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Säkularer Buddhismus - Was ist das?

  • Kusala
  • 18. Dezember 2013 um 07:52
  • Zum letzten Beitrag
1. offizieller Beitrag
  • Kusala
    Gast
    • 18. Dezember 2013 um 07:52
    • #1

    Kann bitte hier jemand mal in Stichworten zusammentragen was "Säkularer Buddhismus" genau bedeutet?
    Was möchte "er"?
    Wie wird praktiziert?
    Was ist das Ziel?
    Welche Stützen/"Geländer" bietet es den Menschen in "Krisenzeiten", die "intellektuell nicht ganz so versiert" sind?

    ()

  • Doris
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    • 18. Dezember 2013 um 08:42
    • #2

    Lieber Kusala,

    ich finde es immer gut solche Dinge erst mal abzuklären.

    Hier das Zitat aus der Introseite von http://www.saekularerbuddhismus.org/


    Zitat

    Säkularer Buddhismus – was soll das sein, was soll das werden?

    Wir meinen, dass Siddharta Gotama durch seine Reden ein Rad angestoßen hat, dessen Bewegung uns heute noch mittragen kann.

    Ausgangspunkt und Zentrum zugleich sind seine Worte über den Umgang mit Schmerz. Buddha sagte: In jedem Menschenleben gibt es Dinge, die tun weh. Lasst sie gelten und nehmt sie an. Nur wenn ihr mit dem Schmerz lebt, könnt ihr mit Freude leben. Dies gehört zum „Buddhistischen“ bei uns.

    Wir möchten uns dem Geruch, dem Klang, dem Geschmack der Wirklichkeit anvertrauen. Dabei richten wir unsere Hoffnung auf nicht mehr und nicht weniger als eine gute Zeit für uns selbst, die Menschen in unserer Nähe und alle anderen, die uns ferner stehen. „Erwachen“ ist für uns ein kontinuierlicher Prozess von Einsicht und Reifung; über Erfahrungen von Transzendenz jenseits unseres endlichen Lebens spekulieren wir nicht. Das ist das „Säkulare“ bei uns.

    Wir wollen lernen, was Buddha gelehrt hat, und wie seine Gedanken in der Geisteswelt seines Jahrhunderts wurzeln. Wir möchten uns an der Arbeit sachkundiger Menschen orientieren, die herauszuschälen versuchen, was an seinen Reden vor ihm noch nicht gesagt worden ist. Wir planen, uns auch mit Texten von Denkerinnen und Denkern zu befassen, die nach Buddha gelebt haben und explizit oder implizit an ihn anschließen. Dabei wollen wir uns gleichermaßen mit theoretischen Überlegungen wie mit praktischen Anleitungen beschäftigen.

    Innerhalb dieses Rahmens liegt unser Weg, den wir respektvoll und kritisch suchen, jede/r für sich und alle gemeinsam. Keiner Schule wollen wir folgen und keine begründen. Wir streben nicht ein System an, das die Welt erklärt, sondern werden Gedanken und Ideen sammeln, einander gegenüber stellen und weiterführen. Fragen sind uns wichtiger als Antworten.

    Wir wollen handeln, nicht glauben. Zu unserer Praxis gehört Meditation als Übungsfeld für Achtsamkeit bei allem, was wir tun. Am Schreibtisch und beim Radfahren, bei der Gartenarbeit und in der Werkstatt, beim Kochen und beim Essen, beim Sprechen und beim Zuhören, im Krankenhaus und im Urlaub wollen wir so voll leben, wie es uns möglich ist, und uns daran weiterentwickeln. Freundlichkeit, Gleichmut, Respekt und Mitgefühl uns selbst und unserer Umgebung gegenüber wollen wir kultivieren.

    Wir verstehen uns als engagierte Menschen in einer gefährdeten Welt, an deren Gestaltung wir gewaltfrei und nachdrücklich auf vielfältige Weise teilnehmen.

    Alles anzeigen

    Und hier noch aus dem Aufsatz von Batchelor, wie er den Begriff verwenden will: (Wir haben diesen Aufsatz übrigens schon vor kurzem durchdiskutiert – oder auch nicht :D )

    Zitat

    Ich werde den Begriff «säkular» in drei sich überlappenden Bedeutungen verwenden: (1) Im gewöhnlichen Sinne, so wie das Wort in den zeitgenössischen Medien gebraucht wird: «säkular» bezeichnet das, was im Kontrast oder Gegensatz zu dem steht, was auch immer als «religiös» bezeichnet wird. Wenn während einer Podiumsdiskussion über irgendein Thema, zB die Existenz Gottes, der Moderator eingreift: «Und jetzt möchte ich X einladen, zu dieser Frage eine säkulare Perspektive zu bieten», dann wissen wir, was gemeint ist, ohne vorher «säkular» oder «religiös» genauer definieren zu müssen. (2) Ich werde den Begriff auch im vollen Bewusstsein seiner etymologischen Wurzel im lateinischen «saeculum» gebrauchen, welches das «jetzige Zeitalter», das «gegenwärtige Jahrhundert», die «jetzige Generation» bedeutet. Ich verwende also «säkular», um Bezug zu unseren Anliegen in dieser jetzigen Welt zu nehmen, da heisst, auf alles, was die Qualität unserer persönlichen, sozialen und umweltbedingten Lebenserfahrung auf diesem Planeten betrifft. (3) Zugleich verstehe ich den Begriff in seinem westlichen, historisch-politischen Sinne, indem ich (in Don Cupitt’s Definition) auf «die Verlagerung der Herrschaft über einen gewissen Lebensbereich von der Kirche zur ‹diesseitigen Macht› des Staates» Bezug nehme. Cupitt weist darauf hin, wie über die letzten zwei-, dreihundert Jahre ein «umfangreicher und langfristiger Säkularisierungsprozess schrittweise unsere ganze Kultur transformiert, während der religiöse Bereich allmählich schrumpft, bis letztendlich die Mehrheit der Bevölkerung beinahe ihr ganzes Leben verbringen kann, und es auch tut, ohne an Religion auch nur einen Gedanken zu verschwenden,» (Cupitt 2011, 100).

    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Kusala
    Gast
    • 18. Dezember 2013 um 09:18
    • #3

    Wie passen die 4 edlen Wahrheiten da rein, die ja nun allen Buddhistischen/m ("Schulen") zugrunde liegen.
    Das was Du zitiert hast, habe ich gelesen, brachte mir aber keine Klarheit über die Praxis.

    Die Frage ist ja auch immer, was ist Religion.
    Ich verstehe unter Religion z.B. nicht nur blinden Gottesglaube, sondern das vermitteln von "Werkzeugen"/oder auch "nur Geländer" an denen man sich festhalten kann,
    wenn es um die Frage nach eigenem Leiden und Tod und Sterben geht.
    (Ich spreche nicht von Spekulationen über den Tod hinaus, sondern vom Sterbeprozess selber.")
    Trauer, Schmerz, Tod sind die Dinge, die wir ganz alleine bewältigen müssen.
    Und nicht jeder ist soweit "fortgeschritten", dass er die Dhammas alle selber durchschaut hat.
    Bevor die ersten 3 Fesseln nicht verschwunden sind, brauchen viele auch Riten und Rituale als "Geländer", die Trösten, Mut machen usw.
    Wie geht der "säkularer Buddhismus" mit diesen Fragen um?

    Zitat

    während der religiöse Bereich allmählich schrumpft, bis letztendlich die Mehrheit der Bevölkerung beinahe ihr ganzes Leben verbringen kann, und es auch tut, ohne an Religion auch nur einen Gedanken zu verschwenden,


    Die Esoterik boomte noch nie so wie jetzt. Milliarden werden dafür ausgegeben. Man betrachte sich nur den "spirituellen" Büchermarkt.
    Also ist da doch etwas was den Menschen fehlt?

    ()

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (18. Dezember 2013 um 09:33)

  • mukti
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    • 18. Dezember 2013 um 09:26
    • #4

    Hallo,

    Es gab schon lange Diskussionen darüber, z.B.:

    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?…&hilit=bachelor

    Mit Metta, mukti.


  • Kusala
    Gast
    • 18. Dezember 2013 um 09:35
    • #5

    Lieber Mukti,

    meine Fragen finde ich in diesem, von Dir empfohlenen Thread nicht beantwortet.

    ()

  • Doris
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    • 18. Dezember 2013 um 09:40
    • #6

    Auch die 4 Grundannahmen werden in dem Aufsatz erörtert.

    Ich denke nicht, dass traditionelle Techniken und Werkzeuge abgelehnt werden. Sie werden nur überprüft. Das machen doch die meisten in der eigenen Praxis auch.
    Wenn Du den Artikel noch einmal gründlich und mit Offenheit liest, dann werden sich diese Fragen sehr schnell klären.

    Für mich besteht im Großen und Ganzen der Unterschied in Folgendem:
    Ich selbst bin zum Dharma gekommen, weil es mich schlicht dorthin getrieben hat. Es waren hauptsächlich RELIGIÖSE Bedürfnisse. Diese habe ich im Laufe der Praxis nach und nach fallen gelassen. Heute geht es mir nur noch um den Moment und wie ich den lebe. Das ist nur noch säkular und ohne jegliche Grundannahmen. Ich fühle mich dennoch wohl innerhalb meiner Tradition.
    Anderen geht es nicht gut und sie fangen auf Rat an zu meditieren. Darüber entwickeln sie ein Interesse für mehr und wollen Vertiefung. (Das hat immer noch nichts mit Religion zu tun.) Sie wollen nicht nur ihr Problem z.B. im Büro bewältigen, sondern fangen an diese Erkenntnisse auf das ganze Leben auszuweiten. Sie suchen nicht nach eine Religion, nach irgendwelchen "spirituellen Erfahrungen".

    Der Handlauf der Traditionen wird ja nicht abgelehnt. So was kann ich nicht herauslesen.
    Auch hier gehe ich von mir aus: Ich habe mit Vajrayana begonnen. Das ganze System von Wiedergeburt, Dämonen usw., damit konnte ich nichts anfangen. Das entsprach überhaupt nicht meinem Wesen und ich bleib dem gegenüber immer skeptisch. Einfach glauben geht in so einem Fall nicht. Ich habe das dann ganz schnell losgelassen und mich nicht mehr darum bemüht. Auf diese Weise, konnte ich diese Dinge als Metaphern für mich entdecken und sie in mein Leben integrieren. Würde ich sie für bare Münze nehmen, dann würde ich mich künstlich in die Antike zurückwerfen.
    Als Hilfe für den Alltag, für brenzliche Situationen, rufe ich Avalokiteshvara an, aber nicht im Glauben, das sei ein Geist, der sich dann meiner annähme, sondern als Metapher.

    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • xxx
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    • 18. Dezember 2013 um 10:00
    • #7

    Doris mag es mir nachsehen, dass ich hier poste was säkularer Buddhismus nicht ist.

    Dieser Artikel von A. Weil spricht mir aus dem Herzen:
    Demontage 2.0 Stephan Batchelors säkularer Buddhismus.

    Bakram

  • mukti
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    • 18. Dezember 2013 um 10:04
    • #8
    Kusala:

    Lieber Mukti,

    meine Fragen finde ich in diesem, von Dir empfohlenen Thread nicht beantwortet.

    ()

    Dann versuche ich mal deine erste Frage zu beantworten:

    "Kann bitte hier jemand mal in Stichworten zusammentragen was "Säkularer Buddhismus" genau bedeutet?"

    Laut Überlieferung des Palikanon gibt es einen weltlichen und einen überweltlichen achtfachen Pfad. Säkular bedeutet weltlich, es ist also das Weglassen alles dessen, was gewöhnlich empirisch nicht erfassbar ist.

    Schöne Grüße,
    mukti

    Mit Metta, mukti.


  • Matthias65
    Gast
    • 18. Dezember 2013 um 10:08
    • #9

    Ist es nicht so, dass der "säkulare Buddhismus" das "Konzept der Wiedergeburt" ablehnt ?

  • Doris
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    • 18. Dezember 2013 um 10:09
    • #10

    Was sollte ich nachsehen? :D

    Nun, den Artikel ist auf einer Webseite des Tibetischen Buddhismus zu finden. Verfasst hat ihn

    Zitat

    Dr. Alfred Weil, Studium der Erziehungswissenschaft, Psychologie und Politik. Seit 1979 intensive Auseinandersetzung mit den (ursprünglichen) Lehren des Buddha. (Hervorhebung von mir)

    und Mitglied der DBU, eines Dachverbands einer Religion.
    Dass der Autor Batchelor auf diese Weise liest und versteht ist naheliegend. Deshalb muss er nicht Recht haben, mag er auch Dir aus dem Herzen sprechen.

    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Merkur-Uranus
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    • 18. Dezember 2013 um 10:12
    • #11
    Kusala:

    Kann bitte hier jemand mal in Stichworten zusammentragen was "Säkularer Buddhismus" genau bedeutet?
    Was möchte "er"?
    Wie wird praktiziert?
    Was ist das Ziel?
    Welche Stützen/"Geländer" bietet es den Menschen in "Krisenzeiten", die "intellektuell nicht ganz so versiert" sind?

    ()


    1. Was möchte er? Der säkulare Buddhismus versteht sich als eine praxis-orientierte Form (im Gegensatz zu einer glaubensbasierten Form). Das heißt, er orientiert sich sehr stark an den Worten des Buddha - ohne sich dabei mit einem metaphysischen Überbau (Wiedergeburt, himmlische Wesen usw) anzuhängen.

    Hier äußert sich Stephen Batchelor ausführlicher zu diesem Punkt: http://ibuddhismus.blogspot.de/2013/11/das-hu…buddhismus.html

    2. Er wird auf der Basis der vier edlen Wahrheiten, des achtfachen Pfades und der drei Daseinsmerkmale praktiziert.

    3. Das Ziel ist das Erlöschen des Durstes.

    4. Welche Stützen bietet er Menschen in Krisenzeiten, die intellektuell nicht ganz so versiert sind? In dieser Diplomarbeit wurde beispielsweise versucht herauszufinden, welche wie Berufstätige ihre buddhistische Praxis in den Arbeitsalltag integrieren können. Das geht vielleicht schon mal in die Richtung deiner - äußerst komplexen - Fragestellung: http://integralesleben.org/if-home/il-int…tischer-praxis/

  • mukti
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    • 18. Dezember 2013 um 10:12
    • #12
    Matthias65:

    Ist es nicht so, dass der "säkulare Buddhismus" das "Konzept der Wiedergeburt" ablehnt ?

    Ja, wie ein Hauptvertreter dieser Sichtweise schreibt:

    Zitat

    Jeder Mensch, der den westlichen Buddhismus praktiziert und dies mit intellektueller Integrität tut, wird von bestimmten Bereichen der traditionellen Lehre Abstand nehmen müssen. Und diese Linie kommt offensichtlich bei den Themen Wiedergeburt und Karma zum Tragen.
    http://www.ursache.at/buddhismus/wis…ie-wiedergeburt

    Mit Metta, mukti.


  • Doris
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    • 18. Dezember 2013 um 10:16
    • #13
    Matthias65:

    Ist es nicht so, dass der "säkulare Buddhismus" das "Konzept der Wiedergeburt" ablehnt ?

    Leute, die sich so bezeichnen, glauben sicher nicht daran, nochmal als Tier oder Bettler auf die Welt zu kommen. Aber dieses Verständnis von Wiedergeburt haben auch viele innerhalb der Traditionslinien nicht. Weißt, Du, als ich noch versuchte anfangs mir diesen Glauben anzueignen, bat ich darum in der Hölle wiedergeboren zu werden. Ich bin froh, dass ich das für mich geklärt habe und mir dieses Schicksal erspare :D
    Stattdessen erlebe ich jeden Augenblick eine neue Wiedergeburt, mal in eine der Höllen, mal bei den Göttern, mal in irgendwelchen anderen Gefilden, und ab und zu ist da ... nix.

    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Kusala
    Gast
    • 18. Dezember 2013 um 10:20
    • #14
    Doris Rasevic-Benz:

    Wenn Du den Artikel noch einmal gründlich und mit Offenheit liest,

    Ich habe die Artikel gelesen, möchte aber um Klarheit zu haben, hier noch einmal nachfragen.

    Was ist z.B. der Unterschied zum Theravada.

    Der Theravada teilt sich auf in Laienbuddhismus, der auch Kulturell und Landestypisch von Menschen geprägt wurde. Da haben sich quasi Menschen eigene "Geländer"/Rituale, angelehnt an den Buddha-Dhamma geschaffen um mit dukkha umzugehen.
    Auch hat der Buddha ja selber z.B. "Schutzverse" gelehrt, die dem "Weltling" z.B. gegen Angst helfen können.

    Dann gibt es diejenigen, die sich ganz nüchtern mit den Texten (Lehrergründung) und dem historischen Buddha beschäftigen und auch mittels (Achtsamkeits-) Meditation versuchen die Dhammas zu durchschauen (die Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind).
    Da ist dann nicht mehr viel mit "Geisterglaube" oder Esoterik.

    Doris Rasevic-Benz:

    Auch die 4 Grundannahmen werden in dem Aufsatz erörtert.

    Mir ist es lieber, es erklärt mir jemand der dies praktiziert.
    Außerdem wollte ich jetzt nicht seitenweise lesen, sondern bat um eine kurze stichpunktartige Zusammenfassung von Menschen die so praktizieren.
    Auch stellte ich diesbezüglich einfache Fragen.

    Liebe Grüße
    Kusala

  • mukti
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    • 18. Dezember 2013 um 10:24
    • #15
    Doris Rasevic-Benz:


    Leute, die sich so bezeichnen, glauben sicher nicht daran, nochmal als Tier oder Bettler auf die Welt zu kommen. Aber dieses Verständnis von Wiedergeburt haben auch viele innerhalb der Traditionslinien nicht.

    Wer denn innerhalb der Traditionslinie des Palikanon? Dort wird ja eindeutig gesagt, dass dies möglich ist.

    Mit Metta, mukti.


  • Aiko
    Gast
    • 18. Dezember 2013 um 10:30
    • #16
    Bakram:

    Doris mag es mir nachsehen, dass ich hier poste was säkularer Buddhismus nicht ist.

    Dieser Artikel von A. Weil spricht mir aus dem Herzen:
    Demontage 2.0 Stephan Batchelors säkularer Buddhismus.

    Bakram

    Er spricht eher aus der Seele :D - und dabei fällt mir eben auf, dass sein Verständnis des Dharma mit dem von Batchelor konkurriert.

    Sein Resümee zeigt das auf:

    Zitat

    Ja, Menschen brauchen Antworten auf ihre aktuellen Fragen und das in einer Sprache, die sie verstehen. Und sie brauchen konkrete Hilfen, damit sie ihren gegenwärtigen Herausforderungen besser begegnen können. Aber wenn Batchelor vorschlägt, „dem Rahmen des Achtfachen Pfades entsprechend zu leben und danach zu streben, darin als Mensch voll zu erblühen“ bzw. „die Struktur unserer Welt zu verändern“, ist das bei weitem nicht genug. Nicht genug jedenfalls für den, der spürt, dass es mehr gibt als die enge Bewusstseinsblase unseres Hier und Jetzt; nicht für den, der das Dasein selbst als Gefangenschaft empfindet und heraus will. Heraus nicht nur aus akuten Drängen und Nöten, sondern aus jeder Unfreiheit. Und solche Suchende hat der Buddha vor allem belehrt, weil er den Ausgang gefunden hat und anderen zeigen konnte.

    Das von Batchlor in Aussicht gestellte „neue Betriebssystem“, das den in die Jahre gekommenen Buddhismus gleichsam updaten soll, ist in Wirklichkeit ein Deinstallationsprogramm, das den Dharma auf der Festplatte der Weisheit löscht. Am besten also nicht anklicken.

    Hier verstehen sich beide als die Lehrer, die den "Menschen" Antworten auf die Fragen geben wollen. Mir geht dieses Getue derart auf den Zeiger - aber die Debatte wird ja immer schnell sehr heftig - was doch aufzeigt, dass sich hier die "Richtigen" streiten - wie Affen um das letzte Stück Banane.

  • Matthias65
    Gast
    • 18. Dezember 2013 um 10:34
    • #17

    Wer den Leerheits - Begriff wirklich ganz tiefgründig studiert hat, der erkennt die Logik, die in dem "Konzept der Wiedergeburt" liegt.
    Ich spreche hier nicht von "volkstümlichen Konzepten der Wiedergeburt", so wie Du sie beschrieben hast, Doris, sondern von philosophischen Konzepten. Der Leerheits - Gedanke gehört für mich zum Buddhismus dazu, ebenso Karma.

  • mukti
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    • 18. Dezember 2013 um 10:37
    • #18

    Liebe Kusala,

    Kusala:


    Mir ist es lieber, es erklärt mir jemand der dies praktiziert.
    Außerdem wollte ich jetzt nicht seitenweise lesen, sondern bat um eine kurze stichpunktartige Zusammenfassung von Menschen die so praktizieren.

    Im Eingangsbeitrag hast du nicht erwähnt, dass du nur von "säkularen Buddhisten" Antworten möchtest. Aber mir ist es recht, weil mich das Thema kaum mehr interessiert.

    Schöne Grüße,
    mukti

    Mit Metta, mukti.


  • Aiko
    Gast
    • 18. Dezember 2013 um 10:38
    • #19
    Merkur-Uranus:
    Kusala:

    Kann bitte hier jemand mal in Stichworten zusammentragen was "Säkularer Buddhismus" genau bedeutet?
    Was möchte "er"?
    Wie wird praktiziert?
    Was ist das Ziel?
    Welche Stützen/"Geländer" bietet es den Menschen in "Krisenzeiten", die "intellektuell nicht ganz so versiert" sind?

    ()


    1. Was möchte er? Der säkulare Buddhismus versteht sich als eine praxis-orientierte Form (im Gegensatz zu einer glaubensbasierten Form). Das heißt, er orientiert sich sehr stark an den Worten des Buddha - ohne sich dabei mit einem metaphysischen Überbau (Wiedergeburt, himmlische Wesen usw) anzuhängen.

    Hier äußert sich Stephen Batchelor ausführlicher zu diesem Punkt: http://ibuddhismus.blogspot.de/2013/11/das-hu…buddhismus.html

    2. Er wird auf der Basis der vier edlen Wahrheiten, des achtfachen Pfades und der drei Daseinsmerkmale praktiziert.

    3. Das Ziel ist das Erlöschen des Durstes.

    4. Welche Stützen bietet er Menschen in Krisenzeiten, die intellektuell nicht ganz so versiert sind? In dieser Diplomarbeit wurde beispielsweise versucht herauszufinden, welche wie Berufstätige ihre buddhistische Praxis in den Arbeitsalltag integrieren können. Das geht vielleicht schon mal in die Richtung deiner - äußerst komplexen - Fragestellung: http://integralesleben.org/if-home/il-int…tischer-praxis/

    Alles anzeigen

    Auch wieder da?

    Zu eurer Diplom-Arbeit -

    Zitat

    Dazu führten wir sechs Interviews mit buddhistisch Praktizierenden ohne Führungsverantwortung und sechs Interviews mit buddhistisch Praktizierenden mit Führungsverantwortung. Anschließend wurden die Interviews mit Hilfe der Grounded Theory ausgewertet und in einem Kategorienschema systematisiert dargestellt. Abschließend wurden die Ergebnisse der Untersuchung diskutiert und zusammengefasst.


    12 Interwies ist ja mal eine Datenbasis, die haut aber jeden Forscher glatt um - und da zieht ihr derart weitreichende Schlüsse?

    Aste-Rix vom Tibet-Forum hat m.E. die beste Version des Säkularen Buddhismus gegeben:
    http://forum.tibet.de/index.php/topi…1.html#msg76231

    Zitat

    Der Batchelor ist wie ein Märchenonkel, der sich auf "Hänsel und Gretel" spezialisiert hat und den Kindern, die "Hänsel und Gretel" bereits von anderen gehört haben, erzählt, dass es keine Hexen gibt. Darüberhinaus erzählt er ihnen auch, dass das ja alles gar nicht stimmt, mit dem Honigkuchenhaus usw. Und darüber verlieren manche der Kinder, die ihm Zuhören, ihre Furcht und mögen ihn als den Besten aller Märchenonkel. Und er zieht durch die Lande als Märchenonkel, der "Hänsel und Gretel" zu erzählen hat und erzählt doch allen Kindern, nur, was an "Hänsel und Gretel" alles nicht stimmt. Den Kindern fällt dabei gar nicht auf, dass er ja gar kein "Hänsel und Gretel" mehr zu erzählen weiß ... egal, Hauptsache keine Hexe mehr

  • Doris
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    • 18. Dezember 2013 um 10:44
    • #20

    Diese Logik ist logisch für denjenigen, der innerhalb dieses Denksystems steht. So wie es logisch war für einen Menschen aus dem 16. Jahrhundert, dass Aussagen unter der Folter man sei eine Hexe, wahr waren, weil ein Mensch unter Schmerzen einfach die Wahrheit sagen muss und die Prämisse es gäbe Hexen zum Denksystem gehörte.
    Ich stehe nicht in diesem Denksystem, daher ist das für mich nicht logisch.
    Im Übrigen ist es für mich ein Konzept, und das ist wie alle Konzepte ein Produkt des Geistes, nichts weiter.

    Außerdem erlebe ich ständig Wiedergeburt und manchmal auch Leerheit. Ich verwerfe das also keineswegs.
    Und Karma ist für mich nicht das Pech oder Glück, als Doris in Deutschland mit dunklen Haaren geboren worden zu sein, sondern die Summe meiner Gewohnheiten zu Ergreifen und dabei oft Mist zu bauen. Ich verwerfe also auch das Konzept von Karma nicht. Nur als Begründung und Erklärung, warum man z.B. mit Glasknochen auf die Welt gekommen ist oder in einem Hungergebiet.

    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Kusala
    Gast
    • 18. Dezember 2013 um 10:50
    • #21
    mukti:

    Liebe Kusala,

    Kusala:


    Mir ist es lieber, es erklärt mir jemand der dies praktiziert.
    Außerdem wollte ich jetzt nicht seitenweise lesen, sondern bat um eine kurze stichpunktartige Zusammenfassung von Menschen die so praktizieren.

    Im Eingangsbeitrag hast du nicht erwähnt, dass du nur von "säkularen Buddhisten" Antworten möchtest. Aber mir ist es recht, weil mich das Thema kaum mehr interessiert.

    Schöne Grüße,
    mukti

    Lieber mukti,
    ich wollte jetzt erst einmal den "Säkularer Buddhismus" nicht bewerten, sondern zum besseren Verständnis einfache Fragen beantwortet haben. Wer kann das besser als diejenigen die es praktizieren.

    Liebe Grüße
    Kusala

  • Merkur-Uranus
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    • 18. Dezember 2013 um 10:56
    • #22
    Aiko:


    12 Interwies ist ja mal eine Datenbasis, die haut aber jeden Forscher glatt um - und da zieht ihr derart weitreichende Schlüsse?

    [/quote][/quote]

    Ich weiß nicht, inwieweit du mit wissenschaftlicher Arbeit vertraut bist und dem Unterschied zwischen qualitativer und quantitativer Forschung. Beides sind unterschiedliche - im besten Falle ergänzende - wissenschaftliche Forschungsmethoden.

    "Unter qualitativer Sozialforschung wird in den Sozialwissenschaften die Erhebung nicht standardisierter Daten und deren Auswertung verstanden. Besonders häufig werden dabei interpretative und hermeneutische Methoden als Analysemittel verwendet.

    Wissenschaftstheoretische Grundlagen für qualitative Methodologien in den Sozialwissenschaften liefern unter anderem Theorietraditionen wie die phänomenologische Soziologie oder der symbolische Interaktionismus, die oft unter der Bezeichnung interpretatives Paradigma oder interpretative Soziologie zusammengefasst werden.
    Im Alltag und der von Wissenschaftlern und Nicht-Wissenschaftlern geteilten Lebenswelt sind Sinnkonstruktionen und der vernünftige Charakter sozialen Handelns in spezifischen kulturellen Kontexten bereits immer gegeben, bevor sich die soziologische Analyse überhaupt ihrem Gegenstand zuwendet. Im Gegensatz zu naturwissenschaftlichen Tatsachen ist der sozialwissenschaftliche Gegenstand also immer schon in gewisser Weise durch die Untersuchten und Befragten vorstrukturiert und damit reflexiv. Die Methodentradition der qualitativen Forschung versucht, diesem besonderen Charakter sozialwissenschaftlicher Gegenstandsbereiche durch den offenen Charakter der Datenerhebung und den interpretativen Charakter der Datenauswertung Rechnung zu tragen. Dabei legen qualitative Sozialforscher zumeist großen Wert auf die Erfassung der Akteursperspektive und der Handlungsorientierung und der Deutungsmuster der Befragten, vor allem wenn sie sich der interpretativen Soziologie verpflichtet fühlen." Wiki

    Einmal editiert, zuletzt von Merkur-Uranus (18. Dezember 2013 um 11:33)

  • Doris
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    • 18. Dezember 2013 um 11:11
    • #23

    Dann nimm es von mir an, liebe Kusala.
    Wenn ich mich irgendwo einordnen müsste, auf Teufel komm raus, dann als Säkulare, und ohne zu Batchelor zu gehören und ohne die tibetische Tradition zu verwerfen.

    Ich kann nur nicht anders, als mich auf diesen Moment zu konzentrieren, alles andere ist einfach weggefallen. Und ich kann auch nicht mehr anders als zuzugeben, dass ich den Buddhadharma mit meinem persönlichen Blick betrachte, der überhaupt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit in sich trägt und geprägt ist von der Kultur und dem Zeitalter, dem Wissen und dem Unwissen, in welchem ich lebe. Ich kann meine Perspektive weder als unvollständig noch als minderwertig, als "Buddhismus-light" oder sonst wie werten, denn sie entzieht sich der Wertung und ich habe das Werten diesbezüglich auch gestrichen satt. Ich mache mein Ding, das bedingt ist durch das, was mir gerade gegeben ist. In jeder Situation muss ich neu erkunden, ich kann mich auf nichts mehr berufen. Da gibt es gerade mal ein paar bewährte Verhaltensregeln, an denen ich mich im Zweifel orientieren kann. Mehr nicht.
    Religiöse Schwärmereien liegen mir nicht sonderlich.

    Als "gelernte" Kulturwissenschaftlerin, Linguistin, Historikerin kann ich die Schriften nicht mehr 1:1 annehmen. Ich muss sie einfach in ihrem Kontext untersuchen. Dabei fallen dann einige Dinge weg, andere kann ich als für meine Zeit und mein Denken annehmen.

    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Aiko
    Gast
    • 18. Dezember 2013 um 11:16
    • #24
    Merkur-Uranus:


    Ich weiß nicht, inwieweit du mit wissenschaftlicher Arbeit vertraut bist und dem Unterschied zwischen qualitativer und quantitativer Forschung. Beides sind unterschiedliche - im besten Falle ergänzende - wissenschaftliche Forschungsmethoden.

    Nein - das weißt du nicht.

    Aber ich kenne den Pragmatismus und die Grounded Theory und auch wie man die anwendet.
    Das interessante an eurer Diplom-Arbeit ist die Schein-Transparenz - was typisch für die integralen Ansätze ist. Aber eine Diplom-Arbeit ist auch nach heutigen Maßstäben noch keine wissenschaftliche Arbeit. Sie soll nur zeigen, dass man mit wissenschaftlichen Methoden und der Literatur adäquat umgehen kann. Deshalb hänge ich das jetzt auch nicht so hoch - nur wenn man damit überall wirbt, musst du dich nicht wundern, wenn da eine Debatte entsteht.

    Und wiki zu zitieren solltest du dir aber verkneifen.

  • Merkur-Uranus
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    27. April 2010
    • 18. Dezember 2013 um 11:24
    • #25
    Aiko:
    Merkur-Uranus:

    Das interessante an eurer Diplom-Arbeit ist die Schein-Transparenz - was typisch für die integralen Ansätze ist.

    Gibt es für derart achtlose hingeworfene Kommentare auch eine stichhaltige Begründung?

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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