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  1. Buddhaland Forum
  2. prathiba

Beiträge von prathiba

  • Erfahrung

    • prathiba
    • 1. Januar 2015 um 16:52

    Liebe Leute

    Ich habe mal eine wirkliche Anfängerfrage. :o

    Also, nach meiner Erkenntnis ist es so: Wahrnehmung mit den 5 Sinnen, Gefühle, Gedanken, Bewertung, Begehren, Abwehr oder Gleichgültigkeit.

    Was von diesen Dingen umfasst die Erfahrung? Ist Erfahrung die Wahrnehmung der Gefühle? Oder umfasst Erfahrung auch die Bewertung der Gefühle?
    Habe mich gerade mit jemandem darüber unterhalten, wir sind uns unschlüssig. Deshalb dachte ich, ich frage mal die "Geistbewanderten"! ;)

    Also ich denke: Ich kann ja nur Geühle direkt erfahren, wenn ich bewerte, bin ich nicht mehr mit der Erfahrung in Berührung. Allerdings sagt mir auch meine Erfahrung, dass es sehr unheilsam sein kann, Gefühle zu bewerten, anstatt sie direkt zu erfahren. Aber ist dies nicht auch eine Erfahrung? Bitte um Antworten! Verwirrt! :oops:

    Freue mich über Antworten.

  • Buddha-Natur

    • prathiba
    • 13. November 2014 um 18:57

    Also nach dem Tibetologen, Japanologen und Indologen Prof Zimmermann lag ich mit "großen Selbst" oder dem "höchsten Sein" zur Umschreibung der sog "Buddhanatur" gar nicht mal so daneben. Er schreibt, dass man im klassischen Buddhimus "Buddhanatur" als beständig (nitya), freudvoll( sukha), selbst (atman),rein (subha, suci) charakterisiert. Und "Leerheit" dabei eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Siehe S. 246

    http://www.buddhismuskunde.uni-hamburg. ... ermann.pdf

    Was sagt Ihr nun? :)

  • Buddha-Natur

    • prathiba
    • 13. November 2014 um 17:52

    Oh danke! :)

  • Buddha-Natur

    • prathiba
    • 13. November 2014 um 17:41
    nibbuti:
    al-Nuri:


    Ich versteh nicht im mindesten, was dieses Zitat :


    mit dem Thema zu tun hat .


    ganz einfach al-Nuri

    Buddha lehrte keine universelle, immanente Fähigkeit und Potenz von Lebewesen, Buddhas zu werden aka "Buddha-Natur"

    (wie das obige Zitat eindeutig belegt, in dem er aus reiner Höflichkeit schwieg)

    "Buddha-Natur" (buddha-dhatu) ist eine spätere Erfindung um Anhänger für eine längst aus der Mode gekommene, aussterbende Religion zu gewinnen

    im Theravada wird dafür heute Wiedergeburt ausgeschlachtet zB von Ajahn Brahm um reiche Sponsoren zu ködern für prunkvolle neue Tempel

    al-Nuri:

    Nimm doch bitte die Robe und Schale, lieber Nibbuti und vergiss die pösen Mahayanis mit ihrer plöden Buddhanatur.


    Mundtot machen hilft der Diskussion auch nicht weiter Freund

    al-Nuri:

    stillschweigende Übereinkommen


    im genannten Buddhazitat war jedenfalls kein Übereinkommen, sondern der Fragesteller Uttiya wurde von Buddha aus gutem Grund ignoriert, so dass Ananda einschreiten und den Fragesteller beschwichtigen musste

    Zitat

    "wird wohl dadurch die ganze Welt oder die Hälfte oder ein Drittel der Welt Erlösung finden?«

    Auf diese Worte schwieg der Erhabene.


    Alles anzeigen


    Ah danke, das war doch mal interessant. Ich wußte nicht, dass Buddha den Begriff "Buddhanatur" gar nicht selbst schuf! Scheint so ähnlich zu sein, wie bei den Anhängern von Karl Marx. Dieser sagte nämlich über sich einmal, Zitat: "ich weiß nur eins, dass ich kein Marxist" bin. ;)

    An die anderen: Es erstaunt mich wirklich wie einige von Euch meinen Post interpretieren. Ich wollte gerade NICHT MISSIONIEREN! Und gerade eben NICHT jemandem ETWAS AUFDRÄNGEN ! Ich war sehr lange sehr krank und nun mache ich eine Ausbildung, die mir hilft anderen kranken Menschen zu helfen. das Besondere an dieser Ausbildung ist, dass ich ihnen auf Grund der Erfahrung meines Genesungsweges helfe. Und meine Genesung basiert hauptsächlich auf buddhistischer Mediationspraxis. Deswegen ist diese ein Bezugspunkt in meiner späteren Arbeit auf den ich immer wieder zurück geworfen werden. Wenn mich Betroffene fragen: "Was hat denn Dir geholfen?" Ja, dann taucht der buddhistische Weg (der natürlich noch mehr als Meditation ist) immer wieder in mir auf. Und ich suche Möglichkeiten buddhistische Meditation, ohne das vielfach schon abgedroschen klingende Wort "Achtsamkeit" oder ohne den fremd klingenden Begriff "Buddhanatur" zu verwenden, um diese wunderbaren Erfahrungen weiter zu geben. Ob daraus dann ein weiterer Weg für diese Klienten wird, kann ich nicht beeinflussen. Ich denke auch, das würde zu weit führen. Und in der Auseiandersetzung mit dieser Thematik sind mir meine Eingangfragen gekommen. Meine Ausbildung basiert übrigens auch darauf an Ressourcen der Klienten anzuknüpfen. Da wird nichts aufgedrängt! Ich habe aber in meinen Praktika schon erlebt, dass Fragen zu meinem Genesungsweg gestellt wurden, ja und dann kommt man am Buddhismus bei mir leider nicht vorbei ;) Und es wäre doch schade, wenn Menschen abgeschreckt würden, durch bestimmte Worte, die vielleicht nur plakativ klingen und mit denen sie nichts anfangen können. Deshalb möchte ich so nah wie möglich am Klienten bleiben und ihm in seiner Sprache erklären, welche Möglichkeiten es gibt, am Geist zu arbeiten, um ein leidloseres Leben zu führen. Versteht ihr? :)

    Es ist eine gute Idee, ich werde einfach von einem Potenzial sprechen, dass wir in uns haben , das wir berühren können und durch das wir erkennen können, dass wir mehr als unsere Gedanken, Gefühle und Geistskonstrukte sind. Ein Potential , dass abseits vom Denken und Analysieren stattfindet. Und dass ich Übungen kenne, um diese Geisteskonstrukte besser differenzieren zu können und heilsam mit ihnen umzugehen. Prima. ;) Danke für Eure Hilfe! :P

    LG Prathiba

  • Samatha Meditation - Sauerstoffmangel?

    • prathiba
    • 12. November 2014 um 00:03

    Hallo Sacha_108

    Ich hatte eine ähnliche Erfahrung im Soto-Zen. Ich hatte das Gefühl, dass die Pausen zwischen den Atemzügen immer größer wurden und ich in ein großes schwarzes Loch aus Nichts falle. Ich hatte zwar keine Atemprobleme, aber eine Panikattacke. Mein damaliger Zen-Lehrer sagte, dass die Erfahrung ganz normal sei, man sie allerdings meist erst erlebe, wenn man schon einige Jahre länger meditiere. Das "Nichts" sei auch nur eine Trübung des Geistes, weil das "Nichts" eigentlich auch "Alles" ist. Ich war damals froh, einen so erfahrenen Lehrer an meiner Seite zu haben und konnte meine Angst dann wieder herunter regulieren.

    Ich hoffe meine Schilderungen waren hilfreich?

    LG prathiba

  • Buddha-Natur

    • prathiba
    • 11. November 2014 um 23:53

    Ich mache eine Ausbildung, um damit im sozialen Bereich tätig zu sein und hatte selbst früher viele Probleme. Das einzige was mir wirklich half, waren nicht irgendwelche Psychotherapien, sondern der Buddhismus. Egal wo ich stehe im Leben, welche Schwierigkeiten ich habe, ich komme immer wieder auf die regelmässige Meditationspraxis und den buddhistischen Übungen im Alltag zurück. Für mich ist deshalb dieser Weg ein Wunderwerk und ich würde ihn natürlich gerne auch anderen weitergeben. Allerdings gerne ohne das Wort "Buddhismus" oder Buddhanatur" in den Mund zu nehmen. Das kann schnell plakativ und missionarisch wirken und ich möchte ja nur diese heilsame Wirkung von innerer Beobachtung weitergeben. Ich würde also gerne so wenig wie möglich dabei über den Buddhimus sprechen, nicht weil ich ihn verleugne, ich sehe Buddha als meinen Lehrer an, dem ich sehr dankbar bin für diesen Weg, sondern um anderen Menschen einen leichten Zugang zu verschaffen. Später kann man immernich sagen: "Ach ja, dieser Weg kommt aus dem Buddhismus, wen es interessiert". Aber anfangs würde ich lieber nur von den Ausirkungen sprechen, die die Praxis haben kann und die Übungen möglichst "unbuddhistisch" erklären.

    LG prathiba

  • Achtsamkeit für Dummies :-/

    • prathiba
    • 11. November 2014 um 20:38

    1. Punkt: Mir macht die Betonung der ausschliesslichen "Nur-Achtsamkeit" besonders in der westlichen Psychologioe Bauchschmerzen. Aus folgendem Grund:
    Ich war vor einigen Jahren auf einer Psychotherapie- Station, in der auch "Achtsamkeit" gelehrt wurde und zwar völlig losgelöst von anderen buddhistischen Lehren.
    Auf dieser Station gab es auch eine Mitpatientin, die in der rechtsradikalen Szene beheimatet war. Ich fragte, was sie empfinden würde, wenn ihre Nazi-Freunde Ausländer verdreschen gehen. Und sie antwortete mir allen Ernstes, Zitat: " das bewerte ich nicht, wenn sie das machen müssen, müssen sie das machen. Das habe ich ja hier gelernt."
    Das allein gesehen, schockiert mich schon. wenn man sich dann noch klar macht, dass sich japanische Zenmönche von Goebbels und Co missbrauchen haben lassen, um aus Soldaten mit Hilfe der Zenübung gefühllose Kamikaze Flieger zu machen, sollte uns das noch mehr zu bedenken geben.

    "Achtsamkeit" ist ja eigentlich nichts weiter als nichtbewertende Vergegenwärtigung. Sie ist aber nicht perse heilsam. Damit sie heilsam ist, hat Buddha uns eine ganze Menge anderer Lehren mit auf den Weg gegeben, die man eben nicht einfach mal so, von der "Achtsamkeit" trennen sollte, denke ich. Eine davon sind z.B. die "vier Unermesslichen": Liebe, Mit-Gefühl, Mit-Freude und Gleichmut. Wenn ich diese gleichzeitig mit "Achtsamkeit" praktiziere, kann es mir nicht passieren, dass ich wie im Beispiel oben gleichgültig werden.

    2.Punkt: Ich glaube nicht, dass Buddha gemeint hat, wir sollen Gedanken anhalten. Gedanken anhalten klingt für mich wie Gedankenflucht. Ich halte sie an, weil sie nicht sein dürfen. Ich verstehe seine Lehre so, dass gerade alles was ist, angenommen wird, aber das man sich nicht von dem kontrollieren läßt, sondern sich bewußt macht, dass man mehr ist als diese gedanklichen Konstrukte und Gefühle. Und dass man um so mehr man meditiert in diesem mehr, nämlich in der Buddhanatur ruhen kann.

  • Buddha-Natur

    • prathiba
    • 11. November 2014 um 20:07

    Sehr schöne Beschreibung, ich danke Dir! ;)

    Und noch ein paar Fragen: Ist Buddhanatur etwas, was nur in den Menschen ist? oder ist Buddhanatur, ähnlich wie das Tao in der Welt? Also anders gefragt: Ist die Erde, der Baum, der Himmel durchdrungen von Buddhanatur? Oder sitzt sie nur in den Wesen? Und gibt es eine bestimmte Teile im Körper (z.B. das Herz oder das dritte Auge zwischen der Stirn) wo das Potential zu erwachen assoziert wird?

    Ich suche auch nach einer Umschreibung für Menschen, die keine Buddhisten sind und für die der Begriff "Buddhanatur" eher abschreckend, als einladend wirkt
    Evtl. könnte man sie als das "große Selbst" beschreiben?

    Freue mich über Antworten.

    Lg prathiba ;)

  • Buddha-Natur

    • prathiba
    • 11. November 2014 um 19:29

    Ich habe ein paar Fragen zur Buddha-Natur:


    Ist die Buddha-Natur beständig?

    Ist Buddha-Natur vollkommen oder kann sie sich immer noch weiter entwickeln?

    Entwickelt sich Buddha-Natur durch die Übung oder ist Buddha-Natur schon da?


    freue mich über Eure Antworten, prathiba

  • sexuelle Anziehung/Begehren

    • prathiba
    • 8. September 2014 um 17:57

    Nein eben nicht sicher! Hallo? sprech ich irgendwie chinesisch? Deswegen stoße ich ja gerade die Fragen an, weil ich mir nicht sicher bin!

  • Ich habe gelogen

    • prathiba
    • 8. September 2014 um 17:56
    Bailong:

    Liebe Gemeinde,

    danke Euch!
    Das war mir und für mich ein sehr, sehr wichtiger Moment. Eine Befreiung.
    Ich hatte mal wieder leichten Stress mit unserem Zweiten (13 Jahre alt), der es mit der Wahrheit nicht so hat. Er ist kein ausgeprägter Lügner, aber er lebt viel zu sehr von und für Anerkennung, Lob, Aufmerksamkeit. Da bleiben gewisse, sagen wir mal: wahrheitsschönende Elemente ( :D ) nicht aus.

    In regelmäßigen Abständen gehe ich deswegen die Wand hoch (ohnehin die dümmste Art, nach oben zu kommen), und das war am Samstag wieder so weit. Nur ist mir diesmal die Gardinenpredigt aus irgendeinem Grund, den ich nicht benennen könnte, schon im Ansatz im Hals stecken geblieben, und ich habe überlegt, was ich diese Woche so an Wahrheiten wissentlich links liegen liess, Tatsachen einen leichten Drall in die richtige Richtung gegeben und schlicht gelogen habe.

    Da ist mir ohne große Mühe erkleckliches eingefallen.

    Und ich habe angefangen, aufzuräumen. Auch das geht im Internet ja recht einfach, wenn mich die Community nun schneidet, na, dann gibt es ja noch tausend andere und einen sooo großen Einfluss auf mein Leben hat das Buddhaland ja nun auch nicht (obwohl es hier eine Vielzahl von Gesprächen gab und gibt, die mir einiges bedeuten). Die Reaktionen der Community sind übrigens Weltklasse, aber das nur nebenbei: :)

    Denn wenn es was gibt, womit man Kinder ohne große Worte erreicht sind es diese drei Dinge: Vorbild, Vorbild, und, wenn das nicht klappt, Vorbild.

    Meine eigene Befreiung kriege ich dann quasi gratis dazu.
    Ganz, ganz lieben Dank nochmal für Eure Reaktion und
    Herzliche Grüße

    Bailong

    Alles anzeigen


    Lieber Bailong.
    Du hast gesehen, dass Dein Sohn dich spiegelt, dass auch Du ohne unsere Anerkennung nicht auskommst. Das Du nun bei Dir aufräumst ist ein Zeichen von Selbstverantwortung. Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Selbstbefreiung! :)

  • sexuelle Anziehung/Begehren

    • prathiba
    • 8. September 2014 um 17:39

    Ja darauf zielte meine Frage ab, ob Heterosexualität und Homosexualität vielleicht doch nur Gewohnheitsmuster sind?

    Ich habe heute morgen mit jemandem gesprochen, der sagte er würde sich nicht zu Geschlechtern hingezogen fühlen, sondern zu Menschen. Die Geschlechtsorgane von Mann und Frau wären identisch und hätten dieselbe Erregbarkeit. Biologisch wäre der Penis des Mannes eine ausgestülpte Scheide.

    Im Grunde eine sehr buddhistische "nicht unterscheidende" Einstellung, oder?

    Aber sexuelle Anziehung ist doch nicht rein durch den Geist lenkbar oder? Deshalb nochmal die Frage, woher stammt sie genau? Wie seht ihr das? :o

  • Nichtbewertung im Buddhismus. Geht das?

    • prathiba
    • 8. September 2014 um 17:17

    Das Problem ist oft, dass buddhistische Übungen aus dem Kontext gerissen werden. Gleichmut gehört zu den sog „vier Unermesslichen“, die eine Grundlage der buddhistischen Ethik sind. Die „vier Unermesslichen“ sind also verbindliche Geisteshaltungen im Buddhismus, Dazu gehört: Liebe, Mit-Gefühl, Mit-Freude und Gleichmut. Alle diese „vier Unermesslichen“ sind aber nicht isoliert zu sehen, sondern befruchten sich gegenseitig. Gleichmut wird außerdem in den buddhistischen Schriften beschrieben als „Nicht-Unterscheidung“ . Ich unterscheide Menschen nicht nach meinen persönlichen Vorlieben, sondern erkenne, dass sie das sind, was die Bedingungen aus ihnen gemacht haben. Da ich aber "Nicht-Unterscheidung" oder "Nicht-bewertung" niemals vom Mitgefühl trenne, kamn es mir auch nicht passieren, dass ich gleichgültig der Sache gegenüber stehe, wenn ein Kind vergewaltigt wird. Natürlich habe ich Mitgefühl. Vor allem für das Kind, weil das Kind in diesem Falle unter dem schlechten Karma des Täters leiden mußte. Mitgefühl für den Täter aufzubringen ist leichter, wenn ich mir nochmal vor Augen führe, dass es bestimmte Bedingungen gegeben haben muss, damit dieser Mensch zum Täter wurde. Auch Therapeuten arbeiten auf dieser Grundlage. Es ist tatsächlich möglich Mitgefühl für Täter aufzubringen, aber ich vesrtehe natürlich dass die Hürde hoch ist. Das sich der Täter durch Mitgefühl nicht verändert, sehe ich erstmal nicht so pauschal. Ändert sich der Täter denn eher durch Verurteilung? Ob er in den Knast oder in die Psychiatrie kommt, darüber urteilen Richter. Hier geht es ja erstmal um die persönliche Haltung und ich denke, um eine Gesellschaft zu kreieren, aus der keine Täter mehr erwachsen, muss man sich einfach den Bedingungen bewußt sein, die Menschen zu Täter machen, um dann alles dafür zu tun, dass weniger Menschen Täter werden und daraus kann Mitgefühl wachsen. Die buddhistische Weltsicht besteht auch darin, dass wir keine isolierte Wesen sind, sondern alles mit allem zu tun hat, was Karma genannt wird (Ursache und Wirkung). Finde ich die Ursache für unheilsames Verhalten, kann ich durch eigenes Handeln dazu beitragen heilsames hervorzubringen. Viele Jungs, die früher selbst vergewaltigt wurden und dies verleugnen werden z.B. häufig selbst zum Täter. Wenn ich das erkenne kann ich Bedingungen schaffen, das mehr hingesehen wird, das kleinen Jungs rechtzeitig geholfen wird und das ist ein Akt von Mitgefühl, auch für die Täter, denn alles hängt miteinander zusammen. Das kann ich tun und gleichzeitig meinem Kind all die Liebe und all das Mitgefühl geben, dass es braucht, um diese entsetzliche und traumatisierende Tat des Täters aufzuarbeiten und um nicht selbst zum Täter zu werden. Natürlich gibt es auch noch andere Gründe, warum Täter Täter werden, dies war nur ein beosnders anschauliches Beispiel. Ich wollte damit nur sagen, das kein Verhalten aus sich heraus entsteht, sondern immer Ursachen hat und wir all an diesen Ursache in irgendeiner Form beteiligt sind.

  • sexuelle Anziehung/Begehren

    • prathiba
    • 8. September 2014 um 16:54

    Sorry, vielleicht habe ich die Frage nicht eindeutig gestellt, denn in Deiner Antwort, finde ich nicht die Antwort , sie ich suche :o

    Die Frage ist: Woher kommt aus buddhistischer Sicht die sexuelle Anziehung? Wie ist sie zu erklären? Aus der Erfahrung? Aus der Bewertung? Oder aus biologischen Vorgängen :?::?:

  • Lügen aus Mitgefühl.....?

    • prathiba
    • 8. September 2014 um 16:49

    Ich hab jetzt nicht alles gelesen. Aber ich kann Dir sagen, dass ich früher nie gelogen habe und damit mächtig auf die Fresse geflogen bin. Ich war unbeliebt und hatte ständig Ärger mit irgendwelchen Leuten. Heute kenne ich den Unterschied zwischen unheilsamer und heilsamer Lüge. Ich würde jede Form von Diplomatie und Taktgefühl als eine Art soziale Lüge bezeichen, die nun mal manchmal von Nöten ist, um heilsame Prozesse herbei zu führen. Das mußte ich erst lernen.
    Was die Hospizarbeit betrifft, kann ich Dir ein ganz tolles Buch empfehlen, bei dem Dreh und Angelpunkt auch die Lüge ist und welches man wunderbar auch auf die Sterbegleitung anwenden kann. Ich habe genau mit diesem Thema vor einigen Jahren darüber Examen geschrieben. Das Buch heißt: "Jakob der Lügner" und ist von Jurek Becker. Kurze Inhaltsangabe: Jakob ist ein Jude im Ghetto. Er erfindet, dass er ein Radio hat und dass er gehört hat, dass die Juden kurz vor der Befreiung stehen. Jakob merkt schnell, dass er die Lüge aufrecht erhalten muss, weil sie den Menschen im Ghetto Halt und Hoffnung gibt. Als auffliegt, dass es gar kein Radio gibt, nehmen sich manche leider das Leben. Hieran sieht man wie lebenserhaltend Lügen manchmal sein können.

    Alles Liebe prathiba

  • sexuelle Anziehung/Begehren

    • prathiba
    • 8. September 2014 um 16:35

    Liebe Mitpraktizierende!
    Zentrales Anliegen des Buddhismus ist ja alle Begierden loszulassen. Eine Grundlage der buddhistischen Ethik ist auch Gleichmut, der auch als „Nicht-Unterscheidung“ bezeichnet wird. Daraus würde ich schlussfolgern: Wenn ich mit dem „buddhistischem Blick“ auf einen männlichen oder weiblichen Körper schaue, da überhaupt keine Anziehung ist. Warum ist da keine Anziehung? Weil ich die Körper nicht nach meinen persönlichen Vorlieben unterscheide. Wenn ich mit „buddhistischem Blick“ auf einen Frauenkörper schaue, sehe ich Haut, Frauenbrust, Schamhaare. Wenn ich mit „buddhistischem Blick“ auf einen Männerkörper schaue: Sehe ich Penis und Männerbrust. Daraus ergibt sich aber noch keine Anziehung. Oder?

    Die Frage ist nun woraus ergibt aus buddhistischer Sicht sexuelle Anziehung/Begehren? Ist es die Summe von Erfahrungen und Bewertungen? Oder ist es ein rein biologisches Phänomen?

    Freue mich über Antworten.

    LG Prathiba

  • Umgang mit Gewalt

    • prathiba
    • 19. Juli 2014 um 16:41
    abel:

    Hallo,

    ich verfolge dieses Forum mit wachsendem Interesse seit geraumer Zeit. Seit ein paar Jahren meditiere ich regelmässig, was mir sehr gut tut.
    Gerne würde ich den Mitgliedern eine Frage zum Buddhismus stellen, die ich lleine nicht lösen kann.

    Wie geht man als Buddhist mit Menschen um, die verbal oder körperlich gewalttätig sind?

    Jeder Zorn, jede Aggression und jeder negative Gedanke fällt laut Gesetz des Karmas auf mich zurück und doch, wie soll ich damit umgehen wenn mein Vater mich mit seinen unvermittelten Attacken zur Weissglut treibt? Früher hat er uns als Kinder immer beschimpft und geschlagen. Heute verlegt er sich aufs Schimpfen und Schlechtmachen und ist doch mein Vater, den ich irgendwie liebe und ich verzeihe ihm immer wieder und immer wieder macht er mich total sauer und wütend. Auf Dauer zermürbt mich das und ich frage mich wie geht Ihr mit solchen Situationen um.

    Einfach ignorieren geht nicht, Verständnis entwickelt habe ich schon- hilft jedoch nicht im konkreten Fall wenn man angemeckert wird dass einem die Luft weg bleibt, freche Antworten nützen nichts weil diese zu noch mehr aggressiven Verstrickungen führen.

    Ich hoffe Ihr habt den einen oder anderen Tipp für mich und danke Euch schon einmal sehr!

    Abel

    Alles anzeigen

    Wie meinst Du das, dass die Gewalttätigkeit auf dich zurückfällt? Fühlst Du dich verantwortlich für die Gewalttötigkeit Deines Vaters? Das ist ein häufiges Missverständnis im Buddhimus. Ich habe tatsächlich auch schon Buddhisten getrffen, die der Meinung waren Juden seien selbst Schuld an ihrer Verfolgung, das sie ihr Karma. Ich habe mich mit einem Buddhismuswissenschaftkler und einem Zenmeister darüber unterhalten, aus ihrer Sicht haben die Juden nicht unter ihrem Karma , sondern unter dem schlechten Karma der Nationalsozialisten gelitten. Und genaus ist es bei Dir. Du leidest unter dem schlechten Karma von Deinem Vater. Indem Du Deinem Vater immer und immer wieder verzeihst, hat er keinen Anlass sein Karma zu verbessern. Grenze dich ab, lasse ihn auflaufen und er muss selber Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Die andere Seite ist, dass es in Dir auch eine Bereitschaft geben muss, dich verletzen zu lassen. Um diese Bereitschaft kannst Du dich kümmern. Nimm den kleinen Jungen in Dir an die Hand und kümmere dich um deine alten seelischen Wunden, damit sie endlich heilen können und schütze deinen inneren Jungen vor weiteren Verletzungen, das bist Du ihm schuldig! Wie schon Losang Lamo schrieb ist Wut auch eine hervorragende Herauforderung Geduld zu üben. Ansonsten übe Achtsamkeit und Metta. Das wird Dir helfen, Deine Wut zu besänftigen und innerlich mit deinem Vater Frieden zu schließen. Liebende Güte kann aber auch bedeuten, mal deinem Vater harte Konsequenzen auf zu zeigen, das ändert nichts am Mitgefühl. Alles Gute! LG Prathiba

  • Nichtbewertung

    • prathiba
    • 19. Juli 2014 um 00:34
    Kleckse:
    Zitat

    prathiba:

    Achtsamkeit (sati) ist selber passives "Element", da es nur beobachtet, aufzeigt und speichert.
    Es speichert nach dem neutralen Beobachten und Aufzeigen, damit später darauf zurückgegriffen werden kann und dann dementsprechende Reaktionen stattfinden können.
    Achtsamkeit ist wie ein Reporter, der bei einem Spiel sitzt, es aufschreibt und weitergibt.
    Soweit die Aufgabe von Achtsamkeit.
    Es ist der Mensch, der die Achtsamkeit sich entfalten lassen "muss" und von der Achtsamkeit (sati)die Informationen zugetragen bekommt.
    Achtsamkeit selber kann/wird also nichts machen, da nur dienend/passiv unterwegs. Nur ist der Achtsamkeit der Mensch als Empfänger zugeordnet und der Mensch ist dann das aktive Handeln oder Handlungsmoment, dass in heilsam und unheilsam oder neutral unterscheiden kann.

    Wenn Achtsamkeit mit nichtbewertender Beobachtung/neutrales Beobachten gleichgesetzt wird, dann ist dem wohl so, da Achtsamkeit passiv ist. Nur Zuträger von Informationen.

    Im alltäglichen Leben wäre gründliches und weises Erwägen (yoniso manasikara) als Aufmerksamkeit dann wohl eher angebracht. Sehe ich eine schlechte Tat, dann kann ich beobachten und entscheiden, ob Eingreifen meinerseits heilsam oder unheilsam wäre.

    Achtsamkeit wird heutzutage als "Kursangebot" oft angeboten und es mag vielen Menschen nützen, genauer bei sich hinzuschauen. Ob diese WellnessAngebote allerdings wirklich auf dem Buddha-Dharma beruhen sei hier und da bezweifelt.
    Es geht bei der buddhistischen Achtsamkeit um das Beobachten der eigenen Befindlichkeiten und Regungen. Auch bei der Achtsamkeit im Alltag. Beim Liegen, Stehen, Sitzen, Reden ...

    Bei solchen Szenen der Gewalt ist es wohl eher die Aufmerksamkeit und das Hinsehen und das eventuelle Eingreifen wichtiger. Und weise abwägen, was zu tun sein könnte bevor es zu einer Handlung kommt.

    Alles anzeigen

    Kleckse bringt es mal wieder auf den Punkt. ;) Ich danke Dir (und den anderen natürlich auch) für deine erhellenden Worte, ;) Ja das war der Baustein, der mir fehlte, womit meine Anfangsfragestellung dann beantwortet wäre. ;) Ihr müßt Euch das so vorstellen; Ich hab zwar n bischen Erfahrung in der Meditation und ich habe auch viel gelesen, aber mnachmal verknotet sich da oben etwas. Naja ich konnte noch nie so besonders systematisch denken. Jetzt habt ihr mir geholfen, die Dinge auseinander zu devidieren. ;) ich wiederhole nochmal: Achtsamkeit ist nichtwertendes Beobachten, was hilft einen klaren Blick auf die Dinge zu behalten. Im Alltag ist aber auch abwägen seiner Handlung wichtig. Hier sollte man die Normen und Wette seiner Klienten hinterfragen und meiner Meinung nach Übungen zum Enfalten von Mitgefühl anbieten. Supi! :) So wäre es zumindest perfekt. ;)

  • Nichtbewertung

    • prathiba
    • 19. Juli 2014 um 00:23
    Hotei:

    @ pratibha:

    Zitat

    Dennoch hat der Buddha gelehrt Mitgefühl zu entfalten und nicht abgestumpft oder ignorant zu schauen, wenn anderen Leid zu gefügt wird. Wer das behauptet, darf seine Übung nicht buddhistisch nennen, das wäre missbräuchlich, meiner Auffassung nach.


    Finde ich auch. Aber was nutzt diese Feststellung?

    Ein Mangel an Liebesfähigkeit und Mitleid hat Ursachen. Oft in der Erstarrung des Herzens.Aber einfach auch karmische Ursachen,Hindernisse.

    Eine richtige integrale Therapie knackt ertsmal die Erstarrung des Herzens und stärkt die Liebefähigkeit durch Annahme,das werturteilsfreie Annehmen aller aufsteigenden Gefühle,Gedanken und Vorstellungen,des Körpers ganz allgemein.

    Die Fähigkeit ( gütige ) Achtsamkeit unmittelbar zu vermitteln,auch indem Worte als nebensächlich betrachtet werden,ist nur wenigen Therapeuten gegeben,wie nur wenige Lehrer die Fähigkeit besitzen die Erstarrung des Herzens des Schülers zu lösen.Der Schüler und Klient muss den Selbstheilungsprozess selber anstoßen und das hat m.Erfahrung nach sehr wenig mit dem Verstand zu tun.

    Es ist also ganz und gar müßig mangelndes Mitgefühl zu beklagen,etwas,das ich viele Jahre getan habe.
    Heute frage ich mich nur noch: Ist das guter Umgang oder nicht.Ist das ein guter Therapeut oder nicht.Das ist aber mittlerweile intuitiv,weil ich so ne und so ne kenne.Und die Auswirkungen auf mein Wesen,auf den HerZGeist.

    Ich habe aufgehört Liebe, Mitgefühl, Mitleid einzufordern,was ich auch meist im Stillen gemacht habe.Das Einfordern hat mich ärgerlich ( ver-urteilend )gemacht, es stammte auch aus einem Idealismus heraus und moralisierend-eigensüchtigen Impulsen.

    Aber ein gutes Teisho kann auch etwas zum Klingen bringen.

    http://www.zen-azi.org/de/node/1519 ;)

    Zitat

    Dies bedeutet aber, das Zurückschrecken des Egos vor Verletzungen zu überwinden. Es ist interessant zu beobachten, wie wir uns davor fürchten, etwas zu verlieren, nicht genug zu haben, etwas zu entbehren. Nicht nur in der Zeitspanne in der wir auf dem Zafu sitzen sondern in allen Momenten des täglichen Lebens. Und an der Umwandlung dieser Angst zu arbeiten.

    ( Sehr weise Worte großer Lebens und Praxiserfahrung )


    Letztlich ist es die Erstarrung des Herzens,die die Liebesfähigkeit behindert.Der ist auch mit dem Intellekt nicht beizukommen.Man muss mittenrein drin sitzen in der "Höhle des Dämons vom schwarzen Berg".Viele weinen wenn sie sich das erstemal werturteilsfrei betrachten dürfen.Und das nicht nur einmal.Es ist ein lebenslanger Prozess:Erstarrung-Besinnung-Zulassen-Loslassen-Anschauen-Durchdringung-Ablösung-Erlösung.Und es braucht den "heilsamenRaum" dafür. Und glaub mir,auch ein beschissen gutes Karma,auch wenn einem ist,als ob man ein beschissen schlechtes Karma hätte.Aber so richtig leiden an sich und auch an "seinen Nächsten" zwingt einen zur Einkehr, bringt einen dazu die LÖSUNG nicht mehr draußen zu suchen.
    Jegliche Erwartung in Bezug auf "die Welt" ist ein Trugschluss,denn alles was uns passiert und "in der Welt" und anderen ist karmisch bedingt.Es ist nicht nur "unser" Karma,es ist gleichzeitig auch "unser aller Karma"und das "Karma der Welt".


    Viele Grüße
    Hotei

    Alles anzeigen

    Hotei;: Seh ich alles ganz genauso ;) kann es sein, dass Du mich in einem Punkt missvertanden hast? Ich habe nicht das fehlende Mitgefühl der Therapeuten beklagt, sondern dass sie nicht versucht haben, das Mitgefühl bei den Patienten zu wecken. Es wurde alles so kalt abgehandelt. "Beschreiben sie die Blume und halten sie die Klappe". Naja das haben sie nicht gesagt, aber so kams rüber. Im gegenatz zum Buddhismus , wo ich gelernt habe: "Ah es gibt da etwas in mir, was das Erstarrte lösen kann, dass sich warm weit und weich anfühlt, was sich gut anfühlt, bis ich begriffen habe: "Ah das ist Mitgefühl". Denn ich habe Mitgefühl in meiner Kindhiet nicht erfahren, wie also hätte ich es kennen können? Und ich finde es einfach schade, weil ich so etwas Wertvolles im Buddhimus kennen lernen durfte , wofür ich so tief dankbar bin, dass dies nicht in der Therapie machbar gewesen ist. Sovielen Menschen hätte dadurch geholfen werden können. Ich finde das einfach schade. Und was die Auswirkungen davon sind, Nichtbewertung ohne Mitgefühl zu vermitteln, habe ich ja mit der Nazibraut nun ausführlcih beschrieben. Das Eine bewirkt Gleichgültigkeit, das andere Gleichmut. Es ging also nicht um das Mitgefühl der Therapeuten, zumindest nicht in erster Linie, sondern um das Wecken von Mitgefühl für seine eigenen Schwierigkeiten. Denn dann ist dieses "erstarren-besinnen-zulassen-loslassen-anschauen-durchdringen-Ablösung-Erlösung" soviel besser ertragbar. ;)

  • Nichtbewertung

    • prathiba
    • 18. Juli 2014 um 16:01

    Das ist richtig, der Buddha Dharma sieht nicht unbbedingt vor, dass wir eingreifen. Zum Glück hat sich aber nach Buddha der sog "engagierte Buddhismus" herausgebildet, der genau das zum Ziel hat. Allerdings ist das eine eher neuere Erscheinung.

    Dennoch hat der Buddha gelehrt Mitgefühl zu entfalten und nicht abgestumpft oder ignorant zu schauen, wenn anderen Leid zu gefügt wird. Wer das behauptet, darf seine Übung nicht buddhistisch nennen, das wäre missbräuchlich, meiner Auffassung nach.

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    • prathiba
    • 18. Juli 2014 um 11:26
    Ellviral:
    prathiba:


    "Karma über den Tod hinaus" habe ich geschrieben, weil dass das Merkmal von Buddhimus als Religion ist. ;) Ich habe nie im Buddhimus aus religiösen Dingen praktiziert, weil ich selbst eben denke, was der Tod ist, werde ich spätestens erfahren , wenn ich unter der Erde verfaule oder eben auch nicht. Je nach dem, ob man den Tod erlebt oder nicht. Ich bin AgnostikerIn und kann mir da viel vorstellen. Buddhisten aber glauben an Wiedergeburt und der Wiedergeburtenkreislauf wird eben bestimmt, durchs karmisches Verhalten. Deshalb ist im Buddhimus immer von Karma über den Tod hinaus die Rede. Die Frage ist, warum man "Karma" eigentlich nie übersetzt hat? Es wird alle Mögliche da hinein gedeutet, was es is nicht ist, Karma bedeutet "Ursache und Wirkung" nichts weiter. Und wenn ich anderen weh tue und das auf mich zurückfällt, muss ich mich nicht wundern, dann habe ich "selbst Schuld" ;) Aber ich kann natürlich auch unter dem unheilsamen Karma anderer leiden, dann haben die anderen Schuld. (Beispiel Juden im 3. Reich). Aber wichtiger als die Schuld ist die Verantwortung. Was tue ich jetzt, um heilsames Karma zu erzeugen?


    Karma ist doch übersetzt und bedeutet Handlung/handeln.
    Es Trifft dich etwas das eine Ursache hat die erzeugt Handlung und das erzeugt Wirkung daraus erfolgt wieder eine Ursache deren Auswirkungen dich trifft was wieder Handlung verlangt usw.
    Krama bezeichnet das Prinzip das Ursache und Wirkung in Gang hält: Handlungen!, die durch Denken gesteuert werden. Die Handlungen des Menschen sind Willensauswirkungen.
    Karma ist die Bezeichnung für Handlungen die der Mensch aus seinen Vorstellungen heraus wirkt. Handlungen die befreit sind von Vorstellungen was erzeugt werden soll sind nicht Karma.

    Dann sind wir uins ja einig. ;)

  • Nichtbewertung

    • prathiba
    • 18. Juli 2014 um 11:23

    Was mich auch interessiern würde Monika, worin denn Deiner Meinung nach der Unterschied zwischen Achtsamkeit und Konzentration besteht?

    Meiner Meinung nach haben wir in der Therapie Konzentration geübt. Konzentration hilft zwar auch einen Klarblick zu halten, durch die Nichtbewertung, engt den Geist aber ein. Bei der Konzentration bleibt auch eine Trennung von mir zum Objekt bestehen. Sie bleibt Außenschau. Während Achtsamkeit immer auch Achtsamkeit in mir ist. Um so tiefer ich schaue, um so mehr fühle ich mich mit dem Objekt der Meditation verbunden. Nach meiner Erfahrung Kann auch nur diese Erfahrung wirklich aufrichtiges Mitgefühl entfalten. Achtsamkeit öffnet den Geist, läßt ihn weit werden. Ich übe auch Achtsamkeit seit vielen Jahre im Buddhismus und es ist eine sehr heilsame Erfahrung für mich, während mich die Konzentrationsübungen, im Deckmantel der Achtsamkeit, in der Therapie, kein Stückchen verwandelt haben. Konzentration kann Menschen helfen, aus ihren Gedankenstrudeln auszubrechen, aber dauerhaft helfen wird ihnen nur Achtsamkeit, weil sie eben weiter ist, tiefer geht. Ich sehe einen Unterschied in der Methodik und das was Du beschreibst, ist meiner Meinung nach Konzentration. Sie ist ja deswegen nicht minderwertiger, aber ich finde man sollte schon die Begrifflichkeiten auseinander halten, um sie dann eben in der Therapie auch gezielt einsetzen zu können.

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    • prathiba
    • 18. Juli 2014 um 11:10
    Monikadie4.:
    Zitat

    ...Das wurde aber in dieser Therapie vermittelt. Man sollte sich alles anschauen, ohne zu bewerten. So wird aus einem Menschen ein gleichgültiger anstatt ein gleichmütiger Mensch.

    In der Achtsamkeitsmeditation des Buddha wird genau so vorgegangen. Diese Methode wende ich seit Jahren an. Sie ist sehr wirksam und hat keineswegs dazu geführt, dass ich gleichgültig geworden bin, sondern ganz im Gegenteil. Ich bin sehr hellhörig geworden einerseits was meine eigene Vorstellung von mir selbst war und andererseits meine Wahrnehmung anderen gegenüber. Dass es - im übrigen auch hier im Buddhaland unter buddhistisch orientierten Usern - zu dem Irrtum kommen kann, dann bräuchte "man" sich ja nicht mehr zu kümmern, zu ändern oder wäre nicht mehr verantwortlich, liegt eben daran, dass diese Praxis und ihre Auswirkungen noch nicht wirklich tief genug erfasst wurden.

    Und deshalb wundert es mich nicht, dass während einer Therapie die verschiedensten Menschen den Ansatz unterschiedlich interpretieren und die Chance wittern, ihre unheilsame Verhaltensweise rechtfertigen zu können.

    _()_

    Also Du willst allen Ernstes behaupten, dass eine "nichtbewertende Beobachtung" Achtsamkeit bedeutet?
    Gut, dann gehen wir doch mal gleich zu einem Beispiel aus der Therapie zurück:

    "nicht bewertendes beobachten, dass ein Ausländer gefoltert wird" Ist also in deine Augen Aachtsamkeit? Ich Fall vom Glauben ab!


    Ich denke, gerade, damit wir nicht in Gleichgültigkeit verfallen, hat Buddha gelehrt, alles, was wir betrachten mit Mitgefühl" zu sehen.
    Die vier Unermesslichen im Theravada, das sind: Liebe, Mitgefühl, Mitfreude, Gleichmut." Sie beeinflussen sich gegenseitig, weil nichts im Buddhimus ist abgetrennt von einander. Im Mahayana Buddhimsu, das Boddhichitta Gelübte, das auf Mitgefühl beruht. Ich denke auch, dass es deshalb den 8 fachen Pfad, als Grundlage gibt, in der ja rechte Gesinnnung, wie Nichtschädigung und rechtes handeln enthalten ist.

    Ohne diese Grundlagen, würde "nichtbewertendes Beobachten" sehr leicht in Gleichgültigkeit abrutschen, wie man an dem Beispiel oben sieht.

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    • prathiba
    • 18. Juli 2014 um 10:57
    Hotei:

    @ prathiba:

    Zitat

    und sich dann bruchstückhaft daraus bedient, wie diese Therapueten es gemacht haben,

    Woher weisst Du das denn ?

    Ich hab auch erst genörgelt,weil "Zen" oft benutzt wird,da bin ich "bischen" :P sensibel,andererseits kann hier einfach nur Achtsamkeitsmethode angewandt werden und jemand hat was auf den falschen Schirm bekommen, Du vielleicht auch.Andererseits scheint es doch geholfen zu haben in Bezug auf aversiven Schuld-Komplex,kann also nicht gar so beschissen sein diese Einrichtung ( hab ja selber da Erfahrungen). Wenn Du auch keine rechte Ahnung von der zennistsichen Weltanschauung hast ( wie Du sagst) ,wie kannst Du dann beurteilen,woran oder woraus diese Therapeuten sich da "bruchstückhaft sich bedient" haben könnten ???
    Ich hab nun alle Varianten durchgespielt,mit keiner bist Du zufrieden :D

    Also worum gehts denn nun wirklich ? Geh mal in Dich. :)

    (geht um die Blume und keine Freude empfinden dürfen ? oder sowas...?,also eigentlich um so eine Kern Buddhistische Frage:Erlöschen oder Genuss ?...Leidenschaft vs. Abgeschiedenheit? Absolution für Lebensfreude? Inwiefern darf Gier,Lust,Zuneigung,Abneigung...ohne "Schuld" )


    Egal.

    Viele Grüße
    Hotei

    Alles anzeigen


    Also liebes Hotei
    Ich praktiziere im Buddhismus seit mehreren Jahren. Das allein hat mir geholfen und nicht diese "Möchtegern-Zen-Therapie". Unter anderem zwei Jahre sehr intensives Soto-Zen, dass ich nur aufgehört habe, um meine Erfahrungen zu verarbeiten, die war nämlich nicht ohne. Ja ich übe Zurückhaltung in meinem Wissen über Zen, denn ich empfinde den Buddhimus als so umfassend, dass ich mich nicht hinstellen mag und so tun möchte, als hätte ich die Weisheit mit Löffeln gefressen, zumal es ja auch ein Erfahrungs weg ist und Worte dafür viel unzureichend. ". ja, ich bewahre mir meinen "Anfängergeist", was nicht bedeutet dass ich nicht schon sehr tiefe Erfahrungen im Buddhimus gemacht hätte. Ich kenne die Gründerin der Therapie, das ist eine sehr warmherzige Frau, die auch im Zen übt. Aber leider haben manche Therapeuten ihre Therapie nicht verstanden und suchen sich eben nur Bruchteile heraus. Das weiß ich, weil ich mich im Nachhinein nochmal mit dieser Therapie beschäftigt habe. Wie die buddhitstsche Psychologie in die westliche integriert werden kann, ohne Schaden zu nehmen, darüber gab es 2011 in Hamburg einen mehrtägigen Kongress über Achtsamkeit, den ich auch besucht habe. Es ist nicht so einfach. Und da können auch leicht Fehler passieren, deshalb mache ich das auch Niemandem zum Vorwurf, es war lediglich eine Feststellung. In sich zu gehen, kann niemandem schaden, Dir übrigens auch nicht! ;)

    Hochachtungsvoll Prathiba

  • Nichtbewertung

    • prathiba
    • 18. Juli 2014 um 10:43

    Ich habe nicht erwähnt das Vergebung nicht nur von außen kommt. Vergebung in Sicht heißt für mich auch das sie in mir entsteht und mich betrifft.
    Über den Tod hinaus ist nur soweit richtig das ich ja was bewirke das meine Mitmenschen betrifft, mich geht das nach meinem Sterben nichts mehr an.
    Mein letztes Karma/Handeln ist sterben. Mit meinem Tod gibt es nur noch Schuld als Phantasie in anderen.
    Karma deute ich ausschließlich als Handlung die Wirkungen hat die als Ursache eine Handlung hat. Jetzt handel ich, jetzt ist wenn ich handel, Karma. Es ist unmöglich mit Menschen zusammen zu sein und kein Karma zu erzeugen. Ein Mensch allein ohne Menschen handelnd erzeugt kein Karma da kein anderer Mensch da ist der Karma erkennen kann.[Zitat Elviral]


    "Karma über den Tod hinaus" habe ich geschrieben, weil dass das Merkmal von Buddhimus als Religion ist. ;) Ich habe nie im Buddhimus aus religiösen Dingen praktiziert, weil ich selbst eben denke, was der Tod ist, werde ich spätestens erfahren , wenn ich unter der Erde verfaule oder eben auch nicht. Je nach dem, ob man den Tod erlebt oder nicht. Ich bin AgnostikerIn und kann mir da viel vorstellen. Buddhisten aber glauben an Wiedergeburt und der Wiedergeburtenkreislauf wird eben bestimmt, durchs karmisches Verhalten. Deshalb ist im Buddhimus immer von Karma über den Tod hinaus die Rede. Die Frage ist, warum man "Karma" eigentlich nie übersetzt hat? Es wird alle Mögliche da hinein gedeutet, was es is nicht ist, Karma bedeutet "Ursache und Wirkung" nichts weiter. Und wenn ich anderen weh tue und das auf mich zurückfällt, muss ich mich nicht wundern, dann habe ich "selbst Schuld" ;) Aber ich kann natürlich auch unter dem unheilsamen Karma anderer leiden, dann haben die anderen Schuld. (Beispiel Juden im 3. Reich). Aber wichtiger als die Schuld ist die Verantwortung. Was tue ich jetzt, um heilsames Karma zu erzeugen?

Ausgabe №. 134: „Keine Angst vor der Angst"

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