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Homosexualität und der Dalai Lama...

  • Dalai
  • 10. März 2011 um 20:09
  • Zum letzten Beitrag
  • sumedha
    Gast
    • 19. März 2011 um 14:31
    • #126

    Hallo,

    nach aufmerksamem suchen ist mir nicht gellungen den abgetrennten thread "Homosexualität und der Dalai Lama..." zu finden.
    sollte er wirklich im Bermuda - Dreieck gelandet sein, ist das nur in soweit schlimm, da manche handhabe dadurch transparent wird.

    ich bitte um klärung dieses sachverhaltes, wenn möglich ziemlich rasch.
    vielen dank _()_

  • Erdmaus
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    • 19. März 2011 um 15:04
    • #127
    Zitat

    Naja, ich bin sowie der Meinung, dass alle Religionen im Kern das gleiche aussagen...

    Der Meinung bin ich auch - alle Religionen sind im Kern gleich zurückgeblieben. Die eine mehr die andere ein bischen weniger :roll:

    Zitat

    Mich wundert es nur, dass ein mensch, der eigentlich der weltoffenste Mensch der Welt ist/sein soll, so negativ über uns Homosexuelle redet.

    Mich wundert das nicht. Man kann im Grunde den Großteil der buddhistischen Würdenträger (Lamas usw) als dekorierte (im warsten Sinne des Wortes) Vertreter zurückgebliebener Ansichten bezeichnen. Ich meine die glauben doch fast alle (Dalai Lama inklusive) noch an Orakel und anderen abergläubischen Krempel (und ganz sicher glaubt der Großteil noch daran, dass der Buddha übermenschliche Kräfte hatte) . Und wie es in jeder Religion nunmal so ist, bestimmen auch höchst anakronistische Vorstellungen zum Thema Sexualität die Köpfe ihrer Vertreter. Das ist völlig normal. Die meisten haben vermutlich noch nichtmal einen Schimmer wie sowas überhaupt geht, geschweige denn, was es bedeutet eine Liebesbeziehung zum gleichen Geschlecht zu haben. ^^
    Ich denke da muss man nicht zuviel drauf geben.

    Wichtig ist doch, dass wir als junge Generation im Geiste der Modernität und Aufgeklärtheit das Beste draus machen und uns vom alten Mief befreien. Bloß keinen übermotivierten Respekt vor Vertretern von Religionen. Eigenen Kopf einschalten und selbstständig agieren :)

    Grüße
    maus

  • Japanfan
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    • 19. März 2011 um 19:27
    • #128

    http://www.lama-ole-nydahl.de/fragen/?p=163

    "Solange sie sich gegenseitig gut behandeln und keine Krankheiten verbreiten, bin ich eigentlich nicht so sehr daran interessiert, was meine Schüler nachts machen. Ich bin nur froh, wenn sie morgens fröhlich aus dem Bett kommen"

    »Es gibt nur eine falsche Sicht:
    Der Glaube, meine Sicht ist die einzige richtige.« (Nagarjuna)

  • sumedha
    Gast
    • 19. März 2011 um 21:38
    • #129
    sumedha:

    Hallo,

    nach aufmerksamem suchen ist mir nicht gellungen den abgetrennten thread "Homosexualität und der Dalai Lama..." zu finden.
    sollte er wirklich im Bermuda - Dreieck gelandet sein, ist das nur in soweit schlimm, da manche handhabe dadurch transparent wird.

    ich bitte um klärung dieses sachverhaltes, wenn möglich ziemlich rasch.
    vielen dank _()_


    offensichtlich interessiert es hier niemenden das beiträge einfach so verschwinden....schon sehr seltsam...
    diese handhabe erinnert mich an die zeit vor 1982, als ich noch in rumänien lebte... das ich dann verließ um in Deutschland in "freiheit" zu leben :D

    einen schönen friedlichen abend :)

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 20. März 2011 um 14:19
    • #130

    Oder es gibt die Meinung, Homosexualität und Zen seien eh kein Thema? Ich wollte ihn erst wieder neu eröffnen und die Frage nochmal stellen - hatte dann aber doch keine Lust.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Peeter
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    • 20. März 2011 um 23:05
    • #131
    Helmut9:

    Glaube nicht das Du der Erste bist der mit meinem Fähnchen nicht mithalten kann. Du hast werde das Jetzige nicht verstanden noch das Vorige, Du reagierst nur auf Sensationen die Dir gefallen. Gaffer und Tränendrüse. Hättest Du genau gelesen hättest Du verstanden. Doch welch ein Glück es bleibt für Dich beim Alten. Und mich interessiert es nicht.
    Einen schönen Tag!
    Helmut

    Da bin ich ja mal baff .. wenn da nicht einer etwas sauer ist ;) . Auf was denn,.?
    Es liest sich wie eine Überreaktion und das lässt doch tief blicken. Und angeberisch noch dazu.
    Wobei denn nicht mithalten können ? Wenn mir vorgeworfen würde, was dir von Sumedha vorgeworfen wurde, dann würd ich bestimmt nicht so reagieren wollen. So arrogant.

  • Peeter
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    • 20. März 2011 um 23:10
    • #132
    Aiko:

    Der Buddhismus - das gibt es auch nicht.
    Und wäre es denn verwerflich, wenn der DL homosexuell wäre?

    _()_

    Nichts .. .wieso ?
    Aber den Buddhismus gibt es schon .. du weisst das ebenso wie ich .. es gibt diese Lehrrichtung (Glaubensrichtung?)
    Irgendwie muss ja nun mal alles eine Benennung haben :roll:

  • lelopa
    Gast
    • 25. März 2011 um 14:03
    • #133
    peeter:
    Aiko:

    Der Buddhismus - das gibt es auch nicht.
    Und wäre es denn verwerflich, wenn der DL homosexuell wäre?

    _()_

    Nichts .. .wieso ?
    Aber den Buddhismus gibt es schon .. du weisst das ebenso wie ich .. es gibt diese Lehrrichtung (Glaubensrichtung?)
    Irgendwie muss ja nun mal alles eine Benennung haben :roll:



    "es gibt keinen buddhismus nur buddhismen"
    - leider habe ich vergessen von wem dieses zitat stammt, aber es scheint dennoch wahr.....

  • Dalai
    Themenautor
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    13. Oktober 2010
    • 25. März 2011 um 18:06
    • #134
    Erdmaus:
    Zitat

    Naja, ich bin sowie der Meinung, dass alle Religionen im Kern das gleiche aussagen...

    Der Meinung bin ich auch - alle Religionen sind im Kern gleich zurückgeblieben. Die eine mehr die andere ein bischen weniger :roll:

    Aber trotzdem beschäftigst du dich mit etwas, deiner Meinung nach, im Kern Zurückgebliebenem, dem Buddhismus? Hm, ok...

    Meine Meinung ist eher, dass die "zurückgebliebenen" Elemente des Buddhismus nichts mit seiner Kernbotschaft zu tun haben.

  • Caput_Tiro
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    5. April 2011
    • 5. April 2011 um 16:50
    • #135

    Hallo liebe Mitwesen,

    Ich finde man sollte S.H. Dalai Lama, ebenso wie jedem anderen Wesen, eine eigene Meinung zugestehen. Das heißt, selbst wenn er gegen Homosexualität ist, so finde ich das schon in Ordnung. Man muß etwas nicht mögen um es zu tolerieren. Da ich einmal die große Freude hatte S.H. Dalai Lama persönlich zu sehen und ihm zu lauschen kann ich mir einfach nicht vorstellen dass er, selbst wenn eine persönliche Abneigung in ihm vorhanden sein sollte, irgendeinen Menschen aufgrund seiner Sexualität diskriminiert.

    Außerdem gibt es ja durchaus Gründe, welche eine ablehnende Haltung zur Homosexualität seitens buddhistischer Lehrer "rechtfertigen" könnten. Immerhin stellt der sexuelle Verkehr zwischen 2 Frauen oder 2 Männern die "Gier" und das fiktive "Ego" in den Vordergrund, wie manche glauben...

    Mich persönlich wird die Tatsache das S.H. Dalai Lama gleichgeschlechtlichen Sex und Liebe möglicherweise ablehnt jedenfalls weder an der Liebe zu meinem Freund zweifeln lassen, noch wird es etwas an meiner Bewunderung für diesen weisen Mann ändern.

    LG Tiro

  • Hanzze
    Gast
    • 5. April 2011 um 17:26
    • #136

    Dalai Lama vertritt wohl aus seiner Position heraus weniger seine eigene Meinung. Irgendwie stellt man sich gerne auf die selbe Ebene von Personen und die Wege sind unerschöpflich. Das Thema ist nur: heilsam oder unheilsam. Denn Weg entscheidet jeder selbst. Der Weg zwischen Hass und Gier ist nun mal ein einsamer Pfad. *schmunzel*

  • void
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    Buddh. Richtung
    Zen
    • 11. April 2011 um 16:57
    • Offizieller Beitrag
    • #137

    ich habe gelesen, dass die Ursache für die Haltung des Dalai Lama nicht im Buddhimus selbst liegt sondern in dem in der Kultur herrschenden physiologisch/energetischen Annahmen.

    Die traditionelle tibetische Vorstellung vom Körper ist in vielen Teilen mit dem verwandt, was in der chinesischen Medzin gelehrt wird: Aus dieser Sicht heraus, ist Homosexualität etwas was zu Ungesundheit für alle Beteiligten führt, weil es zu einem energetischen Ungleichgewicht (Stauung der männlichen Energie) bedeutet. Legt man eine solche Auffassung körperlicher Schädigung zugrunde, dann ist ja klar warum das verhementer abgelehnt wird als die blosse Aufstachelung von Begierde oder die sexuelle Beziehung zwischen Mann und Frau, die energtisch gesehen "Kräfte in ein Gleichgewicht bringt".

    Mir kommt das ähnlich abenteurlich vor wie der Glaube, dass Onanie zu einer Auflösung des Rückenmarks führt, aber es gibt ja zahlreiche Menschen die traditioneller tibetischer Medizin und ihrem enegetischen Menschenbild vertrauen.

  • berbahagia13
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    • 23. September 2012 um 15:58
    • #138

    Auch wenn der Thread anscheinend schon ewig nicht mehr "benutzt" wurde - steht der Buddhismus nicht eigentlich der Homosexualität sehr tolerant gegenüber?

    Für die, die wagen zu hoffen, gibt es auch Hoffnung.

  • Grund
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    • 23. September 2012 um 16:23
    • #139
    berbahagia13:

    Auch wenn der Thread anscheinend schon ewig nicht mehr "benutzt" wurde - steht der Buddhismus nicht eigentlich der Homosexualität sehr tolerant gegenüber?


    Keine Ahnung... in der tibetischen Lehre des Dalai Lama sind Anal- und Oralverkehr und Stimulation mit der Hand auf jeden Fall sexuelles Fehlverhalten ... 8)

    Und im Buddhismus allgemein ist Begierde auf jeden Fall nicht dienlich um zu erreichen, was es vermeintlich zu erreichen gibt

  • Jamyang
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    • 23. September 2012 um 17:45
    • #140

    Sexualität (und damit auch Homosexualität) wird im Buddhismus nicht grundsätzlich abgelehnt. Da der Dalai Lama Mönch ist, schaut da die Sache natürlich ein bisschen anders aus. Aber auch der Dalai Lama lehnt Homosexualität nicht pauschal ab. Ein Beispiel, das ich gefunden habe:

    Zitat

    Er fände nichts Schlimmes an Homosexualität, sagte er. Es ginge doch um die Qualität der Liebe, nicht um ihre Orientierung. Außerdem sei es für ihn eine Grundregel, andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Egal, um was es dabei geht.


    http://einestages.spiegel.de/static/authora…_gekichert.html

    Lehrer wie Lama Ole Nydahl sagen, dass das Thema völlig unbedeutend ist. Es hängt also vor allem von der Einstellung zur Sexualität allgemein ab. Ein Mönch hat dazu eben eine andere Einstellung als jemand, der seine Sexualität auch auslebt. Wichtig ist nur, dass man keine Anhaftung entwickelt und dass man nicht in Versuchung gerät seine Persönlichkeit über seine Sexualität zu definieren. Das wird insbesondere dann schwierig, wenn man aufgrund seiner Sexualität Ausgrenzung erfährt.

    "Ein ruhiger Geist lässt sich nicht aus der Fassung bringen, selbst wenn die gesamte Umgebung Ihnen feindlich gesinnt ist. Um seine Füße vor Dornen zu schützen, kann man nicht die gesamte Erde mit Leder bedecken" Dalai Lama XIV

  • berbahagia13
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    • 24. September 2012 um 14:59
    • #141

    hm... okay... weil ein argument, dass mich (nicht nur aber auch) vom buddhismus überzeugt hat, die toleranz war ^^

    Für die, die wagen zu hoffen, gibt es auch Hoffnung.

  • Jamyang
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    • 24. September 2012 um 15:27
    • #142
    Grund:


    Keine Ahnung... in der tibetischen Lehre des Dalai Lama sind Anal- und Oralverkehr und Stimulation mit der Hand auf jeden Fall sexuelles Fehlverhalten ... 8)

    Dazu hab ich einen ganz guten Text im Berzin-Archiv gefunden:

    Zitat

    Sexuell unangebrachte Körperöffnungen

    Auch beim Einschluss von Mund und Anus als unangebrachte Körperöffnungen hatte man zweifelsohne einen heterosexuellen Mann vor Augen, der bereits einen weiblichen Partner hatte. Aus buddhistischer Sicht wäre es die Langeweile und die Unzufriedenheit mit vaginalem Sex, die eine solche Person dazu gebracht hätte, oralen oder analen Sex zu machen. Ein solcher Mann hätte möglicherweise denken können, dass vaginaler Sex ein unzureichendes Mittel sei, um Vergnügen zu schenken und zu empfangen, oder aber dass es ein unzureichendes Mittel sei, um die eigene Liebe und Zuneigung auszudrücken. In beiden Fällen wäre das Verhalten von Unzufriedenheit motiviert gewesen, d.h. von einer Geisteshaltung, die unweigerlich zu Schwierigkeiten führt.

    Dies wird allerdings zu einer viel komplizierteren Frage, wenn wir diese Formen des Sexualverhaltens in Bezug auf homosexuelle Paare betrachten. Die Frage ist, ob diese Körperöffnungen von Natur aus unangebracht sind oder aber nur spezifisch bezogen auf bestimmte Personen in bestimmten Situationen. Denen, die sagen, dass der Mund und der Anus als sexuelle Öffnungen problematisch seien, weil sie schmutzig sind, kann man entgegnen, dass dieser Einwand auch auf die Vagina bezogen werden könnte. Dies ist kein einfaches Thema.

    Doch was, wenn es um die Sexualität einer Person geht, die vom Hals abwärts gelähmt ist? Die einzige Form von Sex, die einer solchen Person offen steht, ist Oralsex. So denke ich, um es noch einmal zu sagen, dass wir, was „angebracht“ und was „unangebracht“ ist, in Bezug auf spezifische Personengruppen unterscheiden müssen. Mir scheint nicht, dass man sagen könnte, es sei zwanghaft, wenn eine Person, die vom Hals abwärts gelähmt ist, Oralsex hat.


    Fragen der buddhistischen Sexualethik

    Natürlich zeichnet sich Homosexualität nicht durch Oral- und Analverkehr aus, sondern durch gleichgeschlechtliche Liebe. Und als Ausdruck dieser Liebe kann homosexueller Geschlechtsverkehr nicht abgelehnt werden. Natürlich ist es auch möglich völlig sexuell enthaltsam eine homosexuelle Beziehung zu führen, dann hätte auch der Dalai Lama kein Problem damit. Aber das ist genauso zwanghaft und spricht der Sexualität eine Bedeutung zu, die sie gar nicht haben sollte.

    Einen Abschnitt höher steht auch etwas über den Dalai Lama und seine Einstellung zur Homosexualität. Anscheinend ist er bereit entsprechende Passagen in den Texten in Frage zu stellen.

    "Ein ruhiger Geist lässt sich nicht aus der Fassung bringen, selbst wenn die gesamte Umgebung Ihnen feindlich gesinnt ist. Um seine Füße vor Dornen zu schützen, kann man nicht die gesamte Erde mit Leder bedecken" Dalai Lama XIV

  • Syia
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    • 24. September 2012 um 15:46
    • #143

    Wie sah es denn vor 2.500 Jahren überhaupt mit der Einstellung der indischen Kultur zur Homosexualität aus ? Gibt es dazu Quellen ?

  • Simo
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    • 24. September 2012 um 16:02
    • #144
    Syia:

    Wie sah es denn vor 2.500 Jahren überhaupt mit der Einstellung der indischen Kultur zur Homosexualität aus ? Gibt es dazu Quellen ?

    Ja die gibtes ^^ schau mal:

    Zitat

    Nach kurzer Recherche trifft man im hinduistischen Kulturkreis auf den Begriff des tritiya-prakriti, womit das Dritte Geschlecht gemeint ist. Vorschnell werden darunter Eunuchen verstanden, eine kleine, aber sehr auffällige Bevölkerungsgruppe Indiens (die Hijras), deren Mitglieder in Frauenkleidern gekleidet zu Anlässen wie Hochzeiten und Kindsgeburten gerufen werden (oder auch ungefragt kommen), Segnungen geben und dafür Spenden fordern. Sie sind auch in Zügen anzutreffen, wo sie durch die Abteile gehen und einen Beitrag der Fahrgäste einfordern. An der Situation der Hijras lässt sich der Abstieg der indischen Gesellschaft beobachten, was die Behandlung von Nicht-Heterosexuellen angeht, denn die Eunuchen, die man äußerlich den Transsexuellen und Transvestiten zuordnen kann, wurden früher in Höfen und Palästen angestellt und waren in den Künsten beschäftigt. Ihr gesellschaftliches Ansehen war hoch, ihre Stellung etabliert. Vor allem durch den viktorianischen Einfluss in der Kolonialzeit wurde eine Umdeutung des Begriffes des Dritten Geschlechts vorgenommen, indem er auf die kleine Gruppe der Eunuchen eingegrenzt wurde und eine pejorative Bedeutung erhielt. Der Grund dafür war, die natürliche Akzeptanz von Homosexualität der vedischen Kultur zu beenden und diese auch begrifflich aus dem Bereich des gesellschaftlich Anerkannten zu verbannen. Geblieben von der ehemaligen Achtung vor dem Dritten Geschlecht ist die Angst der indischen Bevölkerung vor den Flüchen der Hijras. Da die Mitglieder des Dritten Geschlechts zum nichtreproduktiven Teil (den napumsakas) der Bevölkerung gehören und deshalb weniger in materielle Tätigkeiten eingebunden sind, wird ihnen eine grundlegende Nähe zu künstlerischen und spirituellen Tätigkeiten nachgesagt. In diesem Sinne werden sie als „halbheilig“ betrachtet und es herrscht gesellschaftlicher Konsens darüber, dass ihre Segnungen wirksame Kraft besitzen, genauso wie ihre Flüche jedoch. Sie sind deshalb auch immer noch gern gesehene Gäste bei feierlichen Anlässen, wo sie singen und ihre Segnungen aussprechen. Durch den Abstieg innerhalb der indischen Gesellschaft sind sie allerdings gezwungen, ihre Flüche in öffentlichen Plätzen wie in Zügen anzudrohen, um überhaupt überleben zu können.
    Ursprünglich jedoch wurde der Begriff des tritiya prakriti (Drittes Geschlecht) in einer weiten Definition auf alle nichtrepoduktiven Gruppen der Bevölkerung angewandt, also auf Bisexuelle, Homosexuelle, Transsexuelle, Intersexuelle und auch Asexuelle. Im Kamasutra ist eine Reihe von Typisierungen und Kategorisierungen der verschiedenen Gruppen des Dritten Geschlechts zu finden, die minutiös die physischen und psychologischen Merkmale der verschiedenen „napumsakas“ beschreiben, inklusive einer Verortung in bestimmte Berufsgruppen. Dort lassen sich auch Analysen von Intersexualität finden, welches seit den 1980er Jahren wissenschaftlich untersucht wird.
    Was die Homosexualität im Speziellen angeht, so werden sowohl die männlichen Mitglieder dieser Gruppe als auch die weiblichen beschrieben und nach charakterlichen Merkmalen unterschieden. Sie erhalten durch die Erwähnung in den Schriften einen festen Platz innerhalb der Gesellschaft. Zum Beispiel wird das Friseur- und Barbierhandwerk als eine natürliche Beschäftigung für homosexuelle Männer beschrieben, während lesbischen Frauen (die savarinis) das Recht gegeben wurde, aus dem vorherrschenden Paradigma, dass Frauen unter der Obhut eine Mannes zu leben haben, auszubrechen und sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen durften. In größeren Städten gab es spezielle Viertel, die der Gemeinschaft des Dritten Geschlechts vorbehalten waren und wo sie wie in einer Art Parallelgesellschaft lebten. Viele Regeln wurde auf sie nicht in der gleiche Weise angewandt wie auf Heterosexuelle; so verurteilt beispielsweise die traditionelle Rechtsgrundlage Indiens, die Manu-Samhita, den Ehebruch bei Heterosexuellen wesentlich strenger, als sexuelle Vergehen im Bereich der Homosexualität. Gurus (spirituelle Lehrer und Lehrer im Allgemeinen) erkannten die Zugehörigkeit zum Dritten Geschlecht im Laufe der Kindheit und Jugend ihrer Schüler und stellten sich in der Erziehung und Ausbildung darauf ein. Da nach der vedischen Astrologie die Planetenkonstellationen, die für Zugehörigkeit zum Dritten Geschlecht stehen, auch auf spirituelle Fähigkeiten hindeuten, wurden diese Schüler oft als Priester ausgebildet und eingesetzt, vorausgesetzt, sie konnten und wollten im Zölibat leben.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Syia
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    • 24. September 2012 um 16:12
    • #145

    Interessant. Hast du auch Informationen darüber, wie das dritte Geschlecht dann im Buddhismus " integriert" wurde ?

  • Simo
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    • 24. September 2012 um 16:20
    • #146
    Syia:

    Interessant. Hast du auch Informationen darüber, wie das dritte Geschlecht dann im Buddhismus " integriert" wurde ?

    Ich weiß nichts genaues darüber. Aber ich bin mir sicher, dass Buddha sie in den Orden aufnahm, wenn sie die Mönchsregeln befolgten.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Syia
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    • 24. September 2012 um 16:22
    • #147
    Simo:

    Ich weiß nichts genaues darüber. Aber ich bin mir sicher, dass Buddha sie in den Orden aufnahm, wenn sie die Mönchsregeln befolgten.

    Genau in die Richtung zielte meine Frage. :D

  • Grund
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    • 24. September 2012 um 16:27
    • #148
    Jamyang:
    Grund:


    Keine Ahnung... in der tibetischen Lehre des Dalai Lama sind Anal- und Oralverkehr und Stimulation mit der Hand auf jeden Fall sexuelles Fehlverhalten ... 8)

    Dazu hab ich einen ganz guten Text im Berzin-Archiv gefunden:

    Zitat

    Sexuell unangebrachte Körperöffnungen

    ...

    Natürlich zeichnet sich Homosexualität nicht durch Oral- und Analverkehr aus, sondern durch gleichgeschlechtliche Liebe.


    Verstehe, und da werden dann nur Händchen gehalten 8)

  • Jamyang
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    • 24. September 2012 um 16:30
    • #149

    Ich sag ja, das wäre ziemlich zwanghaft. Wobei es auch Menschen geben soll, die keinerlei sexuelle Bedürfnisse haben. Die können trotzdem liebevolle Partnerschaften führen.

    Es werden aber ja keine Partnerschaften aufgrund sexueller Bedürfnisse eingegangen (im Normalfall) sondern aufgrund von Liebe. Der Sex ist dann nur eine Ausdrucksform dieser Liebe.

    "Ein ruhiger Geist lässt sich nicht aus der Fassung bringen, selbst wenn die gesamte Umgebung Ihnen feindlich gesinnt ist. Um seine Füße vor Dornen zu schützen, kann man nicht die gesamte Erde mit Leder bedecken" Dalai Lama XIV

    Einmal editiert, zuletzt von Jamyang (24. September 2012 um 16:33)

  • Lirum Larum
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    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 24. September 2012 um 16:31
    • #150
    Grund:
    Jamyang:

    ...

    Natürlich zeichnet sich Homosexualität nicht durch Oral- und Analverkehr aus, sondern durch gleichgeschlechtliche Liebe.


    Verstehe, und da werden dann nur Händchen gehalten 8)


    Vielleicht ist Händchen halten ja bei manchen Leuten von höherer Relevanz?
    Da kannst Du mit Sonnenbrille schlecht hinter blicken.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


    Einmal editiert, zuletzt von Lirum Larum (24. September 2012 um 16:32)

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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