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  1. Buddhaland Forum
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Anhaftung an Ich bzw. Nicht-Ich

  • GKH
  • 14. August 2023 um 09:03
  • Zum letzten Beitrag
  • Igor07
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    • 25. August 2023 um 06:35
    • #76
    eitelpfuetze:
    Igor07:

    Die Befriedigung ist die Wurzel von allem Dukkha (MN1),

    So konnotiert habe ich es eventuell noch nie gehört. Temporär löst die (Befriedigung) eigentlich das Dukkha was man normalweise (aner)kennt. Aber das ist ja nicht bzw nicht vollumfänglich das Dukkha was Buddha erklärte.

    Auch ist Befriedigung über Ergebnisse eigener oder anderer Leistungen ja nicht die Wurzel des Leidens.

    @eitelpfuetze


    Zitat

    Im vierten Abschnitt erklärt der Erwachte kurz, dass die

    Befriedigung bei den Dingen die Wurzel allen Leidens ist und

    dass, solange diese Grundhaltung bestehen bleibt, so lange

    auch alle Erscheinungen einschließlich der Erscheinung des

    erlebenssüchtigen Erlebers, immer wieder auftauchen und dass

    es über alle Zeiten und zeitweisen Zeitlosigkeiten hinaus kein

    Ende des Auftauchens der Erscheinungen, kein Ende des Sam17

    39

    sāra gibt als nur durch eine andere Grundhaltung ihnen gegenüber.

    Alles anzeigen

    https://www.buddhistisches-seminar.de/.cm4all/uproc.…_=186a3a589cb-- Ab Seite ca, 1738

    Viel Spass!


    Thema

    "Genügen ist des Leidens Wurzel"

    Hallo,

    zur Zeit lese ich die Reden des Buddhas aus der Mittleren Sammlung. In der ersten Rede kann ich diesen Absatz nicht ganz verstehen:

    ""Genügen ist des Leidens Wurzel", das hat er (der Vollendete) entdeckt, "Werden gebiert, Gewordenes altert und stirbt." Darum also, ihr Mönche, sage ich, dass der Vollendete, allem Lebensdurst erstorben, entwöhnt, entrodet, entgangen, entwunden, in der unvergleichlichen vollkommenen Erwachung auferwacht ist." (S. 15)

    Was ist mit "Genügen ist des Leidens…
    Unwissender
    29. März 2016 um 00:36

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • eitelpfuetze
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    • 25. August 2023 um 08:46
    • #77

    Sage ich doch.


    Aber gut, dass man diesen anderen Aspekt nochmal lesen kann!

    _()_

  • Sandaju
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    • 25. August 2023 um 08:56
    • #78
    eitelpfuetze:

    ich beziehe mich hierauf

    Sandaju:

    Wenn das Ergreifen wirklich wäre dann könnte es auch nicht beendet werden..

    Nur weil ich den Lenker meines Fahrrades ergreife und festhalte kann ich ihn auch wieder loslassen.

    Das Ergreifen geschieht aus meiner Sicht genauso wie das loslassen ohne Beteiligung einer Person..

    Die unabhängig existierende Person selbst ist dabei die Primäre Illusion und die von Bedingungen unabhängige Handlung stellt aus meiner Sicht die Sekundäre Illusion dar..


    So war es eigentlich gemeint

    LG

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 25. August 2023 um 09:29
    • #79
    Sandaju:
    eitelpfuetze:

    ich beziehe mich hierauf

    Sandaju:

    Wenn das Ergreifen wirklich wäre dann könnte es auch nicht beendet werden..

    Nur weil ich den Lenker meines Fahrrades ergreife und festhalte kann ich ihn auch wieder loslassen.

    Das Ergreifen geschieht aus meiner Sicht genauso wie das loslassen ohne Beteiligung einer Person..

    Ohne die skandhas also auch ohne die Person kein Ergreifen.

  • Sandaju
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    • 25. August 2023 um 10:15
    • #80

    OK ich geb auf, ich liege eben daneben..

    LG

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 25. August 2023 um 11:22
    • #81
    Sandaju:

    OK ich geb auf, ich liege eben daneben..

    LG

    Da ist schon was dran, was du sagst. Die Mikroprozesse der Veränderungen des neuronalen Netzwerks lassen sich ja schwer so beschreiben: eine Person ergreift xyz

  • Helmut
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    • 25. August 2023 um 12:02
    • #82
    eitelpfuetze:
    Sandaju:

    OK ich geb auf, ich liege eben daneben..

    LG

    Da ist schon was dran, was du sagst. Die Mikroprozesse der Veränderungen des neuronalen Netzwerks lassen sich ja schwer so beschreiben: eine Person ergreift xyz

    Bei Anhaftung, Ergreifen oder Festhalten geht es nicht um körperliche Handlungsabläufe, sondern um geistige Prozesse, die auf Unwissenheit beruhen.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 25. August 2023 um 12:20
    • #83
    Helmut:
    eitelpfuetze:
    Sandaju:

    OK ich geb auf, ich liege eben daneben..

    LG

    Da ist schon was dran, was du sagst. Die Mikroprozesse der Veränderungen des neuronalen Netzwerks lassen sich ja schwer so beschreiben: eine Person ergreift xyz

    Bei Anhaftung, Ergreifen oder Festhalten geht es nicht um körperliche Handlungsabläufe, sondern um geistige Prozesse, die auf Unwissenheit beruhen.

    wozu auch wieder körperliche Handlungsabläufe zählen ...

    Einmal editiert, zuletzt von eitelpfuetze (25. August 2023 um 12:51)

  • Igor07
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    • 25. August 2023 um 13:03
    • #84

    @eitelpfuetze , noch für dich:

    Zitat

    In der modernen Fachsprache wird nicht zwischen „Geist“ und „Seele“ unterschieden. Vielmehr umfasst hier der Begriff Geist – wie englisch mind – sowohl Bewusstsein und Denken als auch emotionale und andere psychische Funktionen. Entsprechend sind die gleichbedeutenden Adjektive geistig und mental – wie englisch mental – nicht von seelisch (oder psychisch) zu trennen, sondern schließen dies mit ein.


    Philosophie des Geistes – Wikipedia

    Sieh dort: " Das Leib-Seele-Problem". Das ist bis heute nichts gelöst, aber nichts für den Buddhismus, denn alles ist nichts mehr als der Prozess der Wahrnehmung, deswegen man kann wie damals , so bis heute MN 1 nichts erfassen.

    Das Leben , wie es ist, kommt zustande nur durch (dank) die Wahrnehmung. Das entspricht der Sicht der Quanten-Physik, denn der Beobacher bestimmt, was er "sieht", entweder die Welle, oder das Partikel, das ist aber nur als ob "dasselbe "Photon".

    Was er sieht also? :?:

    Zitat

    Der Weltling)

    3. "Ihr Bhikkhus, ein nicht unterrichteter Weltling [2], der die Edlen nicht beachtet und in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist, der aufrechte Menschen nicht beachtet und in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist, nimmt da Erdelement als Erdelement wahr [3]. Nachdem er Erdelement als Erdelement wahrgenommen hat, stellt er sich Erdelement vor, er macht sich Vorstellungen im Erdelement, er macht sich Vorstellungen vom Erdelement ausgehend, er stellt sich vor 'Erdelement ist mein', er ergötzt sich am Erdelement [4]. Warum ist das so? Weil er es nicht vollständig durchschaut hat, sage ich."

    Man "sieht" eher die eigene Projektionen, aber nichts die dinge , die real sind. ( und dazu man sollte den Begriff, was ist real, noch dazu zu definieren).

    Die Er-schein-ungen der Dinge sind Trug und Lug, die Täuschung, deswegen man kann echt über die Wurzel aller Dinge sprechen.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 25. August 2023 um 13:21
    • #85
    Igor07:

    @eitelpfuetze , noch für dich:

    Weiß zwar nicht was ich damit soll, aber danke. Ich denke es ist eher was für dich / deine Vorstellungen.

  • Helmut
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    • 25. August 2023 um 13:33
    • #86
    eitelpfuetze:
    Helmut:

    Bei Anhaftung, Ergreifen oder Festhalten geht es nicht um körperliche Handlungsabläufe, sondern um geistige Prozesse, die auf Unwissenheit beruhen.

    wozu auch wieder körperliche Handlungsabläufe zählen ...

    Ob neuronale Aktivitäten im Gehirn körperliche Handlungen sind, so wie Stehlen eine körperliche Handlung ist, sei einfach mal dahin gestellt.

    Es ist auch unbestritten, dass Bewusstseinsaktivitäten im Gehirn neuronale Prozesse auslösen. Man kann aber von diesen neuronalen Prozessen im Gehirn nicht auf die Inhalte der jeweiligen Bewusstseinsaktivitäten schließen. Deshalb finde ich, dass diese neuronalen Prozesse keine große Rolle spielen bei der Erklärung wie aus Unwissenheit Anhaftung am Ich entsteht und wodurch sich Anhaftung ans Ich auszeichnet.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 25. August 2023 um 14:11
    • #87
    Helmut:
    eitelpfuetze:
    Helmut:

    Bei Anhaftung, Ergreifen oder Festhalten geht es nicht um körperliche Handlungsabläufe, sondern um geistige Prozesse, die auf Unwissenheit beruhen.

    wozu auch wieder körperliche Handlungsabläufe zählen ...

    Ob neuronale Aktivitäten im Gehirn körperliche Handlungen sind, so wie Stehlen eine körperliche Handlung ist, sei einfach mal dahin gestellt.

    Ich meinte dass bei einer Handlung wie z B dem Schreiben Kontakt und Aufrechterhaltung von Vorstellungen, Wille und Gefühl ist.

    Es geht beim Thema 'Ergreifen' schon auch um körperliche Handlungen und Verhalten. Aber letztlich ist in buddhistischen Quellen das Gefühl, der Wille, Vorstellungen und Bewusstsein gemeint, an denen 'festgehalten' wird bzw welche (s) bewusster oder unbewusster aufrechterhalten wird (Anhaften). Insofern verstehe ich dass du so schreibst.

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 25. August 2023 um 14:13
    • #88
    Helmut:

    Es ist auch unbestritten, dass Bewusstseinsaktivitäten im Gehirn neuronale Prozesse auslösen.

    Bewusstseinsaktivitäten und neuronale Prozesse ist / sind dasselbe nur aus verschiedener Perspektive beschrieben. Das eine löst nicht das andere aus.

    Helmut:

    wie aus Unwissenheit Anhaftung am Ich entsteht und wodurch sich Anhaftung ans Ich auszeichnet.

    Aus Unwissenheit erklärt man jedenfalls die Möglichkeit von 'Anhaftung an einem Ich'.

    Einmal editiert, zuletzt von eitelpfuetze (25. August 2023 um 14:22)

  • Helmut
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    • 25. August 2023 um 14:29
    • #89
    eitelpfuetze:

    Bewusstseinsaktivitäten und neuronale Prozesse ist / sind dasselbe nur aus verschiedener Perspektive beschrieben. Das eine löst nicht das andere aus.

    Bewusstseinsaktivitäten und neuronale Prozesse sind nicht dasselbe. Wäre es so, dann wären sie identisch und man könnte sie nicht voneinander unterscheiden. Man kann sie aber unterscheiden.

    Bewusstseinsaktivitäten und neuronale Prozesse sind auch nicht dasselbe, weil Bewusstseinsaktivitäten immaterieller Natur sind, während neuronale Prozesse materieller Natur sind. Immateriell und materiell stehen in einem direkten logischen Widerspruch zueinander. Ein Phänomen kann nur das eine oder das andere sein.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Helmut
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    • 25. August 2023 um 14:32
    • #90
    eitelpfuetze:
    Helmut:

    wie aus Unwissenheit Anhaftung am Ich entsteht und wodurch sich Anhaftung ans Ich auszeichnet.

    Aus Unwissenheit erklärt man jedenfalls die Möglichkeit von 'Anhaftung an einem Ich'.

    So lange Unwissenheit besteht, kommt es auch immer wieder zu Anhaftung. Nicht nur der Anhaftung an einem Ich liegt Unwissenheit zugrunde, sondern auch dem Anhaften an den Phänomenen.

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 25. August 2023 um 14:54
    • #91
    Helmut:

    Ein Phänomen kann nur das eine oder das andere sein.

    anscheinend ja eben nicht.


    Helmut:
    eitelpfuetze:

    Bewusstseinsaktivitäten und neuronale Prozesse ist / sind dasselbe nur aus verschiedener Perspektive beschrieben. Das eine löst nicht das andere aus.

    Bewusstseinsaktivitäten und neuronale Prozesse sind nicht dasselbe. Wäre es so, dann wären sie identisch und man könnte sie nicht voneinander unterscheiden. Man kann sie aber unterscheiden.

    Bewusstseinsaktivitäten und neuronale Prozesse sind auch nicht dasselbe, weil Bewusstseinsaktivitäten immaterieller Natur sind, während neuronale Prozesse materieller Natur sind.

    Wie kann immaterielles materielles anstossen bzw bedingen?

    Ich glaube du befindest dich in einem Irrtum bzw sehe ich in deinen Zeilen einen starken Widerspruch.

    Es sind nur Beschreibungen auf verschiedenen Ebenen.

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 25. August 2023 um 14:55
    • #92
    Helmut:

    Nicht nur der Anhaftung an einem Ich liegt Unwissenheit

    Ich bitte um ein Beispiel für 'Anhaftung an einem Ich'.

  • Helmut
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    • 25. August 2023 um 15:12
    • #93
    eitelpfuetze:
    Helmut:

    Ein Phänomen kann nur das eine oder das andere sein.

    anscheinend ja eben nicht.

    Anscheinend oder tatsächlich nicht? Es geht nicht darum, ob man sich vorstellen kann, dass es Phänomene gibt, die sowohl immateriell als auch materiell sind, sondern um tatsächlich existierende Phänomene, die man mit gültiger Erkenntnis aufzeigen kann, die diese beiden Eigenschaften haben. Nenne doch einfach mal ein solches Phänomen.

    eitelpfuetze:

    Wie kann immaterielles materielles anstossen bzw bedingen?

    Was verstehst du jetzt unter anstoßen bzw. bedingen? Meinst du damit eine Ursache-Wirkungs-Beziehung?

    Gruß Helmut

    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 25. August 2023 um 15:35
    • #94

    Helmut

    Zuerst wollte ich dich auf den Begriff 'Anhaften' hinweisen, wie man ihn in den Quellen des Theravada lesen kann.


    [lz]

    Es gibt diese vier Arten des Anhaftens: Anhaften an Sinneserleben, Anhaften an Ansichten, Anhaften an Regeln und Ritualen, und Anhaften an einer Lehre über ein Selbst.


    [/lz]

    Majjhima Nikāya 9

    Wie bringst du die von dir genannte Möglichkeit, 'Anhaften an einem Ich' hier unter?

    Helmut:
    eitelpfuetze:
    Helmut:

    Ein Phänomen kann nur das eine oder das andere sein.

    anscheinend ja eben nicht.

    Anscheinend oder tatsächlich nicht? Es geht nicht darum, ob man sich vorstellen kann, dass es Phänomene gibt, die sowohl immateriell als auch materiell sind, sondern um tatsächlich existierende Phänomene, die man mit gültiger Erkenntnis aufzeigen kann, die diese beiden Eigenschaften haben. Nenne doch einfach mal ein solches Phänomen.

    Es bezieht sich auf alles. Alles wird innerhalb eines gewissen Rahmens unterschiedlich wahrgenommen und auch empfunden. Zum Beispiel wird der Krieg in der Ukraine unterschiedlich wahrgenommen. Für die einen ist er das '...' und für andere wieder das '... ...'.

    Auch das mittlerweile klassische Beispiel 'Apfel' taugt um zu zeigen, dass 'Apfel' je nachdem ist. Für uns Menschen ist das eine relativ kleine, essbare Frucht. Für ein Kleinkind kann ein Apfel allerdings auch schon eine grosse Frucht sein.

    Ich habe nur behauptet, dass 'neuronale Prozesse' und 'Bewusstwerdung', 'Fühlen', 'Wollen' unterschiedliche Beschreibungsebenen der selben Sache sind.

    Helmut:

    Es geht nicht darum, ob man sich vorstellen kann, dass es Phänomene gibt, die sowohl immateriell als auch materiell sind, sondern um tatsächlich existierende Phänomene, die man mit gültiger Erkenntnis aufzeigen kann, die diese beiden Eigenschaften haben. Nenne doch einfach mal ein solches Phänomen.

    eitelpfuetze:

    Wie kann immaterielles materielles anstossen bzw bedingen?

    Was verstehst du jetzt unter anstoßen bzw. bedingen? Meinst du damit eine Ursache-Wirkungs-Beziehung?

    Zum Beispiel: wie kann Bewusstsein über einen Tisch dazu führen, dass man an ihn herantritt? Wie kann der materielle Körper von einem immateriellen Bewusstsein beeinflusst werden?

  • void
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    • 25. August 2023 um 15:54
    • #95
    eitelpfuetze:

    Helmut

    Zuerst wollte ich dich auf den Begriff 'Anhaften' hinweisen, wie man ihn in den Quellen des Theravada lesen kann.

    [lz]

    Es gibt diese vier Arten des Anhaftens: Anhaften an Sinneserleben, Anhaften an Ansichten, Anhaften an Regeln und Ritualen, und Anhaften an einer Lehre über ein Selbst.

    [/lz]

    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m009z.html

    Wie bringst du die von dir genannte Möglichkeit, 'Anhaften an einem Ich' hier unter?

    Der Begriff ist ja:

    Pali Glossary:

    attavādupādāna

    N [Self-inherent entity (atta); conviction (vāda); greed (upādāna)]. Greed arising from the idea that we are eternal, that we exist by ourselves.

    Für mich ist doch real klar, dass das unter "Anhaften an Ansichten" fällt.

  • Igor07
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    • 25. August 2023 um 17:44
    • #96
    eitelpfuetze:

    Wie kann immaterielles materielles anstossen bzw bedingen?

    Tja, dazu fällt mir ein. Im der einen Insel , so wie am Polynesieen, wenn der Schamane das "Opfer" verflucht, dann der Mensch stirbt , also deswegen.

    Also, jetzt haben wir: Das "immaterielles" ( Bewusstsein), ( ach, klar, als ob..)

    dann der "materielles"--Körper, also der würde verrecken als die Wirkung von des Fluches.

    Fluch wäre dann die Ursache.

    Wenn man sich weiter so an die "verkehrte Ansichten" klammert, dann man verfängt sich menr und meh in den Projektionen ( via "Vorstellungen"), und so kan kreiert selbst das eigene Dukkha. Durch das: conceptual proliferation (Pāli: papañca; Sanskrit: prapañca; simplified Chinese: 戏论; traditional Chinese: 戲論; pinyin: xìlùn; Japanese: 戯論) or, alternatively..

    Diese ganze Trennung, wie Ich/ gegen / die Welt, Form/ Leere, Samsara / Nirvana ..usw..existiert nichts, der naht-lose Stoff des Daseins man kann nichts als der Kuchen durchzuschneiden. So wäre dann wie es im Herz-Sutra steht.

    Zitat

    194. "Er erkennt Nibbāna unmittelbar als Nibbāna. Nachdem er Nibbāna unmittelbar als Nibbāna erkannt hat, stellt er sich nicht Nibbāna vor, er macht sich nicht Vorstellungen in Nibbāna, er macht sich nicht Vorstellungen von Nibbāna ausgehend, er stellt sich nicht vor 'Nibbāna ist mein', er ergötzt sich nicht an Nibbāna. Warum ist das so? Weil er verstanden hat, daß Ergötzen die Wurzel von Dukkha ist, und daß es mit Werden (als Bedingung) Geburt, und für alles, was geworden ist, Alter und Tod gibt. Daher, ihr Bhikkhus, ist der Tathāgata durch die völlige Vernichtung, die Lossagung, das Aufhören, das Aufgeben und Loslassen der Begehren zur höchsten vollkommenen Erleuchtung erwacht, sage ich."

    Das ist es, was der Erhabene sagte. Aber jene Bhikkhus waren nicht entzückt über die Worte des Erhabenen [24].

    Das Schlüssel-Wort hier: "un-Mittel-bar", also ohne die Vorstellungen daraus zu machen, das würde dann kein "Ergötzen" folgen, und die ganze Kette der bedingten Entstehung fällt in sich zusammen wie das Karten-Haus.

    Die Kommentatoren betonen mehr als genug, dass die "jene Bhikkhus" sehr sauer nach dieser Rede waren, denn die hatten es nichts verstanden, worum es geht.

    P.S. Die "armen" sollten Nagarjuna auch studieren, aber er war noch nichts da. Man entschuldigt mich wegen der Ironie.


    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 25. August 2023 um 19:13
    • #97

    Schönes Zitat. Was du darüber und darunter schreibst - da sehe ich jetzt weniger einen Zusammenhang.

  • eitelpfuetze
    Gast
    • 26. August 2023 um 08:33
    • #98
    void:
    eitelpfuetze:

    Helmut

    Zuerst wollte ich dich auf den Begriff 'Anhaften' hinweisen, wie man ihn in den Quellen des Theravada lesen kann.

    [lz]

    Es gibt diese vier Arten des Anhaftens: Anhaften an Sinneserleben, Anhaften an Ansichten, Anhaften an Regeln und Ritualen, und Anhaften an einer Lehre über ein Selbst.

    [/lz]

    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m009z.html

    Wie bringst du die von dir genannte Möglichkeit, 'Anhaften an einem Ich' hier unter?

    Der Begriff ist ja:

    Pali Glossary:

    attavādupādāna

    N [Self-inherent entity (atta); conviction (vāda); greed (upādāna)]. Greed arising from the idea that we are eternal, that we exist by ourselves.

    Für mich ist doch real klar, dass das unter "Anhaften an Ansichten" fällt.

    Alles anzeigen


    Der Begriff hat natürlich in der Lehre Buddhas eine weitere Bedeutung, da geht es auch um den Glauben an ein zerstörbares Selbst und entsprechende Namenserklärungen lassen sich insofern auch präsentieren.


    void Für dich ist vielleicht klar, dass das Nachdenken und Erklären eines Ichs unter 'Anhaften an Ansichten' fällt . Letztlich hatte mich aber @Helmuts Antwort interessiert. Er erklärte ja ein Selbst an dem man anhaften kann.

  • Noreply
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    • 26. August 2023 um 10:06
    • #99

    Wisdom Library; The portal for Hinduism, Sanskrit, Buddhism, Jainism, Mesopotamia etc...

    Pali-Englisch-Wörterbuch

    upādāna : Greifen; Festhalten; Treibstoff.

    (lit. das (materielle) Substrat, durch das ein aktiver Prozess am Leben oder dieses in Gang gehalten wird),

    Treibstoff, Vorrat, Versorgung; Adj. - von dem man sich stützt, aus dem man seine Existenz bezieht, mittels der Aufnahme von Treibstoff, mit Brennstoff versorgt;

    anupādāna: ungebunden, keine Anhaftung an die Existenz zeigend, ohne Brennstoff „heranziehen“, ergreifen, festhalten, festklammern, anhaften;

    Adj. Halt findend durch oder im, anhaften, aufnehmend, genährt durch.

    Upadana wird als 4 upādānāni oder vier Ergreifungen klassifiziert, nämlich kām°, diṭṭh°, sīlabbat°, attavād° oder die Ergreifungen, die durch Sinneswünsche, Spekulation, Glauben an Riten, Glauben an die Seelentheorie entstehen.

    kamupadana (Festhalten das aus Sinnesbegehren entsteht)

    ditthupadana (Festhalten das aus philosophischen oder theologischen Ansichten entsteht)

    silabbatupadana (Festhalten das aus Glauben an die Wirkung von Riten und Gelübde entsteht)

    attavadupadana (Festhalten das aus Glauben an einer Seelen-Theorie entsteht).

    .

    saupādāna: (Adj.) Anhaftung zeigen: voller Anhaftung (an das Leben).


    Zweifelsucht (Vicikiccha-anusaya),

    @eitelpfuetze  Igor07

    Zweifel, Ratlosigkeit, Unsicherheiten, nīvaraṇas, Zweifel an den Tugenden.

    Die fünf Nīvaraṇas oder „Hindernisse“ sind genommene Lasten, bekommene Belastungen, die das Bewusstsein stören, durch Nachdenken wird seine Sicht auf die Wahrheit verdunkeln.

    vicikiccha: Bezieht sich auf „falsche Unsicherheit“, die eine der sieben „latente Tendenzen“ (Anusayas) darstellt. Das Unwissentliches Festhalten an Unsicherheiten der Samenelemente der Unsicherheit. (vicikiccha-anusaya)

    anusaya: Das sind Störungen, wie Staubteilchen, die nicht durch Beachten des achtfachen Pfades (magga-ñāṇa) ausgerottet wurden und die wahrscheinlich wahrnehmbar erscheinen, wenn Achtsamkeit und Aufmerksamkeit dafür vorherrschen.

    Es gibt sieben Arten dieser Anusayas, Samenelemente. Sie werden die Elemente (latenter) nicht unmittelbar sichtbarer Tendenzen genannt.

    Sie sind:

    (1) Unbewusstes Festhalten an Gier (Kāmarāga-anusaya), das Samenelement der Gier,

    (2) Unbewusstes Festhalten an eigene Unsterblichkeit (Bhavarāga-anusaya), das Samenelement der Anhaftung an die Existenz,

    (3) Unbewusstes Festhalten an Hass (Paṭigha-anusaya), das Samenelement des Hasses,

    (4) Unbewusstes Festhalten an Stolz/Überheblichkeit (Māna-anusaya), das Samenelement der Einbildung,

    (5) Unbewusstes Festhalten an erkannten falschen Sichtweisen (Diṭṭhi-anusaya), das Keimelement falscher Sichtweise,

    (6) Unbewusstes Festhalten an Unsicherheit/Ratlosigkeit (Vicikiccha-anusaya), das Keimelement der Unsicherheit,

    (7) Unbewusstes Festhalten an Verwirrtheit durch Glauben und nicht-wissen können (Avijjā-anusaya), das Keimelement der Verwirrung.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply (26. August 2023 um 10:26)

  • mukti
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    • 26. August 2023 um 10:56
    • #100

    Ein Dasein ohne Khandha ist unerkennbar - "Ich bin" bedeutet "Ich bin Körper/Geist". Nun lehrt der Buddha auf nachvollziehbare Weise dass ich nicht die Khandha bin, dass sie mir nicht gehören, dass sie kein Selbst sind. Die Annahme der Khandha als ein Selbst besteht durch das Begehren nach Dasein, bzw. Anhaftung an das Ich. Bei unerträglichen Leiden entsteht Hass auf das Dasein, bzw. Anhaftung an Nicht-Ich.

    Mit Metta, mukti.


Ausgabe №. 133: „Rausch"

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