zenmuehldorf:Auch ist Samsara ja meiner Sicht nach keine Begriff im übertragenen Sinne, sondern der Leidenskreislauf, in dem die Wesen durch die ständigen Wiedergeburten "gefangen" sind.Wenn nun aber alle Wesen Erleuchtung erfahren haben und sie nicht mehr wiedergeboren werden müssen, sind ja irgendwann keine mehr da....
Du darfst den Begriff 'Wiedergeburt' nicht zu wörtlich nehmen. Im Gegensatz zum Hinduismus ist im Buddhismus damit keine Wanderung einer unveränderlichen Seele gemeint. Es können keine Seelen verlöschen, da es keine gibt. Der Glaube an ihr Vorhandensein ist Verblendung und Anhaftung an körperliche und feinstoffliche Existenz.
In Wahrheit existiert nur Energie, welche umgewandelt wird, mal tritt sie uns in Form von Materie, mal in Form von Wellen in Erscheinung. Mal als Stein, mal als Mensch.
Es gibt ja dieses schöne Gleichnis von der Kerze: Die Flamme wird von Kerze zu Kerze weitergegeben.
'Dukkha' entsteht ja gerade auch deshalb, wenn wir meinen etwas Spezielles zu sein und dabei immer mal wieder schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen geholt werden, dass dem nicht so ist. Trozdem glauben wir sofort wieder an unsere Einzigartigkeit, Grandiosität etc.
'Samsara' würde ich deshalb mal salopp-westlich mit Teufelskreis übersetzen. Der Teufelskreis sich immer wieder von der Umwelt abzugrenzen (= als Subjekt geboren werden) und dabei auch immer wieder aufs Ego und seine (eingebildete) Wichtigkeit, Einzigartigkeit hereinzufallen.
Gruss Bakram