1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Buddhismus
  3. Buddhistische Praxis

Sexualität und Befreiung: Ist die kritische Sicht des Buddha auf Sexualität für heutige Praktizierende relevant?

  • Frieden-und-Freude
  • 11. Mai 2018 um 12:37
  • Zum letzten Beitrag
  • FloatingLight
    Reaktionen
    23
    Punkte
    733
    Beiträge
    135
    Mitglied seit
    17. Mai 2018
    • 17. Mai 2018 um 05:11
    • #151

    Entschuldigt mich , ich bin neu hier , ich finde dieses thread sehr interessant und habe noch in keinem Post meine Sichtweise gelesen.

    Frieden-und-Freude:

    Elliot

    (1.) "Dukkha" bedeutet doch nicht allein schweres Leiden, sondern umfasst auch alles, was unzulänglich und nicht vollständig befriedigend ist. Deshalb sind sinnliche Genüsse immer "dukkha", auch wenn es sich z.B. um eine Beethoven-Symphonie handelt. Das gilt schon allein deshalb, weil es sich um ein vergängliches Glück handelt.

    Ähnlich ist es mit liebevollen sexuellen Erlebnissen. Auch das ist "dukkha" in dem beschriebenen Sinn.

    Wenn jemand so weit fortgeschritten ist auf dem Weg der Befreiung, dass er die "Dukkha"-haftigkeit auch liebevoller Sexualität oder einer Beethoven-Symphonie nicht bloß direkt nach einer tiefen Meditation empfinden kann, sondern sogar im Alltag, dann wird vielleicht auch ein Laie darauf verzichten wollen. Dazu kann ich aber nichts sagen, weil ich nicht soweit bin in meiner Entwicklung.

    Jedenfalls erinnere ich mich an den Ausspruch eines älteren Freundes, der sein ganzes Leben lang sehr an Sex interessiert war und im hohen Alter meinte: "Was für ein Glück, dass ich jetzt impotent bin. Ich habe das Gefühl, endlich ohne diesen Druck der Sexualität das tun zu können, was sinnvoll ist."

    Das deutet darauf hin, dass es für diejenigen Laien, denen die Überwindung der Sexualität nicht allzu schwer fällt, durchaus sinnvoll sein kann, genau das zu tun.

    (2.) Der Übungsregel für Laien sollte hinzugefügt werden, dass es heilsamere und weniger heilsame Formen der Ausübung von Sexualität gibt. Dass die weniger heilsamen nach Möglichkeit durch die heilsameren ersetzt werden sollten. Und vor allem wäre es sinnvoll, genauer zu beschreiben, welches die heilsameren Formen sind, damit ein Laie sich daran orientieren kann.

    Thich Nhat Hanh hat das übrigens ansatzweise versucht und entsprechend kommentierte Übungsregeln herausgegeben. Warum sollte das nicht auch im Theravada möglich sein? Vereinzelt gibt es auch da schon Lehrer wie Ajahn Brahm, die in diese Richtung gehen.

    (3.) Du weist richtig darauf hin, dass viele Menschen nicht geeignet sind, in einem Kloster zu leben.

    Ob sie aber geeignet sind oder nicht, zeigt sich oft erst nach vielen Jahren. In der Antwort auf Accinca hatte ich oben dazu geschrieben:

    [lz]


    Es gibt nicht bloß Schwarz (geeignet) und Weiß (ungeeignet), sondern mancherlei dazwischen.

    Wer zu den vielen Menschen gehört, die "Sexualität nicht durch spirituelle Praxis überwinden können", ist vermutlich in einem Theravada-Kloster nicht gut aufgehoben und sollte wieder Laie werden bzw. von vornherein Laie bleiben.

    Allerdings weiß man bei den meisten Menschen, die in ein Kloster eintreten, ja gar nicht, ob sie dazu geeignet sind oder nicht. Das stellt sich erst im Laufe der Zeit heraus.

    Viele stehen sozusagen dazwischen und haben in den ersten Jahren erhebliche Probleme. Oder sie haben sogar nach Jahrzehnten plötzlich Probleme und stehen vor der Frage, ob sie deswegen entroben müssen.

    In solchen Fällen kann es eine gute Lösung sein, vorübergehende Ausnahmen von einer Regel zuzulassen, die ein Mensch vorübergehend nicht befolgen kann. Ebenso wie viele Klosterregeln ganz offizielle Ausnahmen zulassen, wenn ein Mönch krank ist. (...)

    Man sollte nicht unterstellen, dass diejenigen, die Probleme haben, nur deswegen Probleme haben, weil sie nicht konsequent üben.

    Es braucht eben Zeit und Geduld und ein gütiges Umgehen mit Unzulänglichkeiten, sofern denn eine grundsätzliche Bereitschaft, Eifer und Motivation vorhanden sind.

    In diesem Zusammenhang erscheint es sinnvoll, nicht mit Strafe und Ausschluss aus der Gemeinschaft zu drohen, sondern vorübergehende und maßvolle Ausnahmetatbestände zuzulassen.

    (...) Von neuen Regeln oder dergleichen war nicht die Rede, sondern von Ausnahmetatbeständen, die vinaya-konform medizinisch begründet werden können.

    [/lz]
    Alles anzeigen

    Zum Thema dukkha, ich bin mir nicht ganz sicher ob ich es richtig verstehe. Damit ist gemeint das man nicht wirklich frei von gewissen Dingen ist , eine Art Abhängigkeit? Die dich dazu bringt kurz anhaltendes Glück zu erfahren. Man somit nicht wirklich erfüllt ist weil man immer ein verlangen hat das vielleicht für einen Moment gestillt wird jedoch abklingt und dann das leid wieder hervorruft!

    Ich denke ,das wenn man das Ziel erreicht hat und das leiden beendet hat es im Prinzip keine rolle spielt ob man dann Sex hat oder nicht. Normalerweise sollte doch nachdem man Sex hatte das leid immer noch beendet sein . Von dem her stellt sich die Frage für mich ob es Sinn macht das ganze zu unterbinden bis man durchs Ziel gelaufen ist. Ob man dann noch Sex will ist die andere Frage .

  • Elliot
    Reaktionen
    174
    Punkte
    17.679
    Beiträge
    3.493
    Mitglied seit
    5. Oktober 2010
    • 17. Mai 2018 um 08:19
    • #152
    FloatingLight:

    ... Ob man dann noch Sex will ist die andere Frage .

    Nein, will man nicht.

    Majjhima Nikāya 76: An Sandaka - Sandaka Sutta:

    "Sandaka, wenn ein Bhikkhu ein Arahant ist, mit vernichteten Trieben, der das heilige Leben gelebt hat, getan hat, was getan werden mußte, die Bürde abgelegt hat, das wahre Ziel erreicht hat, die Fesseln des Werdens zerstört hat und durch letztendliche Erkenntnis vollständig befreit ist, ist er unfähig, Übertretungen in fünf Fällen zu begehen. Ein Bhikkhu, dessen Triebe vernichtet sind, ist unfähig, absichtlich einem Lebewesen das Leben zu nehmen; er ist unfähig zu nehmen, was nicht gegeben wurde, das heißt zu stehlen; er ist unfähig, sich dem Geschlechtsverkehr hinzugeben; er ist unfähig, wissentlich die Unwahrheit zu sprechen; er ist unfähig, Sinnesvergnügen zu genießen, indem er sie ansammelt, wie er es früher im Laiendasein getan hat [4]. Wenn ein Bhikkhu ein Arahant ist, mit vernichteten Trieben, der das heilige Leben gelebt hat, getan hat, was getan werden mußte, die Bürde abgelegt hat, das wahre Ziel erreicht hat, die Fesseln des Werdens zerstört hat und durch letztendliche Erkenntnis vollständig befreit ist, ist er unfähig, Übertretungen in diesen fünf Fällen zu begehen."

    Viele Grüße

    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Lucky Luke
    Gast
    • 17. Mai 2018 um 08:29
    • #153

    Irgendwie verstehe ich die ganze Diskussion nicht, Solange man Sex als Begierde (oder Anhaftung) betrachtet ist diese Sichtweise nicht im Sinne des Buddhismus, denn der Buddha lehrte doch die Überwindung von Gier, Hass und Verblendung (mit welchen "geschickten Mitteln" auch immer).

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.891
    Punkte
    45.896
    Beiträge
    7.755
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 17. Mai 2018 um 08:34
    • #154
    Elliot:

    Für die meisten Menschen ist guter Sex aber doch etwas angenehmes.

    Das bezweifle ich. Viele, wenn nicht sogar die meisten Frauen (auch in der westlichen Welt) hatten in der Vergangenheit und haben zum Großteil sogar noch immer keine Freude am Sex. Dazu zähle ich vor allem all die Frauen, die Zwangsehen eingehen mussten, die beschnitten wurden und weiterhin werden, die Männer heirateten und immer noch heiraten, die wenig Zartgefühl, wenn überhaupt Zärtlichkeit mitbrachten und ihre womöglich in sie verliebten Frauen bitter enttäuschten.

    In früheren Jahrhunderten war es auch in unserer Welt normal, verheiratet zu werden - aus Glaubensgründen nur einen Glaubensbruder, wahrscheinlich unerfahren und womöglich prüde und grob - oder weil derjenige zur gleichen Gesellschaftsschicht gehören musste und das Erbe rettete, bei Adeligen, Königshäusern usw.

    Das Leiden dieser Frauen ist unermesslich.

    _()_

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.891
    Punkte
    45.896
    Beiträge
    7.755
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 17. Mai 2018 um 08:41
    • #155
    FloatingLight:

    Ich denke ,das wenn man das Ziel erreicht hat und das leiden beendet hat es im Prinzip keine rolle spielt ob man dann Sex hat oder nicht. Normalerweise sollte doch nachdem man Sex hatte das leid immer noch beendet sein . Von dem her stellt sich die Frage für mich ob es Sinn macht das ganze zu unterbinden bis man durchs Ziel gelaufen ist. Ob man dann noch Sex will ist die andere Frage .

    Hallo und herzlich Willkommen FloatingLight,

    wer das Ziel erreicht - welches Ziel? -, der kann es nicht mit Sex erreicht haben. Das Leid zu beenden, bedeutet ja nicht, die Hindernisse schmerzfrei zu machen. Sozusagen, nach der Erleuchtung gibt es kein Leid mehr, also kann ich alles tun und lassen, weil mir ja nix mehr wehtut.

    Es geht darum, dass ich durch mein Verhalten selbst dazu beitrage, das Leid zu vermindern, dass also auch kein Mensch mehr durch mich leiden muss.

    Das Leid wird nur beendet, indem es nicht mehr in Erscheinung treten kann. Ist es bei mir verloschen, dann erst bin ich befreit.

    Wenn Du Dir die Zitate von Elliot richtig anschaust und reflektierst, dann müsstest Du das eigentlich verstehen.

    _()_

  • Elliot
    Reaktionen
    174
    Punkte
    17.679
    Beiträge
    3.493
    Mitglied seit
    5. Oktober 2010
    • 17. Mai 2018 um 09:01
    • #156
    Sherab Yönten:

    Irgendwie verstehe ich die ganze Diskussion nicht, Solange man Sex als Begierde (oder Anhaftung) betrachtet ist diese Sichtweise nicht im Sinne des Buddhismus, denn der Buddha lehrte doch die Überwindung von Gier, Hass und Verblendung (mit welchen "geschickten Mitteln" auch immer).

    Stimmt, man sollte sich verständigen, worüber man spricht. In den Lehrreden tauchen drei verschiedene Begriffe auf:

    Lobha: Meist übersetzt als Gier, zusammen mit Hass (Dosa) und Verblendung (Moha) eine der drei Wurzeln des Unheilsamen.

    Raga: Meist übersetzt als Begierde, nicht so stark wie Lobha.

    Tanha: Meist übersetzt mit Begehren, Verlangen, Lust, "Durst", nicht so stark wie Raga.

    Nun zwei Fragen an Dich:

    1. Welche der drei Lobha, Raga und Tanha meint der Buddha seien zu überwinden, Deiner Meinung nach?

    2. Ist eine der drei Lobha, Raga oder Tanha für Dich notwendige Voraussetzung, dass Du Sex haben kannst beziehungsweise möchtest?

    Viele Grüße

    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Lucky Luke
    Gast
    • 17. Mai 2018 um 09:20
    • #157

    Elliot - die Unterteilungen ( Lobha, Raga und Tanha) kennt man m.E. im tibetischen Buddhismus nicht.

    In diesem Link zu den 51 Geistesfaktoren ist ganz allgemein von "Begierdelosigkeit" bzw. von Anhaftung die Rede:

    https://www.buddhaland.de/attachment/353…e-faktoren-pdf/

    Wenn ich also von Begierde sprach, meinte ich alle Formen der "Begierde",

  • Elliot
    Reaktionen
    174
    Punkte
    17.679
    Beiträge
    3.493
    Mitglied seit
    5. Oktober 2010
    • 17. Mai 2018 um 09:23
    • #158

    Verstehe ich es dann richtig, dass deine Antwort auf Frage 1 lautet: Alle drei?

    Das wäre jedenfalls das, was in den Lehrreden des Palikanon steht.

    Viele Grüße

    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Lucky Luke
    Gast
    • 17. Mai 2018 um 09:24
    • #159
    Elliot:

    Verstehe ich es dann richtig, dass deine Antwort auf Frage 1 lautet: Alle drei?

    Sherab Yönten:

    Wenn ich also von Begierde sprach, meinte ich alle Formen der "Begierde",

    :)

  • Elliot
    Reaktionen
    174
    Punkte
    17.679
    Beiträge
    3.493
    Mitglied seit
    5. Oktober 2010
    • 17. Mai 2018 um 09:28
    • #160

    Gut.

    Wie lautet deine Antwort auf Frage 2 nun?

    Viele Grüße

    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Lucky Luke
    Gast
    • 17. Mai 2018 um 09:40
    • #161
    Elliot:

    Gut.

    Wie lautet deine Antwort auf Frage 2 nun?

    Viele Grüße

    Elliot

    Wie gesagt, ich kenne diese Unterteilungen nicht, von daher kann ich Dir diese Frage nur aus der Sichtweise des Vajrayana beantworten:

    Ganz allgemein:

    Sex ohne Begierde: Ja

    Sex mit Begierde: nein

    Da in den meisten Fällen Sex immer mit Begierde verbunden ist, wäre die logische Konsequenz ein Verzicht auf Sex.

  • Elliot
    Reaktionen
    174
    Punkte
    17.679
    Beiträge
    3.493
    Mitglied seit
    5. Oktober 2010
    • 17. Mai 2018 um 09:52
    • #162
    Monikadie4.:
    Elliot:

    Für die meisten Menschen ist guter Sex aber doch etwas angenehmes.

    Das bezweifle ich. Viele, wenn nicht sogar die meisten Frauen (auch in der westlichen Welt) hatten in der Vergangenheit und haben zum Großteil sogar noch immer keine Freude am Sex.

    Da habe ich vielleicht zu vorschnell von mir auf andere geschlossenen.

    Ich will nicht sagen, dass jeder Sex gut war, den ich hatte, aber wenn er gut war, dann war er auch angenehm.

    Jedenfalls soweit ich mich erinnere, manchmal sieht man das im Rückblick ja auch rosiger.

    Viele Grüße

    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Sunu
    Reaktionen
    617
    Punkte
    15.067
    Beiträge
    2.887
    Mitglied seit
    7. Oktober 2015
    • 17. Mai 2018 um 10:20
    • #163

    Buddha hatte vor seiner Erleuchtung auch Sex. Ich glaube es wird nichts bringen, wenn man da etwas einfach unterdrückt, während es an Einsicht fehlt. Das würde nur dazu führen, dass man nicht in der Lage ist an etwas anderes zu denken als an Sex. In so einer Situation wäre man dann auch nur ein Opfer seiner Triebe.Trotzdem ist Sexualität ist mit Leid verbunden. Man braucht sich da nur einmal pubertierende Jugendliche angucken...dass ist für die meisten wohl kein Zuckerschlecken wenn die Triebe plötzlich so an die Tür klopfen.

  • Noreply
    Reaktionen
    5.402
    Punkte
    81.772
    Beiträge
    15.203
    Mitglied seit
    24. Juni 2011
    • 17. Mai 2018 um 10:22
    • #164
    FloatingLight:

    Entschuldigt mich , ich bin neu hier , ich finde dieses thread sehr interessant und habe noch in keinem Post meine Sichtweise gelesen.

    Zum Thema dukkha, ich bin mir nicht ganz sicher ob ich es richtig verstehe. Damit ist gemeint das man nicht wirklich frei von gewissen Dingen ist , eine Art Abhängigkeit? Die dich dazu bringt kurz anhaltendes Glück zu erfahren. Man somit nicht wirklich erfüllt ist weil man immer ein verlangen hat das vielleicht für einen Moment gestillt wird jedoch abklingt und dann das leid wieder hervorruft!

    Ich denke ,das wenn man das Ziel erreicht hat und das leiden beendet hat es im Prinzip keine rolle spielt ob man dann Sex hat oder nicht. Normalerweise sollte doch nachdem man Sex hatte das leid immer noch beendet sein . Von dem her stellt sich die Frage für mich ob es Sinn macht das ganze zu unterbinden bis man durchs Ziel gelaufen ist. Ob man dann noch Sex will ist die andere Frage .

    Von mir bei mir gibt es nur die Betrachtung das es einfach aufhört. Das Sex einfach keine Rolle mehr spielt. Da ist nicht Kein Interesse oder Verdrängung oder nicht wollen oder ablehnen. Natürlich kann es Verlangen geben, natürlich kann es Gier geben, doch das ist immer mit Wollen verbunden. Mit dem ergreifen von Gedanken die ich weiterführe und so Verlangen nach Sex wecke. Ergeife ich die Gedanken nach Sex nicht vergehen sie wie Wolken am Himmel.

    Nochmal: Kein Unterdrücken, kein Ergriefen, kein haben wollen, kein nicht haben wollen. Diese Sichten stellen sich nicht ein. Wenn ich den ersten Gedanken an Sex nicht ergreifen geschieht nichts. Und der Gedanke muss schon eine Vorgeschichte haben, wir fangen an zu Verlangen was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen.

    Eine Nebensache. Natürlich habe ich auch meine Vorlieben die sich aus meinem vergangenen Leben gebildet haben und die können sich dann schon mal zeigen. Da gehe ich in die Vorstellung der Realisierung das wirkklich mit diesem Körper und dem anderen zu machen und dann erscheint die Abneigung aus den Leichenbetrachtungen und dann vergeht das sofort. Das einen anderen fühlenden Wesen anzutun macht es mir nicht möglich weiterhin nach Personen zu suchen die die gleichen Interessen haben könnte. Damit meine ich schon Petting. Ich hab das Glück das mein Partner auch erkannt hat das Sexuelles Verfolgen von Vorstellungen jeder Art Leiden erzeugt. Kann anders sein, aber das entpricht nicht meiner Erfahrung.

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.891
    Punkte
    45.896
    Beiträge
    7.755
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 17. Mai 2018 um 10:22
    • #165

    Und nun geht die Wiederholungsschleife weiter, obwohl schon alles gesagt ist.

    Hilfe :P

  • Lucky Luke
    Gast
    • 17. Mai 2018 um 10:28
    • #166
    Sunu:

    wenn man da etwas einfach unterdrückt

    wieso "etwas"?

    Wieso "unterdrückt"?

    Das etwas heißt "Begierde" und "unterdrücken" nennt der Buddha "überwinden".

  • Kaffeebohne
    Gast
    • 17. Mai 2018 um 10:57
    • #167
    Sherab Yönten:

    wieso "etwas"?

    Wieso "unterdrückt"?

    Das etwas heißt "Begierde" und "unterdrücken" nennt der Buddha "überwinden".

    Der Unterschied ist recht einfach. Unterdrücken: "Oh nein, dieses Gefühl darf ich nicht haben!" Überwinden: "Oh, da ist wieder dieses Gefühl. Ich richte meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes."

  • Lucky Luke
    Gast
    • 17. Mai 2018 um 11:15
    • #168
    Cfant:
    Sherab Yönten:

    wieso "etwas"?

    Wieso "unterdrückt"?

    Das etwas heißt "Begierde" und "unterdrücken" nennt der Buddha "überwinden".

    Der Unterschied ist recht einfach. Unterdrücken: "Oh nein, dieses Gefühl darf ich nicht haben!" Überwinden: "Oh, da ist wieder dieses Gefühl. Ich richte meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes."

    Habe ich mich jetzt so ungeschickt ausgedrückt, dass Du aus meinem Beitrag schließt ich bräuchte eine Erklärung? :o

  • Kaffeebohne
    Gast
    • 17. Mai 2018 um 11:22
    • #169

    Nein. Aber Dein Beitrag sprach etwas an, das in dieser Diskussion immer wieder gekommen ist. Auch im Hinblick auf christliche Mönche und das Thema "Sexualität ablehnen bedeutet etwas zutiefst Menschliches zu unterdrücken."

    Dem ist eben nicht so. Und den Unterschied wollte ich, motiviert durch Deinen Post, prägnant hervorstreichen.

  • Sunu
    Reaktionen
    617
    Punkte
    15.067
    Beiträge
    2.887
    Mitglied seit
    7. Oktober 2015
    • 17. Mai 2018 um 11:35
    • #170
    Sherab Yönten:
    Sunu:

    wenn man da etwas einfach unterdrückt

    wieso "etwas"?

    Wieso "unterdrückt"?

    Das etwas heißt "Begierde" und "unterdrücken" nennt der Buddha "überwinden".

    Überwinden und unterdrücken ist für mich nicht das selbe. Etwas unterdrücktes ist nicht überwunden, sonder nur oberflächlich kaschiert...eingeschlossen vlt.. Das kann auch eine erste notdürftige Maßnahme sein um etwas letztendlich zu überwinden. Aber wenn es hinter den Türen so tobt, dass das ganze Gebäude droht einzustürzen, dann ist das kontraproduktiv.

  • Elliot
    Reaktionen
    174
    Punkte
    17.679
    Beiträge
    3.493
    Mitglied seit
    5. Oktober 2010
    • 17. Mai 2018 um 12:03
    • #171
    Sherab Yönten:
    Elliot:

    Gut.

    Wie lautet deine Antwort auf Frage 2 nun?

    Viele Grüße

    Elliot

    Wie gesagt, ich kenne diese Unterteilungen nicht, von daher kann ich Dir diese Frage nur aus der Sichtweise des Vajrayana beantworten:

    Ganz allgemein:

    Sex ohne Begierde: Ja

    Sex mit Begierde: nein

    Da in den meisten Fällen Sex immer mit Begierde verbunden ist, wäre die logische Konsequenz ein Verzicht auf Sex.

    Alles anzeigen

    Da ich mir nicht sicher bin, ob ich Dich richtig verstehe, fasse ich es noch mal so zusammen:

    Du machst keine Unterscheidung zwischen Lust, Verlangen, Begehren, Begierde und Gier, aber wenn einer dieser Aspekte vorliegt, dann sollte man auf Sex verzichten.

    Es wäre dir aber grundsätzlich möglich und erscheint dir auch sinnvoll ("geschicktes Mittel"), Sex zu haben, obwohl keiner dieser Aspekte vorliegt. Auch nicht Lust oder Begehren.

    Richtig?

    Viele Grüße

    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Lucky Luke
    Gast
    • 17. Mai 2018 um 12:53
    • #172
    Elliot:

    Du machst keine Unterscheidung zwischen Lust, Verlangen, Begehren, Begierde und Gier, aber wenn einer dieser Aspekte vorliegt, dann sollte man auf Sex verzichten.

    Ich würde das "Du" durch "die Lehren, die ich bisher im Vajrayana kennengelernt habe" ersetzen.

    Und das "sollte" in Deiner Formulierung finde ich auch nicht passend, weil es im Buddhismus ja darauf ankommt, Einsichten aufgrund eigener Erfahrungen zu erlangen und nicht, weil sie vorgeschrieben werden.

    Elliot:

    Es wäre dir aber grundsätzlich möglich und erscheint dir auch sinnvoll ("geschicktes Mittel"), Sex zu haben, obwohl keiner dieser Aspekte vorliegt

    Auch hier: Bitte ersetze "Dir" durch "soweit ich weiß, gibt es im Vajrayana auch (!) die Sichtweise, dass ...." .

  • Elliot
    Reaktionen
    174
    Punkte
    17.679
    Beiträge
    3.493
    Mitglied seit
    5. Oktober 2010
    • 17. Mai 2018 um 13:11
    • #173

    Dann verstehe ich es nun so, dass Du nicht weißt, ob dir Sex möglich wäre, wenn keiner der Aspekte vorliegt - nicht nur keine Gier oder Begierde, sondern auch keine Lust und kein Begehren.

    Es ist aber eine Sichtweise des Vajrayana, dass das möglich und sinnvoll sein sollte.

    Viele Grüße

    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Arthur1788
    Reaktionen
    229
    Punkte
    1.564
    Beiträge
    243
    Mitglied seit
    19. Mai 2017
    • 17. Mai 2018 um 13:23
    • #174
    Sunu:

    Buddha hatte vor seiner Erleuchtung auch Sex.

    Buddha war vor seiner Erleuchtung aber nicht Buddha.

  • Monikamarie
    Globale Moderation
    Reaktionen
    6.891
    Punkte
    45.896
    Beiträge
    7.755
    Mitglied seit
    2. Oktober 2025
    Wohnort
    Hamburg
    Buddh. Richtung
    Theravada
    Geburtstag
    21. November 1948 (76)
    • 17. Mai 2018 um 13:59
    • #175

    Hinzufügen möchte ich noch, dass der Buddha zuvor Siddhartha hieß und noch nicht auf der Suche war.

    _()_

Ausgabe №. 133: „Rausch"

  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download