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Abgrenzung und Ausgrenzung (im Buddhismus) - u.U. geboten?

  • Anna Panna-Sati
  • 7. Dezember 2025 um 23:36
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  • mukti
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    • 9. Dezember 2025 um 13:51
    • #26

    Hab noch mal nachgesehen, mögliche Übersetzungen von niddhamati und apaneti  sind nach Klaus Mylius ausstoßen, wegführen, entfernen. Man muss nicht mit fortjagen, ausreißen, den Unrat fortfegen übersetzen.

    Mit Metta, mukti.


  • Anna Panna-Sati
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    • 9. Dezember 2025 um 21:11
    • #27

    Vielen Dank, lieber mukti , für deine Beiträge und dass du noch mal eine andere mögliche Übersetzung des Suttas recherchiert hast. _()_:heart:

    mukti:
    Anna Panna-Sati:

    Der Buddha setzt hier klare Prioritäten - der Schutz des Sangha vor "Unreinheit" steht klar über dem Mitgefühl für den Ausgegrenzten.

    Was soll der Buddha machen, wenn jemand das Mitgefühl nicht annehmen will? Er grenzt sich ja selber aus.

    Ja, in gewisser Hinsicht grenzt sich der "abgefallene", "heuchlerische" Mönch selbst aus, wobei der Buddha - beispielsweise im Unterschied zu einem heutigen Psychotherapeuten - ziemlich pragmatisch sein Urteil fällt und entsprechend konsequent sanktioniert, ohne sich um "tiefere Ursachen" für das unbotmäßige Verhalten des Mönches zu kümmern (bzw. die anderen Mönche diesbezüglich zu instruieren)...


    Warum sollte jemand Mitgefühl nicht annehmen wollen?

    Vielleicht dann, wenn er es nicht als solches erkennen kann?


    Aber: Wir waren ja nicht dabei und ich glaube, ehrlich gesagt, nicht, dass der Buddha wirklich so hart agiert hat - es erscheint mir wenig plausibel, zum einen, weil Ausgrenzung das "letzte Mittel" sein sollte, wenn alle Versuche der Integration gescheitert sind, zum anderen, weil es unter den Mönchen - selbst im Beisein des Buddha - immer wieder Streitereien gab und anzunehmen ist, dass die strenge Haltung der Ordinierten, nach dem Tod des Buddha, mehr Harmonie und Eintracht in die Sanghen bringen und daher von Vorteil sein würde.


    Natürlich gab es wohl auch "hoffnungslose Fälle"

    (z.B. mit hirnphysiologischen Störungen, Veränderungen der Hirnstruktur etc., als Ursache für Psychopathologie oder Menschen, die aus anderen, egoistischen, Motiven Anschluss an den Orden suchten),

    vor denen der Sangha schlicht geschützt werden musste...


    Aber - zumindest nach heutigem Verständnis - verdien(t)en auch diese Menschen Mitgefühl...


    Oder sind die wunderbaren Worte des Metta-Suttas nur eine idealisierte Anleitung, letztlich aber graue Theorie?

    Zitat

    ...Möge niemand einem anderen schaden oder irgendwie verachten.

    Mögen wir keinem Böses wünschen aus Feindschaft oder Ärgernis.


    Wie eine Mutter mit ihrem Leben Ihr einziges Kind behütet und beschützt;

    So mögen wir für alle Wesen In unbegrenzter Liebe sein.


    Voll Güte zu der ganzen Welt entfalten ohne Schranken wir das Herz:

    Nach oben, nach unten und nach allen Seiten von Herzensenge, Hass und Feindschaft frei. ...


    (aus dem Metta-Sutta)

    Alles anzeigen


    Liebe Grüße, Anna :)_()_:heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)

    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • void
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    • 9. Dezember 2025 um 21:50
    • #28
    Zitat

    Wie eine Mutter mit ihrem Leben Ihr einziges Kind behütet und beschützt;

    So mögen wir für alle Wesen In unbegrenzter Liebe sein.

    Aber Liebe muß sich doch nicht unbedingt in Harmoniesucht ausdrücken, sondern eben auch indem man auch mal auf Konfrontation geht und Grenzen zieht. Ich kenne ja auch Leute deren Kinder heroinsüchtig sind und dann aus der Sucht heraus alles mögliche machen. Da muß man einem erwachsenen Jugendlichen dann auch sagen, dass es so lange es bestimmte Sachen macht, z.B einen beklauen, auf den Strich gehen und Zeug demoliert, nicht da wohnen bleiben kann. Aber eben, so lange bestimmte Kriterien erfüllt sind schon. All dies - auch die Abgrenzung - kann aus Liebe erfolgen. Liebe muß nicht immer schön oder der bequemste Weg sein. Metta ist von Wohlwollen getragen. Man tut das was für alle das Beste ist. Was ha himmelweit von dem entfernt sein kann, was man will. Weswegen man da auch darunter leiden kann, sich ausgegrenzt und ungeliebt fühlen kann.

  • Anna Panna-Sati
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    • 9. Dezember 2025 um 22:07
    • #29

    Frage: Woher kommt die Neigung, "Andersartiges" auszugrenzen?


    Sie ist, wenn auch durch vielerlei Faktoren bedingt (biologisch-evolutionäre, wie auch psychologische und soziokulturelle), nicht unbeeinflussbar oder unvermeidlich, sondern kann durch Empathie, Aufklärung und positive Kontakte/Interaktionen zwischen verschiedenen Gruppen (z.B. miteinander konkurrierende) verändert werden.


    Im Buddhismus gibt es - leider - auch Ausgrenzungen (beabsichtigte und durch bestimmte Umstände bedingte), z.B. werden Frauen in manchen Traditionen nach wie vor benachteiligt (Frauen-Ordination in Theravada- geprägten Ländern!).


    Eine Beobachtung ist auch, dass - im Westen - vornehmlich gebildete und wohlhabendere Menschen die Buddha-Lehre anziehend finden und praktizieren.

    Wie kommt das?

    Sollte man nicht etwas dafür tun, dass auch mehr sogenannte "Bildungsferne" eine Chance auf Befreiung von Dukkha erhalten?


    (In irgendeiner Form/Art) anders als "die Anderen" zu sein, impliziert oft, mit Ausgrenzung(en) fertigwerden zu müssen.


    Abgrenzung ist eine mögliche Reaktion darauf - sie mildert Gefühle von Trauer und Zorn, wird aber leicht als Arroganz fehlinterpretiert....


    Eine Studie der Universität Basel und der Sozialpsychologin Selma Rudert + Team von der Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) untersuchte die Frage, warum es zu Ausgrenzung kommt:

    Zitat

    „Wir konnten in allen Studien zwei zentrale Motive identifizieren, warum Menschen andere Personen ausgrenzen“, erklärt Selma Rudert.


    Erstens würden Gruppenmitglieder eher ausgeschlossen, die dazu neigen, Regeln zu brechen und sich nicht an die Normen der Gruppe halten.


    Zweitens würden Personen, die nicht mit der Leistung der Gruppe mithalten können und dadurch die Gruppenziele gefährden, oft als entbehrlich angesehen und ebenfalls ausgeschlossen.

    Studie: Menschen grenzen andere oft nicht beliebig, sondern strategisch aus - News4teachers
    KAISERSLAUTERN. Die Sozialpsychologin Selma Rudert untersucht, mit welchen Gründen Menschen andere aus Gruppen ausgrenzen. Ein aktuelles Ergebnis:
    www.news4teachers.de


    Liebe Grüße, Anna :)_()_:heart:

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  • void
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    • 10. Dezember 2025 um 07:20
    • #30
    Anna Panna-Sati:

    Frage: Woher kommt die Neigung, "Andersartiges" auszugrenzen?


    Sie ist, wenn auch durch vielerlei Faktoren bedingt (biologisch-evolutionäre, wie auch psychologische und soziokulturelle), nicht unbeeinflussbar oder unvermeidlich, sondern kann durch Empathie, Aufklärung und positive Kontakte/Interaktionen zwischen verschiedenen Gruppen (z.B. miteinander konkurrierende) verändert werden.

    Ich verstehe Ausgrenzung so, dass sich eine Gruppe so konstituiert, das sie bestimmte Grenzen zieht und von daher bestimmte Leute nicht zulässt.


    In den modernen Emanzipationsbewegungen geht es darum, allen die gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, weswegen geschaut wird, wo Menschen wegen bestimmter Eigenschaften - weil sie Frauen sind oder nicht Deutsch können)! Deswegen wird also eine "diskriminierende Exklusion" thematisiert.


    Exklusion muß aber nicht diskriminierend sein. So dürfen beim FC Bayern nur Leute mitspielen die Fussball können. Da durch "Empathie, Aufklärung und positive Interaktion" auch Couchpoatos zuzulassen ist Unsinn. Ebenso braucht man zum Fahren eines Autos einen Führerschein, als Polizist sollte man kein Vorstrafen haben, und als Ordinierter muß man sich an die Regeln halten. Exklusion nur wenn sie einem nicht gefällt als "Ausgrenzung" zu bezeichnen und sonst als "Abgrenzung" finde ich eher beliebig. Auch ein junger Mensch der nicht zu seinem Traumverein darf weil er zu schlecht ist oder der nicht Polizist werden darf weil er eine Vorstrafen hat, fühlt sich ausgeschlossen. Dieser Ausschluss erfolgt aber ja nach rational nachvollziehbaren Kriterien. Und Ordinierten die sich nicht an die Regeln halten, fallen auch in die Kategorie.

  • Qualia
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    • 10. Dezember 2025 um 08:01
    • #31

    Lest einfach mal „Stonehenge“ von Ken Follett.

    Der ist so geschrieben, dass ich manchmal vergessen habe, dass er menschliche Verhaltensweisen in einer Zeit beschreibt, die nicht meine ist.

    Wenn es dafür eine Quelle gibt, bin ich es.

    Ansonsten gibt es unaufzählbar viele Quellen.

  • mukti
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    • 10. Dezember 2025 um 11:32
    • #32
    Anna Panna-Sati:

    Natürlich gab es wohl auch "hoffnungslose Fälle"

    (z.B. mit hirnphysiologischen Störungen, Veränderungen der Hirnstruktur etc., als Ursache für Psychopathologie oder Menschen, die aus anderen, egoistischen, Motiven Anschluss an den Orden suchten),

    vor denen der Sangha schlicht geschützt werden musste...


    Aber - zumindest nach heutigem Verständnis - verdien(t)en auch diese Menschen Mitgefühl...

    Sie werden wohl nicht als Menschen abgelehnt, nur als Ordensmitglieder. Wer die Regeln nicht befolgen kann, kann Laienanhänger werden.


    Bis dahin gibt es nach dem Vinaya mehrere Verfahren, die auf bestimmte Weise durchgeführt werden, wie Verwarnung, Verzeihung erbitten, Unterwerfung, Versöhnung, Suspendierung, Verbannung. Diese Maßnahmen werden wieder aufgehoben, wenn sie erfolgreich sind. Wenn gar nichts hilft oder bei bestimmten schweren Vergehen erfolgt der Ausschluss aus dem Orden, vom Mitgefühl wird kein Wesen ausgeschlossen. Es hat auch jeder Mönch die ersten Jahre einen persönlichen Lehrer und Berater, mit dem er alles besprechen kann.

    Mit Metta, mukti.


  • chilli68
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    Buddha, loving kindness
    • 13. Dezember 2025 um 23:02
    • #33

    Hallo liebe thread Leser

    Leider funktioniert bei mir auf dem laptop einiges

    in diesem forum nicht. Z,Bsp. react to that posting ...


    zu Bebop

    ja, in diesem Wat (Changwat Buri Ram) sitzen

    Bbehinderte (ich kann keinen Schneidersitz).

    Manche haben keine (2) Beine mehr.

    Es ist kein Nebenzimmer hinter Tueren sondern eine

    zweite Reihe hinter den auf dem Boden Sitzenden.

    Die mit den armen Hunden um und neben sich.

    Der Abt verlangt, nichts ausser der Verneigung (3x)

    nach seiner buddh. Belehrung am Ende.

    Dann essen (die zum Teil) Hungrigen.

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Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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