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  1. Buddhaland Forum
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(Nächsten-)Liebe im Buddhismus

  • Verrückter
  • 3. März 2014 um 01:24
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1. offizieller Beitrag
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    • 3. März 2014 um 01:24
    • #1

    Die von mir verwendete Definition der Nächstenliebe ist folgende: Die Fähigkeit, mit einem anderen Menschen mitzufühlen und (wenn möglich) in seinem Interesse - jedoch nicht in dem was diese möglicherweise begehrt - zu handeln. Damit ist keine vorsätzliche Selbstaufopferung gemeint.

    Jesus gab der Nächstenliebe den höchsten Stellenwert in seinem ethischen Konzept. Welchen Stellenwert hatte Liebe bzw. Nächstenliebe für den Gründer des Buddhismus? Welchen Rang nimmt sie verglichen mit der Aufhebung des dukkha ein? Ist eine Erleuchtung ohne Nächstenliebe möglich?

  • MonikaMarie1
    Gast
    • 3. März 2014 um 09:21
    • #2
    Verrückter:

    Die von mir verwendete Definition der Nächstenliebe ist folgende: Die Fähigkeit, mit einem anderen Menschen mitzufühlen und (wenn möglich) in seinem Interesse - jedoch nicht in dem was diese möglicherweise begehrt - zu handeln. Damit ist keine vorsätzliche Selbstaufopferung gemeint.

    Jesus gab der Nächstenliebe den höchsten Stellenwert in seinem ethischen Konzept. Welchen Stellenwert hatte Liebe bzw. Nächstenliebe für den Gründer des Buddhismus? Welchen Rang nimmt sie verglichen mit der Aufhebung des dukkha ein? Ist eine Erleuchtung ohne Nächstenliebe möglich?

    Guten Morgen, Verrückter,
    ich bin inzwischen davon überzeugt, dass auch die von Jesus empfohlene Nächstenliebe nichts ist, was wir "lernen" können. Wir können lediglich unseren Fokus verändern, so dass wir das Leid anderer eher wahrnehmen. Wirkliche Nächstenliebe ist eine Frucht und viel subtiler als üblicherweise angenommen. Nächstenliebe findet auch in Kreisen der Mafia statt, ist sie deshalb besonders?

    Die Frucht der Nächstenliebe aus buddhistischer Sicht folgt auf das totale Stillwerden der eigenen Gier, des Hasses und der Verblendung. Sie ist weder sentimental noch wird sie je nach Stimmung verteilt. Es ist einfaches Mit-Gefühl und danach Handeln. Wer wirklich mitfühlt, wird nicht mehr urteilen, nicht mehr voreingenommen sein. Und das kann ich nicht lernen, das ist ein - möglicherweise langer - Prozess, es sei denn, ich bin bereits mit diesen großartigen Voraussetzungen geboren und aufgewachsen.

    Desto mehr ich über die Lehre Buddhas weiß und desto länger ich das auch umzusetzen versuche, desto klarer wird mir, wie schwer das ist.
    _()_ Monika

  • void
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    Buddh. Richtung
    Zen
    • 3. März 2014 um 09:32
    • Offizieller Beitrag
    • #3
    Verrückter:

    Die von mir verwendete Definition der Nächstenliebe ist folgende: Die Fähigkeit, mit einem anderen Menschen mitzufühlen und (wenn möglich) in seinem Interesse - jedoch nicht in dem was diese möglicherweise begehrt - zu handeln. Damit ist keine vorsätzliche Selbstaufopferung gemeint.

    Jesus gab der Nächstenliebe den höchsten Stellenwert in seinem ethischen Konzept. Welchen Stellenwert hatte Liebe bzw. Nächstenliebe für den Gründer des Buddhismus? Welchen Rang nimmt sie verglichen mit der Aufhebung des dukkha ein? Ist eine Erleuchtung ohne Nächstenliebe möglich?

    Leiden entsteht nach dem Buddhismus dadurch, dass man die Welt durch eine Brille sieht, in der man selbst unendlich wichtiger ist als alles anderen. Die Aufhebung von Dukkha bedeutet, diese Sichtweise aufzugeben und damit anderen genauso wichtig zu nehmen wie einen selbst. Also den anderen gewissermassen "so zu lieben wie sich selbst".

    Hier gibt es also einen Berührungpunkt zwischen dem buddhitischen Denken und dem christlichen Konzept der Nächstenliebe. Während es im Buddhismus eher eine "abstrakte Nächstenliebe" ist, bei der man das Wohl aller Wesen im Sinn hat, geht es im Christentum um eine konkrete, tätige Nächstenliebe, bei der man für den anderen sorgt. Also wo man den Hungernden Essen bringt, den Nackten Kleider und den Gefangenen Zuspruch gibt. Auch wenn es im Buddhismus natürlich auch Beispiele für so eine soziales Wirken gibt, nimmt es nicht die zentrale Rolle wie im Christnetum ein.

  • Matthias65
    Gast
    • 3. März 2014 um 09:44
    • #4
    Verrückter:

    Die Fähigkeit, mit einem anderen Menschen mitzufühlen und (wenn möglich) in seinem Interesse - jedoch nicht in dem was diese möglicherweise begehrt - zu handeln. Damit ist keine vorsätzliche Selbstaufopferung gemeint.

    Hi Verrückter,
    das sehe ich ähnlich: "Mitgefühl" und "liebende Güte", "Mitfreude" und "Gleichmut" sind für mich Werte, die der christlichen Nächstenliebe sehr nahe stehen. Insbesondere Gleichmut sei hier besonders erwähnt: Liebe Deinen Feind genauso wie Deinen Freund.
    Habe mit Deinem Freund genauso viel Mitgefühl wie mit Deinem Feind. Freue Dich mit Deinem Freund genauso wie mit Deinem Feind. Da wird Gleichmut zur "christlichen Nächstenliebe".

  • hyazin
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    • 3. März 2014 um 11:24
    • #5

    Hallo Verrückter,

    ich sehe das Verhältnis mit der höchsten Priorität bei der christlichen Nächstenliebe gringfügig anders.
    die höchste Priorität hat m. E. : 1. liebe/erkenne Gott/Schöpfer, und (dann?von dort heraus?)
    2. liebe/erkenne deinen nächsten wie dich selbst.

    Das bedeutet für mich auch: keine egoistische Liebe (ich liebe dich weil du mir zweckdienlich bist).
    sondern: ich liebe dich mit Gott im Blick/durch die Absichten Gottes wie ich sie momentan erkenne (Stückwerk)
    Wie so ein Dreieck, wo oben Gott steht, links z B Ich, rechts Nächster.

    Das Verhältnis bedeutet für mich auch: Nächster und ich sind gleich. (wir sind beide gleich in der Liebe), keine Über- und Unterordnung.

    Im Vergleich zum Buddhismus kann ich wenig sagen, kann mir aber vorstellen,
    dass die Gleichheit der Wesen da schon eine Rolle spielt.
    Wäre auch für mich interessant zu erfahren, aus was sich die Gleichheit speist und aus was sich die Liebe speist
    in buddh. Sicht.

    und hoffe, dass mein Beitrag aber nicht zu sehr vom Thema ablenkt und irgendeine Christen-Buddhistenkluft aufmacht.
    Da ich den Vergleich gelesen habe, dachte ich es wäre ok, die eine Seite des Vergleiches etwas zu beleuchten.
    LG
    hyazin

  • fotost
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    • 3. März 2014 um 12:51
    • #6

    Nächstenliebe ist eine Idee der Evolution für Gruppen, die in Nähe funktionieren.
    Erdmännchen, Gorillas und Menschen brauchen Nächstenliebe - Weißbären, Austern, Schleimpilze und die meisten Haie nicht.

    [Ironie Ende]

    Menschen sind biologisch betrachtet ziemlich schwach. Wir haben weder extrem ausgeprägte Zähne, noch Muskeln oder Reflexe. Wir konnten nur als Gruppe so unglaublich erfolgreich überleben durch die merkwürdige Chance, die uns die Intelligenz gegeben hat. Nächstenliebe funktioniert bei diesen Spezifikationen einfach. (Wenn sie nicht funktionieren würde, könnte ich dies nicht schreiben).

    Nächstenliebe ist Voraussetzung für unsere Spezies. Wer sich um die Besonderheiten kümmern möchte sollte die Feindesliebe betrachten. Der Jesus der Christen lehrt diese, nur - wie weit wird diese Lehre befolgt? (Kreuzzüge, Hexenverfolgung, Inquisition, Sklaverei, Antisemitismus....) Der Gott des alten Testaments war in Bezug auf Feindesliebe deutlich weniger einsichtig.

    Buddha ist viel neutraler. Jeder Mensch hat die Chance Buddha zu werden.

    Jeder Mensch hat die Chance Buddha zu werden.

  • Zorița Câmpeanu
    Gast
    • 3. März 2014 um 13:13
    • #7
    fotost:

    Jeder Mensch hat die Chance Buddha zu werden.


    sagt die überlieferung! und so lange ich nicht weiss was Buddha ist, muss ich der überlieferung glauben oder auch nicht.
    so sehe ich es.. :)

    _()_
    .

  • fotost
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    • 3. März 2014 um 13:23
    • #8

    Hast Du Deine Absicht Buddha zu werden aufgegeben?

    Egal, ich wünsche es Dir!
    Bitte schick mehr Fotos in den Thread 'Die Schönheit der Welt'. Bei den vielen negativen Meldungen brauchen wir so etwas :D

  • Zorița Câmpeanu
    Gast
    • 3. März 2014 um 13:34
    • #9
    fotost:

    Hast Du Deine Absicht Buddha zu werden aufgegeben?


    diese absicht hatte ich nie! ...ich kann nichts werden was ich nicht schon bin, sollte es stimmen was die schriften sagen, dann bin ich schon Buddha, habs nur noch nicht vollständig entdeckt :D

    was fotos betrifft, will ich mich für deine letzten herzlich bedanken.

    * * * * *
    nächsten liebe = selbst-los
    die frage ist was meinen Christus und Buddha mit Selbst-los...in der ausführung nicht als theoretisches gebäude

    _()_
    .

  • Verrückter
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    • 5. März 2014 um 18:13
    • #10

    Danke für die Antworten. Ich habe darüber nachgedacht und bin mittlerweile zu der Ansicht gekommen, dass der buddhistische Weg ohne Nachstenliebe und Liebe nicht möglich ist. Sie ist essenziell für den Buddhismus. Der edle achtfache Pfad ist ohne Liebe nicht verstehbar, weil bei den Tugenden zwischen heilsamem und unheilsamem Verhalten unterschieden wird und das ohne Nächstenliebe nunmal nicht geht.

  • nibbuti
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    • 5. März 2014 um 19:52
    • #11
    Verrückter:

    Der edle achtfache Pfad ist ohne Liebe nicht verstehbar, weil bei den Tugenden zwischen heilsamem und unheilsamem Verhalten unterschieden wird und das ohne Nächstenliebe nunmal nicht geht.


    Danke fürs Teilen V.

    Das mag sein, bloß dass Nächstenliebe zu einem friedlichen Zusammenleben führt, wohingegen der Edle Achtfache Weg darüber hinaus geht und zu tiefem Frieden führt.

    Liebe Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Verrückter
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    • 5. März 2014 um 20:02
    • #12
    nibbuti:
    Verrückter:

    Der edle achtfache Pfad ist ohne Liebe nicht verstehbar, weil bei den Tugenden zwischen heilsamem und unheilsamem Verhalten unterschieden wird und das ohne Nächstenliebe nunmal nicht geht.


    Danke fürs Teilen V.

    Das mag sein, bloß dass Nächstenliebe zu einem friedlichen Zusammenleben führt, wohingegen der Edle Achtfache Weg darüber hinaus geht und zu tiefem Frieden führt.

    Liebe Grüße

    Vielleicht kann man es auch umgekehrt sehen, dass der buddhistische Weg letztendlich nur zur Kultivierung von Selbst- und Nächstenliebe führt :)

  • nibbuti
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    • 5. März 2014 um 20:27
    • #13
    Verrückter:

    Vielleicht kann man es auch umgekehrt sehen, dass der buddhistische Weg letztendlich nur zur Kultivierung von Selbst- und Nächstenliebe führt :)


    Sicher, bloß ist das nicht der ganze buddhistische Weg.

    Grüße

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  • Verrückter
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    • 5. März 2014 um 20:36
    • #14
    nibbuti:
    Verrückter:

    Vielleicht kann man es auch umgekehrt sehen, dass der buddhistische Weg letztendlich nur zur Kultivierung von Selbst- und Nächstenliebe führt :)


    Sicher, bloß ist das nicht der ganze buddhistische Weg.

    Hmm... ich bin mir nicht sicher ob du mich richtig verstanden hast. Oder meinst du das buddhistische Ziel und nicht den buddhistischen Weg?

  • nibbuti
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    • 5. März 2014 um 21:34
    • #15
    Verrückter:

    Hmm... ich bin mir nicht sicher ob du mich richtig verstanden hast. Oder meinst du das buddhistische Ziel und nicht den buddhistischen Weg?


    Sowohl als auch V.

    Liebe (die nicht blind ist) hat ein friedlichen Zusammenleben zur Folge.

    Aber friedliches Zusammenleben ist auch nicht nur da, sich daran (blind) zu berauschen.

    Friedliches Zusammenleben (das nicht blind ist) hat tiefen (geistigen) Frieden zur Folge.

    Letzteres wiederum hat Sehen in wie die Dinge sind zur Folge.

    Sehen wie die Dinge sind hat dann Loslassen.

    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Verrückter
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    • 5. März 2014 um 21:39
    • #16

    Also was du im Prinzip sagen willst ist, dass man auch an Liebe anhaften kann.

  • nibbuti
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    • 5. März 2014 um 21:49
    • #17
    Verrückter:

    Also was du im Prinzip sagen willst ist, dass man auch an Liebe anhaften kann.


    Im Prinzip kann man an Sinnesvergnügen und Ansichten über 'Liebe' anhaften.

    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
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  • Verrückter
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    • 5. März 2014 um 22:04
    • #18

    :D Ja, das sehe ich auch so. Die Begriffsdefinition ist zu ungenau.

Ausgabe №. 133: „Rausch"

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