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  1. Buddhaland Forum
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Allumfassendes Bewusstsein

  • Lirum Larum
  • 12. September 2013 um 17:42
  • Zum letzten Beitrag
  • Sumedhâ
    Gast
    • 14. September 2013 um 15:57
    • #26
    kanshiketsu:

    So gänzlich aus der Luft gegriffen ist LLs These nicht. Beispielsweise spricht der Physiker Tesla von einem
    Akasha-Feld, in dem der Mensch von Natur aus in einer Quell-Intelligenz verwurzelt sei und ein multidimensionales, kosmisches Bewusstsein Teil seines Erbes ist.


    hallo kanishiketsu,

    Akasha-Chronik / Akasha - Feld

    ich kenne dieses konzept auch, vor jahren fand es interessant aber bei genauerem hingucken hat es sich für mich erledigt, läst zu viel spielraum zu spekulationen....und setzt ein bewustseinskontinuum voraus, das passt nicht in meine leseart der buddhalehre... :)

    _()_
    .

  • kanshiketsu
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    • 14. September 2013 um 16:16
    • #27
    Sumedhâ:

    ... läst zu viel spielraum zu spekulationen


    Das ist leider richtig.
    Esoteriker aller Verblödungs- bzw. Erleuchtungsgrade bedienen sich gelegentlich ziemlich unverschämt bei der neueren Physik.

    Für mich ist es einer der vielen vielen Finger, die zum Mond zeigen..... :D

    _()_

    Das Tao ist nicht auf die Vereinigung mit den Menschen bedacht;
    wenn die Menschen auf nichts bedacht sind, vereinigen sie sich mit dem Tao.
    Yuanwu Keqin (1063 - 1135)

  • Simo
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    • 14. September 2013 um 17:07
    • #28

    Liebe Losi,

    was ist denn deine Definition von Bewusstsein? Damit beginnt das Ganze ja erstmal. Alle anderen frag ich auch: Wie würdet ihr Bewusstsein definieren?

    Liebe Grüße.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Elliot
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    • 14. September 2013 um 17:35
    • #29
    Zitat

    "Und was ist Bewußtsein, was ist der Ursprung von Bewußtsein, was ist das Aufhören von Bewußtsein, was ist der Weg, der zum Aufhören von Bewußtsein führt?

    Es gibt diese sechs Klassen von Bewußtsein: Sehbewußtsein, Hörbewußtsein, Riechbewußtsein, Schmeckbewußtsein, Berührungsbewußtsein, Geistbewußtsein.

    Mit dem Ursprung der Gestaltungen ist der Ursprung von Bewußtsein. Mit dem Aufhören der Gestaltungen ist das Aufhören von Bewußtsein. ...

    "Und was sind Gestaltungen [8], was ist der Ursprung der Gestaltungen, was ist das Aufhören der Gestaltungen, was ist der Weg, der zum Aufhören der Gestaltungen führt?

    Es gibt diese drei Arten der Gestaltungen: die Gestaltung des Körpers, die Gestaltung der Sprache, die Gestaltung des Geistes.

    (MN 9)

    Alles anzeigen
    Zitat

    "Was aber, Ehrwürdige, ist die Gestaltung des Körpers? Was ist die Gestaltung der Sprache? Was ist die Gestaltung des Geistes?"

    • "Das Einatmen und das Ausatmen, Freund Visākha, ist die Gestaltung des Körpers;
    • Gedankenfassung und diskursives Denken sind die Gestaltung der Sprache;
    • Wahrnehmung und Gefühl sind die Gestaltung des Geistes."

    (MN 44)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 14. September 2013 um 17:38
    • #30

    Lieber Simo,

    Na gut, schade. Ich dachte, ich komme damit durch, wenn ich nur Fragen stelle. :) Lösungen hab ich nicht. "Bewusstsein" kann ich nicht schlüssig definieren.
    Bewusstsein = das, was übrig ist, wenn man Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen, Konzepte ausschließt. Also das, was einfach so da ist, das was "weiß", was klar ist.

    Lg, LL


    @Eliot: "Gestaltungen" sind aber alle Phänomene. Es bezieht sich nicht nur auf Wesen.

    Elliot:
    Zitat

    ...
    Mit dem Ursprung der Gestaltungen ist der Ursprung von Bewußtsein. Mit dem Aufhören der Gestaltungen ist das Aufhören von Bewußtsein. ...

    "Und was sind Gestaltungen [8], was ist der Ursprung der Gestaltungen, was ist das Aufhören der Gestaltungen, was ist der Weg, der zum Aufhören der Gestaltungen führt?
    Es gibt diese drei Arten der Gestaltungen: die Gestaltung des Körpers, die Gestaltung der Sprache, die Gestaltung des Geistes.
    (MN 9)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • fotost
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    • 14. September 2013 um 17:55
    • #31
    kanshiketsu:
    fotost:

    Bitte zeige uns, wo und wie 'reines Bewusstsein' ohne Gedankentätigkeit existiert.

    .... und was reines Bewusstsein überhaupt sein soll :D

    So gänzlich aus der Luft gegriffen ist LLs These nicht. Beispielsweise spricht der Physiker Tesla von einem Akasha-Feld, in dem der Mensch von Natur aus in einer Quell-Intelligenz verwurzelt sei und ein multidimensionales, kosmisches Bewusstsein Teil seines Erbes ist.
    ............

    Tesla? Der Lieblingsphysiker aller Verwirrten bei Youtube und Co.. :roll:

    Also, wenn irgendwer ein Akasha Feld nachweisen kann, gibt es dafür garantiert einen Physik Nobelpreis und dann werde ich mich damit beschäftigen. Quell-Intelligenz und multidimensionales, kosmisches Bewusstsein eingeschlossen.

  • Simo
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    • 14. September 2013 um 18:13
    • #32
    Losang Lamo:

    Lieber Simo,

    Na gut, schade. Ich dachte, ich komme damit durch, wenn ich nur Fragen stelle. :) Lösungen hab ich nicht. "Bewusstsein" kann ich nicht schlüssig definieren.
    Bewusstsein = das, was übrig ist, wenn man Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen, Konzepte ausschließt. Also das, was einfach so da ist, das was "weiß", was klar ist.

    Lg, LL


    @Eliot: "Gestaltungen" sind aber alle Phänomene. Es bezieht sich nicht nur auf Wesen.

    Elliot:

    Da hast du doch schon eine ziemlich präzise Definition gegeben: Bewusstsein ist das was, weiß, was klar ist. Glaubst du denn, dass der Raum nun immer alles weiß? Dass er bewusst ist?

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Elliot
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    • 14. September 2013 um 18:22
    • #33
    Losang Lamo:

    @Eliot: "Gestaltungen" sind aber alle Phänomene.


    Davon steht hier aber nichts:

    Elliot:
    Zitat

    ...
    Mit dem Ursprung der Gestaltungen ist der Ursprung von Bewußtsein. Mit dem Aufhören der Gestaltungen ist das Aufhören von Bewußtsein. ...

    "Und was sind Gestaltungen [8], was ist der Ursprung der Gestaltungen, was ist das Aufhören der Gestaltungen, was ist der Weg, der zum Aufhören der Gestaltungen führt?

    Es gibt diese drei Arten der Gestaltungen: die Gestaltung des Körpers, die Gestaltung der Sprache, die Gestaltung des Geistes.

    (MN 9)


    Als Ursache oder Bedingung für Bewusstsein werden also diese drei Gestaltungen genannt.

    Losang Lamo:

    Es bezieht sich nicht nur auf Wesen.


    Wie kommst Du darauf? Wo immer Körper, Sprache oder Geist ist, da kann doch auch von Wesen zumindest gesprochen werden.

    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
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    • 14. September 2013 um 18:41
    • #34

    Ja, Elliot, von Wesen wird dann gesprochen, aber ich sehe nicht den Ausschluss von anderen Phänomenen. Es sei denn, Du meinst, Bewusstsein muss immer mit Sehbewusstsein, Hörbewusstsein etc verbunden sein - dann wären natürlich Phänomene, die keine Augen, Ohren usw haben von Bewusstsein ausgeschlossen. Aber diesen Ausschluss lese ich aus Deinen Zitaten nicht heraus, sorry.


    Simo:

    Simo:

    ...
    Da hast du doch schon eine ziemlich präzise Definition gegeben: Bewusstsein ist das was, weiß, was klar ist. Glaubst du denn, dass der Raum nun immer alles weiß? Dass er bewusst ist?


    Ja, :) im Augenblick "glaube" ich das. Aber ich habe keine Ahnung und verlasse deshalb lieber das Glatteis dieses Threads. :lol:
    Es ist eine These, die sich nun erst noch weiter setzen muss. Vielleicht sag ich nächstes Jahr: "Blödsinn.", nachdem ich es eine Weile im Rucksack mitgeschleppt habe.
    Aber im Augenblick kommt es mir wie des Pudels Kern vor, und alles, was ich vorher nicht verstanden hab, wirkt jetzt vollkommen logisch.

    Vielen Dank an alle für Eure hilfreichen Kommentare. Das ist schön, so ein skurriles Thema von so vielen Seiten zu beleuchten.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • mukti
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    • 14. September 2013 um 19:20
    • #35

    Hmmm, interessant. Die Frage ist wohl ob es ein unpersönliches allumfassendes Bewusstsein gibt, das nicht an ein Wesen gebunden ist. Wenn Gefühl und Wahrnehmung immer zusammen mit Bewusstsein auftreten (M43), dann schließt das anscheinend nicht aus dass es ein allumfassendes Bewusstsein gibt, denn Gefühl und Wahrnehmung umfasst dies ja auch, und zwar alle Gefühle und alle Wahrnehmungen.

    Wird auch als Weltseele bezeichnet, im Hinduismus als Vishnu symbolisiert. Nun ja, im Buddhismus kenne ich dazu keine eindeutige Aussage, und selber fühle ich mich zur Zeit außerstande, das herauszufinden. Könnte nicht mal sagen dass es mir logisch oder schlüssig erscheint. Eine vage Intuition sagt mir dass es ein universelles Bewusstsein gibt, aber es ist nicht klar genug um fest darauf zu vertrauen. Immerhin greife ich manchmal wenn ich wo nicht weiter weiß zu der beruhigenden Antwort: Das Universum weiß die Lösung.

    Schöne Grüße

    Mit Metta, mukti.


  • Elliot
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    • 14. September 2013 um 19:23
    • #36
    Losang Lamo:

    Es sei denn, Du meinst, Bewusstsein muss immer mit Sehbewusstsein, Hörbewusstsein etc verbunden sein - dann wären natürlich Phänomene, die keine Augen, Ohren usw haben von Bewusstsein ausgeschlossen. Aber diesen Ausschluss lese ich aus Deinen Zitaten nicht heraus, sorry.


    Also Du meinst, wenn da steht:

    Zitat

    Es gibt diese sechs Klassen von Bewußtsein: Sehbewußtsein, Hörbewußtsein, Riechbewußtsein, Schmeckbewußtsein, Berührungsbewußtsein, Geistbewußtsein.

    (MN 9)


    ... dann ist damit gemeint, dass es darüber hinaus noch alle möglichen anderen Klassen von Bewusstsein - zum Beispiel auch eine Art "reines Bewusstsein" - geben könnte, aber aus irgendeinem Grund wird das dort nicht weiter erwähnt?

    Viele Grüße
    Elliot

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    Elliot

  • Elliot
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    • 14. September 2013 um 19:35
    • #37
    mukti:

    ..., dann schließt das anscheinend nicht aus dass es ein allumfassendes Bewusstsein gibt, denn Gefühl und Wahrnehmung umfasst dies ja auch, und zwar alle Gefühle und alle Wahrnehmungen.


    Aber was soll das sein, ein "allumfassendes Bewusstsein"? Freude und Schmerz zum Beispiel sind mit verschiedenen Gefühlen verbunden. Es ist möglich, dass zu einem Zeitpunkt ein Bewusstsein Freude und keinen Schmerz erfährt, und zum gleichen Zeitpunkt ein anderes Bewusstsein Schmerz und keine Freude erfährt. So wie Freude und Schmerz verschieden sind, so sind also auch diese beiden Bewusstsein verschieden.

    mukti:

    Wird auch als Weltseele bezeichnet, im Hinduismus als Vishnu symbolisiert. Nun ja, im Buddhismus kenne ich dazu keine eindeutige Aussage, und selber fühle ich mich zur Zeit außerstande, das herauszufinden.


    Solche und ähnliche Spekulationen gab es wohl schon immer:

    Zitat

    „Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die bezeichnen das Denken als den Ursprung der Dinge, legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus, nach zwei Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und bezeichnen das Denken als den Ursprung der Dinge, legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus, - nach zwei Urständen ? ...

    (http://www.palikanon.com/digha/d01_3.htm)


    Viele Grüße
    Elliot

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    Elliot

  • Elliot
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    • 14. September 2013 um 19:40
    • #38
    Losang Lamo:

    Bewusstsein = das, was übrig ist, wenn man Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen, Konzepte ausschließt.


    Und genau so etwas kann es dieser Feststellung zufolge nicht geben:

    Zitat

    "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - sind diese Geisteszustände miteinander verbunden oder getrennt? Und ist es möglich, einen dieser Zustände vom anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können?"

    "Gefühl, Wahrnehmung und Bewußtsein, Freund - diese Geisteszustände sind miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können. Denn, was man fühlt, das nimmt man wahr, und was man wahrnimmt, das erfährt man. Deshalb sind diese Geisteszustände miteinander verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich, einen dieser Zustände von den anderen zu trennen, um den Unterschied zwischen ihnen beschreiben zu können [3]."

    (MN 43)


    Bewusstsein ohne Wahrnehmung und Gefühl, das wäre dann so etwas wie ein Würfel mit nur einer Seite.

    Viele Grüße
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    Elliot

  • mukti
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    • 14. September 2013 um 20:14
    • #39
    Elliot:
    mukti:

    ..., dann schließt das anscheinend nicht aus dass es ein allumfassendes Bewusstsein gibt, denn Gefühl und Wahrnehmung umfasst dies ja auch, und zwar alle Gefühle und alle Wahrnehmungen.


    Aber was soll das sein, ein "allumfassendes Bewusstsein"? Freude und Schmerz zum Beispiel sind mit verschiedenen Gefühlen verbunden. Es ist möglich, dass zu einem Zeitpunkt ein Bewusstsein Freude und keinen Schmerz erfährt, und zum gleichen Zeitpunkt ein anderes Bewusstsein Schmerz und keine Freude erfährt. So wie Freude und Schmerz verschieden sind, so sind also auch diese beiden Bewusstsein verschieden.

    mukti:

    Wird auch als Weltseele bezeichnet, im Hinduismus als Vishnu symbolisiert. Nun ja, im Buddhismus kenne ich dazu keine eindeutige Aussage, und selber fühle ich mich zur Zeit außerstande, das herauszufinden.


    Solche und ähnliche Spekulationen gab es wohl schon immer:

    Zitat

    „Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die bezeichnen das Denken als den Ursprung der Dinge, legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus, nach zwei Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und bezeichnen das Denken als den Ursprung der Dinge, legen Seele und Welt als dem Denken entsprossen aus, - nach zwei Urständen ? ...

    (http://www.palikanon.com/digha/d01_3.htm)


    Viele Grüße
    Elliot

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    In diesem Sinn steht ein allumfassendes Bewusstsein offenbar sowohl im Widerspruch zur buddhistischen Lehre, als auch zu unserem Erleben. Nachdem wir nur vom eigenen Erleben ausgehen können, ist ein allumfassendes Bewusstsein schon Spekulation oder eine Glaubensvorstellung.

    Irgendwo im Palikanon habe ich mal gelesen dass Brahma ein alldurchdrindendes Bewusstsein habe, sich also über alle Vorgänge im Universum bewusst wäre. Dann erlebt er sich aber davon getrennt, so wie ein Mensch der Freude oder Schmerz bei anderen wahrnehmen kann.

    Schöne Grüße

    Mit Metta, mukti.


  • xxx
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    • 14. September 2013 um 20:26
    • #40

    Hallo LL

    Ein interessantes und diskussionswürdiges Thema, dass du hier eröffnet hast. Lass mich auch mal wieder meinen Senf dazugeben :D

    Man kann dieses komplexe Thema natürlich von allen möglichen Seiten und aus allen möglichen Blickwinkeln betrachten: Aus naturwissenschaftlichen, philosophischen, religiösen, moralischen, subjektiven, objektiven und anderen mehr.

    Hier, d.h. im Forum "Allgemeines zum Buddhismus" werde ich mich so gut wie möglich auf buddhistisch/hinduistische Blickwinkel beschränken. Um Missverständnissen vorzubeugen möchte ich vorausschicken, dass ich hier den Begriff Bewusstsein in unserem üblichen westlichen Alltagssprachgebrauch als sogenanntes Individualbewusstsein (Vgl Bedeutungen Wiki) verwende, so wie ich glaube, du ihn auch in deiner Frage verwendet hast. Also ausdrücklich nicht so wie im Abhidhamma oder Paticca samuppada erwähnt.

    Allumfassendes Bewusstsein ? Da kommt mir natürlich gleich Brahman in den Sinn. Im Hinduismus bezeichnet man Brahman als "Sat(-)chit(-)ananda" ein attributloser Urgrund allen Seins, die Silbe Chit verdeutlicht in unserem Zusammenhang, dass auch ein reines unpersönliches Bewusstsein in "Brahman" enthalten sei. (Moderne spirituelle Strömungen: Advaita-Vedanta, Satsang )

    Nun bekanntlich grenzt sich Buddhismus vom Hinduismus ab. Buddha selbst wuchs zwar hinduistisch auf, erschuf aber später auf dessen Boden eine neue mehr pragmatische Lehre:
    Indem er das subjektive Leiden ins Zentrum stellt, ein klares Ziel und Weg definiert distanzierte er sich von aller Art metaphysischen Theorien. Diese lenken seiner Meinung nach nur vom eigentlichen Ziel ab. Er hielt deshalb auch nicht viel von Welterklärungsmodellen, Träumereien und aller Art Theorien über Übersinnliches:

    Zitat

    http://www.palikanon.com/buddhbib/05hei…eilslehre5b.htm

    "Das Gewirr der Ansichten und das Knäuel der Meinungen zu vermehren, dafür erscheinen Buddhas nicht."


    Aus der Perspektive des Hinayana wäre mein Post nun eigentlich abgeschlossen, denn Spekulationen und Gedankenspiele sind irrelevant (Papanca) in Bezug auf Buddhadhamma:

    Zitat

    http://www.palikanon.com/buddhbib/05hei…eilslehre5b.htm
    "Zweifaches steht euch an: Gespräch über die Lehre oder edles Schweigen."


    Nur auf eines kommt es im Buddhismus schliesslich an; das Leiden zu erkennen und den Weg zu gehen, der aus diesem Leiden führt:

    Zitat

    http://www.palikanon.com/majjhima/m063n.htm
    "Es ist, Malunkyaputta, wie wenn ein Mann von einem Pfeil getroffen wäre, einem vergifteten, stark mit Gift bestrichenen, und seine Freunde und Genossen, seine Angehörigen und Blutsverwandten einen Arzt riefen. Wenn jener nun sagte: Ich werde mir den Pfeil solange nicht herausziehen lassen, als ich den Mann nicht kenne, der mich geschossen hat, welches sein Name und sein Geschlecht ist . . . ob er lang oder kurz oder mittelgroß ist. . . Ob er schwarz oder braun ist oder gelbe Hautfarbe hat. . .in welchem Dorf oder Flecken oder in welcher Stadt er wohnt... als ich den Bogen nicht kenne, mit dem ich geschossen bin... als ich die Sehne nicht kenne, mit der ich geschossen bin... als ich den Schaft nicht kenne, mit dem ich geschossen bin...—Ehe der Mann das in Erfahrung gebracht hätte, Malunkyaputta, würde er sterben."
    "Und warum hab' ich das, Malunkyaputto, nicht mitgeteilt? Weil es, Malunkyaputto, nicht heilsam, nicht urasketentümlich ist, nicht zur Abkehr, nicht zur Wendung, nicht zur Auflösung, nicht zur Aufhebung, nicht zur Durchschauung, nicht zur Erwachung, nicht zur Erlöschung führt: darum hab' ich das nicht mitgeteilt.

    "Was aber, Malunkyaputto, hab' ich mitgeteilt?
    'Das ist das Leiden', Malunkyaputto, hab' ich mitgeteilt,
    'Das ist die Leidensentwicklung' hab' ich mitgeteilt,
    'Das ist die Leidensauflösung' hab' ich mitgeteilt,
    'Das ist Leidensauflösung führende Pfad', hab' ich mitgeteilt.

    Alles anzeigen


    Aus Sicht des Mahayana können wir aber ruhig weiterdiskutieren:

    Der Mahayana erfand nämlich Bodhicitta und hat damit das Dhamma-Rad der Lehre zum ersten mal gedreht. Strenggenommen bezieht er sich diesbezüglich nicht mehr direkt auf Buddha Shakyamuni, man verlies beim Drehen des Rads nämlich die klare pramatische Linie (4 edle Wahrheiten), die Buddhadhamma vom unübersichtlich bunten Hinduismus abgrenzte.

    Ich verstehe "Bodhicitta" als Ausdruck einer Erweiterung des subjektiven Blickwinkels des Hinayana - welcher Dhamma primär als eigenen Weg zur eigenen Verwirklichung betrachtet- hin zu einer mehr objektiven Betrachtung Dhamma als gemeinsamen Weg mit dem Ziel gemeinsame Verwirklichung zu erreichen.

    Aus dieser Mahayana Sicht ist es nun naheliegend nicht nur den Wunsch zu haben einen gemeinsamen Weg mit gemeinsamer Verwirklichung zu gehen, sondern auch den Wunsch zu hegen ein gemeinsames (kollektives) Bewusstsein zu schaffen.

    Darüber zu spekulieren ob gemeinsames Bewusstsein überhaupt möglich ist bereits existiert und welcher Art es sein könnte führt uns aber schnell ins Netz der Ansichten z.B. Magie, Schamanismus, Animismus etc.
    Werden Buddhismus, Schamanismus und Magie im selben Atemzug genannt sind wir auch schon beim tibetischen Buddhismus, Vajrayana und Bön angelangt, der sogenannt dritten Drehung des Dhamma-Rades. Buddhismus verlor seinen Pragmatismus völlig, wurde dafür bunter, breiter aber auch unübersichtlicher. (somit habe ich wieder einmal alle Aspekte des Buddhismus mit seinen jeweiligen Ausprägungen und Eigenheiten hoffentlich wertfrei erwähnt :D )

    Losang Lamo:

    Vielleicht behindert nur der Glaube an Trennung und an eigenständige Ichs die Sicht auf ein allgegenwärtiges, umfassendes, ungetrenntes Bewusstsein.

    Das ist ganz sicher so. Mir persönlich passt es besser in unserem Sprachgebrauch statt von allgegenwärtigem, ungetrennten Bewusstsein eher von allgegenwärtigem, ungetrenntem Sein zu sprechen.

    Eigentlich ist es ja ganz egal ob Bewusst-Sein oder Unbewusst-Sein. Was ist Bewusstsein denn schon grossartiges: Veränderliche Gestaltungen und vergängliche Geistesobjekte, welche sich letztendlich aus Nichtwissen und Verblendung selbst erschaffen.

  • Elliot
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    • 15. September 2013 um 11:27
    • #41
    mukti:

    Irgendwo im Palikanon habe ich mal gelesen dass Brahma ein alldurchdrindendes Bewusstsein habe, sich also über alle Vorgänge im Universum bewusst wäre.


    Möglicherweise:

    Zitat

    "'Nun, guter Herr, als wie groß verstehst du meine Reichweite und meinen Einfluß?'"

    "'So weit sich Mond und Sonne dreh'n,
    Ihr Schein das Himmelsrund erhellt,
    Durch solche Welt, noch tausendfach
    Dein Herrschaftseinfluß sich erstreckt.

    Und Hoch und Niedrig kennst du dort,
    Die voller Gier, die frei davon,
    Was so ist und was anders ist,
    Der Wesen Kommen und ihr Geh'n.

    Brahmā, ich schätze deine Reichweite und deinen Einfluß so ein: Baka, der Brahmā hat so und so viel Gewalt, so und so viel Macht, so und so viel Einfluß.'"

    (MN 49)

    Alles anzeigen
    mukti:

    Dann erlebt er sich aber davon getrennt, so wie ein Mensch der Freude oder Schmerz bei anderen wahrnehmen kann.


    Ja, dieser Brahmā ist verschieden von seinen Anhängern:

    Zitat

    "Da ergriff Māra, der Böse Besitz von einem Mitglied aus dem Gefolge des Brahmā und sagte zu mir: 'Bhikkhu, Bhikkhu, zweifle ihn nicht an, zweifle ihn nicht an; denn dies ist Brahmā, der Große Brahmā, der Überwinder, der Unübertroffene, von unfehlbarer Schauung, der die Herrschaft in Händen hält, der Erschaffer und Schöpfer, die Höchste Vorsehung, allerhöchster Herr und Vater aller, die sind und jemals sein werden.'"

    (MN 49)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot
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    • 15. September 2013 um 12:06
    • #42
    Bakram:

    Ich verstehe "Bodhicitta" als Ausdruck einer Erweiterung des subjektiven Blickwinkels des Hinayana - welcher Dhamma primär als eigenen Weg zur eigenen Verwirklichung betrachtet- hin zu einer mehr objektiven Betrachtung Dhamma als gemeinsamen Weg mit dem Ziel gemeinsame Verwirklichung zu erreichen.


    Sicher wird im Palikanon die Verantwortung des einzelnen für sich selbst betont:

    Zitat

    "In der Tat, Ānanda, es ist nicht möglich, daß ein Bhikkhu, der Geselligkeit liebt, der sich mit Geselligkeit vergnügt, der sich der Vorliebe für Geselligkeit hingibt, der Gesellschaft liebt, der sich mit Gesellschaft vergnügt, der sich über Gesellschaft freut, jemals in die Herzensbefreiung, die zeitweilig und erfreulich ist, oder in die Herzensbefreiung, die anhaltend und unerschütterlich ist, eintreten und darin verweilen wird. Es kann aber erwartet werden, daß ein Bhikkhu, wenn er allein, von der Gesellschaft zurückgezogen lebt, in die Herzensbefreiung, die zeitweilig und erfreulich ist, oder in diejenige, die anhaltend und unerschütterlich ist, eintreten und darin verweilen wird."

    (MN 122)

    Zitat

    "Was ein Lehrer, der auf das Wohlergehen seiner Schüler aus ist und Mitgefühl für sie hat, aus Mitgefühl für seine Schüler tun sollte, das habe ich für euch getan, Cunda. Dort sind Bäume, dort sind leere Hütten. Meditiert, Cunda, seid nicht nachlässig, ihr sollt es später nicht bereuen müssen. Dies ist unsere Anweisung an euch. Dies ist unsere Anweisung an dich."

    (MN 8 )


    Aber das bedeutet nun nicht, dass alle Bhikkhus Einsiedler sein müssten:

    Zitat

    "Ich hoffe, Anuruddha, daß ihr alle in Eintracht lebt, mit gegenseitigem Verständnis, ohne Streit, wobei ihr euch wie Milch und Wasser mischt, euch gegenseitig mit gütigen Augen betrachtet."

    "Gewiß, ehrwürdiger Herr, wir alle leben in Eintracht, mit gegenseitigem Verständnis, ohne Streit, wobei wir uns wie Milch und Wasser mischen, uns gegenseitig mit gütigen Augen betrachten."

    "Aber, Anuruddha, auf welche Weise lebt ihr so?"

    "Ehrwürdiger Herr, was das betrifft, denke ich so: 'Es ist ein Gewinn für mich, es ist ein großer Gewinn für mich, daß ich mit solchen Gefährten im heiligen Leben zusammenlebe.' Ich halte körperliche Handlungen der Liebenden Güte gegenüber diesen Ehrwürdigen ein, sowohl öffentlich, wie auch im Privaten; ich halte sprachliche Handlungen der Liebenden Güte ihnen gegenüber ein, sowohl öffentlich, wie auch im Privaten; ich halte geistige Handlungen der Liebenden Güte ihnen gegenüber ein, sowohl öffentlich, wie auch im Privaten. Ich erwäge: ' Warum stelle ich nicht zurück, was ich zu tun wünsche, und tue, was diese Ehrwürdigen zu tun wünschen?' Dann stelle ich zurück, was ich zu tun wünsche, und tue, was diese Ehrwürdigen zu tun wünschen. Wir sind im Körper unterschiedlich, ehrwürdiger Herr, aber im Geiste eins."

    Der ehrwürdige Nandiya und der ehrwürdige Kimbila sprachen jeweils auf gleiche Weise und fügten hinzu: "Auf jene Weise, ehrwürdiger Herr, leben wir in Eintracht, mit gegenseitigem Verständnis, ohne Streit, wobei wir uns wie Milch und Wasser mischen, uns gegenseitig mit gütigen Augen betrachten."

    "Gut, gut, Anuruddha. Ich hoffe, daß ihr alle umsichtig, eifrig und entschlossen weilt."

    "Gewiß, ehrwürdiger Herr, wir weilen umsichtig, eifrig und entschlossen."

    (MN 31)

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    • 15. September 2013 um 12:11
    • #43

    Über eines der Jhanas steht hier: http://www.palikanon.com/wtb/jhana.html

    <<<6. »Durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes aber gewinnt er in der Vorstellung 'Unendlich ist das Bewußtsein' das Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet (viññānañcāyatana).>>>

    Aha. Aber danach geht es weiter. Dieser Eindruck bleibt nicht so. Interessant.

    Zum Thema "Einzelbefreiung" oben hab ich gehört "ein Theravadameister" (ich weiß aber nicht welcher) hätte gefragt:
    "Wie wollt Ihr denn freikommen können, solange es noch irgendwo auf irgendeiner Existenzebene noch ein unbefreites Wesen gibt?"

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Elliot
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    • 15. September 2013 um 12:54
    • #44
    Losang Lamo:

    <<<6. »Durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes aber gewinnt er in der Vorstellung 'Unendlich ist das Bewußtsein' das Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet (viññānañcāyatana).>>>

    Aha. Aber danach geht es weiter. Dieser Eindruck bleibt nicht so. Interessant.


    Dieses "Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet" ist eine besondere Erlebensform des Geistbewußtseins ( manoviññāṇaṃ ):

    Zitat

    Es gibt diese sechs Klassen von Bewußtsein: Sehbewußtsein, Hörbewußtsein, Riechbewußtsein, Schmeckbewußtsein, Berührungsbewußtsein, Geistbewußtsein ( manoviññāṇaṃ ).

    (MN 9)

    "Freund, mit geläutertem Geist-Bewußtsein ( manoviññāṇena ), das von den [anderen] fünf Sinnesfähigkeiten entbunden ist, kann das Gebiet der Raumunendlichkeit so erschlossen werden: 'Raum ist unendlich'; das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit kann so erschlossen werden: 'Bewußtsein ist unendlich'; das Nichtsheit-Gebiet kann so erschlossen werden: 'Da ist nichts [4]'."

    (MN 43)


    Aber das ist auch nur ein meditativer Zustand von vielen:

    Zitat

    "Darin, ihr Bhikkhus, beschreiben jene Mönche und Brahmanen, die das Selbst als wahrnehmend und nach dem Tode unbeeinträchtigt weiterbestehend beschreiben, solch ein wahrnehmendes und nach dem Tode unbeeinträchtigtes Selbst, als entweder:

    • formhaft;
    • oder formlos;
    • oder sowohl formhaft als auch formlos;
    • oder weder formhaft noch formlos;
    • oder als Einheit wahrnehmend;
    • oder Vielfalt wahrnehmend;
    • oder Begrenztes wahrnehmend;
    • oder Unermeßliches wahrnehmend.

    Oder ansonsten, unter den wenigen, die darüber hinausgehen, behaupten einige, das Bewußtseins-Kasiṇa [=Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit], unermeßlich und unerschütterlich(, sei das Selbst) [1]."

    "Der Tathāgata, ihr Bhikkhus, versteht dies so: 'Jene guten Mönche und Brahmanen, die das Selbst als wahrnehmend und nach dem Tode unbeeinträchtigt weiterbestehend beschreiben, beschreiben solch ein Selbst entweder als formhaft, oder sie beschreiben es als formlos, oder sie beschreiben es als sowohl formhaft als auch formlos, oder sie beschreiben es als weder formhaft noch formlos, oder sie beschreiben es als Einheit wahrnehmend, oder sie beschreiben es als Vielfalt wahrnehmend, oder sie beschreiben es als Begrenztes wahrnehmend, oder sie beschreiben es als Unermeßliches wahrnehmend. Oder ansonsten, da (die Wahrnehmung) "da ist nichts" als die reinste, höchste, beste und unübertroffene jener Wahrnehmungen bezeichnet wird - ob nun Wahrnehmung von Form oder Formlosigkeit, von Einheit oder Vielfalt - behaupten einige, das Nichtsheitsgebiet, unermeßlich und unerschütterlich(, sei das Selbst) [2].

    Jenes ist gestaltet und grob, aber es gibt ein Aufhören der Gestaltungen. Weil der Tathāgata weiß, 'es gibt dies', und weil er sieht, wie man jenem entkommt, hat er jenes überschritten [3]."

    (MN 102)

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    Losang Lamo:

    Zum Thema "Einzelbefreiung" oben hab ich gehört "ein Theravadameister" (ich weiß aber nicht welcher) hätte gefragt: "Wie wollt Ihr denn freikommen können, solange es noch irgendwo auf irgendeiner Existenzebene noch ein unbefreites Wesen gibt?"


    Naja, worauf auch immer "ein Theravadameister" sich da bezogen haben mag, im Palikanon heisst es unmissverständlich:

    Zitat

    "Cunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der nicht selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist möglich.

    Daß jemand, der selbst unbezähmt, ungezügelt ist und nicht in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich."

    (MN 8 )


    Viele Grüße
    Elliot

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  • FreddyKruemel
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    • 15. September 2013 um 12:57
    • #45

    Liebe Community,

    aus der Sicht der Quantenphilosophie verhält sich dies in etwa so:

    Alle Materie (Menschen, Wälder, Tiere, die Erde...) besteht zu 99,9999999% aus Nichts (Vakuum), da der Abstand zwischen Atomkern und den umkreisenden Elektronen extrem gross ist. Man betrachte das Beispiel: Wäre der Atomkern von der Grösse eines Fussballs, wären die Elektronen erst in 10km Entfernung zu finden.
    Nun ist es nachgewiesen, dass in diesem Raum dazwischen unzählige Aktionspotenziale zu messen sind, die weder Raum noch Zeit benötigen sondern einfach nur da sind.
    Diese Potenziale sind Möglichkeiten, die zur Realität werden können (wenn die Wellenfunktion kollabiert ;) ).
    Unser Körper steht im ständigen Austausch mit diesem Feld des Nichts. Es ist ein riesiger Informations- und Energiespeicher. Dieses Feld wird auch mit Leere beschrieben oder mit Buddhanatur. Es ist das Feld, aus dem alles entsteht, Materie, Kräfte usw... und in das alles wieder eingeht. Man kann dieses Feld demnach als riesigen Bewusstseinsozean bezeichnen. ausgehend von dieser Annahme kann man behaupten, dass auch Berge, Wälder und Meere ein Bewusstsein besitzen, da sie alle von dem Hintergrundfeld durchdrungen werden.

    Wen das Thema interessiert, Buddhismus mit etwas Quantenphilosophie zu verbinden, dem empfehle ich das Buch: Quantenphilosophie und Spiritualität von Ulrich Warnke.
    Sehr informativ und Augenöffnend ;)

    Lg Freddy

  • mukti
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    • 15. September 2013 um 15:23
    • #46

    Messbare Aktionspotentiale ohne Raum und Zeit, Nichts aber doch einfach da. Ein Vakuum (leerer Raum) ist Informations - und Energiespeicher aus dem alles entsteht und wieder eingeht. Und das Ganze ist auch noch bewusst :?:?:

    Mit Metta, mukti.


  • accinca
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    • 15. September 2013 um 16:36
    • #47
    Elliot:

    ...daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich."(MN 8 )

    Und dass, Cundo, einer, der selber bezwungen, verneint, wahnerloschen ist, einen anderen zur Bezwingung, zur Verneinung des Durstes, zu Wahnerlöschung bringen kann, ein solcher Fall findet sich.

  • Jikjisa
    Gast
    • 16. September 2013 um 15:05
    • #48

    Elliot

    Zitat

    Aber das ist auch nur ein meditativer Zustand von vielen:

    Naja. Diese werden aber nicht umsonst ständig wiederholt in den Lehrreden & Übung.
    Diese werden Tore zum Todlosen genannt. Gehören zum "rechten" Pfad. Rechte Versenkung, rechte Konzentration.

    In allen buddh.Traditionen ( Shamatha&Vipassana)

    Zitat

    <<<6. »Durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes aber gewinnt er in der Vorstellung 'Unendlich ist das Bewußtsein' das Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet (viññānañcāyatana).>>>

  • Lirum Larum
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    • 16. September 2013 um 17:04
    • #49
    Elliot:
    Losang Lamo:

    Zum Thema "Einzelbefreiung" oben hab ich gehört "ein Theravadameister" (ich weiß aber nicht welcher) hätte gefragt: "Wie wollt Ihr denn freikommen können, solange es noch irgendwo auf irgendeiner Existenzebene noch ein unbefreites Wesen gibt?"


    Naja, worauf auch immer "ein Theravadameister" sich da bezogen haben mag, im Palikanon heisst es unmissverständlich:

    Zitat

    "Cunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der nicht selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist möglich.

    Daß jemand, der selbst unbezähmt, ungezügelt ist und nicht in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich."

    (MN 8 )


    Viele Grüße
    Elliot

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    Feedback: mit Deinen Zitaten ist des öfteren nicht viel anzufangen. Du stellst sie kommentarlos oder -arm als eine Art Gegenbeweis hin, dabei ist hier zB , wie so oft, von Dingen die Rede, die ich absolut bejahe und die in gar keinem Gegensatz zu dem stehen, was ich gesagt hab.

    "Jemand der selbst im Schlamm versinkt, kann niemanden rausziehen." Das bedeutet "Kümmere Dich um Deine Erleuchtung, wenn Du anderen helfen willst." So lese ich das. Ich lese da kein "Sieh zu, dass Du allein aus dem Schlamm kommst und lass die anderen ruhig versinken."

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Elliot
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    • 16. September 2013 um 18:36
    • #50
    Jikjisa:

    Naja. Diese werden aber nicht umsonst ständig wiederholt in den Lehrreden & Übung. Diese werden Tore zum Todlosen genannt.


    Das Verweilen im Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet allein führt jedenfalls nicht zum Ziel:

    Zitat

    "... Wiederum, mit dem völligen Überwinden des Gebiets der Raumunendlichkeit, indem sich der Bhikkhu vergegenwärtigt 'Bewußtsein ist unendlich', tritt er in das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit ein und verweilt darin. Er erwägt dies und versteht es so: 'Dieses Erreichen des Gebiets der Bewußtseinsunendlichkeit ist produziert und willentlich herbeigeführt. Aber was auch immer produziert und willentlich herbeigeführt ist, ist vergänglich, dem Aufhören unterworfen.' Auf dieser Grundlage stehend, erlangt er die Vernichtung der Triebe.

    Aber wenn er die Vernichtung der Triebe nicht erlangt, dann wird er aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma, mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer, der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren."

    (MN 52)

    Jikjisa:

    Gehören zum "rechten" Pfad. Rechte Versenkung, rechte Konzentration.


    Nicht unbedingt. Die formlosen Verweilungen - zu denen auch das Verweilen im Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet zählt - gehören nicht zum achtfachen Pfad. Sondern nur die vier körperlichen Vertiefungen:

    Zitat

    "Und was, Freunde, ist Richtige Konzentration ( samma samadhi )?

    Da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Dies wird Richtige Konzentration genannt [5]."

    (MN 141)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

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Ausgabe №. 133: „Rausch"

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