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  1. Buddhaland Forum
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Drängen sich Wissende auf?

  • Doris
  • 7. April 2012 um 13:03
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    • 8. April 2012 um 12:52
    • #26

    Ich habe gerade gestern ein Interview mit Muho gesehen. Da sagt er: Heute sind die Schüler sind

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 8. April 2012 um 12:56
    • #27
    Hanzze.:

    Auf Augenhöhe kann es immer nur ein Deal bleiben, ein freies geben und freies annehmen wird daraus aber nicht....


    Immer? Woher weißt Du das denn?

    Ich nehme die Beziehungen als so verschieden war, wie Gesichter verschieden sind.
    Auch Augenhöhe kann noch ganz verschieden sein. So können sich z.B. Ein Künstler und ein Landwirt auf Augenhöhe begegnen: der eine kann dies, der andere kann das. Wenn Wertschätzung da ist, hat Augenhöhe eine Chance.
    Man kann auch mit einem Kind Augenhöhe haben, wenn man sich runterbeugt.

    Für mich selber halte ich Augenhöhe für nicht so wichtig wie Wertschätzung. Wenn mein Lehrer mehr weiß als ich, ist das ein Anlass zur Freude für mich.

    Ansonsten fand ich das Posting hier drei weiter oben von Ellviral super! Wushengs Meinung wertschätze ich. Und Mascha schließe ich mich an: ich erinnere mich an flüchtige Begegnungen vor Jahrzehnten, an Nebensätze, die mich tief geprägt haben. Es ist also, wieder mal, alles nicht fest benennbar. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hanzze.
    Gast
    • 8. April 2012 um 13:04
    • #28

    Beziehungen sind ein Deal *schmunzel* Frei geben und annehmen hat nix mit sozialisieren zu tun.

  • Mirco
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    • 8. April 2012 um 13:06
    • #29

    Hallo Doris,

    Doris Rasevic-Benz:

    In vielen Traditionen ist es so, dass jemand, der möchte, dass ein Lehrer ihn als seinen Schüler annimmt, mindestens dreimal fragen muss. Manche Überlieferungen berichten davon, dass der Schüler tagelang vor dem Kloster ausharren musste um Zutritt zu bekommen. Damit sollte wohl die Ernsthaftigkeit und Ausdauer des Schülers einer ersten Probe unterzogen werden.
    Auch heute ist es wohl nicht so – jedenfalls kenne ich keinen ernstzunehmenden Lehrer, der das tun würde –, dass sich ein Lehrer anbietet/anbiedert, sondern dass er um Unterweisungen gefragt wird. So wie der Buddha auch nicht einfach herumgezogen ist, in die Häuser der Leute eingedrungen und ihnen was erzählt hat.


    Nun ja, bevor man Theravada_Mönch werden kann und Buddha, Dhamma und Sangha 'ganz' als 'Lehrer' annemen darf, gibt es ja schon die vielmonatige Novizenzeit, in welcher man sein 'ernsthaftes' Bestreben unter Beweiß stellen kann.

    Zitat

    Drängt sich jemand, der wirkliches Wissen (Erkennen) realisiert hat, ungefragt auf? Stellt er sich auf den Marktplatz und ruft: "Ich weiß es!" Wie schätzt Ihr jemanden ein, der Euch ungefragt belehrt?


    Ich denke, jemand der 'wirkliches' Wissen hat, weiß, das nur ein Vorangehen, ein als Beispiel dienen, die reinste Weise des Lehrens ist. So soll es ja auch vom Gotama gelehrt worden sein soll. Die Motivation zur Veränderung der eigenen Gewohnheiten muß vom Suchenden kommen, sonst kommt nichts an.


    Zitat

    Wie empfindet Ihr das, wenn Ihr um Unterweisungen fragen müsst? Welche Kommunikationsstruktur hat erfahrungsgemäß den durchschlagenderen Erfolg bei Euch: Wenn Ihr soweit seid, dass Ihr selbst Fragen stellt oder wenn man Euch ungefragt Wissen vorlegt? Wie war das in der Schule bei Euch, wo (zwangsweise – wir mussten ja) Faktenwissen vermittelt werden soll und wie erfährt Ihr das bei Dingen, die an Eure Persönlichkeit, an Euer Leben rühren?


    Ich bin ein 'gebranntes Kind', was das 'Müssen und Sollen' angeht und reagiere immer noch (leider) geradezu wie allergisch auf ungefragtes Vorlegen von (besser-)Wissen. Kann nur ganz schlecht Dinge akzeptieren, die ich nicht selber erlebt habe. Erst, wenn nach großem Leid die vielen Vorbehalte losgelassen und innere Bereitschaft gewachsen, probiere ich Gehörtes aus.

    Gruß, :)

  • Elliot
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    • 8. April 2012 um 18:26
    • #30
    Doris Rasevic-Benz:

    ... So wie der Buddha auch nicht einfach herumgezogen ist, in die Häuser der Leute eingedrungen und ihnen was erzählt hat.


    Kommt auch darauf an, welche Quellen man zugrunde legt. Ein gewisses Mitteilungsbedürfnis findet sich hier beispielweise schon, finde ich:

    Zitat

    ... Ich gehe jetzt zur Stadt hin namens Kāsi
    Das Rad des Dhamma in Bewegung setzen.
    In einer Welt, die völlig blind geworden,
    Werd' ich die Trommel des Todlosen schlagen.'

    'Deinen Behauptungen nach, Freund, müßtest du der Universale Sieger [8] sein.'

    'Die Sieger sind jene, die haben wie ich,
    Zerstörung von all ihren Trieben erreicht.
    Besiegt hab' ich allen unheilsamen Geist,
    Upaka, daher bin ein Sieger ich jetzt.'

    Nach diesen Worten sagte der Ājīvaka Upaka: 'Möge es so sein, Freund.' Kopfschüttelnd nahm er einen Seitenweg und ging davon. ..."

    (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m026z.html)

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    Viele Grüße
    Elliot

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    Elliot

  • Mirco
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    • 9. April 2012 um 15:43
    • #31
    Elliot:
    Zitat

    ... Ich gehe jetzt zur Stadt hin namens Kāsi
    Das Rad des Dhamma in Bewegung setzen.
    In einer Welt, die völlig blind geworden,
    Werd' ich die Trommel des Todlosen schlagen.'

    'Deinen Behauptungen nach, Freund, müßtest du der Universale Sieger sein.'

    'Die Sieger sind jene, die haben wie ich,
    Zerstörung von all ihren Trieben erreicht.
    Besiegt hab' ich allen unheilsamen Geist,
    Upaka, daher bin ein Sieger ich jetzt.'

    Nach diesen Worten sagte der Ājīvaka Upaka: 'Möge es so sein, Freund.' Kopfschüttelnd nahm er einen Seitenweg und ging davon. ..."
    (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m026z.html)

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    Ja, da steht aber nicht, wie er es tun will. Aufdringlich? Wohl kaum. Es reichte ja aus, daß Er irgentwo auftauchte und die Leute ganz von selbst begannen, Kontakt zu Ihm aufzunehmen und Fragen zu stellen. Also reichte es aus, das er einfach nur da war, und die Sache lief 'wie von selbst' an. (Nein, ich war nicht dabei)

    Gruß =)

  • Elliot
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    • 9. April 2012 um 16:12
    • #32

    Es gab da wohl eine Art "Speakers Corner" in einem öffentlichen Park:

    Zitat

    "Bei Bārāṇasī, ihr Bhikkhus, im Hirschpark bei Isipatana setzte der Tathāgata, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete das unübertreffliche Rad des Dhamma in Gang [1], das von keinem Mönch oder Brahmanen oder Gott oder Māra oder Brahmā oder sonst jemandem in der Welt aufgehalten werden kann - und zwar mit dem Verkünden, Lehren, Beschreiben, Verankern, Enthüllen, Darlegen und Darstellen der vier Edlen Wahrheiten. Welcher vier?"... (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m141z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

    Einmal editiert, zuletzt von Elliot (9. April 2012 um 16:15)

  • Hanzze.
    Gast
    • 9. April 2012 um 16:13
    • #33
    Mirco:

    Ja, da steht aber nicht, wie er es tun will. Aufdringlich? Wohl kaum. Es reichte ja aus, daß Er irgentwo auftauchte und die Leute ganz von selbst begannen, Kontakt zu Ihm aufzunehmen und Fragen zu stellen. Also reichte es aus, das er einfach nur da war, und die Sache lief 'wie von selbst' an.

    "Aufdringlich" ist was jemand als "Aufdringlich" empfindet, das hat aber noch immer nichts damit zu tun, dass man etwas aufdrängt. Vielleicht ist es ja einfach nur dringlich. *schmunzel*

  • Onyx9
    Gast
    • 9. April 2012 um 18:47
    • #34

    Nein, Wissende drängen sich nicht auf, weil sie nicht nach Ehre, Lob und Anerkennung streben.

    Ich erleb umgekehrt, dass Lehrer und Meister mit privaten Sachen bedrängt werden. Die Leute haben die unmöglichsten Fragen.

  • Hanzze.
    Gast
    • 9. April 2012 um 18:53
    • #35

    "Nein, Wissende "drängen" sich nicht auf, um nach Ehre, Lob und Anerkennung streben." wie gefällt dir diese Änderung. *schmunzel*

  • Onyx9
    Gast
    • 9. April 2012 um 19:34
    • #36
    Hanzze.:

    "Nein, Wissende "drängen" sich nicht auf, um nach Ehre, Lob und Anerkennung streben." wie gefällt dir diese Änderung. *schmunzel*

    ist hinz wie kunz.
    wissende drängen sich nicht auf. punkt.
    ( karma )

  • monikamarie
    Gast
    • 9. April 2012 um 19:43
    • #37
    Onyx9:
    Hanzze.:

    "Nein, Wissende "drängen" sich nicht auf, um nach Ehre, Lob und Anerkennung streben." wie gefällt dir diese Änderung. *schmunzel*

    ist hinz wie kunz.
    wissende drängen sich nicht auf. punkt.
    ( karma )

    Uiiih, das ist für mich nun wiederum das Ungehalten-Sein und Nicht-wiedersprechen-dürfen - punktum :lol:

  • Onyx9
    Gast
    • 9. April 2012 um 19:52
    • #38

    Jeder darf was er will, liebe Monika.
    Wüßte nicht, was ich darob zu monieren hätte.
    Widerspruchsgeist und Unmut sind doch feine Dinge.
    Wie langweilig wäre es hier ohne diese Charakter-Züge.
    Da könnten wir ja gleich ein kreuz.net aufmachen. :grinsen:

  • Onyx9
    Gast
    • 9. April 2012 um 19:54
    • #39

    Ach ja- wenn es sich thematisch eigentlich um wissende Weltlinge handelt,
    nehme ich meine Aussage zurück. Punkt.

  • monikamarie
    Gast
    • 9. April 2012 um 19:58
    • #40

    Es war nur mein Wunsch mich Aufzudrängen, :grinsen::lol: ohne zu wissen, ob ich weiß 8)
    Schönen Abend noch :D

  • Onyx9
    Gast
    • 9. April 2012 um 23:50
    • #41

    Na, das ist doch wunderbar. Wenn man sie erkennt:
    all die aufsteigenden und untergehenden Wünsche.
    Da sind wir doch in der Grundlehre.
    Es wird ja oft gelabert von Vergänglichkeit und allzuoft wird das nur auf das äußere Geschehen bezogen.
    Und nur allzuoft ist das "ganz weit weg".
    Tatsächlich leben und sterben wir von Sekunde zu Sekunde
    und das ist eine Tatsache, völlig unabhängig vom eigenen Gusto.
    Wir haben da garkeinen Senf dazu.
    Aber ja: wir können dieser schnöden Tatsache ganz - vermeintlich eigenwillig- mit einem :D oder einem :badgrin: oder auc einem :lol: begegnen.
    bis die birne ausgegknipst wird.

  • Hanzze.
    Gast
    • 10. April 2012 um 03:20
    • #42

    Onyx, ich denke in deiner Wertung was aufdrängen ist, meinst du doch eher, absichtsvoll (und ohne Absicht kann man nicht einmal sitzen, nur das das nicht wieder ein ablenkendes Thema wird) etwas zu geben, wenn man weiß, dass es nicht annehmbar ist (weil die Veruntrübungen zu groß sind, oder weil die notwendige Konzentration fehlt).
    Dazu kommt, das in einer Gruppe nicht nur der sich angeprochen fühlende oder der angesprochene von der Aufdrängung profitiert kann, sondern auch andere oder genau andere. In einem Zweiergespräch wäre es ganz klar, dass ein Weiser nicht's zu sagen hätte wenn er wüsste, dass es nicht ankommt.

    Auch würde es für den Weisen nichts ausmachen, sich dennoch in einer direkten Gegenüberstellung weiter aufzudrängen, aber der bedrängte wird mit allen Mitteln versuchen zu fliehen und dass kann dann auch unangenehm sein. *schmunzel*

    Ich geben nochmal zu bedenken, was das Wort drängen bedeutet und wovon es sich ableitet. Dringliche Dinge sind nicht angenehm, sonst währen sie ja nicht schon dringend. Desto dringender es wird aufzupassen, desto weniger mag man es und desto schwere ist es.

    Das ist wie mit dem Geschirr das nicht abgewaschen wird, das wird immer mehr und immer grauslicher und irgendwann drängt es sich so auf, dass man nur mehr weglaufen oder es einfach abwaschen kann. Die Kurve kriegt man aber meistens wenn's mächtig zu stinken anfängt und sich schon bei den Nachbarn die das mitbekommen schämt.

    Das Buddha seinen Schüler nicht gestattet hat zu lehren wenn sie nicht gebeten wurden, ist ganz klar. Es würde sonst der Missmut der automatisch daraus entstehen auf die Ordensgemeinschaft zurückfallen. *schmunzel* Das nicht aufdrängen ist grundsätzlich ein Eigenschutz und keine Haltung von Mitgefühl (wir sprechen von Weisen).

  • Hanzze.
    Gast
    • 10. April 2012 um 06:38
    • #43

    Da hier so viele Dinge zu diesem Thema ineinander greifen, dränge ich mich nochmal auf und versuche (meinem spärlichen Talent entsprechend *schmunzel*) die Anteile noch einmal auseinander zu klauben)

    Als Ausgangspunkt ist es sehr wichtig zwei Dinge ganz klar zu unterscheiden:
    1.) aufdrängen (etwas tun ohne gefragt zu werden) als Tat bzw. Handlung und
    2.) bedrängt fühlen (eine Empfindung die aus einem Urteil/einer Sichtweise entsteht)

    Dies auseinander zu halten ist im Moment von großer Ignoranz, sprich wenn man gerade an etwas anhaftet, sehr schwierig und wird natürlich naturgemäß (aufgrund der vorhandenen Veruntrübungen) nicht immer gelingen.

    Wenn es uns dennoch gelingt die beiden Dinge auseinander zu halten, können wir mit diesen beiden Aspekten sehr viel gewinnen. Das reflektieren über den ersten Aspekt, die Handlung, dient der Achtsamkeitsübung und dem verbessern unserer Handlungen im allgemeinen.

    Ungefragt etwas zu tun, ist grundsätzlich nie als eindeutig unheilsam oder eindeutig heilsam wertbar. So kann eine Tat, die aufgrund einer Bitte erfolgt genau so heilsam oder unheilsam sein. Dabei ist zu bedenken, dass jede Handlung immer nur von einem selbst ausgeht, von der Absicht. Da ist keinerlei Tat ohne Absicht. Wenn wir das nun auf den kleinsten Nenner reduzieren, dann kommt man vielleicht drauf, dass eine Bitte (ein Verlangen eines anderen) keine Rechtfertigung für ein unheilsame Tat ist. Die Absicht bleibt immer die eigene.
    Unheilsam sind Taten, die aus Gier, Hass und Wahn hervorgehen. Ganz egal in welchen Rahmen sie erfolgen, ob es nun im Moment gut oder schlecht erscheint, ob es einem im Moment hilf oder nicht, ob es einem anderen im Moment zu helfen scheint oder nicht, ist die Ursache der Handlung ausschlaggebend.

    Wenn man sich nun rechte Absicht ansieht, dann sehen wir darin 3 Aspekte die uns helfen uns zu orientieren: "Entschlossen in Entsagung zu sein, in Freiheit von Feinschaft, in Nichtverletzen"
    "Entschlossenheit im entsagen" ist etwas das der Gier entgegen wirkt. So ist es eine gute Übung sich zurückzuhalten, wenn es weder einem selbst noch anderen dienlich ist. Dies bedeutet auch seine Beschäftigungen (Berufungen welcher Art die auch immer sein mögen) zu reduzieren und sich mit dem damit aufkommenden Verlangen es doch zu tun auseinander zu setzen.
    "Freiheit von Feinschaft" ist etwas das gar nicht so einfach ist, den solange man sich mit etwas identifiziert fördert man Feindschaft. Dieser Aspekt hält uns dazu an Verzeihen und loslassen zu lernen. Wenn wir aus alten traumatischen Erlebnissen heraus handeln, handeln wir unheilsam aus einer falschen Vorstellung der Wirklichkeit. Feindschaft kann man bekanntlich nur mit nicht-übelwollen überwinden. Dieses Naturgesetzt, dass Feindschaft, Feindschaft fördert, beobachtet man am besten an Zwei Punkten, an die man sich immer erinneren sollte wenn der andere Punkt gerade deutlich erscheint: Wenn ein Wohlgefühl des Sieges aufkommt und wenn ein Wehgefühl des Verlustes aufkommt. Damit kann man für sich selbst beobachten, dass diese Dinge so sicher wie der Tod aufeinander folgen.
    "Im Nichtverletzen" heißt weder mit verletzenden Gedanken des übelwollnes, mit verletzenden Worten die aus dem Übelwollen aufkommen, noch mit verletzenden Handlungen die aus Übelwollen entspringen.

    Diese erste Aspekt des Bedrängens ist also einer, mit dem man sich ausschließlich selbst auseinandersetzen muß um Bedrängen (Handeln ohne Gefragt oder Gebeten zu werden) heilsam zu tun. Vielleicht kommt man dabei auf die Entdeckung, dass heilsame Handlungen die anderen und einem selbst dienlich sind, immer ungebetene Handlungen sind und erbetene Handlung maximal neutrale Handlungen sein können, was aber den direkten Rückschluß, dass erbetene Handlungen unheilsam sind, nicht direkt zulässt.

    Der zweite Aspekt von dem Thema ist das "bedrängt fühlen". Generell unterliegt man dem Trugschluß, dass alles was sich angenehm anfühlt gut für einen ist. Daher meint man leicht, dieses als Maßstab für das beurteilen eines Lehrers oder einer Lehre heranziehen zu können. Diese Erwägung würde ich gänzlich weglassen, da der eigentliche Lehrer das "bedrängt fühlen" selbst ist. Ob dieser Lehrer auftaucht oder nicht hängt ganz von einem selbst ab und solange man die Natur des Geistes nicht versteht taucht dieser Lehrer, sich bedrängt fühlen immer wieder aus. Bedrängt fühlt man sich in zwei Arten, die dennoch die selbe Ursache haben. Einmal wenn man etwas gereicht bekommt und Stress bekommt, weil man es nicht annehmen kann, da alle Hände bereits voll sind und man nicht weiß was nun richtig wäre zu nehmen und weg zulegen. Oder wenn man fürchtet, dass man etwas verliert. Das bedrängt fühlen ist nichts anderes als ein Aspekt der Angst, der sich aus Verwirrung (Unwissenheit) und der Angst selber ergibt. Desto geringer die Unwissenheit ist, desto weniger wird man sich bedrängt fühlen. Auch hier empfiehlt es sich anstelle dieses Gefühl als ablehnungwürdig vermeiden zu wollen, es genauer zu beobachten.
    Wenn wir aus Angst oder Unwissenheit handeln ist dies stets ein reagieren und unweigerlich mit unheilsamen Handlungen verbunden, die dann unmittelbar in den ersten Aspekt der Handlung des Bedrängens in unheilsamer weise münden.

    Wenn wir uns nach Lehrern umsehen, dann sollten wir auf zwei Arten der Lehrer achten. Der eine Lehrer der Leiden lehrt (dieser Lehrer ist Leiden selbst) und jene Lehrer, die einem weiter helfen können, wenn man mit dem ersten Lehrer nicht weiter kommt und seine Situation nicht besseren kann.

    Es ist sehr gut das Lehrer - Schüler klassifizieren nicht, oder so wenig wie möglich persönlich zu nehmen. Das im Bezug auf eine eigene Person als auch auf eine andere. Viel wichtiger ist das lernen selbst und deshalb sagt man auch gerne, das man um Dhamma zu lernen wie ein Dieb denken sollte und sich die ziel führenden Dinge herausnehmen sollte wo immer man ist.
    Was die Weisen betrifft, wurde ich sie einfach mal Weise sein lassen und sich weder sorgen, dass jemand als Weise geglaubt wir der nicht Weise ist noch umgekehrt. Gut ist und der rechten Sichtweise entsprechend ist, darauf zu vertrauen, zu wissen, das es Weise gibt und sobald man selber etwas weise ist, erkennt man sie angeblich ganz von alleine. Auch ein Weiser könnte dir nichts geben, wenn du es nicht nehmen kannst und wenn du ihn nach etwas bittest würde er dir nie das geben was du willst. *schmunzel* Was kümmern uns daher vorerst die Weisen, wichtig ist das wir wieder etwas gelernt haben und das haben wir auf jeden Fall, wenn wir wieder etwas losgelassen haben.

    Zitat

    from the Dhammapada Panditavagga: The Wise:
    76. Should one find a man who points out faults and who reproves, let him follow such a wise and sagacious person as one would a guide to hidden treasure. It is always better, and never worse, to cultivate such an association.

    77. Let him admonish, instruct and shield one from wrong; he, indeed, is dear to the good and detestable to the evil.

    Zitat

    aus dem Dhammapada Pandita - Der Weise
    76. Dem Weisen folg' wie einem Mann, der Schätze findet, Wenn er dich tadelt und dir deine Fehler kündet; Mit einem, der dich fördert, bist du dann verbündet.

    77. Er unterweise dich und rate dir zum Rechten! Den Guten ist er lieb und ist verhaßt den Schlechten.


    (Darin finden sich auch noch ein paar andere Aspekte eines Weisen)
    *schmunzel*

  • Bambus
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    • 10. April 2012 um 09:12
    • #44

    Lieber Hanzze,

    sehr interessante Lektüre. Danke dafür.

    Du hast Dich sicher selber oft genug gefragt was Deine Beweggründe sind anderen Wesen helfen zu wollen. Wie viel Stolz ist dabei?

    Mir ist dieses Gefühl bekannt. Und ich überleg deshalb intensiv ob ich diesen Beitrag schreiben soll oder nicht.

    Da Du das liest hat der Stolz (oder die Unwissenheit) gesiegt.

    Liebe Grüße

    Bambus

    P.S.: Wenn ich weise wäre müsste ich diesen Beitrag nicht schreiben. Kein Drang wäre da zu belehren. Kann da nicht jeder Weise nur tatenlos sein? Und somit unsichtbar für seine Mitwesen - zumindest in einem Forum? Das aber besteht aus Diskussionen. Brauchen wir da nicht gerade die noch nicht Weisen? Die Stolzen? Von wem sollten wir sonst lernen? Mit wem diskutieren?

    P.P.S.: Meine schon länger existierende Signatur passt ganz gut :D

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.

    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • monikamarie
    Gast
    • 10. April 2012 um 09:19
    • #45

    Ja und guten Morgen, Bambus, dann würde ich hier auch nicht mehr lesen. Da aber offensichtlich noch etwas fehlt, schreibe ich, was ich weiß, und lese, was ich noch nicht weiß oder was mich in meiner Erfahrung bestätigt. Ansonsten wäre es hier überflüssig, nur Wischi-Waschi-Langeweile-Überbrücke-Sehnsucht-nach-Gemeinschaft-Kanal.
    _()_ Monika

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 10. April 2012 um 09:38
    • #46

    Boah, wahrscheinlich bekomme ich dafür von Euch eins auf's Dach, aber der Ehrlichkeit halber stelle ich trotzdem mal meinen Blickwinkel dar:
    In keiner Weise kommt Monsieur Hanzze für mich so rüber, als ob er helfen wolle.
    Was soll denn das für eine Hilfe sein, wenn man ständig nur austeilt: Du bist falsch ( selbst wenn ich Dich gar nicht erkenne), und deshalb bin ich besser - *schmunzel* *schmunzel* *schmunzel*
    Ja, da ist viel Anlass für selbstgefälliges Schmunzeln. Da kann man sich sicherlich schön wohl fühlen. :P
    Ja, eine schöne Geduldsübung ist das für den anderen. Mehr nicht.
    Hilfe ist anders! Dazu müsste man nämlich erstmal selber durchblicken, wohin und wozu man jemand anderem verhelfen wollte.
    Das ist hier, wenigstens im Bereich "Hanzze & Tibetischer Buddhismus" nicht gegeben.

    Meine Meinung. Sorry, denn ich hab nicht den Eindruck, dass Euch mit still sein hier gedient ist. Ihr schwebt da in völlig falschen Sphären.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hanzze.
    Gast
    • 10. April 2012 um 09:46
    • #47
    monikamarie:

    Ja und guten Morgen, Bambus, dann würde ich hier auch nicht mehr lesen. Da aber offensichtlich noch etwas fehlt, schreibe ich, was ich weiß, und lese, was ich noch nicht weiß oder was mich in meiner Erfahrung bestätigt. Ansonsten wäre es hier überflüssig, nur Wischi-Waschi-Langeweile-Überbrücke-Sehnsucht-nach-Gemeinschaft-Kanal.
    _()_ Monika


    Und wenn man jetzt draufkommen würde, dass einem nix fehlt, sondern man nur zu viel hat, ist's dann wirklich "Wischi-Waschi-Langeweile-Überbrücke-Sehnsucht-nach-Gemeinschaft-Kanal", bis dort hin kratz man sich das Selbstbild gefangen in einem "Wischi-Waschi-Langeweile-Überbrücke-Sehnsucht-nach-Gemeinschaft-Kanal" ab. *schmunzel*

    Zitat

    In ein Waldameisennest stochern
    Sinnlichkeit ist wie einen Stab nehmen und in zu benutzen um in ein Nest von Riesenwaldameisen auf einem Baum zu stochern. Je mehr wir stochern, umso mehr Ameisen fallen auf uns, auf unser Gesicht, in unsere Augen, beißen in unsere Ohren und Lieder. Die Reaktion auf unser Tun sehen wir jedoch nicht. Es hat alles seine Ordnung, solange wir es nicht erkennen. Versteh das, wenn du die Probleme der Dinge nicht erkennst, wirst du nie beginnen daran zu arbeiten, um dich von ihnen zu befreien.


    *schmunzel*

  • Hanzze.
    Gast
    • 10. April 2012 um 09:52
    • #48
    Losang Lamo:

    Boah, wahrscheinlich bekomme ich dafür von Euch eins auf's Dach, aber der Ehrlichkeit halber stelle ich trotzdem mal meinen Blickwinkel dar:
    In keiner Weise kommt Monsieur Hanzze für mich so rüber, als ob er helfen wolle.
    Was soll denn das für eine Hilfe sein, wenn man ständig nur austeilt: Du bist falsch ( selbst wenn ich Dich gar nicht erkenne), und deshalb bin ich besser - *schmunzel* *schmunzel* *schmunzel*
    Ja, da ist viel Anlass für selbstgefälliges Schmunzeln. Da kann man sich sicherlich schön wohl fühlen. :P
    Ja, eine schöne Geduldsübung ist das für den anderen. Mehr nicht.
    Hilfe ist anders! Dazu müsste man nämlich erstmal selber durchblicken, wohin und wozu man jemand anderem verhelfen wollte.
    Das ist hier, wenigstens im Bereich "Hanzze & Tibetischer Buddhismus" nicht gegeben.

    Meine Meinung. Sorry, denn ich hab nicht den Eindruck, dass Euch mit still sein hier gedient ist. Ihr schwebt da in völlig falschen Sphären.

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    Warum sollte ich dir den helfe, du kannst ja nicht einmal Geheimnisse bewahren *schmunzel*, so kann ich dir das Geheimnis nie verraten.

    Als könnte irgend jemand dir helfen... Das mußt du schon selber machen und dazu ist es wichtig dich nur auf dich selbst zu konzentrieren. Warum dich etwas bedrängt fühlen lässt und ob du gerade im Gegenzug bedrängst und warum. *schmunzel* Wehe du sagst das Geheimnis weiter.

    Hast du dich schon mal gefragt, warum dir das Hanzze offensichtlich so wichtig ist und von was es ablenken könnte während es immer d'rauflenkt?

  • Hanzze.
    Gast
    • 10. April 2012 um 10:29
    • #49
    Bambus:

    Lieber Hanzze,

    sehr interessante Lektüre. Danke dafür.

    Du hast Dich sicher selber oft genug gefragt was Deine Beweggründe sind anderen Wesen helfen zu wollen. Wie viel Stolz ist dabei?

    Mir ist dieses Gefühl bekannt. Und ich überleg deshalb intensiv ob ich diesen Beitrag schreiben soll oder nicht.

    Da Du das liest hat der Stolz (oder die Unwissenheit) gesiegt.

    Liebe Grüße

    Bambus

    P.S.: Wenn ich weise wäre müsste ich diesen Beitrag nicht schreiben. Kein Drang wäre da zu belehren. Kann da nicht jeder Weise nur tatenlos sein? Und somit unsichtbar für seine Mitwesen - zumindest in einem Forum? Das aber besteht aus Diskussionen. Brauchen wir da nicht gerade die noch nicht Weisen? Die Stolzen? Von wem sollten wir sonst lernen? Mit wem diskutieren?

    P.P.S.: Meine schon länger existierende Signatur passt ganz gut :D

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    Wenn du mich fragst ob ich mir öfter überlegt habe ob ich anderen Wesen helfen sollte, hätte ich zuerst etwas haben müssen um zu überlegen ob ich es teilen sollte.
    Wenn du mich fragst warum ich etwas teile, dann kann ich nur sagen, dass mir das teilen nie schwer fällt (es sei den es geht um Käse *schmunzel*). Da denke ich auch nicht so viel nach ob es dem einen hilft oder nicht oder wer diese oder jenes Stück bekommen sollte. So ein aufgeschnittener Kuchen kommt immer weg und das schneller als man glaubt.
    Wenn du das in einem Armenvirtel machst, solltest du dir aber im klaren sein, dass sich die Meute der Kids früher oder später prügelt und wenn es unruhig wird ist es besser du lässt das langsame Teilen und trittst einen Schritt zurück. Es ist auch ganz wichtig, dass du nicht wie ein Wohlhabender erscheinst, denn die Meute will nur fressen. Das geht natürlich am besten, wenn du erst gar nichts hast, dann brauchst du niemanden anlügen oder dir Gedanken machen, wem du etwas gibst und wem nicht. Wenn du wie sie nichts hast, werden sie dich in Ruhe lassen, solange du nicht gerade etwas zu teilen hast.
    Es ist ganz gut mit all seinen Sachen in ein Armenviertel zu gehen und zu versuchen, allen zu helfen. Du bist dann bald alles los, stellst fest, dass sich nichts geändert hat, aber du bist die Dinge los an denen du festgehalten hast und kannst dich mehr mit dem richtigen Problem beschäftigen und beginnen es zu verstehen.
    Wenn du wieder viel hast, wenn du es wieder übersehen hast und dir Dinge angehäuft hast, geh wieder in das Armenviertel und teils. Ich denke früher oder später kannst du das dann auch lehren.
    Als nächstes kannst du dann als armer in ein Reichenviertel gehen und dort versuchen zu teilen. Ober helfen, was immer du meist das andern nützlich ist.
    Glaub mir, man kann nur an *schmunzeln* gewinnen.

  • Noreply
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    • 10. April 2012 um 11:59
    • #50
    Hanzze.:


    Wenn du mich fragst ob ich mir öfter überlegt habe ob ich anderen Wesen helfen sollte, hätte ich zuerst etwas haben müssen um zu überlegen ob ich es teilen sollte.
    Wenn du mich fragst warum ich etwas teile, dann kann ich nur sagen, dass mir das teilen nie schwer fällt (es sei den es geht um Käse *schmunzel*). Da denke ich auch nicht so viel nach ob es dem einen hilft oder nicht oder wer diese oder jenes Stück bekommen sollte. So ein aufgeschnittener Kuchen kommt immer weg und das schneller als man glaubt.
    Wenn du das in einem Armenvirtel machst, solltest du dir aber im klaren sein, dass sich die Meute der Kids früher oder später prügelt und wenn es unruhig wird ist es besser du lässt das langsame Teilen und trittst einen Schritt zurück. Es ist auch ganz wichtig, dass du nicht wie ein Wohlhabender erscheinst, denn die Meute will nur fressen. Das geht natürlich am besten, wenn du erst gar nichts hast, dann brauchst du niemanden anlügen oder dir Gedanken machen, wem du etwas gibst und wem nicht. Wenn du wie sie nichts hast, werden sie dich in Ruhe lassen, solange du nicht gerade etwas zu teilen hast.
    Es ist ganz gut mit all seinen Sachen in ein Armenviertel zu gehen und zu versuchen, allen zu helfen. Du bist dann bald alles los, stellst fest, dass sich nichts geändert hat, aber du bist die Dinge los an denen du festgehalten hast und kannst dich mehr mit dem richtigen Problem beschäftigen und beginnen es zu verstehen.
    Wenn du wieder viel hast, wenn du es wieder übersehen hast und dir Dinge angehäuft hast, geh wieder in das Armenviertel und teils. Ich denke früher oder später kannst du das dann auch lehren.
    Als nächstes kannst du dann als armer in ein Reichenviertel gehen und dort versuchen zu teilen. Ober helfen, was immer du meist das andern nützlich ist.
    Glaub mir, man kann nur an *schmunzeln* gewinnen.

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    Ich kenne mich. (schmunzel)

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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