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Unterbewusstsein

  • Lucky Luke
  • 1. Oktober 2021 um 21:40
  • Zum letzten Beitrag
1. offizieller Beitrag
  • Lucky Luke
    Gast
    • 1. Oktober 2021 um 21:40
    • #1

    Im Buddhismus gibt es zwar verschiedene Ebenen von Bewusstsein, aber sowas wie ein Unterbewusstsein gibt es wohl nicht oder doch?

    Oder ist Unterbewusstsein letztlich nur ein Mangel an Bewusstheit? Also ein Mangel an Achtsamkeit?

    Wenn die Werbestrategen jedoch bestimmte Produkte platzieren soll es unser Unterbewusstsein ansprechen. Also, muss ja doch irgendwas dran sein am "Unterbewusstsein". Also, dass es doch mehr ist wie ein "Mangel von Bewusstheit".

    Was meint ihr?

  • Schmu
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    • 1. Oktober 2021 um 21:55
    • #2

    In der Psychologie ist damit ja nicht ein Mangel an Bewusstheit gemeint, sondern ein Bereich des Bewusstseins, der subtil / unterschwellig "in der Tiefe" wirkt.

    Ich würde schon sagen, dass auch das Unterbewusstsein in der Buddhalehre vorkommt. Da wird das vielleicht anders genannt, aber das was Unterbewusstsein genannt wird, ist ja auch ein Teil, auf den ich mit Hilfe der Buddhalehre stoße. Wenn ich sehr achtsam und still werde (z,B, in der Meditation oder Zazen), dann ist meine Aufmerksamkeit geschärft für Bereiche, die normalerweise nicht so leicht zu bemerken sind, die sich dem Alltagsbewusstsein mehr entziehen.

  • user9999
    Gast
    • 1. Oktober 2021 um 22:14
    • #3
    Sherab:

    Im Buddhismus gibt es zwar verschiedene Ebenen von Bewusstsein, aber sowas wie ein Unterbewusstsein gibt es wohl nicht oder doch?

    Zumindest in einigen Mahayana und einigen Vajrayana-Schulen gibt es das Speicherbewusstsein.

    Ich lese gerade einen Text über Longchen Rabjams Ratschläge, Krankheit mit auf den Pfad zu nehmen. Darin steht folgender Satz:

    Zitat

    Two thousand years before western psychology was theorizing about the subconscious mind,

    Buddhists had espoused a model of conscious and subconscious mind. Due to past actions, latent

    tendencies may lie in wait in a sub-conscious sub-stratum, waiting to ripen in the future. This

    Zitat

    Zweitausend Jahre bevor die westliche Psychologie Theorien über das Unterbewusstsein aufstellte,

    vertraten die Buddhisten ein Modell des bewussten und des unterbewussten Geistes. Aufgrund vergangener Handlungen können latente

    aufgrund vergangener Handlungen latente Tendenzen im Unterbewusstsein schlummern, die darauf warten, in der Zukunft zu reifen. Diese

    Übersetzung mit deepl.com

    Sherab:

    Oder ist Unterbewusstsein letztlich nur ein Mangel an Bewusstheit? Also ein Mangel an Achtsamkeit?

    Ich denke nicht. In der Terminologie, die mir vertraut ist, spricht man weniger vom Unterbewusstsein als vom Unbewussten und dem Vorbewussten. In letzterem sind Inhalte gespeichert, die problemlos abgerufen werden können und somit verfügbar sind.

    Im Unbewussten befindet sich - je nachdem, wen man liest, noch sehr viel mehr. Am meisten wahrscheinlich bei Carl-Gustav Jung. :grinsen:

    Sherab:

    Wenn die Werbestrategen jedoch bestimmte Produkte platzieren soll es unser Unterbewusstsein ansprechen. Also, muss ja doch irgendwas dran sein am "Unterbewusstsein".

    Da geht es m.E. um subliminale Inhalte. Wenn wir eine Situation wahrnehmen, gibt es unglaublich viele Reize, die wir zwar wahrnehmen, aber nicht bewusst. Das Bewusstsein entscheidet, was richtig ist und bewusst wahrgenommen wird, die subliminalen Inhalte werden zwar aufgenommen, gelangen aber nicht ins Bewusstsein, weil das wegen der Masse zu einer Reizüberflutung führt.

    Hier setzt Werbung an. Intuition übrigens auch.

  • Igor07
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    • 1. Oktober 2021 um 22:42
    • #4

    @svea . Danke, das interessiert mich sehr!

    Ich denke , das ist doch gut so. Aus der Sicht der biolgischen Evolution es wäre doch total kontraproduktiv, wenn wir absolut alles, was in unserem Keller schlummert ( nach dem C.G. Jung so wie "Archetype(n)") zutage ---auf die Oberfäche zu fördern. Jung hatte doch wie die akute Psychose deswegen selbst bekommen, wenn man seine Autobiographie liest.

    Auch von der Seite der Evolution wir brauchen als alle Tieren auch, so wie den unstillbaren Durst, egal nach was, das Hauptziel..weiter Gene zu geben. Wenn man es aus rein buddhistischen Perspektive betrachtet , dann Dukkha ist absolut normaler "Phänomen", er sichert sozusagen das unsere Überleben als Homo Sapiens.

    Dass dieser Durst uns ver-narr-t, das ist doch die andere Seite.

    Ich denke, wenn man genug tief buddelt, oder sehr lang und intensiv meditert, es könnte auch nichts immer zur Gesundheit führen.

    Das ist doch der Preis, welcher wir als die Menschen für die Selbsterkenntnis bezahlen.

    Wie im Film "Matrix", wäre es nichts besser, weiter zu schlummern? Denn die Wahrheit über die Wirklichkeit (Realität), wie sie ist, kann nichts nur sehr schmerzhaft sein, es schadet uns im rein wie "Evolution-Biologischem" Sinne.

    LG._()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Schmu
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    • 1. Oktober 2021 um 22:45
    • #5
    svea:

    Zumindest in einigen Mahayana und einigen Vajrayana-Schulen gibt es das Speicherbewusstsein.

    Es gibt ein Buch von TNH, Grundlagen buddhistischer Psychologie, das sich ziemlich von dem unterscheidet, was ich sonst so von ihm kenne. Darin geht es genau darum, um das Speicherbewusstsein. Nicht nur darum, es wird alles minutiös aufgedröselt: Geisteszustände, Wahrnehmung, Nicht-Wahrnehmung, gespeicherte Samen, individuelle und kollektive Samen, Manas, Sphäre des Erkennens, Subjekt und Objekt, usw. usw.

    Das Buch beginnt mit 50 Versen, die zunächst vorgestellt und dann im Einzelnen erklärt werden.

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

  • user9999
    Gast
    • 1. Oktober 2021 um 22:55
    • #6
    Igor07:

    Jung hatte doch wie die akute Psychose deswegen selbst bekommen, wenn man seine Autobiographie liest.

    Dem möchte ich widersprechen. :)

    Also, in seinen "Gedanken, Erinnerungen und Träumen" beschreibt er im Kapitel "Die Auseinandersetzung mit dem Unbewussten" einen von ihm sehr bewusst initiierten Prozess, sich mit unbewussten Inhalten auseinanderzusetzen.

    Letztendlich ist daraus das Rote Buch entstanden, ein großartiges Werk, das er mit eigenen Bildern und seiner eigenen Kalligraphie verfasst hat.

    Dieses rote Buch ist die Basis der von ihm begründeten modernen Tiefenpsychologie, die letztendlich sogar bis in unser Alltagsleben hineinwirkt.

    Jung war sich während der ganzen Zeit im Klaren, was er da tut und warum.

    Seine Aktion war bewusst und von seinem Willen gesteuert. Ein Wahn, eine Psychose, ist etwas ganz Anderes in meinen Augen.

    In dem Zusammenhang sehr empfehlenswert für die, die es interessiert: Der Film "Nachtmeerfahrten" (gibt es wahrscheinlich auf youtube) und ein Interview mit einer seiner bekanntesten Schülerinnnen, Verena Kast über das Rote Buch:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Das Rote Buch selbst kann man auch in vielen Bibliotheken ausleihen (es kostet ein Heidengeld, wiegt 7 Kilo und hat ein riesiges Format). Ich habe das kurz nach seinem Erscheinen getan und kann das nur weiter empfehlen. Allein die Bilder sind unglaublich faszinierend.

  • user9999
    Gast
    • 1. Oktober 2021 um 23:06
    • #7
    Schmu:
    svea:

    Zumindest in einigen Mahayana und einigen Vajrayana-Schulen gibt es das Speicherbewusstsein.

    Es gibt ein Buch von TNH, Grundlagen buddhistischer Psychologie, das sich ziemlich von dem unterscheidet, was ich sonst so von ihm kenne. Darin geht es genau darum, um das Speicherbewusstsein. Nicht nur darum, es wird alles minutiös aufgedröselt: Geisteszustände, Wahrnehmung, Nicht-Wahrnehmung, gespeicherte Samen, individuelle und kollektive Samen, Manas, Sphäre des Erkennens, Subjekt und Objekt, usw. usw.

    Das Buch beginnt mit 50 Versen, die zunächst vorgestellt und dann im Einzelnen erklärt werden.

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

    Schmu, ich kann nicht mehr liken, weil ich mich der No-Like-Gruppe angeschlossen habe. Deswegen gibt es meinen Daumen jetzt hier: :like:

    Jetzt wollte ich gerade begeistert anmerken, dass er noch ein weiteres Buch genau darüber geschrieben hat, und es dir empfehlen. Es hätte geheißten "Aus Angst wird Mut". Aber das ist das gleiche Buch. :lol:

    Das finde ich ziemlich Klasse, wie er u.a. die Bewusstseine anhand dieser Verse erläutert und es auch in einen Bezug zur Praxis bringt.

    Danke für das Foto. Ich habe das Buch ewig nicht mehr in der Hand gehabt, dank dir jetzt aber wieder. :rose:

  • Igor07
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    • 1. Oktober 2021 um 23:12
    • #8

    Liebe @svea , das stimmt , es hatte es echt überwunden, eher so wie ins die echte "Kreativität" transzendiert. Ich habe auf russich und auf deutsch gelesen... Er schreibt so, dass er manchmal nur so sich "erden" sollte, um in den normlen Alltag zurechtzukommen...


    Zitat

    Jung hat darin nicht nur seine Visionen und Tagträume in akribischen Handzeichnungen skizziert, sondern das Œuvre auch wie ein Mönch mit der Abschrift von Bibelzitaten geheiligt und so gewissermassen autorisiert. Schon die feierliche Übertragung seiner Texte von den Notizbüchern auf Pergament war ein ritueller Akt. Gleichwohl ist dieses Stundenbuch eines Mystikers an der Grenze zum Wahn nie zur Veröffentlichung bestimmt gewesen. Aufgrund der privaten Natur dieser Aufzeichnungen hatte Jung bestimmt, es möge im Familienbesitz verbleiben.


    In der Tat ist der «Liber Novus» das Ergebnis eines Selbstexperiments, das aus einer schweren Lebenskrise hervorging


    So fasste er den Entschluss, «seinen Mythos kennenzulernen», und unterzog sich einem Exerzitium, das am ehesten den Halluzinationen eines LSD-Trips vergleichbar ist. Eine Initialzündung für diesen Rausch ohne Drogen war eine Wachphantasie, die Jung im Jahr 1913 auf einer Zugfahrt nach Schaffhausen überfiel. Er sah, wie Europa von einer Flutwelle überrollt wurde, «der Kontinent ertrank in Strömen von Blut». Als sich dieselbe Vision später noch einmal wiederholte, glaubte er, einer Psychose nahe zu sein.


    Shamdasani ist in seiner Einleitung äusserst bemüht, das «Rote Buch» in einem psychohistorischem Kontext zu verorten und Jungs eigenen Verdacht, manischen Schüben ausgesetzt zu sein, zu zerstreuen.

    Doch auch ein Betrachter, dem das erstaunliche Traktat letzten Endes ein Buch mit sieben Siegeln bleibt, kann von der phantastischen Gestaltung all der christlichen und gnostischen, buddhistischen und hellenistischen,

    mystischen oder auch psychotischen Gesichte

    nicht unbeeindruckt bleiben. «Das Rote Buch» ist eine Reise in den abenteuerlichen Kosmos der nächtlichen Seele der Welt.



    Alles anzeigen

    Die Nachtseite der Seele | NZZ

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    • 1. Oktober 2021 um 23:19
    • #9
    svea:

    Schmu, ich kann nicht mehr liken, weil ich mich der No-Like-Gruppe angeschlossen habe. Deswegen gibt es meinen Daumen jetzt hier: :like:

    Ich überlege das auch stark in letzter Zeit, Likes komplett aufzugeben. Aber ich befürchte genau DAS, dass ich dann per Antwort mein Like zum Ausdruck bringe, wenn mir ein Beitrag besonders gefällt / ins Auge springt. :lol:


    svea:

    Jetzt wollte ich gerade begeistert anmerken, dass er noch ein weiteres Buch genau darüber geschrieben hat, und es dir empfehlen. Es hätte geheißten "Aus Angst wird Mut". Aber das ist das gleiche Buch. :lol:

    Genau, das Buch heißt auch Aus Angst wird Mut. Ich finde den Titel nicht so besonders, deshalb habe ich den Untertitel genannt. :oops:


    svea:

    Das finde ich ziemlich Klasse, wie er u.a. die Bewusstseine anhand dieser Verse erläutert und es auch in einen Bezug zur Praxis bringt.

    Danke für das Foto. Ich habe das Buch ewig nicht mehr in der Hand gehabt, dank dir jetzt aber wieder. :rose:

    Das Buch ist klasse. Es hat auch mir gut gefallen. Nicht immer einfach zu lesen (die menschliche Psyche ist eben auch sehr komplex), aber da stecken wirklich Verständnis-Schätze und jede Menge AHA-Momente drin.

  • Igor07
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    • 1. Oktober 2021 um 23:23
    • #10
    Zitat

    Jung durchlebt nach eigenen Angaben von 1913 bis 1918 eine tiefe psychische Krise und bezeichnet diese als eine „seelische Nachtmeerfahrt“.

    Schmu ... danke, ich werde es bestimmt kaufen._()_

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  • Igor07
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    • 1. Oktober 2021 um 23:32
    • #11
    svea:

    Die Auseinandersetzung mit dem Unbewussten" einen von ihm sehr bewusst initiierten Prozess,

    Das wollte ich mir nichts verkneifen, liebe @svea ...*lach*

    Ich bin bestimmt kein Jung, aber ich habe es auch so wie "bewusst initiiert".

    Die Details ich würde bei mir vorbehalten, um nichts sofort gesperrt zu werden.

    Gut doch, das hatte echt meine miese Stimmung erhellt, danke sehr.(::)(::rose:

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  • user9999
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    • 1. Oktober 2021 um 23:36
    • #12

    Igor07 : Ich habe Jungs Autobiographie hier gerade vor mir und interpretiere das, was in dem entsprechenden Kapitel über die Entstehung des Roten Buches steht, anders und weitaus weniger melodramatisch als die Journalistin der NZZ.


    Schmu:

    Ich überlege das auch stark in letzter Zeit, Likes komplett aufzugeben. Aber ich befürchte genau DAS, dass ich dann per Antwort mein Like zum Ausdruck bringe, wenn mir ein Beitrag besonders gefällt / ins Auge springt. :lol:

    Ich mache das jetzt einmal, damit ich es der Allgemeinheit mal mitgeteilt habe. :grinsen: Ich kenne das aus keinem anderen Forum, dass man Likes verteilt, und wir leben auch alle noch. :grinsen:

    Und manchmal finde ich einen Beitrag so Klasse, dann nehme ich mir auch die Zeit, ihn explizit wertzuschätzen. :)

    Schmu:

    Genau, das Buch heißt auch Aus Angst wird Mut. Ich finde den Titel nicht so besonders, deshalb habe ich den Untertitel genannt. :oops:

    Ja, die Deutschen haben es nciht so mit guten Titeln. Das Original heißt "TRansformation from the Base", was auch eine komplett andere Bedeutung hat als dieses Angst- und Mut-Gedöns.

    Er hat ja auch noch ein anderes Buch mit ähnlicher Thematik geschrieben, "die Heilkraft buddhistischer Psychologie". Wahrscheinlich musste man dann beide irgendwie so anders betiteln, dass man sie auseinanderhalten kann. :lol:

  • void
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    • 1. Oktober 2021 um 23:40
    • Offizieller Beitrag
    • #13
    Sherab:

    Im Buddhismus gibt es zwar verschiedene Ebenen von Bewusstsein, aber sowas wie ein Unterbewusstsein gibt es wohl nicht oder doch?

    Oder ist Unterbewusstsein letztlich nur ein Mangel an Bewusstheit? Also ein Mangel an Achtsamkeit?

    Bei Freud hat das Unterbewusstsein viel mit "Verdrängung" zu tun. Zu bestimmten Aspekten von uns können wir uns gegenüber anderen und uns selbst bekennen, während wir andere Aspekte von uns vor anderen und uns selber verstecken.

    Verdrängung hat also mit Unaufrichtigkeit und Selbstlüge zu tun. Von daher steht es wohl im Buddhismus nahe bei Unwissenheit/Ignoranz.

    Das Unterbewusstsein, das die Werbung anspricht, hat damit wenig zu tun - da geht es wohl einfach - eher technisch - um Wahrnehmungsschwellen.

  • Igor07
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    • 1. Oktober 2021 um 23:45
    • #14
    svea:

    Er hat ja auch noch ein anderes Buch mit ähnlicher Thematik geschrieben, "die Heilkraft buddhistischer Psychologie"

    So ist auch sehr schönes Buch zum Thema.

    Psychotherapie & Buddhismus | Arbor Verlag

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    • 1. Oktober 2021 um 23:54
    • #15
    Zitat

    Nach dem Bruch mit Freud zog er sich für längere Zeit aus dem öffentlichen Leben zurück und erforschte die Bilder seines eigenen Innenlebens. Über Jahrzehnte malte und zeichnete er archetypische Symbole und Gestalten in roteingebundene Kladden. Jung wollte nicht, dass seine Visionen bekannt wurden, weshalb sie erst 50 Jahre nach seinem Tod als das «Rote Buch» veröffentlicht wurden.

    Aber ich wollte es doch nichts weiter vertiefen, ich habe fast den ganzen Jung durchgelsen, von A bis Z...

    Und ich brauche es nichts hier zu beweisen.

    Also, @svea , es hatte bestimmt nichts so unmittelbar mit dem Buddhismus zu tun.

    Sorry...

    LG.:)

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    • 1. Oktober 2021 um 23:59
    • #16
    void:

    Verdrängung hat also mit Unaufrichtigkeit und Selbstlüge zu tun

    Nichts immer, void ... Sie hat auch rein wie "schützende" Funktion.

    Das beste Beispiel wäre dann F. Nietzsche.

    Der hatte die Grenze überschritten... und es war kein Zurück mehr.

    LG.

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    • 2. Oktober 2021 um 00:05
    • #17

    Auch Zen mit dem Zugang zum Jung:

    Der wahre Mensch ohne Rang und Namen: Zen im Westen : Wartenweiler, Dieter: Amazon.de: Bücher

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    • 2. Oktober 2021 um 00:18
    • #18
    Sherab:

    Im Buddhismus gibt es zwar verschiedene Ebenen von Bewusstsein, aber sowas wie ein Unterbewusstsein gibt es wohl nicht oder doch?

    Im Theravada gibt es den Bhavanga.[lz]

    Dieser unterbewußte Daseinsstrom ist eben das, was die Psychologen als Unterbewußtsein, auch als das Unbewußte oder die Seele, bezeichnen.[/lz]

    Hier gibt es auch Beschreibungen dazu.


    [lz]

    Der Begriff Bhavanga kommt von bhava + anga, mit anga = „ein Teil“. Somit bedeutet Bhavanga: “ein Teil des Bhava“[/lz]

    Bhava wird oft mit "werden" übersetzt, bhavanga ist eine Bedingung des Werdeprozesses. Es dürfte auch einen Zusammenhang geben mit dem sogenannten Speicherbewusstsein.

    Mit Metta, mukti.


  • user9999
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    • 2. Oktober 2021 um 00:20
    • #19

    Das ist sehr interessant, mukti , vielen Dank für den Link!

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    • 2. Oktober 2021 um 00:25
    • #20

    Nur zum Schluss, das spricht mich an:

    Zitat

    »Es kam mir oft vor«, so beschrieb Jung selber seine damalige Krise, »als ob riesige Blöcke auf mich herunterstürzten. Ein Donnerwetter löste das andere ab.«

    In dieses Chaos von Träumen und Visionen versuchte Jung in einem Akt der Selbstheilung Ordnung zu bringen. Die einzige Möglichkeit dazu war seine Wissenschaft. Stern: »Dem Ansturm der entfesselten Dämonie des Unbewußten ausgesetzt, mußte Jung eigenhändig das Werkzeug schmieden, das den dräuenden Geisterspuk bannen und ihn vor geistiger Umnachtung retten sollte.«

    Wotans Erwachen - DER SPIEGEL

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    • 2. Oktober 2021 um 00:30
    • #21
    Zitat

    Hier, in der Chittamatra-Schule, ist, anstatt von einer Grundlage, die in allen Leben als geistiges Bewusstsein vorhanden ist, von einem sogenannten grundlegenden Bewusstsein die Rede. Natürlich stimmt man dem Vorhandensein von geistigem Bewusstsein zu, jedoch wird gesagt, es würde sich dabei nicht um die Grundlage der Zuschreibung für das Selbst handeln oder um das, was den Barcode des Selbst enthält. Vielmehr ist es das grundlegende Bewusstsein (Skt. Alayavijnana); auf Deutsch bezeichnet man es mitunter als „Speicherbewusstsein.“ Das ist die Grundlage der Zuschreibung der Tendenzen von Karma, Erinnerungen und allen möglichen Dingen. Jedenfalls handelt es sich um die gleiche Vorstellung, bei der sich der Barcode des Selbst und das Selbst auf Seiten dieser Grundlage der Zuschreibung befinden, die eine Art von Bewusstsein ist.

    Chittamatra, Svatantrika und Prasangika: Das Selbst — Study Buddhism

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    • 2. Oktober 2021 um 00:35
    • #22
    Zitat

    DAS BASIS- ODER SPEICHERBEWUSSTSEIN:

    Dieses Bewusstsein wird auch Alaya-Bewusstsein genannt. Wir kennen den Ausdruck von "Himalaya", wobei "him" Schnee bedeutet und "alaya" Wohnort, Wohnsitz oder Adresse. In dieses Bewusstsein kommt also alles hinein, was wir erleben, erfahren, gesagt, getan und gedacht haben. Alles, was wir verschieben oder von dem wir meinen, "dieses eine Mal ist wohl nicht so schlimm", wird bei der Heimatadresse ebenso als Eindruck abgelegt.

    Auf der einen Seite ist unser ganzes Leben von den noch nicht gereinigten Eindrücken geprägt, die aus allen Zeiten dort noch warten, wieder aufzutauchen und unser Leben zu bestimmen. Andererseits ist das unsere einzige Chance: Je mehr wir in jedem Moment achtsam sind, Nützliches für andere und uns tun und viel meditieren, umso schneller wird dieses Bewusstsein mit positiven, nicht mehr störenden und damit nützlichen Eindrücken gefüllt. Gleichzeitig können schwierige Eindrücke durch Reinigungsmeditationen entfernt werden, bevor Bedingungen auftreten, die negatives Karma zum Reifen bringen.

    Deshalb erfährt man ja auch zum Beispiel während der Zeit der Diamantgeist-Meditationen oftmals schwierige äußere und innere Situationen, die aber harmlos im Vergleich zu dem sind, als wären sie mit der vollen Wucht der Bedingungen ohne diese Diamantwegmittel über uns hereingebrochen.

    Das Speicherbewusstsein bestimmt unsere karmischen Tendenzen, auch über dieses Leben hinaus. Da es keine Größe hat, sind unendlich viele Eindrücke möglich. Diese sind in ständiger Bewegung: Neues wird gespeichert, durch die ständige geistige Bewegung treten auch alte Eindrücke wieder heraus und werden, wenn sie positiv waren, als Freude oder Glück erlebt, waren sie negativ, als Leid. Diese Eindrücke werden als Wirkung in Zukunft auftreten; die Entscheidung, ob wir sie als angenehm oder unangenehm bzw. leidvoll erfahren werden, treffen wir jetzt!

    "Simplify your life" war nicht nur ein Bestseller in den Bücherlisten, diesen Satz hätte Buddha auch sagen können.

    Je mehr wir unser Leben vereinfachen mit dem Blickpunkt auf das Glück der anderen, umso weniger werden wir von Schwierigkeiten abgelenkt, die bis zur Erleuchtung auftauchen werden. Das ist es, was Lama Ole mit folgendem Satz meint, "Wenn man die Kaffeetasse nicht mehr schüttelt, damit alles klar widerspiegeln kann, erkennt man alles ohne Schleier."

    Die Methoden Buddhas zielen als erstes und am stärksten auf das 7. BEWUSSTSEIN, das immer weniger Kraft bekommt, indem das Ich als Illusion erfahren wird.

    Das wird Befreiung genannt. Gleichzeitig füllt sich das Speicherbewusstsein mehr und mehr mit guten Eindrücken. In der Zeit zwischen Befreiung und Erleuchtung schwächen sich konzeptuelle Schleier immer weiter ab; die guten Eindrücke im Speicherbewusstsein verdrängen nach und nach die störenden. Ab der achten Bodhisattvastufe sind diese nur noch sehr subtil vorhanden.

    Ist das Speicherbewusstsein völlig gereinigt, haben sich dadurch sämtliche karmische negative Schleier aufgelöst und Erleuchtung ist das Ergebnis.

    Alle Bewusstseinsarten werden zur Bewusstheit, ungetrennt vom Raum, jenseits vom Ich, den Störgefühlen und konzeptuellen Schleiern.

    Das strahlende Licht hat, wenn wir auf das Bild vom Anfang zurückkommen, alle Filme vernichtet und den Blick freigegeben auf das, wie die Dinge wirklich sind.

    Übrigens: Die acht Bewusstseinsarten sind auch nur ein Konzept und existieren nicht wirklich!

    Alles anzeigen

    Buddhismus Heute: Wie der relative Geist funktioniert

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  • cinnamon
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    • 2. Oktober 2021 um 07:28
    • #23
    mukti:
    Sherab:

    Im Buddhismus gibt es zwar verschiedene Ebenen von Bewusstsein, aber sowas wie ein Unterbewusstsein gibt es wohl nicht oder doch?

    Im Theravada gibt es den Bhavanga.

    [lz]

    Dieser unterbewußte Daseinsstrom ist eben das, was die Psychologen als Unterbewußtsein, auch als das Unbewußte oder die Seele, bezeichnen.

    [/lz]

    Hier gibt es auch Beschreibungen dazu.

    [lz]

    Der Begriff Bhavanga kommt von bhava + anga, mit anga = „ein Teil“. Somit bedeutet Bhavanga: “ein Teil des Bhava“

    [/lz]

    Bhava wird oft mit "werden" übersetzt, bhavanga ist eine Bedingung des Werdeprozesses. Es dürfte auch einen Zusammenhang geben mit dem sogenannten Speicherbewusstsein.

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    Interessant hier wäre: In welchen Sutten kommt der Begriff "bhavanga" oder seine Abwandlung vor? Ich selbst finde nichts. :?

  • mukti
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    • 2. Oktober 2021 um 08:34
    • #24
    cinnamon:
    mukti:

    Im Theravada gibt es den Bhavanga.

    [lz]

    Dieser unterbewußte Daseinsstrom ist eben das, was die Psychologen als Unterbewußtsein, auch als das Unbewußte oder die Seele, bezeichnen.

    [/lz]

    Hier gibt es auch Beschreibungen dazu.

    [lz]

    Der Begriff Bhavanga kommt von bhava + anga, mit anga = „ein Teil“. Somit bedeutet Bhavanga: “ein Teil des Bhava“

    [/lz]

    Bhava wird oft mit "werden" übersetzt, bhavanga ist eine Bedingung des Werdeprozesses. Es dürfte auch einen Zusammenhang geben mit dem sogenannten Speicherbewusstsein.

    Interessant hier wäre: In welchen Sutten kommt der Begriff "bhavanga" oder seine Abwandlung vor? Ich selbst finde nichts. :?

    Alles anzeigen

    In den Sutten kommt der Begriff nicht vor, nur im Abhidhamma (im Patthāna);


    [lz]

    bhavanga-sota, -citta

    Ersterer Begriff (bhavanga-sota) wird erklärt als 'die die Bedingung zum Dasein bildende (unterbewußte) Strömung', letzterer (bhavanga-citta) als das die Bedingung zum Dasein bildende (Unter-) Bewußtsein: bhavanga = bhava anga (kārana). Beide Begriffe werden nur ganz vorübergehend in Patthāna erwähnt, sind aber sehr häufig in den Kommentaren anzutreffen.[/lz]

    Mit Metta, mukti.


  • cinnamon
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    • 2. Oktober 2021 um 08:38
    • #25

    Ja danke Dir. Habe es hier auch gerade gelesen im 1. Kommentar von Bh. Thanissaro Pabhassara Sutta: Luminous

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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