1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Buddhismus
  3. Buddhistische Praxis

Bescheiden sein oder Dana zulassen?

  • Maybe Buddha
  • 28. Oktober 2011 um 20:02
  • Zum letzten Beitrag
  • Maybe Buddha
    Themenautor
    Punkte
    12.645
    Beiträge
    2.478
    Mitglied seit
    6. August 2011
    • 28. Oktober 2011 um 20:02
    • #1

    Das ist etwas was mir in meinem Leben schon oft passiert ist und ich nicht wirklich weiss, wie man reagieren soll...?
    Schon immer, auch bevor ich Buddhist war oder von der Lehre gehört hatte, habe ich so gut wie immer, wenn mir von anderen Essen, Süssigkeiten, Zigaretten oder anderes angeboten wurde, eher dankend abgelehnt. Aus wellchen Gründen auch immer... zB weil ich kein Hunger hatte, oder nix Süßes wollte, oder selber Zigaretten hatte, aber auch oft weil ich einfach bescheiden sein wollte und nicht gierig... Allerdings gibt es viele die es als unhöflich ansehn wenn man geschenktes bzw angebotenes, besonders Essen, nicht annimmt.

    Sollte man eher bescheiden sein, selbst wenn man etwas möchte was angeboten wird und nicht der Gier nachgeben?
    Oder sollte man es annehmen wenn man es auch möchte?
    Oder sollte man es so oder so annehmen um dem anderen sein Dana zu ermöglichen (egal ob man es möchte oder nicht)? Oder ist das Dana des anderen so oder so schon getan durch sein Angebot, egal ob ich annehme oder nicht?

    Ich fühle mich (auch früher schon) immer recht unwohl wenn mir etwas geschenkt wird bzw angeboten wird. Wo ist die Grenze zwischen Gier/haben-wollen, Bescheidenheit, Dana zulassen, den anderen kränken durch nicht-annehmen?

    Vergesst die ganzen "Sollte man...", wie handhabt ihr das? Bzw habt ihr auch Probleme damit oder euch darüber schonmal Gedanken gemacht? Ist ja eine relativ häufige und alltägliche Situation die wir sicher alle schon erlebt haben...

    Schon mal Danke für eure Antworten! :D

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Lillitschka
    Punkte
    350
    Beiträge
    67
    Mitglied seit
    24. Mai 2011
    • 28. Oktober 2011 um 20:12
    • #2

    Ich finde, wenn man spürt, dem anderen ist es ein wirkliches Bedürfnis mir eine Freude zu machen, dann nehm ich es auch gerne an.
    Wenn ich das nicht spüre, was es ja auch gibt, dann lehn ich auch mal höflich ab.

    LG
    L.

  • xxx
    Reaktionen
    164
    Punkte
    10.244
    Beiträge
    1.956
    Mitglied seit
    11. Mai 2011
    • 28. Oktober 2011 um 21:25
    • #3

    Liebe(r) Maybe Buddha


    Geschenke die freiwillig gegeben werden darf man immer annehmen. Wenn Du dem Gegenüber signalisierst, dass Du es schätzt, dass er/sie an Dich denkt, sich um dich sorgt, machst Du sicher alles richtig. Sich beschenken zu lassen ist eine Tugend.
    Geschenke anzunehmen hat nichts mit Gier zu tun. Gier besteht darin etwas zu nehmen/erreichen zu wollen was nicht freiwillig gegeben wird.

    Es gibt aber noch ein, nennen wir es, rituelles Schenken das mehr mit Sila als mit Dana zu tun hat. Es gilt als unhöflich in einer Gruppe etwas alleine zu Essen/Rauchen/Trinken ohne es mit den anderen zu teilen, deshalb ist es üblich andern auch etwas davon anzubieten.

    In diesem Fall brauchts halt ein wenig Gespühr. Annehmen ist, glaube ich, immer richtig. Du kannst aber je nach situation auch mal ablehnen.
    Du solltest annehmen wenn Du das Gefühl hast es werde aus Gründen der Gruppendynamik (Gemeinschaftsgefühl schaffen etc etc.) von Dir erwartet und Dir die Gruppe auch etwas bedeutet. Deshalb nehme ich persönlich unter Freunden immer gerne etwas an. Hier geht es beim Schenken mehr um die gegenseitige Bestätigung einer freundschaftlichen Bande.

    Bei weniger engen Bekannten spürt man aber auch oft, dass jemand nur aus reiner Höflichkeit etwas anbietet ohne es wirklich zu wollen, hier lehne ich auch mal dankend ab. (es sei denn die Gabe ist einfach zu verlockend :roll: )

    Gruss Bakram

  • Maybe Buddha
    Themenautor
    Punkte
    12.645
    Beiträge
    2.478
    Mitglied seit
    6. August 2011
    • 28. Oktober 2011 um 21:40
    • #4

    Hi Bakram...

    "R" ist richtig :D

    Mein Problem ist eher das ich meißtens recht gut für das Sorge was ich brauche und deshalb im Normalfall eher ablehne als umgekehrt. Es ging auch eher um weniger vertraute. Bei Familie oder Freunden weiss ich das es denen egal ist ob ich das angebotene jetzt annehme oder ablehne, bzw kenne sie gut genug um zu wissen wenn ich mal was annehmen sollte.

    Es geht eher um flüchtige bekannte. Es geht auch nicht um große Aktionen oder sowas sondern eher ganz kleine alltägliche Dinge... Zwei Beispiele AUS MEINER eRFAHRUNG:

    - Gestern in der Pause auf Arbeit hat mir ein Kollege einen Keks angeboten, den ich dankend abgelehnt habe. Später hat er mir noch eine Ziogarette angeboten (vor ein paar Tagen hatte er bei mir auch 1-2 Zigaretten mitgeraucht). Auch die Zigarette hab ich dankend abgelehnt da ich selber welche hatte.

    Zum einen brauche ich seine Zigarette nicht, da ich selbst welche habe und würde mir auch komisch vorkomen sie anzunehmen grade weil ich selbst welche habe.

    - Früher war ich alle 3-4 Wochen bei Bekannten zu nem Pokerabend und die Frau von dem bei dem wir gespielt haben hat immer für alle gekocht. Oft hatte ich vorher schon gegessen und keinen Hunger. Und habe oft abgelehnt. (Ich könnte mich zwar auch irren aber) Irgendwie hatte ich das Gefühl das sie das als unhöflich empfunden hat... Später habe ich dann oft extra nix vorm pokern gegessen...

    Das ganze ist ja auch im Grunde kein wirklich Problem, aber irgendwie weiss ich nicht so recht ob mein natürliches Handeln (das dankende ablehnen in den meißten Fällen), auch das beste ist....

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • xxx
    Reaktionen
    164
    Punkte
    10.244
    Beiträge
    1.956
    Mitglied seit
    11. Mai 2011
    • 28. Oktober 2011 um 22:50
    • #5

    Lieber Maybe Buddha

    Ich bin überzeugt davon, das die natürliche Handlung in jedem Fall das beste ist. Ich bin ja schliesslich auch davon überzeugt, dass in jedem von uns ein Buddha steckt, welcher aber eben leider (noch) verborgen liegt. (siehe http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=7703)

    Deshalb wäre es, glaub ich auch falsch, das natürliche Handeln mit etwas konstruiertem zu verdecken. Wenn du Dir bei einer Handlung komisch vorkommst ist es wahrscheinlich besser sie nicht zu tun.

    Ich persönlich habe am meisten vertrauen in meine natürlichen An- und Absichten.

    Gruss Bakram

  • Maybe Buddha
    Themenautor
    Punkte
    12.645
    Beiträge
    2.478
    Mitglied seit
    6. August 2011
    • 28. Oktober 2011 um 23:00
    • #6
    Bakram:

    Lieber Maybe Buddha

    Ich bin überzeugt davon, das die natürliche Handlung in jedem Fall das beste ist. Ich bin ja schliesslich auch davon überzeugt, dass in jedem von uns ein Buddha steckt, welcher aber eben leider (noch) verborgen liegt. (siehe http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=7703)

    Deshalb wäre es, glaub ich auch falsch, das natürliche Handeln mit etwas konstruiertem zu verdecken. Wenn du Dir bei einer Handlung komisch vorkommst ist es wahrscheinlich besser sie nicht zu tun.

    Ich persönlich habe am meisten vertrauen in meine natürlichen An- und Absichten.

    Gruss Bakram

    Ich versteh schon was du meinst, aber so einfach ist es nun auch nicht... Für mich ist auch eine natürliche Handlung Fleisch zu essen...

    Natürliche Handlung ist für mich die, die, aus welchen Gründen auch immer, seid klein auf einkonditioniert ist. Das in uns allen ein Buddha "steckt" bedeutet nur das wir früher oder später alle in der Lage sein können, erleuchtet zu werden, wenn wir uns anstrengen. Dafür müssen aber erstmal unheilsame Gedanken, unheilsame Taten, rituelles Handeln und Konditionierungen abgelegt werden und vorher natürlich erkannt sein.

    Die von mir oben beschriebenen Situationen sind ja keine auf Leben und Tod oder so, nur klene Situationen die mir vor kurzem aufgefallen sind, bei denen ich mich trotz meines "natürlichen" Verhaltens irgendwie immer komisch fühle...

    Um nochmal auf das "Natürlich" und den "Buddha in uns" zurückzukommen... Ich denke schon das unser natürlicher Zustand nicht Buddha ist, sondern eher das Gegenteil, nämlich von Haben-wollen, Nicht-haben-wollen und Verblendung geetrieben zu sein. Undf wenn man das ablegt wird man erleuchtet. Wenn es anders wäre, wären ja alle Baby's "Little Buddha's" :D

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • xxx
    Reaktionen
    164
    Punkte
    10.244
    Beiträge
    1.956
    Mitglied seit
    11. Mai 2011
    • 29. Oktober 2011 um 20:49
    • #7

    Lieber Maybe Buddha

    Die Buddhistische Lehre ist ja gerade deswegen so genial, weil sie uns aufzeigt wie wir uns in vollkommene Wesen entwickeln können. Wir müssen uns nicht mal unbedingt beeilen, wir haben dazu viele tausend Lebenszeiten zur verfügung. Die Anleitung wie dies verwirklicht werden kann ist eigentlich recht einfach, dynamisch veränderbar entsprechend dem momentanen Entwicklungsstand und deshalb ziemlich unbestimmt formuliert (=edler achtfacher Pfad)
    Ihm zu folgen ist freiwillig, es gibt keine Strafen, man ist völlig frei in seiner Entscheidung wann man damit beginnt und wie konsequent man dabei vorgeht..
    Schau z.B. die fünf Silas: Sie lauten alle, ich gelobe mich darin zu üben.... Sie lauten nicht du darfst nicht, du sollst oder gar Du musst unbedingt etc, Es ist also mehr eine Absichtserklärung als eine Pflicht.

    Das war nun etwas theoretisch. Ich versuche es am Beispiel Fleischkonsum etwas anschaulicher zu machen:
    Fleisch essen ist nämlich auch meine natürliche Handlung. Wenn ich mir ein saftiges Steak nur schon vorstelle, läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Ich bin konditioniert (wie der Pavlov'sche Hund). Da dies meine natürliche Handlung ist, esse ich auch weiterhin Fleisch. Seit ich mich mit Buddhismus befasse habe ich aber mehr und mehr ein komisches Gefühl dabei, denn ich habe gemerkt, dass es auch anders geht. Aber obwohl es viele rationale intellektuelle Gründe gibt auf Fleisch zu verzichten ist es noch nicht in meine -ich nenne es mal- Gefühlswelt vorgedrungen und deshalb esse ich weiterhin Fleisch.
    Ich kenne zwar die Regel, habe sie aber nicht erfahren d.h sowohl rational wie auch emotional verinnerlicht. Es ist für mich nicht zu einer natürlichen Handlung geworden. Ich bin aber sicher das dies geschehen wird, es braucht halt noch etwas Zeit. Ich mache mich deswegen aber nicht verrückt. Sobald das komische Gefühl stärker wird als meine Lust auf Fleisch höre ich von selber damit auf, d.h. Es ist zur natürlichen Handlung geworden. Die Buddhanatur hat sich weiter entblösst.

    Noch etwas zur Buddhanatur: Es ist nicht so, dass wir als Buddhas geboren werden. Es steckt aber ein Buddhakeim eben ein tathagatha-gharba in jedem Wesen. Das heisst, wir haben alle die Anlagen, die Möglichkeit Buddha zu werden in uns; die Möglichkeit ein vollkommenes Wesen zu werden.
    Das Ende oder der Anfang des Fadens die zur Entwicklupng führt, kann jeder erkennen: Wenn Fragen auftauchen wie: Ist dies alles, ist da nicht mehr ? Was hat das alles für einen Sinn ? Etc. Hier beginnt die Arbeit des Entwickelns der Buddhanatur (entwickeln auch im Sinne von auswickeln oder entwirren).

    Lange Rede kurzer Sinn, resp auf Deine Entgegnung eingehend:
    Der natürliche Zustand ist veränderlich. Er verändert sich aufgrund des Buddhakeims in uns von selbst, wenn man ihm die Chance dazu gibt (Aufmerksamkeit) , allerdings braucht es u.U Geduld, aber wir haben ja Zeit.

    Gruss Bakram

  • Lirum Larum
    Reaktionen
    1.426
    Punkte
    38.141
    Beiträge
    7.209
    Einträge
    1
    Mitglied seit
    11. März 2008
    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 29. Oktober 2011 um 21:14
    • #8

    Also, ich sehe in diesem Thema viele mögliche Variationen, so dass eine allgemeingültige Aussage, wie ich es handhabe, nicht möglich ist. Es ist immer je nach dem und kommt drauf an.

    - Von "Natur aus" habe ich in dem Sinne eine eingebaute "Bescheidenheit". Schwedische Gene. In Schweden muss man drei mal anbieten, um herauszufinden, ob der andere hungrig ist oder nicht. Auch ich hab schon oft mit wirklich knurrendem Magen "Nein, danke" gesagt, weil ich mir nicht sicher war, ob ich als zusätzlicher Esser tatsächlich von Herzen willkommen war.
    Es gibt ja auch Leute, die bieten einem was an und sind dann enttäuscht, wenn man nimmt. Dann fühle mich mich erst recht nicht mehr wohl.

    - Geben und Nehmen hat mit einer gewissen Offenheit zueinander zu tun.
    Ich hab's schonmal erzählt früher, wie ich in einem Auto zusammen mit ein paar Novizen saß, die wohl von liebender Güte regelrecht durchdrungen waren - es war mir nicht möglich, irgendein Essen, das sie mir anboten, abzulehnen. Es kam so von Herzen und sie fütterten mich von Stockholm bis Kopenhagen durch. Sowas hab ich noch nicht erlebt.

    - Meine Schwiegermutter fährt in pommerscher Tradition alles auf, was sie hat (und noch mehr), wenn wir zu Besuch kommen. Ich musste aber lernen, da vorsichtig zu sein, denn sie stopft einen so voll, dass einem fürchterlich schlecht wird. Da ist eine Mischung aus Konsequenz und Freundlichkeit gefragt. Aber letztendlich ist sie selbst schuld, wenn sie nach meinem fünften "Ich kann keinen Kuchen essen" die große Kuchenplatte aufgefahren hat und entsetzt feststellen muss, dass niemand Kuchen essen will. :? Tut mir ja auch leid.

    - Da ich ja selber auch "Hausmutter" bin, kenne ich es auch umgekehrt: die Besuchskinder, zu denen ich ein liebevolles Gefühl entwickele, stopfen sich gern zu Mittag bei uns voll.

    Wenn ich aber jemandem etwas aus Höflichkeit anbiete - und der nimmt es an, obwohl er es überhaupt nicht haben wollte - sowas finde ich voll ätzend.
    Als ob es mein Lebensinhalt wäre, für alle Gemüse zu schnippeln :roll: Wenn sie den Salat gar nicht wollen, mach ich mir gern einen alleine und hab weniger Arbeit.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Romme
    Punkte
    40
    Beiträge
    6
    Mitglied seit
    28. Oktober 2011
    • 30. Oktober 2011 um 13:32
    • #9

    Früher habe ich mir darüber auch immer sehr viel Gedanken gemacht.
    Mittlerweile habe ich mir bei diesem, wie auch bei vielen verschiedenen Themen, angewöhnt nicht zu denken sondern einfach nur hinzuspüren.
    So merke ich meistens ob mir jemand gerne etwas gibt, ob er er gerne nimmt.

    Es grüßt

    Romme

  • Mirco
    Reaktionen
    46
    Punkte
    19.386
    Beiträge
    3.803
    Mitglied seit
    5. September 2011
    • 4. November 2011 um 13:54
    • #10
    Maybe Buddha:


    Sollte man eher bescheiden sein, selbst wenn man etwas möchte was angeboten wird und nicht der Gier nachgeben?
    Oder sollte man es annehmen wenn man es auch möchte?
    Oder sollte man es so oder so annehmen um dem anderen sein Dana zu ermöglichen (egal ob man es möchte oder nicht)? Oder ist das Dana des anderen so oder so schon getan durch sein Angebot, egal ob ich annehme oder nicht?


    Jemandem die Gelegenheit zum Geben zu lassen, zu ermöglichen,
    ist größer, heilsamer als dass eigene ICH-will-dies-ich-will-das.

    Du kannst es ja gleich weitergeben.


    Alles Gute (:

Ausgabe №. 133: „Rausch"

  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download