Aus meiner Sicht gibt es nur eine Wahrheit. Und diese Wahrheit kann man mit dem Begriff Erleuchtung beschreiben. Diese Wahrheit ist über allen Worten. Man kann sie nur erfahren. Buddha hat sie erfahren. Er hat sie mit seinen Worten beschrieben. Im Zen, im tibetischen Buddhismus und im Amitabha-Buddhismus wird diese Wahrheit wiederum mit anderen Worten beschrieben. Alle Worte und Lehren ergänzen sich. Der Buddhismus ist vielfältig. Du kannst deinen Weg zur Erleuchtung nur finden, wenn du in gutem Kontakt mit deiner eigenen Weisheit bist. Oder durch die Gnade der erleuchteten Meister.
Buddha lehrte einen bestimmten Weg. Aber das heißt nicht, dass wir dabei stehen bleiben müssen. Religionen entwickeln sich weiter. Die Wissenschaft entwickelt sich weiter. Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse. Außerdem müssen Religionen an die Kultur und die Zeit der jeweiligen Menschen angepasst werden, damit sie hilfreich sind. Man kann es natürlich auch so sehen, dass Buddha den kleinen Weg und der Mahayana-Buddhismus den großen Weg lehrt. Also Buddhismus für Fortgeschrittene. Für mich aber sind alle buddhistischen Wege gleich und sie ergänzen sich. Ich bin zu bestimmten Zeiten jeden dieser Wege gegangen. Und alle waren hilfreich.
Zum Jenseits. Aus meiner Sicht gibt es dort unerleuchtete und erleuchtete Bereiche. Es gibt den Bereich des höchsten Glücks. Dort kommt man nur hin, wenn man kein Ego mehr hat. Je nachdem wie weit entwickelt ist, kann man dort kürzere oder längere Zeit bleiben. Ab eine bestimmten Stufe zerreißt das Band der Anhaftung an die Erde. Dann kann man dort ewig verweilen. Oder als Bodhisattva wieder auf die Erde kommen. So lehrt es jedenfalls der tibetische Buddhismus.