1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Buddhismus
  3. Anfängerbereich

Wie automatisieren sich Verhaltensänderungen?

  • Jin
  • 25. Februar 2021 um 11:47
  • Zum letzten Beitrag
  • Jin
    Themenautor
    Reaktionen
    94
    Punkte
    754
    Beiträge
    120
    Mitglied seit
    22. April 2018
    • 25. Februar 2021 um 11:47
    • #1

    Hallo,

    Ich bin zwar schon (mit Pause) etwas länger hier, sehe mich aber nach wie vor nicht über den Anfänger-"Status" hinaus. Weshalb ich das Thema in diesen Bereich geschrieben habe.

    Mein Problem ist (wohl neben meiner Ungeduld, wofür auch dieser Thread ein Beispiel ist) dass ich immer wieder unbemerkt in alte Verhaltensweisen (Ver-Urteilen, negative Emotionen anderen Gegenüber, sich über jemandens Verhalten aufregen, abwerten, etc.) zurück rutsche.

    Ich merke, dass es mir selbst und für meinen eigenen Inneren Frieden sehr gut tut, mich an buddhistische "Übungsregeln", Ansichten, etc. (tut mir leid, ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben könnte) zu halten. Es gibt mir mehr Achtsamkeit, mehr Ausgeglichenheit, mehr Harmonie, mehr inneren Frieden. Sprich, ich sehe es weniger als "Muss" oder Vorgabe mich daran zu halten, sondern ich möchte es auch selbst, als eigens gewollte Verhaltensänderung.

    Aber im Alltag automatisiert sich das irgendwie (bisher) nicht. Wenn ich mir diese Aspekte bewusst mache, funktioniert es eine Zeit lang (scheinbar) ganz gut, auch was Selbstdisziplin angeht. Und auch eigene Gedanken oder Reaktionen zu reflektieren, bevor ich sie evtl. rauslasse. Irgendwann geht es über in "Aus den Augen, aus dem Sinn" und ich bin wieder im ursprünglichen Verhaltenskreislauf, bestehend aus mangelnder Nachsicht, aus Ärger, und all solchem negativen Ballast.

    Im Moment versuche ich es mit einer Art Spickzettel, mehrere A4 Blätter wo ich die für mich wichtigsten Grundlagen und Ansichten aufgeschrieben habe. Das liegt an für mich relevanten Punkten, z.B. vor meiner Tastatur, am Fernseher, auf dem Küchentisch. Damit ich bevor ich z.B. auf etwas oder jemanden reagiere, vorher nochmal inne halte, meine Reaktion reflektiere und überdenke. Anstatt unbedacht, manchmal auch übertrieben, direkt auf irgendwas zu reagieren.

    Mir ist klar, dass es eine gewisse Anzahl an Widerholungen braucht, bis sich ein gewünschtes Verhalten festigt und automatisiert. Und während ich zurück in früheren Verhaltensmustern bin, habe ich die Widerholungen des gewünschten Verhaltens natürlich nicht. Ich bräuchte irgendwie im Alltag eine Art Erinnerung, die mich immer wieder auf die gewünschten Veränderungen aufmerksam macht, damit ich da nicht immer wieder davon abschweife.

    Wie habt ihr das geschafft, dass sich solche buddhistischen Übungsregeln und Ansichten in eurem Alltag bei euch automatisiert haben?

    Liebe Grüße, Jin. :tee:

  • Noreply
    Reaktionen
    5.402
    Punkte
    81.772
    Beiträge
    15.203
    Mitglied seit
    24. Juni 2011
    • 25. Februar 2021 um 12:18
    • #2

    Meine "Aha-Erlebnis" war mit einer "M"verpakung auf einem Randstreifen. Zu der Zeit beschäftigte ich mich mit dem Sinn eines Zengartens. Also fiel mir diese Verpackung einer Mahlzeit richtig ins Auge. Hab mich erstmal sofort über den Übeltäter geärgert und dann wurde das unterbrochen von: "Wenn es dich stört nimm es weg." "Nee mach ich nicht hab ich nicht weggeschmissen." "Na dann sieh es als Zengarten, alles ist an seinem Platz."

    Mir wurde klar, dass es auf mich ankommt wie ich die Welt sehe. Mir kam die Frage auf, hab ich das schon mal gemacht? Natürlich nie! und sofort hatte ich meine "Sünden" präsent. Ab da hab ich nichts mehr in die Umwelt geworfen und wenn ich das wollte war das sofort das "M" im Zengarten in meinem Erinnern.

    Das funktioniert auch bei Menschen verhalten, dass mich nervt: Hast du das jemals gemacht? Natürlich nie. .....

    Die eigene Nase ist sehr viel näher als die eines anderen. Das erweckt das Mitgefühl mit mir und das Mitleiden mit anderen.

  • Aravind
    Reaktionen
    5.204
    Punkte
    31.094
    Beiträge
    5.156
    Mitglied seit
    15. September 2017
    • 25. Februar 2021 um 12:28
    • #3
    Jin:

    Wie habt ihr das geschafft, dass sich solche buddhistischen Übungsregeln und Ansichten in eurem Alltag bei euch automatisiert haben?

    Ich denke, das hat zwei Ebenen:

    Die offensichtliche: Durch geduldige, liebevolle, ständige Wiederholung, gerne mit Unterstützung einer Sangha und einem Lehrer.

    Die unbewusste: Wenn man bestimmte Verhaltensweisen hat, die man verändern will, dann ist auch die Frage, woher kommen die. Hat man die "einfach" nur eingeübt, oder gibt es tiefer liegende Gründe, warum man sich so verhält.

    Ein Beispiel: Ich nasche vor allem aus Gewohnheit und Genuss. Wenn ich abnehmen will, dann zwinge ich mich dazu, drei oder vier Tage nicht zu naschen, danach ist das ein Selbstläufer, das Bedürfnis nach Süßem wird dann viel geringer.

    Wenn jetzt aber jemand nascht, um etwas zu kompensieren, beispielsweise das Gefühl, nicht geliebt zu werden, dann wird so ein "fasten" zur ständigen Tortur, weil ein anderes, indirektes Bedürfnis nicht gedeckt wird.

    Deshalb halte ich nicht nur die ständige Praxis, sondern eben auch die Einsichten dabei in die eigenen Verhaltensmuster, und das Erkennen von Unbeständigkeit, für sehr wichtig.

    Wenn es mir in einer Lebensphase gerade schwer fällt, Achtsamkeit im Alltag zu praktizieren, dann benutze ich eine App auf meinem Handy, die etwa alle 10 Minuten eine Glocke ertönen lässt.

    Und nie vergessen: Viele Verhaltensweisen haben wir über Jahrzehnte eingeübt. Das dauert, die durch andere zu ersetzen.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Jin
    Themenautor
    Reaktionen
    94
    Punkte
    754
    Beiträge
    120
    Mitglied seit
    22. April 2018
    • 25. Februar 2021 um 12:28
    • #4
    Ellviral:

    "Wenn es dich stört nimm es weg."

    Also ist die ganze Welt wie ein Zen Garten? So zusagen, entweder ändere ich etwas das mich stört; Oder wenn ich es nicht ändern möchte, hab ich kein Grund mich darüber aufzuregen?

    Ellviral:

    Das funktioniert auch bei Menschen verhalten, dass mich nervt:

    Das ist ein interessanter Gedanke. Mich stört mein Verhalten, aber warum hänge ich daran fest? ...

    Vielen Dank für die gedanklichen Anstöße!

    Liebe Grüße, Jin. :tee:

  • Jin
    Themenautor
    Reaktionen
    94
    Punkte
    754
    Beiträge
    120
    Mitglied seit
    22. April 2018
    • 25. Februar 2021 um 12:32
    • #5
    Aravind:

    Wenn jetzt aber jemand nascht, um etwas zu kompensieren, beispielsweise das Gefühl, nicht geliebt zu werden, dann wird so ein "fasten" zur ständigen Tortur, weil ein anderes, indirektes Bedürfnis nicht gedeckt wird.

    Also du meinst damit, wenn das entsprechende Verhalten (Hinter-)Gründe hat, dass man erst dort ansetzen müsste, weil sonst das Verhalten immer wieder kommt um z.B. etwas dadurch zu kompensieren?

    Aravind:

    Viele Verhaltensweisen haben wir über Jahrzehnte eingeübt. Das dauert, die durch andere zu ersetzen.

    Ja da klopft dann wieder meine Ungeduld an...>20 Jahre eingefahrene Denk- und Verhaltensweisen sollen sich am Besten in (maximal) einer Woche in Luft auflösen und ändern. So wie wenn man sich über viele Jahre 10 KG mehr anfuttert und dann möchte, dass das bestenfalls in 4 Wochen alles wieder abgenommen ist. :nosee:

    Liebe Grüße, Jin. :tee:

  • Jin
    Themenautor
    Reaktionen
    94
    Punkte
    754
    Beiträge
    120
    Mitglied seit
    22. April 2018
    • 25. Februar 2021 um 12:36
    • #6

    Oh mann ich ägere mich gerade über mich selbst...wo es doch bei diesen 6 Stufen heißt, dass man als erstes bei sich selbst anfangen soll. Also auch sich selbst gegenüber Nachsicht, Mitgefühl, Geduld, etc. zu geben. Da hapert es dann schon bei der Umsetzung der 1. Stufe, während ich schon gedanklich bei der 6. Stufe bin, indem ich das Verhalten der ganzen Welt gegenüber anwenden können möchte.

    Liebe Grüße, Jin. :tee:

  • Noreply
    Reaktionen
    5.402
    Punkte
    81.772
    Beiträge
    15.203
    Mitglied seit
    24. Juni 2011
    • 25. Februar 2021 um 12:41
    • #7
    Jin:
    Ellviral:

    "Wenn es dich stört nimm es weg."

    Also ist die ganze Welt wie ein Zen Garten? So zusagen, entweder ändere ich etwas das mich stört; Oder wenn ich es nicht ändern möchte, hab ich kein Grund mich darüber aufzuregen?

    Es geht darum, dass ich das jetzt ohne einen Gedanken in die Tonne werfen kann. Ganz selbstverständlich. Wenn ich mir bewusst werde, dass ich das auch mach gemacht habe, wird mir klar, dass ich mich nicht über den Fremden aufrege, sondern eigentlich über mich und mein, jetzt auf andere projiziertes Verhalten. Die Projektion auf andere was nur mich was angeht, wird mir klar und das macht meine Verhalten dann angemessen und nicht mehr impulsiv von meinen Vorstellungen abhängig wir andere in meinen Augen zu sein haben.

    Es gibt keine "automatische" Verhaltensänderung. Jede Handlung bedarf der Prüfung, ob sie angemessen ist. Anfangs braucht das Zeit, bei all dem Karma (Nicht angemessene Handlungen in der Vergangenheit) das ich angesammelt habe, aber das geht, wenn man bei der Übung sich selber zu sehen im Beispiel der Anderen sehr schnell.

  • Aravind
    Reaktionen
    5.204
    Punkte
    31.094
    Beiträge
    5.156
    Mitglied seit
    15. September 2017
    • 25. Februar 2021 um 12:47
    • #8
    Jin:

    Also du meinst damit, wenn das entsprechende Verhalten (Hinter-)Gründe hat, dass man erst dort ansetzen müsste, weil sonst das Verhalten immer wieder kommt um z.B. etwas dadurch zu kompensieren?

    Ja, aber ohne das "erst". ;) Wichtig erscheint mir, dass einem das bewusst ist, und dass man sich nicht frustrieren lässt, wenn manche Veränderungen sehr viel Zeit brauchen. Die Hintergründe offenbaren sich mit der Zeit schon, wenn man konsequent praktiziert, meistens in Form von Widerstand.

    Jin:

    Ja da klopft dann wieder meine Ungeduld an...>20 Jahre eingefahrene Denk- und Verhaltensweisen sollen sich am Besten in (maximal) einer Woche in Luft auflösen und ändern. So wie wenn man sich über viele Jahre 10 KG mehr anfuttert und dann möchte, dass das bestenfalls in 4 Wochen alles wieder abgenommen ist.

    Willkommen im Club! Das geht den meisten so. Ungeduld ist übrigens auch Widerstand, weil es die eigene Entschlossenheit untergräbt. :)

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Noreply
    Reaktionen
    5.402
    Punkte
    81.772
    Beiträge
    15.203
    Mitglied seit
    24. Juni 2011
    • 25. Februar 2021 um 12:54
    • #9

    OT

    Da hast Du mir auch eine "Hinweis" gegeben auf die letzten Worte des Buddha das Ananda zuerst Zuflucht zu sich nehmen dann zur Lehre, dann zur Gemeinschaft nehmen soll. Das so erst bei mir Erkenne, dann die Lehre zu Rate ziehen und dann auf die Gemeinschaft zugehen, die ich ja durch nicht Zuflucht zu mir und der Lehre nehmen verletzt habe.

    Auch wird klar das Ananda nicht zum Buddha gehen soll, schon weil der ja jetzt stirbt, weil Ananda sehr anhängt an den Buddha. Das ist wie ein Chorsänger der sich ganz auf die Noten konzentriert und nicht weiß was er da singt. Ananda hat zwar alle Reden parat, aber um sein Verhalten zu ändern, muss er verstehen, was er da für einen Schatz hat. Die Worte an seinem Leben prüfen hat Ananda nicht gemacht, weil er ja sicher bei Buddha war.

    OT

  • Deepa
    Reaktionen
    1.027
    Punkte
    11.812
    Beiträge
    2.144
    Mitglied seit
    13. Juni 2020
    • 25. Februar 2021 um 13:06
    • #10

    Hallo Jin

    Ein praktischer Tipp: Du könntest Dir ein paar verurteilende Gedanken notieren und sie dahingehend analysieren, welche Bedürfnisse darunter liegen.

    Z.B. „Das kann doch nicht sein, dass ich immer wieder die selben Verhaltensweisen an den Tag lege. Mich und andere verurteile, abwerte....ich ärgere mich über mich selbst...“

    Wenn ich das für mich übersetze, verstehe ich es so: „Mir ist Entwicklung wichtig. Mir ist wichtig, mir und anderen Menschen wohlwollend(er) zu begegnen - mich und sie so anzunehmen, wie sie gerade sind.“


    Entwicklung. Annahme. Wertschätzung. Verbindung. Das sind die Bedürfnisse, die mir spontan dazu einfallen.

    Trifft es das in etwa?

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • DAN8
    Reaktionen
    6
    Punkte
    51
    Beiträge
    8
    Mitglied seit
    24. Februar 2021
    • 25. Februar 2021 um 13:57
    • #11

    Hallo Jin,

    ich bin ja auch ein "Anfänger", wenn man das so nennen möchte :), aber würde gerne etwas dazu schreiben:

    Ich habe mal in einem Buch von dem wunderbaren Thich Nhat Hanh etwas über das "Speicherbewusstsein" und das "Geistbewusstsein" gelesen.

    Dabei ist das "Speicherbewusstsein" ähnlich dem Unterbewusstsein. Dieses Bewusstsein benötigt viel Geduld und Zeit um "transformiert" zu werden. Während man mit dem "Geistbewusstsein" ständig arbeiten kann und man in jedem Moment die Chance hat dieses in eine positive Richtung zu verändern. Beide Bewusstseinsformen "arbeiten" aber zu jeder Zeit in Wechselwirkung.

    Also vllt. solltest du deinem Speicherbewusstsein einfach mehr Zeit geben :)_()_ (ich habe da allerdings auch meine Probleme mit:D)

    Ich hoffe mein Beitrag kann weiterhelfen und ich verwechsel da jetzt nicht etwas....ansonsten gerne korrigieren;)

    Sonnige und herzliche Grüße,

    Daniel

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.891
    Punkte
    45.896
    Beiträge
    7.755
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 25. Februar 2021 um 16:21
    • #12

    Hallo Jin,

    Jin:

    Mein Problem ist (wohl neben meiner Ungeduld, wofür auch dieser Thread ein Beispiel ist) dass ich immer wieder unbemerkt in alte Verhaltensweisen (Ver-Urteilen, negative Emotionen anderen Gegenüber, sich über jemandens Verhalten aufregen, abwerten, etc.) zurück rutsche.

    Ich merke, dass es mir selbst und für meinen eigenen Inneren Frieden sehr gut tut, mich an buddhistische "Übungsregeln", Ansichten, etc. (tut mir leid, ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben könnte) zu halten. Es gibt mir mehr Achtsamkeit, mehr Ausgeglichenheit, mehr Harmonie, mehr inneren Frieden. Sprich, ich sehe es weniger als "Muss" oder Vorgabe mich daran zu halten, sondern ich möchte es auch selbst, als eigens gewollte Verhaltensänderung.

    Trotz jahrelanger Erkenntnis und Übung klopfen diese Dämonen gerade in letzter Zeit wieder an.

    Ohne das Wissen, wie wichtig eine Verhaltensänderung ist, wäre es mir nicht möglich, das Thema zu bearbeiten. Und während ich jetzt schreibe, weiß ich auch, warum ich dieses Verhalten wieder vor Augen habe. Ich bin nämlich oftmals sehr ungeduldig und ungerecht Menschen gegenüber, die "unsere Werkzeuge" nicht zur Verfügung haben. Nicht, weil sie nicht könnten, sondern weil sie meinen, es (also Buddhas Lehre) nicht zu brauchen. Und das ärgert mich. Dann werde ich überheblich und denke "ja, kein Wunder, dass Du nicht weiterkommst". Gerade während ich jetzt schreibe wird mir diese Lehre klar. Ich komme natürlich auch nicht weiter, wenn ich die anderen derart im Blick habe. Es wird mir vor Augen geführt, dass ich genauso bin wie die, die ich verurteile.

    _()_ Danke.

    Jin:

    Wie habt ihr das geschafft, dass sich solche buddhistischen Übungsregeln und Ansichten in eurem Alltag bei euch automatisiert haben?

    Durch Ergründen der Ursachen, so wie Aravind schreibt.

    Aravind:

    Die unbewusste: Wenn man bestimmte Verhaltensweisen hat, die man verändern will, dann ist auch die Frage, woher kommen die. Hat man die "einfach" nur eingeübt, oder gibt es tiefer liegende Gründe, warum man sich so verhält.

    Das ist eine gute Idee.

    Aravind:

    Wenn es mir in einer Lebensphase gerade schwer fällt, Achtsamkeit im Alltag zu praktizieren, dann benutze ich eine App auf meinem Handy, die etwa alle 10 Minuten eine Glocke ertönen lässt.

    Ich habe früher immer nach der Zengeschichte "Hakuin" gerufen. Also: Hakuin rief sich selbst und antwortete entsprechend. So rufe ich auch mich: Allerdings nicht Monika, sondern auch Hakuin. Und dann bin ich wieder auf dem Weg.

    Und das werde ich jetzt auch mal wieder machen.

    Danke für den Thread, Jin :heart:_()_

  • Jin
    Themenautor
    Reaktionen
    94
    Punkte
    754
    Beiträge
    120
    Mitglied seit
    22. April 2018
    • 25. Februar 2021 um 16:44
    • #13
    Deepa:

    Du könntest Dir ein paar verurteilende Gedanken notieren und sie dahingehend analysieren,

    Finde ich einen guten Vorschlag, danke. Das würde auch Unruhe in Form von Stress/Druck/Hektik nehmen die Situation direkt analysieren können zu müssen. Durch das Notieren kann ich zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht auch mit mehr Abstand und klareren Gedanken, nochmal darauf zurück kommen und analysieren. Und dadurch in gleichem Zug auch zu Aravinds und Ellvirals Tipp kommen, mich zu hinterfragen was das mit mir zu tun hat. Womit ich dann auch wieder mehr bei mir selbst wäre.

    DAN8:

    Ich hoffe mein Beitrag kann weiterhelfen

    Auf jeden Fall schon Mal dahingehend, dass ich mich über die Begriffe informieren werde, vielen Dank! :)

    Ellviral:

    muss er verstehen, was er da für einen Schatz hat.

    Das ist mir jetzt auch wieder erst hinterber bewusst geworden. So gesehen ist es ja schon ein Fortschritt, dass ich mir über meine Unzulänglichkeiten bewusst bin und, dass ich daran etwas ändern möchte. Auch ist es ein Fortschritt, dass ich trotz "Rückfälle" in früheres Verhalten immer wieder zu meinen Änderungswünschen zurück kehre und dran bleibe.

    Von daher hatte ich wohl meinen Fokus auch wieder auf das Negative gelegt (die Rückfälle in ursprüngliches Verhalten) ohne dabei die auch vorhandenen Fortschritte zu beachten. Abstand nehmen von der Gier...ich war/bin zu gierig darin, voran kommen zu wollen und verliere dadurch den eigentlichen Weg aus den Augen.

    Irgendwie komme ich mir gerade ziemlich blöd vor, weil meine ganzen momentanen Erkentnisse die ganze Zeit schon vor mir auf dem Papier stehen, in Form der Hindernisse, der Mulas, die Unermesslichkeiten. Das ist wie in Ellvirals Beispiel, man sollte eben auch verstehen was da auf dem Zettel steht. Es ist schon faszinierend in meiner Vorstellung, wie jemand wohl sein mag der zu all diesen Inhalten von selbst gekommen ist, der all das gelebt hat. Das kommt mir fast schon übermenschlich vor und beeindruckt mich ziemlich.

    Liebe Grüße, Jin. :tee:

  • Jin
    Themenautor
    Reaktionen
    94
    Punkte
    754
    Beiträge
    120
    Mitglied seit
    22. April 2018
    • 25. Februar 2021 um 16:55
    • #14
    Monikadie4.:

    sondern weil sie meinen, es (also Buddhas Lehre) nicht zu brauchen. Und das ärgert mich. Dann werde ich überheblich und denke "ja, kein Wunder, dass Du nicht weiterkommst".

    Das kenne ich leider von mir auch. :(

    Manchmal habe ich das Bedürfnis, anderen die Inhalte dieser Lehre auch nahe bringen zu wollen, weil ich möchte dass es ihnen vielleicht auch so viel helfen kann wie mir. Und ich verstehe es dann nicht, wenn andere es nicht verstehen oder direkt ablehnen. Als ob man ihnen (übertrieben gesagt) die Lösung für all ihre Probleme direkt vor die Nase hält und sie sehen es nicht.

    Genau denselben Gedanken "Kein Wunder, dass du..." hatte ich kürzlich auch. Da schrieb ich über die Inhalte nach denen ich für mich lebe und was sie mir bringen. Als Antwort kam dann in etwa so etwas wie: "Ich sehe kein Problem an Alkohol; Man braucht doch keine extra Regel dafür seinem Partner nicht fremd zu gehen; Zu Lügen kann man eh nicht verhinder; Ich mag keine Regeln die mir vorschreiben was ich tun oder lassen soll;..." Gleichzeitig kam ich mir aber abwertend vor, weil ich meinen Weg für "was besseres" halte.

    Ich finde es Wahnsinn, was ihr mir hier alles an Tipps, Ratschlägen und auch einen Schatz an euren eigenen Erfahrungen mit auf den Weg gegeben habt. :heart: Danke!

    Liebe Grüße, Jin. :tee:

  • Noreply
    Reaktionen
    5.402
    Punkte
    81.772
    Beiträge
    15.203
    Mitglied seit
    24. Juni 2011
    • 25. Februar 2021 um 17:10
    • #15
    Jin:
    Deepa:

    Du könntest Dir ein paar verurteilende Gedanken notieren und sie dahingehend analysieren,

    Finde ich einen guten Vorschlag, danke. Das würde auch Unruhe in Form von Stress/Druck/Hektik nehmen die Situation direkt analysieren können zu müssen. Durch das Notieren kann ich zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht auch mit mehr Abstand und klareren Gedanken, nochmal darauf zurück kommen und analysieren. Und dadurch in gleichem Zug auch zu Aravinds und Ellvirals Tipp kommen, mich zu hinterfragen was das mit mir zu tun hat. Womit ich dann auch wieder mehr bei mir selbst wäre.

    DAN8:

    Ich hoffe mein Beitrag kann weiterhelfen

    Auf jeden Fall schon Mal dahingehend, dass ich mich über die Begriffe informieren werde, vielen Dank! :)

    Ellviral:

    muss er verstehen, was er da für einen Schatz hat.

    Das ist mir jetzt auch wieder erst hinterber bewusst geworden. So gesehen ist es ja schon ein Fortschritt, dass ich mir über meine Unzulänglichkeiten bewusst bin und, dass ich daran etwas ändern möchte. Auch ist es ein Fortschritt, dass ich trotz "Rückfälle" in früheres Verhalten immer wieder zu meinen Änderungswünschen zurück kehre und dran bleibe.

    Von daher hatte ich wohl meinen Fokus auch wieder auf das Negative gelegt (die Rückfälle in ursprüngliches Verhalten) ohne dabei die auch vorhandenen Fortschritte zu beachten. Abstand nehmen von der Gier...ich war/bin zu gierig darin, voran kommen zu wollen und verliere dadurch den eigentlichen Weg aus den Augen.

    Irgendwie komme ich mir gerade ziemlich blöd vor, weil meine ganzen momentanen Erkentnisse die ganze Zeit schon vor mir auf dem Papier stehen, in Form der Hindernisse, der Mulas, die Unermesslichkeiten. Das ist wie in Ellvirals Beispiel, man sollte eben auch verstehen was da auf dem Zettel steht. Es ist schon faszinierend in meiner Vorstellung, wie jemand wohl sein mag der zu all diesen Inhalten von selbst gekommen ist, der all das gelebt hat. Das kommt mir fast schon übermenschlich vor und beeindruckt mich ziemlich.

    Alles anzeigen

    Das erlangen und alle Proben sind bei mir immer zugänglich. Ich muss mich oder jemand muss mich nur nach Ereignissen fragen. Dann warte ich ein bisschen Gedankenlos und dann strömen sie ein die Wirklichkeiten. Es ist nicht übermenschlich sich die Befreiung zu erarbeiten. Es ist übermenschlich die Menschen zu ertragen, die ganz genau wissen, das alles was ich erreicht habe, ihrem Glauben nach Unsinn ist. Aber auch da hilft: "Wenn es dich stört, heb es doch auf!"

  • Jin
    Themenautor
    Reaktionen
    94
    Punkte
    754
    Beiträge
    120
    Mitglied seit
    22. April 2018
    • 26. Februar 2021 um 08:19
    • #16
    Ellviral:

    "Wenn es dich stört, heb es doch auf!"

    Das finde ich, auch über das ursprünglich gemeinte Aufheben hinweg, gut zusammen gefasst. So wie man auch sich störende Verhaltensweisen aufheben (im Sinne von nichtig machen, aufgeben) kann.

    "Wenn es dich stört, heb es auf" schreib ich mir mit auf mein A4 Blatt (sofern ich darf?)

    Liebe Grüße, Jin. :tee:

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.891
    Punkte
    45.896
    Beiträge
    7.755
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 26. Februar 2021 um 08:50
    • #17

    Einer meiner Lieblingssätze ist auch: Wer Klaviere tragen kann, der muss sie tragen.

    Dieser Gedanke fiel mir ein, wenn jemand oder ich im Büro meinte, "immer ich".

    _()_

  • Deepa
    Reaktionen
    1.027
    Punkte
    11.812
    Beiträge
    2.144
    Mitglied seit
    13. Juni 2020
    • 26. Februar 2021 um 09:06
    • #18
    Monikadie4.:

    Einer meiner Lieblingssätze ist auch: Wer Klaviere tragen kann, der muss sie tragen.

    Dieser Gedanke fiel mir ein, wenn jemand oder ich im Büro meinte, "immer ich".

    _()_

    Ich ergänze: Wobei wichtig ist, sich dahingehend zu beobachten, ob man es tatsächlich kann, ohne Schäden davonzutragen.

    Manches kann man und macht es über Jahre, bis der Körper oder/und die Psyche nicht mehr mitmachen und dann bekommt man die Quittung fürs vermeintliche Können.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.891
    Punkte
    45.896
    Beiträge
    7.755
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 26. Februar 2021 um 11:09
    • #19
    Deepa:

    Manches kann man und macht es über Jahre, bis der Körper oder/und die Psyche nicht mehr mitmachen und dann bekommt man die Quittung fürs vermeintliche Können.

    Danke Deepa, aber von denen ist nicht die Rede.

    Es geht mir hierbei darum, dass jemand, z.B. diejenigen, die es besser wissen - also wenn mich etwas stört, bin ich diejenige, die den Störfaktor in sich selbst beseitigen muss - es auch tun und nicht die Probleme auf andere verlagern. Aber dessen bist du Dir sicher bewusst.;)

    Das lässt sich auf alles übertragen, ob nun auf körperliche Stärke oder geistige.

    _()_

  • Noreply
    Reaktionen
    5.402
    Punkte
    81.772
    Beiträge
    15.203
    Mitglied seit
    24. Juni 2011
    • 26. Februar 2021 um 11:15
    • #20
    Jin:
    Ellviral:

    "Wenn es dich stört, heb es doch auf!"

    Das finde ich, auch über das ursprünglich gemeinte Aufheben hinweg, gut zusammen gefasst. So wie man auch sich störende Verhaltensweisen aufheben (im Sinne von nichtig machen, aufgeben) kann.

    "Wenn es dich stört, heb es auf" schreib ich mir mit auf mein A4 Blatt (sofern ich darf?)

    Erst wenn es dich nicht mehr stört kannst du handeln ohne denken ohne Vorstellungen. Das "Aufheben" ist dann einfach so. Tun ohne tun.

    為無為 Wu wei wu Das Zeichen wei ist auch das berüchtigte MU. Wenn ich das verwende, heißt das tun ohne was dahinter tun. MU heißt auch "da ist nichts dahinter " kein Hintergedanke, keine Vorstellung, kein Handeln, kein Nachdenken, keine Geistesgifte.

  • Deepa
    Reaktionen
    1.027
    Punkte
    11.812
    Beiträge
    2.144
    Mitglied seit
    13. Juni 2020
    • 26. Februar 2021 um 11:23
    • #21
    Monikadie4.:
    Deepa:

    Manches kann man und macht es über Jahre, bis der Körper oder/und die Psyche nicht mehr mitmachen und dann bekommt man die Quittung fürs vermeintliche Können.

    Danke Deepa, aber von denen ist nicht die Rede.

    Es geht mir hierbei darum, dass jemand, z.B. diejenigen, die es besser wissen - also wenn mich etwas stört, bin ich diejenige, die den Störfaktor in sich selbst beseitigen muss - es auch tun und nicht die Probleme auf andere verlagern. Aber dessen bist du Dir sicher bewusst.;)

    Das lässt sich auf alles übertragen, ob nun auf körperliche Stärke oder geistige.

    _()_

    So habe ich Dich verstanden und sehe es ganz ähnlich. :)

    Gleichzeitig kam mir in den Sinn, was ich ausführte und es erschien mir erwähnenswert. 🙏

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.

    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Aravind
    Reaktionen
    5.204
    Punkte
    31.094
    Beiträge
    5.156
    Mitglied seit
    15. September 2017
    • 26. Februar 2021 um 12:27
    • #22
    Monikadie4.:

    Einer meiner Lieblingssätze ist auch: Wer Klaviere tragen kann, der muss sie tragen.

    Dieser Gedanke fiel mir ein, wenn jemand oder ich im Büro meinte, "immer ich".

    _()_

    In meinen Projektmanagement-Coachings empfehle ich hierzu immer den Donald-Duck-Ansatz: WHIDZT.

    (was hab ich damit zu tun?)

    Schönes Wochenende,

    Aravind.

  • Xyz
    Gast
    • 27. Februar 2021 um 08:23
    • #23

    Fehlt jetzt noch das Muster;

    Klaviere tragen ...😬🙃🙏

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.891
    Punkte
    45.896
    Beiträge
    7.755
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 27. Februar 2021 um 09:06
    • #24

    Hallo Sanne,

    das Muster ist bei denen, die immer alles machen müssen - also ausgebeutet werden, auch wenn es andere besser könnten - z.B. Klaviere tragen.

    Bei diesem Thread fiel mir dieses Beispiel ein, weil ich das immer dann sage, wenn jemand meint: Ich gebe immer nach. Ich verzeihe immer. Aber er/sie könnte das doch auch mal ... usw.

    Dabei sehe ich dann, dass die-/derjenige, der darüber klagt, aber die-/derjenige ist, der es eben besser weiß aufgrund der Lehre Buddhas oder weil er/sie schon mehr Erfahrungen hat oder älter ist, also auch mehr Mitgefühl da sein müsste, aber vor allem Verstehen aufgrund des Gelernten oder behauptet hat, die Lehre begriffen zu haben.

    Ich selbst verstehe diesen (klagenden) Menschen natürlich, deshalb spreche ich ja auch scherzhaft von Klavieren.

    _()_

  • Xyz
    Gast
    • 27. Februar 2021 um 09:55
    • #25

    Hallo liebe @Monikadie4.

    ich kannte mal einen Geist der nicht aus seinem ,erkannten, Muster rauskam.

    Das Muster war zu verknotet....

    Da hilft wohl nur aufrichtiges Mitgefühl und auch ab und an der Hinweis..;

    ‚Hoffe Du findest jemanden zur Pflege, falls Du Dich mal verhebst.Trägt ja nicht ein Jeder/ Jede so viele Klaviere wie Du...

    😘🙏

Ausgabe №. 133: „Rausch"

  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download