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Gerechtigkeit im Buddhismus

  • Kaiman
  • 8. Juli 2020 um 21:16
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    • 12. Juli 2020 um 11:43
    • #51
    Deepa:

    Auge um Auge, Zahn um Zahn...Rache?

    bei grundlosen Taten schon. Keine Rache es sollte eher abschrecken auch auf andere wirken.

    Deepa:

    Meinst Du, dass die Person daraus lernt, dass zusammengeschlagen zu werden, schmerzt und es in Zukunft nicht mehr macht?

    Ich denke schon das es ein lerneffekt haben könnte . Es gibt natürlich Leute die sammeln ihren Hass noch an und machen dann erst recht.

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    • 12. Juli 2020 um 11:46
    • #52
    Deepa:

    Wie erklärst Du Dir, dass Menschen, die entsprechend geprägt sind (häufig selbst physische Gewalt erfahren haben) zu solchen Mitteln (physische Gewalt) greifen?

    Klar sollte man auf der anderen Seite solchen menschen helfen ihre Neigung abzulegen. Aber das hatten wir oben schon ein Spannungsverhältnis entsteht zwischen Recht und Mitgefühl. Zudem sollten Menschen die dafür ausgebildet sind und die Kausalverhätlnise möglichst von allen seiten beleuchten können an die Sache rangehen.

  • Deepa
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    • 12. Juli 2020 um 11:56
    • #53
    Fred1234:

    bei grundlosen Taten schon. Keine Rache es sollte eher abschrecken auch auf andere wirken.

    Keine Rache, ok. Du kannst keine Gedanken bei Dir ausmachen, wie in etwa: „Das hat er verdient. Er soll leiden!“

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

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    • 12. Juli 2020 um 11:59
    • #54
    Deepa:

    Das hat er verdient. Er soll leiden!

    Beim besten willen nicht . Ich hoffe das er zur Gewaltlosigkeit findet

  • Deepa
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    • 12. Juli 2020 um 11:59
    • #55
    Fred1234:

    Klar sollte man auf der anderen Seite solchen menschen helfen ihre Neigung abzulegen. Aber das hatten wir oben schon ein Spannungsverhältnis entsteht zwischen Recht und Mitgefühl.

    Inwiefern siehst Du ein Spannungsverhältnis zwischen Recht/Gerechtigkeit und Mitgefühl? Inwiefern ist das in Deiner Denke nicht miteinander vereinbar?

    Ich möchte Dich lediglich dazu animieren, tiefer einzutauchen - daher frage ich... :)

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

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    • 12. Juli 2020 um 12:05
    • #56
    Fred1234:
    Deepa:

    Das hat er verdient. Er soll leiden!

    Beim besten willen nicht . Ich hoffe das er zur Gewaltlosigkeit findet

    Indem man ihm genau das vorlebt ~> physische Gewalt?

    Du selbst würdest in dem Fall zu dem Mittel (physische Gewalt/Zusammenschlagen) greifen und signalisieren, dass dies ein probates Mittel ist, um seine Bedürfnisse (welche da wären?) zu befriedigen.

    Es ist noch mal ein bedeutsamer Unterschied, ob man jemanden (der eine andere Person zusammenschlägt) in der Situation schlägt (*) oder nachträglich (um zu strafen), wenn die akute Gefahr um ist.

    *schlagen, festhalten - je nachdem, was gerade möglich ist, um zum Schutz beizutragen.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

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    • 12. Juli 2020 um 12:08
    • #57
    Deepa:

    nwiefern siehst Du ein Spannungsverhältnis zwischen Recht/Gerechtigkeit und Mitgefühl? Inwiefern ist das in Deiner Denke nicht miteinander vereinbar?

    Ich mein in dem von dir geschilderten Fall sieht man erstmal eine Portion leid auf beiden seiten . Der eine hat aus deterministischen Gründen kein anderes Verhalten gelernt , da er selbst Gewalt erfahren hat. Was mitgefühl verdient. Er gibt dieses Leid aber an andere Weiter was wiederum zu Mitgefühl gegenüber dem Opfer führt . So kommen wir mit bloßem Mitgefühl nicht weiter . Es muss beidem geholfen werden. Bzw muss man auch die anderen vor so einer Person schützen und das geht leider leider oftmals nur durch abschreckende Wirkung von Gesetzten . Wenn man sie dann nicht umsetzt verlieren sie ihre Wirkung...

  • Deepa
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    • 12. Juli 2020 um 12:14
    • #58
    Fred1234:
    Deepa:

    nwiefern siehst Du ein Spannungsverhältnis zwischen Recht/Gerechtigkeit und Mitgefühl? Inwiefern ist das in Deiner Denke nicht miteinander vereinbar?

    Ich mein in dem von dir geschilderten Fall sieht man erstmal eine Portion leid auf beiden seiten . Der eine hat aus deterministischen Gründen kein anderes Verhalten gelernt , da er selbst Gewalt erfahren hat. Was mitgefühl verdient. Er gibt dieses Leid aber an andere Weiter was wiederum zu Mitgefühl gegenüber dem Opfer führt . So kommen wir mit bloßem Mitgefühl nicht weiter . Es muss beidem geholfen werden. Bzw muss man auch die anderen vor so einer Person schützen und das geht leider leider oftmals nur durch abschreckende Wirkung von Gesetzten . Wenn man sie dann nicht umsetzt verlieren sie ihre Wirkung...

    Danke...ich meine zu sehen, wo Du das Spannungsverhältnis zu erkennen meinst.

    Wie definierst Du Mitgefühl?

    Wie würde jemand, der in Mitgefühl handelt, Deines Erachtens, in den Situationen agieren?


    Situation 1) Person A schlägt Person B ohne Grund.

    Situation 2) Person B steht vor Gericht. Wie agiert der Richter, der in Mitgefühl handelt?

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

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    • 12. Juli 2020 um 12:16
    • #59
    Deepa:

    Indem man ihm genau das vorlebt

    Man lebt das nicht vor, sondern es ist eine Traurige begebenheit das solche mittel scheinbar notwendig sind.

    Deepa:

    Ich möchte Dich lediglich dazu animieren, tiefer einzutauchen - daher frage ich..

    Is nett gemeint aber ich glaube das führt zu nix. Ich finde keiner ist da Tiefer eingetaucht als Schopenhauer . Letzendlich hat er eine Faßbaren Gerechtigkeitsbegriff und beschreibt auch die fehler einer staatlichen Gerechtigkeit im Gegensatz zu seiner ewigen Gerechtigkeit. Zudem hat er einen konkreten Begriff und Definition des Bösen . Was hier auch immerwieder verneint wird. Deswegen frage ich mich ob es sinn macht. Leider komme ich von Schopenhauer nicht weg manche mögen das nerfig finden. Aber genauso wie manche den Buddhismus studieren reibe ich mich an diesem Werk. Ich bezeichne mich momentan noch eher als Anhänger seiner Philosophie , als als buddhist. Ich dachte ich komm hier weiter . Letzendlich ist das Resultat hier . Gerechtigkeit ist nicht wichtig oder gar es würde sie nicht geben... was mir definitiv zu wenig ist.

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    • 12. Juli 2020 um 12:24
    • #60

    Ich stelle etwas zum Thema Abschreckung ein.

    Zitat

    […]

    Abschreckung

    Befürworter führen oft an, erst die Hinrichtung überführter Täter wirke mittelbar abschreckend auf mögliche andere Täter und halte sie wirksamer von Straftaten ab als angedrohte Freiheitsstrafen. Einige sehen darin den einzigen Weg, einer allgemeinen Zunahme von Gewaltverbrechen und Gefährdung der öffentlichen Sicherheit zu begegnen. Fehle die schwerstmögliche Strafe in der Palette der Strafandrohungen, stelle dies die Wirkung und Glaubwürdigkeit des staatlichen Rechtsschutzes insgesamt in Frage.

    Diese Annahmen sind bisher empirisch nirgends nachgewiesen worden. In keinem Staat der Welt belegen Statistiken einen Zusammenhang zwischen Todesstrafe und Zahl der Kapitalverbrechen. In vielen Staaten, die die Todesstrafe abschafften, nahmen Morde danach statistisch nicht merklich zu, sondern oft sogar ab. In Staaten ohne Todesstrafe liegen die Mordraten anteilig vergleichsweise niedriger als in – oft direkt benachbarten – Staaten mit Todesstrafe.[85] Vergleichende empirische Forschung in den USA und Deutschland belegte 1976, 1984 und 1987: Je häufiger ein Staat die Todesstrafe anwendet, desto größer ist der Anteil der Gewaltverbrechen an den Straftaten. Familienangehörige, die öfter Körperstrafen ausübten oder erfuhren, bejahen öfter die Todesstrafe. Die Brutalisierungstheorie deutet dies als verrohende Wirkung der Todesstrafe.[86]

    Mörder (außer Sexual- und Raubmörder) sind statistisch viel seltener vorbestraft und werden seltener erneut straffällig als andere Straftäter. Noch nicht gefasste Mörder begehen jedoch in Staaten mit Todesstrafe öfter weitere Straftaten, um nicht gefasst und verurteilt zu werden.[87]

    Todesstrafe – Wikipedia

    (Hervorhebung von mir)

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

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    • 12. Juli 2020 um 12:36
    • #61
    Fred1234:

    Man lebt das nicht vor, sondern es ist eine Traurige begebenheit das solche mittel scheinbar notwendig sind.

    Fakt ist, dass Du (in dem fiktiven Beispiel) jemanden ebenfalls zusammenschlagen würdest oder zusammenschlagen lassen würdest.

    Du würdest, wenn Du jemanden nachträglich zusammenschlagen würdest, etwas signalisieren.

    Ich sehe in d. Signal Hilflosigkeit. Die Unfähigkeit, den Menschen und seine Tat insofern getrennt voneinander zu betrachten, als Du keine Möglichkeiten siehst, Gewaltlosigkeit anders zu vermitteln, als mit Gewalt. Was ein Widerspruch in sich ist - Gewaltlosigkeit mittels Gewalt.

    Es ist Deines Erachtens scheinbar notwendig - scheinbar.

    Hier bietet sich die Möglichkeit, zwischen Schein und sein sein zu differenzieren, indem Du Dich tiefer damit beschäftigst (fragen, fragen, fragen...) - statt auf Schoppenhauer zu verweisen.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

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    • 12. Juli 2020 um 12:57
    • #62
    Deepa:

    Fakt ist, dass Du (in dem fiktiven Beispiel) jemanden ebenfalls zusammenschlagen würdest oder zusammenschlagen lassen würdest.

    Wie schon gesagt ich wäre wohl ein schlechter Richter , ob und wem ich was signalisiere ist wohl individuell. Dazu braucht es Studien Wissenschaft etc. Todesstrafe ist ein extremes Beispiel da der Täter keine Chance auf besserung hat insofern sinnlos.

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    • 12. Juli 2020 um 13:00
    • #63
    Deepa:

    Wie definierst Du Mitgefühl?

    Ich definiere Mitgefühl als nicht mehr bei sich sein sondern die Perspektive ändern und nachempfinden was der andere fühlt.

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    • 12. Juli 2020 um 13:01
    • #64
    Deepa:

    Ich stelle etwas zum Thema Abschreckung ein.

    Ist ein interessanter Arktikel

  • Deepa
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    • 12. Juli 2020 um 13:24
    • #65
    Fred1234:
    Deepa:

    Fakt ist, dass Du (in dem fiktiven Beispiel) jemanden ebenfalls zusammenschlagen würdest oder zusammenschlagen lassen würdest.

    Wie schon gesagt ich wäre wohl ein schlechter Richter , ob und wem ich was signalisiere ist wohl individuell. Dazu braucht es Studien Wissenschaft etc. Todesstrafe ist ein extremes Beispiel da der Täter keine Chance auf besserung hat insofern sinnlos.

    Ja, das wäre individuell. Jemand, der Dich nicht mit Mitgefühl betrachten würde - ohne Hintergründe erfahren zu wollen, würde ggf. denken: „Der gehört ordentlich verprügelt. Dann lässt er das zukünftig sein. Das wird anderen, die das sehen, eine Lehre sein....“ :D ;) :)

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

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    • 12. Juli 2020 um 13:28
    • #66
    Deepa:

    Ja, das wäre individuell. Jemand, der Dich nicht mit Mitgefühl betrachten würde - ohne Hintergründe erfahren zu wollen, würde ggf. denken: „Der gehört ordentlich verprügelt. Dann lässt er das zukünftig sein. Das wird anderen, die das sehen, eine Lehre sein....“

    Das gibt es bestimmt auch Erfahrungswerte ... Aber mal so ganz nebenbei gefragt was wäre den dein Vorschlag für die Gesetzgebung

  • Deepa
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    • 12. Juli 2020 um 13:41
    • #67
    Fred1234:
    Deepa:

    Wie definierst Du Mitgefühl?

    Ich definiere Mitgefühl als nicht mehr bei sich sein sondern die Perspektive ändern und nachempfinden was der andere fühlt.

    Das heißt, dass Du auch leidest, wenn Du wahrnimmst, dass eine andere Person leidet?

    Wenn Du magst, lies Dir das mal durch und lass es wirken:

    Zitat

    […]Bevor ein so großes Projekt initiiert werden konnte, führten die Forscher, immer über den Zeitraum von einer Woche, mehrere Schulungsprogramme für Meditationsanfänger durch, die über altruistische Liebe und Empathie meditierten. Diese Vorstudie konnte bereits aufzeigen, dass die meisten Empathie beim Anblick des Leids eines anderen Menschen empfinden können und dass dieses Leid systematisch mit ausschließlich negativen Gefühlen wie Schmerz, Hilflosigkeit, Ängstigung und Entmutigung verbunden wird. Die neuronale „Signatur“ der Empathie ähnelt der von negativen Empfindungen. Allgemein ist bekannt, dass der bei Empathie mit dem Schmerz eines Anderen aktivierte Bereich des neuronalen Netzes (vordere Inselregion und Gürtelwindung), auch bei eigenem Schmerzerleben reagiert.

    Tania Singer und ihre Kolleginnen haben etwa 100 Themen auf zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe meditierte über Liebe und Mitgefühl, eine andere über Empathie. Die ersten Ergebnisse zeigten am Ende einer Meditationswoche über altruistische Liebe und Mitgefühl, dass die Probanden eine sehr viel positivere und liebevollere Wahrnehmung bei Videoauszügen mit leidenden Menschen zeigten. „Positiv“ bedeutet aber nicht, dass die Probanden das Leiden als annehmbar empfanden, sondern dass sie mit konstruktiven Geisteszuständen wie Mut, mütterlicher Liebe und Hilfsbereitschaft reagierten und nicht mit negativen Geisteszuständen, wie Hilflosigkeit, Abwehr, Entmutigung und Vermeidung.⁸

    Darüber hinaus wurde Empathie nicht mehr systematisch mit einer negativen und störenden Wahrnehmung fremden Leids verbunden. Diese Veränderung wurde auf die Tatsache zurückgeführt, dass die Probanden zugewandte Empfindungen für den Nächsten für alle Situationen geübt hatten. Sie waren so in der Lage, dem Anderen in einer schwierigen Situation mit Liebe und Mitgefühl zu begegnen und Resilienz angesichts des Leidens des Anderen zu entwickeln. Normalerweise findet Resilienz beim Patienten statt; nach der Definition von Boris Cyrulnik handelt es sich dabei um die Fähigkeit zu überleben und ein Trauma zu überwinden, indem innere Ressourcen aktiviert werden.⁹ Unter Resilienz verstehen wir hier, die Fähigkeit des Probanden, sein ursprüngliches Hilflosigkeitsgefühl zu überwinden und es durch aktive Anteilnahme und Mitgefühl zu ersetzen. Die Daten der gemessenen Hirnaktivitäten bei den Probanden haben ebenfalls gezeigt, dass das Areal des neuronalen Netzes für das Verbundenheitsgefühl und das Mitgefühl aktiviert war, was in der Gruppe, die nur über Empathie meditierte, nicht der Fall war. […]

    (Hervorhebung von mir)

    Empathie und Mitgefühl: Welche Unterschiede und Zusammenhänge gibt es zwischen diesen beiden Emotionen? – Matthieu Ricard | Neurowissenschaft | Buddhismus


    Mitgefühl bedeutet nicht, dass das gewaltvolle Handeln anderer ohne Konsequenzen bleibt.

    Meinst Du, dass Mitgefühl zur Folge hätte, den (Person A), der eine andere Person (Person B) verprügelt hat, einfach weiterziehen zu lassen?

    Mit der inneren Einstellung: „Ach...der Arme - er konnte halt nicht anders.“


    Wo ist denn da Mitgefühl? Das ist Blindheit - Verblendung.

    Wenn die Person (A), ihre Bedürfnisse so zu befriedigen versucht, schadet sie sich selbst oder (je nach Betrachtung) läuft Gefahr, sich selbst zu schaden (Eigengefährdung). Man hilft ihr somit nicht.

    Wo wäre das Mitgefühl für die Person, die verprügelt würde?

    Wo wäre das Mitgefühl für die, die die ggf. Gefahr laufen, ebenfalls verprügelt zu werden?


    Es ist Deine Interpretation von Mitgefühl, dass Du meinst, dass es zu einem Spannungsverhältnis kommen würde.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

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    Deepa

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    • 12. Juli 2020 um 13:58
    • #68
    Deepa:

    Es ist Deine Interpretation von Mitgefühl, dass Du meinst, dass es zu einem Spannungsverhältnis kommen würde.

    Wieso das denn ich bin dafür das man aktiv hilft !

  • Deepa
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    • 12. Juli 2020 um 14:14
    • #69
    Fred1234:
    Deepa:

    Es ist Deine Interpretation von Mitgefühl, dass Du meinst, dass es zu einem Spannungsverhältnis kommen würde.

    Wieso das denn ich bin dafür das man aktiv hilft !

    Wer sagt denn, dass das Mitgefühl das nicht zur Folge hat?

    Genau darum geht es doch in dem Gespräch.


    Aus Deiner Ausführung geht hervor, dass Du zwischen Mitgefühl und Gerechtigkeit unterscheidest und ein Spannungsverhältnis zu erkennen meinst.

    Mitgefühl scheint Dir in manchen Situationen als ungenügend - wie ich Dich verstehe.


    Ausschlaggebend ist, wie genau das Agieren (das Aktivwerden) aussieht, ob es tatsächlich eine Hilfe darstellt und für wen.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

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    Deepa

    Einmal editiert, zuletzt von Deepa (12. Juli 2020 um 14:39)

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    • 12. Juli 2020 um 15:05
    • #70

    Gerade durch die Beschäftigung mit Mit-Gefühl und Gewaltlosigkeit (z.B. bei Gandhi) habe ich mich immer wieder darin geschult, einzugreifen, wenn es denn notwendig wird. Früher gab es des öfteren Überfälle/Übergriffe in U/S-Bahnen. Ich habe mich immer wieder gefragt und geprüft, inwieweit ich mich einmischen und dem Opfer helfen würde. Das ist sicher nicht leicht. Ich weiß aber, dass es damit beginnt, indem man sich zu allererst gedanklich tief damit auseinandersetzt. Ich weiß auch, dass es eine Schrecksekunde gibt, in der man wie gelähmt ist. Und ich weiß auch, dass, wenn einer sich einmischt, andere leichter Zugang haben und "mitmischen".

    Zivilcourage ist für mich ein wichtiger Faktor. Natürlich bedarf es Mut, aber vor allem ein stabiles Innenleben, einen festen Grundsatz für Gerechtigkeit und viel Mit-Gefühl.

    Deswegen ist es für mich kein Widerspruch, dass es Gerechtigkeit in dem Sinne, wie Du es offenbar wünscht, Fred, nicht gibt, aber Mit-Gefühl und Geistesklarheit durchaus aktiv eingesetzt werden können.

    _()_ Monika

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    • 12. Juli 2020 um 20:11
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    • #71
    Fred1234:
    Deepa:

    Du bist der Richter und vor Dir steht eine Person, die eine andere grundlos (übernehme hier Deinen Wortlaut) zusammengeschlagen hat.

    Ich würde wohl gleiches mit gleichem vergelten was wohl keinen guten Richter ausmachen und in selbst Zusammschlagen lassen

    Ich glaube viel von unserem Rechtsempfinden ist von seinem Wesen her ein Wunsch nach Vergeltung. So wie es im biblischen "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ausgedrückt ist.

    Gandhi meinte dazu ja "Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein."

    Das was unserem Empfinden am befriedigsten ist, das was sich am schönsten nach Vergeltung anfühlt, muss nicht das sein was für alle beteiligten das Beste ist und Taten zu verhindern hilft.

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    • 12. Juli 2020 um 21:21
    • #72
    void:

    Gandhi meinte dazu ja "Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein."

    Ja ich weiß auch nicht woher dieses Bedürfniss kommt . Mir ist das völlig fremd . Ich denke Jesus hat ein ganzes Stück Arbeit geleistet in dem er die Menschliebe als notwendige Tugend mit eingebracht hat um Erlöst zu werden.

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    • 12. Juli 2020 um 22:09
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    • #73
    Fred1234:
    void:

    Gandhi meinte dazu ja "Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein."

    Ja ich weiß auch nicht woher dieses Bedürfniss kommt . Mir ist das völlig fremd . Ich denke Jesus hat ein ganzes Stück Arbeit geleistet in dem er die Menschliebe als notwendige Tugend mit eingebracht hat um Erlöst zu werden.

    Du hast doch geschrieben:

    Fred1234:

    Ich würde wohl gleiches mit gleichem vergelten was wohl keinen guten Richter ausmachen und in selbst Zusammschlagen lassen

    Im Gegensatz zu unserem Rechtssystem, wo körperliche Strafen abgelehnt werden ist dein Rechtsempfinden eines in dem man das was man anderen zufügt selber erlebt. Dies ist doch genau das, was die Bibel mit "Auge für Auge" bezeichnet.

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    • 12. Juli 2020 um 22:19
    • #74
    Fred1234:
    void:

    Gandhi meinte dazu ja "Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein."

    Ja ich weiß auch nicht woher dieses Bedürfniss kommt . Mir ist das völlig fremd . Ich denke Jesus hat ein ganzes Stück Arbeit geleistet in dem er die Menschliebe als notwendige Tugend mit eingebracht hat um Erlöst zu werden.

    Magst Du das mal ausführen Kaiman ?

    Ich kann keine Verbindung zu der Aussage und dem „Bedürfnis“ (ich sehe es nicht als Bedürfnis) nach Rache erkennen.

    Rache geht mit Gedanken einher, die implizieren, dass ein anderer leiden soll.

    Dazu können unterschiedliche Strategien genutzt werden: physisch (mit diversen Hilfsmitteln), psychisch/emotional...


    Welches Bedürfnis könnte in der Tiefe liegen, wenn jemand, der zusammengeschlagen wurde, sich rächt indem er es ihm auf dem selben Wege heimzahlt?

    Sicherheit/Schutz?: „Ich möchte so verhindern, dass die Person das noch mal macht und andere zu schaden kommen?

    Ich würde jedem empfehlen, sich genau zu beobachten - was ist der Motor, der einen antreibt?

    Hass, Verachtung, Wut, Zorn, Ärger, Kränkung - Angst?

    „In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz.“

    Dalai Lama

    In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz.

    soll das gesagt haben.

    So, wie ich die Aussage deute, sehe ich es auch so.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

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    • 12. Juli 2020 um 23:02
    • #75
    void:

    m Gegensatz zu unserem Rechtssystem, wo körperliche Strafen abgelehnt werden ist dein Rechtsempfinden eines in dem man das was man anderen zufügt selber erlebt. Dies ist doch genau das, was die Bibel mit "Auge für Auge" bezeichnet.

    Das was die Bibel da schreibt sind sehr einfaches Rechtsverständis , was eben sehr einseitig ist. Aber es ist erstmal ein Rechtsverständnis. Ich errinnere mich früher in meiner Jugend war ich destöfteren mit meiner Clique in Schlägerrein verwickelt . Im nachhinein denk ich es wäre gar nicht so verkehrt gewesen uns mal die Ohren lang zu ziehen hätte sicherlich auch einen Erzieherischen Effekt gehabt. Deswegen hab ich wohl erstmal zu diesem einfachen Rechtsverständnis gegriffen. Mit der Bemerkung das ich wohl kein guter Richter wäre . Gott sei dank ist unsere Rechtssprechung komplexer so das wir hier im großen und ganzen , im Vergleich zu anderen Ländern gut leben können. Mir da jetzt unterschieben zu wollen das ich dieses Prinzip Auge um Auge Zahn um Zahn als das Gerechtigkeitsprinizip schlecht hin halte, finde ich etwas übertrieben . Zudem weiß ich nicht auf was ihr hinaus wollt . Die diskussion dreht sich seit längerem schon im Kreis. Erst wird behauptet ich würde das Spannungsverhätlnis richtig auffassen.

    Deepa:

    Danke...ich meine zu sehen, wo Du das Spannungsverhältnis zu erkennen meinst

    Dann wird es wieder bezweifelt man ich würde das Mitgefühl nicht verstehen.


    Deepa:

    Aus Deiner Ausführung geht hervor, dass Du zwischen Mitgefühl und Gerechtigkeit unterscheidest und ein Spannungsverhältnis zu erkennen meinst.

    Mitgefühl scheint Dir in manchen Situationen als ungenügend - wie ich Dich verstehe.

    ja was den Jetzt . Ich hab so das Gefühl das Deepa selbst keine Vorstellung von Gerechtigkeit hat .... Kann das sein oder wie sieht das bei dir aus ?

    Ich hab das so ne vorstellung will jetzt nicht sarkatisches rüber kommen aber wenn wir in so einer Welt leben würden -->Welt ohne Gerechtigkeit bräuchten wir bestimmt keine Gerechtigkeit.

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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