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Zen-Priester unter Missbrauchsverdacht

  • verrückter-narr
  • 11. Oktober 2016 um 17:13
  • Zum letzten Beitrag
  • Erde
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    24. Oktober 2016
    • 24. Oktober 2016 um 18:50
    • #51

    Ich gehe so an die Sache, dass ich den Missbrauch verurteile, aber nicht den Missbrauchenden.

    Vielleicht hat er jahrelang gegen diese Begierde in sich angekämpft? Wissen wir welchen Leidensweg dieser Mensch gegangen ist? Vielleicht braucht er unser Mitgefühl? Die Tatsache, dass er Kinder missbraucht hat, ist m.E. auch kein Widerspruch dazu, dass er ein guter Lehrer gewesen ist. Vielleicht ist er gerade deshalb ein guter Lehrer gewesen, weil er sich im Innersten seiner Schwäche bewusst war und auch anderen ihre Schwäche zugestanden hat? Vielleicht ist aber auch auch besonders hart mit anderen umgegangen, weil er sich seine eigene Schwäche eben nicht eingestanden hat, die dann durchgebrochen ist. - Ich habe keine Ahnung, ich kenne ihn nicht.


    Ich merke nur an der Diskussion nur: Wir Menschen neigen dazu, andere zu verteufeln, wenn wir hören, dass sie etwas "Schlimmes" getan haben. Aber kein Mensch ist nur schlecht oder nur gut. Genau genommen ist ein Mensch da was er ist, weder gut noch schlecht oder eben beides.

    Was ist mit unseren Trieben, Begierden und Aggressionen? Wie gehen wir damit um? - das wäre doch jetzt eigentlich die interessantere Frage.

    LG Erde

  • Morpho
    Gast
    • 24. Oktober 2016 um 20:53
    • #52

    void:

    Zitat

    Und andererseits, weil da das Kreisen um die eignen seelischen Befindlichkeiten nicht so verpönt ist wie anderswo, sondern als Spiritualität Anerkennung finden kann.

    ? aber nich im zen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (24. Oktober 2016 um 21:46)

  • Jojo
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    • 24. Oktober 2016 um 21:46
    • #53
    Erde:

    Vielleicht hat er jahrelang gegen diese Begierde in sich angekämpft? Wissen wir welchen Leidensweg dieser Mensch gegangen ist? Vielleicht braucht er unser Mitgefühl? Die Tatsache, dass er Kinder missbraucht hat


    Im vorliegenden Fall hat es noch kein Verfahren gegeben.
    Es ist also nicht erwiesen, dass es sich um Tatsachen handelt.
    Deshalb können wir einfach aufhören zu spekulieren und abwarten, was das Verfahren ergibt.

  • sati-zen
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    • 25. Oktober 2016 um 00:06
    • #54

    Komische Empfehlung in einem Internetforum in dem in erster Linie kommentiert und sich weniger durch Schweigen ausgedrückt wird. In so einem Thread wie diesem wird sich das Maul zerrissen völlig unabhängig von der Realität aber wenn der Moderator der Diskussion Schweigen verordnet ist halt Ruhe. Ich finde, dass es zu jemanden der Kinder Missbraucht es eine klare Haltung des Verurteilen braucht egal wer auch immer dieser Vergewaltiger ist. Dass erwachsene Menschen Kinder Missbrauchen ist ein allgemeines Thema und jeder Mensch sollte dazu eine eindeutige Haltung haben. Lange Zeit war bei Missbrauch in der Familie der Konsens die kleinen dummen Gören sollen sich nicht so anstellen, schließlich steht die Befriedigung der Erwachsenen auf jeden Fall im Vordergrund, die Kinder sollen gefälligst die Autorität respektieren und gehorchen. Das ist auch heute noch in vielen Köpfen und so wird Macht missbraucht.

  • void
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    • 25. Oktober 2016 um 09:03
    • Offizieller Beitrag
    • #55
    sati-zen:

    Komische Empfehlung in einem Internetforum in dem in erster Linie kommentiert und sich weniger durch Schweigen ausgedrückt wird. In so einem Thread wie diesem wird sich das Maul zerrissen völlig unabhängig von der Realität aber wenn der Moderator der Diskussion Schweigen verordnet ist halt Ruhe. Ich finde, dass es zu jemanden der Kinder Missbraucht es eine klare Haltung des Verurteilen braucht egal wer auch immer dieser Vergewaltiger ist.

    Es wirklich lediglich darum, dass jemand so lange er nicht verurteilt ist, eine Unschuldsvermutung zu gelten hat. Untersuchungshaft bedeutet, dass die Polizei einen Verdacht hat, und diesem nachgeht. Gegenüber jemandem der Kinder missbraucht hat, ist eine klare Haltung des Verurteilens angebracht, aber in einer unklaren Situation, wo jemand "Kind missbraucht hat oder auch nicht" braucht es dann logischerweise ein unklare Haltung die ihn "verurteilt oder auch nicht".

    Das ist ziemlich unbefriedigend. Weil man ja gerne Klarheit hätte und sich den Verdächtigen entweder als unschuldig oder als als schuldig vorstellen möchte. Und eine Situation, wo sich beide Bilder übelagern, und man nicht weiss, was war, frustrierend ist. (Man möchte der ermittelnden Beamten fast zurufen, so schnell zu ermitteln wie ihre Kollegen aus den Fersehkrimis.)

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  • Samten
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    • 25. Oktober 2016 um 10:00
    • #56
    Piti:
    Zitat

    Das ist ein interessantes Thema. Wenn man selber mit vielen psychischen Problemen kämpft ist man ja in einer Situation, wo man sich dauernd mit dem eignen Geist und dessen Funktionsweise auseindersetzten muss. Das geht jemanden der mit Depression ringt genauso wie jemand der mit einer Sucht oder mit sozial volkommen inakzeptablen Begierden kämpft. Für so jemand dürften buddhitische Gruppen wirklich attraktiv sein. Einerseits weil da eine Aussicht auf geistigen Frieden und eine Hilfe beim Kampf gegen die eignen Neurosen geboten scheint. Und andererseits, weil da das Kreisen um die eignen seelischen Befindlichkeiten nicht so verpönt ist wie anderswo, sondern als Spiritualität Anerkennung finden kann. Da kann man, wenn jemand ist, der dauernd lernen musste, den eigenen geistigen Zuständen entgegenzuwirken, sogar als Autorität gelten. Als jemand, der weil er die eignen Triebe so gut zügeln kann, auch andere dabei beraten kann.

    eine sehr schöne Reflektion

    nee,
    Neurosen kann man nunmal nicht "bekämpfen", das ist ausgemachter Blödsinn..!

    man kann Neurosen (ich red lieber von Mustern) auflösen, aber nicht „bekämpfen“, dh. Bewusst machen und loslassen..
    das ging doch dem Buddha schon so unter dem Bodhi-Baum, als Mara zum „letzten Angriff blies“ und seine „schönen Töcher“ nochmals ins Rennen schickte , um den Erwachten zu verführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Samten (25. Oktober 2016 um 10:15)

  • Schroedinger
    Gast
    • 25. Oktober 2016 um 10:13
    • #57
    Erde:

    Ich gehe so an die Sache, dass ich den Missbrauch verurteile, aber nicht den Missbrauchenden.


    Kann man das trennen? Da ist ja ein Wille, der zur Tat schreitet.
    Ich sehe mich überhaupt nicht als Instanz, die hier irgendwas oder irgendwen verurteilen sollte.
    Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen.

    Zitat


    Vielleicht hat er jahrelang ....... - Ich habe keine Ahnung, ich kenne ihn nicht.


    Es soll ja auch so sein, dass man sich selbst nicht kennt. Man glaubt nur, man kenne sich, weil man schon so lange zusammen lebt. Aber wirklich weiß man nicht, wer man ist und vor allem wie man in Situationen handelt, in denen man noch nie war.

    Zitat


    Was ist mit unseren Trieben, Begierden und Aggressionen? Wie gehen wir damit um? - das wäre doch jetzt eigentlich die interessantere Frage.


    Die Antworten darauf findest du im Pali-Kanon.
    Z.B. hier: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m002z.html

    Einmal editiert, zuletzt von Schroedinger (25. Oktober 2016 um 10:16)

  • Schroedinger
    Gast
    • 25. Oktober 2016 um 10:15
    • #58
    Samten:


    Neurosen kann man nunmal nicht "bekämpfen", das ist ausgemachter Blödsinn..!

    Ob man sie "bekämpfen" kann, ist eine Frage der Methodenwahl - in jedem Fall kann man sie "behandeln" - und das gilt auch für "Psychosen".

  • void
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    • 25. Oktober 2016 um 10:29
    • Offizieller Beitrag
    • #59
    Tychiades:
    Samten:


    Neurosen kann man nunmal nicht "bekämpfen", das ist ausgemachter Blödsinn..!

    Ob man sie "bekämpfen" kann, ist eine Frage der Methodenwahl - in jedem Fall kann man sie "behandeln" - und das gilt auch für "Psychosen".

    Ich habe da eher an die subjektive Sicht gedacht. Also sagen wir mal bei einem Waschzwang oder eine Hundephobie: Da ist es ja so, dass man sich in einer für andere ganz normalen Situation befindet und da auf einmal ein Impuls (Waschen/Wegrennen) auftaucht, von dem man ja selber weiss, dass er sozial inakzeptabel ist. Weswegen man das Gefühl hat, den Impuls bekämpfen zu müssen. Das habe ich gemeint.

    "Blödsinn" ist es, so versteh ich Samten mal, zu denken das man dadurch die Ursache beseitigt. Weil das "Bekämpfen" strukturell eher Teil des Problems ist als der Lösung. Ein Theapeut geht da wohl sehr anders heran: Eben nicht in einem Modus des Bekämpfens sondern mit sehr viel Geduld und einem Nachspührenlernen, woher das Problem eigentlich kommt - während Bekämpfen ja was von Ungeduld hat.

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    • 25. Oktober 2016 um 10:33
    • #60

    void,
    nicht nur von Ungeduld sonden Kampf gegen sich selbst, da die Muster teil von uns sind erstmal...bei uns heisst das Freundschaft mit sich selbst schliessen und zwar mit allen "Facetten" die da so "auftauchen"und die können sehr Ungeliebt sein....;)
    sind doch bekannt als :Hindernisse auffm WEG....
    ausser, man betreibt massivstes Cocooning..

  • cinnamon
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    • 25. Oktober 2016 um 12:07
    • #61

    in Bezug auf

    Tychiades:
    Zitat


    Was ist mit unseren Trieben, Begierden und Aggressionen? Wie gehen wir damit um? - das wäre doch jetzt eigentlich die interessantere Frage.


    Die Antworten darauf findest du im Pali-Kanon.
    Z.B. hier: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m002z.html

    habe ich dort gelesen:
    "Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrollierten Sinnen verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrollierten Sinnen verweilt. Diese nennt man die Triebe, die durch Kontrolle überwunden werden sollten."

    Ich frage mich wie man da weise verweilt. Ich erkenne zwar die Gier, den Trieb oder Ärger und füttere sie nicht, aber überwinden tue ich sie auch nicht. Sie bleiben irgendwie im Speicherbewusstsein auch wenn ich nicht danach handele.


    Samten:

    void,
    nicht nur von Ungeduld sonden Kampf gegen sich selbst, da die Muster teil von uns sind erstmal...bei uns heisst das Freundschaft mit sich selbst schliessen und zwar mit allen "Facetten" die da so "auftauchen"und die können sehr Ungeliebt sein....;)
    sind doch bekannt als :Hindernisse auffm WEG....
    ausser, man betreibt massivstes Cocooning..

    Ich erkenne, dass ich schlechte Seiten habe, und negiere sie auch nicht. Was genau soll Freundschaft schliessen bedeuten? Ändern tut sich nichts, außer dass ich diese Gedanken und Gefühle (z.B. Hass) öfters wahrnehme.

    Deshalb frage ich mich generell, wie man, wenn man z.B. pädophile Neigungen hat, die nicht ausgelebt werden, auch aus dem Bewusstsein löschen kann ohne therapeutische Maßnahmen. Indem man sie nicht weiter mit Gedanken und Gefühlen aufrechterhält, durch Ablenkung, eine Art Wegdrücken oder vergessen?

    Gruß cinnamon

  • Schroedinger
    Gast
    • 25. Oktober 2016 um 12:13
    • #62
    void:
    Tychiades:

    Ob man sie "bekämpfen" kann, ist eine Frage der Methodenwahl - in jedem Fall kann man sie "behandeln" - und das gilt auch für "Psychosen".

    Ich habe da eher an die subjektive Sicht gedacht. Also sagen wir mal bei einem Waschzwang oder eine Hundephobie: Da ist es ja so, dass man sich in einer für andere ganz normalen Situation befindet und da auf einmal ein Impuls (Waschen/Wegrennen) auftaucht, von dem man ja selber weiss, dass er sozial inakzeptabel ist. Weswegen man das Gefühl hat, den Impuls bekämpfen zu müssen. Das habe ich gemeint.

    Damit machst du die unterschiedlichen Sichtweisen des Begriffs "Bekämpfen" bzw. "Kampf" deutlich.
    In MN 2 wird da von "entfernen" oder "nicht dulden" gesprochen. Wenn ich unerwünschte Pflanzen entferne, dann nennen manche das auch "Unkraut bekämpfen".

    Zwänge sind allerdings keine Phobien.

    Zitat


    "Blödsinn" ist es, so versteh ich Samten mal, zu denken das man dadurch die Ursache beseitigt.


    Das ist aber deine Interpretation.

    Zitat


    Weil das "Bekämpfen" strukturell eher Teil des Problems ist als der Lösung.


    Siehe oben.

    Zitat


    Ein Theapeut geht da wohl sehr anders heran: Eben nicht in einem Modus des Bekämpfens sondern mit sehr viel Geduld und einem Nachspührenlernen, woher das Problem eigentlich kommt - während Bekämpfen ja was von Ungeduld hat.


    Also der Therapeut macht eigentlich nicht viel. Er hört zu und gibt vielleicht Impulse und es kann auch sein, dass er solche Impulse gibt, die den Klienten darin bestärken sein Geistesunkraut (Shunryu Suzuki) angemessen zu bekämpfen.
    Das kann auch heißen, dass er lernt das Kraut geduldig zu ertragen und nicht dementsprechend zu handeln. Dazu bedarf es aber einer vertrauensvollen Situation und wenn schon mal Mißbrauchshandlungen erfolgt sind, ist das zunächst auch ein Hinweis auf eine emotional isolierte Person.

  • Schroedinger
    Gast
    • 25. Oktober 2016 um 12:20
    • #63

    @ cinnamon

    cinnamon:

    habe ich dort gelesen:
    "Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrollierten Sinnen verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrollierten Sinnen verweilt. Diese nennt man die Triebe, die durch Kontrolle überwunden werden sollten."

    Ich frage mich wie man da weise verweilt. Ich erkenne zwar die Gier, den Trieb oder Ärger und füttere sie nicht, aber überwinden tue ich sie auch nicht. Sie bleiben irgendwie im Speicherbewusstsein auch wenn ich nicht danach handele.

    Sie können dann auch wieder zu einem Handlungsimpuls werden - also aus der Tiefe hoch geladen werden, wenn die entsprechenden Trigger auftauchen. Daher ist die Kontrolle nur bedingt, wie im übrigen alles andere auch.
    Das sind dann überraschende Erfahrungsmomente und wenn ich nicht gefestigt genug bin, dann ist es weise sich aus der Situation zurück zu ziehen oder nicht allein, sondern in Begleitung zu sein.

  • cinnamon
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    • 25. Oktober 2016 um 12:50
    • #64
    Tychiades:


    Sie können dann auch wieder zu einem Handlungsimpuls werden - also aus der Tiefe hoch geladen werden, wenn die entsprechenden Trigger auftauchen. Daher ist die Kontrolle nur bedingt, wie im übrigen alles andere auch.
    Das sind dann überraschende Erfahrungsmomente und wenn ich nicht gefestigt genug bin, dann ist es weise sich aus der Situation zurück zu ziehen oder nicht allein, sondern in Begleitung zu sein.


    Danke Tychiades. Impuls trifft es gut. Gefestigt meint vermutlich auch, "wie ein Berg" zu sein. Also Impulse nur wahrnehmen und nicht zufüttern durch Gedanken oder Gefühle. Dazu muss man wirklich geübt sein, überhaupt den Übergang zu bemerken bevor es zu einer Handlung kommt. Das kann ja sehr schnell sein. Oder das Verlangen kann sehr intensiv, obwohl man es bemerkt. ok.

  • sati-zen
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    • 25. Oktober 2016 um 15:21
    • #65

    Auf jeden Fall ist das Thema Missbrauch oder Umgang mit Kindern, dass hier durch den Verdacht auf den Zen-Meister er habe einen Jungen sexuelle Missbraucht, aufgebrochen ist, ein ganz allgemeines und überall gegenwärtiges Thema und um dazu eine Haltung einzunehmen ist kein Urteil eines Richters oder die Aussage der Polizei oder irgendeines Organs nötig sondern nur das eigene Empfinden. Das Thema auf das Zusammenleben der Menschen bezogen geht weit über den eventuellen Täter als Zen-Meister hinaus und lässt sich auch nur Gesamtgesellschaftlich erkennen. Ich brauche keinen Juristen der mir sagt welche Sicht auf die Welt für mich die Beste ist, das kann ich selbst besser. Manchmal jedoch kommt es bei dieser Weltsicht vor, das Abwarten und Geduld haben das klügste Verhalten ist.

  • Erde
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    • 25. Oktober 2016 um 15:59
    • #66
    sati-zen:

    Komische Empfehlung in einem Internetforum in dem in erster Linie kommentiert und sich weniger durch Schweigen ausgedrückt wird. In so einem Thread wie diesem wird sich das Maul zerrissen völlig unabhängig von der Realität aber wenn der Moderator der Diskussion Schweigen verordnet ist halt Ruhe. Ich finde, dass es zu jemanden der Kinder Missbraucht es eine klare Haltung des Verurteilen braucht egal wer auch immer dieser Vergewaltiger ist. Dass erwachsene Menschen Kinder Missbrauchen ist ein allgemeines Thema und jeder Mensch sollte dazu eine eindeutige Haltung haben. Lange Zeit war bei Missbrauch in der Familie der Konsens die kleinen dummen Gören sollen sich nicht so anstellen, schließlich steht die Befriedigung der Erwachsenen auf jeden Fall im Vordergrund, die Kinder sollen gefälligst die Autorität respektieren und gehorchen. Das ist auch heute noch in vielen Köpfen und so wird Macht missbraucht.


    Ich sehe gerade den Wert im buddhistischen Weg darin, dass ich eine klare Haltung gegen Kindesmissbrauch ein nehmen kann. Das ich großes Mitgefühl für das Opfer, das selbstverständlich kein Täter ist! (absurde Idee) habe und dennoch auch Mitgefühl für den Täter aufbringen kann.
    Für die Unzulänglichkeit, für seine unkontrollierten Begierden, vielleicht für seinen inneren Kampf, wenn er da war. Der Dalai Lama hat einmal gesagt: "Ich verurteile den Nationalsozialimus, aber nicht die Nationalsozialisten". Das trifft es. Scharfe Verurteilng der Sache, aber Milde für den Menschen. :heart:

  • Noreply
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    • 25. Oktober 2016 um 16:40
    • #67
    Erde:

    Ich sehe gerade den Wert im buddhistischen Weg darin, dass ich eine klare Haltung gegen Kindesmissbrauch ein nehmen kann. Das ich großes Mitgefühl für das Opfer, das selbstverständlich kein Täter ist! (absurde Idee) habe und dennoch auch Mitgefühl für den Täter aufbringen kann.
    Für die Unzulänglichkeit, für seine unkontrollierten Begierden, vielleicht für seinen inneren Kampf, wenn er da war. Der Dalai Lama hat einmal gesagt: "Ich verurteile den Nationalsozialimus, aber nicht die Nationalsozialisten". Das trifft es. Scharfe Verurteilng der Sache, aber Milde für den Menschen. :heart:

    Verurteilung der Person, Achtung gegenüber dem Menschen, Bestrafung der Persönlichkeit doch die Würde des darunter verborgenen Menschen achten. Die Persönlichkeit aus der Gemeinschaft entfernen ohne den Menschen zu verachten.

  • Askese
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    • 25. Oktober 2016 um 17:03
    • #68

    Aus der Gemeinschaft entfernen ist nicht unbedingt nötig, sondern den Umgang mit Kindern entsprechend sicher gestalten. Wenn es in der Gemeinschaft keinen direkten Umgang mit Kindern gibt, kann der Lehrer doch wohl seine Funktion als Lehrer weiter wahrnehmen. Nun ist doch gerade die Gemeinschaft gefragt, oder soll die nur für alle angenehmen Vorfälle zusammenstehen?

    Vorher wurde ja gefragt, wie einer auf dem buddhistischen Pfad denn zu solchen Taten fähig sein kann. Ich finde es da schon wichtig, sich einzugestehen, dass Religion keine besseren Menschen schafft (dazu gibt es auch schon wissenschaftliche Beweise). Man könnte sich auch umgekehrt selbst warnen: Ein buddhistischer Übungsweg reicht keinesfalls aus, um Fehlverhalten zu verhindern. Wenn man es dann auf einen schlichten Nenner herunterbricht, geht es darum, dass vlt. jemand seine Sexualität nicht ausleben konnte und das Fass irgendwann überlief. Das könnte uns auch eine Mahnung sein, dass man Sexualität nicht ohne Weiteres unterdrücken oder durch Religion abtrainieren kann. Wir können uns so von vielen Illusionen befreien.

    Ich glaube, Nagarjuna wusste das schon. Er schreibt in seiner "Juwelenkette" (übersezt von Jeffrey Hopkins):

    "Lasst alle, die danach streben,
    mit schönen, wohl geschmückten Frauen zusammen sein,
    und ihr werdet die GAbe erlangen,
    die gute Lehre besser zu behalten.

    Einst sorgte der Überwinder (Buddha)
    für die Befriedigung der Bedürfnisse
    und ließ achtzigtausend Mädchen holen,
    die über alle Vorzüge verfügten."

  • Morpho
    Gast
    • 25. Oktober 2016 um 23:06
    • #69

    tychiades:

    Zitat

    In MN 2 wird da von "entfernen" oder "nicht dulden" gesprochen. Wenn ich unerwünschte Pflanzen entferne, dann nennen manche das auch "Unkraut bekämpfen".

    Blumen verblühen, obwohl wir sie lieben, Unkraut wächst, obwohl wir es nicht lieben.

    In unserem Bewusstsein führt der Kampf zwischen Richtig und Falsch
    Zur Krankheit des Geistes.

    Zwei Zen Ausdrücke, die an "Wahrheitsgehalt" nie verloren haben.

    Das Bewusstsein um (gesellschaftlich) inakzeptable Aspekte der Disposition, führt ja oft zum Bekämpfen, Abspalten und Verleugnen, aber dann, aus der Gegenreaktion des Schattens halt auch zu Ausbrüchen.
    Praxishalber heiß es auch:
    Bringen wir die Bewegung zum Stillstand,
    So wird unser Geist ruhig.
    Und gerade diese Ruhe
    Führt dann wieder zur Bewegung.

    Man kann statt Geist auch Gemüt einsetzen.

    Im Zen ist es nicht die Frage ob du alles auf dem Tablett hast, sondern wie der Fokus justiert ist. Zwischen 'Niederdrücken' und (aus)'Agieren'(im Geist ) gibt es die "goldenen Mitte" des 'Gewähren lassens' ohne zu Folgen und Zurückzuweisen. Das kannst du aber nicht trainieren und hier spielt auch die jeweilige Veranlagung und Konstituierung rein. Ich meine, wie der Fokus justiert ist, die "Gestimmtheit der Saite", hat auch was mit den Umständen zu tun, - sowohl mit den Inneren als auch mit den Äußeren.


    ()

  • verrückter-narr
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    • 5. November 2016 um 13:34
    • #70

    aktuelle Meldungen:
    Stellungnahme zu den Mißbrauchsvorwürfen im Zen-Tempel Shoboji in Dinkelscherben
    http://www.bodhi-vihara.org/archive/17377

    Missbrauchsvorwürfe gegen Mönch
    http://www.augsburg.tv/mediathek/vide…-koenigstherme/

  • Schroedinger
    Gast
    • 5. November 2016 um 15:52
    • #71
    verrückter-narr:

    aktuelle Meldungen:
    Stellungnahme zu den Mißbrauchsvorwürfen im Zen-Tempel Shoboji in Dinkelscherben
    http://www.bodhi-vihara.org/archive/17377

    Missbrauchsvorwürfe gegen Mönch
    http://www.augsburg.tv/mediathek/vide…-koenigstherme/

    Was soll daran aktuell sein? Das ist kalter Kaffee. Wenn du aufs Datum gesehen hättest wäre dir klar geworden, dass du hier nur weiter den thread bedienen willst. Die Freisinger tun so, als wäre alles bereits geklärt und der Betreffende verurteilt. Was aber ist, wenn er aus Mangel an Beweisen freigesprochen wird? Dann bleiben diese Vorverurteilungen von sogenannten sauberen Buddhisten weiter im Raum. Ich denke nicht, dass die sich dann entschuldigen werden.

    Nach der Augsburger Staatsanwaltschaft am Landgericht ist die Zeugenvernehmung und die Beweisaufnahmen noch im Gange und vor dem 10. November nicht abgeschlossen. Die Sitzungen sind nicht öffentlich. Warten wir doch bitte ab, wenn es Ergebnisse gibt.

    Ich bitte darum, den thread vorerst zu schließen.

  • Morpho
    Gast
    • 5. November 2016 um 23:08
    • #72

    Der Schriftsatz, bzw. die "Stellungnahme" des Bodhi Vihara empfinde ich als feist. Sie ist verurteilend moralisch, klar; das trägt aber doch nun so gar nichts zur Integritäts(frage) der Protagonisten bei. Dass Theravada-Vereine "Konkurrenten", welche Wertschätzung oder einfach bloß Aufmerksamkeit anziehen, "weg haben wollen", ist teilweise einfach all zu offensichtlich. Wenn Theravada sich als richtigen Buddhismus offerieren will, geht das nur über das Renomee seiner Praktizierenden. Das heißt aber auch : ein Schielen auf die offensichtlichen oder vermeintlichen Verfehlungen von Mahayanis verbietet sich. Selbst "vor der eigenen Haustür kehren" ist da doch noch zu kurz gegriffen.
    Wenn Theravada Vereine "zu kurz kommen", dann hat das auch was mit den (karmischen) Umständen zu tun. Und Buddha empfiehlt bei allen Hindernissen (mehr) Sittlichkeit.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (5. November 2016 um 23:56)

  • void
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    • 5. November 2016 um 23:56
    • Offizieller Beitrag
    • #73

    Die Sache hängt in der Luft. Nicht ist entschieden und Vorverurteilungen sind nicht angebracht. Gleichzeitig ist nicht ausgeräumt und nichts klar. Wir wissen nichts und warten, was die Ermittlungen ergeben.

    Es ist so eine schwärende Wunde von der man wünscht sie wäre entweder gesund oder krank aber nichts so blöd ambivalentes dazwischen. Der Thread repräsentiert diese Situation.

    • Vorheriger offizieller Beitrag
    • Nächster offizieller Beitrag
  • Morpho
    Gast
    • 6. November 2016 um 00:00
    • #74

    Die Sache ist doch, dass einfach alle zwischen "gesund und krank" (heilsam und unheilsam) "pendeln". Man muss sich nicht vormachen, dass kapitalistisch-patriarchal-autoritäre ( gefühlsfeindliche) Umstände (und Prägungen) nicht unheilsam wären.

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    • 6. November 2016 um 10:12
    • #75

    wobei sich die "real-sozialistisch-kommunistischen" Systeme da nahtlos mit einfügen lassen..schön' SO...;)

    es entscheidet eh jeder individuell, was er tut oder eben nicht und nicht das "System" in das er hineingeboren wurde, soviel Handlungsspielraum ist immer da...

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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