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Sitten zu Gewalt

  • Xa Loi
  • 27. März 2019 um 16:12
  • Zum letzten Beitrag
1. offizieller Beitrag
  • Xa Loi
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    • 27. März 2019 um 16:12
    • #1

    Guten Tag,

    Ich lese gerade "Buddhist Warfare" (siehe Buchbesprechungen). Im Kapitel über Sri Lanka hat der Autor mit ca. 20 Mönchen und 60 Soldaten gesprochen. Ausgangsfrage war immer:" Was glauben Sie, verursacht Töten immer schlechtes Karma?" Bei beiden Gruppen gab jeweils die Hälfte an, töten ohne schlechtes Karma sei möglich, wenn die Gesinnung die richtige sei. Quasi töten aus Notwehr = kein schlechtes Karma.

    Meine Frage an die Theravadins hier: Gibt es entsprechende Sutten die solch eine Ansicht unterstützen könnten? Bisher dachte ich immer der Pali-kanon enthält keine Rechtfertigung für Gewalt. Ich kenn da spontan nur das Sutta in dem der Soldat den Buddha drei mal fragt, ob Soldaten in den Himmel wiedergeboren werden.

    Vielen Dank schon mal für die Antworten!

    Gruß

  • cinnamon
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    • 27. März 2019 um 22:00
    • #2
    Xa Loi:

    Meine Frage an die Theravadins hier: Gibt es entsprechende Sutten die solch eine Ansicht unterstützen könnten?

    section0011.html

    laut Bikkhu Thanissaro ganz klar nein.

    Ich habe leider keine Zeit den englischen Text zusammenzufassen. Er erklärt wie der Buddha mit diversen Menschen (könige, Soldaten, Laien, Mönche... ) teils sehr taktisch umgegangen ist, das Töten nicht ok ist. Beim Sich-wehren ohne zu töten hatte er (Buddha) nichts einzuwenden auch nicht bei den Mönchen.

    Thanissaro geht des weiteren auf die Rechtfertigung von Krieg (just war) ein.

  • Xa Loi
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    • 28. März 2019 um 00:07
    • #3

    Vielen Dank für den Text!

  • Himmelsbaum
    Gast
    • 19. April 2019 um 15:47
    • #4
    Xa Loi:

    Meine Frage an die Theravadins hier: Gibt es entsprechende Sutten die solch eine Ansicht unterstützen könnten?

    Da die Theravadin sich nicht ausschließlich auf die Sutten stützen, sind die Meinungen sicherlich auch nicht allein durch diese gestützt. Aus der Pali-Literatur fallen mir 3 Textstellen ein, die so verstanden werden könnten: aus dem Dhammapada-atthakatha, Jataka-atthakatha und Mahavamsa. Und natürlich der Selbstmord eines Heiligen.

    Jataka-atthakatha:

    Der andere kehrte um, stieg nach dem Teiche hinab und legte ihn am Rande des Teiches auf den Schlamm nieder. Der Krebs aber durchschnitt seinen Hals, wie man mit einer Schere einen Lotosstängel durchschneidet, und begab sich dann ins Wasser. —

    Als die Gottheit [d.i. der Bodhisatta], die in dem Varana-Baume wohnte, diese wunderbare Begebenheit wahrnahm, gab sie ihre Zustimmung zu erkennen...

    Dhammapada-atthakatha:

    After the meal, the thera taught him the Dhamma, but Tambadathika could not pay attention, because he was so agitated as he recollected his past life as an executioner. When the thera knew this, he decided to ask Tambadathika tactfully
    whether he killed the thieves because he wished to kill them or because he was ordered to do so. Tambadathika answered that he was ordered to kill them by the king and that he had no wish to kill. Then the thera asked, "If that is so, would you be guilty or not ?" Tambadathika then concluded that, as he was not responsible for the evil deeds, he was not guilty. He, therefore, calmed down, and requested the thera to continue his exposition
    ...

    Mahavamsa, Geiger-Übersetzung, S. 177f.:

    Sitting then on the terrace of the royal palace, adorned, lighted with fragrant lamps and filled with many a perfume, magnificent with nymphs in the guise of dancing-girls, while he rested on his soft and fair couch, covered with costly draperies, he, looking back upon his glorious victory, great though it was, knew no joy, remembering that thereby was wrought the destruction of millions (of beings).

    When the arahants in Piyangudipa knew his thought they sent eight arahants to comfort the king. And they, coming in the middle watch of the night, alighted at the palace-gate. Making known that they were come thither through the air they mounted to the terrace of the palace.

    The great king greeted them, and when he had invited them to be seated and had done them reverence in many ways he asked the reason of their coming. ‘We are sent by the brotherhood at Piyangudipa to comfort thee, O lord of men.’

    And thereon the king said again to them: ‘How shall there be any comfort for me, O venerable sirs, since by me was caused the slaughter of a great host numbering millions?’

    ‘From this deed arises no hindrance in thy way to heaven. Only one and a half human beings have been slain here by thee, O lord of men. The one had come unto the (three) refuges, the other had taken on himself the five precepts. Unbelievers and men of evil life were the rest, not more to be esteemed than beasts. But as for thee, thou wilt bring glory to the doctrine of the Buddha in manifold ways; therefore cast away care from thy heart, O ruler of men!'’

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    Buddh. Richtung
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    • 19. April 2019 um 16:35
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    • #5
    Xa Loi:

    Im Kapitel über Sri Lanka hat der Autor mit ca. 20 Mönchen und 60 Soldaten gesprochen. Ausgangsfrage war immer:" Was glauben Sie, verursacht Töten immer schlechtes Karma?"

    Wenn man in Sri Lanka Soldat ist, dann Soldat einer Armee die sich seit langer Zeit in einem Bürgerkrieg gegen die tamilische Minderheit befand. Und in diesem Kampf wurde den Soldaten ja beigebracht, dass Sri Lanka ein buddhistisches Land ist und diese Identität auch mir Gewalt fegen hinduistische Tamilen und moslemische Einwanderer aggressiv verteidigt werden muss. Der Buddhismus ist also in Sri Lanka ein Politikum.

    Amesty:

    Die Polizei unternahm nichts gegen die fortlaufenden Bedrohungen und körperlichen Angriffe auf Christen und Muslime durch andersgläubige Bürger des Landes und Unterstützer einer singhalesisch-buddhistischen politischen Gruppierung.

    Und so eine Art von nationalistischen Buddhisten, die nicht vor Gewalt zurückschrecken werden Gewalt auch irgendwie "buddhistisch" legitimieren. Wahrscheinlich sagen sie, dass Gewalt aus weltlichen Gründen verboten ist, aber wenn es um das Bestehen des Dharma geht man Leute angreifen darf.

  • verrückter-narr
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    • 30. April 2019 um 19:20
    • #6

    Im Pali-Kanon gibt es wohl keinen solchen Text, der Gewalttaten oder das Töten von Menschen und Tieren rechtfertigt. In Sri Lanka und Myanmar verweisen die Mönche, die dies trotzdem rechtfertigen und unterstützen auch in der Regel nicht auf den Pali-Kanon, sondern auf das Mahavamsa, Chulavamsa und Dipavamsa, den Chroniken der Insel Sri Lanka, in denen es entsprechende Passagen gibt und Gewalttaten gegen Andersgläubige gebilligt werden, ähnlich wie auch im Lotussutra und Nirvanasutra, wo das Töten von "Icchantika" keinerlei negative Wirkung auf den Tötenden hervorruft.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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