeren Fähigkeiten" aufgrund dieser Benennung "klein, gering" nicht automatisch gering-geschätzt wird!

    Das ist wohl schwer zu verstehen und deshalb ist diese Diskussion hier nutzlos (meine ich wenigstens).

    Mein Lehrer sagte mal, dass kein Anlass für Geringschätzung gegeben sei. Wenn der Pfad überhaupt betreten wird - sei es nun von "Wesen mit geringeren, mittleren" oder "großen Fähigkeiten" - dann ist das außerordentlich wunderbar und verdient Respekt.
    Im Übrigen wird in der Literatur, die mir untergekommen ist, immer respektvoll von Shravakas (Alleinverwirklichern) gesprochen/geschrieben.

    Und außerdem gibt es die Bodhisattvagelübde, die letztendlich die Grundvoraussetzung für die Tantrapraxis sind, (die Grundlage, ohne dem geht gar nichts).

    Da ist als Übertretung Nr. 1 von 18 genannt:
    "(1) Uns selbst loben und/oder andere herabsetzen
    Diese Übertretung bezieht sich auf das Aussprechen derartiger Worte gegenüber jemanden in einer untergeordneten Stellung. Die Motivation muss entweder einen starken Wunsch nach Profit, Lob, Liebe, Respekt und so weiter von der angesprochenen Person beinhalten oder Eifersucht auf die herabgesetzte Person. Dabei macht es keinen Unterschied, ob das, was wir gesagt haben, zutrifft oder nicht. Menschen, die damit werben bzw. öffentlich bekannt machen, dass sie Buddhisten sind, müssen im Zusammenhang mit dieser Übertretung sehr vorsichtig sein."

    Und in Punkt (6) wird nochmal deutlich der Respekt auch vor dem kleineren Fahrzeug im Gelübde gefordert:

    (6) Den heiligen Dharma aufzugeben
    Hier besteht die Übertretung darin, zu verneinen, dass die Schriften des Shravaka- (tib. nyan-thos), Pratyekabuddha- (tib. rang-rgyal) oder Mahayana-Fahrzeuges die Worte des Buddha sind, oder – indem wir unsere Meinung äußern – andere dazu zu bringen, dies zu verneinen. Ein Shravaka ist jemand, der den Lehren eines Buddhas zuhört, solange diese noch vorhanden sind, während Pratyekabuddhas Praktizierende sind, die sich selbst entwickeln und hauptsächlich während der dunklen Zeitalter leben, in denen der Dharma nicht mehr länger direkt zur Verfügung steht. Um spirituelle Fortschritte zu erzielen stützen sie sich auf intuitives Verstehen, welches sie durch Studium und Praktizieren erlangt haben, das sie in früheren Leben durchgeführt haben. Die Lehren für diese beiden stellen das Hinayana oder „bescheidene Fahrzeug“ dar, das auf das Erreichen der eigenen Befreiung von Samsara abzielt. Das Mahayana-Fahrzeug betont Methoden zur Erlangung der vollen Erleuchtung. Zu verneinen, dass alle oder auch nur bestimmte Schriften eines dieser Fahrzeuge vom Buddha stammen, ist eine Übertretung der Wurzelgelübde."
    http://www.berzinarchives.com/web/de/archive…va_pledges.html

    Auch werden Arahats hoch geschätzt. Bei der Praxis der Niederwerfungen wird rezitiert:
    "Jene (Bekenntnisbuddhas) und die anderen Tathagatas, Arhats und vollkommen vollendeten Erleuchteten - ... - und auch all die lebenden und verweilenden Buddha-Arhats, Euch alle bitte ich, schenkt mir Eure Aufmerksamkeit! ..."

    Warum sollte man derart seine Bitten an die Arhats richten, wenn man sie als "als eigentlich bedauernswert, weil er zu nichts Höherem fähig ist" ansieht? Das stimmt also demnach nicht. Fehlinterpretation von wem auch immer.

    Ein generelles wirklich so gemeintes Herabsetzen und Geringschätzen des Hinayana macht also überhaupt keinen vernünftigen Sinn.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • mukti
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    • 13. April 2014 um 07:22
    • #50

    Liebe Losang Lamo,

    ist das nun so zu verstehen, dass die Anhänger des Theravada (Hinayana) zwar respektiert werden, aber aufgrund ihrer geringeren Fähigkeiten einen bescheideneren, also weniger anspruchsvollen Weg gehen? Und kann Theravada (Hinayana) nach deinem Verständnis nicht zur höchsten Vollendung führen?

    Ich sehe das so, dass ich nicht beurteilen kann ob ein Mahayana-Weg zur endgültigen Erleuchtung führen kann oder nicht. Von meinem noch vorhandenen persönlichen Standpunkt aus kann ich nur sagen, dass Theravada für mich in einigen Punkten schlüssiger ist und besser für mich passt. Ich sehe Mahayana daher weder als höher noch als geringer noch als gleichwertig an, weil ich das in meinem unerleuchteten Zustand nicht weiß. Respekt vor spirituellen Wegen, besonders den buddhistischen, und die dort Praktizierenden, halte ich für selbstverständlich.
    Falls es eine Lehrmeinung im Theravada sein sollte, dass ein Mahayana-Weg geringer ist oder nicht zur endgültigen Erleuchtung führen kann, kann ich mich dieser Meinung aus mangelnder Erkenntnis nicht anschließen. Ich sehe die Dinge nicht so wie sie wirklich sind, und ich glaube nicht dass ich jemals jemandem begegnet bin der vollkommen die Wirklichkeit sieht.

    Schöne Grüße,
    mukti

    Mit Metta, mukti.


Ausgabe №. 133: „Rausch"

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