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Karte des Wertewandels

  • void
  • 5. Mai 2023 um 21:17
  • Zum letzten Beitrag
  • void
    Globale Moderation Themenautor
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    Zen
    • 5. Mai 2023 um 21:17
    • #1
    Wikipedia:

    Die World Values Survey (dt. etwa Weltweite Werte-Erhebung, kurz WVS) ist die umfangreichste und weiträumigste Umfrage über menschliche Werte, die je durchgeführt wurde. Es ist ein anhaltendes akademisches Projekt von Sozialforschern, um den Status von soziokulturellen, moralischen, religiösen und politischen Werten verschiedener Kulturen der Welt zu ermitteln

    Ein Ergebnis ist die Inglehart-Welzel- Wertekarte, deren neueste Version im Februar veröffentlicht wurde. In ihr wurden zwei wichtige Dimensionen für Kulturen aufgetragen.

    Karte 2005-2023:

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    worldvaluessurvey:

    Die WVS-Daten der Politikwissenschaftler Ronald Inglehart und Christian Welzel belegen, dass es zwei Hauptdimensionen interkultureller Unterschiede in der Welt gibt:

    1. Traditionelle Werte versus säkular-rationale Werte und
    2. Überlebenswerte versus Selbstentfaltungswerten.

    Traditionelle Werte betonen die Bedeutung von Religion, Eltern-Kind-Bindungen, Respekt vor Autoritäten und traditionellen Familienwerten. Menschen, die sich diese Werte zu eigen machen, lehnen auch Scheidung, Abtreibung, Euthanasie und Selbstmord ab. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch ein hohes Maß an Nationalstolz und eine nationalistische Einstellung aus.

    Säkular-rationale Werte haben die entgegengesetzten Präferenzen zu den traditionellen Werten. In diesen Gesellschaften wird weniger Wert auf Religion, traditionelle Familienwerte und Autorität gelegt. Scheidung, Abtreibung, Euthanasie und Selbstmord werden als relativ akzeptabel angesehen. (Selbstmord ist nicht unbedingt häufiger.)

    Überlebenswerte legen den Schwerpunkt auf wirtschaftliche und physische Sicherheit. Sie sind mit einer relativ ethnozentrischen Sichtweise und einem geringen Maß an Vertrauen und Toleranz verbunden.

    Bei den Selbstentfaltungswerten haben der Umweltschutz, die wachsende Toleranz gegenüber Ausländern, Schwulen und Lesben und die Gleichstellung der Geschlechter sowie die zunehmende Forderung nach Beteiligung an Entscheidungsprozessen im wirtschaftlichen und politischen Leben hohe Priorität.

    Hier finde ich mehrere Sachen interessant:

    • Erstmal das Säkularität und Selbstentfaltung zwar miteinander korreliert sind es aber doch erkennbar verschiedene Dimensionen sind.
    • Zweitens, dass die Länder nicht wirr durcheinander liegen, sondern es doch grob so Cluster nach Kulturen gibt. Buddhistische Länder wie Thailand liegen so in der Mitte während Japan dem konfuzianistuschen Cluster zugeschlagen wird, der zwar Recht säkular aber dabei eben nicht individualistisch ist.
    • Und drittens ist die zeitliche Entwicklung interessant ( Quelle Wikimedia)

    Hier Mal im Vergleich die Vorgänger:

    Karte 1999-2004:

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    Karte 2005–2008:

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    Man beachte die unterschiedlichen Skalen auf der X-Achse.

    Was passiert da? Die ganze Form des "Wertekörpers" ändert sich. aber es ändert sich nicht so sehr was auf der y Achse traditionell-säkukar. Aber ganz viel auf der x-Achse der Selbstentfaltung . Wo deren Maximum früher bei 2 war ist es jetzt bei 3.5.

    Ich glaube da kann man ganz viel rauslesen.

  • Leonie
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    • 6. Mai 2023 um 19:47
    • #2
    void:

    ganze Form des "Wertekörpers" ändert sich. aber es ändert sich nicht so sehr was auf der y Achse traditionell-säkukar. Aber ganz viel auf der x-Achse der Selbstentfaltung .

    Das sind aber keine y/x-Achsen, weil das kein Koordinatensystem ist. Wir haben hier zwei o-Linien, die sich kreuzen und die gesamten Datenmengen in vier Quadranten einteilen. Von -2 bis 0 sind die traditionellen Kulturen mit Überlebens"werten" - links unten - und rechts oben der fortschrittliche Quadrant. Da kommt es nur drauf an, wie die Daten erhoben wurden und welche Daten das sind.

    So könnte man jetzt ins einzelne gehen und nach den konkreten Kriterien fragen, denn hinter den Daten steht ja eine "Theorie" - und da gibt es berechtigterweise viel Kritik. Ansonsten würde ich solche Cluster-Bilder nicht überbewerten.

    :zen:

  • fotost
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    • 6. Mai 2023 um 22:42
    • #3

    Das Ganze ist rein von der Darstellung her ziemlich eurozentrisch! In Europa leben nur 10% aller Menschen, die Flächen, die 'europäische' Titel haben, machen einen viel größeren Anteil aus,

    Ich halte die Darstellung allein deshalb schon für problematisch. Es entspricht etwa der Gestalt der Weltkarte (Mercator Projektion), die natürlich einige praktische Vorteile hat, aber auch 'ganz zufällig' Europa völlig un-proportional darstellt.

    Für eine Forschungsgruppe, die sich selbst als international bezeichnet, nicht ausreichend.

  • void
    Globale Moderation Themenautor
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    Buddh. Richtung
    Zen
    • 6. Mai 2023 um 23:23
    • #4
    fotost:

    Ich halte die Darstellung allein deshalb schon für problematisch. Es entspricht etwa der Gestalt der Weltkarte (Mercator Projektion), die natürlich einige praktische Vorteile hat, aber auch 'ganz zufällig' Europa völlig un-proportional darstellt.

    Es ist nicht so eine Karte. Sondern ein Diagramm, auf dem in jedem Land verschiedene Einstellungen zu Werten erfasst werden.

    Wikipedia:

    Die Fragebögen der 5. Welle bestanden aus etwa 250 Fragen. In jedem Land wurden 1000 bis 3500 Personen befragt. In der vierten Welle z. B. ergab sich ein Durchschnitt von 1330 Interviews pro Land, was einer weltweiten Gesamtzahl von etwa 92.000 Befragungen entspricht.

    Und bei der Auswertung der Frsgebögen, kamen die Forscher darauf, dass zwei Dimensionen besonders wichtig sind. Einerseits wie traditionell bzw säkular man ist ( dies wird auf der y Achse) auch getragen und zweitens wie Individialistisch man ist. Und dann hat man den Mittelwert für jedes dieser Länder auf einer Karte aufgetragen.

    Und dabei hat sich ergeben, dass es im "Goßen und Ganzen" eine Clusterung anhand von Kulturen/grigraphischrn Regionen gibt. Aber nur im "Große und Ganzen". Im Detail nicht. So liegt z.B Estland nicht bei den andern osteuropäischen länder sondern im "katholischen Kloster" und Chile liegt bei Thailand.

    . Und wenn Europa da eine große Fläche hat, dann ist dies nur ein Ausdruck dafür, dass eutopäische Länder in den gewählten Kategorien Recht unterschiedlich sind und nichts mit der Mercator Projektion.

    Was kritisiert wird ist, dass die Kategorien solche sind die Gerade für den Westen viel Relevanz haben und dass jemand aus einer anderen Kultur vielleicht ganz andere Kategorien gewählt hätte.

  • inspirierter Inspirator
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    • 17. Juli 2023 um 17:15
    • #5

    Ich würde die Werte dieser beiden Dimensionen so bezeichnen:

    traditionelleWerte:dao:säkular-rationaleWerte ≙ Konservativismus:dao:Progressivismus

    Überlebenswerte:dao:Selbstentfaltungswerte ≙ Kollektivismus:dao:Individualismus

    Es gilt also auch hier jeweils die Mitte zu wahren, es sei jeweils die Vergangenheit & die Zukunft in der Gegenwart geehrt, sowie die Gemeinschaft & der Einzelne in Verbundenheit & Autonomie geachtet. Dann ist allen Genüge getan. (Außer vielleicht den Extremisten, welche das Ganze jeweils zu einseitig betrachten.)

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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