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  1. Buddhaland Forum
  2. Buddhismus
  3. Allgemeines zum Buddhismus

Gibt es ein Selbst?

  • Fǎ Fá
  • 21. Mai 2016 um 23:11
  • Zum letzten Beitrag
  • mukti
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    • 27. Mai 2016 um 10:00
    • #126
    Sprite:
    Zitat

    Vermutlich ist es (das allumfassende Bewusstsein) das was mit "Bewusstseinsunendlichkeit" gemeint ist, das 6. jhana.

    Mag sein, das sagt mir nichts bzw. hab ich keine Kenntnis darüber.

    Z.B. in A.IX.33 sind neun stufenweise durch Meditation erreichbare Zustände angegeben, die 6. Stufe ist diese Bewusstseinsunendlichkeit:

    Zitat

    Da gewinnt der Mönch durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes, mit der Vorstellung »Unendlich ist das Bewußtsein«, das Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet und weilt darin.
    http://www.palikanon.com/angutt/a09_032-041.html

    Diese Lehren der Upanishaden sowie des Buddhismus sind wohl keine ausgedachten Theorien, sondern beruhen auf tatsächlicher Erfahrung. Bereits die zweite Stufe der Vertiefung ist jenseits von Gedankenfassung und Überlegung. Der Buddha hat diese Vertiefungen vor seiner Erleuchtung bei den beiden Yogis Alara Kalama und Uddaka Ramaputta gelernt und praktiziert.

    Bei Alara Kamala ist er bis zur vorletzten Stufe der Vertiefung gelangt, die er aber nicht als die endgültige Befreiung erkannt hat:

    Zitat

    Diese Lehre führt nicht zum Aufgeben und Schwinden der Leidenschaften, nicht zum Aufhören und Ruhigwerden, nicht zu höherem Wissen, nicht zum Erwachen, nicht zum Nirwana, sondern nur zum Gebiet des Nichts, und unbefriedigt von dieser Lehre gab ich sie auf und zog fort.

    Bei Uddaka Ramaputta ist er bis zur letzten Stufe gelangt:

    Zitat

    Diese Lehre führt nicht zum Aufgeben und Schwinden der Leidenschaften, nicht zum Aufhören und Ruhigwerden, nicht zu höherem Wissen, nicht zum Erwachen, nicht zum Nirwana, sondern nur zum Grenzgebiet von Wahrnehmung und Nichtwahrnehmung, und unbefriedigt von dieser Lehre gab ich sie auf und ging fort.
    http://palikanon.com/majjhima/kurt_schmidt/m026.htm#_ftnref2.

    Danach hat er auch diese Vertiefung ohne Lehrer alleine überstiegen, Nibbana erreicht, und damit den verlorengegangenen Weg zur endgültigen Erlösung wieder gefunden. Demnach waren ihm die Verwirklichungen der Yogis aus eigener Erfahrung bekannt, wohl auch dieses "allumfassende Bewusstsein", das in einigen Schulen als das Höchste gegolten hat und heute noch gilt. Soweit die Überlieferung.

    Und hierzu:

    Sprite:

    Ich denke vieles müsste eigtl. in diesen Bereich der Freidenker.

    Oft wird sowas vom Moderator abgetrennt und in den entsprechenden Bereich verschoben, vielleicht ist er gerade nicht da.

    Mit Metta, mukti.


  • Noreply
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    • 27. Mai 2016 um 11:23
    • #127
    Zitat

    Z.B. in A.IX.33 sind neun stufenweise durch Meditation erreichbare Zustände angegeben, die 6. Stufe ist diese Bewusstseinsunendlichkeit:

    Zitat

    Da gewinnt der Mönch durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes, mit der Vorstellung »Unendlich ist das Bewußtsein«, das Bewußtseinsunendlichkeitsgebiet und weilt darin.
    http://www.palikanon.com/angutt/a09_032-041.html


    Das kann ich verstehen weil es mein Erfahren ist ohne Meditation allerdings. Es handelt sich darum das ich die Umwelt wahrnehmen kann ohne Namen, ohne Benennungen, ohne Konzepte. Es ist ein sehr friedlicher Zustand. In die Welt des Benennen, der Konzepte muss ich nur bei Kommunikation mit Wesen treten, die gleiche oder ähnliche Konzepte verwenden. Es ist so das mir es sogar schon lästig wird überhaupt in Konzepten von Worten denken zu müssen, ich bin zufrieden als Einsiedler der nur Gedanken hat die sich auf das beziehen das jetzt als Sinnesobjekt erkennbar ist. Andererseits verlasse ich die Einsidelei nicht das ist je Helmut der vor diese tritt und so tun kann alsob er der Einsiedler wäre, weil Dies es so will, nicht "lasst mich in Ruhe" sondern "ihr stört mich nicht".

  • accinca
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    • 27. Mai 2016 um 11:30
    • #128
    Sprite:

    accinca:

    Zitat

    Wer hat denn Behauptet das "Nichts" irgendwo her kommt?


    Das WISSEN über das Nichts.


    Es gibt kein Wissen über ein Nichts.
    Es gibt aber ein Wissen über des Ende des Anhaften an Etwas was es auch sei.

  • sotap
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    • 27. Mai 2016 um 11:32
    • #129
    sotap:

    Zwar ist letztendlich gesehen nichts auffindbar, da die wahre Natur nicht nur einer Person, eines Lebewesens, sondern aller Dinge, eben ihre
    Leerheit ist, dennoch sind wir in dieser Welt und müssen uns nach bestem Wissen mit dem, was ist, auseinandersetzen.

    LG mkh

    Ja, vielen Dank !
    So schön kurz und prägnant ..
    ... und eben .."letztendlich...nichts auffindbar" und aber ".. dennoch sind wir in dieser Welt und müssen uns nach bestem Wissen mit dem, was ist, auseinandersetzen..."

    LG sotap

    pardon, muß noch zitieren lernen

  • Lucky Luke
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 11:43
    • #130
    accinca:

    Es gibt aber ein Wissen über des Ende des Anhaften an Etwas was es auch sei.

    Ja, genau. Deshalb habe ich ja auch erwidert (aus dem Salon zum Thread "Frauen und Buddhismus" wieder hierher verschoben, weil es gerade passte):

    accinca:

    Genau und so einen "Ursprung" nichtdualer Natur hat der Buddha gar nicht gelehrt.Genau und so einen "Ursprung" nichtdualer Natur hat der Buddha gar nicht gelehrt.

    Nun, ich gebe ja zu, dass Wiki nicht immer eine gute Quelle ist, aber ist das bedingte Entstehen, das der Buddha ja wohl ohne Zweifel gelehrt hat, letztlich nicht auch ein Grund dafür, alle Vorstellungen von Dualitäten loszulassen ? Und kommt man durch diese Art des Loslassens nicht letztendlich doch zu einer Art nicht dualen Natur, wenn auch nicht unbedingt zu einem "Ursprung" nicht dualer Natur ?

  • bel
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 11:58
    • #131
    Sprite:

    Es ist das, aus dem alle "Gruppen" generiert werden, wenn man so will.


    Ja, wenn man so will. Ohne Not. Muß man aber nicht, zumal es darauf überhaupt keinerlei Hinweise gibt.

    Zitat

    Der Buddha hat dies sehr wahrscheinlich vermieden, um unnötige Spekulationen im vornhinein zu vermeiden.


    Ne, weil schon die Annahme (nicht nur die Folgerungen) eines "Außerhalb der Gruppen Generierendes" reine Spekulation sind.

    Zitat

    Die Untersuchung des Buddha ist vergleichbar mit "Neti Neti".


    Das denkst Du dir so. Aber die Formulierung von "Bedingtes Entstehen", der "Vierfachen Wahrheit", des "Achtfachen Pfades" deuten auf das genaue Gegenteil hin.

  • accinca
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    • 27. Mai 2016 um 12:25
    • #132
    Sherab Yönten:

    Und kommt man durch diese Art des Loslassens nicht letztendlich doch zu einer Art nicht dualen Natur, wenn auch nicht unbedingt zu einem "Ursprung" nicht dualer Natur ?

    Zitat

    «Zweierlei Ansichten sind das, ihr Mönche:
    die Ansicht vom Dasein und die Ansicht vom Nichtsein.

    Alle die Asketen oder Priester, ihr Mönche, die der Ansicht vom Dasein zugetan sind,
    der Ansicht vom Dasein huldigen, der Ansicht vom Dasein anhängen, die werden durch
    die Ansicht des Nichtseins verstimmt.
    Alle die Asketen oder Priester, ihr Mönche, die der Ansicht vom Nichtsein zugetan sind,
    der Ansicht vom Nichtsein huldigen, der Ansicht vom Nichtsein anhängen, die werden
    durch die Ansicht des Daseins verstimmt.
    Alle die Asketen oder Priester, ihr Mönche, die dieser zwei Ansichten Anfang und Ende,
    Lust und Leid und Überwindung nicht der Wirklich keit gemäß verstehn, die gierigen,
    hassenden, irrenden, noch durstigen, noch anhangenden, unwissenden, bald verzückten
    bald verstimmten, denen Vielheitheit behagt und Vielheit gefällt: die werden nicht erlöst
    von Geburt, Altern und Sterben, von Sorge, Kummer und Schmerz, Gram, Leid und
    Verzweiflung, werden nicht erlöst, sag' ich, vom Leiden.

    Aber alle die Asketen oder Priester, ihr Mönche, die dieser zwei Ansichten Anfang und Ende,
    Lust und Leid und Überwindung der Wrklichkeit gemäß verstehn, die gierlosen, haßlosen,
    irrlosen, die nicht mehr durstigen, nicht mehr anhangenden, wissenden, weder
    verzückten noch verstimmten, denen keine Vielheit behagt, keine Vielheit gefällt: die werden
    erlöst von Geburt, Altern und Sterben, von Sorge, Kummer und Schmerz, Gram und Verzweif lung,
    werden erlöst, sag' ich, vom Leiden.

    7. „Auf solche Weise erwägt er unweise:
    Gab es mich in der Vergangenheit?
    Gab es mich nicht in der Vergangenheit?
    Was war ich in der Vergangenheit?
    Wie war ich in der Vergangenheit?
    Was war ich, und was bin ich daraufhin in der Vergangenheit geworden?
    Wird es mich in der Zukunft geben?
    Wird es mich in der Zukunft nicht geben?
    Was werde ich in der Zukunft sein?
    Wie werde ich in der Zukunft sein?
    Was werde ich sein, und was werde ich daraufhin in der Zukunft werden?'
    Oder ansonsten ist er über die Gegenwart verwirrt:
    Bin ich? Bin ich nicht? Was bin ich? Wie bin ich?
    Wo kam dieses Wesen her? Wo wird es hingehen?`

    „Wenn er auf solche Weise unweise erwägt, entsteht eine von sechs Ansichten in ihm.
    Die Ansicht für mich gibt es ein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
    die Ansicht ,für mich gibt es kein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
    die Ansicht ,ich nehme Selbst mit Selbst wahr` entsteht in ihm als wahr und erwiesen;
    oder die Ansicht,ich nehme Nicht-Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen;
    oder die Ansicht ich nehme Selbst mit Nicht-Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen;

    oder ansonsten hat er eine Ansicht wie diese:
    Es ist dieses mein Selbst, das da spricht und fühlt und hier und da die Ergebnisse
    guter und schlechter Taten erfährt; aber dieses mein Selbst ist unvergänglich, dauerhaft,
    ewig, nicht der Vergänglichkeit unterworfen, und es wird so lange wie die Ewigkeit überdauern.

    Diese spekulative Ansicht, ihr Bhikkhus, wird das Dickicht der Ansichten genannt, die Wildnis der Ansichten, die Verdrehtheit der Ansichten, der Wankelmut der Ansichten, die Fessel der Ansichten. Durch die Fessel der Ansichten gebunden, ist der nicht unterrichtete Weltling nicht befreit von Geburt, Alter und Tod, von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; er ist nicht befreit vom Leiden, sage ich."

    Alles anzeigen

    -

  • Lucky Luke
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 13:05
    • #133

    Und was hat dieses Zitat nun mit dem bedingten Entstehen, dem Loslassen, dem Ende der Anhaftungen, dem Überwinden von Dualitäten u.s.w. zu tun ?

  • accinca
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    • 27. Mai 2016 um 13:41
    • #134
    Sherab Yönten:

    Und was hat dieses Zitat nun mit dem bedingten Entstehen, dem Loslassen, dem Ende der Anhaftungen, dem Überwinden von Dualitäten u.s.w. zu tun ?


    Alles!

  • Lucky Luke
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 13:53
    • #135
    accinca:
    Sherab Yönten:

    Und was hat dieses Zitat nun mit dem bedingten Entstehen, dem Loslassen, dem Ende der Anhaftungen, dem Überwinden von Dualitäten u.s.w. zu tun ?


    Alles!

    Diese Antwort kann ich nicht ernst nehmen :lol::grinsen:

  • Sprite
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 14:28
    • #136

    Mmh, der Auszug ist ja eigtl. sehr gut - alles Dickicht der Anschauungen - ja ok.

    Doch hat der Buddha nicht selbst so ein Dickicht formuliert?

    Zitat

    7. „Auf solche Weise erwägt er unweise:
    Gab es mich in der Vergangenheit?
    Gab es mich nicht in der Vergangenheit?
    Was war ich in der Vergangenheit?
    Wie war ich in der Vergangenheit?
    Was war ich, und was bin ich daraufhin in der Vergangenheit geworden?
    Wird es mich in der Zukunft geben?
    Wird es mich in der Zukunft nicht geben?
    Was werde ich in der Zukunft sein?
    Wie werde ich in der Zukunft sein?
    Was werde ich sein, und was werde ich daraufhin in der Zukunft werden?'
    Oder ansonsten ist er über die Gegenwart verwirrt:
    Bin ich? Bin ich nicht? Was bin ich? Wie bin ich?
    Wo kam dieses Wesen her? Wo wird es hingehen?`

    Alles anzeigen

    Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass dies als unnötige Spekulation gesehen wird, sich solchen Fragen zu widmen. Doch macht dies der Buddhismus doch auch und hält sogar Antworten parat mithilfe KarmaTheorie, Wiedergeburt, Ziel:Nirvana, Gruppen usw.

    Oder nicht?

    Radikal gesprochen müsste der Buddha sich selbst von diesen Fragestellungen abwenden und eben GAR NICHTS formulieren. Dann kommt aber direkt der Einwand, "dass er den abertausend Wesen helfen möchte". Aber hätte er ihnen nicht mehr geholfen, wenn er bei jeder spekulativen Frage einfach eine Blume hochhält?

  • bel
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 14:39
    • #137

    Spekulationen sind Überlegungen, unter der Annahme bestehen, auf empirische oder praktische Erfahrung verzichten zu können.
    Das sind dann natürlich auch alle Theorien über Karma, Wiedergeburt, Nirwana usw - die nicht auf empirischen oder praktischen Erfahrung basieren.
    Dagegen hebt sich das Buddha-Dharma wohltuend ab.

  • mukti
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    • 27. Mai 2016 um 14:43
    • #138

    Ach du meine Güte, bel's Spekulationen wieder :lol:

    Mit Metta, mukti.


  • Sprite
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 15:08
    • #139
    Zitat

    Das sind dann natürlich auch alle Theorien über Karma, Wiedergeburt, Nirwana usw - die nicht auf empirischen oder praktischen Erfahrung basieren.
    Dagegen hebt sich das Buddha-Dharma wohltuend ab.

    :lol::lol::lol:

    Sicher, weil Karma ja haargenau empirisch und praktisch nachweisbar ist.

  • Yofi
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    • 27. Mai 2016 um 15:15
    • #140

    Wie kommt es dann eurer Meinung nach dazu, dass manche den Zusammenhang nachvollziehen können und manche nicht?
    Irgendwo muss es einen Unterschied geben. Im Denken wohl eher nicht.

  • bel
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 15:16
    • #141
    Sprite:
    Zitat

    Das sind dann natürlich auch alle Theorien über Karma, Wiedergeburt, Nirwana usw - die nicht auf empirischen oder praktischen Erfahrung basieren.
    Dagegen hebt sich das Buddha-Dharma wohltuend ab.

    :lol::lol::lol:

    Sicher, weil Karma ja haargenau empirisch und praktisch nachweisbar ist.

    Ja, wenn man sich an das hält, was empirisch und praktisch nachweisbar ist, weiß man auch was der Buddha mit Karma meint - umgedreht kann das natürlich nicht funktionieren.

  • Yofi
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    • 27. Mai 2016 um 15:38
    • #142
    Sprite:

    Radikal gesprochen müsste der Buddha sich selbst von diesen Fragestellungen abwenden und eben GAR NICHTS formulieren. Dann kommt aber direkt der Einwand, "dass er den abertausend Wesen helfen möchte". Aber hätte er ihnen nicht mehr geholfen, wenn er bei jeder spekulativen Frage einfach eine Blume hochhält?

    Was versteht man unter einer Blume, wie interpretiert man das Hochhalten einer Blume? Sicher jeder anders. Der eine sieht dahinter 62 Jungfrauen im Paradies, der andere einen nützlichen Komposthaufen, der dritte will die Blume gleich essen.

    Die Worte der urprünglichen Texte sind klar, sie haben einen Bezug zum Geist. An diesen Texten darf man auch nichts verändern, weil genau dieser Bezug verloren ginge - sie werden also nicht umsonst als heilig bezeichnet.

    Warum versteht man die Botschaft nicht, die sie übermitteln? Das liegt nicht am Text. Man sagt, manche Unterweisungen sollte man hundert oder tausend mal hören, irgendwann kommt der Punkt, an dem man vesteht, und dann erkennt man auch Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Texten und Gemeinsamkeiten mit dem eigenen Geist, der - wenn er frei ist - diese Sprache als die eigene erkennen kann. Es ist nicht der Verstand, der über dieses Vermögen entscheidet, aber man kann den Verstand mit einbinden wenn man klaren Worten zuhört.

  • accinca
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    • 27. Mai 2016 um 16:20
    • #143
    Yofi:

    Wie kommt es dann eurer Meinung nach dazu, dass manche den Zusammenhang nachvollziehen können und manche nicht? Irgendwo muss es einen Unterschied geben. Im Denken wohl eher nicht.


    Das sind innere d.h. geistige Blockaden. Feste Vorstellungen wie bei dem Brunnenfrosch.

  • Selbst
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    • 27. Mai 2016 um 16:32
    • #144

    Was meint der Buddha denn mit Karma? Was kann man davon "praktisch" nachweisen? Und was hat es mit dem Selbst zu tun?

    Ich finde sehr vieles aus der Buddha-Lehre nicht nachweisbar, es ist eher Ansichts- oder Glaubensssache.

  • Yofi
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    • 27. Mai 2016 um 17:24
    • #145

    Was ist Praktisch? Wenn Nahrung sich im Körper in feinstoffliche Energie wandelt - das ist praktisch und trotzdem erfasst man mit dem Sehorgan wohl eher die Ergebnisse - Beweglichkeit - als den Prozess selbst.
    Genauso ist es mit beim Erkennungsprozess, nur dass nichts Grobstoflliches eingenommen werden muss, weil es dabei ausschließlich um einen feinstofflilchen Prozess geht.

    Das ist gleichzeitig auch der Unterschied zwischen der Vergänglichkeit (Körper - grobstofflich, nur für eine bestimmte Zeit) und Beständigkeit (Geist - feinstofflich, ohne Anfang und ohne Ende).

    Zitat

    Der Wert für die Erkenntnis des Geistes

    «Nur von der Achtsamkeit genau geprüfte Dinge erkennt die Weisheit, nicht aber verworrene.»

    (Komm. zu Sutta-Nipāta.)... usw.

    http://www.palikanon.de/diverses/satip…atipatt_03.html

    Was mit Karma gemeint ist, ist eine theoretische Frage. Die Praxis liegt in der Erfahrung, die Weisheit hervorbringt.

  • Sprite
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 17:48
    • #146
    bel:
    Sprite:

    :lol::lol::lol:

    Sicher, weil Karma ja haargenau empirisch und praktisch nachweisbar ist.

    Ja, wenn man sich an das hält, was empirisch und praktisch nachweisbar ist, weiß man auch was der Buddha mit Karma meint - umgedreht kann das natürlich nicht funktionieren.


    Sicher 8)

    Zu Karma:

    Zitat


    Zu Lebzeiten reifendes Karma (Pali: Ditthadhamma-vedaniya-kamma)
    Im nächsten Leben reifendes Karma (Pali: Upapajja-vedaniya-kamma)
    In späteren Leben reifendes Karma (Pali: Aparapariya-vedaniya-kamma)


    Was sagte der Buddha nochmals zum "unweisen Erwägen"?


    Zitat

    Was war ich, und was bin ich daraufhin in der Vergangenheit geworden?
    Wird es mich in der Zukunft geben?
    Wird es mich in der Zukunft nicht geben?
    Was werde ich in der Zukunft sein?
    Wie werde ich in der Zukunft sein?
    Was werde ich sein, und was werde ich daraufhin in der Zukunft werden?'


    Sollte für sich sprechen.

    Dann zu deiner Antwort:

    Zitat

    Ja, wenn man sich an das hält, was empirisch und praktisch nachweisbar ist, weiß man auch was der Buddha mit Karma meint

    Dann weise mir mal empirisch und praktisch folgende "Tatsachen" nach:

    Zitat

    Zu Lebzeiten reifendes Karma (Pali: Ditthadhamma-vedaniya-kamma)
    Im nächsten Leben reifendes Karma (Pali: Upapajja-vedaniya-kamma)
    In späteren Leben reifendes Karma (Pali: Aparapariya-vedaniya-kamma)

    Und wenn es geht mit Beispielen, z.B. wie du einem Wissenschaftler empirisch und praktisch "reifendes Karma" präsentierst. Vor allem auch wie du ihm etwas präsentierst, dass noch gar nicht stattgefunden hat (Im nächsten Leben reifendes Karma (Pali: Upapajja-vedaniya-kamma))-

  • Punk
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    • 27. Mai 2016 um 18:26
    • #147
    Selbst:

    Was meint der Buddha denn mit Karma? Was kann man davon "praktisch" nachweisen? Und was hat es mit dem Selbst zu tun?

    "Karma", "Selbst", "Wiedergeburt" ist wie 99% der Diskussionen hier aus Buddhas Sicht völlig irrelevant, nicht mal eines einzigen Gedankens wert.

  • bel
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 18:38
    • #148
    Sprite:

    Zu Karma:

    Zitat


    Zu Lebzeiten reifendes Karma (Pali: Ditthadhamma-vedaniya-kamma)
    Im nächsten Leben reifendes Karma (Pali: Upapajja-vedaniya-kamma)
    In späteren Leben reifendes Karma (Pali: Aparapariya-vedaniya-kamma)


    Das sind keine Begriffe, wie sie in den Paliquellen des Sutta-Korbes vorkommen, sondern stammen aus späteren Kommentaren. Und es ist übel, wenn sie in den deutschen Übersetzungen (beispielsweise in A.III.101 oder A.III.34) als Fußnoten dazu benutzt werden, die Paliquelle tendenziös zu beugen.

    In A.III.34 dichtet Herr Zumwinkel beispielsweise
    "Eine Tat (kamma), ihr Mönche, die aus Gier getan wurde, aus Gier entsprungen, durch Gier bedingt, durch Gier entstanden ist - solche Tat wird dort zur Reife gelangen, wo immer die betreffende Person [6] wiedergeboren wird; und wo immer jene Tat zur Reife gelangt, dort eben wird einem die Frucht jener Tat zuteil, sei es in diesem, sei es im nächsten oder in einem späteren Leben [7]"

    Nur steht da überhaupt nichts von einer "betreffenden Person", sondern "attabhāvo", ein Term völlig von einer "bestimmten Person" absieht und vielmehr ein Dasein beschreibt, das sich die Tat als "Ich und Mein" zu eigen macht. Es steht steht auch nix von einem "nächsten oder späterem Leben".
    Völlig an den Haaren herbeigezogen.

  • Sprite
    Gast
    • 27. Mai 2016 um 18:45
    • #149
    Punk:
    Selbst:

    Was meint der Buddha denn mit Karma? Was kann man davon "praktisch" nachweisen? Und was hat es mit dem Selbst zu tun?

    "Karma", "Selbst", "Wiedergeburt" ist wie 99% der Diskussionen hier aus Buddhas Sicht völlig irrelevant, nicht mal eines einzigen Gedankens wert.

    Und trotzdem sind sie überwiegend Teil der buddhistischen Lehre...wie kommt das?


    bel:

    Zitat

    Nur steht da überhaupt nichts von einer "betreffenden Person", sondern "attabhāvo", ein Term völlig von einer "bestimmten Person" absieht und vielmehr ein Dasein beschreibt, das sich die Tat als "Ich und Mein" zu eigen macht. Es steht steht auch nix von einem "nächsten oder späterem Leben".
    Völlig an den Haaren herbeigezogen.

    Wie sollte man deiner Meinung nach mit diesem Problem umgehen? Wäre es angebracht sich ausschließlich an den PaliKanon zu halten? Und wenn ja: Welcher Buddhist macht dies? Ist es nicht so, dass wir alle den Kopf voll haben von dem Gesagten der Bikkhus, Meister, Rinpoches usw.?

  • Punk
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    • 27. Mai 2016 um 18:57
    • #150
    Sprite:

    Und trotzdem sind sie überwiegend Teil der buddhistischen Lehre...wie kommt das?

    Das kommt daher, das die aktuelle buddhistische Lehre aus Sicht des Buddha (und nur danach wurde gefragt !) nichts taugt.

    Einmal editiert, zuletzt von Punk (27. Mai 2016 um 19:22)

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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