1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Buddhismus
  3. Buddhistische Praxis

Buddha machte kein Yoga?

  • TaoEnergy
  • 27. April 2020 um 01:08
  • Zum letzten Beitrag
1. offizieller Beitrag
  • TaoEnergy
    Themenautor
    Reaktionen
    4
    Punkte
    349
    Beiträge
    51
    Mitglied seit
    24. April 2018
    • 27. April 2020 um 01:08
    • #1

    Der Buddha hat Yoga praktiziert. Er hörte damit auf. Atemübungen und Dehnübungen, Yoga-Philosophie hat er verworfen.

    Warum hat er sein Leben als Yogi aufgegeben? Er hat mit Pranayama und Hatha aufgehört.

    Ich verstehe bei folgenden Link ab 21 nicht genau, was gemeint ist: Majjhima Nikāya 36

    Dort beschreibt er, wieso er die Praxis verworfen hat.

    Es interessiert mich, wie Buddha damals handelte/dachte. Vor allem seine Motivation und Ansichten.

    Die hinduistische Praxis hat ein paar Abweichungen. In der Praxis weicht sie sehr vom Buddhismus.

  • mukti
    Reaktionen
    6.462
    Punkte
    70.872
    Beiträge
    12.804
    Blog-Artikel
    4
    Mitglied seit
    16. September 2010
    • 27. April 2020 um 08:01
    • #2
    TaoEnergy:

    Der Buddha hat Yoga praktiziert. Er hörte damit auf. Atemübungen und Dehnübungen, Yoga-Philosophie hat er verworfen.

    Warum hat er sein Leben als Yogi aufgegeben? Er hat mit Pranayama und Hatha aufgehört.

    Ich verstehe bei folgenden Link ab 21 nicht genau, was gemeint ist: Majjhima Nikāya 36

    Dort beschreibt er, wieso er die Praxis verworfen hat.

    Es interessiert mich, wie Buddha damals handelte/dachte. Vor allem seine Motivation und Ansichten.

    Die hinduistische Praxis hat ein paar Abweichungen. In der Praxis weicht sie sehr vom Buddhismus.

    Alles anzeigen

    Der Buddha hat nur damit aufgehört extremen Yoga zu praktizieren. Zuerst hat er bei zwei Meistern gelernt, nachdem ihm das nicht zur höchsten Befreiung geführt hat, hat er alleine extreme Askese praktiziert. Das hat ihn auch nicht zum Ziel gebracht, erst als er den mittleren Weg gefunden hat ist er zum endgültigen Erwachen gekommen.

    In Indien sind mehrere Yogasysteme entstanden, die buddhistische Praxis kann man auch als Yoga bezeichnen. In der Kommentarliteratur, etwa im Vishuddhi Magga, wird ein buddhistisch Praktizierender oft "Yogi" genannt. Heute wird der Begriff "Yoga" häufig mit dem achtgliedrigen Yogasystem des Patanjali gleichgesetzt, der Ähnlichkeiten mit dem achtfachen Pfad des Buddha aufweist. Pranayama und Hatha, Atemübungen und Körperstellungen, sind zwei Glieder davon. Im Buddhismus ist das Achtsamkeit auf den Atem und die Sitzhaltung, wobei die Rückenwirbel aufeinanderruhen "wie Perlen auf einer Schnur". Auch Gehmeditation und Achtsamkeit bei allen Körperstellungen - Sitzen, Stehen, Gehen und Liegen.

    Mit Metta, mukti.


  • void
    Globale Moderation
    Reaktionen
    7.290
    Punkte
    60.020
    Beiträge
    10.429
    Mitglied seit
    6. August 2009
    Buddh. Richtung
    Zen
    • 27. April 2020 um 09:37
    • Offizieller Beitrag
    • #3
    TaoEnergy:

    Der Buddha hat Yoga praktiziert. Er hörte damit auf. Atemübungen und Dehnübungen, Yoga-Philosophie hat er verworfen.

    Warum hat er sein Leben als Yogi aufgegeben? Er hat mit Pranayama und Hatha aufgehört.

    Ich verstehe bei folgenden Link ab 21 nicht genau, was gemeint ist: Majjhima Nikāya 36

    Dort beschreibt er, wieso er die Praxis verworfen hat.

    Es interessiert mich, wie Buddha damals handelte/dachte. Vor allem seine Motivation und Ansichten.

    Die hinduistische Praxis hat ein paar Abweichungen. In der Praxis weicht sie sehr vom Buddhismus.

    Alles anzeigen

    Ich versuche das (Majjhima Nikāya 36) mal zu kommentieren. Buddha war fest von den asketischen, yogischen Techniken überzeugt und trieb sie zu einem Extrem.

    Das Wort "Yoga" ist ja dem deutschen Wort Joch verwandt. Indem Köper und Triebe ins Joch gezwungen werden, wird der Geist befreit. Die Grundidee ist also "Ich werfe den Geist mit dem Herzen nieder, zwinge ihn zu Boden und überwältige ihn mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge." Man hofft also Befreiung dadruch zu erlangen, indem man Köper und Triebe niederringt.


    [lz]

    Ich dachte: 'Angenommen, ich werfe den Geist mit dem Herzen nieder, zwinge ihn zu Boden und überwältige ihn mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge.' Also warf ich den Geist mit dem Herzen nieder, zwang ihn zu Boden und überwältigte ihn mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge. Während ich das tat, rann Schweiß aus meinen Achselhöhlen. So wie ein starker Mann einen schwächeren Mann am Kopf oder an den Schultern packen und ihn niederwerfen, zu Boden zwingen und ihn überwältigen könnte, so warf auch ich den Geist mit dem Herzen nieder, zwang ihn zu Boden und überwältigte ihn mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge, und Schweiß rann aus meinen Achselhöhlen. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war. Aber jenes schmerzhafte Gefühl, das in mir erschien, drang nicht in meinen Geist ein und blieb nicht dort[/lz]


    Der Geist niedergeworfen und ins Joch gespannt, aber die erhofften Resultate bleiben aus.


    [lz]

    21. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere die Meditation des Atemanhaltens.' Also hörte ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund und Nase auf. Während ich das tat, gab es ein lautes Geräusch des Windes, der aus meinen Ohren austrat. So wie es ein lautes Geräusch gibt, wenn der Blasebalg eines Schmiedes betätigt wird, gab es ein lautes Geräusch des Windes, der aus meinen Ohren austrat, während ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund und Nase aufhörte. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war. Aber jenes schmerzhafte Gefühl, das in mir erschien, drang nicht in meinen Geist ein und blieb nicht dort."[/lz]

    Der Geist niedergeworfen und ins Joch gespannt, aber die erhofften Resultate bleiben aus.


    [lz]

    22. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere die Meditation des Atemanhaltens noch weiter.' Also hörte ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren auf. Während ich das tat, schnitten ungestüme Winde durch meinen Kopf. So als ob ein starker Mann meinen Kopf mit einem scharfen Schwert aufspaltete, so schnitten ungestüme Winde durch meinen Kopf, während ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren aufhörte. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war. Aber jenes schmerzhafte Gefühl, das in mir erschien, drang nicht in meinen Geist ein und blieb nicht dort."[/lz]

    Der Geist niedergeworfen und ins Joch gespannt, aber die erhofften Resultate bleiben aus.


    [lz]

    23. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere die Meditation des Atemanhaltens noch weiter.' Also hörte ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren auf. Während ich das tat, gab es heftige Schmerzen in meinem Kopf. So als ob ein starker Mann ein zähes Lederband wie ein Stirnband um meinen Kopf zusammenzöge, so gab es heftige Schmerzen in meinem Kopf, während ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren aufhörte. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war. Aber jenes schmerzhafte Gefühl, das in mir erschien, drang nicht in meinen Geist ein und blieb nicht dort."[/lz]

    Der Geist niedergeworfen und ins Joch gespannt, aber die erhofften Resultate bleiben aus.


    [lz]

    24. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere die Meditation des Atemanhaltens noch weiter.' Also hörte ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren auf. Während ich das tat, schlitzten ungestüme Winde meinen Bauch auf. So als ob ein geschickter Schlachter oder sein Gehilfe den Bauch eines Ochsen aufschlitzte, so schlitzten ungestüme Winde meinen Bauch auf, während ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren aufhörte. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war. Aber jenes schmerzhafte Gefühl, das in mir erschien, drang nicht in meinen Geist ein und blieb nicht dort."[/lz]

    Der Geist niedergeworfen und ins Joch gespannt, aber die erhofften Resultate bleiben aus.


    [lz]

    25. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere die Meditation des Atemanhaltens noch weiter.' Also hörte ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren auf. Während ich das tat, gab es ein heftiges Brennen in meinem Körper. So als ob zwei starke Männer einen schwächeren Mann packten und ihn über einer Grube voll heißer Kohlen rösteten, so gab es ein heftiges Brennen in meinem Körper, während ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren aufhörte. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war. Aber jenes schmerzhafte Gefühl, das in mir erschien, drang nicht in meinen Geist ein und blieb nicht dort."[/lz]

    Der Geist niedergeworfen und ins Joch gespannt, aber die erhofften Resultate immer noch aus.

    Hier kann man natürlich einwenden, dass er mit dem "den Geist neiderwerfen und ins Joch spannen, einfach nicht weit genug gegangen ist. Aber dies schließt Buddha für sich aus: Er ist weiter gegangen als alle zuvor, Er hat also yogische Praktiken so weit es nur irgendwie ging praktiziert und sie waren für ihn wirkungslos:


    [lz]

    "Ich dachte: 'Welche Mönche oder Brahmanen in der Vergangenheit auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens gefühlt haben, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Und welche Mönche oder Brahmanen in der Zukunft auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens fühlen werden, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Und welche Mönche oder Brahmanen in der Gegenwart auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens fühlen, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Aber durch diese quälende Praxis der Askese habe ich keinerlei übermenschliche Geisteszustände erlangt, keinerlei Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Könnte es einen anderen Pfad zur Erleuchtung geben?'"[/lz]

    Seine Folgerung war also die, dass vielleicht die ganze Idee des Yoga - Befreiung dadurch zu erlangen, indem man den Geist mit Willenskraft niederwirft, nicht funktionierte. Und dann erinnerte er sich an einen Begebenheit, wo er als Knabe einfach so dasaß und einfach so dasitzend, ohne Zwang, ohne Wille ohne Ehrgeiz und Methode - ohne jegliches "Joch" einfach so in eine Vertiefung eintrat:


    [lz]

    "Ich überlegte: 'Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als mein Vater, der Sakyer beschäftigt war, während ich im kühlen Schatten eines Rosenapfelbaums saß; ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, trat ich in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Könnte das der Pfad zur Erleuchtung sein?' Dann, auf diese Erinnerung folgend, kam das Bewußtsein: 'Das ist der Pfad zur Erleuchtung.'"[/lz]

    Weil Extrem-Extrem-Yoga nichts bewirkt, die Kindheitserinnerung aber in die richtige Richtung wies, orientierte er sich an ihr. Statt ehrgezigem bohrenden Streben , dass den Köper martert um den Geist zu befreien, tritt die anhaltender Hinwendung des Geistes": Ich würde sogar sagen, das an dieser Stelle - in diesem Umdenken - der Buddhismus entstand

    Wobei das eben nicht bedeutete, dass Asketentum und "Yoga" ganz aus dem Buddhismus verschwunden gewesen wären. Einige von Buddhas Schülern wie Mahākāśyapa galten als große Asketen. Auch als Buddha meinte, er solle dies aufgeben, betonte Mahākāśyapa, das diese ihm etwas bringen und Buddha gestand im dies zu. Das Asketentum mit seinen yogischen Ideen verschwand also nicht aus dem Buddhismus sondern verlor nur seine zentrale Bedeutung und wurde zu etwas Optionalen.

    • Nächster offizieller Beitrag
  • Lucky Luke
    Gast
    • 27. April 2020 um 09:42
    • #4

    Im Yoga lernt man auch Achtsamkeit (auf den Körper, auf seine Gefühle). Auch Meditation lernt man beim Yoga. Das was der Buddha abgelehnt hat, war die Vorstellung von einem atman, eine Art unabhängig existierende Seele, die in einigen hinduistischen Schulen gelehrt wird.

  • void
    Globale Moderation
    Reaktionen
    7.290
    Punkte
    60.020
    Beiträge
    10.429
    Mitglied seit
    6. August 2009
    Buddh. Richtung
    Zen
    • 27. April 2020 um 10:03
    • Offizieller Beitrag
    • #5
    Sherab:

    Im Yoga lernt man auch Achtsamkeit (auf den Körper, auf seine Gefühle). Auch Meditation lernt man beim Yoga. Das was der Buddha abgelehnt hat, war die Vorstellung von einem atman, eine Art unabhängig existierende Seele, die in einigen hinduistischen Schulen gelehrt wird.

    Obiger Text (Majjhima Nikāya 36) ist ja nicht sehr philosophisch - das Wort "Atman" kommt darin nicht vor.

    Ich würde sagen, es ist inofern implizit darin vorhanden, als der spirituelle Pfad, als ein Eringen von Kontrolle und Herrschaft - eine Nieder-Rngen gesehen wird. So wie ein König Auständische in seinem Reich besiegt und damit seine Souveränität beweißt, ringt der Yogi seinen Köper und seine Tribe nieder und wird so souverän - also unabhängig. Der Atman ist also quasi der souveäne Geist.

    Während bei dem Sitzen unter dem Roßapfelbaum nichts von oben und unten- nichts von Krieg oder Unterdückung ist. Es erhebt sich kein Teil des Körpers siegreich über die anderen, sondern alle zusammen sitzen sie friedlich in Versenkung.

    Wobei dann im Buddhismus schon auch wieder Metaphern der Zähmung ( eine wilden Elefanten, eines Wasserbüffels) auftauchen.

    • Vorheriger offizieller Beitrag
    • Nächster offizieller Beitrag
  • Noreply
    Reaktionen
    5.402
    Punkte
    81.772
    Beiträge
    15.203
    Mitglied seit
    24. Juni 2011
    • 27. April 2020 um 10:27
    • #6

    Ohne Yoga zu machen hätte ich nie erkannt und erfahren das die höchst Form des Yoga das sitzen ist. Das meinem Körper gemäße sitzen. Bis in die feinen Rückenmuskeln fühlen wie die Arbeiten und wie ich durch Yoga denen die Arbeit erleichtern kann. Wenn ich Probleme mit meinen Körperhaltungen habe mach ich keine Yogaübungen mehr. Ich mach Sitzen und kümmer mich nur ums sitzen und dabei wurde mir schon oft klar das es meine geistigen Vorstellungen waren die das Problem sind und die Haltungsprobleme erzeugen weil mein Körper mir meine Wünsche erfüllt.

  • Lirum Larum
    Reaktionen
    1.426
    Punkte
    38.141
    Beiträge
    7.209
    Einträge
    1
    Mitglied seit
    11. März 2008
    Buddh. Richtung
    Ich protestiere gegen den mangelnden Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen.
    • 27. April 2020 um 11:37
    • #7

    Ich vermute, was vor 2500 Jahren dem Buddha als hinduistische Yoga-Praxis begegnete, muss in keinster Weise dem ähneln, was wir hier heute modern unter Yoga verstehen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • mukti
    Reaktionen
    6.462
    Punkte
    70.872
    Beiträge
    12.804
    Blog-Artikel
    4
    Mitglied seit
    16. September 2010
    • 27. April 2020 um 11:39
    • #8

    Der buddhistische Weg hat auch was mit Verzicht zu tun bzw. Befreiung von weltlichen Wünschen um Nibbana zu erreichen. Der Buddha hat erfahren und erkannt dass ein radikaler Verzicht sogar auf Nahrung und Atmung nicht zum Ziel führt und dass es vor allem ein geistiger Vorgang ist, beginnend mit rechter Erkenntnis bis zu meditativer "Versenkung". Dabei entstehen zunehmend befreiende Glücksgefühle (piti, sukkha), die Sinnesvergnügen ersetzen und schließlich weit übersteigen. Der Weg der bloßen Entsagung und des Niederringens ist dagegen von unnötigen, nicht zielführenden Leiden geprägt.

    Mit Metta, mukti.


  • mukti
    Reaktionen
    6.462
    Punkte
    70.872
    Beiträge
    12.804
    Blog-Artikel
    4
    Mitglied seit
    16. September 2010
    • 27. April 2020 um 11:44
    • #9
    Losang Lhamo:

    Ich vermute, was vor 2500 Jahren dem Buddha als hinduistische Yoga-Praxis begegnete, muss in keinster Weise dem ähneln, was wir hier heute modern unter Yoga verstehen.

    Ja aber in Indien dürfte es die alten Yogawege vereinzelt noch geben und zumindest einige Elemente davon waren dem Buddha damals bekannt denke ich.

    Mit Metta, mukti.


  • void
    Globale Moderation
    Reaktionen
    7.290
    Punkte
    60.020
    Beiträge
    10.429
    Mitglied seit
    6. August 2009
    Buddh. Richtung
    Zen
    • 27. April 2020 um 12:35
    • Offizieller Beitrag
    • #10

    Es ist schwer, Yoga zu definieren. Wenn man in der Wikipedia unter Yoga schaut, dann steht da recht Verschiedenes:

    Wiki (Yoga):

    Die klassischen indischen Schriften beschreiben vier Yogawege:

    • Raja Yoga nennen sich die meditativ orientierten Stufen des Achtgliedrigen Yoga nach Patanjali (auch Ashtanga Yoga genannt: „Ashta“ = acht, „Anga“ = Teile).
    • Jnana Yoga (Yoga der Erkenntnis, intellektuelle Richtung)
    • Karma-Yoga (Yoga der Tat, des selbstlosen Handelns)
    • Bhakti-Yoga (Yoga der Liebe/Verehrung/Hingabe an Gott oder eine Ishtadevata)

    Der fünfte bedeutende Yogaweg, der sich zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert etablierte, ist das Hatha-Yoga (Yoga der Kraft oder des Impulse). Ergänzend kann man noch folgende Systeme hinzurechnen:

    • Mantra-Yoga
    • Laya-Yoga
    • Kundalini-Yoga[3]

    Das ist so allgemein gehalten, dass Yoga hier fast nur mehr sowas wie "Pfad" bedeutet. Der Pfad des Karmas, des Mantras, der Hingabe usw.

    Vo daher findes isch es besser, von der wörtlichen Bedeutung von "Yoga" als einem "Anschirren" in einem Joch auszugehen. Zu Buddhas Zeiten gabe es ja eben die große Bewegug der Śramaṇa - von wandelnden Asketen unterschiedlicher Richtung, von denen auch Buddha einer war. Das Geminsame ist ein Glaube an Askese als Weg zur Befreiung. Man glaubte also, man könne aus der Kraft der Askese Energie ziehen. Dies ist vielen Ideen im Yoga - auch wenn sie erst viel später ausgearbeitet wurden - ähnlich.

    Und in dem Text ( Mahāsaccaka Sutta) wird ja sogar zugestanden, dass da "unerschöpfliche Energie hevorgeberacht" wird.


    [lz]

    So wie ein starker Mann einen schwächeren Mann am Kopf oder an den Schultern packen und ihn niederwerfen, zu Boden zwingen und ihn überwältigen könnte, so warf auch ich den Geist mit dem Herzen nieder, zwang ihn zu Boden und überwältigte ihn mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge, und Schweiß rann aus meinen Achselhöhlen. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig,[/lz]

    Von daher würde ich die Asketenpraxis an dieser Stelle als eine Art Tauschgeschäft sehen, bei dem einem für Verzicht, die in den Anhaftungen sitzende Energie zufließt. Etwas was mit Siddhis (höheren Kräften) assoziiert wird. Das von dem Wort Śramaṇa unser Wort "Schmane" kommt ist insofern passend, als es auch in schmanischen Kulturen so ein Tauschgeschäft gibt. Der Indianer-Schmane quaält sich im retreat und wird mit Visionen beschenkt. Odin hängt an einem Baum, opfert sein Auge, und erhält Weisheit. Indem der Köper gequält wird, wird der Geist frei.

    Buddha stellt diesen Zusammenhang nicht in Frage. Er stellt aber fest, das dieser Pfad sein eignes Hindernis in sich bringt. Ws wird zwar dem Weltlichen entsagt, aus der Askete entstehen aber als Nebenwirkung Asketenstolz und Asketenego. Indem Buddha diesem Niederwerfen entsagt , gelangt er zum mittleren Pfad.

    Was aber jetzt nicht bedeutet, das irgendwas gegen Hatha-Yoga zu sagen wäre. Hataha-Yoga entstand ja vor allem als Vorbereitung für die Meditation. Zwischen Meditationssitzungen macht es Sinn sich zu lockern und zu entspannen und es ist ja recht egal, ob man danach buddhitische oder hinduistische Meditation macht. Das "Yoga" in Hatha-Yoga drückt mehr aus, dass es als Teil eines Pfades zu sehen ist.

    • Vorheriger offizieller Beitrag

Ausgabe №. 133: „Rausch"

  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download